Name: emporda Permalink: https://tierrechtsforen.de/16/59/198
Datum: 24.06.08 15:22
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Der Soziologe Gregory Paul hat im Journal of Religion and Society eine vergleichende Studie über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Bigotterie veröffentlicht. Dazu nutzte er Umfragen und Statistiken mit Zahlen von Mord, Abtreibung, Selbstmord, Schwangerschaft bei Minderjährigen usw. Das Material beschränkt sich auf Industrieländer mit etwa 800 Millionen Menschen, da nur hier ausreichende Zahlen vorliegen. Allgemein korrelieren höhere Werte für den Glauben an einen Schöpfer und religiöse Verehrung mit höheren Raten bei Mord, Sterblichkeit junger Menschen, Infektionen mit sex-spezifischen Krankheiten, 800.000 minderjährige Schwangerschaften pro Jahr (unter 18), Abtreibung und freie Partnerschaften.
Die USA als weltweit reichste Theistische Demokratie ist auf spektakuläre Weise die dysfunktionalste Demokratie und schneidet in fast allen Punkten schlecht ab. Die Diskrepanz eines irrealen religiösen Moraldiktats und der real möglichen Existenz in einer Wissens- und Leistungsgesellschaft führt zur Ausgrenzung, blindem Fanatismus, Psychosen, sozialen Spannungen und Gewalt mit erhöhter Kriminalität. Die USA haben mit 2,3 Millionen 900% der Gefängnisinsassen im Vergleich zur EU mit etwa 70 bezogen auf 100.000 Einwohner. Nirgendwo sonst erhalten Farbige 40 Jahre Haft für einen gestohlenen Fernseher oder stellen bei durch DNA-Tests belegten Fehlurteilen 75% der Betroffen. Im forensischen Kriminallabor von Dallas fand man im Jahr 2007 bei einer Prüfung 19.500 Proben von unbearbeiteten Vergewaltigungsfällen, der Regen tropfte durch das Dach und die Ratten fraßen sich durch 280 Kisten mit Beweismaterial.
Weniger bigotte Gesellschaften wie Frankreich, Japan und skandinavische Länder haben die besten Werte. Dieselben Unterschiede lassen sich auch innerhalb der USA finden. So sind die sozialen Probleme in den Südstaaten und im Mittleren Westen im extrem religiösen Bibel Belt höher als in den nordöstlichen Staaten, die den europäischen Kulturen strukturell sehr ähnlich sind. Es ist grundfalsch zu behaupten, dass eine atheistische Gesellschaft soziale Missstände mit sich bringe oder gar zum Untergang verurteilt ist. Die USA als westliche Gesellschaft mit dem höchsten Reichtum pro Kopf schafft es am allerwenigsten den Reichtum in ein kulturelles und körperliches Wohlergehen der Gesamtgesellschaft umzusetzen.
Nach einer Studie der Universität Genf von 2006 auf der Basis von 3.000 Interviews gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Religiosität und extrem rassistischen, sexistischen und homophoben Einstellungen. Nichtreligiöse sind toleranter und weniger fremdenfeindlich ohne antisemitische Tendenz. Bei 26 % der Katholen, 24 % der Evangelen und 28% der Muslimen sind die Juden an ihrer Verfolgung selber schuld, die Gleichstellung der Frauen ist für 43 %, 43 % und 55 % der Befragten ausreichend. Nach einer Umfrage der Royal Society würden so nur 3,3 Prozent der britischen Akademiker, aber 68,5 Prozent der Gesamtbevölkerung an Gott glauben. Nach einer Gallup Umfrage von 1991 sind nur 5% der US-Ingenieure konservativ gläubig, während die Zahl bei den US-Bürgern etwa bei 55% liegt.
Der Science and Engineering Indicators 2002 der National Science Foundation belegt die Mehrheit der US-Bevölkerung ist unfähig zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft zu unterscheiden. Obwohl diese Leute vorgeben sich für Wissenschaft und Technik zu interessieren, wussten nur 54% der Befragten, dass die Erde 1 Jahr benötigt die Sonne zu umkreisen. Nach einer Gallup Umfrage von 2004 glauben 45% der Amerikaner Gott hat Menschen und Dinosaurier in den letzten 10.000 Jahre erschaffen. Die Herausgeber der 1563 US-Tageszeitungen sind zu 49 % überzeugt Menschen und Dinosaurier lebten zusammen auf der Erde und berichten dies.
Nur noch 1/3 der US-Bevölkerung ist geistig fähig einfache wissenschaftliche Analysen zu begreifen, seit 1979 hat sich gemäß dem National Science Board die Anzahl der wissenschaftlichen Analphabeten unter den US-Bürgern verdoppelt. Vielen ist es nicht möglich die Anweisungen der Ärzte zur gesunden Ernährung zu verstehen und über 40 % haben fatales Übergewicht. Zu dieser schlichten Einfalt passt, dass 7 % der Amerikaner totale Analphabeten sind mit 48 % als Spitzenwert für die Stadt Detroit, weitere 8 % können gerade noch den eigenen Namen schreiben. (http://www.textbookreviews.org/).
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