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Tierrechtsforum:
Neuer Tierschutz – Anspruch und Wirklichkeit

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Neuer Tierschutz – Anspruch und Wirklichkeit

Autor: martin | Datum:
Über Reformismus vs. Abolitionismus wurde schon viel geschrieben. Aber nicht genug. Ich versuche mit diesem Artikel vordergründig zwei Sachen: Einmal die Diskussion und alle (halbwegs ernstzunehmenden) Argumente gegen den Abolitionismus aufzulisten und zu diskutieren. Und einmal, die Hauptargumente gegen den Reformismus gestützt auf wissenschaftliche Quellen zu untermauern (das erste Argument erstmals für den deutschsprachigen Raum und das zweite Argumente überhaupt zum ersten Mal): (1) Dass er für die Tierausbeutungsindustrie finanzielle Vorteilen bringt (bzw. bringen kann) und (2) dass die großen Tierschutzorganisationen den Reformismus nicht benutzen, weil er am besten funktioniert, sondern weil er am ehesten garantiert, dass an sie Geld gespendet wird.

Hier lesen.

Re: Neuer Tierschutz – Anspruch und Wirklichkeit

Autor: Gast | Datum:
Ein paar Kleinigkeiten zu dem verlinkten Artikel:

Zitat: 4. Es ist eine methodische Fehlannahme, dass grundlegender sozialer Wandel durch die Beeinflussung der Politik („von oben“), statt durch die Beeinflussung der Bevölkerung („von unten“) zustande käme. […]
Auch der andere Bereich, die Wirtschaft, ist nicht von Vorteil, da die Tierausbeutungsindustrie die Politik in ihrem Interesse – und damit konträr zum Interesse von Tierrechtlern – beeinflusst.


“konträr zum Interesse der Tiere”, wenn ich die Intention richtig erkannt habe

Zitat: 24. „Es gibt keinen Beweis, dass Abolitionismus besser funktioniert als Reformismus.“ […]
Ob er es tut, kann man jetzt noch nicht mit Bestimmtheit sagen, da es bisher keine vegane/abolitionistische Bewegung gegeben hat.


Eine abolitionistische Bewegung hat es schon mal gegeben, bloß keine vegane. Insofern gibt es einen Beweis, dass Abolitionismus funktioniert (wenn auch nicht, dass diese spezielle Bewegung Erfolg haben wird)

Zitat: 30. „Wer durch Tierschutz angesprochen wird, ist für Tierrechte empfänglicher. Daher ist es sinnvoll, erst für Tierschutz zu werben.“
[…] Natürlich sind Tierschützer empfänglicher für Tierrechte als indifferente Personen.


Natürlich? Es wäre zu erwarten, ist aber nicht zwangsläufig so.

Zitat: 3. Die Argumentation darf nicht auf anthropozentrischer oder speziesistischer Grundlage beruhen. […]
Die Folge ist eine argumentative Sackgasse, denn das Kriterium „Menschenähnlichkeit“ trifft von den komplexesten Tieren (wie Menschenaffen) zu den weniger komplexen hin immer weiter ab.


Komplexität misst sich nicht in Ähnlichkeit zum Menschen. Willst du ein objektives Kriterium, kannst du zB die Information (= Anzahl der Basenpaare ohne Redundanz) in der DNA nehmen; oder was auch immer.

Das ist insofern relevant, da es (wenn auch vermutlich nicht beabsichtigt) die Vorstellung propagiert, “der” Mensch sei das Ziel der Evolution (= Kreationistischer Unfug)

Zitat: 4. Es muss sich um eine Nutzungsart, nicht nur um eine Praxis innerhalb einer Nutzungsart handeln. […]
Ein positives Beispiel wäre das Verbot sämtlicher Tierversuche an Hunden (wiederum an allen Hunden, nicht nur bestimmten „Hunderassen“), auch wenn weiterhin Tierversuche an anderen Tieren durchgeführt werden.


Widerspricht 2. dem Beispiel mit den Menschenaffen. Überhaupt erscheint in diesem Bereich vieles “zurechtdefiniert”. Ich gebe aber zu, dass ich es auch nicht besser machen könnte.