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Tierrechtsforum:
Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 15

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Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Autor: Scar | Datum:
Nachdem ich nun einiges zur Philosophie über Tierrechte und Speziesismus gelesen und auch meinen Kopf selbst mal ein bißchen angestrengt habe, ist mir immer noch nicht klargeworden, wer denn nun definitiv dem Kreis der ethischen Gemeinschaft angehört und damit ein Recht auf selbstbestimmtes und unbeeinträchtigtes Leben hat und wer nicht.

Was ist das Kriterium der Zugehörigkeit? Ein ZNS greift sicher zu kurz, aber Leidensfähigkeit ist doch sehr schwammig und vermutlich auch nicht auf Tiere beschränkt...

Gibt es eine klare Grenze der Zugehörigkeit und wie soll man mit Fällen umgehen, die zweifelhaft sind? Z.B. ist die Verwendung eines Naturschwamms, der keine Reizleitung, wohl aber ein diffuses Nervensystem besitzt, unter diesem Gesichtspunkt ethisch ok, oder nicht?

Außerdem geht es ja nicht nur ums Töten von Tieren, sondern generell um deren Beeinträchtigung. Aber ist ein Leben ohne die Beeinträchtigung anderer Lebewesen der ethischen Gemeinschaft berhaupt möglich? Wo fängt Beeinträchtigung an und wo hört sie auf? Tiere zu töten, um sie zu essen oder nur weil sie im Weg sind (Auto, Flugzeug, Bahn), oder als Haustiere in Gefangenschaft oder Abhängigkeit zu halten, ist sicher ethisch tabu, aber was ist, wenn es um den Zugriff auf gemeinsam genutzte und gleichzeitig knappe Resourcen geht?

Oder um gesundheitliche Aspekte: ich kann z.B. einen Bandwurm durchaus ertragen, aber er beeinträchtigt mich. Seine Entfernung bedeutet jedoch für das Tier den Tod. Was wäre in diesem Fall eine ethische Lösung?

Fragen über Fragen...
Habt ihr ein paar Antworten?
Scar

Re: Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Gemeinschaft angehört und damit ein Recht auf
> selbstbestimmtes und unbeeinträchtigtes Leben hat und wer
> nicht.

Angesichts der Realität halte ich diese Frage für höchst nebensächlich. Milliarden von Rindern, Schweinen, Vögeln, Fischen etc., die zweifellos dazugehören, werden gefoltert und ermordert - da erscheint mir eine akademische Diskussion über ohnehin meist hypothetische Grenzfälle reichlich absurd.

> Was ist das Kriterium der Zugehörigkeit? Ein ZNS greift
> sicher zu kurz, aber Leidensfähigkeit ist doch sehr schwammig

Warum schwammig? Leidensfähigkeit ist (wie etwa Lebensintersse) ein eindeutiges hinreichendes (jedoch nicht notwendiges) Kriterium.

> und vermutlich auch nicht auf Tiere beschränkt...

Hä? Außer Tieren kämen ja wohl nur KIs in Frage, die aber längst nicht hinreichend komplex sind, bis dahin dürften wir ohnehin die vegane Gesellschaft etablert haben.

> Gibt es eine klare Grenze der Zugehörigkeit und wie soll man
> mit Fällen umgehen, die zweifelhaft sind? Z.B. ist die

In dubio pro reo.

> Verwendung eines Naturschwamms, der keine Reizleitung, wohl
> aber ein diffuses Nervensystem besitzt, unter diesem
> Gesichtspunkt ethisch ok, oder nicht?

Vermutlich ja, aber hier greift auf jeden Fall das Argument, daß zumindest dadurch den Tierausbeutungspropagandisten ein "Ätsch, ihr benutzt ja doch Tiere" als Waffe in die hand gedrückt wird.

> Außerdem geht es ja nicht nur ums Töten von Tieren, sondern
> generell um deren Beeinträchtigung. Aber ist ein Leben ohne
> die Beeinträchtigung anderer Lebewesen der ethischen
> Gemeinschaft berhaupt möglich? Wo fängt Beeinträchtigung an

Nein. Wenn ich auf dem Bürgersteig stehe, müssen mir die anderen Leute ausweicehn. Das rechtfertigt mnicht, sie mit einem MG zu erschießen.

Fast habe ich den Einxdruck, daß diese Fragen nicht ernst gement sind ...

> gemeinsam genutzte und gleichzeitig knappe Resourcen geht?

Wieder gilt, daß ethische wie pragmatische Dilemmata keine Rechfertigung sind, nicht ethisch verantwortlich zu handeln (zumal, da die Mehrheit der Fälle weit von jedem Dilemma entfernt ist). Die Tatsache, daß ethische Dilemmata ja wie das Wort "dilemma" andeutet, nicht eindeutig zu lösen sind, tut dem keinen Abbruch.

> Oder um gesundheitliche Aspekte: ich kann z.B. einen Bandwurm
> durchaus ertragen, aber er beeinträchtigt mich. Seine
> Entfernung bedeutet jedoch für das Tier den Tod. Was wäre in

Ist das wirklich so?

> diesem Fall eine ethische Lösung?

Konsum von Bandwurmeiern vermeiden.

Achim

Re: Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Autor: Peter | Datum:
Ich habe zu diesem Thema auch noch eine Frage:

Sind Insekten weniger wert als z.B. Fische, Vögel oder Säugetiere oder müssen Tierrechtler bzw. Veganer allen Tieren das gleiche Lebensrecht zugestehen und somit auch alle
Tiere gleich behandeln?

Die Frage ist wirklich ernst gemeint!

Re: Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Sind Insekten weniger wert als z.B. Fische, Vögel oder

Die Frage ist allein schon deshabl völlig unsinnig, weil es nicht um den "Wert" geht.

> Die Frage ist wirklich ernst gemeint!

Dann kasnnst Du Dich ja erstmal im veganismus.de-FAQ etc. umsehen, dann wird Dir sicher klar, worum es geht. Falls Du dann eine (sinnvolle) Frage hast, kannst Du sie ja stellen.

Achim

Re: Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Autor: Peter | Datum:
Also Achim dann werde ich konkreter. Wäre schön, wenn Du einmal einer Frage nicht ausweichen sondern sie beantworten würdest.

Wenn Du also ein Huhn mit dem Auto befreist und ihm das Leben rettest, dabei aber BEWUSST dutzende oder gar hunderte Insekten umbringst, dann haben für Dich offensichtlich Insekten weniger Lebensrecht als Hühner, oder irre ich mich. Würdest Du mit dem Auto denn auch ein Huhn befreien, wenn es auf der Strasse von Katzen wimmeln würde und Du wüsstest, dass bei dieser Rettungsaktion mehr Katzen sterben, als Du Hühner retten kannst?

Bei welchem Tier fangen bei Dir also Tierrechte an?

Tierrechte für alle Tiere - was für eine Frage

Autor: Iris | Datum:
Hallo Peter!

> Also Achim dann werde ich konkreter. Wäre schön, wenn Du
> einmal einer Frage nicht ausweichen sondern sie beantworten
> würdest.

Deine "Frage" ist doch reine Provokation.

> Wenn Du also ein Huhn mit dem Auto befreist und ihm das Leben
> rettest, dabei aber BEWUSST dutzende oder gar hunderte
> Insekten umbringst, dann haben für Dich offensichtlich
> Insekten weniger Lebensrecht als Hühner, oder irre ich mich.

Du irrst Dich.
Ich habe mir diese Frage schon oft gestellt - ob es fair ist den Insekten gegenüber, wenn sie evtl. sterben, wenn ich losfahre, um andere Tiere zu befreien. Doch würde ich deshalb nicht ernsthaft die Tierbefreiungen in Frage stellen, denn: Der (mögliche) Tod von Insekten ist ein Unfall, welcher bei jeder Fortbewegungsart, sei es nun Laufen, Rad- oder Autofahren, leider passieren kann. Ob ich nun zum Einkaufen gehe/fahre, jemanden besuchen gehe/fahre, zu einer Demo gehe/fahre... Wir müssen uns notgedrungen fortbewegen, auch und gerade, um Tierrechte zu erkämpfen. Oder sollte man Deiner Meinung nach diesen Kampf bleiben lassen, weil durch eine Fortbewegung außer Haus evtl. Tiere zu Schaden kommen könnten? Ich habe Dich auch schon auf TR-Veranstaltungen gesehen. Insofern ist die Frage, ob Insekten weniger Lebensrecht hätten als Hühner, blödsinnig.

> Würdest Du mit dem Auto denn auch ein Huhn befreien, wenn es
> auf der Strasse von Katzen wimmeln würde und Du wüsstest,
> dass bei dieser Rettungsaktion mehr Katzen sterben, als Du
> Hühner retten kannst?

Nein, denn da könnte ich den Tod der Katzen genau voraussehen. Bevor ich über eine Katze drüberfahren würde, würde ich das ja wohl sehen. Es gilt Unfälle zu vermeiden, sofern das möglich ist. Zum Beispiel fuhr ich neulich mit 140 km/h auf der Autobahn, da knallte ein Käfer oder ein anderes Insekt auf die Scheibe. Mein Beifahrer sagte, das wäre nur bei so hohen Geschwindigkeiten der Fall, und tatsächlich passiert mir sonst so etwas nicht. Ich werde in Zukunft also deutlich langsamer fahren und hoffe, dadurch derartige Unfälle vermeiden zu können. Wenn es möglich ist, fahre ich sowieso mit dem Fahrrad oder der Bahn, doch durch beides werden ebenfalls Tiere getötet.

> Bei welchem Tier fangen bei Dir also Tierrechte an?

Tierrechte sind selbstverständlich, wie der Name schon sagt, auf jedes Tier zu beziehen.

Iris

Re: Tierrechte für alle Tiere - was für eine Frage

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Deine "Frage" ist doch reine Provokation.

Eben - das hat auch seine dummdreiste Antwort auf Deinen Beitrag gezeigt, die das Maß (zum Löschen) voll gemacht hat. Schade um die Zeit, die Du mit ihm vergeudet hast.

Um was es ihm wirklich geht, sollte jedem, der sein Pro-Peta-Gequäke kennt, klar sein; siehe auch sein "100Pro"-Geblubber

Achim

Re: Tierrechte für alle Tiere - was für eine Frage

Autor: Scar | Datum:
Ich finde, die Begründung, daß die Frage offenbar von einem nicht-Veganer gestellt wurde, ändert doch nichts an der Frage selbst und reicht nicht aus, sie nicht zu beantworten.
Den Unterschied zwischen dem Plattfahren von Insekten und Katzen darin zu suchen, daß man die einen sehen kann und die anderen nicht, halte ich für inakzeptabel. Mensch könnte die Insekten auch sehen, wenn er/sie sich nur die Zeit dafür nehmen würde. Und zu sagen, daß Du jetzt langsamer fährst, damit Du weniger Insekten tötest, ist ein ähnliches Argument wie das der VegetarierInnen, die ja auch durch ihr Verhalten weniger Tiere töten. Außerdem zeigt es doch, daß Du das Überfahren von Insekten als ethisch bedenklich betrachtest, denn sonst gäbe es ja keinen Handlungsbedarf für Dich.
Das Motto "das Vermeidbare vermeiden" ist natürlich sehr sehr fuzzy, denn für euch ist Tiere ausbeuten vermeidbar, für Veggies eben nur Fleischessen, für mich eben auch Insekten plätten.
"Wir müssen uns notgedrungen fortbeqwegen" ist eine rein konformistische und bequeme Äußerung. Wenn es unethisch ist, das Interesse an Fortbewegung über das Interesse an Leben zu stellen, dann sind andere Lösungen des Problems gefragt als pures Bestehen auf vermeintlichen Sachzwängen.

Warum ist eigentlich mein letzter Beitrag gelöscht worden und der von Trittbrettfahrer Peter steht hier noch? Versteh ich nicht...

Re: Tierrechte für alle Tiere - was für eine Frage

Autor: Iris | Datum:
> Ich finde, die Begründung, daß die Frage offenbar von einem
> nicht-Veganer gestellt wurde, ändert doch nichts an der Frage
> selbst und reicht nicht aus, sie nicht zu beantworten.

Wo bitte wird denn begründet, daß die Frage(n) von Peter nicht beantwortet wurden, weil er Nichtveganer sei??? M.W. lebt er vegan, darum ging's also gar nicht... Hauptsache Behauptungen aufstellen!
Ich habe Peter doch seine Fragen beantwortet, vielleicht liest Du mal in meiner Antwort nach.
Sein zweiter Beitrag wurde übrigens gelöscht, weil hier nicht das Forum dazu ist, um zum 1000. Mal unsachliche und beleidigende Behauptungen, die in diesem Beitrag enthalten waren, widerlegen zu müssen, wie es in vielen anderen Foren leider notwendig ist (siehe Komplementärforum).

> Den Unterschied zwischen dem Plattfahren von Insekten und
> Katzen darin zu suchen, daß man die einen sehen kann und die
> anderen nicht, halte ich für inakzeptabel. Mensch könnte die

Ich habe nicht "den Unterschied darin gesucht"! Ich schrieb, daß es erheblich einfacher ist, Katzen nicht zu überfahren als Insekten, weil erstere nun mal erheblich besser zu sehen sind.
Deshalb habe ich natürlich lange nicht das Recht, Insekten zu ermorden, es kann mir aber leider viel leichter passieren. Genauso wie, daß mir beim Sprechen eine Fruchtfliege in den Mund fliegt, daß ein Obst, in das ich beiße, eine Made enthält, ...

> Insekten auch sehen, wenn er/sie sich nur die Zeit dafür
> nehmen würde. Und zu sagen, daß Du jetzt langsamer fährst,

Beim Laufen vielleichtnoch, schon beim Fahrradfahren nicht mehr! Und schon beim Laufen tötest du wahrscheinlich viele Käfer, Ameisen, ...
Auch ich achte darauf, wo ich hinlaufe, z.B. meide ich Waldwege, auf denen es vor Schnecken wimmelt, trotzdem kann ich nie ausschließen, daß ich aus Versehen ein Tier tottrete. Wenn ich das bemerken würde, fände ich das selbstverständlich sehr schlimm, nur war es eben kein Mord, sondern ein tragischer Unfall, auch wenn das für das Tier keinen Unterschied macht.

> damit Du weniger Insekten tötest, ist ein ähnliches Argument
> wie das der VegetarierInnen, die ja auch durch ihr Verhalten
> weniger Tiere töten. Außerdem zeigt es doch, daß Du das

Nein. Du magst Dich zuhause einschließen und Dich niemals fortbewegen, für mich ist es, um Geld zu verdienen, um Tierrechtsarbeit zu machen, um Lebensmittel einzukaufen usw. notwendig, mich fortzubewegen - wie auch immer - und Gefahr zu laufen, dabei Tiere zu töten. Vegetarier mögen vielleicht gleichermaßen argumentieren, es ist für sie aber eben nicht notwendig, Tiere zu töten, da es möglich ist, vegan zu leben, nicht ab, sich nicht fortzubewegen!
Es nervt mich, sowas überhaupt schreiben zu müssen. In Zukunft sollten derart dreiste Vergleiche und dummes blabla einfach gelöscht werden.

> Überfahren von Insekten als ethisch bedenklich betrachtest,
> denn sonst gäbe es ja keinen Handlungsbedarf für Dich.

Selbstverständlich betrachte ich das Überfahren von Insekten "als ethisch bedenklich". Überflüssige Feststellung für einen Tierrechtler.

> Das Motto "das Vermeidbare vermeiden" ist natürlich sehr sehr
> fuzzy, denn für euch ist Tiere ausbeuten vermeidbar, für
> Veggies eben nur Fleischessen, für mich eben auch Insekten
> plätten.

Du hast sie ja nicht mehr alle. Für "Veggies" ist nur "Fleischessen" vermeidbar? Soll das Provokation sein, oder sit es einfach nur unreflektierter speziesistischer Dreck?
Im Übrigen möchte ich Deine Behauptung, "Insekten plätten" sei für Dich vermeidbar, sehr stark anzweifeln. Du kannst es sowiet vermeidbar wie möglich machen, das ist aber auch schon alles.

> "Wir müssen uns notgedrungen fortbeqwegen" ist eine rein
> konformistische und bequeme Äußerung. Wenn es unethisch ist,

Keineswegs, das ist eine Tatsache. Sieht das irgendjemand anders? Kann das jemand vernünftigerweise anders sehen???
Ich rede von Fortbewegeung im allgemeinen, nicht vom Autofahren allein!

> das Interesse an Fortbewegung über das Interesse an Leben zu
> stellen, dann sind andere Lösungen des Problems gefragt als
> pures Bestehen auf vermeintlichen Sachzwängen.

Ich bestehe nicht auf "vermeintlichen Sachzwängen". Wenn das Autofahren dem entsprechen würde, dann würde ich kein Auto fahren. Ich fahre nicht mit dem Auto zur Arbveit, zum Einkaufen etc., nur zur Info. Aber wenn Du das Autofahren zum Transport befreiter Tiere z.B. ablehnst und diese Tiere dann lieber verrecken sollten, dann finde ich das ziemlich bescheuert.
Welche Problemlösungsvorschläge hast Du denn so??? Von mir aus gar nicht auf Tierbefreiungen bezogen, sondern auf die tägliche Fortbewegung, die Du ja anscheinend vermeidest.

> Warum ist eigentlich mein letzter Beitrag gelöscht worden und
> der von Trittbrettfahrer Peter steht hier noch? Versteh ich
> nicht...

Das weiß ich nicht, frag doch unter forum@antispe.de nach.

Iris

Re: Tierrechte für alle Tiere - was für eine Frage

Autor: Scar | Datum:
[Beitrag an passende Stelle verschoben - Moderator]

Hey Iris,

Achim hat natürlich recht, wenn er schreibt, dass es nicht um "Wert" geht, und Peter hat ein Händchen dafür, Fragen suggestiv und tendenziell zu formulieren. Trotzdem hast Du festgestellt, dass die Frage reine Provokation sei und Achim hat nach der Enthüllung von Peters Identität jede Diskussion für unsinnig erklärt. Letzteres finde ich auch OK, weil Peter offenbar nur stänkern wollte. Wenn Peters Beitrag unsachliche und beleidigende Phrasen enthielt ist er sicher zu recht gelöscht worden, aber fällt denn Deine Behauptung "Du hast sie ja nicht alle!" nicht auch in diese Kategorie?

Ich habe mit diesem Thema angefangen, weil es für mich ein echtes Problem darstellt, ich dazu ein paar qualifizierte Meinungen haben wollte und u.a. der Text bei veganismus.de mich nicht überzeugt hat, denn ich weiß nicht mehr, ob ich zu einer Aktion hinfahren oder ob ich zuhause bleiben soll.

Ich wollte hier jedenfalls niemanden verärgern, habe aber offenbar die übliche Terminologie etwas verpasst: Mit "Veggies" bezeichne ich schon seit über 20 Jahren Vegetarier und ich kenne viele, die das ebenso machen. Sorry, falls sich irgendjemand gekränkt fühlte.

Klar hast Du recht, wenn Du sagst, dass es menschliches Leben ohne Fortbewegung nicht geben kann. Aber ich habe mal ein bißchen experimentiert, wie weit man das einschränken kann und mittlerweile habe ich weder ein Auto noch ein Fahrrad, fahre weder Bus noch Bahn und lebe immer noch ganz zufrieden. Möglich ist das, jedoch höre ich den "Du hast sie ja nicht alle!"-Satz des öfteren. :-) Ich möchte nur zeigen, dass es (zumindest für mich) eben nicht notwendig ist, sich schneller als zu Fuß fortzubewegen. Daher ist "vermeidbar" für mich eben deutlich mehr als für Dich.

Das große Dilemma ist natürlich die Aktion. Ich bin na klar in meinem Radius für Sabotage u.ä. und auch in meinen Transportkapazitäten stark eingeschränkt. Das hindert mich nicht daran, auf eigene Faust was zu tun, verhindert aber meist meine Teilnahme an den (oft automobilen) Gemeinschaftsaktionen. Ich möchte weder den Kampf aufgeben noch Insekten oder irgendwelche anderen Tiere dabei töten und suche nach dem geeigneten Weg dafür. Und ich denke, der Kampf wird ohne ein entsprechendes Verhalten gegenüber Tieren schnell unglaubwürdig. Achims Antwort auf die Frage nach der Verwendung eines Naturschwamms geht in diese Richtung. Oder die Bandwurmgeschichte: Nachdem ich damals 15 Kilo abgenommen hatte, habe ich dieses Tier getötet. Aber eine zufriedenstellende Lösung war das für mich halt nicht. Noch unbefriedigender ist, daß ich heute immer noch nicht weiß, ob ich nochmal so entscheiden würde.

Mir ist nach wie vor nicht klar, ob es ethisch ok ist, todgeweihte und gequälte Lebewesen zu befreien und dabei eben in Kauf zu nehmen, dass andere dabei sterben. Auf der einen Seite dient man mit einer Befreiung oder Sabotage sicherlich vielen Tieren über eine entsprechende PR. Das ist aber meist ein hypothetischer Nutzen und auch, wenn ich einen Hochsitz umsäge, nutze ich nur evtl. einer ungewissen Zahl von Tieren. Die Insekten sind aber jeweils konkret und direkt tot. Welches Interesse überwiegt?

Wenn ich die Lösung dafür wüßte, müßte ich hier nicht um Rat und Anregungen fragen...

Re: Tierrechte für alle Tiere - was für eine Frage

Autor: Iris | Datum:
Hallo Scar,

> offenbar nur stänkern wollte. Wenn Peters Beitrag unsachliche
> und beleidigende Phrasen enthielt ist er sicher zu recht
> gelöscht worden, aber fällt denn Deine Behauptung "Du hast
> sie ja nicht alle!" nicht auch in diese Kategorie?

Also, wenn Du schreibst "für Veggies [ist] eben nur Fleischessen" vermeidbar, dann kann ich nichts anderes sagen!!

> Ich habe mit diesem Thema angefangen, weil es für mich ein
> echtes Problem darstellt, ich dazu ein paar qualifizierte
> Meinungen haben wollte und u.a. der Text bei veganismus.de
> mich nicht überzeugt hat, denn ich weiß nicht mehr, ob ich zu
> einer Aktion hinfahren oder ob ich zuhause bleiben soll.

Welcher Text auf veganismus.de?

> Ich wollte hier jedenfalls niemanden verärgern, habe aber
> offenbar die übliche Terminologie etwas verpasst: Mit
> "Veggies" bezeichne ich schon seit über 20 Jahren Vegetarier
> und ich kenne viele, die das ebenso machen. Sorry, falls sich
> irgendjemand gekränkt fühlte.

Ich weiß schon, was mit "Veggies" gemeint ist, wird ja sehr oft gebraucht, ich halte es aber für eine unangebrachte Verniedlichung derjenigen, die vorgeben, Tierleid vermeiden zu wollen, dieses aber produzieren, genauso wie "Carnis", "Omnis" oder "Fleischos", ... absolut unangebrachte Kosenamen sind.

> Klar hast Du recht, wenn Du sagst, dass es menschliches Leben
> ohne Fortbewegung nicht geben kann. Aber ich habe mal ein
> bißchen experimentiert, wie weit man das einschränken kann
> und mittlerweile habe ich weder ein Auto noch ein Fahrrad,
> fahre weder Bus noch Bahn und lebe immer noch ganz zufrieden.

Ich muß sagen, daß ich es unzumutbar fände, jeden Tag sicherlich über eine Stunde zur Arbeit zu laufen, wenn ich mit dem Rad in 15 Minuten hinfahren kann. Diese Zeit würde mir dann auch von der Tierrechtsarbeit abgehen - ob das im Sinne der Tierrechte wäre? Das wäre auch sicher für die meisten Leute absolut nicht prakizierbar.

> Möglich ist das, jedoch höre ich den "Du hast sie ja nicht
> alle!"-Satz des öfteren. :-) Ich möchte nur zeigen, dass es

Den habe ich, wie du ja nachlesen kannst, nicht wegen Deiner Fortbewegungsart, von der ich bis eben noch nichts wußte, gesagt.

> (zumindest für mich) eben nicht notwendig ist, sich schneller
> als zu Fuß fortzubewegen. Daher ist "vermeidbar" für mich
> eben deutlich mehr als für Dich.

Wenn das für Dich nicht notwendig ist, dann muß ich annehmen, daß Du nicht gezwungen bist, jeden Tag zum arbeiten zu gehen oder in unmittelbarer Nähe Deiner Behausung arbeitest und daher in einer äußerst privilegierten Situation bist. Oder du verwendet so enorm viel Zeit auf Deine Fortbewegung zu Fuß (bei der Du auch Tiere umbringen könntest), daß Dir null Zeit bleibt, um Dich anderweitig für Tierrechte einzusetzen.

> Das große Dilemma ist natürlich die Aktion. Ich bin na klar
> in meinem Radius für Sabotage u.ä. und auch in meinen
> Transportkapazitäten stark eingeschränkt. Das hindert mich
> nicht daran, auf eigene Faust was zu tun, verhindert aber
> meist meine Teilnahme an den (oft automobilen)
> Gemeinschaftsaktionen. Ich möchte weder den Kampf aufgeben
> noch Insekten oder irgendwelche anderen Tiere dabei töten und
> suche nach dem geeigneten Weg dafür. Und ich denke, der Kampf
> wird ohne ein entsprechendes Verhalten gegenüber Tieren
> schnell unglaubwürdig. Achims Antwort auf die Frage nach der
> Verwendung eines Naturschwamms geht in diese Richtung. Oder

Die Verwendung eines anderen Reinigungsutensils erfordert aber nicht solch drastische Einschränkungen wie die Vermeidung jeglicher Transportmittel.
Ob Tieren geschadet wird, wenn Du in einem Auto, in dem schon einige andere sitzen zu einer Aktion mitfahren würdest, zu der die anderen auch ohne Dich fahren würden, möchte ich doch mal stark bezweifeln. Im Gegenteil, ich denke, den Tierrechten wäre weitaus mehr gedient, wenn Du zu der Aktion mitfahren würdest 8natürlich abhängig von der Aktion)!

> die Bandwurmgeschichte: Nachdem ich damals 15 Kilo abgenommen
> hatte, habe ich dieses Tier getötet. Aber eine
> zufriedenstellende Lösung war das für mich halt nicht. Noch
> unbefriedigender ist, daß ich heute immer noch nicht weiß, ob
> ich nochmal so entscheiden würde.

Durch Deine andauernden eigenartigen Überlegungen kommst du mir schon wie ein Troll vor.
Das Töten eines Bandwurms würde ich aber als Notwehr einstufen.

> Mir ist nach wie vor nicht klar, ob es ethisch ok ist,
> todgeweihte und gequälte Lebewesen zu befreien und dabei eben
> in Kauf zu nehmen, dass andere dabei sterben. Auf der einen
> Seite dient man mit einer Befreiung oder Sabotage sicherlich
> vielen Tieren über eine entsprechende PR. Das ist aber meist
> ein hypothetischer Nutzen und auch, wenn ich einen Hochsitz
> umsäge, nutze ich nur evtl. einer ungewissen Zahl von Tieren.

Nicht nur evtl., sondern ganz sicher.

> Die Insekten sind aber jeweils konkret und direkt tot.
> Welches Interesse überwiegt?

Keines. Einen solchen Vergleich kann es aus Tierrechtssicht nicht geben. Trotzdem hielte ich es für falsch, deshalb keine Tiere mehr zu befreien oder andere Aktionen zu machen.

Iris

Der Weg zu Tierrechten führt über Leichen - deshalb den Kampf einstellen?

Autor: Iris | Datum:
Habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken um Tierbefreiungen und sonstige Tierrechtsarbeit gemacht, insbesondere über die Frage, ob es korrekt ist, für den Kampf für Tierrechte (welcher Tierbefreiungen, Demos und viele andere Aktionen, für die eine Fortbewegung z.B. mit dem Auto notwendig ist) über Leichen zu gehen, sprich tausende Insekten durch Autofahren zu ermorden.

Korrekt ist es sicher nicht. Wahrscheinlich ist es aber notwendig, um das Ziel einer antispeziesistischen Gesellschaft erreichen zu können. Diese wird sicher niemals verwirklicht werden, wenn alle Veganer/Tierrechtler so leben wie Scar.
Denn wenn man durch viele Aktionen einer viel breitere Öffentlichkeit den Tierrechtsgedanken näherbringen kann, so werden letztendlich sehr viel mehr Leute vegan leben und sich u.a. auch über das Autofahren Gedanken machen.

Das heißt selbstverständlich nicht, daß man wild drauflosfahren und sich keine Gedanken um den Tod von Insekten bzw. deren Vermeidung machen sollte, aber wenn sich alle Tierrechtler nur noch damit befassen und andere Tierrechtsarbeit strikt ablehnen, wenn man sich daz anderweitig als zu Fuß fortbewegen muß, sieht es schlecht aus für die Verwirklichung einer veganen Gesellschaft...

Iris

-is und -os

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich weiß schon, was mit "Veggies" gemeint ist, wird ja sehr
> oft gebraucht, ich halte es aber für eine unangebrachte
> Verniedlichung derjenigen, die vorgeben, Tierleid vermeiden
> zu wollen, dieses aber produzieren, genauso wie "Carnis",
> "Omnis" oder "Fleischos", ... absolut unangebrachte Kosenamen
> sind.

Tja, es wird noch etwas dauern, bis diese Termini die gleiche Konnotation habven wie "Nazis" und "Faschos".

Achim

Administrativer Hinweis

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bitte an foren@antispe.de mailen.

> gelöscht worden, aber fällt denn Deine Behauptung "Du hast
> sie ja nicht alle!" nicht auch in diese Kategorie?

Siehe Forenrichtlinien.

Achim

Re: Wer gehört zur ethischen Gemeinschaft??

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Würdest Du mit dem Auto denn auch ein Huhn befreien, wenn es
> auf der Strasse von Katzen wimmeln würde und Du wüsstest,
> dass bei dieser Rettungsaktion mehr Katzen sterben, als Du
> Hühner retten kannst?

Ach sooo ... "Peter" ist Peter Beck, der PeTA-Apologet - siehe
http://maqi.de/txt/petagegentierrechte.html -> Reaktionen.

Damit erübrigt sich wohl jegliche Diskussion - seine "Frage" hat nur einen einzigen Zweck.

> Bei welchem Tier fangen bei Dir also Tierrechte an?

Bei Walen, wenn ich sie gegen PeTA verteidigen muß.

Achim