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Die Frauen von Umoja

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Die Frauen von Umoja

Autor: Chriz4Animals | Datum:
[Beitrag verschoben aus Tierrechtsforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Ich habe mir die Fernseh-Empfehlungen dieser Seite einmal angeschaut und bin fast aus allen Wolken gefallen! habe deshalb natürlich sofort an das Maqi-Team geschrieben.


Da wir doch tatsächlich eine Reportage am 18.03.2011 über Umoja das Dorf der Frauen in Kenia empfohlen.
In der Empfehlung ist unter anderem zu lesen: "Gemeinsam übernehmen die Frauen ganz selbstverständlich auch traditionell männliche Aufgaben wie Viehzucht oder Schlachten."

Weiterhin heißt es: "Die Frauen besitzen Haus und Land, züchten Vieh und schlachten es - alles Rechte und Aufgaben, die ihnen außerhalb der Grenzen ihres Dorfes verwehrt bleiben."

Und das hier auf der TIERRECHTSSEITE von Maqi!!! Wie kann das sein? Ein Versehen?

Die Reportage findet sich als Tip in den Kategorien, "Antispeziesismus Antitheismus, Antisexismus".
Antisexistisch mag das ja noch sein, aber wie kann denn bitte eine Reportage, die bejubelt, dass Frauen in diesem Dorf selbst schlachten antispeziesistisch sein??!?!

Wer seine Ethik konsequent lebt, fordert deren Durchsetzung und zwar überall auf der Welt, ohne Anschauung des ethnischen oder kulturellen Hintergrundes!
Ich bin gegen Beschneidung von Frauen, Steinigungen und Schlachtungen und bin der Meinung, dass man diese ethischen Prinzipien zwingend und überall durchsetzen muss, auch wenn die Beteiligten vor Ort dies eventuell nicht einsehen.

Für mich sind diese Umoja-Frauen Mörderinnen wie jede andere Schlachterin!

Meiner Auffassung nach, haben Tiere immer und überall ein Recht auf Leben. Auch in einem "antisexistischen Dorf" in Kenia!!

Ich habe Maqi mit einem ziemlich ähnlichen Text angeschrieben... Mal sehen was kommt. Vielleicht war es ja nur ein Versehen.

Was denkt Ihr im Forum denn dazu?

Re: Die Frauen von Umoja

Autor: Tobi | Datum:
Christian, hier scheint ein Verständnisproblem vorzuliegen.
Vermutlich hast du angenommen, dass in die Katgorie "antispe" ausschließlich Sendungen gehören, die antispeziesistische Inhalte haben.
Die Kriterien für eine Sendung für die TV-Tipps sind nicht steinhart, sondern immer ein wenig von der individuellen Meinung des Redakteurs abhängig. Grundsätzlich kommen jedoch Sendungen in Betracht, die die Thematik des Speziesismus, Sexismus, Theismus (und Sci-Fi) beinhalten bzw. ansprechen. Die von Dir genannte Sendung handelt von Frauen, die misshandelt wurden (Zwangsehe, Genitalverstümmelung etc.), also aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert wurden -> Sexismus.
Ferner handelt sie davon, dass andere Tiere aufgrund dessen, dass sie keine Menschen sind, umgebracht oder gefangengehalten werden -> Speziesismus.
Die von Dir genannte Sendung ist also völlig zurecht in den TV-Tipps.
Ich hoffe, das hat Deinen Denkknoten gelöst ;-)

Tobi

Re: Die Frauen von Umoja

Autor: Chriz4Animals | Datum:
Teils sehe ich meine Kritik als beantwortet, teils nicht.

Absolut richtig ist es gegen Sexismus einzustehen. Bei den Frauen von Umoja handelt es sich um Frauen, die sexuell untersrückt werden.

Ich sehe aber in der erfahrenen sexistischen Unterdrückung aber keinerlei Rechtfertigung dafür, dass diese Frauen nun speziesistische Unterdrückung aktiv betreiben.

Da der Beschreibungstext der Reportage offenkundig besonderen Wert darauf legte, dass diese Frauen selbst schlachten (es wurde 2 Mal in dem kurzen Text geschrieben) erweckt dies den Anschein, der Akt der speziesistischen Unterdrückung (Schlachten) werde hier zum emanzipatorischen Akt für die Frauen.
Schlachten aber kann NIEMALS ein emanzipatorischer Akt sein, gleich wo es geschieht.

Wenn man eine Empfehlung für etwas ausspricht, so macht man sich dessen Inhalte gewissermaßen zu eigen, vor allem, wenn diese Empfehlung kritiklos veröffentlicht wird.
Aus diesem Grund sollte gerade in solchen Fällen eine kritische Distanzierung zum Inhalt der empfohlenen Sendung erfolgen.

Das verhindert Missverständnisse...

Re: Die Frauen von Umoja

Autor: Tobi | Datum:
Mir fallen auf Anhieb keine Sendungen ein, die antispeziesistisch sind, also Tierrechte propagieren. Wohl sämtliche Sendungen, die in den TV-Tipps sind, sind speziesistisch. Der Interessierte soll auf Sendungen hingewiesen werden, die den alltäglichen Speziesismus zeigen, der sonst unbeachtet einfach übersehen wird.
Als Beispiel diese Sendung:

http://maqi.de/tv/?id=15724

Die Autistin Temple Grandin setzt sich dafür ein, Rinder möglichst effizient schlachten zu lassen, da sie durch ihre Inselbegabung angeblich gut mit nm Tieren kommunizieren kann.
Diese Sendung ist höchst speziesistisch. Aber genau deshalb ist sie ja in den TV-Tipps, um das zu aufzuzeigen.

So auch bei den Frauen von Umoja. Sie handeln speziesistisch und sind deshalb in den TV-Tipps.

Es sollte sich eigentlich von selbst verstehen, dass eben dieser Speziesismus damit kritisiert wird.

Vielleicht noch zur besseren Klärung: Die Texte, die die Sendungen beschreiben, stammen *nicht* von den Redakteuren. Vielleicht meintest Du deshalb, dass keine Distanzierung zu erkennen ist. (?)


Tobi

Distanzierungen und Kommentare

Autor: martin | Datum:
Du nimmst die Bezeichnung "TV-Tipps" etwas zu wörtlich. Es sind keine "Tipps" im Sinne von Hinweisen auf Sendungen, die wir gut finden. Es sind einfach nur Hinweise auf Sendungen aus den geweiligen Sparten. Unter "antispe" stehen Sendungen, die grob gesagt in irgendeiner Weise das Verhältnis von Menschen zu anderen Tieren thematisieren. Dass sie fast ausschließlich speziesistisch sind, liegt an der Gesellschaft (Ausnahmen hier).

Distanzierungen müssten demnach bei jeder Sendung stehen. Wir dachten jedoch, es sei erkenntlich, dass das nur Eintragungen sind. Ausdrückliche Kommentare (bei Sendungen, die missinterpretiert werden könnte) gibt es jedoch: z.B. bei dieser.

Re: Distanzierungen und Kommentare

Autor: Gast | Datum:
>Unter "antispe" stehen Sendungen, die grob gesagt in irgendeiner Weise das Verhältnis von Menschen zu anderen Tieren thematisieren. Dass sie fast ausschließlich speziesistisch sind, liegt an der Gesellschaft

Dann sollte die Sparte vielleicht eher „Speziesismus“ heißen? Könnte für weniger Missverständnisse sorgen.