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Osterpropaganda

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Osterpropaganda

Autor: Achim Stößer | Datum:
Immer wieder faszinierend, mit welcher Fahrlässigkeit Schmierenjournalisten gerade allösterlich speziesistische Propaganda verbreiten. Die entsprechenden Artikel gehen in die Hunderte, so daß hier nur ein kleiner Teil vorgestellt werden kann.

Glaube, Liebe, Osterei

Autor: Achim Stößer | Datum:
Eier erfreuen sich in diesen Tagen besonderer Beliebtheit - Bunt gefärbt oder pur sind sie Bestandteil des Brauchtums und Symbol der Fruchtbarkeit - Große Nachfrage auf dem Bonner Markt auch nach Gänseeiern

Von Stefan Barz

Bonn. "Die muss man aber nicht selber ausbrüten, oder?", fragt die Kundin am Marktstand von Uwe Freyberg und zeigt auf die großen Straußeneier an der Theke. Freyberg schüttelt lachend den Kopf. Die Straußeneier sind ein besonderer Blickfang auf dem Marktplatz.


Dottergelb: Farbenfroh mögen`s die einen, die anderen färben lieber selbst und mit natürlichen Farben. Dem Osterhasen gefällt`s. Foto: Frommann


Dottergelb: Farbenfroh mögen`s die einen, die anderen färben lieber selbst und mit natürlichen Farben. Dem Osterhasen gefällt`s. Foto: Frommann

Markthändler Bert Schneider hat sogar ein künstliches Riesenei im Sortiment, das die Straußeneier noch übertrifft, "ein echtes Dinosaurierei, 15 Millionen Jahre alt", scherzt er. Überhaupt stehen Eier in diesen Tagen wieder hoch im Kurs. Wieso eigentlich sind Eier zu Ostern so beliebt?

"Es gibt verschiedene Wurzeln, die sich im Laufe der Zeit vermischt haben", erklärt Alois Döring, Volkskundler beim Amt für rheinische Landeskunde in Bonn. Zunächst stammten die Bräuche um das Osterei aus dem religiösen Bereich: Als Sinnbild des neuen Lebens deutete man das Ei als Zeichen für die Auferstehung Christi. Dazu kam dann eine zweite religiöse Wurzel: "Eier waren in der Fastenzeit tabu und durften erst zu Ostern wieder gegessen werden", so Döring.

Aus diesen beiden Wurzeln ergab sich die Eiersegnung, die im Mittelalter eingeführt wurde und bis heute noch als Brauch gepflegt wird. Damit nahm auch das Färben der Eier seinen Anfang: "Die gesegneten Eier wurden rot gefärbt, um diese von den nicht gesegneten Eiern zu unterscheiden", sagt Döring. Die Farbe rot stand ursprünglich für das durch Christus vergossene Blut. Als sich das Ei als Geschenk größerer Beliebtheit erfreute, wurde es auch farbenfroher, wie man es heute kennt.

Gefärbte Eier sind auch auf den Marktständen heute noch beliebt. Andere Kunden bevorzugen weiße Eier, um sie selbst zu färben - mit natürlichen Farbstoffen in Lebensmitteln wie Rote Beete oder Brennesseln oder künstlichen Farben für ausgeblasene Eier.

Vielfalt: Gänseeier werden immer beliebter. Gefärbt, gekocht und überhaupt. Foto: Frommann
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Sollen die Eier noch verzehrt werden, sollten sie nur mit Lebensmittelfarben bemalt werden, da die Farbe noch durch die Schale dringen kann. Auch braune Eier werden zur Osterzeit gekauft, wie Bert Schneider bestätigt: "Gestern hat eine Kundin 20 braune Eier gekauft, die sie färben wollte." Auch Freybergs Kunden tauschen nur wegen Ostern nicht unbedingt braune gegen weiße Eier ein.

Aber ob das Ei braun oder weiß wird, hängt von der Farbe der Hühner hinter den Ohrscheiben ab. Und je nach Alter des Huhns fallen die Eier unterschiedlich groß aus. Junge Hühner legen in der Regel größere Eier. Ovalförmig sind die Eier übrigens immer, auch wenn die Eier der älteren Hühner runder erscheinen. "Eier gehen spitz zu, damit sie nicht aus dem Nest herausrollen können", so Freyberg, der schon in der dritten Generation auf dem Bonner Markt mit Eiern handelt.

Als bemalter Osterschmuck sind heute auch Straußen- und Gänseeier gefragt, die etwas größer sind als Hühnereier. "Die Nachfrage nach Gänseeiern ist enorm", sagt Freyberg. Wer nur die Schale als Osterschmuck verwendet, könne den Inhalt zu Delikatessen verarbeiten. "Ich kenne aber auch Leute, die die Gänseeier wie normale Ostereier kochen", so Freyberg.

Als das Ei bunter wurde, wurde es immer mehr als Geschenk entdeckt. Auch hier vermischen sich laut Döring wieder die Bräuche: Zu Ostern war die Besoldung der Küster, Pfarrer und Lehrer fällig - neben Geld erhielten sie auch Eier als Naturalabgabe. Im Kirchenbrauch war das Osterei auch ein beliebtes Patengeschenk.

Daneben waren Ostereier eine Liebesgabe - auch hier kann eine Verbindung zum Fruchtbarkeitssymbol gesehen werden: "In den Dörfern haben die Mädchen den Junggesellen Eier geschenkt", erzählt Döring. Die Anzahl der Eier richtete sich nach der Beliebtheit der jungen Männer bei den Mädchen. "Zwei Eier bedeuteten eine Schande, vier bis fünf Eier konnten schon eine ernsthafte Verbindung ergeben", so der Volkskundler.

(26.03.2005) http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=87390

Ostern? Die beste Eierzeit ist Weihnachten!

Autor: Achim Stößer | Datum:
Von Michael Hengehold
Melle

Viereinhalbtausend Hühner machen ganz schön Lärm. Bei Jürgen Sixtus im Stall ist es also laut. Und der scharfe Geruch von Ammoniak zieht dem Besucher sofort in die Nase. Hier holt sich der Osterhase seine Ware, etwa 8000 Eier am Tag produzieren Sixtus' insgesamt 9000 Hühner. Die beste Eierzeit allerdings ist nicht Ostern, sondern, man lese und staune, Weihnachten.

Auf dem Barre-Hof in Westendorf, den Sixtus bewirtschaftet, hatte sein Vater neben Ackerbau und Schweinemast früher Hühner gezüchtet. 1989 übernahm der Filius und stellte auf Eierproduktion um. "Damals war Bodenhaltung ja noch eine Nische", sagt Sixtus. Heute machen Discounter ihm und seinesgleichen das Leben schwer. 2003 gab es "super Preise", heuer stehen Zehnerpackungen bei Aldi, Lidl und Co für 79 Cent - kein guter Preis für Produzenten.
Da reißt es auch das Ostergeschäft nicht raus, zumal es von Branchenfremden ohnehin völlig überschätzt wird. Weihnachten werden viel mehr Eier verkauft, weil die Leute die ganze Adventszeit hindurch Plätzchen und Kuchen backen. Zudem sorgten der diesjährige frühe Ostertermin und der späte Winter dafür, dass das Geschäft schleppend anlief. Wer denkt schon ans Eierbemalen, wenn noch Schnee liegt? Inzwischen läuft es gut, was Sixtus auch an der Nachfrage seines Großhändlers spürt. Nur den kleinsten Teil seiner Ware gibt der Junglandwirt an private Kunden ab.

Auf dem Biohof von Rudolf Joost-Meyer zu Bakum grasen knapp 1000 frei laufende Hühner abwechselnd auf drei Wiesen, damit das Gras sich zwischendurch erholen kann. Braune und weiße Hühner, aber alle legen braune Eier. Die Mischung dient dem Sozialverhalten. "Ich habe ein Drittel weiße, 50/50 funktioniert nicht", erklärt der Bauer. Indes sorgt das Ostergeschäft gerade einmal für einen um das Anderthalbfache erhöhten Wochenumsatz. "Vor zehn Jahren brachte das Ostergeschäft 180 Prozent eines Monatsumsatzes, heute noch 120", sagt Rudolf Joost. Auf dem Meyer-Hof ist Ostern trotzdem etwas Besonderes, fällt es doch mit Kindstaufe und Hochzeitstag zusammen. Da darf es schon mal ein Ei mehr sein.

26.03.05 http://www.neue-oz.de/information/noz_print/osnabruecker_land/10635104.html

Ostereier von 24 000 Hennen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Briesen (MOZ) 12 000 Hühner der Sorte "Lohmanns Braune" stehen das ganze Jahr über im Stall der Fürstenwalder Fleisch- und Vieh GmbH in Briesen (Odervorland). Im Februar/März kauft der Betrieb ebenso viele Hennen dazu - um für das Osterfest vorzusorgen. 16 000 Eier legen die Tiere täglich.


Sortieren: 16000 Eier in vier verschiedenen Größen nimmt Monika Wachholz vom Förderband im Briesener Legebetrieb.

Von Regina Mattern

"Das ganze Jahr werden braune Eier verlangt, zu Ostern aber wollen alle weiße haben", sagt Hans-Georg Meise, Geschäftsführer der Fürstenwalder Fleisch- und Vieh GmbH. Es habe schon Vorschläge von Kunden gegeben, das Futter vor Ostern zu ändern, damit die Hühner weiße Eier legen. "Aber mit dem Futter hat das nichts zu tun, sondern mit der Rasse", erklärt Meise schmunzelnd.

24 000 Hennen stehen derzeit in zwei Ställen des Legebetriebes in Briesen, doppelt soviel wie die übrige Zeit im Jahr. Die Nachfrage nach Eiern ist in der Osterzeit stets besonders groß. Ist das Fest vorüber, verkauft der Betrieb an private Interessenten die ein Jahr alten, lebenden Hennen für 1,60 Euro, der Rest geht in einen Schlachtbetrieb. "Manche Leute lassen die Tiere dann noch auf ihrem Hof laufen. Da sie hier in Käfigen gehalten werden, sind sie da schon etwas desorientiert", sagt Meise. Und ganz aufgeregt würden sie, wenn sie mit einem Hahn konfrontiert werden. Den kennen sie ja nicht.

In keinem Großhandel sind die Eier aus Briesen zu finden. "Ein Zwischenhändler will auch nur verdienen, deshalb vermarkten wir das Produkt selbst", erläutert der Geschäftsführer. Die Eier gehen an Hotels, Gaststätten und Bäckereien der Region, aber auch in Haushalte.

Seit dem 1. Januar 2004 muss jedes Ei gekennzeichnet sein. "Kurz danach haben wir einige Kunden verloren", erinnert sich Hans-Georg Meise. Denn auf den Briesener Eiern steht als erste Ziffer eine 3, dann folgt DE. Käufer hatten vermutet, im Februar würden Eier vom Dezember angeboten. "3 DE" steht aber nicht für "3. Dezember". Die 3 bedeutet Käfighaltung, DE Deutschland. Das sei in jeder Packung nachzulesen. Es habe auch unseriöse Angebote gegeben. So wollte ein Kunde für Eier ohne Stempel jeweils einen Cent mehr bezahlen. "Der hätte dann möglicherweise seinen Stempel für Bodenhaltung aufgedruckt und sie teuer auf dem Markt in Berlin verkauft", äußert Meise seine Vermutung. Auf solche Dinge lasse er sich nicht ein.

276 Eier legt ein Huhn im Briesener Legebetrieb pro Jahr. Seit einiger Zeit würden immer mehr Privatleute Eier abnehmen. Das hänge mit der hohen Arbeitslosigkeit zusammen, sagt Meise. Eier kosten wenig, damit könne schnell eine Mahlzeit zubereitet werden. "Und wir merken auch, das zu Monatsbeginn mehr gekauft werden, am Monatsende weniger, da ist das Geld dann schon knapp."

Strenge hygienische Maßstäbe müssen die Mitarbeiter beachten. Es dürfe nur ein Mitarbeiter in einen Stall. Ist mal Not am Mann, muss sich der Beschäftigte umziehen und desinfizieren, bevor er den zweiten Stall betreten darf. "Wer den Slogan ‚Geiz ist geil‘ erfunden hat, sollte bestraft werden. Das ist totaler Unsinn. Qualität ist das A und O auch in der Landwirtschaft. Wer die nicht liefert, egal, ob bei Eiern, Getreide oder Milch kann nicht bestehen", weiß der Geschäftsführer.

Reich werden könne man mit der Eierproduktion nicht. "Wir kommen gerade so über die Runden, für Investitionen bleibt nichts übrig." Aber eines beschäftigt Hans-Georg Meise noch viel mehr: Nach dem Willen des Gesetzgebers soll die Käfighaltung Ende 2006 abgeschafft werden. "Bis dahin haben wir die Kredite für den Betrieb nicht abgezahlt. Da wir gezwungen werden aufzuhören, werden wir die Raten nicht abzahlen können, das muss dann der Bund übernehmen." Was später in den Hühnerställen passiere, sei noch nicht spruchreif.


Stempel: Automatisch erhält jedes Ei eine Kennung, die seine Herkunft nachweist.


Freitag, 25. März 2005 (18:08) http://www.moz.de/showArticle.php?OPENNAV=lokales&SUBNAV=f%FCrstenwalde&ID=52242

Hennen geben stets ihr Bestes

Autor: Achim Stößer | Datum:
Marktplatz
von Wolfgang Pott

Damit zu Ostern keine Eier-Armut im Land auftritt, "werden die legereifen Junghennen speziell eingestellt", erklärt Josef Renze-Westendorf, Eier-Experte bei der Landwirtschaftskammer NRW. Bei der Wahl solcher Worte ahnen Verbraucher schnell, vorschnell, Böses. Sie vermuten den Einsatz nicht artgerechter Mittelchen, die nicht nur dem Huhn, sondern auch dem Menschen nicht gut bekommen. Doch das ist falsch.


Eine Henne ist dann richtig eingestellt, wenn sie zur rechten Zeit geboren wurde. Im Optimalfall sind das 30 bis 35 Wochen vor Ostern. Denn im Alter von 30 bis 35 Wochen ist die Legehenne zu Höchstleistungen fähig. Dann legt sie jeden Tag ein Ei. Das freut auch den Eierverkäufer, der in NRW nicht mehr viel zu lachen hat. Denn der Eier-Verbrauch geht zurück. Verzehrte jeder NRW-Bürger 1999 im Schnitt 224 Eier, waren es 2002 nur noch 216 und im vorigen Jahr noch 210. An den 3,7 Millionen Hennen im Land liegt es nicht. Die geben stets ihr Bestes, legen konstant im Schnitt 280 Eier pro Jahr und kommen so auf 10,5 Milliarden Stück.


Daran ändert auch die weiterhin hohe Nachfrage nach Eiern aus Käfighaltung nichts. 85 Prozent der Eier in NRW stammen aus der Legebatterie, zehn Prozent aus Bodenhaltung, nur fünf Prozent von Freiland-Hennen.


Dem Gros der Verbraucher geht halt nichts über den Preis, auch zu Ostern. Obwohl Eier in diesem Jahr bis zu 40 Cent preiswerter sind. Freiland-Eier liegen wie immer am oberen Limit mit 1,55 Euro für einen Zehnerpack. Bei Bodenhaltung: 1,30 Euro. Zehn Käfig-Eier: 78 Cent. Des einen Leid, des anderen Freud', denkt sich da die Henne und legt auch im Käfig weiter jeden Tag ein Ei.


Artikel erschienen am 27. März 2005
http://www.wams.de/data/2005/03/27/618056.html

Im Zoo greift der Osterhase zu Farbe und Pinsel

Autor: Achim Stößer | Datum:
VON ANJA KATZMARZIK, 26.03.05, 08:15h


Im Kölner Zoo ist wider das österliche Lampeshausener Dorf-Idyll zu bewundern



Im Zoo greift der Osterhase zu Farbe und Pinsel
VON ANJA KATZMARZIK, 26.03.05, 08:15h



Während der durchschnittliche Eierkonsum der Deutschen bei 350 Millionen Eier liegt, schnellt er in einer einzigen Osterwoche auf 980 Millionen hinauf. „Beinah 20 Prozent werden also an einem einzigen Wochenende verspeist“, meldet der Kölner Zoo. Da jedoch kein Mensch in der Lage ist, so viele Eier zu färben, hilft - der Osterhase!

„Das weiß doch jedes Kind, dass der Osterhase die Eier nicht legt, sondern nur bemalt“, sagt Gunther Nogge, Direktor des Zoos, in dem Ostersonntag und Ostermontag den Langohren bei der Arbeit zugesehen werden kann. Mitten im Park - gegenüber des alten Elefantenhauses - steht die kleine Stadt Lampeshausen.

Die Hasen dort sind in Wirklichkeit Karnickel - Feldhasen sind zur Zoohaltung zu scheu - doch wen stört das schon. Neben bunten Eiern und Kaninchen sind auch dicke Hennen und ihre Küken zu finden. Die Glucken beäugen die bunten Ostereier in den Nestern bisweilen verwundert. „Die sind aber nicht von mir“, scheinen sie zu denken.

Die Dorfgemeinschaft, die sich seit mehr als 100 Jahren im Kölner Zoo zeigt, versteht sich jedenfalls bestens. „Kaninchen fressen ja keine Küken“, so Nogge. Nur ein paar frei fliegende Reiher hätten die flauschigen Winzlinge zum Fressen gern, wären da nicht die vielen Besucher und aufmerksamen Hennen, die sich notfalls auf die Kleinen setzen.

Doch wozu in aller Welt braucht eine Karnickel- und Hühner-Miniaturstadt eine Feuerwehr? Allein die Frage scheint Nogge schon zu entrüsten. „Na, falls die Kirche mal brennt.“

www.koelner-zoo.de


(KStA) http://www.ksta.de/html/artikel/1111143180908.shtml