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Nichtveganer sind Kindermörder

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Nichtveganer sind Kindermörder

Autor: Achim Stößer | Datum:
Immer wieder geistern Horrorgeschichten über angebliche Veganer, die ihre Kinder verhungern lassen, durch die Medien, aktuell in einem Fall aus Bad Driburg.

Fakt ist, so der Staatsanwalt: Das Kind starb an einer Lungenentzündung, die die völlig verantwortungslosen Eltern nicht behandeln ließen (er "schließt veganische[sic!] Ernährung als Todesursache aus"). Nichtsdestotrotz verbreiten die Medien die Lüge, das Kind sei durch den (angeblichen) Veganismus der Eltern gestorben. Möglicherweise hat ja eine falsche Ernährung zu den tödlichen Auswirkungen der Lungenentzündung beigetragen, doch selbst wenn, dann liegt es an einer Fehlernährung, keineswegs an einer veganen Ernährung. Gesunde vegane Ernährung (auch von Kindern) ist in Wahrheit, wie der Augenschein - zahlreiche real existierene, kerngesunde, von Geburt an vegan lebende Menschen - ebenso wie die wissenschaftliche Faktenlage beweist, problemlos möglich. Wer aber sein Kind ausschließlich mit Gras oder Kartoffelchips ernährt, macht etwas falsch - und das hat mit Veganismus nicht das geringste zu tun, nur weil das Gras oder die Chips zufällig pflanzlich sind: ebenso wäre eine nichtvegane Ernährung ausschließlich mit Kamelmilch oder Mehlwürmern eine Fehlernährung. Würde aber ein Kind so ernährt und daraufhin verhungern oder durch den Arsengehalt der Mehlwürmer sterben, käme kein Journalist auf den Gedanken, den Nichtveganismus auch nur zu erwähnen, vielmehr würden die Eltern, zurecht, schlicht als verantwortungslos oder psychisch gestört bezeichnet, und gleiches gilt, wenn Leute absurden Lehren irgendeines Ernährungsgurus folgend ein Kind nur mit Tomatensaft ernähren, auch wenn sie dann prinzipiell als Veganköstler zu bezeichnen wären, was aber mit verantwortlichem ethischem Veganismus absolut nichts zu tun hat . Ebenso, um einen realistischeren Fall zu nennen, wird, wenn wieder einmal ein Kind durch Honig gestorben ist (bei Säuglingen eine häufige Ursache für den sogenannten "plötzlichen Kindstod"), bei "Fleisch"vergiftung in Schulkantinen oder Dutzenden von Toten in einem Altenheim durch Salmonellen in Eiergerichten ebensowenig von "Nichtveganern" im Titel oder auch nur im Artikel gesprochen wie bei den unzähligen Herzinfarkt- oder Krebstoten, die durch nichtvegane Ernährung verursacht werden.

Würde aber ein Kind, das zufällig vegan ernährt wird, von einem Auto überfahren, würden sie vermutlich auch noch ein erhöhtes Verkehrsrisiko durch Veganismus herbeidichten, ungeachtet der unzähligen, vernünftig (und damit gesund) vegan lebenden Kinder, die weder überfahren wurden noch an Lungenentzündung oder Unterernährung leiden. Stattdessen dürfen Ernährungspseudowissenschaftler Ammenmärchen über Kalzium in Milch oder Vitamin D verbreiten (als ob nicht unzählige vegane Kalziumquellen - darunter übrigens menschliche Muttermilch im Fall von Säuglingen - zur Verfügung stünden, und als ob nicht Millionen nichtveganer Eltern die Ernährung ihrer Kinder mit Vitamin D ergänzen müßten).

Wobei natürlich auch in diesem Fall die Frage gestellt werden muß, was das ganze mit Veganismus zu tun hat. Im letzten Fall vor einigen Wochen in Österreich, wo eine Mutter ihre 17jährige(!) Tochter verhungern ließ, ergab - nach der üblichen Schwemme antiveganer Hetzartikel - eine nähere Betrachtung, daß sie u.a. Eier konsumierte. Nun ist jemand, der Eier konsumiert, etwa so vegan wie jemand, der Schnaps trinkt, Antialkoholiker ist: für die Produktion von Eiern werden jährlich allein in Deutschland vierzig Millionen männliche Küken vergast oder vermust, ebensoviele Hennen ein Jahr ausgebeutet und dann ebenfalls umgebracht. Auch das ist ein Punkt, der in den Berichten unter den Tisch fällt: die entscheidende Motivation, vegan zu leben (im Gegensatz zu Veganköstlern, bei denen merkwürdige Ernährungslehren, gesundheitliche Aspekte und andere egoistische Gründe im Vordergrund stehen), die darin liegt, das Recht auf psychische und physische Unversehrtheit von Tieren - und das schließt auch Menschen und damit das eigene Kind - ein, zu achten.

Genau eine Journalistin in ganz Deutschland kam gestern zumindest ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht insoweit nach, daß sie, statt ausschließlich die wissenschaftlich unhaltbaren Aussagen sogenannter Ernährungsexperten - der gleichen Art, die vor einigen Jahrzehnten noch gepredigt hat, möglichst viel "rotes Fleisch" zu konsumieren - nachzuplappern, veganismus.de (eine Internetseite der Tierrechtinitiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus") kontaktierte. Doch auch in ihrem Artikel wurden die Fakten und die ihr genannten Argumente zu zwei lapidaren Sätzen zusammengestrichen.

Täglich verhungern übrigens weltweit 15-20000 Kinder. Kinder von Eltern, die noch nie etwas von Veganismus gehört haben. Viele von ihnen verhungern, weil sie nichts zu essen haben - der Inhalt eines leeren Tellers ist, technisch gesehen, vegan, ein Wunder, daß die Medien das noch nicht für ihre Antiveganismuskampagnen ausnutzen, vielleicht ist den Journalisten ja klar, daß diese Art von Argumentation gegen Veganismus ebenso lächerlich ist wie die, die sie tatsächlich verwenden, nämlich absurde Ernährungsformen als Veganismus auszugeben, nur eben offensichtlicher. Diese Kinder verhungern unter anderem deshalb, weil achtzig Prozent des Weltsojaanbaus und die Hälfte der Getreideernte verwendet werden, um nichtvegane "Lebens- (oder vielmehr Todes-)mittel" - Leichenteile, Hühnermenstruationsprodukte, Drüsensekrete - zu produzieren, vor allem aber Gülle, Treibhausgase usw. Zu den Opfern des Nichtveganismus zählen neben Abermilliarden nichtmenschlichen Tieren also auch Menschen und Umwelt.

Und so werden weiterhin alle Jahre wieder, wenn es irgendwo auf der Welt einen Todesfall gibt, der, wie sehr an den Haaren herbeigezogen das sein mag, mit Veganismus assoziiert werden kann, weiterhin die speziesistischen Medien ihre geradezu goebbelsschen Propagandaartikel gegen die ethisch einzig vertretbare Lebensweise, nämlich Veganismus, auffahren.

Diskussion

BAD DRIBURG: Kinder sollten nicht vegan leben

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bad Driburg (spar). Bei veganer Ernährung werden nur pflanzliche Lebensmittel gegessen. Auch auf Eier und Milchprodukte wird verzichtet. "Eine vegane Ernährung ist für Säuglinge, Kinder und Jugendliche abzulehnen", sagt Ute Alexy, Ernährungswissenschaftlerin am Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund. Insbesondere der Verzicht auf Milch sei kritisch zu bewerten. Milch und Milchprodukte seien die wichtigsten Lebensmittel für die Zufuhr von Kalzium. Im Wachstum ist eine ausreichende Versorgung mit Kalzium von großer Bedeutung für den Knochenaufbau.

Auch Vitamin D und seine Vorstufen kommen überwiegend in tierischen Lebensmitteln vor. Wenn die Haut jedoch genügend Sonnenlicht erhält, bildet sie selbst ausreichende Mengen von Vitamin D.
Schwieriger ist es nach Aussage der Ernährungswissenschaftlerin jedoch beim Vitamin B 12. "Das findet sich nur in tierischen Lebensmitteln", so Alexy. "Bei reiner Pflanzenkost sind Mangelerscheinungen in jedem Lebensalter unausweichlich. " Bei einem Vitamin-B12-Mangel im Säuglingsalter kann es nach Aussage der Ernährungswissenschaftlerin zu bleibenden Störungen von Nervenfunktionen und Hirnentwicklung kommen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält eine vegetarische Ernährung für Kinder für möglich. Von einer rein pflanzlichen (veganen) Ernährung wird aber auch hier abgeraten.

Das sehen überzeugte Veganer anders. "Natürlich kann man ein Kind vegan gesund ernähren", sagt Achim Stößer. Gerade das fehlende Vitamin B 12 könne den Kindern ergänzend gegeben werden. Der 40-jährige aus Bad Soden lebt selbst seit zwölf Jahren vegan. Aus ethischen Gründen. "Ich lehne jede Form von Tierprodukten ab", sagt er. Das bedeutet dann natürlich auch Verzicht auf Lederschuhe.

Neue Westfälische 10.07.04
http://www.nw-news.de/nw/news/owl_/_nrw/?cnt=176762

BAD DRIBURG: Elterliche Sorge bleibt unangetastet

Autor: Achim Stößer | Datum:
BAD DRIBURG: Elterliche Sorge bleibt unangetastet

Nach Kleinkind-Tod in Veganer-Familie

VON HERMANN LUDWIG



Bad Driburg. Im Fall des verhungerten 16 Monate alten Kleinkinds aus einer Veganer-Familie (wir berichteten) behalten die Eltern – die auf Fleisch und tierische Produkte als Nahrung verzichten – das Sorgerecht für die zwei weiteren Kinder. Das Familiengericht Brakel hatte ein Fachgutachten in Auftrag gegeben, in dem der Gutachter "keine Maßnahmen in Bezug auf die elterliche Sorge" für notwendig erachtet.

Am 5. März war der kleine Junge verstorben, nur noch vier Kilo hatte das Kind zum Todeszeitpunkt gewogen. Entscheidend für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist jedoch nicht die Frage, inwieweit die rein pflanzliche Ernährung als Todesursache in Frage kommt. Entscheidend für den Tatvorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge ist die Tatsache, dass die Eltern trotz fehlender Nahrungsaufnahme des Kindes keinen Arzt aufgesucht hatten. "Die Obduktion hat ergeben, dass das Kind regelrecht verhungerte", sagt der Paderborner Staatsanwalt Ralf Vetter, der die Ermittlungen leitet. Unterernährung, Austrocknung und eine Lungenentzündung werden als Todesursache angegeben.

Die Mutter, eine 36-jährige gelernte Krankenschwester, hatte gegenüber der Staatsanwaltschaft angegeben, dass sie mit ihrem an Bronchitis erkrankten Jungen nicht ins Krankenhaus gegangen sei, weil sie befürchtete, dass er sich dort infizieren könnte. Ärzte würden auch viele Fehler machen, so ihre Erklärung dafür, dass sie ihr Kind selbst mit rein homöopathischen Mitteln behandelt habe.

Aus Gesundheitsgründen hatte sich die Familie mit dem 43 Jahre alten Vater und den beiden drei und sechs Jahre alten Jungen ganz der pflanzlichen Ernährung verschrieben. "Die Familie wollte sich ohne weltanschauliche Hintergründe einfach gesund ernähren", meint Staatsanwalt Ralf Vetter zum Hintergrund.

"Dass die familiären Verhältnisse in Ordnung sind", hatte das Kreisjugendamt bei einem Ortstermin Anfang August festgestellte, berichtet Manfred Kleine, Leiter des Kreisjugendamtes. Einer Frau war im Freibad Borgentreich aufgefallen, dass die Familie doch extrem dünn sei. Mit Hilfe des Bademeisters wurde die Veganier-Familie, die zu dem Zeitpunkt in Borgholz lebte, ausfindig gemacht. Der Mitarbeiter des sozialen Dienstes habe die Mutter mit den drei Kindern angetroffen, wobei er in seinem Befund eine "schlanken Körperstruktur" der Familie feststellte. Der damals neun Monate alte Junge befand sich bei dem Besuch auf dem Arm der Mutter.

Ein Vernachlässigung war nicht ersichtlich

"Es war nicht ersichtlich, dass hier eine Vernachlässigung vorlag", erklärt Jugendamtsleiter Manfred Kleine. Nach dem Tod des dann 16 Monate alten Jungen sei das Kreisjugendamt durch die Polizei informiert worden. Umgehend sei dann das Familiengericht in Brakel eingeschaltet worden, dass dann vom St. Josefs Hospital in Bad Driburg ein fachpsychiatrisches Gutachten erstellen ließ. Kernfrage der Untersuchung war dabei, ob man es verantworten könne, die zwei Jungen in der Familie zu belassen. Das Ergebnis wurde gestern bekannt: Es seien keinerlei Maßnahmen in Bezug auf die elterliche Sorge erforderlich.

Für Manfred Kleine bleibt nach dem Tod des Kleinkinds die Frage nach der Verantwortung: "Es tut uns wirklich leid, aber in Kenntnis der damaligen Fakten gab es keinerlei Veranlassung einzuschreiten." Dass die Eltern mit ihrem kranken Kind, das die die Nahrungsaufnahme verweigerte, keinen Arzt aufsuchten, ist für ihn unerklärlich. "Wir können den Eltern die Verantwortung nicht abnehmen", so Manfred Kleine.

Neue Westfälische, 10.07.04
http://www.nw-news.de/nw/news/owl_/_nrw/?cnt=177201

BAD DRIBURG: Eltern lassen 16 Monate altes Kind verhungern

Autor: Achim Stößer | Datum:
Junge wog nur noch vier Kilogramm / Staatsanwalt schließt veganische Ernährung als Todesursache aus


Bad Driburg (man). Ein 16 Monate altes Kind aus Bad Driburg (Kreis Höxter) ist ums Leben gekommen, weil seine Eltern keine ärztliche Hilfe geholt haben. "Das Kind ist regelrecht verhungert", berichtet der Paderborner Staatsanwalt Ralf Vetter.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte das Kind zum Todeszeitpunkt am 5. März nur noch vier Kilogramm gewogen. Die Eltern, die sich der rein veganischen Ernährung (Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte) verschrieben haben, führen die pflanzliche Ernährung als Erklärung für den Tod des Kindes an.

Für die Staatsanwaltschaft ist jedoch die Form der Ernährung nicht von Bedeutung, sondern die Tatsache, dass die Eltern das Kleinkind nicht rechtzeitig einem Arzt vorgestellt haben, um Schaden abzuwenden. Körperverletzung mit Todesfolge, so lautet der Anklagevorwurf. Zwei Wochen vor dem Tod sei das Kind erkrankt und habe keine Nahrung mehr zu sich nehmen wollen. Die verabreichte pflanzliche Kost ohne tierische Eiweiße habe nicht mehr ausgereicht, um das Kind ausreichend zu versorgen, gaben die Eltern als Erklärung an. Zwei weitere Kinder der Familie werden ebenfalls rein veganisch ernährt.

Die Obduktion habe jedoch ergeben, dass man das Kind habe verhungern lassen, lässt Staatsanwalt Vetter keinen Zweifel daran, dass der Todesfall mit der veganischen Ernährung allein nicht zu erklären sei. Die Eltern hätten mit dem kranken Kind unmittelbar einen Arzt aufsuchen müssen. In Kürze wird das Verfahren vor dem Paderborner Schwurgericht eröffnet.

Neue Westfälische, 10.07.04
http://www.nw-news.de/nw/news/owl_/_nrw/?cnt=176258

Veganer-Eltern ließen Baby verhungern

Autor: Achim Stößer | Datum:


09.07.2004 20:25 Uhr


BAD DRIBURG. Ein 16 Monate alter Junge ist unter den Augen seiner Eltern im nordrhein-westfälischen Bad Driburg verhungert. Die Eltern sind strenge Veganer, die keine tierischen Eiweiße wie Käse oder Milch zu sich nehmen. Die veganische Ernährung sei aber nicht ursächlich für den Tod, sondern eine unbehandelte Lungenentzündung, sagte gestern der Paderborner Staatsanwalt Ralf Vetter. Jedoch könne er nicht ausschließen, dass „die Mangelerscheinungen durch die veganische Ernährung eine schlechte Ausgangsposition für die Lungenentzündung“ seien.
„Die Familie war relativ dünn durch die einseitige Ernährung“, erklärte Vetter. Die Staatsanwaltschaft wirft den Eltern vor, nicht für die Ernährung des Kindes gesorgt zu haben. Der Junge hatte das Essen, das die Eltern ihm gaben, verweigert. Zum Todeszeitpunkt war er auf vier Kilogramm abgemagert gewesen.

Die Paderborner Staatsanwaltschaft hat gegen das Ehepaar Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Das 16 Monate alte Kind ist laut Obduktionsbericht an Unterernährung, Austrocknung und einer Lungenentzündung gestorben.

Das Paar habe das an einer Bronchitis erkrankte Kind selbst behandeln wollen und sei nicht zu einem Arzt gegangen, sagte Vetter. Die Mutter ist gelernte Krankenschwester. „Sie haben den Zustand des Kindes nicht so dramatisch eingeschätzt. Sie hatten wohl Sorge, dass sich das Kind in einem Krankenhaus noch eine andere Infektion holen könnte.“ Bei einer Verschlimmerung des Gesundheitszustands hätten die Eltern aber einen Arzt aufsuchen wollen. „Ich gehe davon aus, dass sie nicht damit gerechnet haben, dass ihr Kind sterben wird“, sagte Vetter. Das Verfahren soll in nächster Zeit am Paderborner Schwurgericht eröffnet werden.

Die Eltern haben noch zwei weitere Kinder im Alter von drei und sechs Jahren. Sie leben weiterhin zu Hause. Das Kreisjugendamt Höxter betreue die Familie wöchentlich. Ein psychiatrisches Gutachten ergab, dass es für eine Herausnahme der Kinder aus ihrem Umfeld keine Gründe gebe. Außerdem hätten die Eltern nach eigenen Angaben ihre veganische Ernährung inzwischen auf eine vegetarische umgestellt. (dpa / ap)

(KR)

Kölnische Rundschau
http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel.id=1086537567492&listID=1038839602120&openMenu=&calledPageId=1039082845263

Bad Driburg:16 Monate altes Kind starb an Unterernährung - Eltern waren Veganer

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ein 16 Monate alter Junge musste sterben, da die Eltern ihn mit einer falschen Ernährung aufwachsen lassen wollten. Der Bub bekam eine Lungenentzündung, die die Mutter, eine Krankenschwester, nicht erkannte.

Der tragische Vorfall und Tod des Kleinen ereignete sich bereits am 5. März diesen Jahres in Bad Driburg. Jetzt kam die Unachtsamkeit der Eltern ans Tageslicht, da das Gericht Klage erhob. Die Eltern waren überzeugte Veganer, jetzt aber Vegetarier.

Die Veganer verzichten auf jegliche tierische Produkte, also weder Eiweiß, Milch noch Eier. Der Bub hatte die ihm aufgezwungene Nahrung aber verweigert. Das Gericht hielt es dennoch für richtig, die zwei anderen Kinder bei den Eltern zu belassen.

http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=526499&u_id=324349

Eltern lassen ihr Kind verhungern!

Autor: Achim Stößer | Datum:
BAD DRIBURG (D) – Weil sie den Kleinen nicht in Spital einliefern wollten, musste der 16 Monate alte Bub verhungern! Jetzt wird den Rabeneltern der Prozess gemacht.

Die Eltern sind überzeugte Veganer. Im Gegensatz zu Vegetariern essen sie keinerlei tierische Produkte, kein tierisches Eiweiss, keine Milch, keine Eier. Aber ihr Junge verweigerte die vorgesetzte Nahrung.
Zwei Wochen vor seinem Tod wurde er krank. Die Mutter, immerhin ausgebildete Krankenschwester, vermutete, dass er Bronchitis habe. Aber sie wollte ihn keinesfalls ins Spital einliefern. Sie war überzeugt, dass ihr Jüngster dort noch mehr Krankheitserreger auflesen würde.

Die vermeintliche Erkältung war eine Lungenentzündung. Stark unterernährt und völlig ausgetrocknet wich das Leben aus dem kleinen Körper. Er brachte mit seinen 16 Monaten noch ganze vier Kilogramm auf die Waage!

Der Bub starb bereits am 5. März; erst jetzt kam der tragische Fall ans Licht. Die Staatsanwaltschaft hat die Eltern wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt.

Trotzdem dürfen die beiden anderen Kinder im Alter von drei und sechs Jahren noch bei ihren Eltern bleiben. Ein psychiatrisches Gutachten habe ergeben, dass es keine Gründe gebe, die Familie auseinander zu reissen. Immerhin hat die Familie ihre Ernährung auf vegetarisches Essen umgestellt. Für den Staatsanwalt Ralf Vetter keine schlechte Idee: «Die Familie war relativ dünn durch die einseitige Ernährung.»

http://www.blick.ch/PB2G/PB2GA/pb2ga.htm?snr=73484

Der Horror von Bad Driburg

Autor: Achim Stößer | Datum:
Eltern brachten kranken Leon (16 Monate) nicht zum Arzt – tot

Von CHRISTIAN RENZ

Bad Driburg – Baby Leon starb, als er noch nicht ganz 16 Monate alt war. Im Obduktionsbericht steht später: Tod durch Unterernährung und Lungenentzündung.
Jetzt wurde Anklage gegen Leons Eltern erhoben. Doch sogar der Staatsanwalt sagt: „Der Fall ist ein echtes Rätsel…“

Als die Mitarbeiterin des Paderborner Kreisjugendamts kam, fand sie alles in bester Ordnung. Gute Verhältnisse, sauberer Haushalt. Einzig, dass die gesamte Familie O., die Eltern und die drei Kinder, „sehr dünn sind“, fiel der Frau auf.

Aus diesem Grund hatte eine Nachbarin auch die Behörde alarmiert. Doch die Erklärung war schnell gefunden: Familie O. lebt vegan (ohne tierische Produkte, die Red.).

Drei Monate später, am 5. März 2004, liegt der kleine Leon tot in seinem Bettchen. Verhungert. Gerade noch vier Kilo schwer. Ein hinzugerufener Arzt kreuzt auf dem Totenschein „unklare Todesursache“ an.

Der Fall geht an die Polizei, ein Gerichtsmediziner muss die Leiche untersuchen. Sofort stellt sich heraus, dass Mutter (36) und Vater (43) nicht schuldlos am Sterben des Babys sind.

Der zuständige Staatsanwalt Ralf Vetter: „Der Junge litt an einer schweren Lungenentzündung. Doch die Mutter, eine Krankenschwester, wollte ihr Kind selbst behandeln.“ Ein fatale Entscheidung…

Sogar Vetter sagt: „Ich glaube nicht, dass die Eltern mit Leons Tod rechneten.“ Ins Krankenhaus wollte die Familie den Jungen nicht bringen, „weil Ärzte so viele Fehler machen und Kinder in Kliniken sich oft Krankheiten einfangen“. Das äußerte die Mutter weinend und geschockt in der Vernehmung.

All das wird sie nicht retten. „Wir klagen die Eltern wegen Körperverletzung mit Todesfolge an“, erläutert Vetter. Denn in einem Punkt, da ist der Staatsanwalt sicher, lügt die Mutter: „Das Kind wurde in den Tagen vor dem Tod definitiv nicht gefüttert.“

Jetzt droht den Eltern eine Haftstrafe ohne Bewährung. Im günstigsten Fall ein Jahr. Vetter: „Ich gehe aber eher von drei Jahren aus.“

09.07.2004

Express

http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004979498952&rubrik=220&artikelid=1087981795409

Kleinkind von Veganern verhungert

Autor: Achim Stößer | Datum:
Eltern wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt

Bad Driburg - Der 16 Monate alte Sohn von Veganern ist im nordrhein-westfälischen Bad Driburg verhungert. Als Todesursache wurde außerdem Austrocknung und eine Lungenentzündung festgestellt, wie die Staatsanwaltschaft Paderborn mitteilte. Das Kleinkind starb bereits am 5. März. Die Eltern sind wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Einen Prozesstermin gibt es aber noch nicht. Veganer nehmen im Gegensatz zu Vegetariern kein tierisches Eiweiß, also Käse oder Eier, zu sich. "Die Familie war relativ dünn durch die einseitige Ernährung", sagte Ralf Vetter von der Staatsanwaltschaft Paderborn. Der kleine Junge erkrankte zwei Wochen vor seinem Tod. Die Eltern haben ihn jedoch nicht ins Krankenhaus gebracht, weil sie Angst vor weiteren Krankheitserregern hatten. Die Mutter, eine gelernte Krankenschwester, vermutete, dass er eine Bronchitis hatte. Der Junge hatte das Essen verweigert, er wog nur noch vier Kilogramm. Die Eltern haben zwei weitere Kinder im Alter von drei und sechs Jahren, die weiterhin zu Hause leben. Das Kreisjugendamt Höxter betreue die Familie wöchentlich, erklärte Kreisjugendamtsleiter Manfred Kleine. Ein psychiatrisches Gutachten habe ergeben, dass es für eine Herausnahme der Kinder aus ihrem Umfeld keine Gründe gebe. AP

Berliner Morgenpost
http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/aus_aller_welt/story689896.html

Der Veganer

Autor: Achim Stößer | Datum:

Vegetarier essen weder Fisch noch Fleisch, aber Gemüse, Obst, Milch- und Getreideprodukte. Veganer hingegen verzichten auf alle Tierprodukte. Milch, Eier, Käse oder Honig zu essen, ist ebenso tabu wie Schafswoll-Pullis oder Lederjacken zu tragen. Für Kinder kann diese Ernährung gefährlich sein. Ihnen fehlen wichtige Stoffe wie Eiweiß, Eisen, Kalzium, Jod oder Vitamin B12. US-Studien haben ergeben, dass vegan ernährte Kinder langsamer wachsen als ihre vollwertig ernährten Altersgenossen.

http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/aus_aller_welt/story689897.html

Kind von Veganern verhungert

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der 16 Monate alte Sohn von Veganern ist im nordrhein-westfälischen Bad Driburg verhungert. Als Todesursache wurde außerdem Austrocknung bei einer Lungenentzündung festgestellt, wie die Staatsanwaltschaft Paderborn am Freitag mitteilte. Das Kleinkind starb bereits am 5. März, die Eltern sind wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Veganer nehmen kein tierisches Eiweiß, also Käse oder Eier, zu sich. Der kleine Junge erkrankte zwei Wochen vor seinem Tod. Die Eltern hätten ihn jedoch nicht ins Krankenhaus gebracht, weil sie Angst vor weiteren Krankheitserregern hatten. AP

Die Welt, 10.07.04, http://www.welt.de/data/2004/07/10/303154.html

PADERBORN: Veganer ließen ihren Sohn verhungern

Autor: Achim Stößer | Datum:

Elternpaar muss sich ab Dienstag wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten



Paderborn (gär). Dienstag beginnt vor dem Schwurgericht in Paderborn ein Aufsehen erregender Prozess. Der Anklagevorwurf: Veganer ließen ihren Sohn verhungern.

Veganer meinen es gut. Sie verzichten nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern generell auf tierische Produkte. Veganer essen keine Eier und trinken keine Milch. Sie tragen keine Lederhosen und meiden Wollpullover. Nicht mal einer Mücke tun sie etwas zu Leide.




Diese extreme Haltung kann manchmal zu Komplikationen führen. Eine schreckliche wird am kommenden Mittwoch zum Gegenstand eines Schwurgerichtsprozesses in Paderborn. Angeklagt ist ein Elternpaar aus Bad Driburg (Kreis Höxter). Es soll für den Hungertod seines 16 Monate alten Sohnes Leon verantwortlich sein.

Die Krankenpflegerin Annette H. (36) und der Schreiner Franz-Josef B. (44) begannen 1996 damit, ihre Ernährungsweise total umzustellen. Ab sofort kam nur noch Pflanzliches auf den Tisch. Annette H. misstraute auch der Schulmedizin. Während ihrer Schwangerschaften suchte sie keinen Frauenarzt auf. Ihre drei Kinder Tom, Joe und Leon brachte sie im Juni 1998, August 2000 und November 2002 ohne Hebamme per Hausgeburt zur Welt. Auch die drei Kinder Tom, Joe und Leon wurden von ihren Eltern strikt vegan ernährt. Zu ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen durften sie nicht.

Zwar war im Sommer 2003 der Besucherin eines Freibades die relative Dürre der Kinder aufgefallen. Mit der Bitte, der Familie zu helfen, wandte sich die Frau ans Jugendamt. Als dessen Vertreter daraufhin die Angeklagten aufsuchte, wiesen diese jedes Hilfsangebot empört zurück.

Sie verteidigten ihre vegane Lebensweise und gaben an, dass sie bei der Versorgung ihrer Kinder das tierische Eiweiß angemessen ersetzen würden. Weil die Kinder zu diesem Zeitpunkt gesund waren und die Familie harmonisch schien, sah das Jugendamt keinen Anlass einzugreifen.

Das Drama in Bad Driburg nahm seinen Lauf, als der jüngste Sohn Leon im Februar dieses Jahres an einer Bronchitis erkrankte. Leon magerte von 7,2 auf vier Kilogramm ab. Obwohl sein Zustand sich dramatisch verschlechterte, suchten die Eltern keinen Arzt auf. Leons Tod trat schließlich am 5. März ein. Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass das Kind an Unterernährung und extremer Austrocknung verstorben war. Es hatte offenbar seit Tagen nichts mehr gegessen und getrunken.

Die Anklage vor dem Paderborner Schwurgericht lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge.

http://www.nw-news.de/nw/news/owl_/_nrw/?sid=8f0b74f7f613e132f3891493a6d7356c&cnt=285005
16.11.2004

KIND VERHUNGERT: Bewährungsstrafen für Veganer-Eltern

Autor: Achim Stößer | Datum:

Wegen des Hungertods ihres Sohnes ist ein Ehepaar zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. In der streng veganisch lebenden Familie hatte es weder Milch, noch Käse, Eier oder Fleisch zu essen gegeben. Völlig entkräftet war der 16 Monate alte Leon schließlich an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben.

Paderborn - Nach Ansicht des Landgerichts Paderborn machten sich die Eltern wegen der Ernährung ohne alle tierischen Fette der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Das Kind hatte am Ende jede Nahrung verweigert. Zudem wurde dem Ehepaar zur Last gelegt, dass sie ihr erkranktes Kind nicht ärztlich behandeln ließen. Obwohl die 37-jährige Mutter eine gelernte Krankenschwester ist, hatte sie sich dagegen gewehrt, den Säugling in eine Klinik zu bringen.

Dies sei nicht der typische Fall von Verwahrlosung, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung. "Es wurde sehr deutlich, dass beide Angeklagten im Rahmen ihrer Lebensweise letztlich das Beste für das Kind gewollt haben", sagte er. Die Mutter hatte beteuert, nur aus Misstrauen gegen die Schulmedizin mit Leon nicht zum Arzt gegangen zu sein. Sie hatte versucht, den Jungen mit Natur-Ölen zu behandeln. Das untergewichtige Kind hatte sie vor der Erkrankung nach eigenen Worten streng nach einem Fachbuch für veganische Ernährung gefüttert. Der Junge bekam unter anderem Milchersatz aus Mandeln und Kokosnuss zu essen.

Wie der Richter sagte, hätten die Eltern das kranke Kind zum Arzt bringen müssen. Die ernsthafte Gefahr habe auf der Hand gelegen. Die 36 Jahre alte Mutter hatte vor Gericht gesagt, sie habe nie damit gerechnet, dass Leon sterben könne. Rund zwei Wochen vor seinem Tod sei der Junge erkrankt und immer schlapper geworden. Ihr Lebensgefährte, ein 44 Jahre alter Schreiner, hatte sich im Prozess zu den Vorwürfen nicht geäußert.

Im August 2004 ist die Frau zum vierten Mal Mutter geworden. Das Jugendamt des Kreises Höxter verzichtete nach einer strengen Prüfung trotz des Strafverfahrens auf den Entzug des Sorgerechts für die drei verbliebenen Kinder. Die Eltern hatten dafür sowohl regelmäßigen Arztbesuchen als auch einer Umstellung des Speiseplans zugestimmt. Die Kinder bekommen jetzt Eier, Fisch und Milch.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html

Kind verhungert: Bewährung für Veganer

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ein streng vegetarisches Elternpaar ist nach dem Hungertod ihres 15 Monate alten Sohnes zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Paderborn sah es als erwiesen an, dass das Paar aus Bad Driburg mit dem Kind nicht rechtzeitig zum Arzt gegangen war und somit zu seinem Tod beigetragen hat.

Das unterernährte Kind war erkrankt und hatte sein Essen am Ende völlig verweigert. Sie habe zwei Wochen vor dem Tod des Jungen im März gemerkt, dass ihr Kind krank sei, sagte die Mutter zum Prozessbeginn.

Dann habe sie versucht, den kleinen Leon mit Natur-Ölen zu behandeln, statt zu einem Arzt zu gehen. Der Junge hatte sein Essen ohne jedes tierische Fett verweigert und war an Unterernährung und Lungenentzündung gestorben.

Die Eltern, eine 36 Jahre alte Krankenschwester und ein 44 Jahre alter Schreiner, sind Veganer, die sich ohne jedes tierische Produkt ernähren. Sie stehen wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Landgericht Paderborn. Ein Gutachter sagte im Zeugenstand, die Mangelernährung in Kombination mit einer Lungenentzündung habe das Kind das Leben gekostet. Die Mutter hatte Leon unter anderem mit Milchersatz aus Mandeln und aus Kokosnuss gefüttert. Sie habe sich dabei streng nach einem Fachbuch für veganische Ernährung gerichtet, beteuerte die 36-Jährige.

Dass ihr Kind immer dünner wurde, sei ihr aufgefallen. "Er ist merklich schlapper geworden", ergänzte sie. Sie habe aber nie damit gerechnet, dass Leon sterben könne, betonte die arbeitslose Krankenschwester. Sie habe aus ihrem Berufsalltag heraus große Vorbehalte gegen Ärzte gehabt. Erst am Vorabend von Leons Tod hätten sie sich zum Arztbesuch am nächsten Tag entschlossen - zu spät.

Vor wenigen Wochen war die Frau zum vierten Mal Mutter geworden. Das Jugendamt des Kreises Höxter verzichtete nach einer Prüfung trotz des Strafverfahrens auf den Entzug des Sorgerechts für die drei Kinder. Die Eltern hatten sowohl regelmäßigen Arztbesuchen als auch einer Umstellung des Speiseplans zugestimmt. Die Kinder bekommen jetzt Eier, Fisch und Milch. Das Urteil wurde noch für Mittwoch erwartet.

http://www.n-tv.de/5450928.html

Eltern ließen Kind verhungern

Autor: Achim Stößer | Datum:
17:32 Uhr, aktualisiert 17:37 Uhr


Paderborn - Die streng vegetarischen Eltern eines 15 Monate alten Jungen sind wegen des Hungertodes ihres Kindes zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Paderborn sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass das Paar aus Bad Driburg mit dem Kind nicht rechtzeitig zum Arzt gegangen war und somit zu seinem Tod im März beigetragen hat. Das unterernährte Kind war erkrankt und hatte sein Essen ohne jedes tierische Fett am Ende völlig verweigert. Nahrungsmangel und Lungenentzündung waren tödlich.
Die Eltern wurden wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. "Es wurde sehr deutlich, dass beide Angeklagten im Rahmen ihrer Lebensweise letztlich das Beste für das Kind gewollt haben", sagte der Richter beim Urteil. Die so genannten Veganer verzichten auf tierische Produkte in jeder Form und leben damit nach noch weitaus strengeren Richtlinien als Vegetarier.

"Es ist nicht der typische Fall von Verwahrlosung", erklärte der Richter weiter. Die Mutter - eine gelernte Krankenschwester - hatte beteuert, nur aus Misstrauen gegen die Schulmedizin mit dem Kind nicht zum Arzt gegangen zu sein. Sie hatte versucht, den Jungen mit Natur-Ölen zu behandeln. Das untergewichtige Kind hatte sie vor der Erkrankung nach eigenen Worten streng nach einem Fachbuch für veganische Ernährung gefüttert. Leon bekam unter anderem Milchersatz aus Mandeln und Kokosnuss zu essen.

Zugleich betonte der Richter, die Eltern hätten das kranke Kind zum Arzt bringen müssen. Die ernsthafte Gefahr habe auf der Hand gelegen. Die 36 Jahre alte Mutter hatte vor Gericht gesagt, sie habe nie damit gerechnet, dass Leon sterben könne. Rund zwei Wochen vor seinem Tod sei der Junge erkrankt und immer schlapper geworden. Ihr Lebensgefährte, ein 44 Jahre alter Schreiner, hatte sich im Prozess zu den Vorwürfen nicht geäußert.

Im August 2004 ist die Frau zum vierten Mal Mutter geworden. Das Jugendamt des Kreises Höxter verzichtete nach einer strengen Prüfung trotz des Strafverfahrens auf den Entzug des Sorgerechts für die drei verbliebenen Kinder. Die Eltern hatten dafür sowohl regelmäßigen Arztbesuchen als auch einer Umstellung des Speiseplans zugestimmt. Die Kinder bekommen jetzt Eier, Fisch und Milch.(dpa)

http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentServer?ksArtikel.id=1100680040952&listID=1038816862458&openMenu=1038816858441&calledPageId=1038816858441

Veganer ließen Kind verhungern

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der 15 Monate alte Leon verweigerte Nahrung ohne tierische Fette
Paderborn - Wieder einmal ist ein Kind der fanatischen Abneigung seiner Eltern gegen die Schulmedizin zum Opfer gefallen. Außerdem verweigerten die Veganer dem kleinen Jungen eine ausgewogene Ernährung. Jetzt stehen die Mutter und der Vater aus Bad Driburg in Nordrhein-Westfalen wegen des Hungertodes ihres Sohnes Leon vor Gericht. Die Anklage gegen die Eltern, eine 36 Jahre alte Krankenschwester und ein 44 Jahre alter Schreiner, lautet Körperverletzung mit Todesfolge. Im Gegensatz zu Vegetariern, die lediglich auf Fleisch verzichten, lehnen Veganer tierische Produkte in jeder Form ab. Der Junge hatte sein Essen ohne jedes tierisches Fett verweigert. Die Mutter hatte den Jungen unter anderem mit Milchersatz aus Mandeln und aus Kokosnuß gefüttert. Ein Gutachter sagte im Zeugenstand des Paderborner Gerichts, die Mangelernährung in Kombination mit einer Lungenentzündung habe das Kind das Leben gekostet.

Die Mutter sagte, sie habe zwei Wochen vor dem Tod des Kindes im März gemerkt, daß der 15 Monate alte Säugling krank sei. Damals habe sie versucht, Leon mit Naturölen zu behandeln, statt zu einem Arzt zu gehen. Sie beteuerte, sie habe sich bei der Ernährung streng nach einem Fachbuch für veganische Ernährung gerichtet. Daß ihr Kind immer dünner wurde, sei ihr durchaus aufgefallen. "Er ist merklich schlapper geworden", sagte sie. Sie habe aber nie damit gerechnet, daß Leon sterben könne, betonte die arbeitslose Krankenschwester.


Hätte es die Mutter wegen ihrer medizinischen Ausbildung nicht besser wissen müssen? Sie habe gerade aus ihrem Berufsalltag heraus große Vorbehalte gegen Ärzte gehabt, sagte sie. Deshalb hätten sie und ihr Mann den Besuch in einer Praxis so lange aufgeschoben. Erst am Vorabend von Leons Tod hätten sie sich zum Arztbesuch am nächsten Tag entschlossen - doch da war es bereits zu spät.


Vor wenigen Wochen war die Frau zum vierten Mal Mutter geworden. Das Jugendamt des Kreises Höxter verzichtete nach einer Prüfung trotz des Strafverfahrens auf den Entzug des Sorgerechts für die drei Kinder. Die Eltern hatten sowohl regelmäßigen Arztbesuchen als auch einer Umstellung des Speiseplans zugestimmt. Jetzt bekommen die Kinder Eier, Fisch und Milch. Die Staatsanwaltschaft forderte zweieinhalb Jahre Haft für die Eltern. dpa

http://www.welt.de/data/2004/11/18/361814.html

Bad Driburger Eltern

Autor: Achim Stößer | Datum:
Kleinkind verhungert
Bewährungsstrafe für Eltern

BAD DRIBURG (ddp). Wegen des Hungertods ihres Sohnes ist ein Ehepaar aus dem ostwestfälischen Bad Driburg gestern zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Nach Ansicht des Landesgerichts Paderborn machten sich die Eltern der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Die Familie lebt rein veganisch- ohne Fleisch, Milchprodukte und Eier zu sich zu nehmen. Dadurch wurde der 16 Monate alte Junge so
geschwächt, dass er im März an Austrocknung und Lungenentzündung erkrankte und starb."

(Die Rheinpfalz/ Mittelhaardter Rundschau/ Zeitgeschehen/ 18.11.2004)

Fanatische Ernährer

Autor: Achim Stößer | Datum:

Fuhrs Woche
von Eckhard Fuhr

Diese Woche war meine Lust auf Rohkost besonders gering. Ich las in der Zeitung die schreckliche Geschichte von dem Ehepaar aus Bad Driburg, das sein jüngstes Kind so lange mit veganer Ernährung traktierte, bis es tot war. Mit 15 Monaten wog es nur noch vier Kilogramm und hatte einer Lungenentzündung nichts entgegenzusetzen. Kein Tier soll leiden oder gar getötet werden zum Nutzen des Menschen, sagen die Veganer und lehnen deshalb alle tierischen Produkte ab. Den "normalen" Vegetariern fühlen sie sich haushoch überlegen, denn die nehmen ja Milch und Eier zu sich. Das Kind, das vegan getötet wurde, wollte Milchersatz aus Mandeln und Kokosnüssen nicht zu sich nehmen. Die Eltern wollten es beschützen vor einer Eßkultur, die über Tierleichen geht. Das Kind aber ekelte sich vor der moralisch sauberen Nahrung. Zwei Jahre auf Bewährung wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhielten Vater und Mutter, das Sorgerecht für ihre anderen drei Kinder dürfen sie behalten. Sie versprachen, in Zukunft Vegetarier und nicht mehr Veganer zu sein. Der Richter sprach von einer Tragödie. Die Eltern hätten das beste für ihr Kind gewollt. Für so viel Verständnis habe ich kein Verständnis. Es handelt sich hier um Fanatismus mit Todesfolge. Auch bei Ernährungsideologien gibt es Grenzen der multikulturellen Toleranz.


Man ist geneigt, den Veganismus für eine Schrulle zu halten, gegen die niemand etwas haben kann, weil sie ja radikal friedfertig ist und man im Sinne der Freiheit der Persönlichkeitsentfaltung ohnehin jede Schrulle dulden muß. Sollte man den Ernährungsminderheiten, die der brutalen Werbung der Agrarindustrie und dem Spott der Schweinshaxen-essenden Mitwelt ausgesetzt sind, nicht vielmehr das Leben einfacher machen? So dachte wohl die Verbraucherzentrale Bremen, als sie in ihrem "Einkaufsführer für Muslime" jene Produkte kennzeichnete, die nicht nur den Ernährungsvorschriften des Korans, sondern auch denen des Veganismus entsprechen. Über die Nachbarschaft von Islam und Veganismus in dieser Broschüre hat der multikulturelle Amtsschimmel wahrscheinlich nicht nachgedacht. Er wollte halt den Minderheitenservice optimieren. Die eine Minderheit will wissen, wo es Fleisch von geschächteten Hammeln und die andere, wo es gelatinefreie Gummibärchen gibt. So ist das eben im multikulturellen Patchwork.


Müssen wir es für einen Zufall halten, daß die beiden politischen Morde in den Niederlanden, die den multikulturellen Scheinfrieden Europas nachhaltig störten, der Mord an Pim Fortuyn und der an Theo van Gogh, von einem Veganer und einem Islamisten begangen wurden? Und daß beide Mordopfer hervorgetreten sind als Kritiker einer in Gleichgültigkeit umschlagenden Toleranz gegenüber jedwedem kulturellen Eigensinn? Ich will nicht den Eindruck erwecken, der Veganismus und der Islamismus stünden als Bedrohungen der europäischen Gesellschaft auf gleicher Ebene. Der Veganismus ist ein bizarres Randphänomen, der Islamismus eine reale Bedrohung. Jedoch kann man am Veganismus sozusagen en miniature das Entstehen von Parallelgesellschaften studieren. Die Eltern, die ihr Kind verhungern ließen, glaubten sich in heroischem Widerstand gegen eine feindliche Umwelt, auch wenn ihr Handeln wie verzweifelte Hilflosigkeit den eigenen Prinzipien gegenüber wirken mag. Ihr Fanatismus war leise und traurig, aber zu allem entschlossen im Bekämpfen eigener Zweifel und mörderisch gegen das eigene Kind. Nur im veganischen Irrsinns-Universum läßt sich ihr Tun "verstehen". Nur in totalitärer Unbedingtheit kann die veganische Moral existieren. Deshalb kennt sie nur das Einfordern, nicht aber das Üben von Toleranz.

Das Üben von Toleranz beginnt übrigens bei den eigenen Schwächen. Mit Leuten, die ihren Schwächen niemals augenzwinkernd Zugeständnisse machen, kann man nicht zusammenleben. So gesehen sind mir Muslime, die sich in den Nächten des Fastenmonats dem großen Schmausen hingeben, dann doch noch lieber als Veganer. Die meisten Muslime sind nicht übergeschnappt. Veganer sind es in jedem Fall.


Eckhard Fuhr, Feuilletonchef der WELT, hält jeden Samstag an dieser Stelle seine ganz persönliche Rückschau auf die Woche.


Artikel erschienen am Sa, 20. November 2004


http://www.welt.de/data/2004/11/20/362913.html?search=Fanatische+Ern%E4hrer&searchHILI=1

Leiser Fanatismus, zu allem entschlossen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Diese Woche war meine Lust auf Rohkost besonders gering. Ich las in der Zeitung die schreckliche Geschichte von dem Ehepaar aus Bad Driburg, das sein jüngstes Kind so lange mit veganer Ernährung traktierte, bis es tot war. Mit 15 Monaten wog es nur noch vier Kilogramm und hatte einer Lungenentzündung nichts entgegenzusetzen. Kein Tier soll leiden oder gar getötet werden zum Nutzen des Menschen, sagen die Veganer und lehnen deshalb alle tierischen Produkte ab. Den "normalen" Vegetariern fühlen sie sich haushoch überlegen, denn die nehmen ja Milch und Eier zu sich. Das Kind, das vegan getötet wurde, wollte Milchersatz aus Mandeln und Kokosnüssen nicht zu sich nehmen. Die Eltern wollten es beschützen vor einer Eßkultur, die über Tierleichen geht. Das Kind aber ekelte sich vor der moralisch sauberen Nahrung. Zwei Jahre auf Bewährung wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhielten Vater und Mutter, das Sorgerecht für ihre anderen drei Kinder dürfen sie behalten. Sie versprachen, in Zukunft Vegetarier und nicht mehr Veganer zu sein. Der Richter sprach von einer Tragödie. Die Eltern hätten das beste für ihr Kind gewollt. Für so viel Verständnis habe ich kein Verständnis. Es handelt sich hier um Fanatismus mit Todesfolge. Auch bei Ernährungsideologien gibt es Grenzen der Toleranz.



Man ist geneigt, den Veganismus für eine Schrulle zu halten, gegen die niemand etwas haben kann, weil sie ja radikal friedfertig ist. Sollte man den Ernährungsminderheiten, die der brutalen Werbung der Agrarindustrie und dem Spott der Schweinshaxen-essenden Mitwelt ausgesetzt sind, nicht das Leben einfacher machen? So dachte wohl die Verbraucherzentrale Bremen, als sie in ihrem "Einkaufsführer für Muslime" jene Produkte kennzeichnete, die nicht nur den Ernährungsvorschriften des Korans, sondern auch denen des Veganismus entsprechen. Über die Nachbarschaft von Islam und Veganismus in dieser Broschüre hat der Amtsschimmel wahrscheinlich nicht nachgedacht. Er wollte halt den Minderheitenservice optimieren. Die eine Minderheit will wissen, wo es Fleisch von geschächteten Hammeln und die andere, wo es gelatinefreie Gummibärchen gibt. So ist das im multikulturellen Patchwork.

Müssen wir es für einen Zufall halten, daß die beiden politischen Morde in den Niederlanden, der Mord an Pim Fortuyn und der an Theo van Gogh, von einem Veganer und einem Islamisten begangen wurden? Und daß beide Mordopfer hervorgetreten sind als Kritiker einer in Gleichgültigkeit umschlagenden Toleranz gegenüber jedwedem kulturellen Eigensinn? Ich will nicht den Eindruck erwecken, der Veganismus und der Islamismus stünden auf gleicher Ebene. Der Veganismus ist ein bizarres Randphänomen, der Islamismus eine reale Bedrohung. Jedoch kann man am Veganismus sozusagen en miniature das Entstehen von Parallelgesellschaften studieren. Die Eltern, die ihr Kind verhungern ließen, glaubten sich in heroischem Widerstand gegen eine feindliche Umwelt, auch wenn ihr Handeln wie verzweifelte Hilflosigkeit den eigenen Prinzipien gegenüber wirken mag. Ihr Fanatismus war leise und traurig, aber zu allem entschlossen im Bekämpfen eigener Zweifel und mörderisch gegen das eigene Kind. Nur im veganischen Irrsinns-Universum läßt sich ihr Tun "verstehen". Die veganische Moral kennt nur das Einfordern, nicht aber das Üben von Toleranz.

Das Üben von Toleranz beginnt übrigens bei den eigenen Schwächen. Mit Leuten, die ihren Schwächen niemals augenzwinkernd Zugeständnisse machen, kann man nicht zusammenleben. So gesehen sind mir Muslime, die sich in den Nächten des Fastenmonats dem großen Schmausen hingeben, dann doch noch lieber als Veganer. Die meisten Muslime sind nicht übergeschnappt. Veganer sind es in jedem Fall.

http://morgenpost.berlin1.de/content/2004/11/21/feuilleton/717431.html