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Tierrechtsforum:
Dilettanten

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 16

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Dilettanten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Neulich bin ich über einen Forenbeitrag gestolpert, in dem es hieß:
Zitat:
Texte entwerfen, Fotos finden ist ja alles kein Problem. Nur das Layout und ein professioneller Druck... wie macht ihr das und mit was für Preisen muß ich rechnen?


Nur mühsam konnte ich einen Schreikrampf unterdrücken ...

Schnell mal einen Text dahinschludern, was soll's. Egal, was für ein Blödsinn drinsteht, egal, was der Text bewirkt, egal, ob er voller Fehler ist, egal, ob er den Tierausbeutungsapologeten ein Messer in die Hand drückt. Hauptsache schön bunt und in Hochglanz ...

Und das ist es, woran die sogenannte Tierrechtsbewegung vor allem krankt: es ist ja schön, wenn Leute sich engagieren wollen, aber sie sollten doch bitte so viel Selbstkritik verfügen, daß sie sich auf Gebieten einbringen, von denen sie etwas verstehen. Aber nein, jeder, der in der Lage ist, Tasten einzeln zu treffen, meint, Texte schreiben zu können und zu müssen. So, als ob ich mich (mein Standardbeispiel) auf eine Bühne stellen und ein Tierrechtsliedlein trällern würde. Ich kann nunmal nicht singen. Und die meisten, die "Flugblätter" verbrechen, können nicht schreiben. Sie haben weder die Sachkenntnis, um geeignete Inhalte zu erstellen, noch die Autorenfähigkeit, einen lesbaren, funktionierenden, schlüssigen, überzeugenden Text zu schreiben.

Da wird dann mal schnell was aus dem Handgelenk geschüttelt, was einem grade so einfällt, vielleicht noch vom einen oder anderen (ebenso entstandenden) Flugblatt was abgekupfert (so propagiert sich dann auch z.B. der klassische Unfug von den Hühnern, die in "Legebatterien" in "ständiger Dunkelheit" leben - Ursprung dieses defekten Mems dürfte Gisela Bulla durch "Endzeit für Tiere" von Sina Walden und Gisela Bulla sein).

Um einen guten funktionierenden Text zu schreiben bedarf es in der Regel langer, langer Vorbereitung. Faktenrecherche, Erstellung eines Konzepts, Entwurf, erste Textfassung, Lektorieren, Überarbeiten usw. usw.

Aber das interessiert solche Leute nicht. Ohne einen Funken Selbstkritik rotzen sie irgendwas hin und lassen das dann ein paar tausend mal drucken. Daß sich die Speziesisten dann die Hände reiben über ihren Zuwachs an Anti-Tierrechts-Zitaten, wundert nicht.

Das ganze ist natürlich nicht auf Texte beschränkt. Entsprechendes gilt für Websites (gibt es nicht längst mehr Foren zum Thema als Tierrechtler? Und wie sieht es darin in der Regel aus, mal eben eine Forensoftware zu installieren ist ja kein Problem, aber vernünftige Moderation und beantworten von Beiträgen ist eben nicht so trivial) ebenso wie für "Kampagnen" usw. usw.

Aber bei Texten scheint mir die Wirkung besonders fatal - und dabei wäre es so einfach zu vermeiden.

Gerade in den letzten Tagen ist uns ein besonders eklatantes Beispiel untergekommen - mehr dazu demnächst.

Achim

Beispiel

Autor: Tanja | Datum:
So, weil ja schon nach Beispielen gefragt wurde und Achim gerade wenig Zeit hat, mal was von mir dazu, was gerade kürzlich (v)erbrochen wurde.
Durch Zufall wurde ich auf einen Flyer-Entwurf auf einer Webseite aufmerksam, wo es darum gehen sollte, Vegetariern näherzubringen, daß sie Tiereausbeuten und umbringen und deswegen vegan werden müssen. Nicht, daß es sowas nicht schon mehrfach gäbe... wie z.B:Vegetarier sind Mörder, Kuhdrüsensekret und Hennenmenstruationsprodukte, Wer quält einen Vogel für ein Ei? etc...
Nun gut, manche brauchen eben die Bestätigung, selbst etwas erstellt zu haben - und die Absicht dahinter schien auch erst mal echt gut zu sein. Wenn ein Veganer begriffen hat, daß Vegetarier als Tierausbeuter durchaus auch eine Zielgruppe von Tierrechtsarbeit sind und er dementsprechend handeln will, ist ja schon mal einiges gewonnen. Dachte ich.

Der Blick auf den Text-Entwurf ließ mich allerdings echt schaudern. Da war die Rede davon, daß Kälbchen in der Milchproduktion "sofort der Mutter entrissen" werden, gleich darauf der absolute Hammer:
Zitat: Die ersten Tage bekommt es noch die - für den Menschen zu dem Zeitpunkt ungenießbare - Muttermilch, doch dann wird seine Ernährung umgestellt auf Fettbrühe.

Weiter geht es, nachdem darauf eingegangen wurde, daß eine "wirtschaftliche Haltung tausender Kälbchen nicht möglich" ist und sie darum getötet werden, mit
Zitat: Und auch die Muttertiere sind irgendwann so ausgezehrt, dass nur noch ihr Fleisch einen finanziellen Wert hat.

Und zum Thema Eiproduktion/"Legehennen":
Zitat: Die weiblichen Tiere erwartet ein kurzes, qualvolles Leben, denn ihre hochgezüchteten Körper sind auf hohe Legeleistung, nicht aber auf hohe Lebenszeit ausgelegt - die Tiere erkranken an Calciummangel und werden sehr früh getötet.

Dann mal ein guter Ansatz:
Zitat: Prinzipiell kann meist nicht zwischen biologischer und konventioneller Tierhaltung unterschieden werden.
, wird allerdings sofort wieder zunichte gemacht:
Zitat: Zwar haben Tiere in Bio-Betrieben im
Idealfall Auslauf, doch die “Kälberproblematik” und die Tötung der Hähne sind auch hier gleich.

Einer der letzten Sätze lautet
Zitat: Ein guter, gesunder und
ökologischer Ausweg aus dem Dilemma bietet der Veganismus.


Damit war also klar, daß solch ein Flugblatt nur ein weiteres von vielen sein wird, was die Arbeit und Überzeugung von Tierrechtlern und damit natürlich Tierrechte an sich lächerlich macht, absolut unseriös erscheinen läßt. Aber gut (wie man's nimmt...), es hätte ja sein können, daß der Verfasser nun mal von anderen schlecht informiert war und noch nie davon gehört hatte, daß man sich, wenn man einen Info-Text entwirft, selbst erst mal seriöse Infos zusammensuchen muß um die dann möglichst gut zusammenzustellen. Also mailte ich ihm kurz (er hatte ja um Kritik gebeten)
Zitat: [...]Habe gerade Deinen Entwurf für den Veganismus-Flyer überflogen und dabei einige schwerere Fehler entdeckt. Wäre gut, wenn Du den so nicht drucken läßt; ich schreib mehr dazu, sobald ich Zeit finde.[...]

Am selben Abend oder einen Tag später traf ich ihn dann in einem Chat, wo ich ab und an mal hingehe, um zu klönen und mich zu entspannen (muß ja auch mal sein ;-)).
Naja, an dem Abend wurde ich jedenfalls gleich dumm angemacht:
Zitat: X:nun haste ja zeit für flugblatt-kritik-konkretisierung
T: jetzt relaxe ich mal und gehe dann in die heia
X: war also - wie erwartet - nich ernstzunehmen ;)[...]

Das ging dann eine Weile so weiter und ich entschloß mich, eben doch gleich den Flyer-Entwurf rauszukramen und zumindest ein paar Punkte zu nennen...
Zitat: T: kurze beispiele, weils einfach echt fatal
wäre, das so an die leute zu bringn 8wenn du dich nur damit lächerlich machen würdest, wär's ja kein problem, aber es heißt dann ja gleich wieder verallgemeinernd "tierrechtler haben sie nicht mehr alle und absolut keine ahnung"....
X: komm zum punkt....
T: kälber werden nicht sofort ihrrer mutter entrissen, die muttermilch ist nicht ungenießbar für menschen und die kälber
kriegen auch keine "fettbrühe"
T: und jetzt verlange nicht von mir, daß ich dir das noch alles erkläre, wenn man andere leute informieren will, sollte man schon selbst infomriert sein
X: die kälber werden ihren müttern "relativ" sofort
entrissen, die erste milch wird üblicherweise nicht verwendet wg
irgendwelchen hormonen und kälber kriegen oft auch ffettbrühe. ebenfalls mit informieren
T: alles klar, ich laß es, du bist echt lernresistent
X: ich tu mir einfach schwer, "euch" weiterhin
ernstzunehmen. ich werde mich noch genauer informieren, aber wer immer nur lästert (egal ob sinnvoll oder -los _kann_ einfach nich ewig ernstgenommen werden)
T: drum hatte ich dir ja eine mail geschrieben deswegen statt es ins forum [wohlgemerkt: in sein Forum] zu schrieben, aber du denkst ja nciht mal nach,wnen man dir was per pm schickt
X: und wenn du da checka vom necka bist, dann freu dich doch und häng ein bild von dir an die wand


Ja, was soll man dazu noch sagen? Plump, frech und niveaulos. Mir bleibt hier nur die Anmerkung, daß ich diesem Menschen seit ich ihn kenne, immer wieder Dinge erklären mußte, was ja an sich nicht schlimm wäre, wenn es denn einen Zweck hätte. Ich hatte also, wie man an dem Dialog sicher erkennen kann, schon des öfteren Kontakt zu ihm aber was immer über "Du bist so toll und wir halten alle zusammen" hinausging, war natürlich Scheiße. "Checka vom Necka" eben. ;-)

Ja, und so werden dann eben die Leute nicht informiert sondern schwerwiegendst desinformietr und jeder, der auch nur etwas Ahnung hat und Tierrechtlern an den Karren pissen will, muß nur auf solche "Infos" verweisen um damit beweisen zu können, daß Tierrechte ein nicht realisierbares Konstrukt sind und Tierrechtler selbst nicht mal wissen, wovon sie reden.

Und da sollen wir bei Maqi die Klappe halten...

Tanja

PS: Für die, die es ebenfalls nicht wissen (was nicht zu wissen, ist ja kein Verbrechen, nur sollte man nicht unbedingt mit Nicht-Wissen durch Flugblatt-Schreiben prahlen wollen): Je nach Art der Anlage bleiben Kälber einige Stunden, teilweise auch noch länger, bei ihren Müttern. Das Kolostrum, die Vormilch (und noch nicht das, was man "Muttermilch" nennt!), die in den ersten Tagen von den Kühen produziert wird, ist nicht "ungenießbar" für Menschen sondern wird mittlerweile sogar ziemlich erfolgreich von einigen Unternehmen vermarktet. Allerdings unterscheidet es sich in Zusammensetzung und Geschmack von der "normalen Kuhmilch" und wird deswegen nicht als solche verkauft. "Ungenießbar" ist es nicht, und auch "die Hormone" darin scheinen Menschen keine Probleme zu bereiten. Und der Begriff "Fettbrühe" wirkt nicht nur schon auf den ersten Blick unseriös sondern ist es auch. Es handelt sich dabei um sogenannten "Milchaustauscher", der zu einem größeren Teil aus Eiweiß besteht ("Eiweißbrühe"? ;-)) und insgesamt aus mehreren Komponenten; mit solchen Begriffen macht man sich (ich sagte es bereits...) also schlicht lächerlich. Naja, und Kalziummangel ist (abgesehen davon, daß jemand, der sich bisher nicht damit beschäftigte, überhaupt nicht weiß, wie es bei "Legehennen" zu diesem kommen kann) keine Krankheit, sondern kann nur dazu führen, daß das betr. Individuum krank wird. Mag vielleicht als Korinthenkackerei erscheinen, das zu kritisieren, aber ich kann nur noch mal betonen, daß man bei solchen Flyern auf jedes Detail achten muß, um sicherzustellen, daß es von Tierausbeuter-Seite keinerlei gerechtfertigte Angriffspunkte gibt.

PPS: Mittlerweile ist der Flyer-Entwurf bei den Punkten, die ich angesprochen habe, geringfügig geändert worden - leider so geringfügig, daß sich im Wesentlichen nichts verbessert hat...

weitere Anmerkungen

Autor: Tanja | Datum:
Um dem an dieser Stelle sicher unvermeidlichen "Du lästerst ja nur und sagst gar nicht, was gut war" vorzugreifen, gleich noch die Anmerkung, daß der kritisierte Flyer-Entwurf durchaus auch einige wenige gute Passagen enthielt, z.B. am Schluß der Hinweis, daß man nicht Spenden muß (allerdings fehlte da ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit von Veganismus). Aber zum einen interessiert es die Speziesisten, die sich über jeden noch so kleinen Fehler freuen um Tierrechte lächerlich zu machen, nicht im Geringsten, was Gutes oder Wahres in einem Flyer steht, und zum anderen sind wir doch, verdammt noch mal, nicht im Kindergarten wo man nonstop mit "positiver Bestärkung" arbeiten muß.
Und ich finde es absolut armselig für eine "Tierrechtsbewegung", daß solch Desinformation meist unkommentiert (wenn nicht sogar bejubelt) hingenommen wird, ganz nach dem Motto "Hauptsache, der/die macht was". Sicher können Fehler passieren, sicher kann man nicht alles wissen, aber so wie Achim niemals auf die Idee käme, sich auf eine Bühne zu stellen und einen Tierrechtssong zu singen, sollten eben auch andere sich überlegen, wo ihre Stärken liegen anstatt das zu machen, was vielleicht "toller" ist als anderes.

Tanja

Gesangstalent?

Autor: Rele | Datum:
>so wie Achim niemals auf die Idee käme, sich auf eine Bühne zu stellen und einen Tierrechtssong zu singen

:-D

"sing dich in den sommer"- Party?

Re: Gesangstalent?

Autor: Achim Stößer | Datum:
He, das wäre doch das Mega-Event: Die Kafkas featuring Achim Stößer ;-) .

Am besten mit Texten von Detlev Jöcker:
Zitat:
Liebe Bienen, summ, summ, summ,
laßt euch nicht entdecken,
Tierausbeuter, dumm, dumm, dumm,
wollen Honig schlecken.

Oder so ähnlich ...

Achim

Kinderindoktrination

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Am besten mit Texten von Detlev Jöcker:
>
Zitat:
> Liebe Bienen, summ, summ, summ,
> laßt euch nicht entdecken,
> Tierausbeuter, dumm, dumm, dumm,
> wollen Honig schlecken.
>


Übrigens sehr interessant, dieses Lied (also, das Original, in dem es um Bären und Bienen geht, und in dem die Bienen u.a. aufgefordert werden, sich wegen der Honig schlecken wollenden Bären nicht entdecken zu lassen): darin wird den Kindern der Eindruck vermittelt, Bienen würden Honig sammeln - aus den Blüten ("da ist ganz viel Honig drin").

Ob das ein Indoktrinationsversuch ist - oder ob der Autor selbst so indoktriniert ist, daß er nicht weiß, daß Honig eben keineswegs in Blüten zu finden ist, sondern daß vielmehr Honig das Erbrochene von Bienen, die Nektar bzw. Läuseexkremente zu sich genommen haben, ist?

Claqueure

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Veganismus). Aber zum einen interessiert es die Speziesisten,
> die sich über jeden noch so kleinen Fehler freuen um
> Tierrechte lächerlich zu machen, nicht im Geringsten, was
> Gutes oder Wahres in einem Flyer steht, und zum anderen sind

Eben!

> wir doch, verdammt noch mal, nicht im Kindergarten wo man
> nonstop mit "positiver Bestärkung" arbeiten muß.

Übrigens auch nicht in Flugbättern wie diesem, wo versucht wird, denen, die es lesen, mit Verlaub, in den Arsch zu kriechen: "Sie haben dieses Flugblatt vermutlich bekommen, weil Sie sich vegetarisch ernähren. Prima [Mord ist also prima?, AS], dass Sie sich Gedanken über Ihre Lebensweise machen! [...]"

> Und ich finde es absolut armselig für eine
> "Tierrechtsbewegung", daß solch Desinformation meist
> unkommentiert (wenn nicht sogar bejubelt) hingenommen wird,


Allerdings. Der Text (wohlgemerkt in der Fettbrühe-Fassung, die schon eine "verbesserte" war) wurde wie folgt aufgenommen (meine Hervorhebungen):

Zitat: okay, nun ist dein text nazezu perfekt.

Ich würde mich gerne an den Kosten für Flyer in einer grösseren Auflage (min 5.000) beteiligen. wenn die 4 geplanten "tierrechtsgruppen" mitmachen würden, hätte jeder 1.250 Flyer - das wäre okay.


Zitat: Finde den Text gut, so wie er ist, da er sachlich formuliert ist. [...] Es ist sinnvoller, den Leuten die Fakten[sic!] zu geben, aus denen sie selbst Konsequenzen ziehen sollen.


Zitat: ich finde es super, dass man sagt, dass man nicht spenden sondern denken soll…
allerdings diese ausdruck: und benutzen Sie Ihren Kopf. halte ich etwas zu gewagt?
super sonst! grosses lob!


Davon abgesehen, gab es eher kosmetische "Verbesserungsvorschläge" ...

Der an sich gute Ansatz, den Text vorab von anderen kritisieren zu lassen, scheitert halt daran, daß er es in seinem Forum machte, wo halt normalerweise keiner vorbeikommt, der etwas davon versteht, weil es, wie all die Aberhunderte anderen dieser Art, primär der mutuellen Masturbation dient.

Achim

Weitere Aspekte dieses Stümper-Texts

Autor: Achim Stößer | Datum:
Selbst wenn
- diese (und alle weiteren) eklatanten Sachfehler korrigiert
- die Grammatik und Interpunktion bereinigt
würden, wäre der Text noch immer eine Katastrophe. So werden beispielsweise Tierausbeutereuphemismen unhinterfragt übernommen (das, das, das oder das wird beispielsweise als "Stall" bezeichnet).

Der Titel ist "Reicht Vegetarismus aus?", womit wiedereinmal, statt klar zu sagen, daß Vegetarismus Mord ist, die aburde Dichotomie, nach der Vegetarismus besser sei als Leichenfraß (als ob Wochenendmörder besser als Alltagsmörder seien, als ob es für ein Huhn eine Rolle spielte, ob es wegen der Eier oder der Leiche mißhandelt und umgebracht wird) zementiert wird. Fast ist es, als hätte es den Text Vegetarier sind Mörder nie gegeben, in dem es nicht ohne Grund heißt:
Zitat: Es muß endlich Schluß sein mit der falschen Dichotomie, der Zweiteilung, bei der die Nichtvegetarier auf der einen und die Vegetarier [...] und Veganer gemeinsam auf der anderen Seite stehen. Tatsächlich stehen nämlich die Vegetarier auf der falschen, auf der gleichen wie die Leichenfresser: auf der Seite der Tierausbeuter nämlich, derjenigen, die Tiere gefangenhalten, mißhandeln und umbringen*, um Teile ihrer Körper, ihre Menstruationsprodukte oder Drüsensekrete zu konsumieren.
.

Weiter geht's denn mit "Liebe Vegetarierinnen und Vegetarier," bzw. "Liebe Leserin, lieber Leser" (je nach Fassung) - als ob Mörder lieb wären ... das aber nur am Rand.

Der ganze Text wäre, um es kurz zu machen, auch wenn alle oben genannten Korrekturen vorgenommen würden, rhetorisch, strategisch und didaktisch fatal.

Aber Hauptsache was geschrieben ...

Achim

Jetzt sind die Bienen dran

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wie ich beim Zitatesammeln gesehen habe, reicht es ihm immer noch nicht. Jetzt muß er einen Text zum Thema Honig verbrechen, als ob es den Maqi Text dazu nicht gäbe. Nein, stattdessen muß er etwas "eigenes" zusammenflickschustern,

O-Ton:
Zitat: wer von Euch kennt sich mit Bienenausbeutung aus und kann ein wenig berichten?
09.06.2006 21:56:26


Zitat: ich habe gestern bei einem imker fotos gemacht (hier) und wollte einen Artikel über Honiggewinnung schreiben. (Den ich nach stundenlanger Recherche nun hier veröffentlicht habe).
10.06.2006 12:15:04


Stundenlange Recherche. Das steht da wirklich! Der Text liest sich dann auch wie ein Viertklässleraufsatz zum Thema, die "Recherche" bestand wohl darin, ein paar Googlesuchergebnisse zu überfliegen, aus denen er dann ein paar Sätze zusammengeschnippelt hat. So lesen wir in dem "Artikel" dann auch so Tierrechtsrelevantes wie:

Zitat: Honig [...] enthält viele Vitamine und Nährstoffe und wird in verschiedenen Sorten verkauft.


Zitat: Bienen gehören zu den Hautflüglern (Neuflügler).


Zitat: Durch die Tatsache, dass sich das Sammelgebiet der Insekten schlecht begrenzen lässt, kann eine Sortenreinheit nicht gewährleistet werden. Auch das Sammeln von Nektar aus genmanipulierten Pflanzen lässt sich nicht verhindern.


Immerhin erfahren wir:
Zitat: Der Honig wird aus Pflanzennektar oder den Ausscheidungen von Läusen gewonnen.


Allerdings hat er das ein paar Absätze später schon vergessen, denn dann kommt zusammenhanglos:
Zitat: Gerne sammeln Bienen auch Ausscheidungen anderer Insekten, insbesondere von Läusen.

(Nicht die einzige derartige Wiederholung in dem Sammelsurium, etwa - das scheint wichtig zu sein - "Er enthält viele Enzyme, Vitamine und Mineralien".)

Usw. usw. - also alles in allem ein weiterer brillianter Text. So lassen auch die Claqueure nicht auf sich warten:

Zitat: [...] schoener artikel! Da steht das drin was man schon immer wissen wollte/sollte.
10.06.2006 13:50:22


Zum Vergleich: der "Bienenerbrochenes"-Artikel bedurfte nicht stunden-, sondern wochenlanger Recherche (und zwar einer, die die Bezeichnung verdient, inklusive dem Lesen einer zweistelligen Zahl von Imkerbüchern).

Achim

Re: Jetzt sind die Bienen dran

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Text liest sich dann auch wie ein Viertklässleraufsatz zum
> Thema, die "Recherche" bestand wohl darin, ein paar
> Googlesuchergebnisse zu überfliegen, aus denen er dann ein
> paar Sätze zusammengeschnippelt hat. So erfahren wir in dem

Ah, ich sehe grade, die Quellen der "Recherche" sind angegeben: Wikipedia (die selbst in "wissenschaftlichen" Artikeln nach einer Untersuchung im Schnitt 4(!) Sachfehler aufweist - von tierausbeuterpropagandagefärbten Artikeln darin ganz zu schweigen) - und eine Imkerei-Website ...

Noch Fragen?

Achim

Sie halten den Müll noch immer für gut

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bemerkenswerterweise meinten mehrere(!), hier den "Originaltext" (den ohne Fettbrühe übrigens) einbringen - und damit noch weiter verbeiten! - zu müssen (tss, nachher kriegen wir noch eine Urheberrechtsklage wegen unzulässigen Großzitat oder so), mit Begründungen wie:
Zitat: Also hier der Text, dass sich wirklich jeder selbst ein Bild davon machen kann
oder auch mal mit korrekter Grammatik:
Zitat: damit sich jeder selbst ein Bild machen kann
.

Hatten wir diese Formulierung hier nicht grade, "damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann"? Gehen die in irgendein Seminar "mit welchen Formulierungen wehre ich Kritik ab, wenn ich so gar keine Argumente habe"?

Hier wurde jetzt gleich dutzendfach (über-)belegt, daß und warum der Text eine Katastrophe ist - und trotzdem bilden sich diese Leute immer noch ein, der Text wäre akzeptabel (oder gar "gut"?). Selbst wenn auf einem Teller mit Blutwurst und Spiegelei doch noch irgendwo ein Blättchen Salat liegt, wird das keinen Deut besser. Was also für ein "Bild" sollen sich die Leute da machen?

Es ist einfach nicht zu fassen.

Achim

Re: Dilettanten

Autor: yetzt (not logged in) | Datum:
> Um einen guten funktionierenden Text zu schreiben bedarf es
> in der Regel langer, langer Vorbereitung.

"funktion" ist ein krudes kriterium fuer einen text. wenn ich einen text schreibe, dann will ich, dass dieser hinterfragt wird, nicht, dass mir alle glauben und mich fuer den erleuchteten halten. wie siehst du das?

Re: Dilettanten

Autor: Tanja | Datum:
Aha. Du willst also Tierrechte diskutieren. Bevor ich zum x-ten Mal jemanden "hinterfragen" lasse, ob Tierrechte und Vegansimus sinnvoll und nützlich sind, gebe ich mir lieber Mühe, meine Infos so rüberzubringen, daß sie aus bloßen Tatsachen bestehen und deswegen nicht "hinterfragt" werden müssen.
Aber ich kenne auch einige Leute, die sich anscheinend echt selbst so gern reden hören, daß sie es geil finden, so einen Scheiß zu verbreiten und dann darüber diskutieren zu können mit Leuten, die (berechtigterwesie) den Kram "hinterfragen"...

Tanja

Funktionierende Texte

Autor: Achim Stößer | Datum:
> "funktion" ist ein krudes kriterium fuer einen text. wenn ich
> einen text schreibe, dann will ich, dass dieser hinterfragt
> wird, nicht, dass mir alle glauben und mich fuer den
> erleuchteten halten. wie siehst du das?

Ich sehe das, da ich Tiererechtler bin, natürlich anders. Ich will, daß die Leute (z.B.) vegan/atheistisch/antispeziesistisch/... werden. Ob sie dazu den Text lesenverstehenundvergessen, auswendig lernen, in Mandarin übersetzen, hinterfragen oder sich Papierhütchen draus falten, ist mir zunächst mal schnuppe.

Daß Du nicht daran interessiert bist, Tierrechte zu etablieren, Veganismus zu verbreiten usw. ist nichts neues.

Achim

Weiteres Beispiel

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ein weiteres Beispiel ist der Text von Jörg Bergstedt, um den es in "Speziesistischer Müll - Halbwahrheiten sind die übelsten Lügen" geht.

Wie ich dort schrieb, drückt er "Ausbeutern ein Messer in die Hand" - ein Messer, mir dem sie mittlerweile in Foren herumfuchteln, um Veganismus zu diskreditieren, mit dem Fazit:
Zitat:
Die meisten VeganerInnen ahnen davon nichts, Sie reden von der Gleichberechtigung aller Lebewesen, fressen das Zeux vom Massengrab "Acker" und bleiben bei den Parolen ihres unglaublich tollen Engagement für die armen Tiere ...
http://www.forum4free.org/14949/forum/thread.php?threadid=3256&page=2

Aber das wollen die Diskursspinner natürlich nicht wahrhaben.

Achim