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Pressespiegel:
Tierschutzversuche

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Tierschutzversuche

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der "Ursula M. Händel-Tierschutzpreis" geht u.a. an Klaus Otto, Professor für Experimentelle Anästhesiologie, der zur "Verbesserung von Tierversuchen" zum Schmerzempfinden von Tieren forschte und "Narkose und Schmerzmittel nun so dosieren [kann], dass Schmerzen der Versuchstiere ausgeschlossen sein sollen".

Und die taz merkt an, daß "Tierschutzverbände [...] bisher nicht kritisch auf die Preisverleihung reagiert" haben - dabei ist doch genau das der Punkt, um den es beim "Tierschutz" geht: speziesistische Diskriminierung, Ausbeutung, Mißhandlung durch gewissensberuhigende Reglementierung zu fördern, statt sie abzuschaffen und Tierrechte und Veganismus zu etablieren: ob Bodenhaltung statt Käfigen, Vergasung statt Elektrozangen, "Schlachtung vor Ort" oder wie hier "Tierschutz-Tierversuche" - ethisch gesehen ist dieser Tierschutz grotesk wie die Forderung nach leichteren Ketten für Sklaven oder weicheren Pritschen im Gulag.

Tierschutz. Preis?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der Ursula M. Händel-Preis wird zum ersten Mal verliehen

Das 1984 von Ursula M. Händel herausgegebene Buch "Tierschutz - Testfall unserer Menschlichkeit" gilt heute als Klassiker, als Pflichtlektüre für alle Tierschützer. Nötig sei eine neue Ethik, eine Partnerschaft zwischen Menschen und Tieren, so Händels These - radikale tierrechtlerische Ansätze vertrat sie nicht. Händel gründete den "Bonner Arbeitskreis für Tierschutzrecht" und setzte sich so für die Novellierung des Tierschutzgesetzes, besonders aber für den Tierschutz in Wissenschaft und Forschung ein.

Durch Heirat vermögend geworden hat Ursula Händel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) "umfangreiche finanzielle Mittel" zur Verfügung gestellt - über die Höhe der Summe schweigt sich die DFG aus. Am 17. November wird der "Ursula M. Händel-Tierschutzpreis" zum ersten Mal vergeben. Je 12.500 Euro gehen an Lisa Wiesmüller, Leiterin der gynäkologischen Onkologie der Universitätsfrauenklinik Ulm, und an Klaus Otto, Professor für Experimentelle Anästhesiologie an der medizinischen Hochschule Hannover. Wiesmüller hat ein Verfahren entwickelt, um Arzneimittel, Chemikalien und Lebensmittelzusätze in menschlichen Zellkulturen ohne Tierversuche auf Erbgut schädigende und Krebs erregende Wirkung zu testen. "Bisher war ein sicherer Nachweis dieser Wirkung nur im Tierversuch möglich", so die DFG. Ottos Verfahren dagegen verhindert keine Tierversuche. Der 51-Jährige forscht zum Schmerzempfinden von Tieren - und kann Narkose und Schmerzmittel nun so dosieren, dass Schmerzen der Versuchstiere ausgeschlossen sein sollen. Auch die Belastungen des Kreislauf-Systems sollen reduziert werden können.

Tierschutzverbände haben bisher nicht kritisch auf die Preisverleihung reagiert. Halbiert hat die DFG das Preisgeld, das ursprünglich 50.000 Euro betragen sollte, dennoch: Das Stiftungskapital solle "möglichst lang erhalten bleiben"." WYP

http://www.taz.de/pt/2004/10/29/a0018.nf/text

taz NRW Nr. 7500 vom 29.10.2004, Seite 2, 65 Zeilen (TAZ-Bericht), WYP