Zitat:
15. GEWALTFREIER UMGANG MIT TIEREN
Auch Menschen sind Tiere.
Die Herrschaft [müßte das pc nicht Menschschaft heißen? AS] des Menschen über die Natur wurde lange nicht angetastet, ebensowenig wie die Herrschaft des Mannes über die Frau. Es ist daher kein Zufall, dass sich Feministinnen für Tiere einsetzen. In Gesellschaften, in denen Frauenrechte nicht viel gelten, haben Tiere so gut wie gar keine Rechte.
Menschen sind aus demselben Stoff wie Tiere [ab hier wieder nur nichtmenschliche im Widerspruch zu oben, AS], sie werden geboren und sterben, sie fühlen und leiden, haben Angst vor Schmerz und Gewalttätigkeit, wollen physische und psychische Bedürfnisse befriedigen. Im Gegensatz zum Menschen häufen Tiere weder Reichtum noch Besitz an, sie unterdrücken einander nicht aus Machtgier. Sie bringen ihresgleichen nicht mit Waffen um [manche schon, AS]. Fleischfressende Tiere jagen und töten andere Tiere nur mit ihren eigenen Zähnen, Krallen und Pranken, um sie zu fressen, nicht um des Tötens willen.
Tiere können ihr Leben organisieren und ihre Probleme intelligent lösen. Tiere haben zwar keine Sprache [bitte? AS], können sich aber verständlich machen.
Der Mensch hat nicht das Recht, Tiere als Sache zu behandeln, die aus wirtschaftlichen Erfordernissen oder aus anderen Gründen aufgrund menschlicher Überheblichkeit produziert, eingesperrt, transportiert, ausgebeutet, gequält, gejagt, geschlachtet, gekauft, verkauft, vergast, zu Versuchszwecken "verbraucht" und vernichtet werden. [vgl. aber Rückzieher unten, AS]
Mensch, Tier und Umwelt sind verknüpft. Die Störung des Gleichgewichts der Natur an einer Stelle zieht Folgen an anderen nach sich. So ist das Elend und die Entrechtung der Tiere eine direkte Folge der menschlichen Bevölkerung und ihrer Bedürfnisse, die weit über das hinausgehen, was zu einem würdigen Leben notwendig ist.
Der Flächenverbrauch durch Straßenbau, Industrie- und Wohnbebauung beraubt die Tiere ihrer Lebensgrundlage, die Umweltvergiftung macht alle krank. Für Nahrungsmittelproduktion und Gebrauchsgüterindustrie sind Tiere Rohstoff.
Menschen und Tiere sind Teil der Natur. Tiere sind Mitgeschöpfe, die nicht nur uneingeschränkt Ehrfurcht, Respekt und Solidarität verdienen, sondern ein Recht darauf haben. Sie haben das Recht auf ein artgemäßes Leben und einen würdigen schmerzlosen Tod [kann natürlich so oder so ausgelegt werden ... AS]. Das derzeitige Tierschutzgesetz wird diesen Forderungen nicht gerecht.
Forderungen und Konsequenzen für
1. Haustiere
Zucht, Handel und Halten von Haustieren
Da der Mensch die Natur durch Züchtung nicht verbessern kann [unsinnige Begründung, AS], lehnen wir Züchtung und folglich den Handel mit Haustieren ab. Personen, die Haustiere halten, müssen in der Lage sein, dies vernünftig und verantwortungsbewusst zu tun.
Haltung sogenannter Exoten
Exotische Tiere können in unseren Breitengraden nicht artgerecht gehalten werden. Die Verlustrate beim Fang und Transport ist alarmierend hoch. Bis zu zehn Wildvögel beispielsweise kommen um, damit ein einziger Käfigvogel seinen Bestimmungsort erreicht. Wir lehnen jeden Import von Exoten ab, egal welchen Zwecken sie dienen sollen.
Tierversuche
Tierversuche werden damit begründet, dass das Tier dem Menschen ähnlich sei und die Ergebnisse und Testreaktionen der Tiere Schlussfolgerungen auf den Menschen zuließen. Wenn dem aber so ist - insbesondere hinsichtlich der physischen und psychischen Leidensfähigkeit - so ist es nicht vertretbar, Tiere zum Testmaterial zu degradieren.
Transgene Tiere
Die Züchtung und Patentierung transgener Tiere, wie z. B. der sog. Krebsmaus muß sofort verboten werden, ebenso Versuche, aus Tieren durch Genmanipulation lebende Pharmafabriken zu machen, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern oder sie zu bloßen Fleischlieferanten zu degradieren.
Gesundheit
Eng verbunden mit der Ablehnung von Tierversuchen und der Züchtung transgener Tiere ist die Forderung nach einer Umkehr im Gesundheitswesen (s. Programmpunkt 11 "Gesundheit").
2. Nutztiere
Ökologische Landwirtschaft
Die ökologische Landwirtschaft arbeitet nach dem Vorsorgeprinzip. Sie erhält die Fruchtbarkeit der Böden, die Sauberkeit des Wassers und der Luft und produziert unbelastete Lebensmittel für den regionalen Markt [recht blauäugig, AS]. Intensiv- und Massentierhaltung [ah ja, also plötzlich nicht mehr generell, sondern nur "Intensiv- und Massen-", AS] sowie die qualvollen(Schlacht-)Tiertransporte [nicht die Schlachtung an sich, AS] müssen verboten werden. Futtermittel müssen aus dem Eigenanbau stammen.
Futtermittelimporte sind überflüssig, denn sie verursachen neben ökologischen Problemen bei uns Hunger und Armut in den Ländern der sogenannten dritten Welt.
Ökologische Landwirtschaft wirkt der Verarmung der Artenvielfalt entgegen. Die Notwendigkeit der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ist spätestens seit der BSE- und MKS-Krise klargeworden. Dabei sind diese Skandale die vorerst letzten in einer Reihe vorangegangener: die Hühnerhaltung in den Legebatterien, die Nikotinverseuchung der Hühnerställe, Nematoden im Fisch, Antibiotika und Hormone in der Schweine- und Kälbermast, Dioxin in Eiern... [also Verbraucherschutzgeblubber, AS] Und schon seit langem versuchen die großen Agrarfirmen, unterstützt von der Politik, die VerbraucherInnen auf den Einsatz der Gentechnik in der Lebensmittelherstellung einzustimmen. Doch sind die Folgen der Gentechnik weder einzuschätzen noch rückholbar. Schon von daher lehnen wir sie ab.
Sämtliche Subventionen, die zur Zeit die sog. "konventionelle Landwirtschaft" erhält, müssen gestrichen werden und für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden.
Ernährung
Was dem Menschen schmeckt, ist Gewohnheitssache. Fleisch ist für die menschliche Ernährung in der Regel nicht nötig.
Tiertransporte
Lebendtiertransporte [aber nicht Leichentrasporte, AS] und Schlachthöfe müssen sofort abgeschafft werden (!).
Tiere in Zoo und Zirkus
Tiere mit Gewalt zu dressieren und sie in Käfigen zur Schau zu stellen ist ein empfindlicher Eingriff in ihre spezifische Lebensweise. Selbst der Versuch, ihren angestammten Lebensraum zu imitieren, kann das Wohlbefinden der Tiere nur ungenügend verbessern. Zoologische Gärten können für eine Übergangsfrist als Unterbringungsort für ungewollte Tiere (insbesondere Exoten) und missbrauchte Tiere verwendet werden. Langfristiges Ziel ist aber die Abschaffung der Zoologischen Gärten. Zirkus ist auch ohne dressierte Tiere unterhaltsam.
Jagen
Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 5 Millionen Tiere mit Flinten und Fallen getötet. Die Jäger sind zumeist Männer [na dann *augenroll* AS], die die Jagd als Hobbybetreiben. Die mit der Jagd verbundenen Rituale lassen den Schluss zu, dass es bei der Jagd um die Lust am Töten geht.
Die Jagd stört das ökologische Gleichgewicht, z.B. durch die Winterfütterung, die intensive Verfolgung von Beutekonkurrenten wie Füchsen und anderen Beutegreifern, Biotopmanipulationen und das Aussetzen von Tieren zu Jagdzwecken. Aus diesem Grund sind sämtliche derzeit als jagdbar eingestuften Tierarten ausnahmslos der Naturschutzgesetzgebung zu unterstellen; die Jagdzeiten sind ersatzlos zu streichen. Um Schäden in Land- und Forstwirtschaft zu minimieren, sind bei Reh- und Schwarzwild populationsbegrenzende Maßnahmen in Form von Weiterentwicklung und Anwendung geeigneter biologischer Alternativmethoden denkbar.
Noch immer werden in einigen Ländern Zugvögel massenhaft getötet - ein nicht mehr gutzumachender Eingriff in den Naturhaushalt. EU-Verordnungen könnten dem ein Ende bereiten. Damit deutsche Jäger nicht in anderen Ländern ihrem "Hobby" nachgehen können, soll die Einfuhr von Jagdtrophäen und die Werbung für Jagdreisen verboten werden. Außenpolitisch ist auf Länder, die Jagdtourismus tolerieren bzw. fördern, entsprechender Druck auszuüben. Als Alternative bietet sich vor allem der "friedliche", naturverträgliche Tourismus an. Er ist nachhaltig zu unterstützen.
Jagd und Zucht von Pelztieren
Die Einfuhr von Fellen [nicht: unbehaarter Haut, AS] - gleich, ob diese Pelze von bedrohten oder nichtbedrohten Arten stammen - ist mit sofortiger Wirkung zu verbieten, egal ob die betreffenden Tiere wegen ihres Pelzes oder aber im Rahmen von - ohnehin fragwürdigen - "Schädlingsbekämpfungs-Maßnahmen" getötet wurden.
Das Züchten und Töten von Tieren zum Zweck der Pelzgewinnung ist zu unterbinden; die derzeit noch eingesperrten Tiere sind nach einer angemessenen Gewöhnungsphase unter fachkompetenter Aufsicht in die freie Natur zu entlassen. Bestehen hierfür (beispielsweise bei faunenfremden Arten) ökologische Bedenken, so sind die Tiere in einem für sie geeigneten Territorium, nötigenfalls dem jeweiligen Herkunftsland anzusiedeln.
Sportangeln
Was für die Hobbyjagd gilt, gilt auch für das Sportangeln- die Jagd des "kleinen Mannes". Erkenntnisse im Bereich der Neurophysiologie belegen unmissverständlich, dass Fische in der Mundhöhle nicht weniger schmerzempfindlich sind als Säugetiere. Töten kann kein Sport sein!
Artenschutz
Die sogenannten roten Listen, auf denen die von Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten ausgewiesen werden, sind lang und werden immer länger. Von den geschätzten 45 000 Arten in der Bundesrepublik gelten lediglich 16 000 als untersucht. Davon sind (lt. Bundesamt für Artenschutz Bonn) 3% ausgestorben oder verschollen. 40% gelten als gefährdet, stark gefährdet oder von Aussterben bedroht. Hier reichen die wenigen kosmetischen Ansätze der letzten Jahre nicht aus.
Notwendig ist die Ökologisierung sämtlicher Politikbereiche und die Verwirklichung naturverträglicher Produktions- und Nutzungsformen. Das umfasst den Einsatz gegen Straßenbau und für schienengebundene Verkehrssysteme, gegen Agrarfabriken und für ökologische Landwirtschaft, gegen ökonomischen Zentralismus und für eigenständige Regionalentwicklung.
<<< (meine Hervorhebungen) http://feministischepartei.de/progra-d.htm#kap15 bzw. die-frauen.de