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antiSpe Fragen und Antworten:
verständnisproblem - differenzen zwischen anti-spe und raubtieren..?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 6

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verständnisproblem - differenzen zwischen anti-spe und raubtieren..?

Autor: el-hazar | Datum:
hallo!
ich bin gerade dabei, veganer zu werden und heute das erste mal auf dieser seite gelandet - und war doch etwas befremdet von einigem - zum beisp. verwunderte mich die feindseligkeit gegenüber fleischessenden und vegetarischen artgenossen. ich wills nicht gut reden, darum geht es nicht.
ich frage mich, wo der unterschied zwischen beispielsweise einem wolf in freier wildbahn und herrn schulze von neben an ist - beide essen fleisch, weil sie entweder zu ängstlich, zu unwissend, zu stur oder einfach zu doof sind, was anderes zu essen. ich frage mich also, wieso ich hier beiträge lese, in denen es fast verurtelit wird, omnivore freunde zu haben aber alle spezien hochgehalten werden. warum verurteilt niemand eisbären und wölfe?
wenn eine hochachtung vor allem leben da ist und niemand diskriminiert werden soll, warum werden dann die eigenen artgenossen am meisten verurteilt? allein die einleitung von veganismus.de (von dort kam ich auch diese seite hier) war derartig feindselig gegenüber omnivoren, dass jeder, der aus interesse auf diese seite kam und kein veganer ist sofort abgeschreckt werden würde. das ist doch nicht der sinn der sache oder? solche seiten sind doch auch dazu gedacht, menschen zu überzeugen und nicht, sie anzugreifen! aber vielleicht irre ich mich ja - zumindest ist feindseligkeit die schlechteste aller überzeugungsmethoden.

(PS: das mit den raubtieren ist ernst gemeint - was ist mit denen, "verdienen" die keine feindschaft? - das wäre ein mathematische schluss aus der feindseligkeit gegenüber omnivoren menschen)

Re: verständnisproblem - differenzen zwischen anti-spe und raubtieren..?

Autor: janvaris | Datum:
einfach mal die faqs durchlesen: http://veganismus.de/vegan/faq-rechtfertigungsversuche.html [Link aktiviert - Moderator] - da stehen auch andere interessante dinge, immerhin kommt diese frage nicht zum ersten mal, sie ist ein beliebter rechtfertigungsversuch.

aber auf den gedanken, dass ein raubtier bei seiner essenswahl instinktiv vorgeht und nicht wählen kann, könnten die meisten doch selbst kommen ;-) wofür lobt der mensch denn seine intelligenz und sieht sich höher stehend als ein nichtmenschliches tier? es gibt einen song, in dem gesagt wird: "könnte ich nicht mehr wählen, wäre ich nicht mehr mensch" ...

und zu der feindschaft: ist vielleicht eine abgedroschene analogie, aber mörder "verdienen" verurteilung, egal, wen sie ermorden. ebenso wie kinderschänder, vergewaltiger, rassistische schlägertrupps (ok, jeder schlägertrupp *g*) etc.

es ist ja nicht so, dass ich - ich rede jetzt mal nur für meine person - abgekanzelt vom rest der welt lebe und jeglichen kontakt mit nicht-veganern meide. aber ich zeige ihnen oft genug, dass ihre lebensweise ethisch nicht akzeptabel ist und konnte schon einige zum umdenken bewegen. würde ich sie einfach akzeptieren und die schultern zucken, wenn sie ihr fleisch essen, wäre es vielleicht nicht dazu gekommen. ausserdem zwingt meine anwesenheit sie häufig zum veganen essen, hat also etwas gutes ;-) auch bei gebrauchsgegenständen achten sie mehr drauf, was sie kaufen, einfach durch den einfluss.

lg
jan

Re: verständnisproblem - differenzen zwischen anti-spe und raubtieren..?

Autor: yetzt (not logged in) | Datum:
die abwesenheit von herrschaft laesst sich nicht erzwingen :)

Herrschaftsabwesenheitserzwingung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> die abwesenheit von herrschaft laesst sich nicht erzwingen :)

Aber sicher läßt sich die Abwesenheit von Herrschaft erzwingen.

Genügend Neutronenbomben, über die Erde verteilt gezündet, sind wohl eindeutig "Zwangsmaßnahmen". Anschließend ist aber aus offensichtlichen Gründen jegliche Herrschaft abwesend.

Daher ist ja auch Ethik notwendig - und Leute, die Ethik ablehnen bzw. deren Notwendigkeit leugnen, gefährlich (alternativ: einfach nur dumm, weil sie nichts begreifen - wobei Dummheit aber natürlich ebenfalls riskant ist).

Achim

Re: verständnisproblem - differenzen zwischen anti-spe und raubtieren..?

Autor: Christian Neumann | Datum:
janvaris schrieb:
> und zu der feindschaft: ist vielleicht eine abgedroschene
> analogie, aber mörder "verdienen" verurteilung, egal, wen sie
> ermorden. ebenso wie kinderschänder, vergewaltiger,
> rassistische schlägertrupps (ok, jeder schlägertrupp *g*) etc.
Warum verdienen sie das? Weil sie so sind wie sie sind? Wegen ihrer psychischen Erkrankungen bzw ihrer Sozialisation/Erziehung? Ich wette keiner von denen hat sich irgendwann mal dazu entschiedenen, so zu werden, dass er zu o.g. Handlungen fähig ist (rational sind die genannten Handlungen nicht in einem "funktionierenden" Rechtsstaat). Genauso wenig hat sich ein Tier irgendwann dazu entschieden, nicht sein "Essensverhalten" kontrollieren zu können wie wir Menschen. Also müsste man diese ja dann auch verurteilen und bestrafen?
Christian

Re: verständnisproblem - differenzen zwischen anti-spe und raubtieren..?

Autor: janvaris | Datum:
sie verdienen keine freundschaft (was manche dann mit feindschaft gleich setzen), weil sie leben nicht respektieren. mit verurteilung beziehe ich mich icht auf gesetzliche strafen und urteile, sondern auf das miteinander. haben sie eine psychische erkrankung, verdienen sie hilfe und behandlung, aber kein lob oder freundschaftliches auf-die-schulter-klopfen mit der ermunterung: "bist doch ein klasse mensch, deinen mord (und ein mord ist ja immer was geplantes und kein unfall oder eine affekthandlung, die dann vielleicht wieder aufgrund eines zu behandelndes problem geschah) ignorier ich einfach."
unterstützung im sinne von hilfe bei einer erkrankung ist ja super, aber ansonsten kann ich niemanden, der bewusst anderen schadet, als freund bezeichnen.
hmm, schon spät, ich hör lieber auf, denn um die zeit kann ich mich wohl nicht mehr klar genug ausdrücken ;-) hoffe, es kommt trotzdem an, was ich meine.

lg


ps: nicht immer sind krankheit und/oder erziehung oder umfeld für solche taten die erklärung. wenn es danach ginge, müsste ich mich ja mit dem scharfschützengewehr auf's dach verziehen und loslegen ... im ernst: es gibt viele "milieugeschädigte", die keinerlei probleme im ethischen miteinander haben. und es gibt menschen aus "den besten familien", wie man so schön sagt, die ohne entsprechende erziehung oder milieu zum täter werden.