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Petitionen

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 24

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Petitionen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Faulpetitionismus, insbesondere Petitionen, kosten enorm viele Ressourcen, nicht nur die, die sie verbreiten, vor allem die, die damit zugemüllt werden - und sie bewirken nichts.

Das hätte sich in den letzten hundert Jahren doch eigentlich herumsprechen können. 1880 muss es, ohne Internet oder gar Facebook, ein ungeheurer Aufwand gewesen sein, 32.000 Unterschriften zu sammeln - da hätte das doch, im Gegensatz zur heutigen Petitions-Ramsch-Flut, doch ein wenig Eindruck machen können. Aber nein, Ned Kelly wurde gehängt:



Also bitte jedem, der Euch mit Petitions-Spam nervt, diesen Link um die Ohren hauen: http://tierrechtsforen.de/petitionen.

Achim

Petitionen - Beispiel: Giraffe Marius

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Petition blieb folgenlos

In einer Petition im Internet hatten mehr als 27.000 Menschen die Rettung des Tiers gefordert.
http://kurier.at/politik/weltchronik/daenemark-kopenhagen-zoochef-nach-giraffentoetung-unter-druck/50.579.666 10.02.2014

Aber die Petitionisten habe dazugelernt. Nicht:
Zitat: Die mediale Aufregung rund um die Tötung der Giraffe Marius im Kopenhagener Zoo in Dänemark reißt nicht ab: Jetzt wird mit einer Petition die Absetzung des Zoodirektors gefordert.
a.a.O.

Und auch hier:
Zitat: Eine neue Petition fordert nun, den Kopenhagener Zoo zu schließen.
http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Petition-nach-Tod-der-Giraffe-Marius-Schliesst-den-Zoo-id28777512.html 11. Februar 2014

Achim

PS: Der Zoosprecher scheint intellektuell mit den Petitionisten mithalten zu können:
Zitat: Eine Kastration [statt der Tötung] sei bei Giraffen laut Zoosprecher zu gefährlich, weil das Risiko bestehe, dass sich die Tiere beim Umfallen nach dem Sedieren den Hals brechen.
http://kurier.at s.o.

Weil die Giraffe bei einer Kastration (durch die der Tötungsgrund "Inzuchtgefahr" weggefallen wäre) eventuell hätte sterben können, wurde sie nicht kastriert, sondern getötet. Das klingt einleuchtend.

A.

Re: Petitionen

Autor: Till Kraemer | Datum:
Hi,

ich bin mir auch nicht sicher, ob Petitionen was bringen, aber wenn man vegan lebt, auf Demos & Co. geht und trotzdem noch Zeit übrig ist, warum nicht?

Vielleicht ist es auch so, dass Menschen über eine Petition Zugang zu einem Thema finden, über das sie sonst nicht so nachgedacht hätten; oder sie haben schon darüber nachgedacht und die Gedanken verfestigen sich dadurch.

Ich fand es auch schön zu sehen, dass so viele Unterschriften bei der Stop-Vivisection-Petition zusammengekommen sind. Natürlich weiß ich nicht, was es bringt, aber es ist für mich ein gutes Gefühl, mit meinen Gedanken nicht allein zu sein.

Das Problem sehe ich in erster Linie nicht in Leuten, die Petitionen unterschreiben, sondern in Leuten, denen alles scheißegal ist.

Beste Grüße,

Till

Re: Petitionen

Autor: Gast | Datum:
>Das Problem sehe ich in erster Linie nicht in Leuten, die Petitionen unterschreiben, sondern in Leuten, denen alles scheißegal ist.

Natürlich liegt das Problem (dass Petitionen nichts bringen) nicht in den Leuten, die sie unterschreiben. Es ist ein strukturelles Problem dh es liegt in der Methode.

>Vielleicht ist es auch so, dass Menschen über eine Petition Zugang zu einem Thema finden, über das sie sonst nicht so nachgedacht hätten
Ich kann nicht sagen, wie oft oder selten das vorkommt, allerdings wage ich zu behaupten, dass es nicht das Setzen der Unterschrift (oder das Klicken auf nen Button/Link) ist, sondern die Informationen rundherum.

Petitionen nützen nicht nur nichts, sondern schaden

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich bin mir auch nicht sicher, ob Petitionen was bringen,
> aber wenn man vegan lebt, auf Demos & Co. geht und trotzdem
> noch Zeit übrig ist, warum nicht?

Das steht in dem Beitrag, auf den Du geantwortet hast:
Zitat: Petitionen, kosten enorm viele Ressourcen, nicht nur die, die sie verbreiten, vor allem die, die damit zugemüllt werden - und sie bewirken nichts.


Wenn Du Zeit übrig hast, sag bescheid - es gibt mehr als genug Sinnvolles zu tun.

Darüberhinaus sind ja (100-epsilon)% der Unterzeichner nicht Deine hypothetischen Veganer:
Zitat: [Petitionen] bewirken in der Regel nichts, als daß sie als Abart billigen Ablaßhandels gebraucht werden: rasch mal gegen Legebatterien unterschreiben, statt vegan zu werden, bringt Tierrechte und Antispeziesismus nicht voran [...] http://tierrechtsforen.de/faulpetitionismus


> Ich fand es auch schön zu sehen, dass so viele Unterschriften
> bei der Stop-Vivisection-Petition zusammengekommen sind.

Warum? Bewirkt hat sie (welche eigentlich? als ob es nicht tausende Antivivisektionspetitionen gäbe) natürlich nichts, aber wenn besonders "viele Unterschriften [...] zusammengekomen sind", hat sie besonders viele Ressourcen gekostet und besonders viel geschadet.

> Natürlich weiß ich nicht, was es bringt, aber es ist für mich
> ein gutes Gefühl, mit meinen Gedanken nicht allein zu sein.

Mal davon ab, dass es nicht um Dich geht, sondern um die Betroffenen, trügt dieses Gefühl offensichtlich, denn kaum einer der Unterzeichner teilt Deine "Gedanken" (sofern Du vegan bist und nicht Wurstbrotkauend die Antivivisektionspetitien unterschreibst so wie sie).

> Das Problem sehe ich in erster Linie nicht in Leuten, die
> Petitionen unterschreiben, sondern in Leuten, denen alles
> scheißegal ist.

Das Problem sind hauptsächlich die Leute, die die Petitionen nicht nur unterschreiben, sondern auch noch weiterverbreiten. Aber auch die, die sie "nur" unterschreiben sind ein Problem, siehe oben.

Achim

Wenn "trotzdem noch Zeit übrig ist"

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > ich bin mir auch nicht sicher, ob Petitionen was bringen,
> > aber wenn man vegan lebt, auf Demos & Co. geht und trotzdem
> > noch Zeit übrig ist, warum nicht?
>
> Das steht in dem Beitrag, auf den Du geantwortet hast:
>
Zitat: Petitionen, kosten enorm viele Ressourcen, nicht nur
> die, die sie verbreiten, vor allem die, die damit zugemüllt
> werden - und sie bewirken nichts.

>
> Wenn Du Zeit übrig hast, sag bescheid - es gibt mehr als
> genug Sinnvolles zu tun.

Anscheinend ist er wohl doch mit Faulpetitionismus voll und ganz ausgelastet ...

Achim

Re: Wenn "trotzdem noch Zeit übrig ist"

Autor: Till Kraemer | Datum:
Zitat: Anscheinend ist er wohl doch mit Faulpetitionismus voll und ganz ausgelastet ...


Ich habe zwar auch schon die ein oder andere Petition unterschrieben, aber ich bin vor allem bei Aktionen auf der Straße anzutreffen.

Re: Petitionen nützen nicht nur nichts, sondern schaden

Autor: Till Kraemer | Datum:
Zitat: Wenn Du Zeit übrig hast, sag bescheid - es gibt mehr als genug Sinnvolles zu tun.


Danke, aber ich bin mit den bis zu fünf Demos die Woche momentan ganz gut ausgelastet.

Zitat: welche eigentlich?


stopvivisection.eu

Zitat: > Natürlich weiß ich nicht, was es bringt, aber es ist für mich
> ein gutes Gefühl, mit meinen Gedanken nicht allein zu sein.

Mal davon ab, dass es nicht um Dich geht, sondern um die Betroffenen


Naja, es ist ja auch für die Tiere nicht schlecht, wenn die Aktiven motiviert bleiben und den ein oder anderen mag es motivieren, wenn er sieht, er ist mit seiner Einstellung nicht allein.

Re: Petitionen nützen nicht nur nichts, sondern schaden

Autor: Achim Stößer | Datum:
>
Zitat: Wenn Du Zeit übrig hast, sag bescheid - es gibt mehr
> als genug Sinnvolles zu tun.

>
> Danke, aber ich bin mit den bis zu fünf Demos die Woche
> momentan ganz gut ausgelastet.

Ich sagte "Sinnvolles", diese Straßenpartys sind ja auch eher auf Petitionsniveau, was den Nutzen angeht.

Achim

Petitionen: Schweinebetäubung mit anderem Gas

Autor: Achim Stößer | Datum:
Auch ein sehr bezeichnedes Beispiel für eine Petition:

Zitat: Angela Merkel: Btäubung der Schweine mit Helium . NICHT MIT CO2 !!!

341 Unterzeichner. Helfen Sie uns 500 zu erreichen

Weshalb dies wichtig ist
Letzte Woche kam in der ARD / Tagesthemen ein Bericht über das Betäuben der Schweine VOR den Schlachten
Ich möchte ihn hier kurz schildern .
Hier bei uns werden über 1 Mio. Schweine VOR den Schlachten mit CO2 Betäubt , und das wurde in TV gezeigt .
Die Tiere schreien wie am Spieß , ringen verzweifelt nach Luft , geraten in Panik , steigen übereinander um in der Box oben mehr Luft zu bekommen bis sie endlich umfallen .
Für den ARD Bericht wurde das CO2 überdosiert damit's schneller geht .
In Wirklichkeit ist diese Prozedur noch viel schlimmer , u. Grausamer .
Und das bei ÜBER 1 Mio. Schweine pro Woche .
HIER BEI UNS !!!
Darum hat ein Tierarzt eine andere Methode zum Betäuben entwickelt .
Statt mit CO2 Mit Helium .
In die Box mit den Schweinen wurde Helium () Lachgas ) geleitet .
Hier zeigten sich die Schweine rel. Normal sie vielen einfach um .
Das Schlachten können wir nicht Verhindern aber das VORHER beeinflussen .
Bitte setzt euch dafür ein das unsere Mitlebewesen nicht mehr mit CO2 sondern mit HELIUMbetäubt werden .
Vielen Dank . Renate Stautner .
https://secure.avaaz.org/de/petition/Angela_Merkel_Btaeubung_der_Schweine_mit_Helium_NICHT_MIT_CO2/?dHZAUhb

Fehlt eigentlich nur noch eine Petition, Schlachthöfe grün zu streichen.

Na los, unterzeichnen! Es fehlen nur noch 159 (500-341) Unterschriften, dann wird Angela Merkel zukünftig Schweine nicht mehr mit CO2, sondern mit Helium betäuben. Oder so.

Das ist übrigens nach eigenenn Angaben "Das größte und wirksamste Kampagnen-Netzwerk für Wandel weltweit."

Noch Fragen?

Achim

Avaaz - scheinbare politische Partizipation durch einen Klick

Autor: Angry Bird | Datum:
>https://secure.avaaz.org/de/petition

Zitat: Ihr werdet's nicht vermuten - "Avaaz" sind nicht "Die Guten"

...

Bei "großen politischen Fragen" - wie etwa der Frage, ob Libyen bombardiert wird, oder über die Zukunft Rupert Murdochs - dürften die Mächtigen sich über Klickzahlen bestenfalls mächtig amüsieren. ...

Problematisch ist hierbei wieder der strategische Marketingansatz von Avaaz, der Avaaz im Nachhinein für jede aufgeblühte Sonnenblume verantwortlich sein lassen will

"Massaker verhindert" titelt Avaaz unter der Rubrik "Höhepunkte - Frieden" (sic!) zu Libyen - schlimm genug, dass Avaaz den Krieg als Erfolg proklamiert; die Darstellung aber, dass ausgerechnet Avaaz hier eine auch nur noch so kleine Rolle gespielt habe, grenzt schon an Größenwahn. Und solche Beispiele sind ohne Ende zu finden.

Bei kritischer Betrachtung überschreitet die Darstellung durch Avaaz und die implizierten "Erfolge" regelmäßig die Grenze der Lächerlichkeit - nur dass gerade diese Darstellung auf unkritische Rezeption abstellt und damit ein weiteres Problem schafft bzw. verstärkt.

Die Rede ist von "Clicktivism" (14) bzw. "Slacktivisim", also der scheinbaren politischen Partizipation durch einen Klick im Internet, bei dem man meint, die Welt verbessert zu haben. Wer mit solchen Mitteln eben mal ("Massaker verhindernde") Kriege vom Zaun zu brechen in der Lage ist oder einen Rupert Murdoch stoppt - warum sollte so jemand auch noch die Arbeit auf sich nehmen, auf die Straße zu gehen? Sich Blockaden anzuschließen? Direkte Aktionen durchzuführen, die eventuell sogar im Gegensatz zur "herrschenden Ordnung" stehen? Sich langfristig mit Themen beschäftigen, um immer wieder kritisch reingrätschen und andere ernsthaft informieren zu können? Wozu all das, wenn es doch so viel einfacher läuft?!

Es läuft eben nicht so viel einfacher. Avaaz verbessert die Welt nicht in erster Linie, es beruhigt sie viel mehr.


http://www.graswurzel.net/361/avaaz.shtml

Re: Petitionen: Schweinebetäubung mit anderem Gas

Autor: Jutta Hellebrand-Föhst | Datum:
Ich möchte das das sofort umgesetzt wird in ganz Deutschland, bzw. überall!!!!!

Re: Petitionen: Schweinebetäubung mit anderem Gas

Autor: Tobi | Datum:
> Ich möchte das das sofort umgesetzt wird in ganz Deutschland,
> bzw. überall!!!!!

Warum?

Etwa, damit Du ein besseres Gewissen hast und nicht weiter Gedanken an Schweine verschwenden musst?

Warum möchtest Du nicht, dass Schweine überhaupt nicht getötet werden?

Tobi

Schlachthofbaustopp durch Petition?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Durch eine Petition wurde der Bau eines Schlachhofs verhindert - das jedenfalls versucht bild.de seinen Lesern weiszumachen:

Zitat: 36 000 Unterschriften gesammelt

14-Jährige stoppt Bau von Schlachthof

Bernburg – Vor diesem Mädchen zittern die großen Fleischproduzenten! Mit einer Petition im Internet hat Lucia Grün (14) dafür gesorgt, dass der Bau eines Mega-Schlachthofs in Bernburg vorerst auf Eis liegt. [...]

Die Aussicht, dass demnächst in der Nachbarstadt täglich bis zu 15 000 Schweine getötet werden könnten, brachte die Tierschützerin auf 180: „Deshalb habe ich im Internet diese Online-Petition eingerichtet.“

Doch statt insgesamt einiger Dutzend, wie von Lucia erwartet, kamen Tag für Tag Hunderte Gegner hinzu. Bis gestern stimmten im Internet schon 36 000 Menschen gegen das Groß-Projekt an der A14. Die Kunde davon machte rasch auch im Bernburger Stadtrat die Runde.

Die Abgeordneten hatten dem Verkauf des 130 Hektar großen Areals an die Italiener im November eigentlich schon zugestimmt. Die Aussicht auf 2500 Arbeitsplätze ließ Warnungen von Tier- und Umweltschützern zunächst verhallen.

Dank Lucia und einer Bürgerinitiative sieht das nun anders aus. Letzte Woche entschied der Stadtrat, das Projekt zunächst einer „Risiko-Analyse“ zu unterziehen.
http://www.bild.de/regional/leipzig/tierschutz/14-jaehrige-stoppt-bau-von-schlachthof-35192748.bild.html 24.03.14

Weshalb denn nun? Wegen der Petition? Oder der Bürgerinitiative?

Zitat: Parallel wird nun von Bernburgern ein Bürgerentscheid angestrebt. Lucia ist froh darüber. Aber die Aussicht, dass der Mega-Schlachthof dann womöglich woanders gebaut wird, macht sie nicht glücklich: „Dagegen werde ich genau so kämpfen.“
a.a.O.

Also eine weitere Petition, den Schlachthof wieder woandershin zu verlegen? Ah ja.

Mal davon abgesehen, dass es natürlich herzlich wenig bringt, den Schlachthof nach dem St.-Florians-Prinzip zu verlegen (da ja nun kein einziges Schwein weniger gefressen wird durch diese Petition) ist die von "Bild" herbeiphantasierte Kausalität ähnlich zu bewerten wie Niederschlag nach einem Regentanz.

Eine Nachfrage bei der Stadt Bernburg egab:
Zitat: Sehr geehrter Herr Stößer,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Der Grundsatzbeschluss über den Verkauf an einen Investor zur Errichtung eines Zerlegebetriebes vom 12.12.13 bleibt bestehen. Dieser Beschluss wurde vom Stadtrat am 20.03.2014 ergänzt. Bei Investitionen dieser Größenordnung, ist es in Bernburg grundsätzlich üblich, dass der verhandelte Kaufvertrag nochmals dem Stadtrat zur endgültigen Entscheidung vorgelegt wird. Dies wurde durch die vorgenommene Ergänzung bekräftigt. Weiterhin beinhaltet die Ergänzung, dass vor der endgültigen Beschlussfassung über den Verkauf des Grundstücks, dem Stadtrat konkrete Angaben zur geplanten Investition vorzulegen sind, die eine sachliche Bewertung zulassen. Durch diesen Stadtratsbeschluss wurde der "Bau eines Mega-Schlachthofs in Bernburg" nicht "auf Eis gelegt". Noch eine Richtigstellung: Das Areal umfasst ca. 10 Hektar nicht 130 Hektar.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Knopf
Persönlicher Referent
Mail vom 28.03.14 (jeweils meine Hervorhebung)

Fazit:
- Weder wurde der Schlachthof verhindert (allenfalls wird er woanders hin verlegt, und bislang nichteinmal das, und wenn, dann nicht aufgrund irgendeiner Petition),
- noch hat diese Petiton irgendetwas sinnvolles bewirkt.

Achim

Re: Schlachthofbaustopp durch Petition?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Übrigens gibt es dazu auch ein Bürgerbegehren, also einen Antrag, der von einem gewissen Anteil der Wahlberechtigten(!) in der betroffenen Gemeinde unterzeichnet (nein, trotz Unterschriften ist das keine Petition) sein muss, auf einen Bürgerentscheid.

Interessant vor allem, wo diese Unterschriftslisten der Bürgerinitiative ausliegen:
Zitat: In nunmehr 30 Geschäften im gesamten Stadtgebiet haben sie die Unterschriftenlisten verteilt - insgesamt benötigen sie 3000 Signaturen, um den Bürgerentscheid zu erzwingen. Erkennbar sind die Läden, darunter etliche Apotheken, Bäckereien, Friseure, Schmuck- und Uhrenläden, Fleischereien und Kneipen, an den Plakaten, die ab sofort an den Fensterscheiben hängen werden.
http://www.mz-web.de/bernburg/buergerinitiative-in-bernburg-listen-gegen-schlachthof-liegen-aus,20640898,26677344.html, 27.03.14 (meine Hervorhebung)

Noch Fragen?

Achim

Wirkungslos: "erfolgreichste Unterschriftenaktion in der EU"

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Als vor einigen Jahren evident wurde, wie viele Gorillas in Afrika pro Jahr im Kochtopf landen, haben die europäischen Zoos eine Aufklärungskampagne vor ihren Gorillagehegen durchgeführt, in deren Folge 1,9 Millionen Zoobesucher eine Protestnote unterschrieben. Das war die bis dato erfolgreichste Unterschriftenaktion in der EU, und sie hat das Europäische Parlament dazu veranlasst, sich mit dem Problem zu beschäftigen und eine entsprechende Resolution zu verabschieden. Bewirkt hat diese bisher nicht allzu viel, denn soeben wurde bekannt, dass man im Lebensraum der nur noch wenige hundert Köpfe zählenden Berggorillas anfängt, nach Öl zu bohren.

Schützt die Tiere vor den Tierrechtlern! 02.07.2014
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/schuetzt-die-tiere-vor-den-tierrechtlern-13018863.html (meine Hervorhebungen)

Achim

Petitionen sind wie Gebete

Autor: Achim Stößer | Datum:
Petitionen sind wie Gebete. Sie bewirken nichts, und zum Gebet gefaltete Hände können nicht helfen.



Achim

Petitionen sind wie ein Regentanz

Autor: Achim Stößer | Datum:
Petitionen sind wie ein Regentanz. Sie lassen es nicht regnen, und sobald die ersten Tropfen fallen erklären die Tänzer es zum "Erfolg".



Achim

Re: Petitionen sind wie Gebete

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bezeichnendste Reaktion darauf:
Zitat: Petitions have sometimes helped and prayer has sometimes been answered.
Lorna Januszewicz, https://www.facebook.com/photo.php?fbid=310146455821385&set=a.310146442488053.1073741830.291114957724535&type=1

Gebete werden also manchmal erhört. Dass solche Leute dann an "Petitionen" glauben ist kein Wunder.

Auch selbstentlarvend:
Zitat: Well I might as well not waste my fucking time sighing all of them then,whats the point....Good by FB all you animals can go rot...is that what your saying..?
Debbie Sharkey, a.a.O.

Dümmlich Petitionen zu unterzeichn ist also das einzige, was sie tut, ja das einzige, was sie sich vorstellen kann zu tun. Grotesk.

Achim

Petitionen: Fuß in der Geldschranktür

Autor: Achim Stößer | Datum:
Worum es gewissen Abzockorganisationen bei ihren Petitionen wirklich geht, hat Mahi Klosterhalfen (Albert-Schweitzer-Stiftung, s.a. Grunzmobil) ja selbstentlarvend deutlich gemacht bei einem Vortrag:


Die Ablasspatienten sollen "erst Petition unterschreiben, dann spenden".

Achim

Re: Petitionen

Autor: Till Kraemer | Datum:
Zitat: Ich sagte "Sinnvolles", diese Straßenpartys sind ja auch eher auf Petitionsniveau, was den Nutzen angeht.


Ist das Deine persönliche Vermutung oder gibt es dazu unabhängige Quellen?

Straßenpartys

Autor: Achim Stößer | Datum:
Lies doch mal, was direkt unter dem Texteingabefeld als Voraussetzung für das Absenden eines Beitrags angegeben ist.

Achim

Negativpreis "Big Brother Award" 2016 für Petitionsplattform change.org

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Die US-Firma und Kampagnenplattform change.org erhält den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Wirtschaft für ihr Geschäftsmodell, personenbezogene Daten von Unterzeichner.innen zusammen mit deren politischen Meinungsäußerungen zu vermarkten:

"Neben Name, Adresse und Mailadresse von Unterzeichnern sammelt das Unternehmen nämlich auch Informationen dazu, welche Petitionen konkret unterstützt wurden. Das Recht dazu räumt sich change.org durch seine Datenschutzbestimmungen ein. Aus den gesammelten Informationen lässt sich im Einzelfall etwa ableiten, welchem politischen, gesellschaftlichen oder sozialen Lager Personen zugerechnet werden können. (…) Die gespeicherten personenbezogenen Daten dienen vielmehr vorrangig dem Zweck, damit Kasse zu machen. Ehrlicherweise sollte sich change.org umbenennen in change.com."
https://digitalcourage.de/blog/2016/die-preistraeger-der-bigbrotherawards-2016#change


Achim