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Veganismusforum:
Die bunte Welt der Vegetarier...

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 23

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Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Schlunz | Datum:
High!
Als ich mich in einem anderen Forum über "Vegetarier sind Mörder" unterhielt, antwortete mir Userin Lena mit einer (wie ich finde) repräsentativen Auflistung von Vegetariern, die ich hier mal reinkopieren werde:

"Ich unterteile Vegetarier in folgende Verhaltens-Kategorien:

1. Der Ignorant

Diese Sorte ist für mich ethisch die schlimmste, weil sie die Augen wissentlich vor dem Leid verschiesst. Eifrig wird der Eier- und Milchkonsum verteidigt und nicht im geringsten daran gedacht sich vegan zu ernähren. Zu den Ignoranten-Typen gehören auch Leute die ihre Milch und Eier von Bekannten holen. "Dort ist alles viel besser". Dass sie ihre Tiere ebenfalls schlachten, ausbeuten, einsperren und vergasen wird nicht bedacht.

2. Der "Ich wohne noch zuhause"- Typ

Eine absolut faule Ausrede. Ich lebe ebenfalls noch daheim und bin trotzdem Veganerin. Auch wenn meine Mutter und mein Vater nicht damit einverstanden wären, würde ich es durchziehen. Bei so vielen Dingen verstossen Kinder gegen elternliche Regeln und Gebote - nur bei ihrer Ernährung liegen sie unter Mamas Stiefel. Das sind auch die Leute die sagen, dass sie vegan leben werden sobald sie ausziehen. Ich frage mich was es bei ihnen daheim denn zu Essen gibt. Ist es denn so ein riesiger Aufwand zu einem Apfel statt zur Milchschnitte zu greifen? Schmort man in der Hölle, wenn man sich die pflanzlichen Beilagen vom Mittagessen nimmt und zu Milch-Eier-Pfannkuchen nein sagt? Ich frage mich was für sadistische Eltern man haben muss um solch eine Angst vor ihnen zu haben.

3. Der Mitläufer

Diese Meschen leiden schon allein wegen ihrem Vegetarismus an sozialer Missgunst und wollen nicht für verrückt erklärt werden, wenn sie sich vegan ernähren. Das Ansehen in der Gesellschaft ist ihnen wichtiger als auf Massenmord zu verzichten. Die Reihenfolge ihrer Prioritäten kann ich mir nur durch eine tiefe geistige Störung erklären.

4. Der Junkie

Er kann sich ein Leben ohne Eier und Milch nicht vorstellen, sie gehören zu seinem Leben wie Sauerstoff und Licht. Wenn er auf seine tierischen Suchtmittel verzichten würde, wäre es das Ende seines Lebens. Seine Geschmacksnerven entscheiden was er zu sich nimmt, nicht etwa seine Vernunft. Diese Art von Mensch ist egoistisch ohne Ende und sieht nur seinen Gaumenkitzel als wichtigste Aufgabe seines Lebens an. Die häufigste Argumentation dieser bedauernswerten Art lautet: "Aber Milch und Eier sind doch so lecker"

5. der Schnäppchenjäger

Statt sich ernsthaft mit der Thematik und den draus entstehenden Kosten auseinanderzusetzen wird mit dem "hohen" Preis von Sojamilch argumentiert. Dass Kuhmilch einfach nur zu Unrecht einen Spottpreis hat wird nicht bedacht. Diese Art von Menschen setzt sich wahrscheinlich niemals mit der Qualität seiner gekauften Produkte auseinander. Typische Art von Wühlkorb-Kunden. Dass eine vegane Ernährung auch ohne Sojamilch und Tofu funktioniert ist für ihre Hirnkapazität zu hoch.

6. Der "ich esse fast vegan"- Vegetarier

Dieser Veggie wird sein Leben lang behaupten er würde sich fast vegan ernähren. Jeden Tag trifft man ihn jedoch mit einem Käsebrötchen an. Hier ist mangelnde Konsequenz oder Diskussionsfaulheit der springede Punkt. Der Mensch hat keine Lust weiter von Veganern bekehrt zu werden, hat aber auch keine Lust auf "seine" Tierprodukte zu verzichten. Also wählt er einen wackeligen Mittelweg.

7. Der interessierte und selbstkritische Vegetarier

Meine Lieblingssorte. Der Mensch sieht die Endstation nicht etwa im Fleischverzicht sondern ist offen für neue Informationen und Fakten. Er sieht in einer Veränderung seines Essverhaltens keinerlei/fast keine Probleme und erkennt seine Fehler und widersprüchliches Verhalten. Bald nach diversen Informationen über Milch und Eier ist sich diese Person bewusst was für ein Unrecht dahinter steckt und erkennt, dass auch Tierprodukte mit Leid und Ausbeutung zusammehängen. Der Satz "Für mich muss kein Tier sterben" in Zusammenhang mit Vegetarismus scheint ab diese Zeitpunkt absurd. Relativ schnell werden diese Menschen vegan und setzen sich häufig aktiv für Tierrechte ein.

Ob die Entscheidung zum Veganismus eher durch positiven Zuspruch kleiner Veränderungen oder durch weitere Kritik beschleunigt wird ist von Mensch zu Mensch verschieden. Ich preferiere beide Arten und verwende eine davon je nachdem auf was der "sich verändernde" Vegetarier einsichtiger reagiert. Die Haudrauf-Methode empfinde ich als ebenso wirkungsvoll wie die Belobigung. Es kommt wahrscheinlich auch auf die Erziehung des Vegetariers an. Je nachdem ob ihn seine Eltern eher mit Strafe oder Lob erzogen haben, wird er auf die jeweilige Methode reagieren."

Lena

***

Wem noch was einfällt...
Ich finde jedenfalls keine weiteren Abstufungen.

LG, Schlunz

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Ricarda+ | Datum:
> 2. Der "Ich wohne noch zuhause"- Typ
>
> Eine absolut faule Ausrede. Ich lebe ebenfalls noch daheim
> und bin trotzdem Veganerin. Auch wenn meine Mutter und mein
> Vater nicht damit einverstanden wären, würde ich es
> durchziehen. Bei so vielen Dingen verstossen Kinder gegen
> elternliche Regeln und Gebote - nur bei ihrer Ernährung
> liegen sie unter Mamas Stiefel. Das sind auch die Leute die
> sagen, dass sie vegan leben werden sobald sie ausziehen. Ich
> frage mich was es bei ihnen daheim denn zu Essen gibt. Ist es
> denn so ein riesiger Aufwand zu einem Apfel statt zur
> Milchschnitte zu greifen? Schmort man in der Hölle, wenn man
> sich die pflanzlichen Beilagen vom Mittagessen nimmt und zu
> Milch-Eier-Pfannkuchen nein sagt? Ich frage mich was für
> sadistische Eltern man haben muss um solch eine Angst vor
> ihnen zu haben.

Ich denke nicht, dass man diesen Punkt so sehr pauschalisieren kann.
Nur Äpfel zu essen bringt es garantiert nicht und die pflanzlichen Beilagen vom Mittagessen, sind nicht sonderlich viele, wenn ich bedenke, dass an die meisten Gemüsesorten, zumindest bei mir und meinen Eltern, Sahne oder Margarine drankommt. Margarine aber auch nur, weil meiner Mutter Butter einfach nicht schmeckt.
Da bleibt also nicht mehr viel übrig.
Klar denke ich, dass es dafür auch Lösungen gibt, die ich in einem anderen Thread dazu auch schon erläutert habe.
Dennoch kann ich mir vorstellen, dass nicht alle Eltern das so machen, wie meine.
Es gibt sicherlich Eltern, die dafür absolut kein Verständnis haben und selbst von 50€ Taschengeld kann man sich keinen Monat ernähren.
Ich hab mich mal gefragt, ob man bei solcher Erpressung nicht das Jugendamt einschalten könnte. Wahrscheinlich geben die dem Kind dann auch denn Rat nicht so verrückt zu sein und "normal" zu essen.
Abgesehen davon war ich öfters in Situationen mit meinen Eltern, in denen ich zusätzlichen Druck nicht ausgehalten hätte bzw. meine Eltern mich wohl einfach auf die Straße gesetzt hätten.
Klar ist das kein Grund Tierleid weiter zu verursachen, aber ich denke, dass dieser Punkt von den oben genannten mitunter schwieriger zu lösen ist.
Einfach zu sagen ess doch nen Apfel und nimm dir das Gemüse vom Mittagessen, find ich wirklich ein bisschen zu simpel gelöst.
Sollte vielleicht auch nicht so rüberkommen von Lena, weil es wirklich Leute gibt, die einfach nur ignorant sind und sich hinter der Ausrede verstecken.

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Schlunz | Datum:
Ricarda+ schrieb:

> Ich denke nicht, dass man diesen Punkt so sehr
> pauschalisieren kann.
> Nur Äpfel zu essen bringt es garantiert nicht und die
> pflanzlichen Beilagen vom Mittagessen, sind nicht sonderlich
> viele, wenn ich bedenke, dass an die meisten Gemüsesorten,
> zumindest bei mir und meinen Eltern, Sahne oder Margarine
> drankommt. Margarine aber auch nur, weil meiner Mutter Butter
> einfach nicht schmeckt.

Da hast Du wohl Recht...
Das ist ein Punkt, über den ich nicht weiter nachgedacht habe.
Meine Mutter ist schon lange tot, aber wenn ich zurückdenke, wie es war...
Ab 14 kochte ich mir als Vegetarier mein Essen selber, weil oft nicht mal das, was neben Fleisch, etc. übrig blieb, für Vegetarier geeignet war (Mehlschwitze aus der Fleischpfanne, Soße aus dem Bratfett, überall drübergekippt...).
Meine Mutter hatte nen echten Nachkriegsschaden und ohne viel Fett von und aus nichtmenschlichen Tieren ging bei ihr gar nichts.

Wer noch "zuhause" wohnt und vegan leben will, muss sich von der Küche seiner unveganen Eltern "abnabeln", sonst wird es schwierig (und ungesund).

LG, Schlunz

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Ricarda | Datum:
Ja, ich hab auch den Vorteil, dass ich mich früh schon fürs Kochen interessiert habe, weil ich einfach zu gerne esse ;)
Wenn man komplizierte Eltern hat, dann wird das Selberkochen bzw. "abnabeln" aber trotzdem noch schwer sein.
Wir hatten hier öfters mal Probleme, weil die Küche dann einfach von einer der beiden Parteien blockiert war.
Ansonsten haben meine Eltern sich aber gut auf mich eingestellt und mir oft Gemüse zurückgelegt oder wenn sie grad dabei waren, extra noch was für mich in veganer Version gekocht (z.B. Erbsensuppe).
Mit dem Einkaufen ist das dann auch sone Sache.
Da hatte ich wohl auch Glück, dass ich immer Geld bekommen hab um mir extra Sachen zu kaufen oder mir im Internetveganshop was zu bestellen. Zusätzlich war ich auch recht mobil, sodass ich immer in einem Biosupermarkt 50km von hier eingekauft habe, wenn ich grad da war.
Man kann da halt leider nicht in jede Familie reingucken. Wenn ich aber daran denke, was sich bezüglich anderer Themen manche Eltern so leisten oder wie unterschiedlich sie in ihren Denkweisen sind, bin ich sicher, dass es da wirklich welche gibt, die das Kind lieber verhungern lassen oder anderweitig unter Druck setzen und wenn man so jung ist, kann einem das schon je nach Charakter zusetzen.

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Magdalena | Datum:
Zitat: Nur Äpfel zu essen bringt es garantiert nicht und die pflanzlichen Beilagen vom Mittagessen, sind nicht sonderlich viele, wenn ich bedenke, dass an die meisten Gemüsesorten, zumindest bei mir und meinen Eltern, Sahne oder Margarine drankommt.


Ich habe nicht behauptet, dass man NUR Äpfel essen muss, aber man könnte den Milchnachtisch durch Obst ersetzen. Es wäre auch sehr gut für die Gesundheit. ;)

Bei den Gemüsebeilagen kann man ja nachfragen ob man sie auch ohne Sahne und Margarine bekommt.

Zitat: Wenn ich aber daran denke, was sich bezüglich anderer Themen manche Eltern so leisten oder wie unterschiedlich sie in ihren Denkweisen sind, bin ich sicher, dass es da wirklich welche gibt, die das Kind lieber verhungern lassen oder anderweitig unter Druck setzen und wenn man so jung ist, kann einem das schon je nach Charakter zusetzen.


Gut, dann habe ich eine Unterstufung vergessen: Das Kind von schlechten Eltern.

Wenn jemand von seinen Eltern bedroht oder ausgehungert wird, dann würde ich diesem jemanden raten schleunigst das Jugendamt zu alarmieren. Es geht nicht an, dass junge Veganer vor die Tür geworfen werden. Diese Androhung habe ich übrigens schon oft von den Eltern anderer gehört - es ist einfach nur lächerlich. Dadurch würden sie sich nämlich strafbar machen. Meistens sind es nur leere Drohungen.

Und wenn nicht, dann wie gesagt: Jugendamt.

Zitat: Es gibt sicherlich Eltern, die dafür absolut kein Verständnis haben und selbst von 50€ Taschengeld kann man sich keinen Monat ernähren.


Ich glaube kaum, dass es bei omnivoren Eltern NICHTS Veganes gibt.

Ansonsten, wegen der Mittagessen-Sache: Selbst kochen. Irgendwann muss jeder anfangen einkaufen zu gehen und zu kochen. Es ist kein Weltuntergang wenn man sich sein Essen selbst zubereitet.

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Schlunz | Datum:
High Lena!

Magdalena schrieb:

> Ansonsten, wegen der Mittagessen-Sache: Selbst kochen.
> Irgendwann muss jeder anfangen einkaufen zu gehen und zu
> kochen. Es ist kein Weltuntergang wenn man sich sein Essen
> selbst zubereitet.

Ich muss immer wieder feststellen, dass die gegenwärtige omnivore Generation der Teens und Mittzwanziger unglaublich kochfaul ist.
Mikrowelle auf, reinschieben, "Pling!" und rausnehmen...
Ansonsten "call a pizza"...
Durch diese Faulheit mangelt es natürlich auch an know how, die simpelsten Gerichte zuzubereiten.
Ich glaube, die wenigsten lernen heuzutage noch das kochen, wenn sie nicht vegan werden und gäbe es mehr vegane Fertiggerichte, würden sogar viele Veganer eher darauf zurück greifen... ;o/

LG, Schlunz

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Magdalena | Datum:
Zitat: Ich muss immer wieder feststellen, dass die gegenwärtige omnivore Generation der Teens und Mittzwanziger unglaublich kochfaul ist.


Absolut richtig. Ich bin auch immer wieder erstaunt wie ungern sich Jugendliche vor den Herd stellen. Kochen ist heutzutage "uncool" oder "out". Jahrelang habe ich mich gewundert warum die Teenies an der Kasse Alkohol, Coca Cola und Fertigpizza kaufen während auf meiner Seite Tomatenmark, Petersilie, Nudeln, Mehl, Gemüse, Vollkornbrot, etc. das Förderband entlangrollte.
Wundern tut es mich irgendwie nicht, dass ich noch nie in meinem Leben eine Gleichaltrige mit einem Einkaufswagen gefüllt mit gesunden Lebensmitteln getroffen habe.

Der Grund für dieses kochfaule Verhalten hat dennoch ihren Ursprung in der Familie. Entweder die Mütter sind berufstätig und ernähren ihre Kinder permanent mit Fertigfraß oder es gibt derart arrogante Mütter, dass sie ihre Kinder aus der Küche verscheuchen mit dem Satz "Lass mich das mal lieber machen". Irgendwann ist auch bei diesen Kindern die Motivation weg und sie lassen sich bekochen.

Ich musste meiner Mutter schon mit 12 in der Küche helfen, z.B. Kartoffeln schälen. Sie hat mir alles Schritt für Schritt gezeigt und ich bin ihr sehr dankbar dafür.

Demnach gebe ich Ricarda eingeschränkt Recht: Eltern beeinflussen ihre Kinder, aber trotzdem sollten sie irgendwann anfangen selbst zu denken.

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Ricarda+ | Datum:
Magdalena schrieb:
> Der Grund für dieses kochfaule Verhalten hat dennoch ihren
> Ursprung in der Familie. Entweder die Mütter sind berufstätig
> und ernähren ihre Kinder permanent mit Fertigfraß oder es
> gibt derart arrogante Mütter, dass sie ihre Kinder aus der
> Küche verscheuchen mit dem Satz "Lass mich das mal lieber
> machen". Irgendwann ist auch bei diesen Kindern die
> Motivation weg und sie lassen sich bekochen.
Ein Kind, das von seinem Vater alleinerzogen wird, hat das Problem also nicht oder wie? ;)
Man kann seine Kinder auch ohne Beruf mit Fertigfraß ernähren und das egal welches Geschlecht man hat.

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Absolut richtig. Ich bin auch immer wieder erstaunt wie
> ungern sich Jugendliche vor den Herd stellen. Kochen ist

Naja, ich bin ja nun schon etwas älter ;-), aber ich koche auch nicht unbedingt immer gern. Wenn man täglich mindestens einmal am Herd steht (oder, für Rohköstler, an der Küchenarbeitsplatte oder so ;-)) kann das schon lästig sein.

Naja, dafür schmeckt's halt (idR ;-)) auch bessser (vom ethischen Aspekt mal ganz abgesehen).

Achim

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Ricarda+ | Datum:
Magdalena schrieb:
>
> Ich habe nicht behauptet, dass man NUR Äpfel essen muss, aber
> man könnte den Milchnachtisch durch Obst ersetzen. Es wäre
> auch sehr gut für die Gesundheit. ;)
Ich hab auch nicht behauptet, dass du das geschrieben hast.
Ich meinte nur, dass das recht einfach dahergesagt ist, auch wenn es nur ein Beispiel war.

> Bei den Gemüsebeilagen kann man ja nachfragen ob man sie auch
> ohne Sahne und Margarine bekommt.
Scheinbar geht das aber nicht bei allen Eltern, siehe hier einige Threads darüber.

> Gut, dann habe ich eine Unterstufung vergessen: Das Kind von
> schlechten Eltern.
Das ist jetzt aber auch wieder so einfach dahergesagt. Das könnten die liebsten Eltern der Welt sein, die es nicht in den Kopf kriegen, dass ihr Kind sich vegan ernähren will.

> Wenn jemand von seinen Eltern bedroht oder ausgehungert wird,
> dann würde ich diesem jemanden raten schleunigst das
> Jugendamt zu alarmieren. Es geht nicht an, dass junge Veganer
> vor die Tür geworfen werden. Diese Androhung habe ich
> übrigens schon oft von den Eltern anderer gehört - es ist
> einfach nur lächerlich. Dadurch würden sie sich nämlich
> strafbar machen. Meistens sind es nur leere Drohungen.
>
> Und wenn nicht, dann wie gesagt: Jugendamt.
Wie in meinem Beitrag geschrieben, frage ich mich, ob da das Jugendamt überhaupt etwas tut, zumindest in Richtung Kind.
Die sind ja selber meist Leichen- und Qualproduktefresser und können Veganismus nicht nachvollziehen.

> Ich glaube kaum, dass es bei omnivoren Eltern NICHTS Veganes
> gibt.
Nö, nicht nichts. Habe ich auch nicht behauptet. Aber je nachdem kann es passieren, dass am Ende wirklich nur Äpfel und Gemüsebeilagen (wenn die denn ohne Sahne und Butter gemacht werden) übrig bleiben.
Wenn die Eltern sich quer stellen, dann werden eben weiterhin Eiernudeln gekauft.
Ich merke das gut, wenn ich jetzt bei meinen Eltern zu Besuch bin.
Da kann ich mir Nudeln mit Tomatensauce machen und, wenn denn da, nen Apfel zwischendurch essen. Das war es eigentlich schon.

> Ansonsten, wegen der Mittagessen-Sache: Selbst kochen.
> Irgendwann muss jeder anfangen einkaufen zu gehen und zu
> kochen. Es ist kein Weltuntergang wenn man sich sein Essen
> selbst zubereitet.
Dazu hab ich ja auch schon was zu geschrieben.
Es gibt Eltern, die einfach nicht einsehen, dass 2 mal zur gleichen Zeit gekocht wird.
Natürlich ist es kein Weltuntergang selber zu kochen. Hat auch keiner behauptet.
Es ist aber für einige einfach nicht so einfach mit dem Kochen. Besonders wenn sie, wie Schlunz geschrieben hat, so Fertiggericht-verwöhnt sind.

Eltern als Vorwand für Veganismusverweigerung?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Gut, dann habe ich eine Unterstufung vergessen: Das Kind von
> > schlechten Eltern.
> Das ist jetzt aber auch wieder so einfach dahergesagt. Das
> könnten die liebsten Eltern der Welt sein, die es nicht in
> den Kopf kriegen, dass ihr Kind sich vegan ernähren will.

Naja, wenn sie "lieb" wäre, würden sie ja keine Tiere für ihr Freßverhalten, Kleidung etc. umbringen und wären selbst vegan, was die Sache erleichtern würde ;-) .

> Wenn die Eltern sich quer stellen, dann werden eben weiterhin
> Eiernudeln gekauft.

Dann muß halt getrennt gekauft werden (hatten wir hier schon öfters: das Geld für den Einkauf wird entsprechend aufgeteilt, vegane Ernährung ist eh kostengünstiger, läuft also auf Gewinn hinaus ;-)).

Wobei es halt schon einen Unterschied macht, ob das "Kind" 10 oder 20 Jahre alt ist ...

> Es gibt Eltern, die einfach nicht einsehen, dass 2 mal zur
> gleichen Zeit gekocht wird.

Getrennt von Leichen kochen ist wohl eh weniger abstoßend ...

> Es ist aber für einige einfach nicht so einfach mit dem
> Kochen. Besonders wenn sie, wie Schlunz geschrieben hat, so
> Fertiggericht-verwöhnt sind.

Na, wozu gibt's das Tierrechtskochbuch?

Achim

Re: Eltern als Vorwand für Veganismusverweigerung?

Autor: Schlunz | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Na, wozu gibt's das
> Tierrechtskochbuch?

Das ist ja der Punkt. Wenn da Fertiggerichte drin stehen würden, wäre es für Viele wesentlich attraktiver (dann wäre es natürlich kein Kochbuch meher).
Ich hatte heute wieder ne Diskussion, bei der mir mein Opponent in allen Punkten Recht gab und wir kamen Beide zu dem Schluß, dass es lediglich an seiner Faulheit liegt, dass er nicht vegan wird.
Autsch!

LG, Schlunz

Re: Eltern als Vorwand für Veganismusverweigerung?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da fällt mir angesichts des Beitrags, den ich grade beantwortet habe, ein Beispiel ein:

Helmut F. Kaplan konnte ja mit seinen, ich schätze mal, damals fuffzig Jahren u.a. auch nicht vegan werden, weil seine 80jährige Mutter nicht eifrei panieren konnte und er deshalb Eipanade essen mußte (und Käsepizza natürlich, weil er nicht kochen kann). Details unter Kaplans Antiveganismuspropaganda.

Achim

Re: Eltern als Vorwand für Veganismusverweigerung?

Autor: Ricarda+ | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > > Gut, dann habe ich eine Unterstufung vergessen: Das Kind
> von
> > > schlechten Eltern.
> > Das ist jetzt aber auch wieder so einfach dahergesagt. Das
> > könnten die liebsten Eltern der Welt sein, die es nicht in
> > den Kopf kriegen, dass ihr Kind sich vegan ernähren will.
>
> Naja, wenn sie "lieb" wäre, würden sie ja keine Tiere für ihr
> Freßverhalten, Kleidung etc. umbringen und wären selbst
> vegan, was die Sache erleichtern würde ;-) .
Das "lieb" war auch eher in Sachen Kinder gemeint :(
Es geht ja bei dem Beispiel primär um das Verhalten von Eltern zu Kind. Wenn die Eltern selber vegan wären, gäbs ja den Konflikt gar nicht erst (oder das Kind, was von anderen Kindern immer Salami-Pizzen kriegt, fordert ein, dass Zuhause Leichen gekocht werden dürfen ;) ).

>
> > Wenn die Eltern sich quer stellen, dann werden eben weiterhin
> > Eiernudeln gekauft.
>
> Dann muß halt getrennt gekauft werden (hatten wir hier schon
> öfters: das Geld für den Einkauf wird entsprechend
> aufgeteilt, vegane Ernährung ist eh kostengünstiger, läuft
> also auf Gewinn hinaus ;-)).
Klar, so hatte ich das mit meinen Eltern auch geregelt. Aber scheinbar gibt es Eltern, die sowas nicht einsehen. Hier im Forum in einem Thread hab ich auch mal sowas gelesen.

> Wobei es halt schon einen Unterschied macht, ob das "Kind" 10
> oder 20 Jahre alt ist ...
Das auf jeden Fall auch noch. Kommt halt immer die jeweilige Situation drauf an.

> > Es gibt Eltern, die einfach nicht einsehen, dass 2 mal zur
> > gleichen Zeit gekocht wird.
>
> Getrennt von Leichen kochen ist wohl eh weniger abstoßend ...
Jo, aber meine Eltern haben da auch schon gemeckert, als ich noch Leichen gegessen hab und mir was anderes zu Essen machen wollte oder etwas später nochmal was anderes gekocht hab ;)

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Ellie | Datum:
Naja, Fertiggerichte gibt es ja schon einige (zumindest "Dosengulasch" etc. wozu man allerdings notgedrungen noch Kartoffeln oder so kochen muss) aber selbst die sind schon so unverschämt teuer, das man sich "Vollfertiggerichte" wohl kaum jeden Tag leisten könnte. Mich ärgert immer wieder, das Vegan gleichbedeutend mit Bio zu sein scheint, wenn es um sowas geht. Konventionelles Fertig-Veganzeug gibt es ja kaum (ich meine auch "Würstchen", Kekse, Schokoriegel etc. etc.). Mir ist das Biosiegel nicht so wichtig, muss es aber trotzdem dauernd mitbezahlen. Grmpf.

Ellie

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Bärchen | Datum:
Ellie schrieb:
>
> Mich ärgert immer wieder, das
> Vegan gleichbedeutend mit Bio zu sein scheint, wenn es um
> sowas geht.

Bärchen: Sehr wichtiger, gleichsam wenig diskutierter Aspekt. Bio-Lebensmittel sind nicht automatisch näher dran an veganen Kriterien. Mancher Bio-Supermarkt hat ein größeres Tierleichen-, Drüsensekret- und Vogeleier-Sortiment als der konventionelle Supermarkt "um die Ecke". Für viele Vegetarier und andere Unveganer ist "Bio" sicherlich auch ein 'schönes Ruhekissen' für Gewissensfragen. Bzw. geht es manchen Menschen sicherlich auch um "ökologisch korrektes Handeln" bis hin zu einem regelrechten "Öko-Wahn". Dabei ist ein Bio-Label auch nicht zwingend ein Garant für gesündere Kost. Im SPIEGEL 32/2007, S. 62 ist ein Artikel über Acrylamidwerte in Chips. Die niedrigsten Werte (47 bzw. 220 Mikrogramm Acrylamid je Kilogramm Chips) weisen Produkte von ALDI und LIDL auf (wobei dem Bärchen jetzt nicht bekannt ist, ob die vegan sind). Den höchsten Wert (jeweils 1600 Mikrogramm je Kilogramm Kartoffelchips) haben "Pringles Paprika" (Vegan laut Packungsaufdruck, aber nicht bio) sowie "Molenaartje potato chips organic Paprika", die in diversen Vegan-Shops (z.B. veganics.de) angeboten werden.

bio und vegan

Autor: Tanja | Datum:
> Für viele Vegetarier
> und andere Unveganer ist "Bio" sicherlich auch ein 'schönes
> Ruhekissen' für Gewissensfragen.

Wobei das für mich kein Grund ist, nicht Bio zu kaufen bzw. den Konsum von Nicht-Bio-Produkten zu propagieren. Daß Bio-Tierausbeutungsprodukte keine Alternative sind zu anderen, kann man den Leuten auch gut verständlich machen ohne bio als solches abzulehnen. Das eine (ökologisch bewußter zu leben) hat ja mit dem anderen (gegen Tierausbeutung zu sein) nichts zu tun.

> Dabei ist ein
> Bio-Label auch nicht zwingend ein Garant für gesündere Kost.

Es geht ja auch nicht allein darum sondern auch um die Aussaat nicht gentechnisch veränderter Pflanzensorten, weniger oder sogar keinen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln etc. Und da sind Bio-Trauben oder Bio-Paprika, um nur mal zwei Beispiele zu nennen, mit Sicherheit um einiges gesünder als die aus konventionellem Anbau.
Sicher ist es ein Problem, daß Bio-Produkte teilweise (!) teurer sind, aber ich denke, daß man dort, wo es möglich ist, Bio zu kaufen, als ethisch motivierter Veganer auch ökologisch ein bißchen mitdenken sollte.

Tanja

Re: Die bunte Welt der Vegetarier...

Autor: Bärchen | Datum:
Bärchen: Ergänzend dazu der Verweis auf Achims Beitrag hier.

Ignorante Vegetarier

Autor: Achim Stößer | Datum:
> 1. Der Ignorant
>
> Diese Sorte ist für mich ethisch die schlimmste, weil sie die
> Augen wissentlich vor dem Leid verschiesst. Eifrig wird der

Ein aktuelles beispiel: vor ein paar Tagen habe ich eine englische Kurzfassung der letzen Tierbefreiung verschickt ... darin wird ja u.a.
Zitat: Die Vegetarierpropaganda, die lediglich den direkten Verzehr der Leichen, nicht aber den Mord für Ei- und Milchkonsum, ablehnt

kritisiert.

Reaktion von "Vegi Info Belgium" Vegi-InfoBE@skynet.be (die Mail ging u.a. an evu-secretariat@skynet.be, die Europäische vegetarier-Union, und wurde offenbar an "Vegi Info Belgium" weitergeleitet):

Zitat:
please unsubscribe
thank you


Sie wollen es nicht wissen.

Zitat: If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.


George Orwell. Und:

Zitat: Freedom is the freedom to say that two plus two make four. If that is granted, all else follows.


Mann kann Vegetariern sagen, daß zwei und zwei vier ist. Die Fünf, an die sie sich klammern, müssen sie aber selbst loslassen. Wenn sie ihre Ohren auf Durchzug stellen ...

Achim

Ignorante Vegetarier (Teil 2)

Autor: Tanja | Datum:
Und wieder die EVU...

Habe vorhin die Pressemitteilung zur neusten Tierbefreiung an einige Mailinglisten geschickt, u.a. an eine der "Europäischen Vegetarier Union" und bekam von evu-secretariat@skynet.be sofort eine Antwort.

Betreff:
Zitat: Beitrag nicht genehmigt: [Pressemitteilung] Tierbefreiung: Hennen aus Volierenhaltung und Legebatterie gerettet


Text:
Zitat: bitte nicht vergessen: dies ist eine Liste der Europaeischen
Vegetarier Union!

" die üblichen (auch die vegetarischen) Gewalttaten zu beenden und vegan zu leben."


Meine Antwort:
Zitat: Gerade deswegen. Wie Du sicher auch weißt, werden Hühner für den Eikonsum der Menschen qualgezüchtet und umgebracht. Da Vegetarier Eier essen, nun mal auch für diese. Es steht der Europäischen Vegetarier Union natürlich frei, Mitglieder und Interessenten darüber aufzuklären oder weiter an der Lüge,
für Vegetarier würden keine Tiere getötet, festzuhalten.

Wie weit da tatsächlich auf die Interessen der Tiere geachtet wird oder inwiefern es eher um eigene Interessen geht, läßt sich aber natürlich an der Vorgehensweise schon erkennen und ich denke, es sollte zumindest klar sein, daß Tierrechtler es nicht hinnehmen, wenn Leuten vorsätzlich Informationen vorenthalten oder sie gar noch belogen werden. Denn nichts hören, nichts sehen, nichts reden hilft mit Sicherheit keinem einzigen Tier.

mfg
Tanja Mueller
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus


Nicht, daß ich da in irgendeiner Hinsicht Grund zu Optimismus sehen würde, aber glücklicherweise gibt es auch andere Wege, Vegetarier aufzuklären als über die EVU. An der Stelle kommt man dann halt nicht umhin, auch mal über die EVU aufzuklären...

Tanja

Re: Ignorante Vegetarier (Teil 2)

Autor: Schlunz | Datum:
Tanja schrieb:

>
Zitat: Wie weit da tatsächlich auf die Interessen der Tiere geachtet
> wird oder inwiefern es eher um eigene Interessen geht, läßt
> sich aber natürlich an der Vorgehensweise schon erkennen und
> ich denke, es sollte zumindest klar sein, daß Tierrechtler es
> nicht hinnehmen, wenn Leuten vorsätzlich Informationen
> vorenthalten oder sie gar noch belogen werden. Denn nichts
> hören, nichts sehen, nichts reden hilft mit Sicherheit keinem
> einzigen Tier.
>
> mfg
> Tanja Mueller
> Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus


Ich frag mich, wie die das mit sich selber klar machen...
Wer Ethik als Marktlücke missbraucht, ist mir obskurer, als jene, die sich eh in unethischen Bereichen betätigen.
Die vorgeschobenen Argumente wären dann wohl, dass man die Vegetarier nicht mit solchen "extremen" Tatsachen konfrontieren will, weil es sonst zu viel Kontroverse und Verwirrung gibt und weil man nicht als "fanatisch vegan" eingestuft werden will, wie so manche, die nicht einfach die Hälfte vom Ganzen ausklammern und schweigen...
Das ist eiskalt, ohne Rückrat und Autentizität. *fröstel*

Schlunz

Re: Ignorante Vegetarier (Teil 2)

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Nicht, daß ich da in irgendeiner Hinsicht Grund zu Optimismus
> sehen würde, aber glücklicherweise gibt es auch andere Wege,
> Vegetarier aufzuklären als über die EVU. An der Stelle kommt
> man dann halt nicht umhin, auch mal über die EVU aufzuklären...

Na, mal sehen, ob sie sich über [url= http://tierrechtsforen.de/vegetariersindtoll]"Vegetarier sind toll - ein Lob des Vegetarismus"[/url] freuen wernde ...

Achim

Re: Ignorante Vegetarier

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Mann kann Vegetariern sagen, daß zwei und zwei vier ist. Die
> Fünf, an die sie sich klammern, müssen sie aber selbst
> loslassen. Wenn sie ihre Ohren auf Durchzug stellen ...

He, das wäre doch eine (wenn auch etwas holprige) Alternative zur speziesistischen Pferd ans Wasser führen-Redewendung ...

Oder vielleicht: Man kann einen Vegetarier zur Mandelmilch führen, trinken muß er sie schon selbst ...

Achim