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Veganismusforum:
Warum seid ihr Veganer geworden??

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 39

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Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Salvetina | Datum:
Hallo Leute!

Mich würde interessieren warum ihr zu Veganern geworden seid.

Ich zum Beispiel:
Ich bin nach dem ich mich eine Zeit land vegetarisch ernährt habe irgendwie sensibler Tieren gegenüber geworden!
Ich ekle mich vor keinem Tier mehr. Früher zum Beispiel haben ich Schlangen oder Spinnen ect. nicht sehr lieb gewonnen. Heute möchte ich keiner Fliege etwas zu leide tun :-).

Außerdem habe ich einmal etwas über Milch gelsen was mich schockierte und wnen ich nachdachte fand ich es eklig.
Liebe Grüße Salvi

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Tanja | Datum:
Den Artikel gab es zwar noch nicht, als ich vegan wurde, aber ganz ähnlich verliefen meine Überlegungen: http://maqi.de/txt/vegetariersindmoerder.html. Ich war ja Vegetarierin, weil ich keine Tiere umbringen wollte und mußte irgendwann feststellen, daß ich mir damit nur was vormache. Ganz simpel. ;-)

Tanja

Wie ich Tierrechtlerin wurde (Achtung, lang ;-))

Autor: Tanja | Datum:
[Diesen Text hatte ich mal jemandem in einem anderen Forum auf die Frage, wie ich denn zur Tierrechtlerin geworden sei, geschrieben.]

Es wird Tierrechtlern ja immer vorgeworfen, sie hätten keine Ahnung von Tieren und Landwirtschaft, drum fange ich in meiner Kindheit an. Ich bin sehr ländlich großgeworden (und lebe noch immer in einem Kaff); mein Großvater hat Rinder, Schweine und Hühner geschlachtet und mein Großonkel war Jäger, ich liebte es, mit ihm durch den Wald zu laufen und mir vieles erklären zu lassn. Jeden Tag ging ich mit einer Milchkanne auf einen Bauernhof um Milch zu holen, ich riß mich quasi darum denn ich liebte es, im Kuhstall zu sein, die Wärme der Kühe, das Spielen mit den Kälbchen... Ich war schon immer gern mit Tieren zusammen, aber es war so normal, daß andere Tiere für uns Menschen eingesperrt und getötet werden. Daß die Kälber getrennt von ihren Müttern in kleinen Boxen standen und ihre Mütter an der Kette, daß sie in den ersten Tagen nach der Geburt jämmerlich nacheinander riefen, sie früher oder später umgebracht wurden, all das wußte ich, stellte es aber nicht in Frage. Ich lernte Reiten, bei einer Freundin sauste ich auf dem Rücken von Ponys durch den Spessart... - alles wurde zur Idylle, wenn nur ein Tier im Spiel war.

Damals wohnten wir zur Miete, unser Vermieter "hielt" zwei Kaninchen in einem kleinen Stall, ich wurde nicht müde, ihnen täglich frisches Gras zu bringen, mit ihnen zu schmusen und zu spielen. Ich war so 7 oder 8, als der Vermieter eines Tages an der Tür klingelte, er stank nach Alkohol (ich verabscheue Alkohol noch heute), mit einer Hand hielt er ein blutiges gehäutetes totes Kaninchen an den Hinterbeinen und lallte: "Frag mal deine Eltern, ob sie den haben wollen". Da war die Idylle vorbei, ich aß nie wieder "Hasenbraten" (allerdings weiterhin die Füllung eines solchen, die bestand ja aus "Hackfleisch"). Weiteres stellt man in solch einem Alter meist wohl noch kaum in Frage.

Als ich 12 war, las ich in der Schule am Schwarzen Brett die Geschichte eines Hundes, der in einem Versuchslabor der amerikanischen Rüstungsindustrie gequält wurde. Ich bekomme von so etwas keine Albträume, es läßt mich aber tagsüber nicht los. Ich quengelte so lange, bis meine Eltern mich Mitglied im örtlichen Tierschutzverein werden ließen, ich wollte etwas gegen diese schlimmen Dinge tun. Dazu kam es aber nicht, in dem Tierschutzverein hatte man kein Interesse daran, etwas zu ändern sondern nur, ein paar einzelnen Opfern ("Streicheltieren") zu helfen und ich ließ mich natürlich bald davon überzeugen, daß "man eh nichts ändern kann". Ich war stolz darauf, zu reiten und gleichzeitig auch "Pferdesalami" zu fressen, irgendwie bildete ich mir ein, sowas sei "naturverbunden".

Und weil ich mich ernsthaft dafür interessierte, machte ich mit 14 ein Praktikum bei einem Tierarzt, der nicht nur Kleintiere behandelte. Ich assistierte bei künstlichen Besamungen, hielt die Hoden eines 3 Wochen alten Ferkels in der Hand, während diese abgetrennt wurden und das Ferkel ohne Betäubung mit offenem Bauchraum schrie (ich habe weder vorher noch nachher jemals wieder jemanden so schreien gehört) und ich suchte bei der "Fleischbeschau" die Lymphknoten der toten Körper.
Was sich so viele denken, um besser verdrängen zu können, dachte ich auch: "Es ist halt nicht alles schön, aber wenn man Fleisch essen will, muß das halt sein."

Ein paar Monate später wurde ich Vegetarierin, nicht aus Tierschutzgründen, sondern weil es damals einfach "in" war. Natürlich machte ich darum auch immer wieder "Ausnahmen", bei meinen Irlandaufenthalten z.B. ernährte ich mich schon morgens von Bratwürstchen. Als ich 16 war, wurde eine meiner Klassenkameradinnen vegan. Ich hielt sie für total bekloppt. Sie ernährte sich hauptsächlich von Nudeln mit Ketchup, Pommes, Chips und erzählte was von dem "zu langen Darm des Menschen um Fleisch verdauen zu können". Innerhalb eines Jahres ging es ihr wegen ihrer Fehlernährung so dreckig, daß ich mich nur bestätigt sah. Außerdem hatte ich natürlich auch hundert andere Sachen zu tun und gar keine Lust, mich näher damit auseinanderzusetzen.

Erst mit 18 geschah das dann, als ich anfing, mich mit verhaltensauffälligen Hunden zu beschäftigen (um ihre Vermittlungschancen im Tierasyl zu erhöhen) und mich fragte, warum man einen Unterschied zwischen diesen Hunden und anderen Tieren machen sollte. Ich begann dann auch, mit anderen Menschen über Tierschutz zu sprechen, machte Diskussionsstunden mit Schülern, tauschte mich mit anderen Tierschützern aus. Ich holte Hunde von der Kette und Kaninchen aus dunklen Ställen. Aber es dauerte noch gute 2 Jahre, bis ich anfing, mich mit meiner eigenen Doppelmoral auseinanderzusetzen. Zwischenzeitlich hatte ich immer wieder über die schreienden Ferkel, Kälber u.a. „Nutztiere“ nachgedacht, ich beschloß, keinen Käse mit Kälberlab mehr zu kaufen und nur noch Eier aus Freilandhaltung. Aber was war mit den Produkten, die bereits Eier enthielten? Das waren selbstverständlich Legebatterie-Eier, und für den Käse mussten so oder so Kälber sterben - ich war also schon wieder an einem Punkt angelangt, wo ich mir nur Doppelmoral vorwerfen konnte (wohlgemerkt: ich setzte mich tatsächlich alleine damit auseinander, kannte zu dem Zeitpunkt absolut keine Veganer/Tierrechtler und wollte es einfach nur richtig machen). Doch natürlich habe ich es mit anderen Veganern zu verdanken, daß ich selbst vegan wurde - über das Internet stieß ich schnell auf so einige (u.a. auch auf Achim ;-)), die mir klarmachten, daß Veganismus weder Askese noch Mangelernährung bedeutet und es, wenn man andere Tiere tatsächlich achtet, gar keinen Weg daran vorbei gibt.

Im Sommer vor vier Jahren aß ich das letzte Mal Eiscreme aus Kuh-Milch, seitdem lebe ich vegan. Meine Freunde glaubten zuerst, das sei nur eine Phase, schüttelten den Kopf und warteten darauf, dass ich bald umfalle. Aber ich machte mich auf die Suche nach Leuten, mit denen ich was erreichen konnte. Was ich gelernt habe in den ganzen vorhergehenden Jahren der Tierschutzarbeit: Es ist sinnlos, Symptome zu bekämpfen, ausgesetzte Hunde einzusammeln und Landwirte wegen „nicht artgerechter Haltung“ anzuzeigen (habe ich unzählige Male gemacht), wenn man nichts an den Ursachen ändert: Das Bewusstsein der Menschen, dass andere Tiere „für uns da sind“. „Quälerei“ definiert jeder anders, für die meisten Leute ist es keine Quälerei, Meerschweinchen hier in Deutschland zu „halten“ - dabei sind die klimatischen Bedingungen hier absolut ungeeignet für sie. Menschen sperren andere Tiere ein, sei es zur Belustigung, zum Zeitvertreib, um sie anschließend umzubringen und aufzufressen..., warum auch immer. Doch wer gibt uns das Recht? Weil wir es „können“? Ich könnte auch einen anderen Menschen einsperren, ihn ausrauben, aber ich tue es nicht, denn ich will keinem anderen Menschen so etwas zufügen. Und warum sollte allein die Artzugehörigkeit maßgeblich sein für unser Verhalten anderen gegenüber? Sollte man nicht eher auf das achten, was mein Gegenüber mitbringt? Schweine brauchen kein Wahlrecht, denn sie haben kein Interesse an Wahlen, können mit einer Demokratie nichts anfangen. Aber sie können Schmerzen empfinden und haben ein berechtigtes Interesse daran, keine zu erleiden; sie haben Interesse an Freiheit, am Leben in einem Familienverband. All das wird ihnen von Menschen aber genommen, einfach so, „Es sind ja nur Schweine.“ Und in dem Moment muß ich daran denken, dass man auch mal sagte „Es sind ja nur Juden“ oder „Es sind ja nur Frauen“. Doch nur weil andere dieser Meinung waren, hat das diese Menschen tatsächlich zu „minderwertigen Lebewesen“ gemacht? Warum sollte man andere Tiere töten dürfen, wo es doch absolut unnötig ist? Kein Mensch muß tierliche Produkte essen, um zu überleben, wir sind das einzige Tier, welches allein aus Freude und “Genuß“ tötet (einige Psychologen und Soziologen meinen auch, dass dies aus einem Machtbedürfnis heraus geschieht). Und dieses Recht haben wir nicht, das Recht anderer auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit geht absolut vor.

Ich arbeite deswegen daran, anderen Menschen zu zeigen, was eigentlich passiert, einen Ausschnitt davon ist im Bildarchiv von http://maqi.de unter „Aktionen“ und „Befreiungen“ zu finden. Und ich zeige Alternativen auf, niemand muß hungern oder in sonst irgendeiner Weise asketisch leben, wenn er vegan wird. Jedes Tier hat eine Persönlichkeit, wenn man das erst mal begriffen hat, ändert man sein Verhalten. Denn Persönlichkeiten behandelt man nicht wie eine Sache - man zollt ihnen Respekt.

Tanja

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: nora | Datum:
Hallo Tanja,

ich finde deine Geschichte sehr interessant und sie motiviert mich noch mehr. Ich bin 18 Jahre alt und bin seit 4 Wochen erst vegan. Meine Freunde, Bekannte und Eltern dachten auch erst an eine Phase - aber mittlerweile nehmen sie mich schon recht ernst.
Warum ich vegan geworden bin?
Es gibt 1000 Gründe, die kennt ihr sicher alle :-) eigentlich gab es keinen bestimmten!

Lieben Gruß,
snjorblom

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Lars-Dietrich | Datum:
Hallo Achim,

habe gerade unter http://maqi.de/txt/interviews-tierrechte.html das Interview mit Dir und Sina Walden gelesen.

In welcher Ausgabe der Zeitschrift "Tierrechte" ist das Interview
denn erschienen?

Vielleicht wäre es gar nicht mal so schlecht, wenn Du
in Zukunkft deine Texte mit einem Datum versehen würdest.
Findest Du nicht auch?


DANKE

Gruß Lars-Dietrich

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Jonas | Datum:
Lars-Dietrich schrieb:

> In welcher Ausgabe der Zeitschrift "Tierrechte" ist das
> Interview
> denn erschienen?

Hallo,

ich bin zwar nicht Achim (oder etwa doch? Naja, sind wir nicht alle ein bisschen Achim? ;-)), aber ich kann Dir trotzdem einen Tipp geben, wo in dem Text steht, weshalb Du kein Erscheinungsdatum oder ähnliches entdeckt hast:

Zitat: Die Redaktion lehnte das Interview ab, erstens würde darin, so die Redakteurin Hannelore Jaresch, zu viel "Werbung" für Maqi gemacht und zweitens die Euphorie bezüglich des Käfigverbots in Deutschland kritisiert, das ja nun reine Augenwischerei ist - tatsächlich geriet das Heft dann auch wie zu erwarten zu einer unerträglichen, jedem Realitätssinn spottenden Selbstbeweihräucherung.


> Vielleicht wäre es gar nicht mal so schlecht, wenn Du
> in Zukunkft deine Texte mit einem Datum versehen würdest.
> Findest Du nicht auch?

Also, eigentlich macht Achim das ja meines Wissens auch, aber in dem Fall war es wohl wirklich nicht nötig...

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Peter | Datum:
Tanja, Deine Geschichte ist so bewegend, dass ich richtig gerührt bin. Ich finde, es ist wichtig, mit beiden Beinen im Leben zu stehen.
Du hast von klein auf mit Tieren gelebt, dann jedoch hast du gesehn, wie ungerecht es ist, sie einzusperren und auszubeuten. Das ist richtig.

Mir ging es darum, das zu finden, womit ich mich selbstverwirklichen könnte. Da hätte ich Medizin studieren und ein fleissiger Geschäftsmann werden können.
Ich hätte Arzt oder Buisinessmann werden können. Auf einmal habe ich etwas gehört von Indien und dass die Menschen dort seit alters vegetarisch leben mit viel Beiwerk und Philosophie.
Dann wollte ich das auch, weil es gut ist. Und später hatte ich das Bedürfnis, all die Ungerechtigkeiten gegen Tiere nicht mehr mitzumachen.
Dann wurde ich Veganer, wie ich irgendwann erfuhr, dass man es nennt.

Peter

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Achim Stößer | Datum:
Vielen Dank für diese ausführliche, lebhafte und erhellende Schilderung ;-) .

Achim

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: plenocervix | Datum:
naja, das war halt die logische konsequenz, zu der alle vegetarierinnen einmal kommen muessen, wenn sie nachdenken.

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Achim Stößer | Datum:
plenocervix schrieb:
>
> naja, das war halt die logische konsequenz, zu der alle

... ethisch motivierten (das ist nicht unwesentlich: ein Grund, warum die meisten vegetarier nicht vegan werden, auch wenn ihnen die relevanten Fakten - VsM genannt werden: sie sind aus egoistischen, nicht aus ethischen Motiven Vegetarier) ...

> vegetarierinnen einmal kommen muessen, wenn sie nachdenken.


Achim

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: plenocervix | Datum:
nicht ausschliesslich (direkt) ethisch motiviert. hinter veganismus koennen auch relativ eigennuetzige motive stehen (gesundheit, etc), spinnereien (religioese verblendung, profilierungsbestrebungen), oder indirekt ethische gruende (umweltaspekte, oekonomie, herrschaftsfreiheit, etc).

bei mir sind es eben zum nicht geringen teil letztere.

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Rudi S. | Datum:
Hallo plenocervix,
Du hast den natürlichen gesunden Ekel vor Fleisch vergessen. Aus dem grund war ich Vegetarier, bis ich durch ein Flugi auf die ethischen Aspekte des Veganismus aufmerksam wurde.
Die Umstellung erfolgte dann spontan (so das ich zu dem Zeitpunkt nur ein paar Leinenschuhe hatte, die Lederschuhe wanderten umgehend in die Tonne) von einem Tag auf den anderen.
Grüße von Rudi

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: doxepino | Datum:
Wäre es denn nicht sinnvoller gewesen die Schuhe anonym zu verschenken, z.B. zur Alterkleidersammlung zu geben oder so? Ich meine, dann werden schließlich ein Paar "Leder"schuhe weniger gekauft und somit wenn man es hochrechnet einem Tier weniger die Haut vom Leib gerissen. Oder ist meine Überlegung falsch und ich hätte meine 3 Paar Tierhautschuhe besser wegwerfen anstatt verschenken sollen?

lg,
doxepino

Re: "Leder"schuhe

Autor: Nancy | Datum:
also, erstmal: veganerin bin ich geworden, weil es eine logische konsequenz zum vegetarismus ist, den ich schon jahrelang praktizierte und zum anderen, weil eine freundin ernährungslehre in der schule hatte und mir grundlegend bewies, wie man vegan leben kann... das überzeugte mich. und bei eigener näherer betrachtung verinnerlichte ich diese einstellung, obwohl das ja ein langwieriger, (zum glück) noch nicht abgeschlosener prozess ist.
aber, was die lederschuhe betrifft, so bin ich der meinung, dass man sie nicht unbedingt verhökern muss, denn die dinger will ich meinen ärgsten feinden nicht mehr andrehen. ich trage sie solange noch, bis sie auseinander fallen, kaufe mir aber selbstverständlich keine neuen tierhäute mehr, ganz klar! wegschmeißen wäre unsinnig, in meinen augen, obwohl es natürlich den einstieg in eine solche lebensweise erheblich unterstützt, durch dieses sich-davon-lösen... wie auch immer. ich bedauere, dass ich diese schuhe einstmals gekauft habe, trage sie aber dennoch, bis sie aus dem leim gehen, damit es nicht völlig umsonst war. schließlich trage ich nicht mehr zum töten von tieren bei! das ist, was zählt, die vergangenheit kann ich eh nicht mehr ändern!
*lg*

Re: "Leder"schuhe

Autor: doxepino | Datum:
Ich weiß nicht, mir würde die Vorstellung nicht behangen etwas zu tragen, an dem soviel Blut klebt.

Re: "Leder"schuhe

Autor: Peter | Datum:
Du kannst natürlich machen was Du willst.
Ich will nur mal darauf hinweisen, wie wohltuend es für die Füsse ist, nicht mit der toten Lederhaut herumlaufen zu müssen. Auch die Chemikalien, die darin sind vom Gerben, sind äusserst gesundheitsschädlich. Ich bin froh, dass ich die nicht habe. Und wenn jemand danach fragt, stehst Du immer noch in Lederschuhen da. Dann wirkst Du vielleicht unkonsequent.
Auf alle Fälle ist es für mein Gefühl wichtig, die eigene Überzeugung nach aussen hin (hier buchstäblich) zu vertreten.

Peter

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: plenocervix | Datum:
> Du hast den natürlichen gesunden Ekel vor Fleisch vergessen.

der existiert nur so lange das "fleisch" roh ist, so bald es sich am doenerspies dreht, isses nichtmehr eklig. weil dann der bezug unterdrueckt werden kann.

Roh macht froh?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Du hast den natürlichen gesunden Ekel vor Fleisch vergessen.
>
> der existiert nur so lange das "fleisch" roh ist, so bald es
> sich am doenerspies dreht, isses nichtmehr eklig. weil dann

Jein.

Viele Menschen konsumieren Leichenteile (auch) roh. Mal von diversen Rohköstlern abgesehen ist z.B. "Mett", "Tartar", Austern (diese lebend), anderenorts z.B. Sashimi (filetierte rohe Fischleichen), diverse Sushi-Verianten, der Verzehr lebender Maden usw. usw. nicht unüblich.

Umgekehrt finden viele (auch ansonsten leichenfressende) Menschen auch erhitzte Leichen - je nach Körperteil, Spezies usw. ("Kutteln", Froschschenkel, Katzen, "Haggis", Maden) - "ekelerregend".

Achim

Re: Roh macht froh?

Autor: plenocervix | Datum:
naja, ich bin mal von meinen erfahrungen mit der allgemeinheit ausgegangen.

btw, ich denke, dass viele sich als maennlich definierende menschen rohes fleisch essen, um ihre "maennlichkeit" unter beweis zu stellen.

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Tanja | Datum:
So, weil mich das auch von anderen, die hier im Forum sind, brennend interessiert und das eh ein Thema ist, was auch für Neulinge immer wieder interessant ist, schiebe ich den Thread einfach mal wieder nach oben. ;-)

Tanja

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Ellie | Datum:
Zunächstmal bin ich Vegetarier geworden, weil ich einen Bericht über Schweineschlacht- und Mastbetriebe im Fernsehen gesehen habe. Da ist mir der Hähnchenschenkel im Hals steckengeblieben und am nächsten Tag war ich Vegetarier. Ich hab dann natürlich stundenlang Zeit vorm Computer verbracht und bin ziemlich sofort auch mit dem Veganismus zusammengestoßen, was dann bei mir allerdings noch ein Jahr gedauert hat. Nach einem halben Jahr aber habe ich auf Eier (und Eiprodukte) verzichtet, als ich einen verletzten Vogel von der Straße gerettet habe. Nach einem weiteren halben Jahr, kam ich ein Stück Käse-Pizza kauend von der Arbeit wieder und hab ein bisschen im Internet rumgesurft, wobei ich mich mal wieder mit Fotos von Schlachtungen (insbesondere Kühen) auseinandergesetzt habe. Da hat es dann plötzlich Klick gemacht, und mit einem neuerlichen Heulanfall (wie ich ihn auch schon beim Sprung zum Vegetarier hatte) wurde ich Veganer. (:

Während meines ganzen Vegetarier-seins aber hatte ich im Hinterkopf Gewissensbisse und fühlte mich richtig erleichtert und befreit, als ich dann Veganer wurde. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es Vegetarier gibt, die von Veganismus gehört haben, aber dennoch behaupten sie seien mit ihrer Ernährungsform vollkommen glücklich. Zu mir hat mal eine Vegetarierin gesagt: Tiere töten findet sie nicht gut, aber Kühe seien ja Nutztiere die extra dafür gezüchtet wurden, also könne man die Milch ruhig trinken. Auf mich machte sie den Eindruck, als hätte sie das tatsächlich geglaubt. Erstaunlich. (:

Ellie

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Tobi | Datum:
Ich hatte weder ein Schlüsselerlebnis noch wurde ich von außen beeinflusst, als ich mich 1998 spontan dazu entschloss, von nun an kein Fleisch mehr zu essen. Ich dachte einfach, dass ich niemanden umbringen müsse, um trotzdem gut leben zu können (und dachte, als Vegetarier würde man das nicht tun). Als ich am andern Tag am Schulkiosk für eine Brotzeit anstand, kaufte ich - in alter Gewohnheit und ohne nachzudenken - eine Salamisemmel, wie ich es wohl schon hundert mal getan hatte. Ich biss 'rein und kaute. Nach einigen Momenten fiel mir ein, dass ich ja kein Fleisch mehr essen wollte und spuckte es aus und warf die Semmel weg. Ich lebte daraufhin etwa zweieinhalb Jahre lang als Vegetarier. So um 2001 'rum bekam ich einen Internet-Anschluss. Ist ja klar, dass man sich da dann bissl umsieht, was man so findet über Vegetarier und so. Als ich die Fakten dann präsentiert bekommen hatte, war mir klar, dass ich den Rest meines Lebens vegan verbringen werde. Ich musste auch nicht großartig den "Schalter" auf "Ich bin jetzt vegan" umlegen. Es fiel mir so leicht wie nichts. Ich finde ohnehin, dass dieses "schwierige Umstellen" hochstilisert wird. Ist doch völlig klar: sobald man Bescheid weiß, was man verursacht, unterläßt man es, Punkt! Was gibt es da noch lange zu überlegen?!

Viele Grüße,

Tobi

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Ricarda+ | Datum:
Ich mochte andere Tiere auch schon immer gerne, habe das Fleisch- und Qualprodukte Fressen aber nie wirklich hinterfragt.
Ich kannte dann irgendwann einige Vegetarier, aber habe mir immer eingeredet, dass das doch eh egal ist und keinen Unterschied macht, ob ich Fleisch esse oder nicht.
Um mein Gewissen zu bereinigen habe ich dann angefangen beim Deutschen Tierschutzbund zu spenden. Ich weiß noch, dass in deren Zeitschrift immer schön stand, dass man was für Tiere tun kann, aber nicht auf sein Steak verzichten muss. Fand ich irgendwie komisch, aber hab trotzdem weiter Fleisch gefressen, obwohl dieser dämliche Satz mich fast schon dazu gebracht hätte, Vegetarierin zu werden.
Ich dachte, dass ich ohne Fleisch so gut wie nichts mehr essen kann, was aber wohl eher an den Gerichten liegt, die man immer so zu essen bekommt, sei es im Restaurant oder in der Fleischfresserfamilie. Da geht so gut wie nichts ohne Leichen.
Ich hab dann mal auf einer Party vegane "Chicken Nuggets" gegessen und ich war erstaunt, wie super die geschmeckt haben. Ich hätte echt keinen Unterschied zu Leichennuggets herausschmecken können.
Deswegen hab ich mir gedacht, dass es ja doch ganz einfach wäre ohne Fleisch zu leben.
Am nächsten Abend hab ich mich dann im Internet nach Ersatzprodukten umgeschaut und eine Homepage gefunden, auf der Ersatzprodukte aufgelistet waren.
Ich bin dann auch über Vegetarier sind Mörder gestolpert und mir war klar, dass ich auf jeden Fall aus ethischen Gründen nicht lange Vegetarierin bleiben würde.
Wegen einiger Turbulenzen mit meinen Eltern, wollte ich es aber auf den Tag verschieben, an dem ich ausziehen wollte, was nicht mehr allzu lange hin war (insbesonders verglichen mit der Zeit, in der ich Leichen gefressen habe). Ausserdem wollte ich mal testen, wie das so als Vegetarierin geht mit dem Essen.
Trotzdem habe ich schon nach 4 Monaten Vegetarismus und einem Gespräch mit meinen Eltern, wie wir das regeln wollen (ich hab fast schon um Erlaubnis gefragt und zurück kam ein einfaches: Ja, kein Problem.) auch keine Qualprodukte mehr konsumiert :)

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: neza | Datum:
ich wurde vor über 4 1/2 jahren durch peta vegan (das soll nicht heißen, dass ich heute deren praktiken befürworte), nachdem ich dort von der milch- und eiproduktion las. dachte vorher natürlich auch: "als vegetarierin bist du nicht für den tod der tiere verantwortlich". für mich ist heute nicht verständlich, wieso ich mir vorher nie darüber gedanken gemacht hab und mich so auf dieser bequemen und fatalen annahme ausruhen konnte... mir kommt's vor, als sei ich heut' ein völlig anderer mensch. veganismus hat mein leben auf jeden fall bereichert.

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Schlunz | Datum:
Ich hab mich vor fünf, sechs Jahren in nem Vegetarierforum mit Tanja rumgezofft... So ein bis zwei Wochen lang, dann war ich auch vegan.
Ich hab die unbequeme Wahrheit, die sie mir zeigte, geschluckt und nicht verdrängt.
Mein omnivorer und vegetarischer Freundeskreis hat damals extra ne gemeinsame Sitzung einberufen, um zu beraten, wie man mich von diesem "Weg ins Verderben" abbringen könnte... ;o)
Seit dem hatte ich nie wieder ne Grippe oder Ähnliches und habe kein Kilo abgenommen (zugenommen auch nicht).
Über die Jahre sind mir Tierrechte und Tierrechtspropaganda immer wichtiger geworden und ich konnte neben jenen nichtmenschlichen Tieren, die nicht mehr auf mein Konto umgebracht werden, auch sonst so manche vor dem Tod bewahren und zu einem besseren Leben verhelfen.
Man braucht keinen Helferkomplex, um sich dabei gut zu fühlen. ;o)

LG, Schlunz

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Karl Rudin | Datum:
Durch meine Begeisterung für Südostasien und meine Praxis des Zen infolgedessen wurde ich Vegetarier. Ich war immer ein bewusster Vegetarier und habe in rechtem Wissen einen Bogen um Spiegelei oder Käsefondue gemacht, aber Inhaltslisten oder Produktanfragen aufgrund doch starker Verdrängung keine gemacht.
Als ich meine Freundin kennenlernte, führte sie mich ein in ihre vegetarische Welt, bestehend aus Grillkäse, Mozzarellasticks und Emmentalerscheiben zu jeder Mahlzeit. Ich machte diese Ernährung ein Jahr mit, während dem ich fünf Kilo zunahm.
Meine Eltern schenkten mir ein vegetarisches Kochbuch zu Weihnachten, welches auch vegetarische Zutaten auflistete. Darin war deutlich zu lesen, dass Käse nicht per se vegetarisch ist und ich sprach Käse von da an wieder weitestgehend ab. Im Internet wollte ich nach Foren suchen, um mich über dieses Dilemma auszutauschen und stiess auf "Vegetarier sind Mörder". Der Rest ist Geschichte.
Ich habe die fünf Kilo und 5% Fett wieder abgenommen, fühle mich gesünder denn je und spüre, dass ich der Natur um ein vielfaches verbundener bin als zuvor.

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: zoraratzie | Datum:
Bei mir kam das Vegetarier sein von heute auf morgen. Als ich ca. 13 Jahre alt war, wollte ich mit zwei Freundinnen ins Kino, wir mussten aber warten, bis meine Mutter wieder nach Hause kam, da ich auf meine kleine Schwester aufpassen musste. In der Zwischenzeit haben wir alte Bravos gelesen und da habe ich eine Reportage über Tiertransporte entdeckt. Als meine Mutter schließlich heim kam, war es zu spät fürs Kino, also entschieden wir uns, wenigstens noch zu McDonalds zu gehen. Und wie ich da dann so stand, habe ich mich so vor den Burgern geekelt, dass ich nur Pommes gegessen habe.

Diese Reportage ist die erste Begegnung mit Tierausbeuterei, an die ich mich bewusst erinnern kann. Und ab da war es auch klar, dass ich nie wieder Fleisch essen werde. Damals war ich in einem Schülerhort, habe mir anfangs noch die Bolognesesauce abgeseiht, aber sehr bald vegetarisches Essen bestellt. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich keine anderen Vegetarier und schon gar keine Veganer und wurde schon oft dumm angeguckt. Allerdings nicht von meiner Mutter, sondern ganz im Gegenteil: als ich ihr von meinen Beweggründen erzählt habe, wurde sie auch zum Vegetarier und mit ihr meine kleine Schwester. Nach und nach habe ich auch einige andere Vegetarier kennen gelernt; teilweise konnte ich auch noch mehr Leute überzeugen, vegetarisch zu leben.

Eines Tages hat mir eine Freundin, die (inzwischen) auch Vegetariern war, erzählt, dass ihr Bruder Veganer sei. Damals fand ich das allerdings ziemlich übertrieben, denn man tut einer Kuh ja schließlich nicht weh, wenn man sie melkt; im Gegenteil, Kühe müssen ja gemolken werden usw. Blöde Ideen halt, um sich vor der Wirklichkeit zu schützen. Dieser Bruder meiner Freundin hat das Veganer sein auch ziemlich schnell wieder aufgegeben (keine Ahnung warum) und ich habe mir da auch keine weitern Gedanken darüber gemacht.

Oft wurde ich, wenn ich gesagt habe, dass ich Vegetarier bin, gefragt: „Aber du bist hoffentlich kein Veganer, oder?“ und meine Antwort war dann immer: „Nee, ach Quatsch“ worauf dann wieder ein: „Na zum Glück, das ist ja auch n bisschen übertrieben“ zurückkam. Ja, und so habe ich mir 15 Jahre lang vorgelogen, dass ich keine Tiere umbringe. Beziehungsweise, ich war von allen Vegetariern die ich kenne, die „konsequenteste“ (falls man das von einem (ethisch motivierten) Vegetarier behaupten kann), somit auch die, die sich am besten damit „auskannte“, was recht und unrecht ist. Mir war also wirklich nicht klar, dass in Käse Lab ist und schon gar nicht, was Lab überhaupt ist. Vor Eiern haben mich dann vor ca. 2 Jahren angefangen zu ekeln und dann keine mehr „pur“ gegessen, also nur noch in Kuchen und so. Aber wie gesagt habe ich immer gedacht, was ich mache ist toll und hatte deshalb auch nicht das Bedürfnis, mich da weiter zu informieren.

Zum Veganer wurde ich dank „StumbleUpon“ (so ein ad-on für den Mozilla Firefox; da kann man Interessensgebiete angeben und bekommt dann von Anderen empfohlene Internetseiten gezeigt). Nachdem ich ca. 4 Wochen lang immer wieder über vermeintlich vegetarische, aber letzten Endes doch vegane Seiten „gestolpert“ bin, hat es bei mir plötzlich klick gemacht und ich wurde (genau so wie ich damals zum Vegetarier wurde) von heute auf morgen Veganer. Und: es fällt mir überhaupt nicht schwer. Es ist für mich die einzig logische Konsequenz.

Wie ja schon viele vor mir hier geschrieben haben, fühle ich mich seit dem auch viel besser. Nicht unbedingt körperlich (kann ich zumindest noch nicht feststellen, da ich noch ganz am Anfang bin), aber ich bin total zufrieden mit mir. Außerdem bin ich automatisch gezwungen, mich gesünder zu ernähren, da ich jetzt nicht mehr einfach irgendwo was essen gehen oder mich mit Schokolade voll stopfen kann. Und den Geldbeutel schont es bei mir auf jeden Fall, da ich leider bislang sehr kochfaul war und den Großteil meines Geldes zum essen gehen ausgegeben hab.
Ich hoffe, dass ich es auch diesmal wieder schaffe, ein paar Menschen (zu allererst mal meine Schwester und Mutter) zu überzeugen, dass Veganismus keine Frage von persönlicher Einstellung ist, sondern einfach sein muss. Zumal ich sonst auch noch niemand kenn, der Veganer ist :)

Oh, ich seh grad, das ist jetzt ne ganz schön lange Erklärung geworden… :)

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Tanja | Datum:
> Oh, ich seh grad, das ist jetzt ne ganz schön lange Erklärung
> geworden… :)

Macht doch nix - da sieht man mal, daß sogar die Bravo zu was gut sein kann. :D

Tanja

Bolognesesauce abgeseiht

Autor: Achim Stößer | Datum:
> in einem Schülerhort, habe mir anfangs noch die
> Bolognesesauce abgeseiht, aber sehr bald vegetarisches Essen

Uah, gruslig, daß "Vegetarier" die Salami von der Pizza puhlen habe ich ja schon gehört, aber das toppt's ...

Achim

Re: Bolognesesauce abgeseiht

Autor: zoraratzie | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > in einem Schülerhort, habe mir anfangs noch die
> > Bolognesesauce abgeseiht, aber sehr bald vegetarisches Essen
>
> Uah, gruslig, daß "Vegetarier" die Salami von der Pizza
> puhlen habe ich ja schon gehört, aber das toppt's ...


Naja, das war wirklich gaaaanz am Anfang. Und ich finds auch mehr als widerlich. Wahrscheinlich ist es mir deshalb auch so im Gedächtnis geblieben :)

Zoraratzie

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Ruben | Datum:
Hallo,

ich bin ehrlich gesagt durch PETA Veganer geworden. Im Prinzip war das eine "Hals-über-Kopf-Aktion". Jedesmal, wenn man den MSN-Messenger öffnet, kommt ein Popup mit News, die ich eigentlich gerne gelesen habe (Nutze jetzt Trillian). Unter anderem war dort auch ein Artikel über Alicia Silverstone drin, die für PETA posiert hat. Da habe ich aus Neugier bei PETA.de vorbeigeschaut und mir auch die Videoclips angesehen, die mich ziemlich umgehauen haben. Dann war ich erstmal durcheinander, weil es schon etwas komisch war, daß etwas völlig normal ist (Gewohnheit Fleisch zu essen), und plötzlich stellt man fest, daß man das quasi jeden Tag unterstützt hat. Also sagte ich mir, daß ich da nicht mehr mitmache und Vegetarier werde. Aber irgendwas stimmte da immer noch nicht. Diese Legebatterien, die durch die Maschinen verletzten Milchkühe, die oh so tolle Bodenhaltung, die im Prinzip noch schlimmer ist als die Käfighaltung, die abgeschnittenen Schnäbel und die verkrüppelten Hühner etc etc.....das würde ich weiterhin unterstützen. Also blieb nur die Möglichkeit Veganer zu werden. Ich wußte nichts davon, also überlegte ich möglichst schnell Infos einzuholen, was ich wie esse und bis dahin überbrücke ich einfach mit Gemüse, das ich mag.

Eine ziemlich gute Sache war allerdings, daß ich mich am nächsten Tag sehr gut fühlte. Ich hatte so eine Gewißheit, das Richtige zu tun. Die ersten Tage als Veganer waren wider Erwarten gar nicht schwer, sondern eher aufregend. Meine anfänglichen Denkstrukturen waren, daß ich meine vorherige Nahrung vegan ersetzen müsse. Bei meinen ersten Schritten bemerkte ich, daß ich das gar nicht brauche. Ich muß nichts ersetzen, ich gehe einfach komplett neue Wege, wobei das auch etwas chaotisch wurde :-) Ich habe wild zusammengepackt, was mir schmeckte. Da gab´s dann auch schonmal Brokkoli mit Rosenkohl lol.

Naja, heute hat alles halbwegs ein Konzept. Ich bin jetzt seit 5. Oktober Veganer. Die Wahrnehmung hat sich auch geändert. Davor war ein Hähnchen etwas leckeres. Heute sehe ich da eine Leiche.

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich bin ehrlich gesagt durch PETA Veganer geworden. Im

Mußt Du Dich ja nicht schämen. Manche Leute werden "durch" Peta, andere durch den Tierschutzbund oder durch McDonald's-Werbung vegan ... was aber nicht für diese Organisationen spricht .

Wobei ich die Konnotation, die hier mitschwingt, sehr bemerkenswert finde.

Achim

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Ruben | Datum:
Schämen tue ich mich nicht. Mir ist nur aufgefallen, daß einige Veganer nicht viel von PETA halten. Es mag Pro und Contra geben, ich sehe sie aus dem Licht, daß sie bei mir den Schalter umgelegt haben :-)

Re: Warum seid ihr Veganer geworden??

Autor: Achim Stößer | Datum:
> einige Veganer nicht viel von PETA halten. Es mag Pro und
> Contra geben, ich sehe sie aus dem Licht, daß sie bei mir den

Peta gegen Tierrechte etc. kennst Du, nehme ich an?

Achim