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MDR: "Milchkühe unter Leistungsdruck"

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MDR: "Milchkühe unter Leistungsdruck"

Autor: martin | Datum:
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Zitat: Landwirte versuchen niedrige Milchpreise mit einer größeren Anzahl an Kühen zu kompensieren, die immer mehr Milch geben müssen. Die zur Hochleistung gezüchteten Tiere tragen schwere gesundheitliche Schäden davon.

Heimlich gedrehte Bilder aus verschiedenen ostdeutschen Milchkuhställen. Tiere, die sich kaum auf den Beinen halten können. Entzündete Gelenke, offene Wunden. Glückliche Kühe sehen anders aus. Die Bilder kommen von der Organisation "Die Tierfreunde".

Ist, wie nicht anders zu erwarten, voller unsinniger Kommentare: "Glückliche Kühe sehen anders aus." - Glückliche Kühe sind solche, die überhaupt nicht ausgebeutet werden. Der Berufstierausbeuter gibt immerhin (etwas indirekt) zu, daß es keine "schöne Ausbeutung" geben kann: "Daß Tiere an den Klauen erkranken.. das ist so."
Völlig fehlerhaft ist auch die Suggerierung durch die Aussagen des interviewten Professors und durch den BUND-Schwachsinn ("sinkende Preise sind nicht vereinbar mit dem Tierschutz"), daß die Höhe der Milchpreise das Problem sei. Wir brauchen nicht etwa "hohe Tierschutzstandards", sondern Veganismus, aber das zu kapieren ist einigen natürlich zu schwer.

Re: MDR:

Autor: THfkaV | Datum:
martin schrieb:

> Glückliche
> Kühe sind solche, die überhaupt nicht ausgebeutet werden.

Das kannst du nicht wissen.


> Wir brauchen nicht etwa "hohe Tierschutzstandards",
> sondern Veganismus,

d'accord


> aber das zu kapieren ist einigen
> natürlich zu schwer.

Das klingt (so wie ich es lese) polemisch, auch wenn du das so nicht beabsichtigt haben solltest. Ich glaube nicht, dass Veganismus als Lösung (intellektuell) zu schwer zu verstehen ist, sondern für Unveganer und die, die es bleiben, einfach mutmaßlich zu unbequem erscheint, als zu aufwändig und zu abwegig empfunden wird und zu konträr zum bisherigen Weltbild vieler Menschen steht, die diesen Bruch mit ihrer (erlernten) Ansicht dann mit Hilfe verschiedenster Verhaltensweisen überspielen.
Viele andere Menschen glauben wohl andererseits tatsächlich, dass Veganismus einen "unnatürlichen" (or-what-ever) Widerspruch zur Realität darstellt. Am Schluss erschöpfen sich die meisten Veganismuskritiker trotzdem in irgendwelche Ausflüchte oder Angriffe und drehen und wenden die Fakten so, dass ihr Handeln wieder ein rosarotes Fundament der Rechtfertigung erhält. Ich kenne wirklich kaum unvegane Menschen, die Veganismus (gesellschaftlich) als korrekt ansehen, und selbst zugeben, trotzdem inkonsequent gegenüber dieser Ansicht zu handeln. Im Gegenteil: Die meisten finden es anscheinend geradezu besonders richtig, unvegan zu leben. Wäre wirklich schön, wenn man an diesem Punkt in Zukunft grundelgend etwas ändern könnte...

Re: MDR:

Autor: martin | Datum:
THfkaV schrieb:
>
> > Glückliche
> > Kühe sind solche, die überhaupt nicht ausgebeutet werden.
>
> Das kannst du nicht wissen.

Nein, aber die Annahmen, daß Glück Leidfreiheit impliziert und Ausbeutung Leiden, vorausgesetzt, kann ich oben Genanntes mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermuten.
Hier war das nur als Antwort zu verstehen, ich selbst bin natürlich kein Utilitarist (d.h. reiner Pathozentrist) und finde auch die Ausbeutung "glücklicher Kühe" tierrechtsverletzend.

> > aber das zu kapieren ist einigen
> > natürlich zu schwer.
>
> Das klingt (so wie ich es lese) polemisch, auch wenn du das
> so nicht beabsichtigt haben solltest.

Sicher war das polemisch, Antispeziesismus ist nicht schwer verständlich.

> Ich glaube nicht, dass
> Veganismus als Lösung (intellektuell) zu schwer zu verstehen
> ist, sondern für Unveganer und die, die es bleiben, einfach
> mutmaßlich zu unbequem erscheint, als zu aufwändig und zu

Ja, das ist die eine Seite. Die andere Seite ist jedoch, daß den Leuten (durch Tierschutzunsinn wie im obigen Beispiel auch) eingeredet wird, als Alternative zur Tierausbeutung gäbe es die "gute Tierausbeutung". D.h. sie haben es verstanden oder waren kurz davor, bis der Tierschutz ihnen den neuen Speziesismus eingetrichtert hat. (alt: Tiere können ohne jede Rücksicht benutzt werden; neu: Tiere können benutzt werden, solange es "mit Rücksicht" geschieht)

> Rechtfertigung erhält. Ich kenne wirklich kaum unvegane
> Menschen, die Veganismus (gesellschaftlich) als korrekt
> ansehen, und selbst zugeben, trotzdem inkonsequent gegenüber
> dieser Ansicht zu handeln. Im Gegenteil: Die meisten finden
> es anscheinend geradezu besonders richtig, unvegan zu leben.

Das liegt allerdings meist daran, daß sie nicht wirklich wissen, was Veganismus bedeutet. Ich denke, mit entsprechender Aufklärung blieben nicht mehr als der unverbesserliche Bodensatz der Speziesisten (weniger als 10% der Bevölkerung) übrig als die Leute, die wirklich bewußt speziesistisch handeln. (Diesen Anteil der Unverbesserlichen gibt es ja genauso bei Rassismus oder Pädophilie.)

> Wäre wirklich schön, wenn man an diesem Punkt in Zukunft
> grundelgend etwas ändern könnte...

Wenn es irgendwann mal eine Tierrechtsbewegung gibt, kann man das hoffen. Bisher jedoch haben die meisten der Leute, die sich als Tierrechtler verstehen, nicht begriffen, daß man mit Tierschutz und Vegetarismus keine gemeinsame Sachen machen kann. Viele wollen nicht verstehen, daß ein "bewußter Vegetarier" (der sich trotz Aufklärung über die Tiermilch- und Eierproduktion dafür entschieden hat) weiter vom Veganismus entfernt ist, als der Durchschnittsleichenfresser, der in erster Linie Mitläufer ist. Genauso, daß der Tierschutz mit seiner Werbung für größere Käfige und "humanes Schlachten" zehnmal mehr zur Festigung der Tierausbeutung beiträgt, als es die schlechte Werbung der Tierausbeuter schafft.

Wirklich ändern wird sich erst, wenn bei solchen Beiträgen keine Tierschützer befragt werden, die etwas von Tierschutzstandards faseln, sondern Tierrechtler, die auf die (einzige) Alternative - keine Tiere auszubeuten - hinweisen.