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Atheismusforum:
zu den aktuellen Kindesmissbrauchsfällen

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zu den aktuellen Kindesmissbrauchsfällen

Autor: martin | Datum:
An der Diskussion um die gerade aktuellen Missbrauchsfälle der Kirche stören mich zwei Dinge: zum einen, dass viele ganz überrascht tun - als sei Kindesmissbrauch von Theisten etwas Neues -; zum anderen, dass gedacht wird, das Problem liege (allein) im Zöblibat und eine Abschaffung desselben würde die Sache schon wieder richten.
Karlheinz Deschner hat einen besseren Einblick und spricht das aus, was so viele nicht verstehen (wollen): Solche und ähnliche Menschenrechtsverletzungen durch die Religion sind weder neu, noch sind sie durch ein paar kleine Korrekturen in der Religion zu beheben. Das Problem ist die Religion und die Lösung ist deren Abschaffung. Antitheismus statt Atheismus.

Zitat: Ein Gespräch mit Karlheinz Deschner

BERLIN. (gbs/hpd) Anlässlich des kirchlichen Missbrauchsskandals führte die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) ein Gespräch mit Karlheinz Deschner. Offensichtlich waren dessen Antworten jedoch zu pointiert, weshalb dpa plötzlich von der zugesagten Verbreitung des Interviews abrückte. Der Humanistische Pressedienst (hpd) dokumentiert nachfolgend, was deutschen Zeitungslesern vorenthalten wurde.

Herr Deschner, Sie schreiben seit Jahrzehnten eine mehrbändige „Kriminalgeschichte des Christentums“. Hat es Razzien wie im Kloster Ettal in der Kirchengeschichte schon mal gegeben?

Etwas wirklich Vergleichbares kaum, zumindest schweigt meine „Kriminalgeschichte des Christentums“ hierzu ebenso wie meine Sexualgeschichte „Das Kreuz mit der Kirche“. Dazu muss man allerdings bedenken, dass die katholische Kirche – aus bösem Grund – über Jahrhunderte eine eigene Gerichtsbarkeit hatte, mit der man verhinderte, dass derart Belastendes vor den Gläubigen ausgebreitet wurde. Die Heuchelei gehört bis heute zu den widerlichsten, doch wesentlichen Charakterzügen des Christentums. Gemäß der alten Devise „si non caste caute“, wenn schon nicht keusch, dann wenigstens vorsichtig, unterschieden viele Päpste zwischen einer heimlichen und einer bekannt gewordenen Sünde, bei der sie die Strafe verdoppelten, ja verdreifachten. Gegen das Sündigen im Allgemeinen hat man selbstverständlich nichts, im Gegenteil, es ist den Herren sehr willkommen; davon leben sie.

Haben Sie die immer mehr bekannt werdenden sexuellen Missbrauchsfälle an katholischen Einrichtungen überrascht?

Nein, keinen Augenblick, wie gewiss keinen Kenner der kirchlichen Sexualgeschichte. Und längst laufe ich weg oder höre weg, wird das Problem, etwa in den Nachrichten, thematisiert. Überrascht hätte mich dagegen, aufs Äußerste überrascht, der Rücktritt auch bloß einiger Herren in höheren Rängen, wo man immer tut, als seien sexuelle Verfehlungen nur eine Sache des gemeinen Fußvolks!

Ist sexueller Missbrauch ein neues Phänomen in der Kirchengeschichte?

Sexuelle „Fehltritte“ aller Art sind so alt wie die Kirchengeschichte und sie florierten, je christlicher die Welt wurde, desto mehr. Die Klöster waren oft die reinsten Bordelle, doch mussten die armen Nonnen, aus Sittlichkeitsgründen nicht selten sogar der Beichtväter beraubt, auch mit Kindern vorlieb nehmen, mit Vierbeinern. Wie denn nur beispielhalber die Ritter des Deutschen Ordens, verpflichtet, ein Leben „allein im Dienste ihrer himmlischen Dame Maria“ zu führen, alles vögelten, was eine Vagina hatte, Ehefrauen, Jungfrauen, kleine Mädchen und, wie wir nicht ohne Grund vermuten dürfen, weibliche Tiere. Wie es ja auch im Vatikan, lange, sehr lange, recht locker zuging, etwa – einer für viele – Papst Sixtus IV, Erbauer der Sixtinischen Kapelle und eines Bordells, noch seine Schwester und Kinder besprang, sein Neffe, Kardinal Pietro Riario, sich buchstäblich zu Tode koitierte und auch noch, Ehre wem Ehre gebührt, eines der schönsten Grabdenkmäler der Welt bekam.

Sehen Sie hier allein das Versagen einzelner Menschen oder gibt es kirchliche Strukturen, die sexuellen Missbrauch, also Straftaten begünstigen?

Die Hauptursache all der Missstände, um die es hier geht, liegt in der kirchlichen Moral selbst. Sie ist weitgehend widernatürlich, sie hemmt die Sexualenergie, setzt sie in Destruktivität um, und sie führt in letzter terribelster Konsequenz vom Lustmord zur Mordlust. Auch andere religiöse wie weltliche Diktaturen wussten und wissen davon zu profitieren. Die christliche Sexualrepression führt aber nicht nur zur Steigerung des Kampfgeistes im Krieg, sie führt auch zu einem permanenten Krieg gegen sich selbst. Viele Hunderte erschütternder Briefe von Opfern klerikaler Sexualrepression haben mich erreicht, Opfern oft von kaum vorstellbarer Not. Bei andern aber sucht sich der unaufhaltbar gestaute Trieb ein Ventil für den Überdruck ...

Was sollte die Kirche aus Ihrer Sicht als Kirchenhistoriker tun, um sexuellen Missbrauch in Zukunft den Boden zu entziehen?

Nicht nur, um dem sexuellen Missbrauch den Boden zu entziehen, denn der geistige ist oft noch viel schlimmer – sie sollte verschwinden…

Informationen zu Autor und Werk: www.deschner.info

http://hpd.de/node/9114

Ratzinger ist der perfekte Papst

Autor: martin | Datum:
Ein anderer, der sich auch nicht scheut und kein Blatt vor den Mund nimmt, sondern schlicht die offensichtlichen Tatsachen nennt, die schon an sich erschreckend genug sind, ist Richard Dawkins. Er antwortet auch ein Kurzinterview wie folgt (Übersetzung unten):

Zitat: Ratzinger is the perfect pope

"Should Pope Benedict XVI be held responsible for the escalating scandals over clerical sexual abuse in Europe?"

Yes he should, and it's going to escalate a lot further, as more and more victims break through the guilt of their childhood indoctrination and come forward.

"Should he be investigated for how cases of abuse were handled under his watch as archbishop of Munich or as the Vatican's chief doctrinal enforcer?"

Yes, of course he should. This former head of the Inquisition should be arrested the moment he dares to set foot outside his tinpot fiefdom of the Vatican, and he should be tried in an appropriate civil - not ecclesiastical - court. That's what should happen. Sadly, we all know our faith-befuddled governments will be too craven to do it.

"Should the pope resign?"

No. As the College of Cardinals must have recognized when they elected him, he is perfectly - ideally - qualified to lead the Roman Catholic Church. A leering old villain in a frock, who spent decades conspiring behind closed doors for the position he now holds; a man who believes he is infallible and acts the part; a man whose preaching of scientific falsehood is responsible for the deaths of countless AIDS victims in Africa; a man whose first instinct when his priests are caught with their pants down is to cover up the scandal and damn the young victims to silence: in short, exactly the right man for the job. He should not resign, moreover, because he is perfectly positioned to accelerate the downfall of the evil, corrupt organization whose character he fits like a glove, and of which he is the absolute and historically appropriate monarch.
No, Pope Ratzinger should not resign. He should remain in charge of the whole rotten edifice - the whole profiteering, woman-fearing, guilt-gorging, truth-hating, child-raping institution - while it tumbles, amid a stench of incense and a rain of tourist-kitsch sacred hearts and preposterously crowned virgins, about his ears.

(http://newsweek.washingtonpost.com/onfaith/panelists/richard_dawkins/2010/03/ratzinger_is_the_perfect_pope.html)



Ratzinger ist der perfekte Papst

"Sollte Papst Benedict XVI. für die ausufernden Skandale über sexuellen Missbrauch durch Priester verantwortlich gemacht werden?"

Ja, das sollte er und es wird noch weiter eskalieren, da mehr und mehr Opfer die Schuld der Indoktrination ihrer Kindheit überwinden und hervortreten.

"Sollte gegen ihn ermittelt und untersucht werden, welche Missbrauchsfälle unter seiner Aufsicht als Erzbischof von München bzw. als der vatikanische Vollstrecker der Kirchendoktrin vorgekommen sind?"

Ja, das sollte es. Dieses vormalige Oberhaupt der Inquisition sollte in dem Moment verhaftet werden, sobald er es wagt, außerhalb seines Westentaschen-Lehensgutes, des Vatikans, Land zu betreten. Und es sollte in einem angemessenen zivilen – nicht kirchlichen – Gericht gegen ihn verhandelt werden. Das ist es, was geschehen sollte. Leider wissen wir alle, dass unsere glaubensberauschten Regierungen zu feige sein werden, das zu tun.

"Sollte er als Papst zurücktreten?"

Nein. Wie das Kardinalskollegium erkannt haben muss, als es ihn gewählt hat, ist er perfekt – ideal – qualifiziert, die römisch-katholische Kirche anzuführen. Ein schielender alter Schurke in einer Kutte, der Jahrzehnte hinter verschlossenen Türen konspirierte, um die Position zu erreichen, in der er sich nun befindet; ein Mann, der sich für unfehlbar hält und der sich auch so beträgt; ein Mann, dessen Predigt wissenschaftlicher Falschheiten verantwortlich ist für den Tod unzähliger AIDS-Opfer in Afrika; ein Mann, dessen erster Instinkt, wenn seine Priester mit heruntergelassenen Hosen erwischt werden, darin liegt, den Skandal zu vertuschen und den jungen Opfern das Maul zu stopfen; kurz gesagt, genau der richtige Mann für den Job. Er sollte außerdem nicht kündigen, weil er in der optimalen Lage ist, um den Niedergang der bösartigen, korrupten Organisation zu beschleunigen, zu dessen Charakter er wie angegossen passt und von der er der absolute und historisch angemessene Monarch ist.
Nein, Papst Ratzinger sollte nicht kündigen. Er sollte die gesamte verdorbene Einrichtung weiterhin anführen – die ganze profitgierige, frauenfürchtende, schuldfressende, wahrheitsverachtende, kindervergewaltigende Institution – während sie im Weihrauchgestank und einem Regen von Touristen-kitschigen heiligen Herzen und grotesk gekrönten Jungfrauen über ihm zusammenbricht.

(Übersetzung größtenteils via http://www.darwin-jahr.de/evo-magazin/imperium-wissenschaft?page=0,3)

''Wer liebhat seinen Sohn, hält stets den Stock für ihn bereit''

Autor: martin | Datum:
Dazu passt auch dieser aktuelle Artikel.
Zitat: Glaube und Erziehung

Schläge im Namen des Herrn

17.10.2010

Von Florian Götz

Eltern aus evangelikalen Freikirchen schlagen ihre Kinder eher als evangelische oder katholische Christen. Möglicherweise, weil Religion für sie eine wichtige Rolle in der Erziehung spielt.

In evangelikalen Freikirchen ist das Risiko für Kinder, geprügelt zu werden, größer als für den Nachwuchs von katholischen oder evangelischen Eltern. Das geht aus einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover zu Gewalt in der Kindheit hervor.

Nach Angaben von Studienleiter Christian Pfeiffer zeigten die Daten, dass sich mit zunehmernder Religiosität offenbar stärker gewaltorientierte Erziehungsmethoden der Eltern ergeben würden. Das gelte vor allem für jene, die evangelikal-freikirchlich sind. Die Wissenschaftler hatten 45.000 Neuntklässler im Alter zwischen 14 bis 16 Jahren aus 61 deutschen Städten und Landkreisen befragt. Aufgrund eines Artikels in der Süddeutschen Zeitung zu Züchtigungen bei evangelikalen Christen haben die Fachleute ihre Daten nun in Bezug auf Gewalterfahrung und Religion analysiert.

Dabei sind sie auf einen bedeutsamen Zusammenhang gestoßen: Das Risiko für Schüler, als Kind mindestens einmal massiv misshandelt zu werden, war mit großem Abstand am höchsten, wenn die Eltern Mitglied einer evangelikalen Freikirche waren und Religion für sie eine "sehr wichtige" Rolle für die Erziehung gespielt hatte. Immerhin jeder fünfte Schüler in dieser Gruppe war davon betroffen. Galt die Religion als "eher wichtig", war es jeder sechste.

"Bei den schlicht evangelischen Eltern gibt es ein ähnliches Problem" stellt Pfeiffer fest. Von deren Kindern war immerhin noch etwa jedes sechste verprügelt worden, wenn Vater und Mutter die Religion für die Erziehung als sehr wichtig betrachteten.

Bei Jugendlichen aus katholischem Elternhaus war es dagegen umgekehrt: Sie hatten am ehesten unter elterlicher Gewalt zu leiden, wenn Vater und Mutter Religion als völlig unwichtig für die Erziehung betrachteten.

Auffällig ist, dass die Gewalt evangelikaler Eltern eine nachhaltige Wirkung auf den Nachwuchs zu haben scheint: Mit systematischen Schlägen, so warnen Psychologen, ließe sich der Wille von Kindern brechen, so dass sie die Überzeugungen der Erwachsenen übernähmen. Und gerade bei evangelikalen Jugendlichen, die selbst religiös waren, waren mit 18 bis 21 Prozent deutlich mehr geprügelt worden als in allen anderen Gruppen.

Bei den Katholiken dagegen könnte man meinen, manchen Kindern wäre der Glaube mit Gewalt ausgetrieben worden. Der Anteil, der Prügel bezogen hatte, war unter den nicht religiösen Jugendlichen am größten - und unter den sehr religiösen am kleinsten. Etwa jeder achte nur noch formal katholische Jugendliche war massiv geschlagen worden, von den stark Gläubigen war es nur jeder dreizehnte gewesen.

In Kreisen der evangelischen Kirche vermutet man Christian Pfeiffer zufolge die Ursache der hohen Werte bei den Evangelikalen darin, dass die Pfarrer dieser Gemeinden sich verstärkt am Wortlaut der Bibel orientieren. Die Heilige Schrift enthält etliche Ratschläge wie "Wer liebhat seinen Sohn, hält stets den Stock für ihn bereit" oder "Rute und Zucht geben Weisheit". Evangelikale Erziehungsratgeber rechtfertigen damit das Züchtigen mit der Rute schon für unter Einjährige.

Probleme mit der Anpassung haben in Deutschland demnach nicht nur Angehörige nicht-christlicher Religionen, wie manchmal der Eindruck erweckt wird. Auch manche Christen sind offenbar aus religiösen Gründen nicht bereit, die deutschen Gesetze zu akzeptieren, denen zufolge die Züchtigung von Kindern verboten ist. Der Hinweis darauf, so Pfeiffer, könne die Diskussion über die Integrationsfähigkeit von Muslimen seiner Erfahrung nach erheblich entschärfen.

(sueddeutsche.de/kultur/glaube-und-erziehung-schlaege-im-namen-des-herrn-1.1012765)

Der letzte Satz ist recht merkwürdig. Es klingt so, als ob man nicht auf die armen, kinderprügelnden Moslems schimpfen darf, weil die Christen nicht viel besser sind. Tatsächlich zeigt das, dass Kinder vor Religionen - abendländische wie morgenländische - beschützt werden müssen. Denn diese physische Schaden ist nur die Spitze des Eisbergs. Auch die, die nicht geschlagen werden, haben unter dem (bei den anderen zusätzlichen) psychischen Schaden meist ihr ganzes Leben lang zu leiden.

Re: zu den aktuellen Kindesmissbrauchsfällen

Autor: butterfly | Datum:
Hier noch etwas zu diesem Thema: "Gebrauch von kleinen Bübchen" [Satire]

http://www.youtube.com/watch?v=zzyixzgWcjQ

Re: zu den aktuellen Kindesmissbrauchsfällen

Autor: butterfly | Datum:
Dankgebet an den katholischen Gott
http://www.youtube.com/watch?v=uIDJ2iN6Yao&feature=related

Atheistischer Lehrer in der Schweiz fristlos entlassen
http://www.youtube.com/watch?v=xVPtRUi4_js&feature=related


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