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Tierrechtsforum:
Töten für den Artenschutz

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 11

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Töten für den Artenschutz

Autor: martin | Datum:
Der Versuch vom Landwirtschaftspropagandaministerium und sog. "Umweltorganisationen", die Tierausbeutung mit ein wenig Begriffsspielerei ökologisch zu rehabilitieren, wird sicher nicht der letzte gewesen sein. Erst recht nicht, da wir ein ganzes "Jahr der Biodiversität" vor uns haben (und noch Dekaden speziesistischer Rechtfertigungsversuche).

Zitat: Töten für den Artenschutz - Die Perfidie und Pseudologik der Öko-Tierausbeutung

Der Begriff Biodiversität ist seit Kopenhagen zu einer größeren Bekanntheit bekommen und wird diese in diesem Jahr noch steigern. Biodiversität ist grob gesagt der wissenschaftliche Begriff für Artenvielfalt sowie Vielfalt der Ökosysteme. In die Medien gelangt er zur Zeit durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), das unter der Schirmherrschaft von Ministerin Aigner steht, die sich im letzten Jahr vor allem durch primitive Milchpropaganda ausgezeichnet hat. Dort werden im Jahr 2010, das das "Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt" ist, verschiedene Aktionen unter dem Motto "Biologische Vielfalt – Schutz durch Nutzung" durchgeführt.

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Re: Töten für den Artenschutz

Autor: Achim Stößer | Datum:
Nicht zu vergessen, daß gerade Unveganismus massiv zum Artensterben ("natürlicher" Arten) beiträgt ...

Achim

mehr Qualzucht bitte

Autor: martin | Datum:
Wenn eine Kuh Methan produziert, d.h. das Klima schädigt, und dazu noch Unmengen Ressourcen verschwendet (Soja als Nahrung), wäre das Beste, die Kuhausbeutung abzuschaffen und stattdessen Sojamilch zu produzieren. Der "Ernährungsexperten" Joachim von Braun sieht das ganz anders.
Zitat: ZEIT: Eine weitere Bedrohung des Klimas stellen die weltweiten Rinderbestände dar. Die sondern gewaltige Mengen des Treibhausgases Methan ab.

Von Braun: Wir müssen die Haltung von Wiederkäuern im großen Stil auch in den Entwicklungsländern verändern. Die klimafreundlichste Kuh ist – so paradox das klingt – diejenige mit den höchsten Milcherträgen. Bezogen auf den Liter Milch, erzeugt sie weit weniger Methan. Auch in der Futter- und Weidewirtschaft steckt Einsparpotenzial. Nicht zuletzt ist die Züchtungsforschung gefordert. Der Verdauungstrakt einer Kuh des 21. Jahrhunderts muss nicht notwendigerweise viele methanproduzierende Mikroben enthalten.

(http://www.zeit.de/2010/02/N-Interview-von-Braun)

Neben den "Lösungen" von Impfungen, Filtern oder Ähnlichem, was die Methanproduktion bzw. -ausstoß der Kühe reduzieren soll, haben wir jetzt auch noch die sehr einfache Rechnung, die Milchproduktion der Kühe durch stärke Qualzüchtungen zu erhöhen (die Milchproduktion liegt erst durchschnittlich beim Zehn- bis Dreizehn-, teilweise beim Achtzehnfachen der natürlichen Menge, das reicht einfach nicht).

Dieser Experte ist auch Mitglied beim "BioÖkonomieRat", welcher "unabhängige Beratungsgremium der Bundesregierung in allen Fragen der Bioökonomie" ist. Andere Mitglieder dort sind Helmut Born, der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes ist, sowie einige Dozenten von Fakultäten, die für bessere Tierausbeutung forschen ("Institut für Nutztierbiologie" und dgl.).
Wenn solche Leute, mit Vorschlägen wie oben, die Bundesregierung beraten, kann sich jeder an einem Finger abzählen, ob man in Zukunft wohl a) die Einsicht, daß Tierausbeutung nicht nur unethisch, sondern auch ökologisch unverantwortlich ist oder b) noch mehr Pseudo-Verbesserungen und Pseudo-Rechtfertigungen erwarten kann.

Re: mehr Qualzucht bitte

Autor: Marton | Datum:
Klimafreundlichste Kuh, mit Verlaub, ist die, die für die Tierhaltung gar nicht erst (per künstliche Befruchtung) geboren worden ist. Falls Klimafreundlichkeit das höchste Kriterium ist -- nicht die Höhe des Ehrgeizes.

Internationaler Agrarministergipfel

Autor: martin | Datum:
Zitat: Erst das Fressen, dann die Umwelt

Der Internationale Agrarministergipfel akzeptiert, dass die Landwirtschaft mehr Treibhausgase ausstößt. Schließlich wachse die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln.

VON JOST MAURIN HANNA GERSMANN

Die Landwirtschaft ist laut UN-Welternährungsorganisation für 30 Prozent des globalen Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich. Dennoch haben Deutschland und 45 andere Staaten am Samstag erklärt, bis 2050 müssten 70 Prozent mehr Nahrungsmittel produziert werden - weil die Weltbevölkerung wächst. "Zunehmende Agrarproduktion wird also zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen, vor allem aus der Tierhaltung, führen", folgern die Länder in der Abschlusserklärung des Berliner Agrarministergipfels. Die Teilnehmer, zum Beispiel China und mehrere afrikanische Länder, repräsentieren die Hälfte der Weltbevölkerung.

Um das Klima wenigstens etwas zu schonen, soll "technischer Fortschritt in Züchtung und Agrartechnik" gefördert werden. Das könnte zum Beispiel dazu führen, dass Kühe je Kilogramm energieaufwendig hergestellten Futters noch mehr Milch geben. Der Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Klimarahmenkonvention empfehlen die Minister, "ein Arbeitsprogramm zur Landwirtschaft" zu erstellen.

Kritiker bezweifeln, dass die Bauern tatsächlich 70 Prozent mehr produzieren müssen, wenn die Weltbevölkerung wie prognostiziert bis 2050 um 30 Prozent auf 9 Milliarden Menschen wächst. "In die 70 Prozent ist integriert, dass man nichts gegen Ernteverluste, Verschwendung und den hohen Fleischkonsum in Industrieländern tut, aber gleichzeitig die Menschen in anderen Staaten mehr Fleisch essen", sagt Matthias Meißner, Agrarreferent des WWF Deutschland. "Das ist ein Maximalszenario."

Allerdings halten auch Umweltschützer es für nötig, dass vor allem von Hunger geplagte Länder mehr Lebensmittel erzeugen müssen. "Das geht aber nicht zwangsläufig mit mehr Treibhausgasen einher", erklärt Meißner. Der Ökolandbau etwa verzichtet auf klimaschädliche Mineraldünger und Pestizide. Im Abschnitt der Gipfelerklärung über Effizienz erwähnen die Minister solch eine "Low-input-Landwirtschaft" aber nur zuletzt und ohne sich für deren Förderung auszusprechen.

Noch wichtiger als Produktionssteigerungen zur Hungerbekämpfung ist für den WWF-Experten jedoch, dass die Menschen in Industrieländern weniger Fleisch essen. Denn allein in Deutschland verursacht die Viehhaltung laut dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung 71 Prozent der Treibhausgase in der Landwirtschaft. Bei der Fleischproduktion geht auch viel Getreide verloren, das Menschen essen könnten.

Doch dazu findet sich in dem Gipfeldokument kein Wort.Die deutsche Ministerin Ilse Aigner (CSU) sagte zum Fleischkonsum sogar: "Ich meine auch nicht, dass es Aufgabe des Staates ist, sich an Verzichtsdebatten unter erhobenem Zeigefinger zu beteiligen." Reinhild Benning vom BUND dagegen wünscht sich, dass Aigner zu weniger Fleischverbrauch aufruft: "Es wäre ja nur eine Empfehlung." Aber die Ministerin stehe eben unter dem Druck des Bauernverbandes, der immer mehr verkaufen will.

Dessen wichtigster Verbündeter im Agrarministerium war bisher Staatssekretär Gert Lindemann. Aigner fühle sich von dem 62-Jährigen oft behandelt wie eine Sekretärin, nicht wie die Ministerin, heißt es in Parlamentskreisen. Nun entlässt sie ihn. "Das ist ein normaler Umstrukturierungsprozess", sagt ihr Sprecher Holger Eichele. Von Machtkämpfen will er nichts wissen. Das Ministerium stelle sich "für die Herausforderungen der Zukunft" neu auf. Um eine politische Wende geht es aber nicht. Staatssekretär wird nun Robert Kloos, Chef der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Die BLE untersteht dem Ministerium, Kloos hat Lindemanns Politik mitgetragen.

http://taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/erst-das-fressen-dann-die-umwelt/

Sonnleitner: Die Welt ist eine Scheibe

Autor: martin | Datum:
In einem Beitrag des Deutschlandradios wird der Präsident des Bauernverbandes, Sonnleitner, interviewt. Auch er stimmt in den Chor der Tierausbeutung und Tierausbeutungsprofiteure ein und betreibt ordentliches Greenwashing für die Tierausbeutungsindustrie.

Angefangen mit weiteren "Verbesserungen".
Zitat: Und in der Tierhaltung arbeiten wir daran, daß die Fütterung noch ausgewogener wird, noch zielgenauer, noch besser auf Lebensarbeit [?] und Leistung abgestimmt. Und damit, mit diesen Effizienzsteig[er]ungen dann natürlich insgesamt die Schadgase wesentlich noch abzusenken.

Diese Reduzieren von um die 20% sind natürlich ein Witz im Vergleich mit den verursachten Schäden. Aber Hauptsache, es wird "am Problem gearbeitet". Daß die Lösung keine ist, interessiert am Ende nicht.

Das beste ist jedoch seine Antwort auf den Hinweis, "Experten fordern auch den Fleischkonsum zu reduzieren":
Zitat: Da gibt es viele andere Maßnahmen, die wirklich greifen würden. Verzicht auf Fleisch würde gar nichts am Klima ändern, auch am Ausstoß nichts ändern. Wir dürfen immer nicht vergessen oder müssen berücksichtigen, daß die Tiere ja, wenn Fleisch gegessen wird, erst müssen ja die Tiere, die das Fleisch produzieren, Futtermittel fressen und diese Futtermittel binden ja vorher CO2 aus der Atmosphäre, produzieren Sauerstoff und erst, wenn das über das Tier wieder verarbeitet wird, wird das CO2 wieder freigesetzt, d.h. insgesamt ist es ja ein geschlossener Kreislauf.

Die Tierausbeutungsindustrie ist für 20-50% der gesamten, weltweiten klimaschädlichen Schadstoffe verantwortlich, aber Sonnleitner weiß es: darauf zu verzichten, würde "gar nichts ändern.
Seine Begründung ist ähnlich abstrus. Wie man auch im Greenpeace-Kommentar (wobei sich diese Organisation nicht gerade mit Ruhm bekleckert) nachlesen kann, ist das mal wieder eine Sojamilchmädchenrechnung, da es praktisch keine Tiere gibt, die "nur auf der Weide" stehen, sondern sie bekommen künstlich angebaute Tiernahrung, deren Herstellung bzw. Transport (wie Soja aus Südamerika) einen hohen Schadstoffausstoß verursacht, abgesehen von der enormen Freisetzung von Schadstoffen durch Brandrodung (und damit auch die Vernichtung von Pflanzen, die solche binden könnten) für mehr Flächen für "Futtermittelanbau" oder Farmen.
Nicht zu vergessen, daß Pflanzen CO2 binden, wohingegen z.B. Rinder hauptsächlich Methan, das 20-fach schädlicher ist, ausstoßen.

Alles Leugnen (oder Undercover-Propaganda) hilft eben nichts: Es kann keine klimafreundliche Tierausbeutungsindustrie geben.

noch mehr Greenwashing

Autor: martin | Datum:
Das Greenwashing der Tierausbeutung geht weiter. Nach den Forschungen zur Reduzierung der Methanproduktion von Kühen wurde jetzt ein Schwein genetisch so modifiziert, dass es weniger Phosphor produziert. Dieses (aber nicht nur es allein) verseucht Flüsse und Meere, indem es dort zu explosionsartigem Algenwachstum führt, wodurch der Sauerstoffgehalt des Wasser stark fällt und fast alle andere Lebewesen sterben. (Foto dazu)
Das neue Schwein heißt "Enviropig" und ist ein Greenwashingprodukt erster Klasse: Indem auf einen Teil (Phosphor) von einem (Gülle) von unzähligen Umweltproblemen (Waldzerstörung, Ressourchenverschwendung, Boden- Luft und andere Wasserverseuchung etc.) durch die Tierausbeutung abgelenkt wird, kann man etwas, das auch mit dieser Reduzierung eine absolute Katastrophe für die Umwelt ist, als "umweltfreundlich" verkaufen wie an der Bezeichnung ersichtlich.

Todeszone im Meer

Autor: martin | Datum:
Mal wieder eine riesige Algenblüte in der Ostsee (Fotostrecke) mit einer Gesamtgröße von nicht weniger als 1600 mal 190 Kilometern, die dem Wasser fast allen Sauerstoff entzieht, sodass das Gebiet für alle anderen Lebewesen zur Todeszone wird.

Der Grund dafür?
Zitat: Der WWF kritisiert, dass die Ostseeanrainer die Überdüngung nicht reduzieren. In Mecklenburg-Vorpommern sei etwa das Landeswassergesetz so geändert worden, dass anstatt bis auf sieben Meter jetzt bis auf einen Meter an Gräben und Bäche heran gedüngt und gespritzt werden dürfe.

(http://www.stern.de/wissen/natur/ostsee-algenteppich-zieht-sich-von-ruegen-bis-finnland-1585610.html)

Oder wie es bei Tierausbeutungsapologeten heißt: Pflege der Kulturlandschaft.

Töten für den Umweltschutz

Autor: Krümel | Datum:
In Australien ist man nun auf die widerliche Idee gekommen Kamele umzubringen. Weil sie zu viel Methan produzieren...

Zitat: Australien ist im Kampf gegen den Klimawandel auf eine ungewöhnliche Idee gekommen: Die Regierung will Hunderttausende wilde Kamele töten lassen - weil sie die karge Vegetation zerstören, Dörfer stürmen und zu viel rülpsen.

Mit dem Abschlachten rülpsender Kamele will Australien zur Klimarettung beitragen. Außerdem plant die Regierung, für jeden getöteten Paarhufer CO2-Zertifikate auszugeben. Ein entsprechender Vorschlag kommt nächste Woche ins Parlament - und hat schon Zuspruch von allen Parteien. "Die Zertifikate könnten im In- und Ausland an Firmen verkauft werden, die Verschmutzungsrechte brauchen", sagte der zuständige Staatssekretär, Mark Dreyfus, am Donnerstag. Die Anti-Kamel-Kampagne könne "enorme Vorzüge" bieten, da die Tiere eine "fürchterliche Bedrohung" in Australien seien.

Der Gesetzentwurf dürfte innerhalb der kommenden Wochen verabschiedet werden. In einem Regierungsregister soll festgelegt werden, für welche Handlungen Emissionszertifikate vergeben werden. Die Bürokraten dürften dann bis spätestens Ende des Jahres entscheiden, ob das Töten von Kamelen dazu gehört.

Die Idee stammt von Tim Moore, dessen Firma Northwest Carbon in Adelaide mit Verschmutzungszertifikaten handeln will. Ein getötetes Tier könnte nach Schätzungen 70 australische Dollar bringen - rund 50 Euro. "Wir sind eine Nation von Erfindern und reagieren mit innovativen Lösungen auf unsere Herausforderungen - das ist ein klassisches Beispiel", meint Moore.

1,2 Millionen Kamele sollen sterben

Kamele sollen im Jahr rund 45 Kilogramm Methan ausstoßen. Das entspricht etwa einer Tonne Kohlendioxid, da Methan 21-mal klimawirksamer ist als CO2. Alle Tiere in Australien zu töten, würde im Jahr so viel Treibhausgase sparen wie die Stilllgegung von 300.000 Autos, erklärte der Oppositionssprecher für Agrarfragen, John Cobb. Die US-Umweltbehörde EPA geht davon aus, dass ein Kamel etwa auf ein Sechstel des CO2-Ausstoßes eines Autos kommt. Damit entspräche die Gesamtemission der Höckertiere immer noch rund 200.000 Fahrzeugen, da in Australien geschätzte 1,2 Millionen wilde Kamele leben

Die Tiere wurden vor mehr als 150 Jahren von Siedlern als Transportmittel ins Land gebracht - und haben sich inzwischen zu einer veritablen Plage entwickelt. Sie tun sich an der ohnehin kargen Vegetation gütlich und saufen die wenigen Wasserstellen leer. Vor zwei Jahren bedrängte sogar eine Herde das Dorf Docker River und riss dort auf der Suche nach Wasser Regenrinnen und Klimaanlagen-Kühlschläuche von den Dächern. Die Regierung schätzt, dass sich die Kamel-Population alle neun Jahre verdoppelt.


Ein zusätzlicher Anreiz für den Feldzug gegen die Paarhufer dürfte die Tatsache sein, dass Australien Emissionszertifikate dringend braucht. Das Land hat wegen seiner großen Bergwerksindustrie einen der weltweit höchsten Luftverschmutzungswerte pro Kopf. Im Klimaschutz-Index der Umweltorganisaton Germanwatch belegt das Land aktuell den drittletzten Platz. Nur Kasachstan und Saudi-Arabien tun noch weniger gegen die globale Erwärmung.

Außerdem sind Kamele essbar - und zwar nicht nur für Haustiere, zu deren Futter die Höckertiere schon heute verarbeitet werden. Vor einigen Jahren tauchten die ersten Firmen auf, die Kamele auch dem menschlichen Verzehr zuführen - und es sieht so aus, als könnten in Zukunft öfter Kamelsteaks auf australischen Tellern landen.

mbe/dpa/dapd/AFP

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,767707,00.html

Re: Töten für den Umweltschutz

Autor: Marco | Datum:
Wow, super Idee... Könnte man auch mit Menschen machen, für jeden getöteten Menschen gibts ein Zertifikat. So können auch kleinere Firmen "klimaneutral" produzieren.

Im Ernst, völlig krank sowas.. Aber wieso soll es "CO2-Zertifikate" geben, wenn es doch hauptsächlich um Methan geht?

Töten für den Umweltschutz (die Grünen)

Autor: Hannes Benne | Datum:
Zitat: Die neue Fleischeslust der Grünen
Von Klaus Wallbaum |
28.06.2012 10:04 Uhr

Bislang galt ein striktes Fleischverbot bei Parteitagen. Jetzt fordern die Grünen aus Aurich, davon abzuweichen und auch Buletten und Bratwürstchen aus regionaler Produktion zuzulassen.

Hannover. Auch unter den Grünen, die gesunde Ernährung predigen, soll es Anhänger deftiger Hausmannskost geben. Das wird beim bevorstehenden Landesparteitag am Wochenende in Wolfsburg deutlich. Der Kreisverband Aurich-Norden hat beantragt, vom strikten Gebot der vegetarischen Kost während des Delegiertentreffens abzuweichen. Die Beschränkung auf pflanzliche Nahrung sei „nicht sinnvoll“. Der Landesvorstand indes gibt dem Vorstoß keine Chance: Wegen der zeitraubenden Listenaufstellung fehle genügend Zeit, sich mit dem Catering auf Parteitagen eingehend zu beschäftigen.

Seit vielen Jahren gilt bei Grünen-Parteitagen das Prinzip, dass nur vegetarische Mahlzeiten angeboten werden dürfen. Das schmeckt nicht allen Delegierten, aber die Öko-Partei will in diesem Punkt absolute Prinzipienfestigkeit demonstrieren. Die Grünen aus Aurich-Norden rütteln nun daran. Auch sie wollen, dass bevorzugt „regionale Produkte“ von ökologisch wirtschaftenden Bauernhöfen auf den Tisch kommen. Dies sollten Erzeugnisse sein, die im Umkreis von 80 Kilometern hergestellt oder verarbeitet worden sind. Leitungswasser solle den Delegierten kostenfrei ausgeschenkt werden. Aber: Fleisch dürfe künftig kein Tabu mehr sein.

Die Ostfriesen begründen ihren Vorstoß agrar- und umweltpolitisch korrekt: Zum einen gebe es in Niedersachsen viele Gebiete, auf denen sich Ackerbau nicht lohne. Wenn dort das Vieh auf den Weiden grast, sei das ein „wichtiges Standbein der bäuerlichen Landwirtschaft“. Überleben könne diese naturnahe Wirtschaftsform aber nur, wenn das Schlachtvieh auch verkauft werde. Für ökologisch wertvoll halten die Antragsteller Schafherden, da diese Tiere beispielsweise überwachsene Moorflächen abnagen und das Moor so intakt halten. Es gebe aber nur wenige Schafherden, da deutsches Lammfleisch im Handel kaum nachgefragt werde. Wenn es für das Halten von Schafen mehr wirtschaftliche Anreize gebe, nütze dies am Ende auch der Natur, heißt es im Antrag.

Sollen also bald Mettigel auf Parteitagen verzehrt werden – passend zum Maskottchen der Grünen Jugend, dem Igel? Der Landesvorstand beurteilt das Ansinnen der Ostfriesen zurückhaltend. Es sei ganz schwer, den Caterern konkrete Vorgaben zum Herstellungsort der Produkte zu machen, meint die Vorsitzende Anja Piel. Vegetarische Kost sei leichter durchzusetzen - und dabei will sie es auch bewenden lassen. Allerdings gibt es prominente Grüne, denen der Antrag aus Aurich aus dem Herzen spricht. Jürgen Trittin etwa liebt den Genuss von saftigen Steaks. Und bei der 30-Jahr-Feier der Landtagsfraktion vergangene Woche wurde auch Grillfleisch serviert. Kleiner Trost für Hardliner: Es war keine gewöhnliche Bratwurst, sondern ein Bio-Produkt mit Fleisch aus ökologischer Landwirtschaft.


http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Die-neue-Fleischeslust-der-Gruenen

Meine Hervorhebung