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Menschen sind Tiere

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 22

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Menschen sind Tiere

Autor: martin | Datum:
Lilien sind Blumen. Pfifferlinge sind Pilze. Eiben sind Bäume. Menschen sind Tiere. – Ja. Wirklich.

Während die ersten Fälle zustimmend oder zumindest ohne Einspruch hingenommen werden, hat der letzte Fall das Potenzial die vielfältigsten Reaktionen hervorzurufen – ungläubiges Staunen, pures Entsetzen und wüstes Fluchen, aber vor allem: ein gekränktes Speziesisten-Ego. Hat man doch gewagt das Heiligste des Heiligsten, die gottgleiche Entrückung des Menschlichen von allem naturhaft Elementaren durch diese schändliche Verlautbarung einer biologischen Selbstverständlichkeit anzukratzen.

Da hilft nur eins: Leugnen, Abstreiten, Verneinen - alles, aber um [strike]Himmels[/strike] Menschheits willen nicht zugeben, dass man seit Darwin trotz des mühsam erarbeiteten aufrechten Gangs und der fast ganzkörperlichen Haarwachstumsverminderung noch in die gleiche Kategorie wie irgendwelche pelzigen Vierbeiner gezählt wird.

Doch leider ist es so. Da kann man nichts machen. (Außer Kreationist zu werden, aber die kann ein vernüftiger Mensch eh nicht ernstnehmen.)

Wer die Einordnung der Menschen unter die Tiere genauer haben will: Unterreich: Vielzellige Tiere, Abteilung: Gewebetiere, Unterabteilung: Bilateria, Überstamm: Neumünder, Stamm: Chordatiere, Unterstamm: Wirbeltiere, Überklasse: Kiefermäuler, Reihe: Landwirbeltiere, Klasse: Säugetiere, Unterklasse: Höhere Säugetiere, Überordnung: Euarchontoglires, Ordnung: Primaten, Unterordnung: Trockennasenaffen, Teilordnung: Altweltaffen, Überfamilie: Menschenartige, Familie: Menschenaffen, Tribus: Hominini, Gattung: Menschen, Art: Mensch. All das läuft unter "Reich: Tiere".

Und um das ganze für all die Leugner noch so richtig peinlich zu gestalten, hier ein Ausschnitt aus einem Biologie-Lehrbuch für die 5. und 6. Klasse, das dieses Faktum mehr als einmal erwähnt (nur auf dieser einen Seite).







Menschen sind Tiere. Es wird Zeit das anzuerkennen. Die anderen Kiefermäuler wollen aufgrund unserer Arroganz sonst irgendwann nichts mehr mit uns zu tun haben.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: ABC | Datum:
Ja Menschen können auch als Tiere bezeichnet werden.
Nochmals meine Frage, warum lasst ihr keine Kritik zu?

Re: Menschen sind Tiere

Autor: bunbury | Datum:
Solange Du Dich an die Forenrichtlinien hältst, steht Dir frei zu kritisieren was immer und soviel Du willst.

Sollten Deine Beiträge regelmäßig gelöscht werden, wäre es vielleicht eine gute Idee zu gucken, ob Dein jeweiliges Anliegen bereits an anderer Stelle im Forum und vor allem auf den dazugehörigen Seiten thematisiert wurde. Meine Vermutung ist, dass die Chancen dazu recht gut stehen.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Marco | Datum:
ABC schrieb:
>
> Ja Menschen können auch als Tiere bezeichnet werden.

Ja, Menschen können auch als Pflanzen bezeichnet werden. Doch dies sagt nichts über die Richtigkeit der Aussage aus.

Der Punkt ist doch, dass das Leugnen der Tatsachen definitiv falsch ist. Und doch tun es (vermutlich) die meisten Menschen (bei mir z.B. fast jede Person, mit der ich jemals über das gesprochen habe).

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Nichthündischer Mensch | Datum:
Bist Du sicher? Haben sie wirklich geleugnet, dass der Mensch ein Tier ist? Das wäre selbstverständlich falsch. Oder meinten sie vielleicht, dass der Mensch nicht NUR ein Tier ist, sondern noch etwas darüber hinaus?

Zum Beispiel ist der Mensch das einzige bekannte Lebewesen, dass ethisch reflektieren kann, und daher auch das einzige, von dem Antispeziesisten (speziesistischerweise) eine freiwillige Einschränkung seines Verhaltens fordern.

Natürlich ist Ethik nicht relevant, wenn man antispeziesistischer "Argumentation" folgt, sagt diese doch klar, dass es keinen relevanten Unterschied zwischen Menschen und (anderen) Tieren gibt.

< Mein Gott, ist diese Forensoftware primitiv. Noch aus DOS-Zeiten? >

Re: Menschen sind Tiere

Autor: martin | Datum:
> Bist Du sicher? Haben sie wirklich geleugnet, dass der Mensch
> ein Tier ist? Das wäre selbstverständlich falsch. Oder
> meinten sie vielleicht, dass der Mensch nicht NUR ein Tier
> ist, sondern noch etwas darüber hinaus?

Es geht hier um die Dreiteilung Tiere - Pflanzen - Pilze, wovon Menschen zwangsläufig Tiere sein müssen. "Darüber hinaus" gibt es in dieser Einteilung nichts.

> Zum Beispiel ist der Mensch das einzige bekannte Lebewesen,
> dass ethisch reflektieren kann, und daher auch das einzige,
> von dem Antispeziesisten (speziesistischerweise) eine
> freiwillige Einschränkung seines Verhaltens fordern.

Du weißt schon, dass du dir widersprichst? Wenn der Mensch es kann und es von ihm gefordert wird, andere Tiere es nicht können und es von ihnen nicht gefordert wird, ist das nicht diskriminierend, sondern logisch.

Nicht-Behinderten keine Behindertenaufzüge zur Verfügung zu stellen, ist analog dazu auch nicht diskrimierend.

> Natürlich ist Ethik nicht relevant, wenn man
> antispeziesistischer "Argumentation" folgt, sagt diese doch
> klar, dass es keinen relevanten Unterschied zwischen
> Menschen und (anderen) Tieren gibt
.

Da gesagt wird, dass es keine relevanten Unterscheide in der ethischen Berücksichtigung gibt (und nicht generell), ist mir unklar, wieso Ethik nicht relevant sein soll.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Marco | Datum:
Nichthündischer Mensch schrieb:
>
> Bist Du sicher? Haben sie wirklich geleugnet, dass der Mensch
> ein Tier ist? Das wäre selbstverständlich falsch. Oder
> meinten sie vielleicht, dass der Mensch nicht NUR ein Tier
> ist, sondern noch etwas darüber hinaus?

Beides. Wobei zweiteres wenn's mir recht ist, nur einmal (von einer wissenschaftlich angehauchten Person, die solch grundlegende Erkenntnisse wohl kaum anzuzweifeln gewagt hätte).

> Zum Beispiel ist der Mensch das einzige bekannte Lebewesen,
> dass ethisch reflektieren kann,
> und daher auch das einzige,

Gut möglich (kann ich aber nicht abschließend beurteilen).

> von dem Antispeziesisten (speziesistischerweise) eine

Na, hier beginnt's kurios zu werden. Nochmals schnell die Definition von Speziesismus (damit wir auch vom selben reden): http://maqi.de/glossar/speziesismus
Insbesondere den zweiten Absatz möchtest Du doch nochmals lesen.
Der Punkt ist doch, dass die Nichtberücksichtigung anderer Spezies in ethischen Überlegungen völlig willkürlich ist. Auch Rassisten wissen sich meist nichts vorzuwerfen, denn auch wenn "die Anderen" möglicherweise ja doch sogar Menschen sind, sehen die keinen Grund, diesen die gleichen Rechte zuzugestehen (obwohl es aus den exakt gleichen Gründen wie bei der eigenen "Rasse" wohl zwingend ist, nämlich dass sie die grundsätzlich gleichen Interessen haben). "Die N**** fressen sich ja selbst auch" und ähnliches habe ich schon gehört, also das exakt gleiche Schema der Rechtfertigung, wie man es von Dir und Deinesgleichen kennt.

> freiwillige Einschränkung seines Verhaltens fordern.

Fühlst Du dich eingeschränkt, weil es gesellschaftlich größtenteils verpönt ist, andere Menschen zu essen? Wenn ich Veganismus als Einschränkung sähe, würde ich mich vielleicht auch schwertun damit. Ich empfinde es aber als große Erleichterung.

> Natürlich ist Ethik nicht relevant, wenn man
> antispeziesistischer "Argumentation" folgt, sagt diese doch
> klar, dass es keinen relevanten Unterschied zwischen
> Menschen und (anderen) Tieren gibt
.

Ähm, wo hast Du das denn her?

> Mein Gott

Ah, ein Christ.. Jetzt weiß ich, warum Du dich den "Untertanen" überlegen fühlst.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Achim Stößer | Datum:
Schon sein Nick ...

>Nichthündischer Mensch schrieb:

... zeigt, dass er nicht bis drei zählen kann, und mit unsinnigen Aussagen wie ...

> Zum Beispiel ist der Mensch das einzige bekannte Lebewesen,
> dass ethisch reflektieren kann, und daher auch das einzige,

... dieser, mit der er u.a. menschlichen Säuglingen, dementen, hinreichend stark geistig behinderten Menschen etc. das Menschsein abspricht (diese Geisteshaltung kennen wir ja zur Genüge und wissen, wozu sie z.B. im 20. Jhd. geführt hat), entlarvt er seine widerliche Gesinnung.

I rest my case.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: anna l. | Datum:
>>>... dieser, mit der er u.a. menschlichen Säuglingen, dementen, hinreichend stark geistig behinderten Menschen etc. das Menschsein abspricht (diese Geisteshaltung kennen wir ja zur Genüge und wissen, wozu sie z.B. im 20. Jhd. geführt hat), entlarvt er seine widerliche Gesinnung.

wieso?
da menschen tiere sind sollte sich doch auch ein geistig behinderter durch die bezeichnung tier (tiesein statt menschsein) nicht diskriminiert fühlen.
wird hier wohl einiges ausgelegt, wie gerade genehm?!

Re: Menschen sind Tiere

Autor: dom | Datum:
anna l. schrieb:
> wieso?
> da menschen tiere sind sollte sich doch auch ein geistig
> behinderter durch die bezeichnung tier (tiesein statt
> menschsein) nicht diskriminiert fühlen.
> wird hier wohl einiges ausgelegt, wie gerade genehm?!

Versteh ich nicht! Warum sollte sich ein geistig behinderter Mensch diskriminiert fuehlen, wenn man ihn den Tieren zuordnet? Du bist auch ein Tier, so wie ich auch. Achim schrieb, dass er diesen Menschen das Menschsein abspricht. Die Diskriminierung hast Du da reininterpretiert.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: bunbury | Datum:
Verstehe ich das richtig: Du hast Schwierigkeiten nachzuvollziehen, warum sich ein Mensch diskriminiert fühlen sollte, wenn ihm (ja nunmal wissenschaftlich unhaltbarerweise) das Menschsein aberkannt würde?
Jetzt mal ganz unabhängig davon, dass das Ganze in einer speziesistischen Welt spielt, in der Nichtmenschen grundsätzlich wie Gegenstände behandelt werden dürfen, und von Menschen veranlasst wird, die eben die Agenda haben, besagte Personengruppe dann genauso zu behandeln, wie alle anderen Tiere, die sie für in irgendeiner Form minderwertig halten...

Kannst Du Dir irgendein Szenario vorstellen, in dem gewisse Mitglieder einer biologischen Gruppe, willkürlich andere (wissenschaftlich erwiesene) Mitglieder mit einem bestimmten Merkmal sprachlich und rechtlich zu Nichtgruppenmitgliedern definieren, das nicht diskriminierend (lies: faschistisch) ist?

Re: Menschen sind Tiere

Autor: anna l. | Datum:
sorry, aber hier wird m.E. rhetorik eingesetzt um sprachliche verwirrungen im eigenen interesse auszunutzen.
daher ist jede weitere diskussion zwecklos, da eh einseitig dominiert, tschüss.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Marco | Datum:
anna l. schrieb:
>
> sorry, aber hier wird m.E. rhetorik eingesetzt um sprachliche
> verwirrungen im eigenen interesse auszunutzen.

Du hast Achims Beitrag ganz offensichtlich falsch verstanden. Es ging nie darum, geistig behinderte Menschen durch die Bezeichnung "Tier" (erst recht nicht Tier statt Mensch, denn wie du ja schreibst: Mensch ∈ Tiere) zu diskrminieren (oder eben nicht), sondern (z.B.) geistig behinderte Menschen nicht als Menschen zu bezeichnen.

> daher ist jede weitere diskussion zwecklos, da eh einseitig
> dominiert, tschüss.

Wenn Du gute Argumente hast, könntest Du ja dagegenhalten.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > sorry, aber hier wird m.E. rhetorik eingesetzt um sprachliche
> > verwirrungen im eigenen interesse auszunutzen.
>
> Du hast Achims Beitrag ganz offensichtlich falsch verstanden.

> Wenn Du gute Argumente hast, könntest Du ja dagegenhalten.

Es ist ein Troll und entsprechend dämlich. Argumente hat es natürlich nicht, woher auch?

Achim

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Achim Stößer | Datum:
Womit auch Dummtroll "anna l." alias diverse andere zeigt, dass er/sie nicht bis 3 zählen kann/will:

1. Fakt: genannte Personengruppen sind unfähig ethisch zu reflektieren
2. Speziesistengeblubber: Menschen sind fähig ethisch zu reflektieren
3. aus 1. und 2. folgt logisch, dass die genannten Personengruppen keine Menschen sind.

Von den Gesinnungsgenossen der in diesem Thread sich entlarvenden Speziesisten wurde dafür auch gern der Terminus "Untermensch" gebraucht.

(Für zum denken Fähige folgt natürlich, da die genannte Personengruppen Menschen sind, schlicht, dass 2. falsch ist.)

Achim

Re: Menschen sind Tiere

Autor: XXX | Datum:
Soll ich das so verstehen: also Säugetier genannt: Mensch, sowie Säugetier genannt: Kaninchen usw?

Re: Menschen sind Tiere

Autor: bunbury | Datum:
Richtig, Menschen uns Kaninchen gehören beide zu den Tieren. Etwas genauer: den Säugetieren. Auch das ist korrekt.


Erstaunlicherweise bin ich schon öfter, nach meiner Erklärung, Menschen seien auch Tiere, nach kurzem Stutzen "korrigiert" worden, wir seien "Säugetiere". Auch wenn das natürlich richtig ist, hege ich den starken Verdacht, der Grund für diese merkwürdige Reaktion ist, dass "der Mensch gehört zur Gruppe der Säugetiere" irgendwo als abstrakte Info aus dem Biounterricht abgespeichert wurde, ohne jemals der (falschen) Teilung in "Menschen und Tiere" in die Quere zu kommen. In den Köpfen vieler Menschen scheint der Mensch gleichzeitig Tier (Nein, Verzeihung, nicht "Tier", sondern nur "Säugetier") und Nichttier zu sein (und das Christentum eine monotheistische Religion mit drei Göttern, die dann doch irgendwie ein und derselbe Kerl sind).

der Mensch ist das einzige religiöse Tier

Autor: martin | Datum:

> Grund für diese merkwürdige Reaktion ist, dass "der Mensch
> gehört zur Gruppe der Säugetiere" irgendwo als abstrakte Info
> aus dem Biounterricht abgespeichert wurde, ohne jemals der
> (falschen) Teilung in "Menschen und Tiere" in die Quere zu
> kommen. In den Köpfen vieler Menschen scheint der Mensch
> gleichzeitig Tier (Nein, Verzeihung, nicht "Tier", sondern
> nur "Säugetier") und Nichttier zu sein

Es wird eher die abstrakte Information sein, die einige behalten haben, als ein wirkliches Verständnis dafür, was ein Säugetier bzw. was es bedeutet, Säugetier zu sein. Ansonsten gäbe es nicht die unverständlichen Reaktionen, wenn man zu erklären versucht, dass Kuhmilch genauso Muttermilch für Kälber ist wie Menschenmilch Muttermilch für menschliche Säuglinge.

>(und das Christentum
> eine monotheistische Religion mit drei Göttern, die dann doch
> irgendwie ein und derselbe Kerl sind).

Ja, die Unvereinbarkeit von Trinität und Monotheismus ist fast so lustig wie die Transsubstantiation.

Dazu passend dieser Ausschnitt mit einem Erklärungsbeispiel für Theisten-Rhetorik:
Zitat: Eben das ist gerade die große Kunst der Theologie: Imaginärstoffe zu bewerten. Daneben kennt sich der gute Theologe hervorragend in der Literatur der griechischen Philosophen aus und hat daher immer ein passendes Zitat zur Hand. Aber er kennt natürlich auch die Argumente der „gebildeten“ Atheisten vergangener Zeiten und ist nach eigener Einschätzung in der Lage, alle diese Argumente zu widerlegen. Dabei bedient er sich einer Sprache auf höchstem Niveau, garniert mit möglichst vielen Fachausdrücken. So verwundert es nicht, dass der gemeine Gläubige in der Regel von Vorträgen der hohen Theologie völlig beeindruckt ist. Vom Inhalt der Vorträge wird er wenig verstehen, aber das ist ja auch nicht der Sinn solcher Vorträge. Sie dienen vielmehr dazu, die Gläubigen von der Intelligenz und der geisteswissenschaftlichen Bildung des Vortragenden zu überzeugen. Das vermittelt Autorität und nur durch Autorität sind die unlogischen und unvernünftigen Glaubensgrundsätze zu vermitteln, Nachdenken und tiefere Erkenntnis schadet der Sache nur. Beispiele für inhaltloses Geschwätz finden sich in fast jedem Lehrbuch zur Theologie. Besonders haarsträubend wird es meist, wenn die Trinitarität mit dem Monotheismus auf Biegen und Brechen in Einklang gebracht werden soll:

Der innertrinitarische Logos geht in seinem Personsein ganz und gar darin auf, vom Vater her und auf den Vater hin zu sein und ist gerade so (mit dem Vater zusammen) der Ausgang für den Heiligen Geist. Gerade durch sein Vom-Vater-her- und Auf-den-Vater-hin-Sein ist er also die Ermöglichung von einer Gemeinschaft, die gerade durch Andersheit konstituiert ist.

(Aus „Einführung in die Systematische Theologie“ von Klaus von Stosch, S. 137)

http://giordanobrunostiftung.wordpress.com/2010/06/05/ist-der-neue-atheismus-niveaulos/

Amen.

Re: der Mensch ist das einzige religiöse Tier

Autor: bunbury | Datum:
martin schrieb:

> ist fast so lustig wie die Transsubstantiation.

Na jetzt mach aber mal 'nen Punkt. Du willst ja wohl nicht allen Ernstes behaupten, unser Herr und Erlöser (TM) würde sich nicht regelmäßig im Rahmen der Messe herbeibeschwören lassen, um sich von den Gläubigen dieser Welt zeremoniell verspeisen zu lassen?
Du weißt schon, dass ich arme, mangelernährte Veganerin auf die paar Proteine im Jahr angewiesen bin?

Als nächstes willst Du mir vermutlich erzählen, die Nummer mit dem Weihwasser in "From Dusk Till Dawn" sei im wirklichen Leben kein effektives Mittel gegen einen Vampirangriff...



>
Zitat:
> Der innertrinitarische Logos geht in seinem Personsein
> ganz und gar darin auf, vom Vater her und auf den Vater hin
> zu sein und ist gerade so (mit dem Vater zusammen) der
> Ausgang für den Heiligen Geist. Gerade durch sein
> Vom-Vater-her- und Auf-den-Vater-hin-Sein ist er also die
> Ermöglichung von einer Gemeinschaft, die gerade durch
> Andersheit konstituiert ist.

>


Ja. Je größer und schillernder die Wortblase, desto leichter lassen sich die Zuhörer verwirren; so manch einer schafft's so bis ganz nach oben. Glücklicherweise sind aber immer mehr Menschen mit Nadeln ausgerüstet.

> Amen.

Und möge die Macht mit Dir sein. :o)

Re: der Mensch ist das einzige religiöse Tier

Autor: martin | Datum:

> Ja. Je größer und schillernder die Wortblase, desto leichter
> lassen sich die Zuhörer verwirren; so manch einer schafft's
> so bis ganz nach oben. Glücklicherweise sind aber immer mehr
> Menschen mit Nadeln ausgerüstet.

Wenn wirklich jemand Kritik an dieser überzeugenden Argumentation üben sollte, ist die Antwort doch klar: man muss es nicht verstehen, man muss es glauben.

Außerdem ist das oben nur eine Erklärung. Es gibt schließen auch wirklich überzeugende.
Zitat: [...] und vor allem, daß die Trinität nicht aus drei Göttern besteht, sondern drei verschiedene Seiten des einen Gottes betrifft: nämlich erstens Gott in seiner absoluten Transzendenz, zweitens Christus in dem Gott menschliche Gestalt annimmt, und drittens der Gott und Christus gemeinsame heilige Geist, der auch diejenigen eint, die an Gott und seine Menschwerdung glauben.

(K. Hübner: Das Christentum im Wettstreit der Weltreligionen, Tübingen 2003, S. 100)

Wenn also Gott und Jesus in ihrer Trennung eigentlich nur Seiten einer Existenz waren, hat Jesus dann mit seinem "Mein Gott warum hast du mich verlassen?" usw. eigentlich ein Selbstgespräch geführt? Oder soll das ein Zeichen seiner multiplen Persönlichkeitsstörung sein?

Aber zuletzt bleibt noch das sprachliche Argument: wir nennen es nicht "Dreifaltigkeit", sondern "Dreieinigkeit". Genau.

Da hilft nur noch Polemik. "Vorausgesetzt, dass überhaupt g e g l a u b t wird, so ist der Alltags-Christ eine erbärmliche Figur, ein Mensch, der wirklich nicht bis drei zählen kann, und der übrigens, gerade wegen seiner geistigen Unzurechnungsfähigkeit, es nicht verdiente, so hart bestraft zu werden, als das Christenthum ihn verheisst." (Nietzsche)

Re: der Mensch ist das einzige religiöse Tier

Autor: bunbury | Datum:
martin schrieb:
>
>
> Wenn also Gott und Jesus in ihrer Trennung eigentlich nur
> Seiten einer Existenz waren, hat Jesus dann mit seinem "Mein
> Gott warum hast du mich verlassen?" usw. eigentlich ein
> Selbstgespräch geführt? Oder soll das ein Zeichen seiner
> multiplen Persönlichkeitsstörung sein?

Naja, wenn man sich mal vor Augen führt, was für ein (unnötiges) Spektakel Gott/Jesus/der heilige Geist im Vorfeld dieser Äußerung veranlasst hat/haben, um seine/ihre Schöpfung vor der ebenfalls selbst erschaffenen Hölle zu retten (auf die Idee, sich selbst zu diesem Zweck brutal ermorden zu lassen - natürlich ohne dabei *wirklich* zu sterben - muss man ja auch erstmal kommen), würde ich den zusätzlichen Show-Effekt als Alternative zur multiplen Persönlichkeit durchaus in Betracht ziehen. Und effektiv war's ja allemal, wenn's 2000 Jahre später noch im Gespräch ist.

Oder aber, mein (evangelischer) Musiklehrer hatte damals recht, als wir "Jesus Christ Superstar" durchnahmen, und Jesus hatte tatsächlich Zweifel - und "Vater" und "Sohn" waren offenbar doch zwei von einander vollkommen unabhängige Entitäten (allerdings bin ich nicht sicher, ob seine Argumentation tatsächlich bis zu der Stelle durchdacht war, dass er damit entweder Polytheist wäre oder Jesus die Göttlichkeit aberkennt).

Sollte ich übrigens irgendwann mal in die Situation kommen, vom System, in dem ich lebe, "exekutiert" zu werden, würde ich den Gedanken, dass meine Mitmenschen sich die Sache in Kürze so zurechtlegen könnten, dass ich das Ganze wollte, ja sogar veranlasst hab, als überaus verstörend empfinden.
Aber hey, wen kümmern schon Einzelschicksale, wenn sich auf ihnen eine Religion gründen lässt...



> Da hilft nur noch Polemik. "Vorausgesetzt, dass überhaupt g e
> g l a u b t wird, so ist der Alltags-Christ eine erbärmliche
> Figur, ein Mensch, der wirklich nicht bis drei zählen
> kann
, und der übrigens, gerade wegen seiner geistigen
> Unzurechnungsfähigkeit, es nicht verdiente, so hart bestraft
> zu werden, als das Christenthum ihn verheisst."
> (Nietzsche)

Polemik hin oder her - der Mann hat in der Grundaussage recht.

Re: Menschen sind Tiere

Autor: Marco | Datum:
XXX schrieb:
>
> Soll ich das so verstehen: also Säugetier genannt: Mensch,
> sowie Säugetier genannt: Kaninchen usw?

Ja, Säugetier ist die Klasse, Mensch bzw. Kaninchen die Spezies. Steht auch im Ursprungspost von Martin.