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Veganismusforum:
Katzen mit Nori ernähren?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 10

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Katzen mit Nori ernähren?

Autor: Nathan | Datum:
Eine Frage zur (veganen) Ernährung von Katzen:

Ich koche oft mit Yakinori, diesen gerösteten Meeresalgenblättern welche unter anderem für einige Sushigerichte verwendet werden.

Nun hat meine Katze mich vor einigen Tagen dabei beobachtet und so hielt ich, wie ich es mit vielen Lebensmitteln mache, ihr einen Fetzen Nori hin um sie daran riechen zu lassen. Nach dem ein oder anderem Schnuppern fing sie plötzlich an mit ihrer Pfote nach jenem Stück zu schlagen. Gleich hatte ich meine Hand zurückgezogen, da setze sie sich kerzengerade hin, machte große Augen und leckte sich die Wangen. Nach einiger Verwunderung meinerseits gab ich ihr schließlich eine nichtmal fingernagelgroße Portion Nori zur Geschmacksprobe, und ich glaube ihr Essverhalten und die folgenden bittenden Gesten so interpretieren zu dürfen, dass es ihr geschmeckt habe und sie weiteren Happen durchaus nicht abgeneigt sei.

Nun stellt sich mir, nicht zuletzt aufgrund des im Vergleich zu anderen Lebensmitteln relativ hohen Jodgehaltes dieser Alge, doch die Frage ob der regelmäßige Verzehr von Nori für Katzen überhaupt empfehlbar wäre. Ihr maritimes Aroma, das Katzen vermutlich an Fischleichen erinnert, könnte wahrscheinlich so manchem veganen Gericht noch den nötigen Pep verleihen um die Katze zu dessen Verzehr anzuregen.

Kennt jemand eine halbwegs seriöse Quelle für empfohlene Tagesdosen von Suprenelementen? Ist Jod überhaupt ein essentielles Spurenelemt in der Ernährung von Katzen? Oder hat jemand schon Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt, die er hier teilen möchte?

Re: Katzen mit Nori ernähren?

Autor: Tanja | Datum:
Hi Nathan,

> Nun stellt sich mir, nicht zuletzt aufgrund des im Vergleich
> zu anderen Lebensmitteln relativ hohen Jodgehaltes dieser
> Alge,

Nori soll wohl einen relativ geringen Jodgehalt haben (im Vergleich zu anderen Algenarten), aber natürlich macht es da, wie so oft, mit Sicherheit auch die Menge...

> doch die Frage ob der regelmäßige Verzehr von Nori für
> Katzen überhaupt empfehlbar wäre.

Yarrah verwendet wohl auch Nori:
Zitat: Warum wird das Yarrah Hunde- und Katzen-Dosenfutter mit Seetang und Spirulina zubereitet?
Seetang (Nori, Seelatum, Wakame und Dulse) fördern die Entwicklung eines dichten schützenden und glänzenden Fells.
Spirulina (Algenpflanze) enthält mehr als 60 Inhaltsstoffe, darunter 11 wichtige Vitamine und 12 essentielle Aminosäuren. Damit wird die Vitalität erhöht, die Abwehrkräfte gestärkt und es erfolgt eine schnelle Erholung nach intensiven Anstrengungen.
(http://www.naturwarenhaus.de/yarrah/info.htm)

Sonst kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, vielleicht ja aber noch jemand anders? :-)

Tanja

Re: Katzen mit Nori ernähren?

Autor: dolli | Datum:
Hi!

Ich weiß nix von Katzenernährung, nur ein Hinweis:

Jod wirkt auf den Hormonhaushalt der Schilddrüse, ergo ist es wichtig, nicht "überzudosieren". Nur wieviel genau kann ich nciht sagen...

lg dolli

Re: Katzen mit Nori ernähren?

Autor: Nathan | Datum:
> Nori soll wohl einen relativ geringen Jodgehalt haben (im
> Vergleich zu anderen Algenarten)

Ja, ich hätte schreiben sollen "im Vergleich zu nichtalgischen Lebensmitteln". Ich habe meine Katze bisher nämlich noch von gar keine Algenart kosten lassen.

> Yarrah verwendet wohl auch Nori:
> [quote]Warum wird das Yarrah Hunde- und Katzen-Dosenfutter
> mit Seetang und Spirulina zubereitet?
> Seetang (Nori, Seelatum, Wakame und Dulse) fördern die
> Entwicklung eines dichten schützenden und glänzenden Fells.

Das ist in der Tat interessant. Fragt sich nur in welcher Dosierung...

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Hat jemand von euch vielleicht Kenntnisse oder Erfahrungen mit Kidneybohnen in der Katzenernährung?

Re: Katzen mit Nori ernähren?

Autor: Ava | Datum:
Nathan schrieb:

> Hat jemand von euch vielleicht Kenntnisse oder Erfahrungen
> mit Kidneybohnen in der Katzenernährung?

Nein, Kidneybohnen sind jedenfalls in keinem der Rezepte für Vegicat enthalten.

Auch Algen sollten wennschon, exakt dosiert nur zur Lieferung von Jod dienen, wir reden hier je nach Algenart über eine Beigabe von kleinsten Mengen. 100 Gramm Kombu enthalten den Tagsbedarf für Menschen für mehr als zwei Jahre... Bei falscher Dosierung droht also drastische Jodüberversorgung. Nori ist vom Jodgehalt nicht so extrem, allerdings würde ich kein Risiko eingehen und mich auf die professionellen Supplemente verlassen, in denen eben auch eine Alge beigefügt ist.

Re: Katzen mit Nori ernähren?

Autor: Nathan | Datum:
Kann man Konbu denn überhaupt essen? Ich koche daraus immer nur eine Brühe und werfe das verwendete Stück hinterher in den Abfall.
In einem Geschäft habe ich auch einmal Konbu eines anderen Importeurs gesehen, auf dessen Verpackung ein großes Etikett mit Warnhinweisen prangerte, unter anderem stand da (sinngemäß zitiert) "Nur in folgendem Rezept anwenden: [...] Diese Warnung erfolgt auf Grund der deutschen Rechtsbestimmungen".

Algen und Jod, wissenswertes für Veganer

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Nathan schrieb:

> Kann man Konbu denn überhaupt essen?

Na ja, man kann auch Uran essen, ich würde die Frage anders stellen. Zum Beispiel: Ist der Verzehr von Kombu vertretbar? (Wieso nennst Du die eigentlich Konbu, mir ist die nur als Kombu bekannt?)

Ich habe Kombu noch nicht versucht, da sie wegen des extrem hohen Jodgehaltes so schlecht dosierbar ist und deshalb nur z. B. zermahlen als Pulver zum Salz eingesetzt werden sollte, also selbstgebasteltes Jodsalz sozusagen. Allerdings sollte man dazu schon wissen wieviel Salz man verwendet, denn die Mengen müssen ja aufeinander abgestimmt sein.

> Ich koche daraus immer
> nur eine Brühe und werfe das verwendete Stück hinterher in
> den Abfall.

Kann sein, da Jod flüchtig zu sein scheint, dass durch den Kochvorgang die Konzentration von Jod abnimmt, allerdings wird sich gerade wegen des Kochens das meiste Jod eben in der Brühe befinden und nicht in der ausgekochten Alge selbst. Eigentlich sind die Empfehlungen eher umgekehrt: Einweichen, Wasser wegschütten, kochen, Wasser wegschütten und dann die Alge zum Gericht geben. Allerdings sind diese Empfehlungen für die Verwendung von Algen als Hauptzutat, für die vegane Küche gelten da andere Zubereitungsrichtlinien, dazu weiter unten.

> In einem Geschäft habe ich auch einmal Konbu eines anderen
> Importeurs gesehen, auf dessen Verpackung ein großes Etikett
> mit Warnhinweisen prangerte, unter anderem stand da
> (sinngemäß zitiert) "Nur in folgendem Rezept anwenden: [...]
> Diese Warnung erfolgt auf Grund der deutschen
> Rechtsbestimmungen".

Ja, das hängt eben mit dem starken Jodgehalt zusammen, Jod Überdosierung ist nunmal genauso wie Unterversorgung gesundheitsschädlich. Ich würde wegen dieser Unsicherheit Kombu in Gerichten nicht verwenden, wie will man 0,04 Gramm Alge abwiegen? Denn dies ist die Menge Alge die bereits den Tagesbedarf Jod enthält. Das Rezept ist vermutlich so ausgelegt, dass im Prozess viel von dem Jod ausgeschwemmt wird. So weit ich weiß ist Kombu offiziell auch gar nicht mehr als Lebensmittel erhältlich sondern wird als Badezusatz verkauft.

Allerdings speichern verschiedene Meeresalgen verschiedene Mengen Jod, am idealsten für die vegane Küche ist die Arame, ein paar Zweigerl kurz vor Ende des Kochvorgangs dem Gericht beigefügt ist ideal um ausreichende Versorgung mit Jod zu gewährleisten. Hijiki, welche ich früher hernahm, speichert im Meer natürlich vorkommendes, toxisch relevantes Arsen in wesentlich höheren Mengen als alle anderen Algen und ist als Lebensmittel deshalb nur für Leute geeignet, die sich ab und zu mal eine makroesoterische Suppe kochen aber nicht für die tägliche Integration.

Auch unterscheidet sich die Zubereitungsweise von Meeresalgen für die vegane Küche. Da wir die Alge ja *wegen* des Jods integrieren und sie deshalb in Gewürzmengen anstelle einer Hauptzutat verwenden, gelten die Zubereitungshinweise selbstverständlich nicht für die vegane Küche. Schließlich wollen wir den Nährstoff im Gericht haben und nicht vorher durch Einweichen oder lange Kochzeiten ausschwemmen oder verdampfen.

Da Jod in der Eiszeit aus unseren Böden entfernt wurde, sind große Teile Europas "Jodmangelgebiet", obwohl Meeresalgen eigentlich genug davon liefern würde und sie einfach in die Ernährung zu integrieren sind. Es herrscht also eigentlich kein Jodmangel sondern Kenntnismangel. Jod ist ein für den Menschen essentieller Nährwert der nicht vom Körper hergestellt werden kann und muss deshalb über die Nahrung aufgenommen werden.

Irgendwann setzte sich dann eine Jodierung von Speisesalz durch, allerdings deckt jodiertes Speisesalz nicht den täglichen Bedarf von uns Veganern, da das beigefügte Jod auf die krasse Tageskonsumdurschnittsmenge von 9 Gramm Salz ausgelegt ist. Nichtveganer, bzw. Leute die sich nicht mit Ernährung auseinander setzen, konsumieren oft ohne es zu wissen diese gesundheitschädliche Menge an Salz über Fertiggerichte, Dosennahrungsmittel, Kantinenessen und selbst Brot oder Gebäck. Und über diese Menge Salz kommen sie dann an ihr Jod, z.T. evtl. auch über Gewaltprodukte wie Drüsenmilch, der Tiernahrung wird glaube ich auch Jod zugesetzt.

Veganer, die sich auf jodiertes Salz verlassen, würden deshalb zu wenig Jod aufnehmen weil wir uns ja aus großen Teilen des Industriefoodangebotes ausklinken. Und selbst wenn es mehr veganes Industriefood gäbe, wäre es aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam darauf zurück zu greifen, schon gar nicht wegen Jod.

Also sind Meeresalgen die ideale Alternative. Allerdings gibt es wie bereits besprochen große Unterschiede, zu hoher Jodgehalt und Belastung mit natürlich vorkommenden Schwermetallen waren die genannten Beispiele. Der durchschnittliche Jodgehalt von Arame erlaubt eine entspannte Integration. 100 Gramm Alge würden mit 60 Milligramm Jod also 300 Tage reichen bei einem Tagesbedarf von 200 Mikrogramm, und 400 Tage bei 150 Mikrogramm. Dies ist sehr praktisch, denn wer sich also die 100 Gramm Tüte Arame (oder 2x50g) so einteilt, dass sie ein Jahr reicht, kann sicher sein dass seine Ernährung genug Jod enthält. Natürlich sollte man dann auch kein jodiertes Speisesalz mehr verwenden.

Wer Algen als Suppen oder Saucenzutat verwenden möchte, kann ja auf Sorten zurückgreifen in denen wenig Jod vorhanden ist, wie z. B. Nori oder die sehr leckere Dulse. Vor allem Dulse zu Tomatensauce ist wunderbar.

So, mehr fällt mir im Augenblick jetzt nicht dazu ein, sollte etwas unklar sein, bitte nicht ehrfürchtig vorm Text verharren sondern fragen, fragen, fragen und nochmal fragen.

0,04 Gramm Alge abwiegen?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kombu in Gerichten nicht verwenden, wie will man 0,04 Gramm
> Alge abwiegen? Denn dies ist die Menge Alge die bereits den

Wozu abwiegen? Also wenn die Packung, sagen wir, 40 g wiegt und (fiktives Beispiel) 100 etwa gleichgroße Blätter enthält, einfach ein Blatt in zehn etwa gleichgroße Teile schnipseln ...

Sag ich jetzt mal so theoretisch, weil ich finde, daß Algen stinken.

Achim

Re: 0,04 Gramm Alge abwiegen?

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Wozu abwiegen? Also wenn die Packung, sagen wir, 40 g wiegt
> und (fiktives Beispiel) 100 etwa gleichgroße Blätter enthält,
> einfach ein Blatt in zehn etwa gleichgroße Teile
> schnipseln ...

Ja, viel Spaß dabei:-)
Kombu ist eine sehr breite Alge und davon sind etwa fünf 8cm breite "Blätter" in der Tüte.

> Sag ich jetzt mal so theoretisch, weil ich finde, daß Algen
> stinken.

Also, ich behaupte jetzt mal, das bildest Du Dir ein, bzw. assoziierst das Aroma kräftigerer Algen mit Fischleichen. Allerdings schmecken Algen nicht nach Fisch, sondern Fische nach Meer... Der Fischgeschmack, den Du Algen unterstellst, ist also ein Meeresgeschmack. Vor allem die 10 Zweigerl Arame (die feinblättrig wie Schwarztee ist) sind in einer Tomatensauce, Suppe oder auch als Puder zermahlen wie ein Gewürz direkt auf das Gericht vollkommen geschmacks- u. geruchsneutral. Selbst Algen mit Aroma, die, wie Du sagst stinken würden bei der geringen Menge keinen Einfluss auf das Geruchs- u. Geschmackbildes des Gerichtes haben.

Theoretisch? Konsumierst Du denn _gar_ keine Algen? Welche Jodquelle nutzt Du denn?

Wer eine starke Abneigung gegen Algen hat kann übrigens einfach ein Blumenbeet oder -kasten mit Algen düngen, das Jod wird dann von den, sagen wir mal Kräutern aufgenommen. Allerdings müsste man sich dann einen Lieferanten aus Frankreich oder Irland oder so suchen, denn mit Algen aus dem Bioladen wird das etwas teuer.

Re: Katzen mit Nori ernähren?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Mengenmäßige Hauptzutat (auf dem Becher als erste aufgeführt) von Vegecat, dem Supplementpulver für vegane Katzenernährung, ist "ascophyllum nodosum", eine Braunalge. Nun kommen von dem Pulver ja nur relativ kleine Mengen ins Essen, aber am einfachsten wird es sein, mal die Hersteller veganer Katzennahrung zu fragten, wie es damit aussieht.

In den früher mitgelieferten Rezepten wurde, wenn ich mich recht erinnere, auch Algengerichte empfohlen (habe ich aber, weil das Zeug tatsächlich geruchlich an Fischleichen erinnert und ich es daher normalerweise nicht habe, glaube ich, nur einmal ausprobiert (mit wenig Erfolg, aber Katzen sind ja extrem unterschiedlich, was ihre Geschmackspräferenzen angeht).

Suchmaschine zu "Katzen Jod" befragen könnte auch weiterhelfen.

Achim