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Tierrechtsforum:
Gute Zustände, schlechte Zustände

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Gute Zustände, schlechte Zustände

Autor: Tanja | Datum:
Da waren also mal wieder Leute "recherchieren", weiß nicht mehr, wie lange, glaube, ein Jahr, oder so, hieß es. Sie recherchierten in einer Legebatterie und fanden (oh Wunder) dort verletzte, sterbende, tote und bereits verweste Hennen. Statt aber dies als ein Beispiel unter vielen zu benennen, wurde daraus für ein Boulevard-Magazin eine Story über einen "Horror-Hühnerhof" mit "überbelegten Käfigen", "verschlammten Desinfektionsmatten" (was die Insassen sicher extrem leiden läßt) etc. Also mal wieder das Übliche...: "Das ist eine ganz schreckliche Anlage, aber wir haben das jetzt aufgedeckt" (und weil wir das als so schrecklich bezeichnen, sind andere sicher weniger schlimm).

Dieses Mal ist es allerdings noch schlimmer. Denn die "schrecklichen Zustände" haben sich laut eines Zeitungsartikels bei einer sofort nach dem Fernsehbericht durchgeführten Kontrolle als "nicht wahr" herausgestellt:

Zitat: Die Bilder zeigten ein Horror-Szenario. Nicht nur völlig gerupfte Hühner, auch gleich dutzende toter Tiere in verschiedenen Verwesungszuständen in Käfigen und Gängen. Doch was gestern Mittag in einer Sendung von Pro 7 gezeigt wurde und Bilder aus "Freddys Hühnerhof" in Rheindürkheim sein sollten, konnte eine sofort am Nachmittag durchgeführte Kontrolle von Stadt und Veterinär nicht bestätigen.

"Wir konnten keiner der gezeigten Missstände feststellen", erklärte gestern am Abend Angelika Zezyk, stellvertretende Leiterin des Bereiches Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Gemeinsam mit Dr. Michael Lay vom auch für Worms zuständigen Kreisveterinäramt Alzey habe man alle Ställe in Rheindürkheim genau untersucht, alle Lagerräume ebenso wie die Futter-Silos, das gesamte Gelände und am Ende auch noch die Buchhaltung, betonte Zezyk. Es seien keine toten Tiere gefunden worden, auch nicht Hühner, deren Federn völlig ausgerupft seien. "Die Haltung der Tiere entspricht den Richtlinien der EU", stellt Zezyk nüchtern fest. Bei der Kontrolle sei auch festgestellt worden, dass die vorgeschriebenen regelmäßigen tierärztlichen Untersuchungen durchgeführt worden seien.

http://www.wormser-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=2523533

Nun "weiß" mal wieder alle Welt, daß "die radikalen Tierschützer da" eh nur Aufmerksamkeit bekommen und Spenden sammeln wollen - wozu sonst sollte man sonst solch eine Aktion machen? Und all die Tierrechtler, die sich bemühen, andere Menschen wirklich aufzuklären, haben nun wieder einige Leute weniger, die ihnen zuhören, denn dem normalen Speziesisten kommt es sicher höchst gelegen, hier alles, was für ihn nach "Tierschutz" aussieht, in einen Topf zu schmeißen und sich damit vor jeder weiteren Überlegung, Tierrechte betreffend, zu drücken.

Und dabei ist es so extrem einfach recherchiertes Material der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ohne sich dabei konkrekt auf einzelne Firmen zu beziehen.
Denn wer tatsächlich recherchiert, weiß, daß "schreckliche Zustände" überall herrschen, nicht nur in "Freddys Hühnerhof". Und ganz egal, ob nun die Bilder authentisch sind oder nicht, würden sich diese Tierschützer nicht immer wieder auf einzelne Ausbeutungsbetriebe stürzen, hätten sie (und wir...) hinterher auch nicht mit solchen Unterstellungen zu kämpfen.

Tanja

"...der macht nicht sauber"

Autor: Tanja | Datum:
Habe jetzt auch den Fernsehbeitrag gesehen... Gerade von Mitgliedern des Tierschutzvereins, der da beteiligt ist, wird ja immer wieder gesagt, daß man ja nichts dafür könne, wenn die Beiträge in den Medien in Richtung Tierschutz gingen, man trete doch selbstverständlich für Tierrechte ein. Das Interview mit einem dieser Tierschützer zeigt, daß diese Beteuerungen (natürlich) alle gelogen sind. Da wird dem Betreiber der Anlage vorgeworfen, er "hole die toten Hennen nicht aus den Käfigen [...]", "mache nicht sauber [...]" usw.
Das ist natürlich extreeem wichtig für die Hennen: ein schöner, sauberer Käfig. Bitte mit Gardinen am Gitter und Blümchen im Gang. Damit's etwas netter aussieht. Pfui Tierschutz.

Tanja

Nicht lecker

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Betreiber der Anlage vorgeworfen, er "hole die toten Hennen
> nicht aus den Käfigen [...]", "mache nicht sauber [...]" usw.

Noch schöner fand ich Foss' "Diese Eier schmecken nicht" (Gedächtniszitat), das eigentlich nur - in einem früheren Bericht ähnlicher Machart - übertroffen wurde von Jan Peifers "Das sieht nicht lecker aus" (beim Anblick eines Tiers mit einem riesigen Tumor; Gedächtniszitat).

Achim

PS Nein, Peifer, ich werde den Namen hier genausowenig entfernen wie aus den anderen Beiträgen, Deine Mails kannst Du Dir also diesmal sparen