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Pressespiegel:
Deutsche, kauft deutsche Eier!

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Deutsche, kauft deutsche Eier!

Autor: Achim Stößer | Datum:
... sagt der deutsche Bauernverband. Warum? Natürlich den Tieren zuliebe. Denn die bösen Ausländer produzieren böse ausländische Eier mit Methoden, die die guten deutschen Bauern niiie anwenden würden: sie sperren die armen Hühner in Käfige ein! Würden Bauernverbandsbauern niemals machen. Jedenfalls nicht in solche, die nicht ein paar Quadratzentimeter mehr pro Huhn als in der bisherigen Käfighaltung, die ja nun schon seit Stunden (gefühlte zweihundert Jahre nachdem sie gerichtlich als nicht so ganz freundlich beurteilt wurde) "abgeschafft" ist. Bißchen soll das natürlich auch den deutsche "Eiermarkt" stützen.

Bauernverband: Verbraucher sollten deutsche Hühnereier kaufen

Autor: Achim Stößer | Datum:
(AFP) – 28.12.2009

Berlin — Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat an die Verbraucher hierzulande appelliert, nur in Deutschland produzierte Hühnereier zu kaufen. In Deutschland dürfen Hühner ab Januar nicht mehr in engen Käfigen gehalten werden - in der EU gilt das Käfigverbot erst ab 2012. Daher sollten die Deutschen zu Eiern aus tiergerechter Haltung greifen und damit auch den Hühnerhaltern helfen, "verloren gegangene Marktanteile auf dem Eiermarkt wieder zurückzuholen", wie der DBV am Montag erklärte. Momentan komme nur noch fast jedes zweite in Deutschland verzehrte Ei auch aus deutscher Produktion.

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5geLrqp0LDuNlYlDkcqifIJt_UAhw

Kauft nur deutsche Eier!

Autor: Achim Stößer | Datum:
von Hans Zippert, Kolumnist
03.01.2010 - 17.35 Uhr
Ab sofort werden Hühner in Deutschland artgerecht gehalten. Nur deutsche Hühnereier garantieren ein gutes Gewissen. Dummerweise kommt jedes zweite Ei aus dem Ausland. Und das ist wahrlich nicht das Gelbe!


Der Deutsche Bauernverband hat an die deutschen Verbraucher appelliert, nur noch in Deutschland produzierte Hühnereier zu kaufen, denn nur dann sei eine artgerechte Haltung wirklich garantiert. Ab Januar dürfen deutsche Hühner nämlich nicht mehr in engen Käfigen gehalten werden. Ihnen steht ein Zweizimmerstall mit Küche, Bad und vorgeheizter Stange zu. Außerdem bezahlte Weiterbildung und Mutterschaftsurlaub drei Wochen vor der Eiablage.

Im Moment kommt allerdings noch jedes zweite in Deutschland verzehrte Ei aus dem Ausland, was ja nie gut ist. Besonders gefährlich: Billigeier aus China, die meistens viel Blei enthalten und von Kindern gelegt wurden. Holländische Eier stammen aus Treibhauskulturen und wachsen an Eierbäumen außerhalb eines Huhnes heran. Italienische Eier werden oft im Flug aus sogenannten Singhühnern herausgeschossen, eine besonders brutale Methode. Eier aus arabischen Ländern können sogar verschleiert sein und müssen im Kühlschrank in Richtung Mekka gelagert werden. Russische Eier stammen zum überwiegenden Teil von angetrunkenen Legehennen, erkennbar am Zittern im Eierbecher und am Doppeldotter.

http://debatte.welt.de/kolumnen/6/zippert+zappt/181826/kauft+nur+deutsche+eier

Aus für die Legehennenbatterie: Das DE-Ei

Autor: Achim Stößer | Datum:

Von Stephan Börnecke


Deutsche, kauft deutsche Eier, sagt, sinngemäß, Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. Und er empfiehlt den Verbrauchern, nicht nur auf die Ziffern auf dem Ei zu achten, von "0" für Öko bis "3" für Käfig, sondern auch auf die in Buchstaben aufgedruckte Länderkennung. DE steht für Deutschland.

Warum dieser Appell? Immerhin beglückt die deutsche Nahrungsmittelindustrie die ganze Welt, wieso sollen wir dann nicht auch ein Ei aus Frankreich oder Polen futtern? Na? Weil deutsche Eierfabrikanten einen Wettbewerbsnachteil haben, sagt der Bauernverband.


Denn deutsche Eier kommen vom 1. Januar an nicht mehr aus der tierfeindlichen Legehennenbatterie. Der (alte) Käfig flog auf den Schrotthaufen, während andere EU-Länder die Gitterkonstruktion erst in zwei Jahren abschaffen müssen. Um die 500 Millionen Euro sollen deutsche Eiererzeuger in neue Anlagen (laut Agrarministerium meistens als Bodenhaltung) gesteckt haben, während die Mitbewerber noch die billigen Batterien betreiben.

Damit Deutschland seine Vorreiterrolle nicht teuer bezahlen muss, sollten die Verbraucher mehr als bisher auf den Stempel achten und zum DE-Ei greifen - um die Halter zu belohnen. Wofür? Vorreiter war Deutschland ohnehin nicht, das waren die Schweizer, gefolgt von den Österreichern, wo es den engen Käfig längst nicht mehr gibt. Außerdem stammt nur jedes zweite in Deutschland konsumierte Ei aus heimischen Ställen.

Hinzu kommt: Auf Druck der Tierlobby hat der Einzelhandel, ob Edeka, Aldi, Lidl oder Tengelmann, das Käfig-Ei längst aus dem Regal genommen. Dort gibt es meist nur noch frische Eier aus Boden-, Freiland- oder Öko-Haltung, Märkte wie Aldi-Nord und Tegut haben Käfig-Produkte sogar seit Jahren ausgelistet.

Bleibt ein Problem, aus dem in der Folge ein zweites entsteht: Denn nur die Hälfte der Eier wird als Frischware verkauft, die andere Hälfte mixt die Industrie in Lebensmittel. Dort wird das Käfig-Ei weiter verbacken, nicht nur ausländische, sondern auch deutsche Ware. Denn, Problem Nummer zwei: Auch künftig ist der Käfig erlaubt. In der EU als "ausgestalteter" Käfig, in Deutschland in Zukunft als Kleinvoliere oder Kleingruppenhaltung. Doch auch die Voliere, sagt der Tierschutzbund, ist ein Käfig. Der ist zwar größer, er bietet je Henne 40 bis 60 Prozent mehr Platz, hat Sitzstangen, abgedunkelte Bereiche zur Eiablage und vereint mehr Hennen. Doch die Vorstellung, Hühner könnten sich dort im Staub wälzen, mit den Flügeln schlagen und um die Wette rennen, die ist fern der Realität. Weshalb es auch bei der "3" auf dem Ei bleibt.

Freilich: Auch andere Haltungsformen, ob im Freiland oder im Großstall, sind nicht frei von Mängeln. In manchen Systemen drängeln sich die Gruppen auf kleinem Raum, die Tiere wagen keinen echten Ausgang, weil etwa Schutz gebende Hecken oder Bäume fehlen, andere Haltungen verzeichnen hohe Ausfallraten, manche sind nicht frei von hygienischen Problemen. Da wird immer noch sehr viel ausprobiert und experimentiert.

Das ist gut so, und es geht auch nicht anders: Denn die 214 Eier, die der Bundesbürger im Schnitt pro Jahr verputzt (Tendenz: steigend), erfordern eine Massenproduktion. Diese Menge lässt sich nun mal nicht in der - auf dem Karton suggerierten - Idylle eines kleinen Bauernhofs erzeugen.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/2173233_Aus-fuer-die-Legehennenbatterie-Das-DE-Ei.html

Ein Jahr später / Das Ende der deutschen Legebatterie

Autor: Achim Stößer | Datum:
Streng genommen kommt diese Nachricht ein Jahr zu spät: Vom 1. Januar an dürfen deutsche Landwirte keine Eier aus Käfighaltung mehr auf den Markt bringen. Das sollte eigentlich schon mit dem Beginn dieses Jahres gelten. Die Bauern bedauern das Aus.
29.12.2009 0:00 Uhr


Berlin - Unter bestimmten Voraussetzungen durften heimische Landwirte weiter Hühner in den von Tierschützern bekämpften Legebatterien halten. Diese Voraussetzungen waren in vielen Bundesländern leicht zu erfüllen, Behörden erteilten Sondergenehmigungen. Am Montag aber meldete der Deutsche Bauernverband (DBV): „Die Legebatterie in Deutschland ist Geschichte.“

Vom 1. Januar 2010 an würden keine Ausnahmen mehr zugelassen für Landwirte, „die Hennen in den seit über vier Jahrzehnten üblichen Käfigen gehalten haben“. Einige Betriebe würden nun weniger Eier produzieren, andere ganz aufhören, weil nicht jeder Betrieb die enormen Investitionen in neue Ställe schultern könne, klagte der DBV. Als Folge der neuen Rechtslage sei der Anteil der deutschen Eier im Lebensmitteleinzelhandel hierzulande innerhalb von zwei Jahren von 67 auf rund 55 Prozent gesunken. Ziel für 2010 sei es, die verlorenen Marktanteile zurückzuholen. Der DBV appellierte zudem an die Verbraucher, beim Einkauf Eiern mit dem Ländercode „DE“ den Vorzug zu geben.

Das Ende der Legebatterie in Deutschland bedeutet mitnichten, dass heimische Supermarktregale ab Freitag frei von Käfigeiern sind. Erst ab Anfang 2012 soll die Regel in der gesamten EU gelten. Käfigeier können also weiter legal nach Deutschland importiert und verkauft werden. Laut Bauernverband komme es sogar vor, dass ausländische Eier mit ausländischem Buchstabencode in Packungen mit deutscher Kennung im Handel sind. Das bedeute, dass die Eier im Ausland produziert, aber in Deutschland in die Pappschachtel gelegt worden sind.

Aus welcher Haltungsform die Eier stammen, können Kunden an der Ziffer vor dem Länderkürzel erkennen: 0 steht dabei für „ökologische Haltung“, 1 für „Freilandhaltung“, 2 für „Bodenhaltung“ und 3 für „Käfighaltung“. kph

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 29.12.2009)

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Landwirtschaft-Kaefighaltung;art271,2986522