Für die, die es interessiert habe ich einige (für mich schmerzhafte) Erlebnisse meines gestrigen Nachmittages zusammengefasst und versucht, meine Emotionen ehrlich wieder zu geben. Der ein oder andere mag es vielleicht nicht nachvollziehen können, aber vielleicht kann ja jemand seine eigene Gefühlslage darin wieder finden:
Nachdem wir beschlossen haben, eine Fahrradtour mit den Kindern zu unternehmen, sehen wir mitten auf dem Fahrradweg vor einer Wirtschaft eine zusammengekauerte Taube sitzen, deren eines Bein seitlich weghängt. Ich spring in einen Spielzeugladen nebendran, kauf schnell einen Kescher und leer meinen vollen Rucksack in den Kinderanhänger, um die Taube reinsetzen zu können.
Als die Taube beim Einfangen unter einen Tisch mit Gästen flieht und ich sie mit dem Kescher eingefangen hab und in den Rucksack setze, höre ich, scheinbar vom Besitzer der Kneipe, die netten, liebreizenden Worte:
"Ey Aldaaa, was ist los, was machst du hier?"
Nachdem ich erklär, dass die Taube ein gebrochenes Bein hat und in die Tierklinik muss, schnauzt er mich an:
"Und, ist das dein Problem? Deine Taube oder was, scheiß auf die Taube."
Als ich ihm sag, dass ich ihn auch nicht liegen lassen würde, würde er mit gebrochenem Bein auf der Straße liegen und ich das deswegen jetzt genauso wenig bei der Taube machen werde, schreit er mich an:
"Was hast du gesagt? Was hast du gesagt? Hast du ein Problem, Arschloch?" und einige andere Gäste fangen an, auf ihn einzureden.
Ich pack also den Rucksack mit der Taube ein und mach mich auf den Weg zur nächsten Tierklinik, wo man mich mittlerweile schon recht gut kennt.
Dort angekommen geht erstmal die große Diskussion los, wer die Untersuchung zahlen soll. Ich erzähle, dass es eine Wildtierhilfe gibt und ob man dort nicht anrufen könne. Nach einigem Hin- und Her-Telefonieren erzählen sie mir, dass diese nur die Pflege übernehmen würden, aber keine Untersuchung oder OP, dass die Klinik aber aus Kulanz das Röntgen selbst übernimmt, um erstmal zu wissen, was los ist.
Nachdem ich die Taube zum Röntgen mitschicken musste, zeigen sie mir die Röntgenbilder:
Mehrfache Beinbrüche, gebrochenes Knie, gebrochene Hüfte, eine Tennisball-große Schwellung am Unterkörper der Taube - ein Mensch hat sie mit voller Wucht getreten!
Anschließend erklären sie mir, dass eine Operation zwischen 500 und 1000 Euro kosten würde, weil die Brüche so kompliziert und die Nachpflege so aufwendig werden würde und dass es fraglich ist, ob es überhaupt erfolgreich operiert werden kann. Da die Wildtierhilfe die Kosten nicht übernimmt, auch das Tierheim kranke Wildtiere sofort einschläfert und ich erst vor wenigen Wochen in der Klinik Behandlungskosten für ein Kaninchen von knapp 800 Euro verursacht hab, die ich gerade momentan in monatlichen Raten abzahle, kann man mir leider auch keine weitere OP auf Rechnung bewilligen, weswegen nur noch Einschläfern bleibt, weil die Taube große Schmerzen hat.
Während die Ärztin die Giftspritze aufzieht, darf ich die Kleine noch einmal in meine Hände nehmen, streicheln, den Kopf kraulen.
Dann bekommt sie die Todesspritze in den Brustkorb, liegt dabei in meinen Händen, schaut mich mit ihren kleinen Augen an, blinzelt mich an, weiß ganz genau, was passiert. Ich kraul sie, rede beruhigend auf sie ein, bis sie nach 2 Minuten ihre Augen schließt und ihr Kopf auf die Seite fällt.
Die Ärztin hört ihr Herz ab - Tot.
Ich frage mit Tränen, die mir über die Wange rollen, ob ich sie mitnehmen und beerdigen dürfte. Nein, das wäre verboten, sie müsse mit anderen Tierleichen verbrannt werden.
Ich geh nach draußen, kann mich nicht mehr halten, möchte am Liebsten meine Wut auf meine ganze brutale, primitive Spezies heraus brüllen und nur noch schreien.
Wir fahren nach Hause, gehen ins Treppenhaus, wo die Nachbarskinder gerade "Spinnen töten, Spinnen töten" schreien und mit Besen Spinnen zerquetschen wollen...
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass ich nicht mehr Mensch sein möchte, dass ich keine Menschen mehr sehen will, keine Menschen mehr ertrage, dass alles was wir tagtäglich tun, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist gegen das, was der Rest der Menschheit im selben Moment unseren Mitgeschöpfen antut. Dass vor nicht einmal 2 Stunden ein Leben in meinen Händen sein Ende gefunden hat, weil brutale, kaltherzige Menschen keinen Respekt vor gar nichts haben. Ich mag nicht mehr ruhig sein, ich kann nicht mehr still zuschauen, ich kann mich nicht mehr einfach nur selbst nicht mehr daran beteiligen. Die Menschheit ist ein Virus, eine Krankheit, die nur Zerstörung und Töten kennt.
Ich möchte gerade jetzt wieder schreien:
RACHE FÜR JEDES ERMORDETE TIER!
und weiß doch, dass mich niemand hören wird.
Nachdem wir beschlossen haben, eine Fahrradtour mit den Kindern zu unternehmen, sehen wir mitten auf dem Fahrradweg vor einer Wirtschaft eine zusammengekauerte Taube sitzen, deren eines Bein seitlich weghängt. Ich spring in einen Spielzeugladen nebendran, kauf schnell einen Kescher und leer meinen vollen Rucksack in den Kinderanhänger, um die Taube reinsetzen zu können.
Als die Taube beim Einfangen unter einen Tisch mit Gästen flieht und ich sie mit dem Kescher eingefangen hab und in den Rucksack setze, höre ich, scheinbar vom Besitzer der Kneipe, die netten, liebreizenden Worte:
"Ey Aldaaa, was ist los, was machst du hier?"
Nachdem ich erklär, dass die Taube ein gebrochenes Bein hat und in die Tierklinik muss, schnauzt er mich an:
"Und, ist das dein Problem? Deine Taube oder was, scheiß auf die Taube."
Als ich ihm sag, dass ich ihn auch nicht liegen lassen würde, würde er mit gebrochenem Bein auf der Straße liegen und ich das deswegen jetzt genauso wenig bei der Taube machen werde, schreit er mich an:
"Was hast du gesagt? Was hast du gesagt? Hast du ein Problem, Arschloch?" und einige andere Gäste fangen an, auf ihn einzureden.
Ich pack also den Rucksack mit der Taube ein und mach mich auf den Weg zur nächsten Tierklinik, wo man mich mittlerweile schon recht gut kennt.
Dort angekommen geht erstmal die große Diskussion los, wer die Untersuchung zahlen soll. Ich erzähle, dass es eine Wildtierhilfe gibt und ob man dort nicht anrufen könne. Nach einigem Hin- und Her-Telefonieren erzählen sie mir, dass diese nur die Pflege übernehmen würden, aber keine Untersuchung oder OP, dass die Klinik aber aus Kulanz das Röntgen selbst übernimmt, um erstmal zu wissen, was los ist.
Nachdem ich die Taube zum Röntgen mitschicken musste, zeigen sie mir die Röntgenbilder:
Mehrfache Beinbrüche, gebrochenes Knie, gebrochene Hüfte, eine Tennisball-große Schwellung am Unterkörper der Taube - ein Mensch hat sie mit voller Wucht getreten!
Anschließend erklären sie mir, dass eine Operation zwischen 500 und 1000 Euro kosten würde, weil die Brüche so kompliziert und die Nachpflege so aufwendig werden würde und dass es fraglich ist, ob es überhaupt erfolgreich operiert werden kann. Da die Wildtierhilfe die Kosten nicht übernimmt, auch das Tierheim kranke Wildtiere sofort einschläfert und ich erst vor wenigen Wochen in der Klinik Behandlungskosten für ein Kaninchen von knapp 800 Euro verursacht hab, die ich gerade momentan in monatlichen Raten abzahle, kann man mir leider auch keine weitere OP auf Rechnung bewilligen, weswegen nur noch Einschläfern bleibt, weil die Taube große Schmerzen hat.
Während die Ärztin die Giftspritze aufzieht, darf ich die Kleine noch einmal in meine Hände nehmen, streicheln, den Kopf kraulen.
Dann bekommt sie die Todesspritze in den Brustkorb, liegt dabei in meinen Händen, schaut mich mit ihren kleinen Augen an, blinzelt mich an, weiß ganz genau, was passiert. Ich kraul sie, rede beruhigend auf sie ein, bis sie nach 2 Minuten ihre Augen schließt und ihr Kopf auf die Seite fällt.
Die Ärztin hört ihr Herz ab - Tot.
Ich frage mit Tränen, die mir über die Wange rollen, ob ich sie mitnehmen und beerdigen dürfte. Nein, das wäre verboten, sie müsse mit anderen Tierleichen verbrannt werden.
Ich geh nach draußen, kann mich nicht mehr halten, möchte am Liebsten meine Wut auf meine ganze brutale, primitive Spezies heraus brüllen und nur noch schreien.
Wir fahren nach Hause, gehen ins Treppenhaus, wo die Nachbarskinder gerade "Spinnen töten, Spinnen töten" schreien und mit Besen Spinnen zerquetschen wollen...
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass ich nicht mehr Mensch sein möchte, dass ich keine Menschen mehr sehen will, keine Menschen mehr ertrage, dass alles was wir tagtäglich tun, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist gegen das, was der Rest der Menschheit im selben Moment unseren Mitgeschöpfen antut. Dass vor nicht einmal 2 Stunden ein Leben in meinen Händen sein Ende gefunden hat, weil brutale, kaltherzige Menschen keinen Respekt vor gar nichts haben. Ich mag nicht mehr ruhig sein, ich kann nicht mehr still zuschauen, ich kann mich nicht mehr einfach nur selbst nicht mehr daran beteiligen. Die Menschheit ist ein Virus, eine Krankheit, die nur Zerstörung und Töten kennt.
Ich möchte gerade jetzt wieder schreien:
RACHE FÜR JEDES ERMORDETE TIER!
und weiß doch, dass mich niemand hören wird.