> Nein, ich meine ja nicht die Beschraenkung auf die
> gesundheitlichen Vorteile, sonderen deren Integration. Die
...
> Ich sage ja auch nicht dass Maqui sich das zur Aufgabe machen
> sollte, nur ablehnen sollte man die Kommunizierung der
> vorteilhaften Gesundheitsaspekte in Erwaegung o.g.
> Entwicklungen doch wohl nicht?
Doch, genau das sollte man ablehnen, so wie Kinderrechtler es ablehnen sollten, mit AIDS-Warnungen gegen Kinderprostitution vorzugehen oder Leute darauf hinzuweisen, daß sie sich nicht mehr die Han verletzetn, wenn sie ihre Kinder nicht damit verprügeln.
Sinnvoll ist ausschließlich eine Argumentation auf ethischer Basis.
Du "spiel[st] mit dem Gedanken da selbst was in die Wege zu leiten" - da gibt es sicher eine Menge Möglichkeiten (vgl. auch http://veganismus.de/vegan/faq-aktivwerden.html), aber bitte nicht noch so eine kontraproduktive "(Pseudo-)Veganismus"-Website (davon - auch solche, die die Gesundheitsschiene fahren - gibt es wirklich schon mehr als genug). Pseudo übrigens, weil einzig und allein die ethische Argumentation zu (Real-)Veganismus führen kann: einmal zu Weihnachten Plätzchen mit Ei, ab und zu mal ein wenig Milchschokolade, Honig für Erwachsene und was sonst noch so alles bei den Spaß"veganern" und anderen Pseudos "genascht" wird (vgl. "Bei was werdet ihr schwach" oder Re: Kritik ? Aber sicher !) hat nunmal überhaupt keine meßbaren Gesundheitsauswirkungen (für die Konsumenten - für die Opfer der Pseudos natürlich fatale).
[Beitrag verschoben aus Veganismusforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]
Kurze Studie: Bitte mitmachen!!!20€ zu gewinnen.
Im Rahmen meines Psychologiestudiums an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, führe ich im Zuge meiner Masterarbeit, eine Studie zum Thema Veganismus und Gesundheit durch. Der Fokus liegt hierbei auf externalen sowie personalen Ressourcen von Veganern im Vergleich zu Vegetariern und Omnivoren ("Allesesser"). Diese sind als Schutzfaktoren von Gesundheit bekannt.
Leider gibt es bislang nur sehr wenige Forschungsarbeiten, welche sich mit dem Thema Veganismus auseinander setzen. Mir ist es ein Anliegen, die Vor- und Nachteile einer veganen Ernährung bzw. eines veganen Lebensstils in Hinblick auf gesundheitsfördernde Ressourcen zu erforschen.
An der Studie können neben Veganern ebenso Vegetarier sowie Omnivoren („Allesesser“) teilnehmen.
Die Dauer dieser Fragebogenstudie beträgt ca.5 Minuten. Die Erhebung ist natürlich anonym!
Unter allen Teilnehmern werden einmal 20€ verlost.
> könnt ihr auch Empfehlungen für Bücher geben, die sich
> ausführlich mit den Nebenaspekten einer veganen Lebensweise
> beschäftigen (Ökologie, Welthunger, Gesundheit?
Das neuste und aktuellste (und wissenschaftlich fundierte) Buch ist wohl Leitzmann/Keller "Vegetarische Ernährung" in der zweiten Auflage von 2010, wo es allerdings, wie der Titel anzeigt, nur stellenweise um Veganismus geht. Ein Buch nur über vegane Ernährung ist "Plant Based Nutrition and Health" von Stephen Walsh. Das kenne ich allerdings auch noch nicht. Da es von 2003 ist, ist es wohl auch nicht mehr ganz aktuell.
Zu Ökologie und dergl. gibt es wahrscheinlich kaum ein Buch, das sich direkt auf Veganismus bezieht (bis auf das, das Krümel nannte). Allgemeinere Bücher hierzu müssten das Thema aber direkt oder indirekt aufgreifen.
Kathy schrieb:
>
> Hallo,
> könnt ihr auch Empfehlungen für Bücher geben, die sich
> ausführlich mit den Nebenaspekten einer veganen Lebensweise
> beschäftigen (Ökologie, Welthunger, Gesundheit?
"Tierproduktion und Klimawandel
Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima" von Martin Schlatzer ist laut einer Freundin sehr empfehlenswert zu dem Thema. Habe es aber noch nicht gelesen.
> Taugt das
> "Vegane Ernährung" von Gill Langley?
Ist auf jeden Fall lesenswert. Nur leider schon sehr alt und an einigen Stellen daher nicht mehr auf dem neusten Stand.
Hallo,
könnt ihr auch Empfehlungen für Bücher geben, die sich ausführlich mit den Nebenaspekten einer veganen Lebensweise beschäftigen (Ökologie, Welthunger, Gesundheit? Taugt das "Vegane Ernährung" von Gill Langley?
Ich bin neu hier im Forum. Ich habe mich angemeldet, aus einer persönlichen Notlage.
Ich versuche seit etwa 3 Monaten, vegan zu leben. Vorher war ich omnivor. Mein Problem ist dabei meine Gesundheit, da ich schon immer Sorgen mit meinem Verdauungsapparat habe.
Konkret heißt das:
1. Ich kann keine säurehaltigen Früchte essen und keine Fruchtsäfte oder andere säurehaltigen Getränke zu mir nehmen, da der Magen immer gleich übersäuert. Es bleibt dann nichts mehr drin, ich erbreche alles. Ich muss in so einem Fall verschreibungspflichtige Medikamente nehmen, damit es weg geht.
2. Hülsenfrüchte sind für mich tabu, bekomme sofort Durchfall, manchmal auch Erbrechen. Das Gleiche Problem mit Salaten und den meisten Obst- und Gemüsesorten in roher Form. Nüsse darf ich leider auch nicht essen, habe Allergie gegen Erdnüsse (Asthma), andere "normale" Nüsse verursachen akuten Durchfall. Kohl soll ich auch nicht... wie eben alles, was bläht.
3. Ich muss ballaststoffreiche Ernährung unbedingt meiden, kein dunkles Brot, keine Körner etc.
Wie ihr sehr, bleibt da für mich als Veganerin nicht viel übrig. Ich habe mich die letzte Zeit hauptsächlich von Kartoffeln und Reis ernährt... Kartoffelsuppe, Kartoffelecken, Bratkartoffeln, Reispfanne hier und Reispfanne da. Gab oft auch gebratenes Gemüse, aber auch hier sind meine Möglichkeiten eingeschränkt, z.B. keine Zwiebeln etc. Mit Tomaten z.B. muss ich sehr vorsichtig sein, wegen der Säure. Tofu gab es auch öfters, kann mich damit aber weniger anfreunden bisher, auch wenn es, wie ich weiß, sehr viele verschiedene Ausführungen davon gibt.
Durch die Ernährungsumstellung nehme ich viel zu wenige Kalorien zu mir. Ich darf aber nicht zu viel auf einmal essen, mehrere kleine Mahlzeiten täglich. Ich habe in den 3 Monaten über 10 Kilo verloren, mein BMI liegt jetzt bei unter 17!
Mein Hauptproblem ist 1., dass ich keine hochkalorische Nahrung mehr zur Verfügung habe, seit ich vegan bin. Das Einzige, was ich essen darf, sind Avocados, die finde ich allerdings so ekelhaft, dass ich sie wirklich runterwürgen muss, muss mich echt überwinden und viel geht nicht, sonst Würgereiz.
Die üblichen Tipps, Nüsse und so, darf ich ja nicht... auch mit Eiweiß habe ich jetzt einige Probleme, es herrscht großer Mangel. Aber ich darf ja keine Hülsenfrüchte essen - hilfe, woher bekomme ich mein Eiweiß?
Mir geht es jeden Tag schlecht, ich bin nur noch müde und habe auch noch Haarausfall bekommen. Mir schmeckt mein Essen nicht mehr, es ist nur einseitig, immer das Gleiche und ich esse dadurch natürlich noch weniger, nehme also noch mehr ab. Ich hatte meinem Arzt nichts von der Nahrungsumstellung erzählt, als ich es doch gemacht habe, war er entsetzt und meinte, vegan kommt für mich nicht in Frage!
Und ich sage nichtvegan kommt nicht in Frage!
Habe den Arzt gewechselt, doch auch der Zweite meinte das Gleiche. Ich dachte jetzt, hier in eurem Forum sind doch viele Experten, die sich auskennen, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen?
Meine Familie macht auch schon Terz, meine Mutter meint, ich wäre essgestört... bitte helft mir!
> "Wenn du nicht selbst ein Tier töten kannst, so solltest du
> auch kein Fleisch essen."
Naja, mathematisch gesehen ist das doch völlig korrekt: Wenn (irgendeine beliebige Bedingung) dann "solltest du
auch kein Fleisch essen."
Also: Wenn heute Mittwoch ist dann "solltest du
auch kein Fleisch essen." (Das macht ja keine Aussage über andere Wochentage, es heißt ja nicht "Genau dann, wenn heute Mittwoch ist"). Wie problematisch das allerdings ist, zeigt das Ersetzen von "Mittwoch" durch "Freitag": schon bekommt das ganze eine Konnotation von religiösem Wahn.
Vollständig müßte die Aussage aber lauten:
"Wenn du nicht selbst ein Tier töten kannst, so solltest du
auch kein Fleisch essen. Wenn du selbst ein Tier töten kannst, so solltest du auch kein Fleisch essen."
Aber umgangssprachlich wird dummerweise leider selten korrekt zwischen "wenn, dann" und "genau wenn, dann" unterschieden ...
Die Studienübersichten stelle ich nicht rein, um Soja als besonders gesund darzustellen (auch wenn zutrifft, aber Gesundheit ist nunmal ein argumentatives Nono), sondern als weiterte Gegenargumente gegen die o.g. reichlich platte Anti-Soja-Propaganda.
Wieso die Gegenstudien (von denen es auch ein paar gibt) fehlerhaft sind, ist oben erläutert. Wer der Meinung ist, auch die Pro-Soja-Studien seien alle unwissenschaftlich usw., kann die Übersicht nutzen, um das zu beweisen.
Wie bekannt, ist er nicht nur in seinem Hauptwerk (siehe hier und hier, sondern auch weiterhin der Meinung, daß nur bestimmten Tieren Rechte zustehen, nämlich solchen mit höher entwickelten kognitiven Fähigkeiten. Daraus folgt für ihn, daß bei einem Konflikt zwischen einem Menschen und einem nichtmenschlichen Tier immer der Mensch bevorzugt werden muß, da dessen Kognition höher entwickelt ist bzw. er eine stärkere Selbst-Reflexion, ein stärkeres Selbst-Bewußtsein hat, sodaß sein Tod für ihn schlimmer wäre als der Tod eines nichtmenschlichen Tiers für diese. Also Speziesismus par excellence, der darin resultiert, daß alle Tiere seiner Kategorie "moral patiens" keine Berücksichtigung finden müssen und daß in seinem "lifeboat cenario" mit einem Hund und vier Menschen selbstverständlich der Hund dran glauben muß.
Regan gibt inzwischen vor die Tierausbeutung abschaffen zu wollen (also abolitionistisch zu sein):
Aber das sind nur Lippenbekenntnisse, denn was er wirklich tut, ist alles andere als tierrechtlerisch und abolitionistisch.
Die von ihm gegründete und geleitete Culture and Animals Foundation läßt sich ihren Kongreß (The Power of One. International Compassionate Living Festival) von übelsten Tierschützern (Farm Sanctuary, The Humane Society of the United States (HSUS) u.a.) unterstützen, deren Hauptbestrebung darin liegt, "humane meat" oder "happy meat" (Leichenteile von "human" ermordeten Tieren) zu bewerben.
Dieser Kongreß hat nicht nur Ingrid Newkirk von Peta ein Forum geboten, sondern auch John Mackey von Whole Foods Inc., der dort Hauptredner war. Whole Food Inc. ist ein Bio-Lebensmittelkonzern, der mit seinen "high quality standards for meat" wirbt und daneben selbstverständlich auch Fischleichen und unveganen Käse verkauft. Regan lobte ihn mit den Worten, er sei "a driving force behind higher standards in animal welfare". (Wie war das doch gleich mit "größere Käfige genügen nicht"?)
Es wundert wenig, daß Regan sich auf der Webseite der Culture and Animals Foundation für Vegetarismus ausspricht (im Aufsatz "Vegetarianism and Friendship"). Eier und Tiermilchprodukte werden zwar im argumentativen Nono Gesundheit mit erwähnt, aber von Veganismus keine Spur. Dazu kommen andere Nonos wie Umwelt und religiöse Formulierungen ("For many, this is our prayer").
Diese religiösen Anwandlungen steigern sich in seinem FAQ zu Tierrechten ("The Philosophy of Animal Rights"):
Es wundert genauso wenig, daß auf der Webseite seiner Foundation unter dem Punkt "Help bring change" als einzige Möglichkeit einen Spendenaufruf steht.
Daß, was wirklich notwendig wäre - die Verbreitung von Veganismus -, findet sich auf dieser und auch auf seiner Webseite in keinem Satz.
Kurz gesagt: Tierrechte sind das nicht, sondern nur Neuer Tierschutz. Auch wenn er sich Tierrechtler nennt und von Singer zu distanzieren versucht, was er tut ist hat in Theorie und Praxis mit Tierrechten nichts zu tun.
Die Frage ist nicht, wie oder wie "schlecht" die Gefangenhaltung der Tiere ist, sondern daß sie überhaupt existiert. "Schlechte Haltungsbedingungen" zu kritisieren bedeutet immer, daß sie das Problem wären und daß es theoretisch "gute" geben könnte. Das ist falsch, denn natürlich kann es unter keinen Umständen "gute Ausbeutung" geben.
Aber genau das behauptet der Tierschutz, wenn er von "Verstößen gegen das Tierschutzgesetz" spricht oder von "fruchtbaren Haltungsbedingungen", als ob Tierausbeutung im Rahmen des sogenannten Tierschutzgesetzes oder "moderate Haltungsbedingungen" irgendwie gerechtfertigt wären. Daher ist auch die Forderung nach einer "Durchsetzung des Tierschutzgesetzes" kurz gesagt sinnentleert.
Wer bei der Gefangenhaltung von "Wildtieren" in Zirkussen mit diesem argumentativen Nono arbeitet (da sie "schlecht gehalten" würden, bekämen sie Verhaltensstörungen), braucht sich über Antworten nicht wundern: Tierrechtlern, die gegen jede Form von Gefangenhaltung sind, hätte so etwas nicht geantwortet werden können.
Tierschützer hingegen sind nur gegen "schlechte Haltung" (und für gute) bzw. für ein "Wildtierverbot" (sodaß nur noch Nichtwildtiere ausgebeutet werden). Sie sähen es sicher auch als Lösung, die Wildtiere in Zoos zu schaffen, denn Zoos sind, wie z.B. laut der Tierschutzpartei, etwas Tolles und müssen unterstützt werden ("Wir sind für eine bessere Ausstattung von Zoos und Tierparks, denn gefährdete Tierarten müssen der Menschheit erhalten bleiben und artgerecht gehalten werden.", Wahlwerbespot für Sachsen). Daher sollte auch dieses argumentative Nono schon deshalb vermeiden, um nicht mit Tierschützern in Verbindung gebracht zu werden.
Oft wird argumentiert, Kinder entschieden sich bei der Wahl zwischen einem pflanzlichen Nahrungsmittel und einem Tierprodukt eher für das erste. Das mag richtig sein, hat aber bei der Wahl zwischen einem pflanzlichen Nahrungsmittel und Süßigkeiten (vgl. auch hier) eher den gegenteiligen Effekt, insofern man argumentieren wollte, daß das, wofür sich Kinder entscheiden, grundsätzlich das Richtige oder Bessere sei. Abgesehen davon, daß (siehe Link) die Entscheidungen von Kindern nur selten auf ethischen Abwägungen beruhen. Also definitiv ein argumentatives Nono.
Besser hingegen ist der Hinweis, daß Kinder, wäre es ihre Entscheidung, nicht wollten, daß Tiere für Tierprodukte sterben müssen (sodaß die Tierausbeuter es verschweigen müssen), da dies einen ethischen Hintergrund hat. Betont werden kann, daß sie diese Entscheidung treffen, bevor sie die speziesistische Erziehung (sprich: speziesistische Indoktrination), die auf Schönreden, Verschweigen und Leugnen der Tierausbeutung und des Tiermordes beruht, durchlaufen haben.
Aber auch hier sollte man nicht zu pauschal sein, denn diese Entscheidung beruht (je nach Alter) teilweise auf relativ unreflektierter Empathie. Manche Kinder wären also u.U. genauso dagegen, daß ein unheilbar krankes Tier (nichtmenschlich oder menschlich) Sterbehilfe erhält, weil sie die Zusammenhänge nicht überblicken und nur daran denken, daß Tod etwas Schlechtes ist.
Die Intelligenzleistungen, Fähigkeiten zum Sozialverhalten, Emotionsbreite, Charakterdifferenzen, besondere kognitive oder körperliche Eigenschaften und Leistungen diverser nichtmenschlicher Tiere zu betonen, kann sinnvoll sein, insofern gegen die (speziesistisch und theistisch geprägten) antievolutionären Vorstellungen vorgegangen wird, die den Menschen als "einzigartig", "Krone der Schöpfung" etc. titulieren, um dem entgegen zu beweisen, daß diese Vorstellung erstens falsch ist und zweitens darauf beruht, die Intelligenz anderer Tiere zu ignorieren oder herunterzuspielen.
Weniger sinnvoll (eben argumentatives Nono) ist es, dies zur Grundlage der Argumentation zu machen. Denn zum einen ist der Mensch im Durchschnitt dennoch das intelligenteste Tier und zum anderen ist dies ein ethisch irrelevantes Kritierum (unter Menschen hat sich immerhin bereits durchgesetzt, geistig Behinderten das Lebensrecht nicht abzusprechen). Wenn man es zu einem ethisch relevanten machen würde, käme das heraus, was der Befürworter der Tötung behinderter Kinder und Tierrechtsgegner Peter Singer propagiert.
Ich lerne immer mehr Menschen kennen, die eine Laktoseintoleranz und nach dem Verzehr von Milchprodukten auch teils enorme Probleme haben - doch die wenigsten von ihnen konsumieren deswegen keine Milchprodukte mehr. Da werden lieber Bauchschmerzen und Durchfall (auch bei kleinen Kindern!) "in Kauf genommen" und damit der Gesundheit ganz bewußt geschadet als daß ein Umdenken stattfindet...
> Frieden zwischen den Menschen sowie zwischen Mensch - Tier -
...
> Vermittler menschen-, tier- und umweltgerechter Lebens- und
Ich hoffe doch stark, daß diese unsinnige Mensch-Tier-Dichotomie bald beseitigt wird ... drauf eingeangen ist der anonyme beteiligte, der hier schireb, ja leider nicht.
> Milch und Eier
> Hintergründe und Fakten, warum der Konsum von Milch,
> Milchprodukten und Eiern gesundheitlich bedenklich,
> überflüssig und ethisch fragwürdig ist.
Noch mehr Hoffnung: daß, wenn schon das argumentative Nono "Gesundheit" ausgebreitet wird, wenigstens mehr Wert auf das wesentliche, eben die ethischen Aspekte, gelegt wird. Viel Hoffnung habe ich angesichts dieser Formulierung allerdings nicht ... aber vielleicht möchte die Vortragende ja selbst etwas dazu sagen?
> Bin ebenfalls Wissenschaftler und uns lese deshalb genau...
Hm, Religions"wissenschaftler", oder warum impliziest Du, daß es etwas gibt, das nicht den "Gesetzen der Natur" entspricht, sondern ihnen widerspricht?
> Menschen ist die vegane Ernährung aufgrund vieler
> anatomischer und physiologischer Merkmale (z.B.
> Verdauungssystem) die am besten geeignete, auch wenn Ava das
> nicht lesen will. Es entspricht für jede Spezies "den
Vielleicht will sie es nicht lesen, weil es unsinnig ist, Blödsinn, den sich, wie hieß er, Densmore?, aus den Fingen gesaugt hat und den seither v.a. alle möglichen Gesundheitsspinner unhinterfragt verbreiten?
Evolutionär hat sich das menschliche Verdauungssystem nunmal so entwickelt, daß die durch die Steppe streifenden Typen notfalls, als Alternative zum Verhungern, ein paar Leichenreste, die irgendwelche Löwen übriggelassen haben, verdauen können (während ein Panda da Probleme hätte, mit ein grund, daß es kaum noch Pandas gibt). Das durch den Konsum solcher Leichen erhöhte Krankheitsrisiko war irrelevant, da die durchschnittliche Lebenserwartung von zwanzig Jahren verhinderte, daß der Cromagnon mit vierzig oder sechzig eine Herzkrankheit oder Darmkrebs bekam. Ethik interessierte ihn ebensowenig wie die ihm diesbezüglich gleichgestellten Grillsportler.
Auch heute noch ist es nützlich, beim legendären Flugzeugabsturz in den Anden die toten Passagiere essen zu können.
Aber: unnatürlicherweise ist die menschliche Lebenserwartung durch unnatürliche medizinische Fortschritte wie etwa unnatürliche Herzschrittmacher, unnatürliche Chemotherapie, unnatürliche Blinddarmoperationen usw. und natürlich (im Sinn von selbstverständlich) unnatürlich vegane Ernährung signifikant gestiegen. Und das in dieser unserer aus unnatürlichen Häusern in unnatürlichen Städten bestehenden Umwelt.
Es muß endlich Schluß sein mit dem "natürlich"="gut"-Unfug.
Die "natürliche" Ernährung des Menschen, die u.a. Leichen beinhaltet, ist schlecht (sowohl im gesundheitlichen - so keine Gefahr, zu verhungern, vorliegt - als auch im ethischen Sinn).
Die "unnatürliche", vegane ist dagegen gut (sowohl im gesundheitlichen - da signifikant krankheitsrisikomindernd - als auch im ethischen Sinn).
Argumentativ relevant ist aber ohnehin nur der ethische Aspekt, während Gesundheit ein argumentatives Nono (aus den vielfach genannten Grünnde, bitte Suchfunktion benutzen) ist.
> Mir ist von keinem Säugetier bekannt, daß irgendein anderes
Wieso die Einschränkung auf Säugetiere?
> Säugetier seine Nachkommen mit einer artfremden Milch ernährt.
Das ist, fürchte ich, ein argumentatives Nono (selbst wenn Du die Ausführungen bezüglich "allergischer Reaktionen" durch eine ernstzunehmende Quelle untermauern könntest).
Jeder Veganismusgegner mit ein bißchen Grips (auch die soll es geben, wenn auch die meisten wohl primär deshalb Brokkoli vermeiden, weil sie ihre Geistesverwandten nicht essen wollen) wird dies mit einer Analogie aushebeln wie etwa: es gibt keine anderen Tiere, die Sehfehler mit Brillen ausgleichen, Computer benutzen, Nahrungsmittel durch erhitzen verträglicher/haltbarer/wohlschmeckender machen, Kleidung tragen, Knochenbrüche durch Gipsverbände stützen, ihren Nachkommen lesen und schreiben beibringen usw.
Sinnvoller als solche idR kontraproduktiven Hilfskonstruktionen ist es, sich auf das wesentliche zu konzentrieren bei der Argumentation pro Veganismus/Tierrechte/Antispeziesismus: die Ethik.
> Schon garnicht würde ich es als argumentatives Nono (wie
> schreibt man das?) bezeichnen, wenn man anbringt, dass
> gesunde vegane Ernährung möglich ist. Wer würde denn
Nein. "Werde vegan; übrigens ist gesunde vegane Ernährung möglich" ist kein argumentatives Nono (so wie "werde vegan; übrigens ist die Erde keine Scheibe" keines ist).
Das argumentative Nono ist: "Werde vegan, weil es gesund ist" (statt: "werde vegan, weil es ethisch richtig ist").
> verlangen, die eigene Gesundheit und die seiner Kinder zu
> schädigen um anderen Leid zu ersparen? Sowas wäre doch
Z.B. diejenigem die etwas gegen den Organraub an Kindern in indischen Slums haben, obwohl sie so ein Herz oder eine Niere ganz gut gebrauchen könnten?
> absolut krank!
Aha, dann sind also Leute, die sich gegen Organraub an Kindern in südamerikanischen Favelas aussprechen, "absolut krank"?
> Fazit: wer sich für veganismus entscheiden soll und will muss
> informationen auf einer sachlichen ebene aufnehmen können und
> wollen und die ethischen Aspekte reflektieren, denn ohne die
> als wichtig zu definieren wird er/sie niemals solche als
> einschneidend Empfundenen Lebensveränderungen vornehmen und
> wenn er/sie dann interesse hat wird er/sie sich mit den
> gesundheitlichen Aspekten auseinandersetzen und in genug
> Fachliteratur und lebende Personen feststellen können, dass
> veganismus -auch- gesund ist.
Ich kenne Menschen, die, wenn sie das Wort "Veganismus" hören, sofort an gesundheitliche Schäden denken und somit garnicht dazu kommen, Veganismus als Alternative zu betrachten. Ähnlich wie du es wohlmöglich niemals in Betracht ziehen würdest dich umzubringen, um andere vor den negativen Auswirkungen deines Daseins zu schützen. Da helfen auch Studien und wissenschaftliche Literatur nicht. Wenn man aber nun jemanden kennt, der sich vegan ernährt UND gesund aussieht, dann ist das doch viel eher möglich, dass sich solche Vorurteile abbauen.
Schon garnicht würde ich es als argumentatives Nono (wie schreibt man das?) bezeichnen, wenn man anbringt, dass gesunde vegane Ernährung möglich ist. Wer würde denn verlangen, die eigene Gesundheit und die seiner Kinder zu schädigen um anderen Leid zu ersparen? Sowas wäre doch absolut krank!
Seit gestern gibt es ein "EU-Importverbot für Präriehunde", da diese angebl. häufig Krankheitserreger in sich tragen, die "auch für den Menschen gefährlich werden können". In diesem Zusammenhang wird auch vor weiteren Gefahren durch andere Tiere gewarnt.
Daß für die betr. Tiere wohl die größte Gefahr von Menschen ausgeht, wird in dem Artikel allerdings nicht thematisiert. So werden also aus Besorgnis um die eigene Gesundheit in Zukunft evt. Angehörige einiger weniger Arten von Menschen nur noch eingeschränkt (was aber kaum z.B. für Zoos gelten dürfte) gefangengehalten werden; an das Recht der Tiere auf ein Leben in Freiheit denkt leider niemand....
> Bezieht man das Thema 1:1 auf die
> Gesundheitsheits/Tierrechts-Argumente, ergeben sich Analogien
> wie:
>
> "es gibt für die Jagd keinerlei Berechtigung"
> "Veganismus ist für intakte Gesundheit zwingend erforderlich"
>
> Folgende Aussagen sind in ähnlicher Weise "wahr" bzw.
> argumentative "Nonos":
>
> "Die Jagd ist kein Naturschutz."
> "Veganismus ist gesund."
> "Veganismus ist ökologisch."
Hallo Reina.
Ich kann da so recht keine Analogie erkennen, besonders das ganz oben genannte Beispiel passt eindeutig nicht zusammen. Im Prinzip stellt es sich doch so da:
Es ist keine argumentatives Nono, darauf hinzuweisen, dass vegane Ernährung bei Menschen (, Hunden, Katzen ...) (problemlos) möglich ist. Genauso wenig kann es ein argumentatives Nono sein, darauf aufmerksam zu machen, dass durch das Einstellen der Jagd eben nicht die von Jägern beschworenen "Horror"-Szenarien auftreten: Tollwut, nicht-menschliche Tiere, die die Städte überrennen oder sonstwas.
Nono wird das ganze erst dadurch, wenn auf der einen Seite angemerkt wird, vegane Ernährung hat gesundheitliche Vorteile für Menschen, als einzig denbares Argument dafür dargestellt. Analog wäre es unsinnig einseitig auf eventuelle ökologische Vorteile durch die Abschaffung der Jagd zu beharren. Das ist ja letztendlich irrelevant, da die Ethik Priorität hat.
> >Ob das eine seriöse Quelle ist?
>
> Autoren sind:
>
> Dr. med. Friedrich Dorschner - Leiter einer Naturheilklink in
> der Nähe von Dallau/Neckar, wo u.a. mit Vollwertkost,
> Homöopathie, Pflanzenheilkunde gearbeitet wird...
>
> Dr. Joel Fuhrmann - US-amerikanischer
> Ernährungswissenschaftler aus der "Natural Hygiene-Schule",
> er berichtet in seinem Aufsatz auch von der MS-Thematik.
Also eine unseriöse Quelle ("Natural Hygiene" ist, wenn ich mich nicht sehr irre, auf deutsch die "Natürliche Gesundheitslehre", also ziemlicher Humbug).
> >Unlogisch, warum sollte der Kalziumgehalt von menschenmilch
> >relevant für die Nährstoffversorgung Erwachesner menschen
> sein?
>
> Weil logischerweise kein erwachsener Mensch einen höheren
> proportionalen Calciumbedarf hat, als ein Säugling.
Oh, sorry, ich wußte nicht, daß Du von Erwachsenen sprichst, die sich ausschließlich von angereichter Sojamilch ernähren, dann hast Du natürlich recht.
> Die Muttermilch gilt allgemein anerkannt als die perfekte
> Nahrung für einen Säugling. Die Richtlinien von
> >Zu "Gesundheit" als argumentativem Nono gibt es hier schon
> >einen Thread.
>
> Ist mir prinzipiell bekannt. Da aber aus wirtschaftlichen
Es reciht nicht, daß Dir das bekannt ist, Du mußt auch begreifen, warum es schädlich ist und jeden vermeintlichen Nutzen durch eben diese Schädlichkeit zunichte macht. Es ist absurd, für Veganismus mut Gesundheitsargumenten zu werdben, sowohl aus ethischer (Analogie: Abschreckung bezüglich Kinderprostitution durch Aidsgefahr) als auch aus strategischer Sicht.
Gesundheitaspekte sind allenfalls dort zu behandeln, wo es darum geht, die verlogenen Warnungen or angeblichen Gefahren des Veganismsu auszuhebeln.
> Gründen die Erkenntnisse über die Schädlichkeit von
> Tierprodukten auch für die menschliche Gesundheit oft
> zurückgehalten oder heruntergespielt werden, will ich auch
> darüber aufklären. Was meinst Du denn, wie viele Menschen
Was aber seriöse, glaubwürdige Quellen erfordert.
> etwa ein John Robbins (oder PCRM...) gerade auch über diese
> Schiene beeinflussen konnte... In "Ernährung für ein neues
> Jahrtausend" findet man übrigens auch ein paar
Und noch mehr solche unseriösen Quellen - gerade das Robbins-Buch hat schweren Schaden für den Veganismus angerichtet, weil es vor (leicht aufzuzeigenden) Fehlern nur so strotzte und somit dem Tierausbeutern wieder mal ein Messer in die Hand drückte.
> Natürlich wäre es aber auch mir lieber, wenn man alleine mit
> Aufsätzen ala "Vegetarier sind Mörder" ähnliche Wirkung
> erzielen könnte. Dennoch spricht nichts dagegen, auch über
> die gesundheitlichen Auswirkungen von Tierprodukten zu
> informieren.
[Beitrag an passende Stelle verschoben - Moderator]
Hallo Achim,
>> Quelle: Milch-Quelle der Gesundheit oder Krankheit ?
>> ISBN: 3-926453-12-5
>Ob das eine seriöse Quelle ist?
Autoren sind:
Dr. med. Friedrich Dorschner - Leiter einer Naturheilklink in der Nähe von Dallau/Neckar, wo u.a. mit Vollwertkost, Homöopathie, Pflanzenheilkunde gearbeitet wird...
Dr. Joel Fuhrmann - US-amerikanischer Ernährungswissenschaftler aus der "Natural Hygiene-Schule", er berichtet in seinem Aufsatz auch von der MS-Thematik.
>Unlogisch, warum sollte der Kalziumgehalt von menschenmilch
>relevant für die Nährstoffversorgung Erwachesner menschen sein?
Weil logischerweise kein erwachsener Mensch einen höheren proportionalen Calciumbedarf hat, als ein Säugling.
Die Muttermilch gilt allgemein anerkannt als die perfekte Nahrung für einen Säugling. Die Richtlinien von Ernährungswissenschaftlern sind hingegen selten so unstrittig...
>Zu "Gesundheit" als argumentativem Nono gibt es hier schon
>einen Thread.
Ist mir prinzipiell bekannt. Da aber aus wirtschaftlichen Gründen die Erkenntnisse über die Schädlichkeit von Tierprodukten auch für die menschliche Gesundheit oft zurückgehalten oder heruntergespielt werden, will ich auch darüber aufklären. Was meinst Du denn, wie viele Menschen etwa ein John Robbins (oder PCRM...) gerade auch über diese Schiene beeinflussen konnte... In "Ernährung für ein neues Jahrtausend" findet man übrigens auch ein paar Studienverweise über den Zusammenhang zwischen dem Konsum tierlicher Fette und dem Auftreten bzw. dem Verlauf von MS.
Natürlich wäre es aber auch mir lieber, wenn man alleine mit Aufsätzen ala "Vegetarier sind Mörder" ähnliche Wirkung erzielen könnte. Dennoch spricht nichts dagegen, auch über die gesundheitlichen Auswirkungen von Tierprodukten zu informieren.
> Quelle: Milch-Quelle der Gesundheit oder Krankheit ?
> ISBN: 3-926453-12-5
Ob das eine seriöse Quelle ist?
> Kuhmilch enthält 3,4-mal mehr Ca, als menschliche
> Muttermilch. (Es scheint also auch fraglich, ob die hohe
> Ca-Anreicherung von Sojamilch wirklich so gut ist...) Aber
Unlogisch, warum sollte der Kalziumgehalt von menschenmilch relevant für die Nährstoffversorgung Erwachesner menschen sein?
Zu "Gesundheit" als argumentativem Nono gibt es hier schon einen Thread.
Was MS angeht, so scheint es mir, daß empirische (oder anekdotische) Hinweise vorliegen, daß sich vegane Ernährung für die betroffenen Menschen positiv auswirkt.
>- ich SO oft hören und lesen muß, daß vegane ernährung ungesund wäre - >solange das behauptet wird, kann man nicht oft genug betonen, daß das >gegenteil der fall ist - z.b. auch in meinem medizinische physiologie-
Da bringst Du zwei Dinge durcheinander:
1. Die widerlegung der Behauptung, Veganismus sei gesundheitsschädlich, würde zu mangelerscheinungen führe etc. Das ist natürlich sinnvoll und notwendig.
2. Für veganismus damit zu argumentieren, daß Veganismus gesünder sei als Nichtveganismus. Und _das_ isz eben aus den genannten Gründen ein argumentatives nono.
Mal davon abgesehen, dass die Nazis durch Wahlen an die Macht kamen (zwinker), hier ein paar Schlagzeilen der letzten Tage, zu denen die CDU/CSU seltsamerweise schwieg, zumindest aber kein europäisches Drittes Reich witterte:
Vielleicht sollten diese Leute auch mal einen Blick in den Duden werfen: https://www.duden.de/rechtschreibung/Notstand (schönes Beispiel: Bildungsnotstand).
Erbse für Bruno Knellwolf. Was Veganismus ist scheint er nicht zu wissen. Statt dies zu recherchieren sucht er lieber nach den fünf dümmsten Vorwürfen gegen Veganer. Wobei es bei den ersten drei Fragen um die Umwelt geht, nicht um Gesundheit. Von Importierten "Futtermitteln" weiss er wohl nichts und er denkt wohl auch Rinder in der Schweiz würden kein Methan ausstossen.
Dass die Tiere ausgebeutet und ermordet werden, erwähnt er nicht. Will er das vielleicht nicht hören?
Sie stellen es also so dar, als ginge es beim Veganismus nur um die eigene Gesundheit.
Selbst bei "Ethik" geht es nicht um Tierrechte.
Besonders absurd ist dies, wo sie doch aktuell gegen diverse andere Organisationen hetzen, welche reformistische Strategien verfolgen (Massentierhaltungsinitiative). Diese Kritik wäre eigentlich angebracht, aber sie richten sie nur gegen solche, die sich von Swissveg und VgT distanzieren.
"huhngesund" ist keine Initiative. Es ist eine Aufklärungskampagne. Eine Aufforderung vegan zu leben konnte ich aber nicht finden.
In den Sozialen Medien konnte ich häufig sehen wie sich sich als die einzig wahren Veganer ausgeben, aber ihre eigenen Aktionen sind mindestens genau so reformistisch und beziehen sich auf opportunistische Themen wie Gesundheit und Umwelt statt Tierrechte. Es erweckt den Eindruck, dass sie "alternative" Haltung der Tiere und "schonende Schlachtung" fordern.
Auch peinlich:
Gemeint sind wohl ungekochte Linsen. Denn gekochte enthalten keine 10g Protein pro 100g. Derart viele Proteine sind nicht nötig und wer Muskeln auf bauen will nimmt sowieso Proteinpulver. Sie schreiben zwar "ein Proteinmangel ist höchst unwahrscheinlich", aber diese lächerlichen Gegenüberstellungen verstärken nur das Vorurteil Veganer haben keine Ahnung.
Richtig. Denn Veganismus hat mit Ernährung(swahn) nichts zu tun.
Leider hat Kim Ly Lam das nicht verstanden.
Sie versucht mit einem Gedankenexperiment klug zu wirken.
Aber sie scheitert kläglich daran sich damit zu befassen.
Wieso denn überhaupt Hühner? Was wenn es Menschen statt Hühnern sind? Oder zumindest zwei Hunde.
Wieso macht dies überhaupt einen Unterschied? Diese Frage wird auch nicht gestellt.
Das ist eine Bildunterschrift. Also kann man auch einfach beide Hühner fressen. Oder die Autorin. Ist ja alles egal.
Aber was passiert, wenn ich ein Tier fresse? Muss ich mich dann um das andere kümmern? Ist es nicht auch ein qualgezüchtetes Tier, welches gar nicht lange leben kann? Während befreite Legehennen noch ein einigermassen erträgliches Leben führen können, haben "Fleischzüchtungen" eine dermassen geringe Lebenserwartung, dass das zweite Huhn nicht lange leben würde.
Was ist mit der Tatsache, dass in jedem Fall diese Person, welche mir diese Frage aufzwingt, die Schuld am Tod der Tiere trägt? Wieso kann ich nicht einfach die Polizei rufen, dass diese Person psychiatrische Hilfe erhält?
Solche absurden Szenarien kennt man eigentlich nur aus Comics. Wenn sich Batman oder Spider-Man entscheiden muss die Geiseln oder die Freundin zu retten. Und man weiss ja, dass beide sich dann denken "Dann ist es auch egal, wenn ich ab und zu mal einen Menschen esse. Aus Biohaltung, is ja klar! Also tschüss, [Joker/Goblin]. Bis zum nächsten Mal."
Sie erwähnt Precht und denkt wohl sie sei nun, weil sie eines seiner [strike]Bücher[/strike] Interviews gelesen hat, qualifiziert über Veganismus und Ethik zu schreiben.
Keine Rinder zu bioermorden ist also "dogmatisch"? Faszinierend. Veganer sind die Leute jedenfalls nicht, und wir "dogmatischen" Veganer (die eben das Morden ablehnen) werden da sicher nicht essen gehen. Schade, der Anfang des Artikels klang vielversprechend. Aber mit dieser antiveganen Propaganda, die ethische Minimalkonsequenz als "dogmatisch" diffamiert, hat der Mann es sich verscherzt. Um so peinlicher, da er ganz "dogmatisch" stattdessen Pflanzenmilch zum Kaffee, Sojajoghurt oder Nusskäse verwenden könnte ...
Wieso ist das "Tier-/Umweltschutz" eine Option. Die zwei Dinge sind nicht dasselbe.
Zwar können Gesundheit, Umweltschutz etc einen motivieren vegan zu leben, aber Veganismus wurde definiert als eine "Philosophie und Lebensart, die versucht — so weit wie möglich und praktisch durchführbar — alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden und darüber hinaus die Entwicklung und Verwendung tierfreier Alternativen zu fördern."
Tatsächlich waren die Gründungsmitglieder sich bereits damals bewusst wie wichtig ein Wegkommen von der Tierausbeutung für die Umwelt sein wird. Aber es geht trotzdem um die Tiere. Und es geht sicher nicht um Gesundheit oder Trends. Siehe hier.
"Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel ein?"
Diese Frage ist kaum beantwortbar. Wer nimmt denn nicht zumindest über Kochsalz Jod ein? Was ist damit gemeint? Ab wann ist etwas "Ergänzung"?
Was ist denn das Ziel dieser Umfrage? Welche Frage soll damit beantwortet werden? Ob Veganer Nahrungsergänzungsmittel nehmen? Das hätte ich euch auch so sagen können.
Wisst ihr was veganismus ist? Oder habt ihr nur davon in den Medien gelesen? Die Darstellung ist dort meist komplett falsch. Siehe hier.
Gleich vorneweg: In dem Dokumentarfilm geht es nicht um Veganismus. Es geht um moderne Ernährungstrends.
Es werden auch einige Leichenteile gezeigt. Ich hab's trotzdem geschaut und werde in einigen Notizen den groben Inhalt wiedergeben und kommentieren.
Link: http://future.arte.tv/de/vegan
Der Film wurde am letzten Dienstag gesendet.
Davor kam eine Sendung "Milch - ein Glaubenskrieg". Da wurde aber nicht vorgegeben, dass es um Veganismus ginge. Dazu auch einige Kommentare:
Die Fragestellung war: Ist "Milch" gesund oder macht sie krank.
Die Sendung zeigt stark gegenseitige Meinungen und es wird auch darauf hingewiesen, dass auch Zucker und die Menge relevant sind.
Pro-"Milch"-Argumente bezogen sich meist auf die vielen Inhaltsstoffe, ohne genau zu erklären wieso diese so wichtig seien. Angeblich sind es "vielfältige und hochqualitative Proteine".
Mich stört immer wenn von "effizienter Milchvielhaltung" die Rede ist. Und "Hochleistungskühe". Dies weckt den Eindruck, dass diese Produktion effizient sei und dass die Kühe eine hohe Leistung bieten. Das ist nicht wirklich falsch, da es effizienter ist als vor 50 Jahren und die Kühe zu enormen Leistungen gezwungen werden.
Aber die Effizienz ist enorm schlecht im Vergleich zur direkten Nutzung. Auch wird genannt wie effizient heute die Kühlketten seien, welcher aber sehr viel Energie verbrauchen.
Ein Tierausbeuter behauptet, die Kühe müssen sich wohl fühlen, sonst würden sie nicht so viel "Milch" produzieren.
Hier werden folgende Zahlen genannt:
Eine Kuh produziert 28000 Liter Milch im Leben
Pro Jahr sind es 9500 Liter.
Somit lebt eine Kuh, wenn sie beginnt Milch zu produzieren, keine 3 Jahre.
Dann geht es um Bio-Demeter. In diesem Segment wird "artgerecht" definiert als keine Zusatzstoffe, keine vorbeugenden Medikamente und somit kein Antibiotika.
Es zeigt wie widersprüchlich die Erkenntnisse zu dem Zusammenhang zwischen "Milch" Übergewicht, Krebs, Osteoporose sind.
Einerseits soll "Milch" die Kalziumkonzentration der Knochen steigern. Andererseits wird in Schweden am meisten davon getrunken und diese haben auch am meisten Osteoporose.
Aber ohne "Milch" hat man zwei bis drei mal mehr Knochenbrüche.
Schon der Titel sagt es gäbe einen Glaubenskrieg. Die Antimilchfraktion sei im Krieg gegen die Milchbefürworter.
Das zu "Milch - ein Glaubenskrieg"
Nun zu "gut, besser, vegan?".
Veganismus wird als Verzicht dargestellt. Die Fragestellung von Arte: Sind Ersatzprodukte aus dem Labor besser?
Im Film selbst ist die Fragestellung eher, ob man vegan "gesünder oder besser" lebt. Wobei mir nicht klar war was mit "besser" gemeint ist. Ethik wird nämlich nicht angesprochen.
Es geht um "Biotech-Firmen", welche "Ersatzprodukte" herstellen. Der Film will einen "Blick Hinter die Kulissen" zeigen. Wieso auch immer.
Mir ist nicht klar, ob der Regiseur überhaupt weiss was Veganismus ist.
Es geht um Süsslupinen. Dann um Soja. Hier wird erwähnt, dass Soja vor allem für Viehfutter importiert wird und Probleme wie Regenwald, Verlust von CO2-Speicher werden genannt.
Es wird kurz erklärt wie Hexan verwendet wird, was wohl nicht sonderlich ökologisch ist. Einen direkten Vergleich gibt es nicht, aber später wird noch erwähnt, dass Tierhaltung mehr Umweltschäden verursacht als der globale Verkehr.
Dann geht es um Veganz.
Jan Bredack will "Geld verdienen und gleichzeitig die Welt verbessern"
Er nennt diverse Probleme der Milchproduktion. Es sagt es hätte einen elitären Anspruch gegeben anders/besser zu sein. Und er hat nun die Barrieren und Vorurteile abgebaut.
Er erklärt auch, dass es nicht für die zu erwartenden 10 Milliarden Menschen ausreicht, wenn die Nahrung nicht direkt genutzt wird.
Arte hatte da anscheinend keine weiteren Fragen.
Es geht dann noch um die Entwicklung des Menschen und sonstiges.
Es heisst wir würden krank... sind dick, haben Krebs und Diabetes.
Dass wir auch viel älter werden, weiss der Filmemacher nicht?
An der VeggieWorld:
"Viele können mit dem Begriff Veganismus nichts anfangen. "
Wieso wird es dann in diesem Film nicht erklärt? Bisher gab es keine Erklärung. Nur dass es irgendwie mit Sojamilch zu tun hat.
Es wird ein Video von der Französischen Organisation L214 gezeigt (ich weiss jetzt nicht genau wie die sind. Ich hatte mal kurz mit einem von ihnen gesprochen, er schien Tierschutz abzulehnen. Aber der Name L214 bezieht sich auf ein Tierschutzgesetz).
Einen "tierethischen Imerativ" gibt es angeblich wegen Extremfällen in Schlachthäusern, sagt der Filmemacher.
Es ist nicht etwa so, dass Veganer jegliche Tierausbeutung ablehnen, sondern es ist ein Verzicht, weil in Französischen Bio-Schlachtereien Schafe geschlagen wurden. Toll, jetzt wissen wir endlich was Veganismus ist. Aber der Film geht noch weiter.
Eine Antwort gibt dieser Film nicht. Es wird auch nicht erklärt, dass all diese Kinder in Wirklichkeit an Mangelernährung starben, meist weil die Eltern absurde, esoterische, oft nicht vegane Ernährungsformen befolgten.
Dann geht es um B12. Vielleicht hätte das die Antwort auf die obige Fragen sein sollen. So klar ist das nicht.
Ein Experte: "Ich brauch den pflanzlichen Teil. Ich brauch den tierischen Teil."
Angeblich ist man auf Supplemente angewiesen, wenn man die tierlichen Stoffe weglässt. Nur ist das das auch bei unveganern der Fall (Stichwort Jod)£
Dass B12 dem Futter beigemischt wird, wurde auch nicht erwähnt.
Da die Alternativen keine "tierische Drüsensekrete" sind, dürfen sie nicht "Milch" genannt werden.
Zurück zu Bredack. Er erklärt, dass gewisse Bezeichnungen für seine Produkte nicht erlaubt sind und dass die Mehrwertsteuer für vegane Milch höher ist als bei Tiermilch.
Rügenwalder Mühle:
20% vom Gesamtumsatz durch Produkte ohne "Fleisch". Vegan soll auch noch kommen denn: "Vegan lohnt sich"
Veganismus ist ein Megatrend, sagt Bredack.
Wegen Gesundheit, Wohlbefinden. Und immer mehr wegen der Umwelt.
Nicht etwa wegen Ethik, diese nennt er nicht.
Bratwürste hatten Mineralölbestandteile. Irgendwie ist das auch in dem Film. Das sind Paraffine aus der Herstellung als Schmiermittel für die Cellulosehüllen als Darmersatz.
Gesundheitsveganer haben aber wohl immer noch lieber etwas Mineralöl in der Wurst statt Salmonellen, Antibiotika, MRSA-Keime, Listerien und Hormone. Aber darüber zu berichten könnte ja noch die Frage beantworten und das scheint nicht das Ziel des Filmes zu sein.
Im Film wird gesagt, dass es unbedenklich sein soll, wird nun aber nicht mehr verwendet. Danke arte.
Zuletzt dann noch Laborfleisch aus Stammzellen. Es benötigt immer noch 30'000 Rinder weltweit, wenn man umsteigen würde. Dies könnte ökologisch sein. Aber nicht vegan.
Auch wird geforscht an Käse aus Narwalmilch, ohne Narwal. Dies sollte auch wirklich vegan sein. Ist aber keine Idee von vegane lebenden Menschen und hat eigentlich mit Veganismus nichts zu tun.
Auch Käse aus Menschenmilch von Bakterien oder Hefen wollen sie machen. Aber die Behörden wollen das nicht.
Laut Hassia (http://www.hassia-sprudel.de/qualitaet/vegan / https://www.facebook.com/hassiaSprudel/posts/10157046646430315) sind alle ihre Mineralwässer, Schorlen und sonstigen Erfrischungsgetränke realvegan (einschließlich Klärung, Farb- und Trägerstoffen, Etikettenkleber der Glasflaschen).
Mir war bisher jedenfalls kein veganes Mineralwasser in Glasflaschen (bei denen eben idR Kaseinleim verwendet wird) bekannt. Ich trinke meist Leitungswasser, aber wenn ich bisher Mineralwasser gekauft habe, dann eben gezwungenermaßen und ungern in Kunststofflaschen, von denen ich wusste, dass auch die Etikettierung okay ist.
Die Formulierung auf der Hassia-Website ist jedoch, sagen wir mal, verbesserungsfähig: Dass Veganismus keine Ernährungsform ist, wissen sie doch - sonst würden sie nicht auf den Etikettenkleber eingehen, da wohl kaum jemand die Etiketten lutscht.
Und auch die Motivation für Veganismus, eben die Ethik (im Gegensatz zu den beim Vegetarismus aufgeführten egoistischen Motiven ("Viele entscheiden sich bewusst für eine vegetarische Ernährungsweise – der Gesundheit, der Fitness oder dem Wohlbefinden zuliebe") sollte erwähnt werden.
Nein, leider gab es keine Begründung. Auf Nachfrage sagte sie auch nur, hat sie mal gehört, deshalb geht sie auf Nummer sicher.
Für die Gesundheit extrem schädlich wenn man so die vorherrschende Meinung in Vegan-unbezogenen Kreisen abfragt :-(
Vielen Dank für deine Einschätzung :-) Mit 'Experten' meinte ich nur, dass ich mir Vorstellen könnte, dass es hier viele Eltern mit veganen Kindern gibt. Und die müssten ja zu dem Thema etwas sagen können :-)
Vor fast fünf Jahren ermordete der christlich motivierte (aber das hat natürlich nichts mit Religion zu tun, die Medien verbrämen sein Christentum, das Wort vermeidend, durch Formulierungen wie "islamfeindliche[r] Rechtsextremist"[1], "Psychische Instabilität" [2], "krude, rassistische Ideologie" [3]) Attentäter Anders Behring Breivik in Norwegen 77 Menschen. Er ließ sich mit 15 eigeninitiativ taufen, zog mit dem Slogan "Vorwärts, christliche Kämpfer!" in die Schlacht, wollte ein "al-Qaida für Christen", einen "neuen Kreuzfahrerorden" mit dem Papst als Anführer (natürlich nicht Benedikt XVI, der war ihm nicht christlich genug - Anlass für Erzchristen, Breiviks Christentum zu leugen), war aktiv in einem christlichen Freimaurerorden, bezeichnete sich als "hundertprozentigen Christen". Kein Wort davon in den aktuellen Presseberichten.
Nun fordert sein Anwalt besser Haftbedingungen. Begründung: die Isolationshaft wirke sich verheerend auf die "psychische Gesundheit"[sic!] aus und verstoße gegen die Menschenrechte. Wohlgemerkt, die "psychische Gesundheit" eines fundamentalistischen Christen, eines theistischen Massenmörders. Ist das sowas wie grell leuchtendes Neon-Vantablack?
So sieht er aus, der christliche Kampf für Menschenrechte.
Achim
PS: Vantablack: Vanta heißt Vertically Aligned NanoTube Array, Vantablack ein schwarzer Farbstoff aus vertikal ausgerichteten Kohlenstoffnanoröhrchen, der Licht (selbst Laserlicht) schluckt wie manche Leute Bier. Sehr, sehr schwarz. Absorbiert 99,965% des sichtbaren Lichts.
> Schon klar. Aber im Kontext ging es um die Gesundheit des
> Essenden.
Ja, das ist natürlich richtig und in diesem Sinne ist mein Beitrag auch eine Themaverfehlung. Ich meine aber dennoch:
Wenn ein Baumwoll-Feld-Besteller vom Pstizid-Sprühen (etwaige zur Verfügung gestellte Schutzkleidung ist häufig in der Hitze nicht tragbar - im wahrsten Sinne) invalide wird, kann kaum davon gesprochen werden, dass davon erzeugte Kleidung unbedenklich sei - auch wenn die Bezahlung stimmt.
Wie Achim schrieb, hilft oft ein Blick über den Telelrrand hinaus und eine ganzheitliche Betrachtung ist von Vorteil.
Wenn bei Nahrungsmittel ein Beteiligter stirbt, ist Gesundheit das letzte, was mir in den Sinn kommt. Das meine ich ernst.
So wie ich Dich einschätze, weißt Du das selbt. Ich wollte es nicht explizit Dir auf die Nase binden; es lesen ja auch andere mit ;-)
Kontraproduktiv, wie Ihr wüsstet, hättet Ihr Euch auch nur ansatzweise informiert.
Veganismus ist keine Diät, beim Veganismus geht es nicht um die Gesundheit der Konsumenten, Veganismus ist eine Frage der Ethik, Veganismus ist nichts für Teilzeitmörder ("eine Woche mitmacht") usw. usw.
Bezeichnend, dass der Typ auf S. 5 in Eurem "Kochbuch" offenbar Leichenhautschuhe trägt und viele der Zutaten potentiell unvegan sind (ohne entsprechenden Hinweis, soweit ich beim Überfliegen gesehen habe).
Also verschont uns (und vor allem die nichtmenschichen Tiere) mit euren Nonos. Eignet Euch erstmal das Einmaleins an.
> > Ja, ich möchte vorallem darauf aufmerksam machen, dass die
> > vegane Ernährung bei nahezu allen zivilkrankheiten und
> > anderen chronischen Kranheiten helfen kann.
> >
>
> Wie kommst du denn darauf?!
Naja, eine unvegane Ernährung ist halt ungesund. Meist wird das dann so formuliert dass eine "vegane Ernährung" sich positiv auf die gesundheit auswirken soll. Also so wie "Nichtrauchen ist gesund", satt "Rauchen ist ungesund".
"nahezu allen" ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ADA sagte immerhin:
"[Veganismus bietet] einen gesundheitlichen Nutzen durch die Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten". http://veganekinder.de/adavegan
Veganismus heilt aber sicherlich keine Krankheiten. Und Veganismus ist auch gar keine Ernährung. Es ist der Versuch keine Tiere auszubeuten.
Man würde ja auch nicht behaupten, Antirassismus sei gesund, nur weil man weniger Handgelenkprobleme hat, wenn man keine Ausländer verprügelt.
Und es würde halt uach niemand eine Maturaarbeit mit dem Titel "Hangelenksschmerzen heilen mit Antirassismus" schreiben.
Andreas "Bär" Läsker, u.a. Manager der "Fantastischen 4" und damit von Thomas D. und offenbar einer der vielen "Promis", die ich nicht kenne, macht den Hildmann: gibt sich als Veganer aus, konsumiert aber fröhlich Gelatinewein, Honig usw., diffamiert Veganismus als Ernährungsform und hetzt gegen Realveganer ("Veganpolizei", "Ernährungstaliban").
In seinem Buch "No Need for Meat / Vegan ist, wenn man trotzdem lacht", Trias, 2015 (Klappentext: "Seit Bär Läsker vegan lebt[sic!], hat er sich als kreativer Rezeptentwickler entpuppt.") schreibt er u.a.:
Außerdem gibt es dort Rezepte mit Honig, samt der beliebten apologetischen Biolüge, z.B.:
Insgesamt ist das Buch anscheinend nicht nur was den wirren Antiveganismus angeht an Hildmann orientiert: Hauptsächlich Geblubber und dazu unzählige Abbildungen, die Läsker himself zeigen, dazwischen ein paar Rezepte ...
Apropos Fotos, als "Fotograf" ist er "Fan" der Analogfotografie - die ja nun Gelatinefilme verwendet (was er indirekt leugnet):
Und nun hat er passend dazu eine Marke "xond" (schwäbisch für "gesund") schützen lassen:
Ach ja, ein Interview in der UL-Zeitschrift "Freiheit für Tiere" hat er, wie Hildmann, auch: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/artikel/interview-mit-andreas-baer-laesker.html
Die Hühner, die für seinen Einmalimmonatkuchen, die Kühe, die für seine verirrte Milchschokoalde, die Bienen für seine 800g Honig, die Schweine für die Gelatine in seinen Filmen und seinem Rotwein umgebracht werden betrifft das aber anscheinend nicht ... ob er den Sekten-Honig von GzL bekommt?
Geführt hat das Interview mit Läsker Julia Brunke.
leider hast du bisher ja keine hilfreichen Antworten bekommen und ich würde dir gerne meine Meinung dazu mitteilen. Vielleicht hilft es dir ja ein wenig.
Zunächst einmal finde ich es toll, dass du einen Fleischesser als Parnter hast, der auch akzeptiert, dass sein Kind Vegan aufwachsen soll. Wenn die Liebe stimmt, dann ist alles andere erstmal egal, denn du musst ja mit ihm zusammen und glücklich sein.
Deine Schwiegereltern würde ich noch mal zu einem Gespräch bitten. Wenn sie Proleme mit der Auswahl der Nahrungsmittel haben, dann zeig ihnen doch mal Läden wie Veganz oder online Veganläden. Auch wären ein paar Videos zur Gesundheit der Veganer sicher hilfreich zur Aufklärung. Vielleicht hast du ihnen noch nicht erklärt, was dich dazu bewoben hat, wenn nicht, tu es. Denn nur so können sie dich auch verstehen.
Ältere Menschen haben eingefahrene Rituale und können schwer begreifen, dass die letzten Jahrzehnte einiges schief gelaufen ist in ihrer Ernährung und sie jetzt vlt. auch schon an der einen oder anderen Krankheit deswegen leiden. Diese Luftblase, aus der du sie reißen wirst, ist sehr schwer zu akzeptieren und brauch sicher eine Weile.
Deine Nachricht ist ja nun schon einige Monate her. Würde mich freuen zu hören, wie es euch im Moment geht.
> Wann hast du denn Gelegenheit genauer auf das Papier
> einzugehen? Ein (längerer) Artikel darüber wäre nicht schlecht.
Ich fürchte, in den nächsten Jahren wird das nichts. Aber das wesentliche ist ja oben gesagt.
> Viele legen die Broschüren nur des Auslegens wegen aus.
> Welche Alternative könnte ich diesen Leuten nennen? Ich
> vermute aber, da wird es nix geben.
> ich versuche keinen zu überzeugen, sondern erkläre den Grund
Natürlich nicht, warum auch? Ethik interessiert Dich ja nicht, andere sind Dir egal, denn alles, worum es Dir geht, ist:
> Meine Gesundheit! Ich hatte vor vielen Jahren Probleme mit
Und, glaubst Du, Deine komische Diät interessiert hier irhgendwen? Das hier ist ein Forum für anständige Menschen, nicht für ethisch Minderbemittelte wie Dich.
> gut , ich fühle mich wohl. Also muss vegan gesund sein.
Kommt drauf an, hat aber nichts mit Dir zu tun, denn Du bist ja nicht vegan.
> Zur Zeit jammern alle wegen der Grippe, seit einem halben
> Jahr habe
> ich leine Probleme mehr mit Erkältungen.
Tja, so wie Deine Diät kein Veganismus ist, ist Erkältung keine Grippe.
Und obwohl ich seit fast einem viertel Jahrhundert vegan bin, liege ich seit zwei tagen mit Erkältung im Bett. und nun?
Also schluck besser noch ein paar Placebos.
Achim
PS: Was das ganze nun mit "Hass auf Fleischfresser" zu tun haben soll, frage ich erst gar nicht.
Guten Tag,
ich versuche keinen zu überzeugen, sondern erkläre den Grund
warum ich nichts mehr vom Tier esse.
Meine Gesundheit! Ich hatte vor vielen Jahren Probleme mit Gicht.
Das habe ich ohne Medikamente durch Reduzierung vom Fleischkonsum
in den Griff bekommen. Vor etwa 10 Monaten hatte ich Probleme mit
starken Gelenkschmerzen. Also habe ich komplett alles vom Fleisch
weggelassen. Nach vier Wochen keine Besserung. Dann komplett
nichts mehr vom Tier. Nach einem Monat waren die Beschwerden
abgeklungen. Heute geht es mir gut wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Viele Beschwerden an die man sich gewöhnt hat, von wegen Alter
habe ich nicht mehr. Ich bin davon überzeugt das tierische
Nahrungsmittel schlimme Schäden im Körper anrichten. Ich hatte
zwei Bekannte die waren so 10 Jahre älter als ich. Die hatten auch
mit so Anfang 50 Gicht und Gelenkbeschwerden. Haben es aber mit
Medikamenten behandelt. Da bekamen beide mit Ende 50 Darmkrebs und
sind zwischenzeitlich verstorben. Einer war gut 5 Jahre älter. Er
starb 2006 mit 60,der zweite 2011 mit 59. Da habe ich mir schon meine
Gedanken gemacht. Wie gesagt ich habe keine Schmerzen mehr, es geht mir
gut , ich fühle mich wohl. Also muss vegan gesund sein.
Zur Zeit jammern alle wegen der Grippe, seit einem halben Jahr habe
ich leine Probleme mehr mit Erkältungen.
Die Antispeziesistische Aktion Tübingen meint dazu:
Vegan-Hype: Ursachen und Vereinnahmung aus kämpferischer Perspektive http://grundrisse.net/grundrisse50/Vegan-Hype_aus kaempferischer_Perspektive.htm
90% werden "verfüttert". Angenommen, alle anderen würde zu "Sojaschnitzel", dann würde für 1 kg Sojaschnitzelsoja 4-9 Mal so viel Regenwald gerodet. Dass für (unser) Biosoja ein vielfaches der Pestizide (pro Bohne) eingesetzt wird wie für das, das überwiegend in Gülle umgewandelt wird, ist ebenfalls bemerkenswert.
Da der Praktikant (zu doof, auch nur FAQs zu lesen, etwa "Sind Veganer bessere Menschen?") ungenannt blieb, geht der Preis an die verantwortliche Online-Redakteurin Jennifer Litters.
Hier ein paar der entlarvenden Zitate aus fünf Folgen; die Links zu den entsprechenden FAQ-Einträgen etc. spare ich mir. Hildmann mit seiner üblichen antivegenen Propaganda und seinen typischen Lügen. Die Teilnehmer passen (zu ihm).
I
Natalie definiert "vegan leben" als "nichts vom toten ... oder lebenden Tier essen(!)".
Verena: "Ich esse streng vegan, wenn es die äußeren Umstände zulassen. Heißt, wenn ich irgendwo ganz weit draußen bin in der Walachei und es gibt nichts anderes als einen Salat mit Parmesan drauf, bevor ich verhungere, ess' ich den dann auch." Kein Wunder, denn es ist "Attila Hildmann, durch den ich auf die vegane Küche gestoßen bin."
Natalie: "Die Hunde ... von mir zu fressen(!) bekommen sie momentan rohes Fleisch."
Attila Hildmann: "Also wer Tiere vegan ernährt der hat meiner Meinung nach den Schuss nicht gehört." "Es geht nicht darum, den Löwen zum Tofu hinzuführen oder 'n Krokodil jetzt, äh, 'ne vegane Bolognese anzubieten, sondern es geht vor allem um die Gesundheit des Menschen, und es geht um Dinge wie Massentierhaltung und so weiter und Du wirst niemals 'ne Katze davon überzeugen können, dass das vegane Katzenfutter besser schmeckt."
Attila Hildmann: "Ich date auf jeden Fall auch Frauen die Fleisch essen, ich bin da jetzt nicht so."
Attila Hildmann: "Klar können Veganer saufen. Hehehehehe. Es gibt natürlich 'ne Schwierigkeit, manche(!) Veganer möchten dann Alkohol nicht trinken der quasi mit Gelatine gefiltert wird oder Fischblase, äh, pfff, das ist so 'ne Sache, die geht mir persönlich zu weit. Aber das kann ja jeder Veganer halten, wie er will."
Attila Hildmann: "Veganer sind natürlich die besseren Liebhaber, und Veganer riechen auch besser. Und auf der anderen Seite sind ja auch keine Ablagerungen in den Arterien, und dann fließt das Blut besser, auch zu gewissen Teilen des Mannes, die dann besser funktionieren." Sein Gehirn kann er nicht gemeint haben.
Natalie: "[Mein Freund] ist halt jetzt kein Veganer und kein Vegetarier, aber der passt auf vielen anderen Ebenen sehr gut. Und der Rest, das wird sich einspielen." -
"Ich hab natürlich Ledergürtel und Lederschuhe, aber das rührt daher dass ich die jetzt nicht wegschmeiße. Also das wär für mich genauso nicht in Ordnung."-
Verena: "Das was man da hat, schmeißt man auch nicht weg, also warum soll man?"
Werbung: "Das perfekte Dinner, ein Hochgenuss mit Grana padano [Kuhdrüsensekretkäse]."
II
Attila Hildmann: "Man muss sich ja vorstellen, dass der Unterschied zwischen Vegetariern und Veganern ist, dass Vegetarier das wirklich nur auf Ernährung beziehen (hört, hört, die Nadel im heuhaufen winkt, AS) und Veganer sich überlegen, was sie für Schuhe anziehen, ob sie irgend 'n Kopfkissen aus Gänsefedern haben, oder ob sie irgendwie 'ne Ledercouch in der Bude haben, oder wie ihr Auto ausgestattet is', ob sie fliegen dürfen, ob sie mit der Bahn fahren dürfen, ob sie, ähm, ob die Frauen(!) schlucken dürfen beim Sex, weißt Du das ist ein sehr weites Feld und das ist sehr kompliziert."
Attila Hildmann: "Ich sag ja immer, vegan ist das neue Viagra."
III
Verena: kocht ein Gericht mit Trüffeln; alle essen davon, keinen interessiert es, dass Trüffel durch Schweine- oder Hundeausbeutung gewonnen werden.
Kathrin: "Ich bin Trüffelfan."
Verena: "Ich gebe zu, hin und wieder esse ich Käse. Aber nur auf Pizza. Und nur ganz selten. Und es wird immer seltener."
IV
Attila Hildmann: "Jetzt in Hollywood ist das ein großer Trend, Bill Gates macht das zum Beispiel, ähm, nee, der macht das gar nich', Bill Clinton macht das, Bill Clinton, Pamela Anderson, paar Hollywoodstars machen das, und ich hab's 'n bißchen nach Deutschland gebracht."
Attila Hildmann: "Ich halte nix davon, sich so 'ne vegane Kuppel aufzusetzen und sich in was reinzuzwängen, darf man als Veganer 'ne Ledercouch haben, was für Schuhe trägt man, kann man noch Sneakers tragen, kann man Ledergürtel tragen,
ist das Kopfkissen irgendwie mit Daunen oder isses irgendwie pflanzlich, ja das geht dann so weit wie ob du fliegen darfst oder ob Sperma quasi vegan ist und solche Geschichten und, ähm, da klink' ich mich dann regelmäßig aus und denke, ähm, alles klar, man kann sich das Leben auch extra kompliziert machen."
V
Attila Hildmann: "Die vegane Ernährung hat zum Beispiel sehr viele gesundheitliche Vorteile, ist cholesterinfrei, man schützt sich damit quasi vor Herzinfarkt oder eben Krebs, hängt mit tierischen Fetten zusammen, aber es gibt auch ganz viele Veganer, die's aus Tierschutzgründen machen, Massentierhaltung, Fleischskandale, Tiertransporte, das sind ja alles so'n bisschen eklige Schlagwörter; ähm, und viele machen's auch einfach für Nachhaltigkeit, Umweltschutz, und bei mir ist es einfach 'ne Sache von allen Aspekten."
Attila Hildmann: "Man muss sich vorstellen, dass es als Veganer im normalen Supermarkt extrem schwierig ist, weil da wird ja überall Schrott reingemixt, jetzt mal unabhängig von vegan oder nicht vegan, es bleibt Schrott, diese ganzen ellenlangen Zutatenlisten, du hast Emulgatoren die zum Beispiel tierisch sind, Aromen die tierisch sind [als ob ihn das interessieren würde, AS], und da ist einfach die beste Lösung, dass man im Bioladen Grundprodukte einkauft und lernt, mit Grundprodukten zu kochen und Junkfood bleibt Junkfood, ob's jetzt vegan ist oder das Schwein verarbeitet wurde."
Leider sind die Fragen teilweise unsinnig oder gar nicht beantwortbar.
Na gut, immerhin muss man als Veganer (dem es ja um Ethik geht, nicht um irgendeinen "Gesundheitsbewussten Lebensstil") da nichts ankreuzen es geht auch ohne weiter.
Aber die absurde Unterscheidung "Vegan" und "Avap" ist schon sehr eigenartig. "Vegan" wäre also, etwas Unmögliches zu tun? Unmögliches ist selbst Veganern unmöglich, vegan ist also immer und ausschließlich "so vegan wie möglich". Dieses "Avap" ist also nichts als ein Versuch, Unveganern die Selbstbezeichnung "vegan" zuzugestehen.
Wer hier als Veganer (was vegane Ernähung impliziert) "vegan" ankreuzt, kommt zu
Wer aber nicht vegan lebt, sondern nur Veganköstler ist, wird aber ebenfalls gefragt, warum er vegan lebt (was er nicht tut).
Und die Antwortmöglichkeiten sind wiedrum absurd, z.B. "Religion
Gesundheit
Unverträglichkeitsbedingt
Krankheitsbedingt
Prävention
Heilung
...
Lebensmittelskandale" - natürlich ist niemand aus diesen Gründen vegan (vgl. http://maqi.de/txt/ethikstattlifestyle.html).
Weiter mit dem Avap-Unsinn:
In welchen Bereichen sind Sie schwanger?
Keine - aber eine Checkbox muss angeklickt werden, sonst geht es nicht weiter.
So steht es neben anderem Müll tatsächlich bei Focus ("Auch für das Soja-Schnitzel stirbt der Regenwald", http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/lebensmittelskandale/pestizid-soja-und-ideologische-keulen-warum-veganer-keine-besseren-menschen-sind_id_4105939.html).
Interessant. Nun werden ja 80-90% des Sojas als "Nutztierfutter" verschwendet. Selbst wenn die restlichen allesamt für "vegane Schnitze"[sic!] verwendet würden, hieße das, dass für Veganschnitzelsoja 5-10 Mal so viel Regenwald gerodet werden müsste wie für die gleiche Menge Leichenfraß-Soja. Und es würde für Biosoja (selbst Discounter-Todu- und Sojamilch ist ja "bio") würde ein Vielfaches der Pestizide verwendet wir für das konventionelle. Was es nicht alles gibt.
Mal davon abgesehen, dass "unser" Soja ja nun überwiegend in Deutschland, Frankreich und Österreich angebaut wird (wo es eher weniger Regenwald abzuholzen gibt).
Hnat hat also schlicht nicht begriffen, was Vegansimus bedeutet - oder er unterschlägt es aus den typischen kommerziellen (Spenden an seinen VgT etc.) Gründen.
Husky schrieb:
>
>
> Ich finde, es ist ein no-no, Veganismus mit irgendeiner
> religiösen Meinung verknüpfen zu wollen (auch Atheismus).
Religion ist der Glaube an übernatürliche Kräfte und deren kultische Verehrung.
Atheismus ist also "auch" Religion so wie Vakuum "auch" Materie und Gesundheit "auch" eine Krankheit ist.
> Genauso wie andere Themen wie Menschenrechte, Sklaverei,
> Umweltschutz etc. jeden etwas angehen sollten, muss man auch
> hier zusammenarbeiten. Mit solchen Äusserungen wie oben
Mit Menschnrechtsverletzern, Sklavenhaltern usw.? Wohl kaum.
> genannt, schreckst du jeden Nicht-Atheisten sofort mit deiner
> offensiven (beleidigenden?) Haltung ab.
Wenn sich durch Tatsachenäußerungenen jemand "beleidigt" wähnt, spricht das nicht gegen den, der die Tatsachen äußert, sondern gegen den "Beleidigten".
> tolerant sein muss. Doch wenn du deine Ansprechsgruppen schon
> vorselektieren möchtest, und das nach irrelevanten Kriterien,
Faschismus, Rassismus, Theismus etc. sind aber nunmal keine "irrelevanten", sondern höchst relevante Kriterien.
> schneidest du der ganzen Community (und schlussendlich den
Nun, die "Community", die UL, Supreme Master, Vagedes etc. hinterherrennt, ins "Fleisch" zu schneiden ...
> Tieren) ins eigene Fleisch.
... ist wohl mit das wichtigste, was man für "die Tiere" tun kann.
> Gegenüber all meinen christlichen Bekannten wiegt das "Gott
> will.." oder "In der Bibel steht soundso" Argument ziemlich
> schwer. Ist aber ja auch mein Bekanntenkreis, nicht deiner ;)
Aber das ist halt Dein Bekanntenkreis, nicht meiner.
> Manchmal ist es besser, sich nur zu dem Thema zu äussern, das
> einem wirklich am Herzen liegt, statt dieses (mit Absicht
Mein Herz ist ein defekter Blut pumpender Muskel. Tierrechte sind eine Frage der Ethik und damit nicht des Gekröses, sondern des Gehirns.
http://maqi.de/txt/agenda.html
> oder auch nicht) an weitere politische und gesellschaftliche
> Ansichten zu knüpfen. :)
Da hilft auch ein dümmlicher Grinsling nichts:
http://antitheismus.de/categories/1-Vorwort
>Ich finde, es ist ein no-no, Veganismus mit irgendeiner religiösen Meinung verknüpfen zu wollen (auch Atheismus).
Interessant. Wo findest du Atheisten, die die übernatürliche Macht der Nichtexistenz Gottes kultisch verehren?
Desweiteren ist Veganismus nicht “verknüpft”, nur weil du keine religiösen Argumente bringst; oder weil Achim bei jeder Gelegenheit Religionen ablehnt.
>Gegenüber all meinen christlichen Bekannten wiegt das "Gott will.." oder "In der Bibel steht soundso" Argument ziemlich schwer.
Wäre es “Im Koran steht”, würde ich dir vielleicht noch glauben, dass du pro veganismus argumentierst, aber in der Bibel steht nun mal nichts dergleichen.
>Manchmal ist es besser, sich nur zu dem Thema zu äussern, das einem wirklich am Herzen liegt
Und wenn dir zwei Themen wirklich am Herzen liegen?
>Doch wenn du deine Ansprechsgruppen schon vorselektieren möchtest, und das nach irrelevanten Kriterien, schneidest du der ganzen Community (und schlussendlich den Tieren) ins eigene Fleisch.
Wie genau schneidet Achim/sonstwer der Community (und schlussendlich den Tieren) ins Fleisch, indem er die eigene Zielgruppe einschränkt? Zumal seine Erfolge offensichtlich nicht darunter leiden.
Ich habe den Eindruck, jeder Antiveganer(*), der sich als Veganer ausgibt, tut so, als erkenne er nicht, dass ein einzelner Veganer nicht Automatisch die Zielgruppe aller Veganer einschränkt; vermutlich in der Absicht, dass Veganer es glauben, und infolgedessen möglichst konform bleiben; keine weiteren Themen hervorheben (damit das Argument, Veganer würden sich aber nicht um Menschenrechte etc kümmern nicht ganz so lächerlich ist); und nach Möglichkeit nur mit Gesundheit argumentieren, um niemanden zu “beleidigen” (weil dieses Argument am leichtesten zu ignorieren und in seiner konkreten Form meist falsch ist).
(*): Womit ich nicht meine, dass du ein Antiveganer bist; vielleicht bist du bloß auf sie reingefallen.
> Ich bin ein geborener Veganer, d.h. ich kann seit meiner
> Geburt tierische Nahrungsmittel nicht vertragen. Durch Genuß
Interessant, aber dadurch bist Du noch lang nicht vegan, allenfalls Veganköstler. Veganismus ist eine Frage der Ethik, nicht der Ernährung - des Gehirns, nicht des Verdauungstrakts.
> ich niemals vergessen kann. Mich wundert es immer, weshalb
> man für Veganer Immitationen dieser extrem widerlich
> schmeckenden tierischen Nahrungsmittel herstellt, wie vegane
> Würstchen oder Käse. Vielleicht ist aber nur mein Geschmack
Wenn Du Veganer wärst, wäre es Dir klar: Beim Veganismus geht es nicht um Geschmack oder Form (oder die eigenen Gesundheit), sondern um Ethik (die Gesundheit der anderen Tiere).
> und empfinde es nur persönlich tierische Nahrung als extrem
> widerlich schmeckend.
Ich finde "Käse" (veganen wie unveganen) i.d.R. widerlich schmeckend. Viele in gewissen Kulturkreisen sozialisierte Menschen finden das Zeug lecker. Ist aber irrelevant, was Veganismus angeht.
> In der Beziehung reagierte ich mal sehr empfindlich, wo meine
> Mutter versuchweise heimlich ein Fingerhut Gänseleber in eine
Dass er verlogen Veganer zu sein behauptet ist ja nichts neues (auch wenn er manchmal auf "vegane Ernähung" einschränkt, was ebenso gelogen ist, wie oben gezeit kauft er nicht nur Tierhautautositze, sondern isst auch Unveganes).
Dass er aber im Zeitraum t um mehr als t Jahre länger vegan ist, liegt wohl an der Zeitmaschine (die er für seine Diplomarbeit gebaut hat). Kennen wir ja schon von Vagedes, der innerhalb weniger Monate von 5 auf 10 Jahre angeblichen Veganismus aufstockte.
So behauptet er etwa in "TV total" vom 09.11.11, "seit 10 Jahren" Veganer zu sein (erwähnt aber "vor 5 Jahren ein Steak" gegessen zu haben). Das wäre also seit 2001 (passend zum eingeblendeten Bild von 2001 aus seiner Zeit "bevor er vegan" geworden sein will.
In seiner "Bio" steht:
Im Sat1-Frühstücksfernsehen vom 11.02.2014 (gut 2 Jahre später) betont er dagegen mehrmals, es seien 14 Jahre (vier Jahre mehr). Wäre also (bei eienr Toleranz von +/-0,5 Jahren) Ende 1999/Anfang 2000.
Hier fehlt die Option "Ja, alle". Ich bin nicht mit Faschisten, Theisten, Rassisten etc. befreundet, und eben auch nicht mit Speziesisten, ergo sind alle meine Freunde vegan, und alle Veganer ernähren sich auch vegan (nicht umgekehrt, hier also nochmal der Hinweis, dass Veganismus, anders als diese und andere Fragen in dieser Umfrage fälschlich suggerieren, keine Ernährungsform ist).
Hier fehlt irgendwie die Unterscheidung
- Nein, ich konsumiere weiterhin Drogen
- Nein, ich habe auch davor keine Drogen konsumiert
o.ä. (auch wenn das aus zwei der vorhergehenden Fragen klar wird, fällt mir hier die Antwrt "nein" schwer).
Selbstverständlich hat sich z.B. mein "physisches Wohlbefinden" (altersbedingt) in mehr als zwei Jahrzehnten verschlechtert. Werde ich aber nicht ankreuzen, weil's dem Veganismus angelastet würde. Und mein psychisches auch, z.B. weil ich solche undurchdachten "Umfragen" lesen muss. Und prompt haben wir:
Also werde ich, um den Rest zu sehen, jetzt Phantasieantworten eingeben müssen. Viel Spaß mit der Auswertung (die dank all der antiveganen Trolle, die sich daran beteiligen werden, ohnehin nutzlos sein wird).
> (auch wenn ich es wünsche würde) nie belegt wurde, da es kein
> ausreichend repräsentatives Material hierzu gibt. Zudem ist
Get a clue.
> nicht um das persönliche Wohl geht, sondern um eine
> mehrheitliche Vermeidung von Grausamkeit.
Eben. Also was willst Du damit?
Überhaupt wäre es sinnvoll, wenn Du mal zumindest andeuten könntest, worauf Du Dich bezieht, ich habe keine Lust, jeden Deiner Beiträge mit
* speziesistische Mensch-Tier-Dichotomie
* Totsschweigen von Veganismus, erst recht von dessen Notwendigkeit
* Propagieren von Vegetarismus
* Religionsveganköstler als Sprecher
* Argumentative Nonos (Gesundheit, Artenschutz etc.)
usw.
Das würde ich nicht als "gut trotz kleinerer Schwachstellen", sondern als schlecht trotz einiger positiver Aspekte zusammenfassen. Auch wenn der Film Veganer bestärken mag (als ob es einer solchen Bestärkung bedürfte) ist er eben alles andere als ein Plädoyer für Veganismus.
Zumal dies auch die Praxis zeigt, etwa die Earthlings-Demo kürzlich, bei der die Presse wiedereinmal von Massentierhaltung und Tierschutz schrieb, Veganismus und Tierrechte jedoch unerwähnt blieben.
wenn du wirklich auf Nummer Sicher gehen willst, dass deine Tochter rundum mit allem versorgt und gesund ist, dann solltest du ein paar Grundregeln beachten:
Sollte es wirklich schon soweit sein, dass du abgestillt hast, dann füttere dein Kind IMMER mit frischen, naturbelassenen und vor allem nicht erhitzten Nahrungsmitteln. Das bezieht sich in erster Linie auf Obst, Gemüse (Ausnahme: Kartoffeln), Getreide, Leguminosen und Sprossen.
Kocht/ brät/ dünstet man diese Dinge, werden nicht nur Vitamine und Enzyme zerstört, sondern auch die gesamte Zellstruktur insoweit verändert, als sie für den Organismus nicht verwertbar und schädlich sind.
Lediglich in einer Umstellungsphase kann es gut sein, wenn man Getreide leicht erhitzt.
Verwende immer Distel- (oder Sonnenblumen-)öl zusammen mit Leinöl wegen der mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Linol- und Linolensäure)!
Mach deiner Tochter dreimal täglich einen Brei aus frisch gemahlenem Sprießkorngetreide (hauptsächlich Weizen und Roggen, aber auch Hafer von Donath oder Demeter aus dem Reformhaus)!
Wenn du darüber mehr wissen willst, dann informiere dich hier:
www.dr-schnitzer.de
Empfehlenswert sind auch viele seiner Bücher, scheue dich nicht, das eine oder andere zu bestellen, sie enthalten jede Menge wertvoller Informationen (und Rezepte) über die der Internetseite hinaus. Du kannst dir die Inhalte aller Bücher auf der Seite ansehen.
Ein stichpobenartiger Blick in Presseberichte zum Thema Veganismus macht deutlich, dass es offenbar immer mehr von Menschen wimmelt, die vegan zu sein vorgeben, denen es dabei nur um sie selbst (Gesundheit/Sport/Fitness, Handel/Kommerz etc.), nicht aber um Tierrechte geht, und die sich daher beeilen, zu versichern, "nicht missionieren" zu wollen.
Zum einen machen sie damit deutlich, dass sie kein Interesse an der Verbreitung von Veganismus (oder gar Tierrechten, Antispeziesismus oder Abolitionismus haben), zum anderen diskreditieren sie damit Realveganer, die sich aktiv engagieren, indem sie Aufklärungsarbeit als "Missionieren" (also die Verbreitung religiösen Wahns!) diffamieren.
Und so liest sich das dann:
Kann man. Man kann auch Mutter Teresa als selbstlose Helferin, den Papst als Atheisten oder die Erde als Scheibe bezeichnen.
Ich bin priscilla, 31 Jahre alt und Mutter eines 9. Monate alten sohnes.
Ich bin 70% Rohköstlerin und 30% Vegetarierin. Mein Ziel ist rawvegan zu werden.
Da mir die Gesundheit und vorallendingen die Ernährung meines Sohnes sehr am Herzen liegt, bin ich seit längerem auf der Suche nach einem passenden Kindergarten. Leider habe ich keinen raw vegan Kindergarten gefunden. Und, nach meinem Vorstellungen.
Nun möchte ich gerne selber einen Kindergarten e.V. (Elterninititive) gründen. Suche dafür kompetent Mitstreiter. Das Konzept steht in den Anfängen. Also vieles ist möglich.
Also falls du immer noch Interesse hast, einen Kindergarten in der Neugründung zu unterstützen, dann würde ich mich über eine Antwort freuen. Alles weitere kann dann in einem persönlichen Gespräch stattfinden.
> Wie ist das eigentlich mit Süßigkeiten?
Wie solls sein - es sollten nicht zu viel davon gegessen werden, sonst ist das schlecht für die Gesundheit :-)
> Schukolade fällt wohl sowieso weg, ...
Schukulade kenne ich gar nicht. Aber "Schakalode" ist lecker - such mal im internet.
> kennt also irgendjemand vegane Süßigkeiten?
In den meisten Vegand-Versand-Shops gibt es Süßigkeiten zu Hauf. Aber auch im Supermarkt kann ein Treffer gelandet werden, z.B. mit Produkten von Seitenbacher oder Böhme.
Ich habe hier Fragen über Fragen wozu ich liebend gern eure Meinung hätte! Denn wir wollen einen alternativ-grünen Hannover-Guide (Stadtplanübersicht mit Eintragung der Locations + dünne Broschüre) machen für Neulinge, die jungen Menschen, die für Schule, Studium o.a. neu nach Hannover kommen und eventuell auch noch gar nicht in einen ökologisch nachhaltigen und alternativen Lebensstil reingeschnuppert haben und gar nicht wissen was es da alles schon tolles gibt was man nutzen kann.
Der Guide soll unbedingt Empfehlungen, gute Erfahrungen, Dinge die ans Herz gewachsen sind, die schönen Geheimtipps der schon eingelebten hannoveraner Alternativen, Veganer und Ökos weitergeben, damit sie genauso begeistert werden von den schönen Möglichkeiten, Ecken und Winkeln die Hannover zu bieten hat und der herzlichen Szene, die sich darum aufgebaut hat.
Ihr könnt auch gerne versuchen euch in die Zielgruppe hineinzuversetzen (was waren die entscheidenden Anstöße für euch um euch für Themen wie Bio, Veganismus, Fairtrade und Second-Hand-Ware zu interessieren und euer Konsumverhalten danach auszurichten?)
PS: Ihr könnt auch gern nur einzelne Aspekte/ Fragen beantworten ;-)... jede „Kleinigkeit“ ist schon Teil der öffentlichen Meinung und wertvoll!
Fragen:
Stadtplan allgemein:
1. Welche Locations kennt ihr und müssen unbedingt in den Stadtplan mit aufgenommen werden in Bezug auf folgende Kategorien: Veganismus, Fairtrade, Bio und Second-Hand? Welche sind eure Liebsten und warum? (schonmal vorweg den Vegan-Guide kenne ich bereits)
2. Es sollen bei unserem Guide die drei alternativen Stadtteile Linden, Nordstadt und List im Focus stehen (ordnet bei der Aufzählung am Besten schon danach ;-) ).
2.1. Denkt ihr wir sollten ganz streng nur die Locations aufnehmen, die genau in den Stadtteilgrenzen liegen? Gerade im veganen Bereich gibt es tolle Restaurants, die außerhalb sind (wichtigste Beispiele sind Loving Hut und das Hillers… meine Meinung dazu ist, dass es nicht angehen kann, dass diese beiden dann rausfallen würden!!!)
2.2. Kennt ihr noch Beispiele für Locations, die unbedingt mit reinmüssen, aber nicht in den drei Stadtteilen liegen?
2.3. Würdet ihr sie dann mit zu den Stadtteilen einordnen, die am nächsten liegen?
2.4. Oder: Würdet ihr noch eine Extraseite für die machen, die nicht in den Stadtteilen liegen und die dann nicht kartentechnisch verzeichnen sondern nur auflisten?
3. Welche Aspekte würdet ihr noch bei der Kurzbeschreibung (2-3 Zeilen) der Locations mit aufnehmen?: Bild, Anteil von: Vegan, Vegetarisch, Fleisch, Bio, Fairtrade..., Musik, Einrichtungselemente/ Flair, Raucher/Nichtraucher? Wie sollte die Darstellung davon sein?: Sternchen vergeben, Smileys, Diagramm, nur textlich, andere Ideen?
Veganismus:
1. Sollen nur Restaurants oder auch Cafés, vegane Einkaufsläden, oder spezielle kosmetik- oder Klamotten-/ Schuhläden (wahrscheinlich gibt’s die ja eh nicht?) aufgenommen werden?
2. Wie steht ihr zu dem Thema, ob die Locations z.B. Restaurants rein Vegan oder nur Vegan + Vegetarisch sein können oder auch völlig offen aber mit Augenmerk darauf, dass auch die Veganer nicht zu kurz kommen es aber auch Fleisch gibt (beim Centrum würd ich z.B. eindeutig sagen, dass es unbedingt mit reinmuss!!!)? Wo sollte eurer Meinung nach die Grenze sein?
2.1. z.B. gibt es bestimmt zich Asiarestaurants/ -imbissstände, die auch veganes haben… sollte man dann nur die nehmen, die wenigstens Gerichte mit Tofu haben oder Wert auf grüne Themen wie Gesundheit oder Produkte aus ökologischem Anbau legen (Bsp. VietCuisine in der Lister Passage)?
2.2. Und bei den türkischen Dönerbuden sollen dann die aufgenommen werden, die veganes z.B. mit Falaffel haben, also die die wirklich ein rein veganes Gericht (außer Pommes mit Ketchup) haben?
2.3 und sollen die Cafés aufgenommen werden, wenn sie auch Sojamilch als Alternative mit Aufpreis anbieten aber ansonsten quasi nichts veganes haben?
2.4. Und was müssen Bäcker im Sortiment haben, wenn sie aufgenommen werden sollen (Brötchen und Brot hat quasi jeder in vegan, aber bei Muffins, (Flamm-)Kuchen etc. siehts schon wieder anders aus (Bsp. Doppelkorn))?
Broschüre: Außerdem soll der Guide in eine dünne Broschüre eingebettet werden, die ein paar weitergehende (generelle auch von Hannover unabhängige) Infos bieten soll.
1. Ich frage erstmal ganz offen, damit es keine Vorbeeinflussung gibt: Welche Themen, Konsuminfos haltet ihr für besonders existenziell und wichtig zu vermitteln? Wo besteht noch Aufklärungsbedarf und was muss wegen seiner Wichtigkeit mitrein obwohl es vielleicht schon überwiegend bekannt ist??
1.2. Ist das Thema Tierversuchsfreiheit mit den entsprechenden Siegeln nach dem aktuellen Gesetz nun unnötig?
2. Gibt es außerdem noch weitere grüne tolle Angebote im Raum Hannover, die nicht in den Karten verzeichnet werden können, auf die aber unbedingt noch in der Broschüre aufmerksam gemacht werden sollte?
Ganz liebe Grüße und Dank! Und viel Spaß beim Senfabgeben ;-)
Sich rein pflanzlich zu ernähren, sollten Veganerinnen ihrem Kind zuliebe aufgeben - zumindest während der Schwangerschaft. Foto: Arne Dedert
Bonn (dpa/tmn) - Frauen können in der Schwangerschaft auf Fleisch und Fisch verzichten. Sich aber vegan zu ernähren, ist eine schlechte Idee: Es könnte zu einem gefährlichen Nährstoffmangel beim Ungeborenen führen.
Schwangere Vegetarierinnen sollten die Lebensmittel besonders sorgfältig zusammenstellen und auf jeden Fall Milch und Eier essen. Das empfiehlt Achim Wöckel, Frauenarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Außerdem sollten Schwangere darauf achten, genug Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen sowie frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Nur so bekommt ihr Körper ausreichend Eisen und Eiweiß.
Auf eine rein pflanzliche Ernährung, bei der ganz auf Fleisch, Fisch, Milch und Eier verzichtet wird, sollten Schwangere dagegen nicht setzen. «Eine vegane Ernährung erhöht das Risiko eines Nährstoffmangels enorm und kann die Gesundheit des ungeborenen Babys ernsthaft gefährden», warnt Wöckel.
Eiweiß, Frauenarzt, Gemüse, Hülsenfrucht, Obst
dpa / Arne Dedert Sich rein pflanzlich zu ernähren, sollten Veganerinnen ihrem Kind zuliebe aufgeben – zumindest während der Schwangerschaft.
Frauen können in der Schwangerschaft auf Fleisch und Fisch verzichten. Sich aber vegan zu ernähren, ist eine schlechte Idee: Es könnte zu einem gefährlichen Nährstoffmangel beim Ungeborenen führen.
Schwangere Vegetarierinnen sollten die Lebensmittel besonders sorgfältig zusammenstellen und auf jeden Fall Milch und Eier essen. Das empfiehlt Achim Wöckel, Frauenarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Außerdem sollten Schwangere darauf achten, genug Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen sowie frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Nur so bekommt ihr Körper ausreichend Eisen und Eiweiß.
Auf eine rein pflanzliche Ernährung, bei der ganz auf Fleisch, Fisch, Milch und Eier verzichtet wird, sollten Schwangere dagegen nicht setzen. „Eine vegane Ernährung erhöht das Risiko eines Nährstoffmangels enorm und kann die Gesundheit des ungeborenen Babys ernsthaft gefährden“, warnt Wöckel.
Jetzt sind wir schon einen Schritt weiter: die Propaganda ist weiter eingeschränkt auf Schwangere, vegane Kinder gibt es für sie offenbar inzwischen zu viele. Dr. med. Achim Wöckel (http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/frauenheilkunde-und-geburtshilfe/home/wir-sind-fuer-sie-da/unser-team/oberaerztinnen-und-aerzte/pd-dr-achim-woeckel.html), "Geschäftsführender Oberarzt der Universitätsfrauenklinik Ulm, Schwerpunktbezeichnung Gynäkologische Onkologie" (ausgerechnet ein Onkologe, der es nun wirklich besser wissen könnte) gibt die Marionette für das "Netzwerk Gesund ins Leben" des Landwirtschaftspropagandaministeriums ("Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz", wie es sich selbst heuchlerisch und als Contradictio in adiecto nennt).
In einer entsprechenden, durch den Blätterwald rauschenden dpa-Propagandameldung (seriöse Journalisten hätten sie in wenigen Minuten Recherche entlarven können) entblödet er sich nicht, die in der wissenschaftlichen Metastudie der ADA festgestellte (und empirisch belegte) Realität ("angemessen für Individuen in jedem Stadium des Lebenszyklus, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit und Jugend") zu ignorieren zugunsten von Lügen aus dem letzten Jahrhundert ("auf jeden Fall Milch und Eier essen", "vegane Ernährung erhöht das Risiko eines Nährstoffmangels enorm und kann die Gesundheit des ungeborenen Babys ernsthaft gefährden").
Illustriert wird der unreflektiert hingeklatschte dpa-Unfug zudem mit einem Foto aus einem veganen Supermarkt.
Während seine Facebookergüsse ja wie dort üblich mit der Zeit versickern (auch wenn sie in den Gehirnen derer, die sie gelesen haben, oft langanhaltende Schäden hinterlassen), kann man vieles auch Schwarz auf Weiß nachlesen in seinen "Bestseller"-Werken, die seine antivegane Gesundheitspseudoveganköstlerpropaganda enthalten, z.B.:
"Vegan for Fun: Vegane Küche die Spass macht" (Diät & Gesundheit)
Simon Vollmeyer (Autor, Fotograf), Johannes Schalk (Autor, Designer), Attila Hildmann (Autor)
Becker Joest Volk Verlag EUR 24,95
Und jeder, der Hildmann und seine Machwerke bewirbt, trägt dazu bei, solche kranken Meme zu verbreiten und schadet damit massiv dem Veganismus und den Tierrechten.
>> Ich will die vegane Ernährung nicht schlecht machen, im Gegenteil, ich finde es lediglich falsch, dass man auf veganer Seite nichts darüber liest,
Grundsätzlich kann ich Dich verstehen und finde es natürlich gut, dass Du Dich um den bei Dir lebenden Hund sorgst und ihn optimal versorgen möchtest. Deine Beiträge können aber bei Unerfahrenen schnell zu unnötiger Verunsicherung bzgl. veganer Hundeernährung führen.
Wir füttern seit mehr als 12 Jahren vegane Fertignahrung für Hunde (immer Yarrah und seit ca. 2 Jahren mit AMI-Dog gemischt) sowie seit 8 Jahren AMI-Cat für die Katzen. Zurzeit leben bei uns ein Hund und zwei Katzen – und eine Gans, aber die liebt anderes veganes Futter ;-). Die Tiere sind stets kerngesund. Dass es bei der Futterumstellung zu temporären „Problemen“ kommen kann, ist im Internet überall zu lesen und tritt demzufolge genauso bei nicht veganer Tierernährung sehr häufig auf. Entsprechende Empfindlichkeiten sind m.E. insgesamt auch auf die Zucht von Tieren zurückzuführen. Vor 15 Monaten haben wir einen jungen Hund aufgenommen und uns in den ersten Tagen auch Sorgen aufgrund von Durchfall gemacht. Nachdem wir aber diverse Nähwerttabellen von Hundefutter verglichen haben (auch Yarrah mit nicht veganem Welpenfutter), waren wir uns sicher mit dem Fertigfutter eigentlich gar nicht falsch machen zu können. Der Hund ist mittlerweile ein riesiges Kraftpaket und erfreut sich bester Gesundheit. Die größere Kotmenge mag nervig sein, kann aber nicht das für die Ernährungsbewertung ausschlaggebende Kriterium sein.
>> da mein Hund von den veganen Trofus immer dünner wurde
Auch hier kann ich Deine Unsicherheit verstehen. „Dünn“ ist allerdings ein relativer Begriff. Wichtig ist, dass der Hund agil und dabei nicht wirklich abgemagert ist. Wenn dies der Fall wäre, solltest Du den Tierarzt aufsuchen. Dann ist die Ursache mit großer Wahrscheinlichkeit eher nicht im Futter zu suchen.
> Zum Beispiel braucht mein Hund ca 130 gr Protein täglich (als
Wie kommst du auf solche Zahlen?
> erst recht, wenn man nicht darauf achtet, beinahe unmöglich,
> da die höchsten Proteinwerte bei ca 15 - 20 % liegen
> (Sojabohnen haben mehr, aber ich hab noch keine Sojabohnen
Linsen liegen bei 25 bis 28 %. Kichererbsen, rote und weiße Bohnen, sowie Kidney-Bohnen liegen nicht sehr viel niedriger. Soja liegt nochmal höher (insbesondere als TVP) und es gibt auch die Möglichkeit, Sojaprotein zu kaufen, will man noch höhere Werte.
Eine kurze Suche ergab, dass der Proteinbedarf für Welpen bei ca. 28 % am Gesamtnahrungsanteil liegen. Wenn pflanzliches Protein schlechter verwertet wird, ist das mit normaler Nahrung sicher nicht einfach, aber nicht unmöglich. Vor allem nicht, weil 28 %, wie bei solchen Werten üblich, eine Empfehlung ist und ein etwas niedrigerer Anteil noch keine bedenklichen Folgen hat. Wahrscheinlich würden die Hunde etwas kleiner als der Durchschnitt, ähnlich wie vegane Kinder in der Tendenz etwas kleiner als der Durchschnitt sind, was die Gesamtentwicklung und die Gesundheit nicht beeinträchtigt. (Dass kleinere Menschen nicht grundsätzlich kränker und größere nicht grundsätzlich gesünder sind, dürfte bekannt sein.)
> zum Kaufen gesehen). Um den Bedarf zu erreichen müsste man
> also beispielsweise mehr als ein Kilo Linsen füttern
> (ungekocht 1 Kilo, wohlgemerk). Und so sehen die Rezepte auf
> den veganen Seiten definitiv nicht aus!
Üble Propaganda würde ich sagen. Ich habe mir zwar nicht alle Quellen durchgelesen, aber ich würde sagen, dass ein Artikel von einem Autor der unter anderem so etwas behauptet:
und dem als Quelle unter anderem eine Internetseite namens "doctorsaredangerous.com" oder der Kopp Verlag, der für die Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannt ist, dient, nicht sehr ernst genommen werden kann.
Seine Rechtfertigung dafür, "nur noch" sechs Mal pro Woche "Fleisch zu essen", wiederholt er in dem Video immerhin nicht. Gewundert hätte das bei Peta allerdings auch nicht mehr.
Sebastian Antispe schrieb:
>
>
>
> Dann müssen meine drei so etwas wie ein überirdisches
> Phänomen sein, denn sie leben nicht nur immer noch, sondern
> sind ihren gleichaltrigen Leichenfressern auch noch um
> einiges voraus, was Gesundheit und Vitalität angeht.
meine ist auch noch hochbegabt...sie lernt seit einigen Wochen mit gerade mal 3 Jahren Lesen und Schreiben.
aber klar, halbtot, voll B12 Mangel und so, blablabla. Schlimm nur, dass viele diesen Schwachsinn aus Bequemlichkeit gerne glauben werden.
Dann müssen meine drei so etwas wie ein überirdisches Phänomen sein, denn sie leben nicht nur immer noch, sondern sind ihren gleichaltrigen Leichenfressern auch noch um einiges voraus, was Gesundheit und Vitalität angeht.
jemand, der über Nahrung & Gesundheit schreibt, muss nicht unbedingt Veganer sein. Sicher, es wäre wünschenswert, aber der Hebel (für die Überzeugungskraft) kann m.E. nur bei der Ethik liegen.
seit längerem bin ich mal wieder auf das Thema Gesundheit im Zusammenhang mit Lebensmitteln gestossen (worden). Ich lese gerade den neuen Spiegel-Bestseller von Hans-Ulrich Grimm: "Vom Verzehr wird abgeraten".
Angeprangert werden Lebensmittelzusätze wie z.B. Vitamin D und Kalzium. Sofort habe ich hier in den Foren nach Grimm gesucht und bin auch fündig geworden. Achim bezieht sich auf ein früheres Buch des Autors mit demselben Thema, aber es handelt sich offenbar nur um unvegane Lebensmittel.
Meine Frage nun, sind es tatsächlich nur unvegane Lebensmittel, bei denen wir uns entsprechend in Acht nehmen sollten ? Z.B. steht auf dem Etikett meiner Sojamilch, dass sie Zusätze von Kalzium und Vitamin D enthält.
Im Duden (http://www.duden.de/rechtschreibung/Veganismus) heißt es:
Das ist erstaunlich dicht an der Realität. Zwar greift "jegliche[...] Nutzung [...] von tierischen Produkten" natürlich, was bei einer so knappen Definition aber nicht wundert, (speziesistisch) zu kurz (Beispiele sind Stillen, Spenderbluttransfusion, Organtransplantation jeweils freiwiller Spender usw., aber auch ethische Dilemmata etc.), aber:
Die "ethisch motivierte Ablehnung" beinhaltet zwei wesentliche Aspekte.
Zum einen ist (ausschließlich) die ethische Motivation relevant, nicht, wie diverse Spendensammelvereine es gern hätten, beispielsweise eine egoistische wie Gesundheit. Veganköstler sind keine Veganer.
Zum anderen bedeutet die explizite "Ablehnung" (denkbar wäre ja auch eine Definition "Nichtnutzung jeglicher ..."), nicht nur selbst keine unveganen Produkte zu nutzen, vielmehr bezieht sich dies auch auf andere, sprich, die verbreitete Beliebigkeit ("jeder muss selbst entscheiden", "sie lassen mich, ich lasse sie ...", "Vegetarier sind toll", "nur Vorleben", "gemischtethische Beziehungen"), als wäre Veganismus kein ethischer Imperativ, ist mit Veganismus unvereinbar.
Christian Vagedes: veg up. die veganisierung der welt, 1. Auflage Sichtverlag, 2011 Kiel
Christian Vagedes, Gründer der sgn veganen Gesellschaft Deutschland versucht mit seinem Buch „veg up. die veganisierung der welt“ zu zeigen, dass und warum die Welt vegan wird und dass dies schon diversen Persönlichkeiten – von Naturwissenschaftler wie Charles Darwin und Leonardo da Vinci, bis hin zu Esoterikern wie Rudolf Steiner, Wilhelm Reich; und diversen weiteren – bekannt war.
Einleitend erklärt Vagedes, dass er insbesondere in der westlichen Welt eine Aufbruchstimmung in Richtung vegane Gesellschaft sehe und prognostiziert, dass die Zahl der Veganer in Deutschland noch in diesem Jahrzehnt die Millionengrenze überschreiten werde.
Danach wendet er sich dem Kernthema seines Buches zu: den Ursachen und Motiven für die Veganisierung der Welt.
Eine der Ursache für eine unvegane Gesellschaft, welche in dem Buch hauptsächlich behandelt wird, ist für Vagedes der Umstand, dass Menschen derzeit den „Kampf“ der „Liebe“ vorziehen würden, woraus sich auch die Hauptaussage des Buches „Liebe statt Kampf“ ergibt. Als Beispiele für den Kampf werden diverse unvegane Praktiken aufgezählt.
Darauf folgend beschreibt er das, was er den Kafka-Effekt (im wesentlichen ein Synonym für Mitgefühl) nennt: Franz Kafka steht, nachdem er Vegetarier geworden ist, am Aquarium eines zoologischen Gartens und äußert die Bemerkung „Nun kann ich euch [die Fische] in Frieden betrachten; ich esse euch nicht mehr.“ Dies wird als Beispiel für den Sieg der Liebe über den Kampf genannt.
Ursächlich dafür, dass viele Menschen kein Mitleid mit Tieren empfinden bzw. den Kafka-Effekt nicht erleben würden, ist für den Autor etwas, das Wilhelm Reich als die „emotionale Pest“ bezeichnet und den Menschen die Lebensenergie entziehe. Diese „emotionale Pest“ wiederum sei verantwortlich für eine „biophysikalische Panzerung“ des Charakters. Diese Panzerung müsse immer wieder aufgebrochen werden; eine Möglichkeit zur Entpanzerung sei die von Reich entwickelte Vegetotherapie.
Notwendig für die Überwindung des „Kampfprinzips“ sei zudem ein „in Liebe idealisiertes Denken“ welches Kampf in Liebe transformiere und dazu führe, dass wir Tiere nicht mehr als Gegenstände, sondern als Wesen, welche wir respektieren und lieben, sehen. Was dann dazu führe, dass man vegan wird.
Daran anknüpfend wird ein Konstrukt mit der Bezeichnung „Geheimnis“ erklärt, welches man erkennen könne, wenn man die emotionale Panzerung überwunden habe und zu konzentriertem und freiem Denken fähig sei. Dieses Geheimnis beinhalte, dass wir einen nach Rudolf Steiner definierten „höheren Menschen“ in uns wecken und damit der Liebe zum Durchbruch und zum Triumph über das Kampfprinzip verhelfen würden. Eine derartige herbeigeführte Veganisierung eines Individuums sieht Vagedes als Schlüssel für die Etablierung einer veganen Gesellschaft: „erfolgt die veganisierung in diesem sinne, wird die welt veganisiert, denn: '(...) da läuterung höchst ansteckend ist, führt die eigene läuterung notwendigerweise zur läuterung der umgebung'¹⁷“.[17 gandhi: eine autobiographie, seite 576](S.124)
Er stellt allerdings nicht nur die Behauptung auf, Liebe sei ein hinreichendes Kriterium um vegan zu werden (was schon fragwürdig ist), sondern geht noch weiter und bezeichnet Liebe als notwendiges Kriterium für die Veganisierung der Welt, was offensichtlich unzutreffend ist, da es etliche Menschen gibt, die vegan leben, ohne Tiere zu lieben.
Speziesismus
Einen Gegensatz zu den Menschen, die vegan wurden, weil in ihnen die Liebe erwachte, sieht er in Menschen, die „aus einem “interesse“ heraus handel[n] – und nicht aus dem guten des guten selbst willen[...]“(S.134)
Diese Interessensteuerung nehme den Menschen die in ihnen verborgene Fähigkeit zur Selbsterkenntnis. Allerdings gäbe auch für interessengesteuerten Menschen einen Weg zur Veganisierung, dieser würde allerdings über den „komplizierten Umweg“ des Speziesismus/ Antispeziesismus führen. Vagedes erklärt anhand von Peter Singer - Zitaten das Gleichheitsprinzips und die Begriffe Speziesismus und Antispeziesismus. Singers Utilitarismus kritisiert er als lebensverachtend, weil er das Töten von Menschen und nichtmenschliche Tieren unter bestimmten Vorraussetzungen zulasse und Singer die Heiligkeit des Lebens nicht anerkenne. Daraus folgt für Vagedes eine ablehnende Haltung gegenüber dem Konzept des Antispeziesismus und der Interessensteuerung (an einigen Textstellen fragt man sich, ob er damit soetwas wie Interessenethik meint).
Weiterhin lehnt er Antispeziesismus ab, weil es eine Ideologie ist – eine Ideologie wie sein Anti-Antispeziesismus oder seine Vorstellung von einer durch Liebe erfüllten veganen Welt. Eine Erklärung dafür, warum Ideologien per se schlecht seien, liefert er nicht.
Nach seinen Ausführungen zum (Anti)Speziesismus verwundert es nicht, dass der Autor an der speziesistischen Mensch-Tier-Dichotomie festhält, welche sich zum einen in seiner Sprache („Menschen und Tiere“) und zum anderen in einigen seiner Aussagen bzw. in Aussagen anderer Personen, welche er zitiert, widerspiegeln.
Zudem soll an der Zucht von nichtmenschlichen Tieren festgehalten werden, beispielsweise um überzüchtete „Nutztiere“ zurück zu züchten um sie in Parks zu pflegen und auszuwildern. Andere Tiere, beispielsweise Schweine sollen dagegen bestimmte Aufgaben erfüllen: „schweine [...] sind dazu prädestiniert, ackerböden zu lockern und saaten unterzupflügen. man kann schweinen vermutlich keine größere freude machen, als sie große flächen bearbeiten zu lassen.“ (S. 261)
Religion
Laut Vagedes ist die Veganisierung der Welt etwas zutiefst christliches. Belegen möchte er dies mit Zitaten, welche überwiegend aus der Bibel und den Schriften von Rudolf Steiner stammen. Die unzähligen Stellen voller Gewalt, Speziesismus, Sexismus und Homophobie, welche so gar nicht in das Bild einer liebevollen und tierfreundlichen Bibel passen, werden dabei fast vollständig ignoriert.
Lediglich ein Hinweis auf den Kirchenkritiker Karlheinz Deschner findet sich: „ trotz einer mehrbändigen bereits verfassten kriminalgeschichte des christentums¹ können wir nicht das ganze christentum aus all diesen schwerwiegenden gründen pauschal aufgeben. man könne genau so gut das projekt der ganzen menschheit für vollständig gescheitert erklären, angesichts der schuld, die wir menschen durch unsere mörderischen handlungen als gattung auf uns geladen haben. jeder einzelne könne dann auf grund seiner fehler sein leben aufgeben.“ (S. 141/142)
Diese religiösen „Argumente“, in denen beispielsweise Christus, Franz von Assisi und weitere Personen als Veganer deklariert werden und da Vincis Abendmahl als Plädoyer für eine rein pflanzliche Ernährung gedeutet wird, ziehen sich über mehrere Kapitel hin.
Humanitäre Gründe:
Nach den Ausführungen über eine liebevoll christliche Veganisierung der Welt werden die humanitäre Motive für eine vegane Lebensweise behandelt. Vagedes erklärt wie verschwenderisch der Tierproduktionssektor im Umgang mit Ressourcen ist und schreibt: „der hunger existiert nur, weil eine minderheit von menschen, nämlich die sich nichtvegan ernährende menschheit in den wohlstandsregionen der welt, sich das (un)recht herausnimmt, nichtvegane nahrung zu konsumieren.“ (S. 228).
Die Menge der Unveganer als Minderheit zu betrachten, ist angesichts der Tatsache, dass in Europa, Amerika und Australien fast ausschließlich Nichtveganer leben und auch in Afrika und Asien – selbst wenn es dort Regionen mit sehr niedrigem Pro-Kopf-Verbrauch an Leichen gibt – die wenigsten Menschen konsequent vegan leben dürften, geht leider sehr weit an der Realität vorbei.
Auch die Aussage, dass der Welthunger nur wegen des Konsums von tierlichen Produkten existiere, ist sehr stark vereinfacht. Unveganismus ist (neben Armut, Verteilungsproblemen, usw.) ein Faktor, der sich negativ auf die weltweite Ernährungssicherheit auswirkt, allerdings ist Veganismus mMn kein hinreichendes Kriterium um den Welthunger zu beseitigen.
In der Forderung nach einer bioveganen Landwirtschaft ist Vagedes besonders eine Ablehnung von Gentechnik wichtig, in welcher er große Gefahren sieht: „[Gentechnik] gefährdet die biosphäre und damit das leben auf der erde im ganzen vermutlich mehr als alle seit menschengedenken bestehenden gefahren, vielleicht mit ausnahme von gleichzeitig auf auf allen erdteilen gezündete atombomben.“ (S.233)
Ökologie, Ökonomie und Gesundheit
Abschließen werden kurz drei sekundäre Argumente für eine vegane Lebensweise beschrieben: Ökologie (wobei Vagedes den Begriff als kaltherzig kritisiert und ihm missfällt, dass er von einem Eugeniker eingeführt worden sei), Ökonomie und Gesundheit.
Besonders eine ausführlichere Auseinandersetzung mit den gesundheitlichen Aspekten wäre notwendig gewesen. Im Bezug auf die Frage, ob eine vegane Ernährung zu Mangelerscheinungen führe, werden nur die beiden Nährstoffe Eisen und Vitamin B12 behandelt. B12 zu supplementieren, wird in „veg up“ nicht explizit empfohlen, stattdessen wird auf eine rohvegan Ernährung verwiesen: „eine roh-vegane ernährung versorgt den körper am besten mit vitamin b12. diese form der ernährung ist am darmfreundlichsten und begünstigt die aufnahme und produktion von vitamin b12. dagegen ist eine sogenannte „normalkost“ mit viel gekochtem, haltbargemachten und mit zusatzstoffen angereichterte ernährung abträglich, da der darm verschleimt und geschädigt wird, besonders, wenn dazu auch noch pharmazeutische medikamente wie antibiotika eingenommen werden.“ (S. 268)
Das Format
Das Buch ist komplett in Kleinschreibung geschrieben, was nicht sehr störend ist, die Lesbarkeit aber auch nicht gerade erhöht. Was dagegen stört, ist das Querformat, wodurch das Buch unbequem zu halten ist. Positiv finde ich Hinweis am Buch, dass darauf geachtet wurde bei der Herstellung keine unveganen Produkte wie Knochenleim zu verwenden.
Fazit
Neben den bereits erwähnten, finden sich in dem Buch zahlreiche weitere Kritikpunkte. Beispielsweise wird häufig von „rein pflanzlicher Ernährung“ gesprochen; Veganismus (den Begriff lehnt Vagedes – da es [so wie Idealismus, Expressionismus, Realismus...] ein -ismus ist – ab) geht natürlich über die Ernährung hinaus und „vegan“ ist nicht dasselbe wie „rein pflanzlich“, da Veganer bspw. auch Pilze und anorganische Stoffe wie Wasser und Salz konsumieren. Weiterhin vermisst man für einigen Behauptungen die Angabe von Quellen. Zweifelhaft ist auch, ob die von Vagedes so deklarierten Persönlichkeiten wirklich vegan sind.
Das Buch ist geprägt von einer anthroposophisch-esoterischen Ausrichtung sowie christlicher Propaganda. Für die brauchbaren Informationen, die sich in „veg up“ finden, lohnt sich der Kauf nicht; man findet sie besser aufbereitet in anderen Büchern oder im Internet.
Danke für die Richtigstellung mit Soja-Krebs. Ich hatte das so in Erinnerung, aber das war falsch. Komisch.
Stiftung Warentest war in der Tat eine Studie zu Hundefuttern und nicht zur Gesundheit von Hunden.
Dummerweise habe ich den Test nicht mehr, den ich damals kaufte.
Ich meine, es war dieser: http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Hunde-Trockenfutter-Von-sehr-gut-bis-mangelhaft-4149190-4149192/
Und dabei wurde darauf eingangen.
Bin aber nicht mehr sicher.
Habe jetzt vegedog bestellt und werde damit mal paar Menüs kochen. Bratkartoffeln mit Spinat sind sehr beliebt, Tortellini auch.
Hat jemand schon Ersatzknochen gefunden?
Ich hab welche bestellt und diese veganenen Kauknochen waren unter einer Minute verputzt. O_o
Das is nix.
Fertige Vegane Leckerlies von Ami hasst mein Hund. :( Ausgespuckt.
Käse und Leberwurst hingegen waren sehr beliebt. Vegane Alternativen?
Ich werd demnächst mal Kekse backen (mit Kokosflocken und Kokosfett, die wiederum beliebt sind)
Gestern habe ich mir das Occupy-Frankfurt-Camp angesehen.
Da baustellenbedingt die Züge alle deutliche Verspätung hatten, erwischte ich einen, der so spät war, dass ich 10 Minuten früher als sonst am Bahnhof ankam. Gute Gelegenheit, dachte ich, mal beim Camp vorbeizuschauen (sind ja nur ein paar Minuten vom Bahnhof).
Leider war alles ziemlich verwaist, ausser ein paar Leuten (dem Anschein nach Obdachlose, eine Vermutung die gestützt wurde durch einen Bericht in HR-Info gestern abend, bei der positiv hervorgehoben wurde, dass die Demonstranten "Studenten, Berufstätige, Rentner und Obdachlose" seien), die sich an Feuern in Tonnen wärmten (es war recht frisch, so kurz vor 8; allerdings scheint mir das offene Verbrennen von Abrißhausbalken und hölzernen Obstkisten nicht gerade umweltfreundlich) und einem HR-Kamerateam, das wohl etwas Atmo einfing (eben das New Yorker-Slum-Feeling).
An einem Infostand hingen diverse Slogans sowie eine generische Distanzierung von allen verteilten Flugblättern, ein Zeitungsausschnitt, dessen Ünberschrift den Eindruck vermittelte, die Banken würden den Demonstranten Duschen zur Verfügung stellen (aus Zeitgründen las ich den Artikel nicht, ich kann es also nicht mit Gewißheit sagen). Insgesamt gab es wohl mehrere Dutzend Biwakzelten (heißen die so? ob sie bewohnt waren ließ sich nicht ausmachen), zahlreiche überwiegend handgemalte Plakate und Transpis mit teils wie ich fand recht guten Slogans. U.a. gab es aber auch solche, die nicht erkennbar im direkten Zusammenhang standen, etwa "Atomkraft nein danke" (nachdem die Anti-AKW-Bewegung in den letzten Jahrzehnten ziemlich eingeschlafen war, ist das ja dank Fukushima derzeit wieder ziemlich en vogue, klar, ist wie bei Pelz: ist eh (abgesehen von naheliegenden Ausnahmen) jeder dagegen, da kann man sich cool "engagiert" zeigen (mit Betonung auf "zeigen"), ohne großartig Gefahr zu laufen, anzuecken, etwa bei der peer group, und ohne sein eigenes Verhalten überdenken oder gar ändern zu müssen).
Schließlich fand ich am Essensstand einen Apfelschneider, den ich fragte, ob es irgendwelche Flugblätter gäbe, die ich mir durchlesen könnte. Das erwischte ihn kalt, offenbar war ich der erste, der auf so eine Idee gekommen war, und er wuselte (nachdem er zuerst angenommen hatte, ich wollte Flugblätter auslegen (hm, gute Idee eigentlich) zuvorkommend herum, bis er einen Kollegen fand, der aus seinem Rucksack ein paar A5-Flyer zog. Die Zeit bis dahin nutzte ich, um mich etwas umzusehen. Kuhmilch, Honig, Käsescheiben, Lättamargarine waren offensichtlich unvegan; die Berge an obskurem Gebäck (wohl containert oder gespendet, dem Aussehen nach zu urteilen) vermutlich auch. Immerhin gab es einen Tetrapak Sojamilch, Gurkenscheiben, Möhrenstifte und die erwähnten potentiell veganen Äpfel.
Das Flugblatt war - von Grammatik, Rechtschreibung und Layout spreche ich mal lieber nicht, verzichte aber bei allen folgenden Zitaten hieraus und aus den anderen Flugblättern auf das eigentlich des öfteren erforderliche "sic!" - eher unspektakulär. "Einige unserer Ziele" waren da aufgeführt, "politische Selbstbestimmung und Emanzipation [ich nehme mal in dubio pro reo an, dass das im ursprünglichen, nicht im femisexistisch verdrehten Sinn gemeint ist] weltweit", "stärkere Regulierung der Finanzmärkte, insbesondere spekulative Geschäfte mit Nahrung, Gesundheit, Energie" (da geht ja zumindest offiziell nun selbst Ackermann halbwegs d'accord), "eine echte direkte Demokratie - [diesmal nicht welt-, sondern seltsamerweise nur] europaweit", "Keine Finanzierung der Banken- und Finanzwelt mit Steuergeld" (auch hier scheint mir eine unsinnige Dichotomie analog zu "Befreiung von Mensch und Tier" vorzuliegen, oder sollte die "Bankenwelt" nicht Teil der "Finanzwelt" sein?) sowie "Finanztransaktionssteuer" (naja, nicht gerade innovativ, ich kenne mich mit solchem Wirtschaftskram[pf] ja nicht aus, aber m.W. sind mittlerweile alle Parteien in D quer durch die Bank dafür, außer der FDP). Dann in Riesenlettern "Macht mit!", gefolgt von weiteren Mitmachaufrufen, Ortsangabe und einem Hinweis auf eine "offene und demokratische [hier war nicht klar, ob parallel oder nacheinander] Diskussion, um weitere Ziele gemeinsam zu entscheiden", das ganze um "19.30 Uhr", leider stand nicht dabei an welchem Tag. Schluß war der Hinweis auf occupyfrankfurt.de . V.i.S.d.P. scheint abgeschafft zu sein (siehe auch unten) ...
Da der Apfelschneider halb entschuldigend darauf hingewiesen hatte, dass mittags wohl mehr los sei, nutzte ich einen Teil der Mittagspause, um mir einen zweiten Eindruck zu verschaffen.
Am Infostand gab es nun drei weitere Flugblätter sowie eine Aktivistin.
Das erste dieser drei Flugblätter, ebenfalls A5, betitelt "Unser Rettungsschirm?", bestand aus 11 mit "Kann es sein" beginnenden Fragen, etwa "... dass Griechenland kein Schuldenproblem hat?", "dass wir dafür zahlen, die Banken vor Kreditausfällen zu schützen und [hier die 12.] kann es sein, dass es nie darum ging[,] das griechische Volk vor dem Ruin zu bewahren? Kann es sein, dass dieses [welches jetzt?] Verhalten die Bevölkerung in den Selbstmord treibt?" (auch wenn die Fragen offenbar als zu bejahrend rhetorisch gemeint oder suggestiv waren, hätte ich die meisten wohl mit "nein" oder, "keine Ahnung, damit kenne ich mich nicht aus" beantwortet - im Gegensatz, muss ich gestehen, zur abschließenden Frage, die "Meint ihr[,] wir sind blöd!?" lautete).
Im zweiten, auch A5, hieß es abstrus-egalitär: "Wir sind eine offene Bewegung, in der sich Jede und Jeder einbringen kann. Komm zu uns - egal welcher Herkunft, welchen Glaubens, welcher politischen Weltanschauung." Es würde mich ja schon reizen, da mal als Wachtturmwedel-ZJ oder Bombengürtelmoslem oder Neonazi verkleidet reinzuspazieren ... Der Rest war eher belanglos, bemerkenswert nur noch der in gewissen Kreisen anscheinend beliebte Manierismus spanischer Terminologie ("Asamblea", eigentlich "Plenum", als Bezeichnung für Versammlung.
Apropos spanisch, das dritte (zwei A4-Seiten) war eine Übersetzung des "spanischen Manifests" (online z.B. hier http://1668cc.wordpress.com/2011/05/20/ein-spanisches-manifest-anno-2011-wir-sind-menschen-keine-produkte/ zu finden) mit Sätzen wie "Die Demokratie gehört den Menschen (demos = Menschen, krátos = Regierung), wobei die Regierung aus jedem Einzelnen von uns besteht." (naja, wer wird schon auf solche Feinheiten wie die, dass - ich unterstelle, das die Autoren das sehr wohl wussten - "demos" eigentlich eher "Volk", "krátos" dagegen "Herrschaft" heißt, achten, immerhin haben diese Termini einen ganz anderen Beiklang) oder "Politiker sollten unsere Stimmen in die Institutionen bringen, die politische Teilhabe von Bürgern mit Hilfe direkter Kommunikationskanäle erleichtern, um der gesamten Gesellschaft den größten Nutzen zu erbringen, sie sollten sich nicht auf unsere Kosten bereichern und deswegen vorankommen, sie sollten sich nicht nur um die Herrschaft der Wirtschaftsgroßmächte kümmern und diese durch ein Zweiparteiensystem erhalten, welches vom unerschütterlichen Akronym PP & PSOE angeführt wird" - gut, vielleicht kann man darauf kommen, dass PP und PSOE Akronyme für eben diese beiden Parteien sein könnten (vielleicht bin ich ja einfach politisch zu ungebildet, um mich näher mit der Partido Popular und der Partido Socialista irgendwasa Español auseinandergesetzt zu haben, eine erläuternde Fußnote zumindest hätte nicht geschadet), aber so recht kann ich den Nährwert dieser Aussage frankfurtlokal wie global nicht erkennen.
Bei keinem gab es etwas, das auch nur ansatzweise an einen V.i.S.d.P.-Hinweis erinnerte.
Die Aktivistin, eine 21jährige Politik- und Pädagogikstudentin, wurde gerade fürs Fernsehen (Stuttgart - das müsste S3 sein? Allerdings sah ich nur einen RTL-Übertragungswagen herumstehen) interviewt. Sie sprach recht eloquent und (vielleicht etwas zu) wortreich. Wenig überzeugte mich allerdings ihr Gejammer über irgendwelche Fischer, die ihre "Arbeit" verlören. Und ihre Ausführung auf die Frage, wie denn die Proteste mit dem "normalen Leben" zu vereinbaren seien (wohl ein kaschierter Vorwurf à la "geht lieber arbeiten", wie ein beliebter Gegenslogan bei Demos etc. nicht immer gerechtfertigt lautet, ein Spruch, den diese Leute denen, die in ihrer Freizeit statt sich politisch zu engagieren "auf Schalke" oder "Kegeln" oder "zum Stammtisch" gehen kaum machen würden ... hm, ich stelle mir grade vor, den Fußballfans am Stadion ein "geht lieber arbeiten, arbeitsscheues Gesindel" zuzurufen) - "Ich bin heute morgen um aaacht aufgestanden um zur Uni zu gehen, und heute abend gehe ich arbeiten, es gibt viele hier, die ihre Zeit dreiteilen, ein Teil Studium oder Beruf, ein Teil Camp, ein Teil Arbeit" - fand ich auch nicht ganz überzeugend, nicht allein wegen der verwirrenden Unterscheidung Arbeit/Beruf. Vielleicht bin ich da etwas voreingenommen - mal davon abgesehen, dass der Leidensdruck, den sie zum Ausdruck brachte durch ihr um 8 Uhr Aufstehenmüssen, auf mich schon deshalb befremdlich wirkte, weil ich idR um 5:55 aufstehen muss, habe ich ja auch mal studiert, und zu meiner Zeit begannen die Vorlesungen etc. meist um 8, manchmal (glaube ich) schon um 7, nur gelegentlich mal um 10, so dass "um 8 aufstehen" ein seltener Genuss war; und sie waren kaum mittags schon zu Ende. Nun ja, das mag im Politik- und Pädagogikstudium anders sein, vielleicht werden so ja die zukünftigen Politiker auf die Plenarsitzungen vorbereitet.
Ein paar Meter weiter interviewte eine Journalistin (dem Billigdiktaphon nach zu urteilen wohl von einem Printmedium) einen in eine Jacke aus Tierhaut Gehüllten, der kurz vor einem Tobsuchtsanfall zu sein schien und über die gewalttätigen Machenschaften von Coca Cola und die "Giftigkeit" von Aspartam ("Aspatan oder so") wütete. Besonders glaubwürdig wirkten seine Ausführungen abgesehen von erwähnter Leichenhaut nicht nur durch seine Quellenangaben ("das können Sie googeln!", stimmt, erster Treffer ist eine Verschwörungsseite, die die Tatsache, dass Aspartam u.a. zu wohl vernachlässigbar winzigen Mengen Methan etc. metabolisiert wird, skand(alis)iert), sondern vor allem durch die von bekanntlich höchst friedfertigen und menschen- (um nicht zu sagen allgemein tier-)freundlichen Tabakkonzernen produzierte, ungiftige (ja geradezu antidotisch und überhaupt gesundheitsfördernd - immerhin kommen die Konsumenten viel an die frische Luft, so sie gezwungen sind, z.B. das Büro zu verlassen - wirkende) brennende Zigarette in seiner fuchtelnden Hand.
Viel mehr war außer ein paar mit Flaschen in der Hand Herumstehenden und einer Frau, die kostenlose Exemplare der "Welt kompakt" (ohne Bezug, soweit ich sehen konnte) verteilte, auch diesmal nicht los. Ich deponierte noch, der unfreiwilligen Empfehlung des Apfelschneiders folgend, einen Stapel Flyer am Essensstand (schaden kann's nicht, vielleicht kommt ja jemand vorbei, bei dem es nützt).
Es ist frappierend, dass diese Veranstaltung in den Medien so überaus positiv (das ist jedenfalls mein Eindruck) transportiert wird. Aber es ist wohl wie mit "Pelz" und "Kernkraft": gegen die Bankenmachenschaften kann leicht jeder sein. Und dabei weiter Käse fressen und "Leder" tragen.
Im erwähnten "spanischen Manifest" heißt es: "Wir brauchen eine ethische Revolution". La révolution est morte, vive la révolution. Oder besser, es ist ja spanisch angesagt: ¡Viva la revolución! Klingt gut.
Wir brauchen eine ethische Revolution. Das ist richtig und das sagen wir seit langem. Aber das ist wohl kaum eine - und wenn sie es wäre: brauchten wir sie auf diese Weise, mit solchen "Revolutionären"?
Wir brauchen einen Veganismus, der diese Bezeichnung verdient, wir brauchen eine Tierrechtsbewegung, die diese Bezeichnung verdient und vieles mehr.
Wir brauchen eine ethische Revolution - die diese Bezeichnung verdient.
also langsam kotzt du mich echt an. du spielst dich auf als würdest du dich dazu berechtigt fühlen, andere zu belehren. du schreibst viel gutes, keine frage, vieles, dass unbestreitbar wahr ist und gibst darüber hinaus gute anregungen. Aus irgendwelchen, mir nicht ersichtlichen Gründen scheinst Du Dich aber auf meine Art (ich entscheide meist nach Gefühl und Erfahrungen) eingeschossen zu haben. Probleme mit Gefühlen? Keine Erfahrungen? Wie wär's wenn Du mich entweder des Forums verweist oder aber mal wieder runter kommst?
> Und ich
> treffe meine Entscheidungen nach Möglichkeit begründet auf
> Erfahrungen und oder nach Gefühl, welches mir immer sagt ob
> etwas richtig oder falsch ist auch wenn alles Geschriebene
> dagegen spricht.
Dass du eingestehst, dass deine Entscheidungen irrational sind, machen sie nicht besser, denn du setzt nicht deine Gesundheit aufs Spiel, sondern die eines anderen. Und wenn man das tut, sollte man sich nicht von Gefühlen und den paar wenigen, oft durch Zufall bestimmten Erfahrungen leiten lassen, die eine einzelne Person macht. (Nicht, solange es nicht bessere Entscheidungskritieren gibt, was hier der Fall ist.)
Wieder einmal hat Helmut F. Kaplan einen recht brauchbaren Text geschrieben - da er aber immer noch nicht begriffen hat, was er mit seiner Vegetarismuspropaganda anrichtet, müssen natürlich wieder ein paar Wörter korrigiert werden:
[Vegetarismuspropaganda fördert Tierausbeutung]
Man würde vermuten, die vorangegangene Vegetarismus[propaganda] durch die Bücher "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer und "Anständig essen" von Karen Duve habe der Fleischindustrie arg zugesetzt. Das Gegenteil trifft zu: Diese Debatte war für die [Tierausbeutungs]industrie ein Glücksfall!
Warum? Erst ein Rückblick: Rinderwahn, Vogelgrippe, Schweinepest, Klimadiskussion, Dioxinskandal - all diese Ereignisse, Debatten und Skandale konnten dem Fleisch[-, Ei- und Milch]konsum letztlich nichts anhaben: Zuerst wich man, sofern bestimmte Tiere betroffen waren, auf andere, "unbelastete" Tier[produkt]e aus, wenig später war sowieso wieder alles vergessen. Faktische Diskussionen dieser Art, in denen es um Gesundheit und Ökologie geht, schaden der [Tierausbeutungs]industrie letztlich nicht.
Ebensowenig schaden ihr pseudoethische Diskussionen unter der Überschrift "[Werde Vegetarier!]" Auf diese "Lösung" laufen Vegetarismusdiskussionen unter [Tierausbeutern] naheliegenderweise maximal hinaus - womit wir bei der eingangs erwähnten Foer-Duve-Debatte sind. Die Forderung, [kein] Fleisch zu essen, ist deshalb "harmlos", weil sie keinen ethischen Gehalt und keine moralische Kraft besitzt. Das begreift man sofort, wenn man sie auf Menschen umlegt: Wer, anstatt zu sagen, Foltern und [Morden] sind FALSCH, fordert, daß [nur die Leichen derer, die] gefoltert und [ermordet werden, nicht gegessen werden], dem fehlt jegliche moralische Legitimation und Überzeugungskraft.
"[Werde Vegetarier!]" ist für die [Tierausbeutungs]industrie aber nicht nur "harmlos", sondern ein großer Glücksfall. Denn dieser Slogan ist ein optimaler Aufhänger für Stichworte und Werbeaussagen, die das [Tierausbeuter]image verbessern: Wir müssen künftig kritischer sein, bewußter essen, [kein] Fleisch, aber dafür [mehr Milchprodukte] essen, "biologische[" Eier] essen; so nützen wir der Gesundheit, so schonen wir die Umwelt und so erweisen wir den Tieren den nötigen Respekt. Dieses allseits begrüßte und propagierte neue "kritische Bewußtsein" läuft darauf hinaus, daß letztlich nicht weniger, sondern mehr [Tierprodukte] gegessen [werden], vor allem aber, daß [Tierprodukte] (wieder) mit gutem Gewissen gegessen [werden]!
Eine Chance, [die Tierausbeutung] tatsächlich und nachhaltig zu [beenden], besteht nur, wenn die Menschen für die moralische Dimension des [Unveganismus] sensibilisiert werden. Also nicht: [Fleisch] ist falsch (analog [Mordopfer essen] ist falsch), sondern: [Unveganismus] ist grundsätzlich falsch (analog [Morden] ist grundsätzlich falsch). Deshalb sind plausible ethische Argumente, wie sie in [k]einem Buch "Ich [ermorde nicht nur] meine Freunde nicht oder Warum [Kaplans] Umgang mit [nichtmenschlichen] Tieren falsch ist" zu finden sind, so wichtig. Etwa:
Spezieszugehörigkeit an sich ist moralisch ebenso belanglos wie Rassen- oder Geschlechtszugehörigkeit. Oder: Gleiche Interessen sollen auch moralisch gleich zählen, etwa das tierliche Interesse, nicht zu leiden, [inklusive dem] menschliche[n] Interesse, nicht zu leiden. Oder: [Käse] bedeutet, alle tierlichen Interessen einem einzigen menschlichen Interesse zu opfern - dem nach einem kurzen Gaumenkitzel.
Etwas Allgemeines: Es wäre wahrscheinlich auch für dich leichter, wenn du die Zitatfunktion benutzt, die befindet sich links neben dem "senden"-Button.
> > Sich nur mit einer Seite zu unterhalten würde ich als
> > etwas einseitig bezeichnen.
>
> hab ich nicht, geht auch aus meinem Text hervor...
Du schriebst "Nun doch endlich, aber nach eigener Recherche und Gesprächen mit anderen Impfgegnern", woraus ich gefolgert habe, dass du dich in den Gesprächen nur mit Gegnern unterhalten hast. Aber an dieser Formulierungsfragen müssen wir uns nicht aufhalten.
> Das verstehe ich nicht, oder ist mir bei meinen (im Vergleich
> zu Deinen wohl eher) laienhaften Recherchen entgangen.
> Inwiefern verdienen die Impfgegner an Impfungen?
Nicht an Impfungen, sondern an ihrer Tätigkeit als Impfgegner, indem sie Zeitschriften und Bücher verkaufen, bezahlte Vorträge und 'Beratungen' anbieten usw.
> Also sind Deiner Meinung nach sämtliche Theorien die auch mal
> von sog. Verschwörungstheoretikern unterstützt wurden von
> vornherein lächerlich oder unglaubwürdig?
Es geht nicht um die Theorien, sondern um die Art und Weise der Argumentation von Verschwörungstheoretikern. Ein paar Merkmale habe ich am Ende meines letzten Beitrags genannt. Das wesentlich ist, dass sie im Gegensatz zu Wissenschaft nicht ergebnisoffen denken (und denken wollen). Sie haben ihre vorgefasste Meinung und akzeptieren nur die Fakten, die dafür sprechen, aber verwerfen alle Fakten, die dagegen sprechen. In der Wissenschaft werden Theorien stattdessen immer wieder diskutiert, der Prüfung unterzogen und ggf. verworfen; so wie auch Impfungen, trotz anfänglicher erfolgsversprechender Aussichten, wieder eingestellt werden, wenn das gewünschte Ergebnis nicht eintritt; und wie die Impfungen, die erfolgsversprechend sind, immer weiter verbessert werden, um Risiken noch stärker zu minimieren.
> Für mich ist wichtig, dass die Krankheiten
> AUSGEROTTET sind, ich sehe also keinen Grund meine Tochter
> gegen etwas zu impfen, dass es nicht mehr gibt oder evtl mal
> in Ländern auftritt, die wir weder bereisen noch die
> irgendeinen Export nach Deutschland betreiben.
Wie auch m. schrieb, können die (in Deutschland) ausgerotteten Krankheiten (wie Kinderlähmung) sehr schnell zurückkommen, wenn nicht mehr geimpft wird, weil sie aus anderen Ländern eingeschleppt werden können, weil Viren lange Zeit inaktiv überleben können usw. (Für Krankheiten, die tatsächlich weltweit seit Jahrzehnten nicht mehr auftreten, gilt das nicht, aber gegen die wird auch nicht geimpft.)
> Was für mich
> auch sehr entscheidend ist, ist der Punkt dass die Menschen
> die Krankheiten bekommen gegen die sie geimpft wurden die
> gleiche Chance auf eine Gesundung haben wie nicht geimpfte
> Menschen, unter der Voraussetzung dass die Krankheit
> frühzeitig erkannt wird.
Das kann sein (wobei ich es nicht unbedingt bestätigen will), aber das ist auch nicht der vordergründige Sinn von Impfungen. Der Sinn ist, dass diese Krankheiten erst gar nicht ausbrechen.
> Dass Impfungen früher
> mal nützlich waren, als die medizinische Versorgung noch
> nicht (nahezu) überall für Jedermann zugänglich oder
> überhaupt unzureichend wirksam/weit war, dass sie uns von
> gefährlichen (heute aber wahrscheinlich gar nicht mehr so
> tödlichen) Krankheiten bewahrt haben mag ja stimmen. Macht
> für mich auch Sinn. Heute sehe ich jedoch darin für mich
> keinen Nutzen.
Tödlich oder nicht, der Punkt ist weiterhin, dass die potenziellen Schäden des Durchmachens einer Krankheit deutlich höher sind, als die potenziellen Schäden infolge einer Impfung. Das trifft auf alle der von mir genannten Grundimpfungen für Kinder zu (um die es mir geht, wie gesagt verteidige ich nicht jede existierende Impfung), selbst auf scheinbar harmlose wie Windpocken. Von anderen ganz zu schweigen: Natürlich kann ein Kind nach einer Polio-Impfung Fieber bekommen, aber das ist die deutlich bessere Alternative, als infolge von Kinderlähmung fürs Leben geschädigt zu sein.
> Und die Argumentation mit den anderen
> geimpften Kindern die durch mein Nichtgeimpftes gefährdet
> sein sollen ist wegen o.g. für mich keine.
Eigentlich wird eher die andere Seite dieses Umstands betont: Dass ungeimpfte Kinder vordergründig deshalb völlig gesund bleiben können, weil sie durch die vielen impften passiv immunisiert sind (der Erreger tritt in ihrer Umgebung nicht auf). Umso mehr Eltern sich jedoch entscheiden, nicht zu impfen, desto geringer wird dieser passive Schutz.
Das bereits zitierte Beispiel:
> Ich möchte meine
> Tochter lieber vor dem Schaden bewahren, den andere Mütter in
> meinem Umfeld ihren Kleinen jedesmal zufügen. Die Kleinen
> kriegen nach ihren Impfungen jedesmal hohes Fieber, zum Teil
> müssen sie ins Krankenhaus, sie übergeben sich, kriegen
> Hautausschläge usmA. DAS sind für mich "unumstößliche"
> Beweise. Sichtbar. Erfahrung. Und mit meinem gesunden
> Menschenverstand treffe ich Entscheidungen basierend auf
> meinen Erfahrungen, nach meinem Gefühl und mithilfe logischen
> Denkens.
"jedesmal" ist stark übertrieben. Die Statistiken, die ich bereits in diesen Thread zitiert habe, sprechen von 5%. Während beim Durchmachen einer Krankheit es in 90% der Fällen zu Fieber kommt und dazu das Fiebers in Falle der Krankheit höher ist als im Fall, wenn es als Impffolge auftritt. Rational ist die Entscheidung für die 5%.
Auch das Problem mit der persönlichen Entscheidung hatte ich in diesen Thread schon angesprochen: Wenn ein Kind durch eine Impfung Fieber bekommt, fühlen sich die Eltern verantwortlich, weil sie die Impfung veranlasst haben. Wenn es durch die Krankheit Fieber bekommt, halten sie das für normal - nicht, weil sie schlechte/unverantwortliche Eltern sind, sondern weil das Kausaldenken in diesem Fall so funktioniert. Subjektiv ist es daher "richtig" (oder näherliegend), sich gegen Impfungen zu entscheiden, objektiv aber nicht.
> äh, entschuldige, aber meinst Du echt, dass die derzeit 2-3 %
> nicht impfenden Eltern in Deutschland verantwortlich dafür
> sind, dass es "vermehrt" Erkrankungen gibt?
Ja, siehe obiges Zitat: "Direkt nach der Wiedervereinigung sank die Zahl der Impfungen in Ostdeutschland - die Zahl der kranken Kinder stieg rapide, im Jahr 2000 waren es 200 Mal so viele wie noch 1991." Wenn man bedenkt, dass die allgemeine Gesundheitsversorgung in dieser Zeit weiter angestiegen ist und die Immigration in Ostdeutschland kein großer Faktor ist, fällt es schwer, andere Ursachen auszumachen (erst recht, wenn ein so eindeutiger Kausalzusammenhang besteht).
Wenn du oder jemand anders sich auch bzw. noch etwas mehr die Argumente der Pro-Seite anhören will, möchte ich verweisen auf: Dieses FAQ (unten weiterklicken), mit u.a. den Punkten:
These 01: Die Wirksamkeit von Impfungen wurde niemals belegt
These 04: Man kann trotz Impfung erkranken
These 05: Nicht geimpfte Kinder haben ein trainierteres Immunsystem und entwickeln sich besser
These 09: Frühe Impfungen setzen Kinder vermeidbaren Risiken aus
These 11: Impfungen verursachen Krankheiten, gegen die sie schützen sollen
These 12: Impfungen fördern Allergien
These 14: Impfstoffe enthalten gefährliche Chemikalien
These 16: Es gibt Ärzte, die vom Impfen abraten
These 17: Die meisten Krankheiten, gegen die geimpft wird, sind in Deutschland ausgerottet
These 19: Es gibt weniger Kranke, weil die Menschen gesünder leben, nicht weil sie geimpft sind
These 20: Mit Impfungen will die Pharmaindustrie nur Geschäfte machen
> ok, hab ich von Ärzten (die ja auch größtenteils für sich
> beanspruchen, so bewandert in Ernährungsfragen zu sein wie
> die entsprechenden Wissenschaftler) anders mitbekommen. Die
> erwähnen tatsächlich gerne mal, dass es extrem
> gesundheitsgefährdend ist und entwicklungshemmend sein
> soll(tötlich ist mir zwar persönlich nur im privaten,
> ungebildeten Kreis untergekommen, soll es aber auch unter
> Medizinern geben wie mir andere vegane Eltern berichteten).
> Zumindest in den frühkindlichen Stadien, in der
> Schwangerschaft und im Alter oder bei sonst. Risikogruppen.
Das sind zwei Punkte. Einmal Ärzte: Die werden in Ernährung nicht ausgebildet und haben nur wenig mehr Ahnung als ein informierter Laie. Und einmal Risikogruppen bzw. Kleinkinder: Hier wird in der Tat meist von zumindest veganer Ernährung noch abgeraten. Aber auch das geht langsam aber sicher zurück. Außerdem sind einige der Hauptargumente nicht aus der Luft gegriffen: Natürlich bekommen Kleinkinder schnell einen potenziell gefährlichen B12-Mangel, wenn nicht auf die Zuführung durch eine sichere Quelle geachtet wird. Dieses Argument würde sich verflüchtigen, wenn die veganen Eltern, die nicht supplementieren, weil sie Ernährungslehren wie Urkost oder Makrobiotik oder sonstigen Anschauungen und Pseudomedizinen wie Homöopathie anhängen, vernünftig handeln würden.
> > Und auch in der Ernährungswissenschaft gab es schon
> > vor 50 Jahren Stimmen, die z.B. vegane Kinderernährung nicht
> > abgelehnt haben.
>
> Verstehe nicht, was Du damit sagen willst. Früher gab's auch
> Mediziner (wahrscheinlich genau umgekehrt gewichtet, aber
> dennoch...!) die gegen Impfungen waren, so wie heute.
Damit will ich darauf hinweisen, dass selbst dieser Aspekt des Themas diskutiert wird und es schon lange auch Stimmen dafür gibt. Denn in der Wissenschaft werden (idealerweise) Meinungen gegeneinander abgewogen und nicht fixe Ideen vertreten, wie eben bei Verschwörungstheoretikern.
Ein Artikel der gleichen Methode findet sich heute in der Online-Ausgabe der "Welt". Der gleichen Methode heißt: Ein paar Unrichtigkeiten, aber insgesamt überraschend objektiv (am meisten stört noch das Wort "veganisch").
Nicht ganz richtig in dem mit "Veganer bringen ihr Herz in Gefahr" überschriebenen Artikel (welt.de/gesundheit/article13472189/Veganer-bringen-ihr-Herz-in-Gefahr.html) ist die Bezugnahme auf die Studie von Li:
Von einigen Methoden Fragwürdigkeiten seiner Studie abgesehen (siehe hier ab dritte Zwischenüberschrift), sprach Li lediglich von "Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B12" (nicht auch Eisen und Zink) und Omega-3 kann über die Nahrungsaufnahme eingenommen werden. Nahrungsergänzungsmittel oder Fischkonsum ist keineswegs erforderlich.
Auch die These vom Hirnwachstum der Frühmenschen durch Fleischkonsum ist überholt.
Denn wenn dies der "Ausgangspunkt" war, würde das nicht erklären, wieso es eine Millionen Jahre vom Fleischkonsum bis zum tatsächlichen Hirnwachstum gedauert hat - ein Zeitraum, der selbst für die Evolution zu langsam ist, als dass eine direkte Kausalbeziehung vorliegen könnte.
Eine dritte Unrichtigkeit sind Formulierungen, die suggerieren, Veganer würden ständig unter einer Mangelversorgung mit Nährstoffen leiden. Tatsächlich ist es so, dass sie bei einigen Nährstoffen geringere Mengen aufnehmen, diese sich jedoch einerseits immer noch innerhalb der Toleranz bewegen und andererseits - wie auch im Artikel gesagt wird - die geringeren Mengen keine negativen Folgen nach sich ziehen, da sie ausreichend sind.
Doch das war es bereits mit gröberen Fehlern. Erstaunlich ist hingegen die weitgehend ausgeglichene Berichterstattung. Nach dem Abschnitt über Li heißt es z.B.:
Und nach dem Abschnitt über die Frühmenschen:
Einen solchen, wenig (nur bei der Überschrift) reißerischen, sachlichen, weitgehend objektiven und den Veganismus nicht als gesundheitsschädlich verdammenden Artikel - und das in der "Welt" - hätte ich mir vor noch fünf Jahren nicht vorstellen können.
Vielleicht nur ein Ausrutscher, aber vielleicht gewinnt die Vernunft am Ende tatsächlich.
Schlatzer, Martin: Tierproduktion und Klimawandel. Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima. 2.Auflage. Lit Verlag GmbH & Co.KG. Wien 2011.
224 Seiten
19,90 €
Über den Autor: http://ethik.univie.ac.at/kontakt/m-schlatzer/
Martin Schlatzer erläutert in seiner Arbeit, welche Dimension der Einfluss auf Gesundheit und Umwelt durch den Ernährungssektor hat und erörtert zum einen politische, aber auch individuelle Maßnahmen, welche dazu beitragen sollen die ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Problemen, denen wir gegenüberstehen, zu lösen.
Einleitend erklärt er welcher Methoden sich die Wissenschaft der Ernährungsökologie bedient, gibt Einblicke in die Erstellung von Ökobilanzen, die Bewertung des Treibpotentials mittels CO2-Äquivalzenzen, etc. und erklärt welche Faktoren er bei der Untersuchung und Bewertung von Umweltauswirkungen als relevant erachtet.
Darauf folgt eine Betrachtung des Konsumverhaltens in den letzten Jahrzehnten. So wird dargelegt, dass sich die Menge an konsumierten Tierprodukten vervielfacht hat, es werden Statistiken über die Anzahl ermordeter Tiere angeführt und Prognosen über die weitere Entwicklung im Ernährungssektor abgegeben. Die Gründe für die Entwicklung hin zu höherem Tierproduktkonsum sieht der Autor im Anstieg der Weltbevölkerung, veränderten Essgewohnheiten und wirtschaftlichem Wachstum (insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern).
Als Fazit zieht er am Ende dieses Kapitels, dass wir unsere Ernährungsgewohnheiten überdenken sollten.
Der Hauptteil des Buches befasst sich dann mit der Treibhausgasemission von Landwirtschaft und Tierproduktion und den Ressourcen Land, Wald und Wasser.
Treibhausgasemissionen: Schlatzer gibt allgemeine Informationen zum Klimawandel, sowie zu dessen Ursachen, Folgen und Gegenmaßnahmen und schlüsselt detailliert auf, wie und welche Treibhausgasemissionen durch verschiedene anthropogene Einflüsse verursacht werden. Der Anteil des Tierproduktionssektors am THG-Ausstoßes wird mit 18 (FAO) bis 51% (WWI) angegeben. Dieser Anteil an den THG-Emissionen setzt sich wiederum zum Großteil aus den Faktoren Entwaldung (für Futtermittelanbau), mikrobielle Verdauung bei Wiederkäuern und dem Austragen von Düngemitteln zusammen.
Ressource Land: Bei der Analyse der Aufteilung von globalen Landflächen wird deutlich, dass 80% der weltweit landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Tierproduktionssektor genutzt werden. Auch die Ineffizienz bei der Herstellung tierlicher Produkte wird deutlich, wenn man sieht, dass über 40% der Weltgetreideernte und ca. 90% der Weltsojaernte an sgn Nutztiere verfüttert werden, aber nur 13% der Gesamtkalorienaufnahme über tierliche Produkte erfolgt. So gehen durch die Verfütterung ungefähr 89-97% (je nach Tierart) der im Futtermittel enthaltenen Energie verloren.
Betont wird auch, dass die „Alternative“ extensive Tierhaltung Probleme bei der Nutzung der Landfläche mit sich bringt. So sind 70% der Trockenregionen, hauptsächlich wegen Überweidung, von Erosionserscheinungen und Desertifikation betroffen.
Um den hohen Verbrauch an Landfläche zu kompensieren werden eine Optimierung von Tierarten, Futtermittelwahl und Anbausystemen vorgeschlagen, sowie eine eher vegetarische Ernährung.
Ressource Wald: In diesem Abschnitt wird die Entwaldung und deren Folgen auf dem Klimawandel angesprochen. Z.B. war 1990 der Bedarf an Ackerflächen für 60% der abgeholzten Wälder verantwortlich. Ursache hierfür ist wiederum die Expansion der Tierproduktion, weswegen als individueller Beitrag zu Lösung dieser Probleme eine vegetarische Lebensweise empfohlen wird. Zudem seien Schutz- und Wiederaufforstungsprogramme für (Regen-)Wälder notwendig.
Ressource Wasser: Auch hier wird zunächst über allgemeine Informationen zur Ressource Wasser geschrieben, etwa wie viele Menschen Zugang zu reinem Wasser haben oder wie viel der jährlich verfügbaren Menge an Frischwasser wir verbrauchen. Daraufhin spricht Schlatzer den exorbitanten Wasserverbrauch des Tierhaltungssektors an und vergleicht Produkte tierlichen und pflanzlichen Ursprungs im Bezug auf den Wasserverbrauch. Neben dem hohen Verbrauch verursacht der Tierhaltungssektor Verminderung der Wasserqualität durch Schadstoffeintragung (Nitrate, Schwermetalle, Pharmazeutika, Krankheitserreger).
Lösungsansätze für diese Problematik sieht der Autor u.a. in effizienteren Bewässerungssystemen, höheren Wasserpreisen und Veränderungen der Ernährungsweise (vegetarisch oder vegan).
Nach diesen ökologischen Betrachtungen werden gesundheitliche Aspekte erörtert, wobei es hierbei primär um die Folgen von Mangelernährung/ Welthunger geht.
Es werden zum einen der reiche Teil der Weltbevölkerung, welcher mit einer Überversorgung von Proteinen und Energie konfrontiert ist, und andererseits der arme Teil der Weltbevölkerung, welcher mit einer Unterversorgung konfrontiert ist, gegenübergestellt. Dies macht deutlich, dass der Welthunger einerseits ein Verteilungsproblem ist, da eigentlich genug Nahrung vorhanden wäre. Andererseits wird aber auch der wachsende Tierproduktionssektor für diese Problematik verantwortlich gemacht, weil der dadurch resultierende Druck auf die vorhandenen Ressourcen die Ernährungssicherheit verringert.
In den Kapiteln 10-12 werden dann verschiedene Ernährungsformen verglichen:
- vegetarische Ernährungsformen vs. omnivore Ernährung
- biologischer Anbau vs. konventioneller Anbau
- regionale Produkte vs. nicht regionale Produkte
Dabei wird klar, dass tierliche Produkte einen wesentlich größeren Einfluss auf das Klima haben als pflanzliche Lebensmittel. Bei der Produktion von einem kg Rindfleisch werden beispielsweise 90 mal mehr Treibhausgase als bei der Produktion von einem kg Gemüse emittiert. Ebenfalls wird klar, dass die Wahl unvegane vs. vegan bei weitem größere Auswirkungen hat, als die Entscheidung, ob regionale und saisonale Produkte konsumiert werden.
Der letzte Abschnitt der Arbeit ist noch einmal den Lösungsansätzen im Ernährungs- und Landwirtschaftssektor gewidmet. Dort werden die in den vorangegangenen Kapiteln vorgeschlagenen Ansätze noch einmal zusammengefasst und genauer beschrieben. Einige dieser Ansätze sind beispielsweise die Umstrukturierung/ Streichung von Agrarsubventionen, effizientere Tierproduktion, Umstellen der Ernährung und Lenkunsgsteuern.
Fazit
"Tierproduktion und Klimawandel" listet detailliert die Umweltschäden auf, welche mit der Produktion von tierlichen Produkten einhergeht und ist daher gut geeignet um über die ökologischen Folgen von Unveganismus aufzuklären. Veranschaulicht werden Daten durch eine Vielzahl von Diagrammen und Tabellen.
Durch die übersichtliche Struktur des Buches, eignet es sich als Nachschlagewerk, ein Sachwortregister wäre jedoch wünschenswert.
Kritisch betrachtet werden muss es jedoch aus einem antispeziesistischem Blickwinkel. So ist es problematisch, wenn von artgerechter und effizienter Tierhaltung gesprochen wird und (Ovo-Lakto-) Vegetarismus oder Wenigfleischkonsum als Alternative angepriesen wird.
Es zeigt sich dadurch wieder einmal, dass Umweltschutz nicht als primäres Argument für Veganismus genutzt werden sollte, da Umweltschutz eben nicht Veganismus impliziert sondern unter Umständen ethisch nicht vertretbare Lösungsansätze, wie Vegetarismus oder Reformierungen der Tierausbeutung.
diese dummmmmmköpfe(!) gefährden die gesundheit deiner kids. es gibt ein buch von nem veganen arzt über vegane ernährung bei schwangeren und kindern. da haste zwei/drei seiten voller fakten über milch und andere tierische scheisse. die würde ich denen auf den tisch knallen und den drohen an die öffentlichkeit damit zu gehen. wenn du dir das buch nicht kaufen willst, ist hier der text zum thema milch. ich als vater würde denen in ihrm hässlichen arsch treten wenn die mit meim kind sowas abziehen würden. fälschen würde ich nichts. sag mal rauchen die auch noch neben den kids?
in deutschland gibt es einen veganen arzt (und ehm. weltmeister im bodybuilding!) namens Alexander Dargatz. leider habe ich jetzt keine zeit mehr um eine mailadresse von ihm raus zufinden. versuch du es doch und frag ihm nach einem rat zweck atthest.
vg und viel erfolg und...KÄMPFEN, tret denen mal so richtig in ihre kotkiste
> Das Problem ist, daß die Ärzte, die das untersuchen,
> vereinfacht gesagt, entweder Befürworter und Gegner der
> Impfungen sind.
Natürlich, das ist bei jeder Streitfrage so. Nur haben die, die dafür sind, wie gesagt die besseren Argumente und Zahlen.
> Stellen wir uns mal einen Jagdstörungsprozeß
> vor. Es ist sehr schwer, Sachlichkeit zu erwarten, wenn der
> Richter selbst Jäger ist. Ist er aber Jagdgegner, so wird der
> Jäger/Kläger berufen.
Die Analogie scheint mir schief. Denn der "Richter" ist der, der letztendlich darüber entscheidet, ob die Impfung durchgeführt wird, also der Patient selbst, nicht der Arzt. Das Problem im Gegensatz zu einem Richter ist, dass viele Menschen keine Ahnung haben, wie sie Argumente beurteilen, also die guten von den schlechten Argumenten unterscheiden sollen.
Beispiel die Seite, die du angegeben hast. Dort sind "Studien" gelistet, die einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Allergien behaupten. Das scheint für viele glaubwürdig, ist es aber ganz und gar nicht. Es wird nichts zum Studiendesign gesagt (welche Impfungen, welche Allergien, auf welchem Zusammenhang das beruhen soll), es wird nur eine Korrelation genannt, die einerseits allein noch gar nichts besagt und andererseits wird nicht mitgeteilt, ob diese sehr niedrigen Prozentwerte (0,3% u. dgl.) überhaupt statistisch signifikant sind. Usw. Hier werden vermeintliche Belege ohne die dahinterstehende Begründung genannt. Eine richtige Argumentation geht andersherum vor.
> Ein Kinderarzt sagte mir, daß alle Impfstudien von
> Pharmafirmen beauftragt worden sind, und daß weiterführende
> Studien, die nachhaken sollten bei Problemenn, dann mal eben
> nicht weiterfinanziert werden. Vielleicht stimmt das alles
> gar nicht.
Stellt sich mir die Frage, woher er das wissen will. Oder anders: Da er das schlicht nicht wissen kann, wird so eine Aussgae für mich sofort zweifelhaft.
> Aber mir kommt das vor wie bei eine OP. Wenn es darum geht,
> OP oder keine, dann im Zweifelsfall schon nicht, oder? Also
> bei jeder einzelnen Impfung müßte der Befürworter im
> Beweislast sein.
Sicher, aber die Zahlen sprechen wie gesagt dafür.
Und was passiert, wenn man nicht impft:
Neuste Erfolge gegen Rotaviren in den USA:
> Verschmutzungen: es sind entweder lebende Krankheitserreger
> oder tote.
Das ist normal, die Impfung besteht ja aus abgeschwächten Erregern, von denen auch einige bereits tot sein können. Oder meinst du andere?
> halt die Impfschadensfälle, weil sie oft schwer zu
> beherrschen sein sollten (manchmal gelingt's halt nicht so
> gut, sie abzuschwächen;
Wie ich schon sagte, bestreite ich das nicht (und andere auch nicht, eine "Vertuschung" gibt es nicht). Der Punkt ist weiterhin: Die Wahrscheinlichkeit eines Impfschaden ist verglichen mit den Schäden einer Erkrankung wesentlich geringer. Ich nannte das Beispiel von 5% gegenüber 90%. Rational entscheidet man sich für die 5%.
> Was mich stört und ausgeräumt werden müßte, ist, daß Ärzte
> genauso argumentieren für die Tierversuche (ohne gehe gar
> nichts; furchtbar, aber das müsse sein)
Nein, die Argumentation ist wie die meine: Nicht, dass es "ohne nicht geht", sondern dass der Nutzen den potenziellen Schaden übersteigt. Natürlich geht es auch ohne Impfungen, aber die Gefahren sind höher als die mit Impfung. Dazu kommt die soziale Komponente, dass man durch Nicht-Impfung auch andere gefährdet.
> Die Frage ist, ob die Impfung das erfüllt, ob wirklich jede
> eine individuell lebensrettende Maßnahme ist.
Da gegen viele potenziell tödliche Krankheiten geimpft wird, ist die Impfung dementsprechend auch potenziell lebensrettend. Die Kinder werden die Krankheiten sicher meist auch so überleben, aber das Durchmachen der Krankheit ist wie gesagt mit mehr Risiken verbunden.
> Ich denke,
> natürlich stimmt, daß die Medizin in der jetzigen Form ohne
> Tieverrsuche nicht auskäme. Doch gäbe es Menschenversuche
> nach der Art der Tierversuche, gälte das auch für die.
Die Parallel zum vorliegenden Fall sehe ich nicht.
> Jedenfalls, wenn bei den Impfstudien die Interessengruppen
> nicht ausgewogen vertreten sind (milde gesagt), dann ist es
> so, als begutachtete der Versuchstierzüchter, ob Tierversuche
> wirklich unerläßlich sind. Auch der könnte objektiv sein......
Wie auch gesagt bin ich nicht für jede existierende Impfung, bestimmt gibt es auch unnötige. Aber die u.a. oben genannten basalen Kinderimpfungen sind hinreichend erforscht. Auch Interessengruppen würden nichts daran ändern, dass Kinderlähmung dank Impfungen ausgerottet ist.
> @Martin: Impfungen sind der letzte Dreck und eine reine
> Volksverarsche mit der sich Ärzte eine goldene, hinterfotzige
> Nase verdienen. Nicht anders könnte man Leuten empfehlen
> ihren Kids Quecksilber in die Blutbahn schießen zu lassen.
Das Argument greift etwas zu kurz. Ärtze 'verdienen' an Krankheiten, da durch Impfungen Krankheiten reduziert werden, würden sie sich damit ihr eigenes Geschäft ruinieren. (Wobei du wahrscheinlich der Meinung bist, dass sie Krankheiten nicht reduzieren würden, aber dazu s.u.)
> Ich bin eine von diesen Opfern von Impfschäden - die die
> Medizin immer schön unter den Tisch kehren will. Meine
> Ausbeute durch die 3-fach-Impfung im Säuglingsalter:
>
> 27 Allergien, gepaart mit allergischem Asthma
> eine Schrumpfniere aufgrund 12-jährigem Cortison-Konsum
> eine Medikamentenunverträglichkeit
Auch mir stellt sich die Frage, wieso du das auf Impfungen zurückführst.
> Was man damit anfängt bleibt jedem selbst überlassen -ich
> kann nur jedem ans Herz legen sich genauestens zu informieren
> und sich auch mit den Zahlen über Impfepedemien, Rückgang der
> Krankheiten etc. vertraut zu machen um zu sehen, dass
> Impfungen nicht schützen sondern SCHADEN!
Durchaus sollte man sich informieren. Mir stellt es sich so dar, dass die Impfbefürworter die besseren Zahlen und Argumente haben.
Freu mir grad n Ast wegen der Blutergebnisse meiner grade 2 gewordenen Tochter: alles im Normalbereich oder besser, keinerlei Mangelerscheinungen und im Besonderen seien die guten Calziumwerte hervorzuheben!
Lasse mir das Ergebnis jetzt zuschicken, danach werd ich's bei Gelegenheit einscannen und bei Bedarf oder Interesse gerne jedem der's möchte (ohne persönliche Daten, können wenn von Nöten erfragt werden) zur Verfügung stellen.
Vor Allem werd ich aber erstmal danach zu meiner ersten Kinderärztin ("Kleinkinder brauchen ab dem 6.Lebensmonat unbedingt mindestens 4 mal die Woche rotes Fleisch" und "wenn sie Ihr Kind nicht impfen lassen kann ich es nicht mehr verantworten sie weiterzubetreuen"), dann zum Jugendamt ("Ich bin mir zwar sicher, dass Sie eine verantwortungsvolle Mutter sind, aber ebenso sicher, dass im Besonderen Kleinkinder Milch (meinte Kuhmilch) brauchen, für ihr Wachstum") und außerdem werd ich ne Kopie immer in meinem Geldbeutel tragen, und wehe es kommt mir nochmal einer vonwegen wie verantwortungslos es doch wäre die Gesundheit meiner Tochter durch diese Ernährung auf's Spiel zu setzen.....freu mich riesig!!!!!!
Die Kleine lebt übrigens von Geburt an vegan und da ich leider nicht stillen konnte finde ich das Ergebnis besonders schön.
"Veganer bis 17 Uhr" war schon grotesk genug. Trotzdem tauchen immer wieder Personen auf, für die der 1. April scheinbar ganzjährig gilt.
Eine neue absurde Variante des Pseudo-Veganismus ist der "Meeres-Veganer", englisch "seagan" als Mischung aus "sea" und "vegan". (Gefunden hier.)
Das Urban Dictionary spricht von einem "Veganer, der auch Meeresfrüchte isst. Unterscheidet sich von einem Pescetarier insofern, dass er keine Eier oder Milch konsumiert." Letztendlich also trotzdem nur ein Pseudovegetarier.
Fische sind angeblich des öfteren mit giftigen Schwermetallen belastet, die der geistigen Gesundheit sicher nicht zuträglich sind. Eine Erklärung für solche Phänomene wäre es zumindest.
Ein populäres Argument gegen Tierrechte ist die Behauptung, die ethischen Normen in unserer Gesellschaft kämen dadurch zustande, dass die Menschen einen (hypothetischen) Vertrag miteinander darüber schließen, was erlaubt und was verboten ist. Da nichtmenschliche Tiere am Vertragsschluss nicht beteiligt sind und sein können, gibt es auch keine direkten Pflichten ihnen gegenüber. Sie stehen außerhalb der moralischen Gemeinschaft.
Diese Ansicht ist offenkundig fehlerhaft. So kann sie nicht erklären, wieso die menschlichen Grenzfälle (z.B. Kleinkinder, Behinderte usw.), die auch nicht am Vertragsschluss teilnehmen, trotzdem einbezogen werden müssen. An dieser Stelle setzt Rowlands ein, der mit seiner Version der Vertragstheorie auf der Basis von Rawls ("Eine Theorie der Gerechtigkeit") zeigt, dass sie im Gegensatz zur oben stehenden Behauptung sogar sehr gut geeignet ist, Tierrechts zu begründen.
Mark Rowlands, zurzeit Professor für Philosophie an der University of Miami (und Blogger), äußert sich mit diesem Buch nicht zum ersten (und nicht letzten) Male zum Thema Tiere und Ethik. "Animal Rights. A Philosophical Defence" von 1998 wäre hier zu nennen (neben weiteren Büchern).
Die moralische Gemeinschaft: Eine geschlossene Gesellschaft
Animal Like Us ist recht genau in der Hälfte geteilt. Auf den ersten hundert Seiten (Kapitel 1-4) geht es um den theoretischen Hintergrund seiner Theorie der Tierethik und auf den folgenden hundert Seiten (Kapitel 5-11) um konkrete Formen der Tierausbeutung und wie sie vor dem Hintergrund der theoretischen Überlegungen zu werten sind, sowie sich anschließende Bemerkungen.
Das erste Kapitel umreißt die Fragestellung, ob nichtmenschliche Tiere ethisch überhaupt relevant sind. Rowlands weist nach, dass sie aus unter anderem physiologischen und evolutionären Gründen Schmerz empfinden können, zudem andere negative Empfindungen wie Angst und Furcht, aber auch positive wie Freude, Vergnügen und Glück, auch wenn letztes bis nicht ganz geklärt ist. Dabei weist er zurück, dass sie grundsätzlich qualitativ geringere Empfindungen besäßen (was auch heißt, weniger leiden würden). Sie sind stattdessen oftmals stärker. Auch Wünsche und Überzeugungen [beliefs] sieht er bei den meisten Spezies vorhanden. Autonomie im schwachen Sinne ebenfalls. Ethisch bedeutsam und notwendig ist es daher allemal, sich mit Tieren und dem Umgang mit ihnen zu befassen.
Die Art und Weise, wie dies bisher getan wird, findet jedoch kaum seinen Zuspruch. Nichtmenschliche Tiere sind Wesen zweiter Klasse. Ethik, so sein Vorschlag, solle auf zwei Grundprinzipien beruhen. Das eine – schon hier wird seine heideggerische Neigung deutlich – nennt er Prinzip des Verdienstes ("principle of desert" – "desert" als Substantivform von "to deserve"): Niemand darf bestraft (oder gelobt) werden soll für Taten, die jenseits seiner Kontrolle liegen. Dazu gehört z.B., mit welchem Geschlecht oder welcher Hautfarbe man geboren wurde, da dies offenkundig außerhalb der Kontrolle liegt – wie auch, als welche Spezies man geboren wurde. Das zweite ist das Gleichheits- oder genauer: Gleichbehandlungsprinzip: Es darf kein Ungleichbehandlung ohne ethisch relevante Unterschiede erfolgen. Der kritische Punkt der ethischer Überlegungen ist, was als ethisch relevant gilt und was nicht. Im Folgenden widerlegt er die gängigen Behauptungen, ethisch relevant wäre, ein Mensch zu sein, einen bestimmten Intelligenzgrad zu besitzen usw. Auch die Versuche, dies durch zusätzliche Argumente zu stützen (wie das Potenzialitätenargument) lässt er nicht gelten.
Gerechtigkeit für alle
Damit hat er begründet, auf welcher Grundlage man ethische Überlegungen treffen sollte. Nun kommt Rowlands zum zweiten Teil seiner Theorie, die beantwortet, auf welche Art und Weise man diese Prinzipien anwenden soll. Hier orientiert er sich an John Rawls' "Theorie der Gerechtigkeit", jedoch mit Abwandlungen.
Die Ausgangssituation ist die, dass man sich hinter einem "Schleicher des Nichtwissens (ignorance)" befindet: Man weiß nicht, welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Talente und Fähigkeiten (ggf. Behinderung) usw. man hat oder nicht hat, wenn man ethische Prinzipien aufstellt. Das ist die unparteiische Position. Durch diese Position wird jeder eine solche Gesellschaft gestalten, in der er, egal wie die Realität vor dem Schleier aussieht, Gerechtigkeit herrscht und ihm widerfährt. So wäre es irrational, eine Gesellschaft mit Rassendiskriminierung zu wünschen, weil man nicht weiß, zu welcher Ethnie man selbst gehört; es könnte die diskriminierte sein. Daher würde man Rassendiskriminierung ablehnen.
In Abwandlung Rawls' Theorie spezifiziert Rowlands, dass die Eigenschaften, die hinter dem Schleier des Nichtwissens stehen, genau die sind, die unter das Prinzip des Verdienstes fallen (bzw. durch es ausgeschlossen werden). Neben Ethnie und Geschlecht ist das auch die Spezies. Die zweite Abwandlung betrifft, dass in Rawls' Theorie die moral patients (die ethisch Nicht-Handlungsfähigen, die nur 'Empfänger' sind), da sie über keinen Gerechtigkeitssinn verfügen, herausfallen. Das ist jedoch nicht logisch, da man hinter dem Schleier des Nichtwissens auch nicht weiß, ob man zur Gruppe der moral agents oder der moral patients (z.B. als geistig Behinderter) gehört.
Tote Tiere
Mit diesen Modifizierungen geht Rowlands nun an Fragen des Umgangs mit Tieren her. Wie sind sie von der unparteiischen Position (hinter dem Schleier des Nichtwissens, der die Spezieszugehörigkeit einschließt) aus zu bewerten?
Die erste Frage ist, wie das Töten von nichtmenschlichen Tieren grundsätzlich zu bewerten ist. Dafür fragt er zuerst, was am Tod eigentlich schlecht ist. Die Antwort lautet kurz gesagt: Dass man von seiner Zukunft depriviert wird, sie nicht mehr wahrnehmen kann. Nun haben nichtmenschliche Tiere im Gegensatz zu den meisten Menschen jedoch keinen starken Zukunftssinn, da es ihnen dafür das intellektuelle Konzept der Zukunft fehlt. Sie besitzen jedoch fast immer einen schwachen Zukunftssinn. Dennoch verlieren die Wesen, die einen starken Zukunftssinn haben, mehr beim Tod als die, die nur einen schwachen besitzen. Daher müsste man im Falle eines ethischen Dilemmas zwischen einem Menschen und einem anderen Tier wahrscheinlich meist den Menschen bevorzugen. Jedoch betont er, dass im Gegensatz zu Regans lifeboat-Szenario ein Mensch nicht jede beliebige Anzahl an anderen Tieren aufwiegt und dass, wenn das Tier länger lebt bzw. der Mensch auch nur einen schwachen Zukunftssinn besitzt, die Abwägung eine andere ist.
Der Grund, weshalb der Tod schlecht ist, ist m.E. jedoch etwas einseitig. So erscheinen mir andere (z.B. soziale) Gründe überzeugender. Zum müsste man, um vom Zukunftskriterium allgemeine Aussagen über die Stellung zwischen Menschen und anderen Tieren abzuleiten, ohnehin vom schwachen Zukunftssinn ausgehen und käme deshalb nicht weiter (da auch einige Menschen nur einen schwachen besitzen). Daneben sind ethische Dilemmata zwar philosophisch interessant, aber deren Analyse birgt die Gefahr, dass einige Leser denken könnten, hiervon könne man auf das allgemeine Verhältnis rückschließen. Da die allgemeine Tierausbeutung jedoch zur 99,99% kein ethisches Dilemma darstellt, ist das nicht der Fall. Wobei Rowlands dies auch thematisiert und so solche Fehlschlüsse zu vermeiden sucht.
Lippenstifte sind keine vitalen Interessen
Damit geht es in den zweiten Teil: Tiere in der Ausbeutungsindustrie. Er geht auf Tiere in der Nahrungsmittelproduktion, in Tierversuchen, in Zoos, bei der Jagd und die Haustierhaltung ein.
Der Autor überblickt im Punkt anhand der drei meistgenutzten Spezies – Hühner, Schweine und Rinder – prägnant die Zustände und Bedingungen, unter denen Tiere für die Nahrungsmittelproduktion 'leben'. Kupieren von Schnäbeln, Hörnern, Zähnen und Schwänzen; Kannibalismus; Erkrankungen durch schlechte Luftqualität, Stress, Nährstoffmangel bzw. die Belastungen durch die Qualzüchtung; Verletzungen an den Böden und Gittern; Kastration; Brandmarkierung; ständige Beschäftigungslosigkeit und Langeweile usw. – Dies betrachtet er nun mit seinem Ethik-Modell. In der unparteiischen Situation weiß man nicht, ob man ein Mensch wäre, der – da Tierprodukte nicht notwendig sind – ggf. auf etwas Genuss (oder eher Gewöhnung) verzichten müsste, oder ob man ein nichtmenschliches Tiere wäre und unter solchen Bedingungen leben würde. Bei dieser Abwägung müsste man rationalerweise die Tierausbeutung verbieten.
Zu kritisieren ist jedoch, dass er nur von "Vegetarismus" spricht, obwohl er Veganismus meint, da er bei der Analyse Legehennen und Milchkühe deutlich mit einbezogen hat. Ein anderer Punkt ist, dass er meist von Praktiken der "Massentierhaltung" spricht und sich nicht explizit gegen vermeintlich bessere "Alternativhaltungen" ausspricht. Wobei beide Kritikpunkte dadurch relativiert werden, dass er auch die Schlachtung thematisiert und festhält, dass selbst ein (rein hypothetisch) schmerzloser Tod in seinem Modell keinen Bestand hätte.
Bei Tierversuchen sähe die Interessenabwägung so aus, dass die menschlichen Interessen an einem gesünderen Leben gegen die Interessen der nichtmenschlichen Tiere am Leben überhaupt stehen. Auch das ist nicht zu rechtfertigen. Wobei Rowlands auch zeigt, dass die meisten Tierversuche keinen vitalen Interessen von Menschen dienen (so die Versuche für Kosmetik-, Produkt-, Militär- und psychologische Forschung), dass sich jahrelange Forschung häufig als unnütz herausgestellt hat, dass sie aufgrund der Nicht-Übertragbarkeit wissenschaftlich fragwürdig ist, schädliche Medikamente trotz Tierversuchen auf den Markt gekommen sind und die Bedeutung von Tierversuche auf die Steigerung der Gesundheit und Lebenserwartung oft übertrieben wurde. Diese wurden stattdessen v.a. durch Verbesserung der Hygiene, Wohnungssituation und Wasserversorgung erreicht. Die kleine Anzahl an Experimenten, die nützlich und sinnvoll sein könnten, sind ethisch dennoch nicht tragbar, da sie, nähme man Menschen als Versuchsobjekte, falsch wären und dies nach dem Gleichheitsgrundsatz ebenso für andere Tiere gelten müsse.
Der Artenschutz, Arten einzusperren
In gleicher Weise zeigt er, dass Zoos keinen vitalen Interessen dienen. Die "beste" Begründung ist die Unterhaltung, da die anderen Rechtfertigungen nicht zutreffen: dass Zoos zur Bildung beitrügen, ist laut einer Studie nicht der Fall (und wäre auch kaum möglich); dass sie zur Forschung beitragen ebenso wenig, da lediglich das Verhalten in Gefangenschaft beobachtet werden könnte; dass sie zum Artenschutz beitrügen ist ebenso ein nicht haltbarer Rechtfertigungsversuch.
Beim Thema Jagd werden die typischen Rechtfertigungen (sie sei für die Reduzierung sog. Schädlinge oder zum Artenschutz notwendig) von ihm widerlegt, jedoch muss ich zwei Punkten widersprechen. Er meint, für Inuit sei die Jagd gerechtfertigt, da sie hier einem vitalen Interesse (Nahrungsmittel) diene und dies deshalb genauso wie karnivoren Tieren erlaubt sein müsse. Dass es einem vitalen Interesse diene, ist jedoch längst nicht mehr der Fall (auch Inuit gehen in den Supermarkt) und selbst wenn, hätten sie die Möglichkeit, in andere Lebensräume zu ziehen, karnivore Tiere haben diese Wahl nicht. Der andere Punkt ist, dass er nicht-vegane Haustierernährung damit rechtfertigt, dass Karnivoren aus physiologischen Gründen nur mit Fleisch überleben würden. Diese, die er außerdem im nächsten Kapitel wiederholt, ist ebenfalls nicht richtig.
Seine Position zu sog. Haustieren lässt sich kurz darin zusammenfassen, dass man zu mehr verpflichtet ist, als das Tier nur am Leben zu erhalten. Die physiologischen und psychologischen Bedürfnisse stellen vitale Interessen dar, sodass z.B. Hunde ausgeführt werden müssen.
Konsumboykott bis Sachbeschädigung
Das vorletzte Kapitel, das dem Tierrechtsaktivismus gewidmet ist, ist keine Anleitung, sondern wiederum eine ethische Untersuchung. Konsumboykott und Aufklärungsarbeit fallen unter die Aktionsformen, die unbedenklich sind. Kritischer wird es beim zivilen Ungehorsam, der per Definition illegal ist. Dennoch sieht ihn Rowlands als gerechtfertigt. Bei der Abwägung, inwiefern Tierrechtler Gewalt (bezogen auf Sachbeschädigungen) anwenden dürfen, unterscheidet er zwischen konkreten Zielen (wie Tierbefreiungen) und abstrakten. Im ersteren Fall ist sie eher erlaubt als im letzteren. Gewalt gegen Menschen wie bei Aktionen, die man als Terrorismus bezeichnen könnte, sind ethisch ungerechtfertigt. Anzumerken zu diesem Kapitel ist, dass der Autor Aktionsformen der Sachbeschädigung recht pauschal als nützlich bezeichnet, was er m. E. nicht überzeugend belegt.
Abschließend geht Rowlands der Frage nach, welche Auswirkungen die Massentierhaltung auf die Menschen haben. Sehr irritierend ist seine Kritik, es würde kleine Betreibe (wohlgemerkt Tierausbetungsbetriebe) ruinieren. Zweifellos richtig, aber aus tierrechtlerischer Perspektive ebenso zweifellos irrelevant. Daneben führt der Medikamentenrückstände und sonstige gesundheitliche Auswirkungen an, sowie Umweltzerstörung und Nahrungsmittelverschwendung. In einer vielleicht etwas zu langen Ausführung über politisches und behördliches Verhalten im Falle BSE zeigt er, wie wenig auch die Gesundheit von Menschen bei den Profitinteressen der Tierausbeutungsindustrie zählen.
Letzte Kritik und Fazit
Neben den bereits kritisierten Punkten noch zwei zu seinem Ethik-Konzept. Die Nachteile, die er auch sieht, sind, dass der Schleier des Nichtwissens bzw. die sich daraus ergebende unparteiische Position sehr theoretisch sind. Es verlangt, dass man gerade das (für den Moment der Überlegung) ignoriert, über das jeder Mensch stark definiert ist und was stark in der eigenen Identitätsvorstellung verhaftet ist. Der zweite Punkt ist seine Maßgabe, dass selbst wenn man sich diese unparteiische Position vorstellen kann, man all das nicht tun soll, was irrational wäre. Leider verhalten sich viele Menschen oft nicht sehr rational, wozu er etwas lax anmerkt, sie sollten jedoch ihr Bestes geben. – Zugegebenermaßen sind das aber zwei Probleme, die fast jede Ethiktheorie hat.
Ansonsten ist das leicht geschrieben und mit vielen Beispielen veranschaulicht, zudem immer wieder mit Humor aufgelockert. Es ist klar strukturiert und über viele Unterkapitel sowie eine Zusammenfassung am Ende jedes Kapitels gut nachvollziehbar. Fortgeschrittene Leser hätten sich über eine stärke Diskussion anderer Positionen, ein paar mehr Nachweise und eine Bibliographie gefreut, auch das Register hätte ausführlich sein können; das heißt im Umkehrschluss jedoch, dass es einsteigerfreundlich ist und das war sicher auch die Absicht.
Fazit: Als Einführungsbuch lesenswert, vor allem was die theoretischen Überlegungen betrifft. Und interessant für alle, die sich fragten, ob eine kontraktualistische Tierethik möglich ist. Auf der praktischen Seite ist es eine kompakte Übersicht über die Kernbereiche der Tierausbeutung. Geschmälert wird das Lob durch einige Mängel, die vielleicht auch den zehn Jahren anzulasten sind, die das Buch alt ist, da sich der Bereich Tierethik schnell wandelt.
Mark Rowlands: Animals Like Us (= Practical Ethics, Bd. 2), Verso-Verlag, London/New York 2002, 220 S., 15 Euro.
Damit steht ein für allemal fest: Produkte von Unilever können (unter möglicher Ausnahme der in der Antwort erwähnten Vaseline) nicht als vegan gelten - über die Suchfunktion konnte ich diese Info nicht unter den bisherigen Beiträgen finden (zumindest nicht in eindeutiger Form).
Momentan kann man sich also m.E. jegliche Anfragen an Unilever sparen.
Guten Morgen,
ich brauch mal eure Hilfe.
In verschiedenen Foren schreiben immer mal wieder Leute, es sei gefährlich Schlachthofbilder zu zeigen, Aktionen wie "vegane Woche" zu machen oder sonstwie aufzuklären, weil dann evtl. Kinder und Jugendliche keine tierlichen Produkte mehr essen wollen und damit Mangelerscheinungen riskieren (also wenn sie das Zeug einfach nur weglassen und die Eltern sie nicht dabei unterstützen). Dass manche sich dadurch vielleicht zum ersten Mal mit gesunder Ernährung beschäftigen und sich dann gesünder als vorher ernähren kann natürlich nicht sein/denkt niemand dran und die nichtmenschlichen Tiere sind sowieso egal :(
MIr kommt das vor wie ein Totschlagargument, weil wenn man was dagegen schreibt oder weiterhin versucht aufzuklären (= die dämlichen "Argumente" gegen Veganismus sachlich entkräftet) steht man als Kinderhasser da, der fanatisch die Gesundheit oder sogar dem Leben von Kindern und Jugendlichen gefährdet.
Wie könnte auf sowas reagieren?
Danke.
Meine Idee war, dass beim Fleischessen (und Milc & Co.) eine Barriere durchbrochen wird über Autorität und umgelenkt wird (Gesundheit). Nun verpufft jede Manipulation zum Grosssteil, wenn man sie entlarvt. Zum Beispiel ein Supermarkt ist ein bekannter Manipulationsinstrument: Da wird man so (zum Konsum) geleitet und aufgehalten usw, dass man nicht merkt (teure Artikel in Augenhöhe, für billige muss man sich bücken) und noch raffiniertere Routen, die die Reize brücksichtigen. Wenn man das aber burchschaut, hat man wenigstens einen strategischen Vorteil.
Deswegen könnte man beim Erklären des Veganismus für das Verdrängte appellieren und den Ablauf erläutern. Eigentlich machen wir da was Wahnsinniges, nur es wird euch weisgemacht: keine Sorge, das sei schon in Ordnung. Die Menschheit scheint oft ein einziges speziesistisches Syndikat zu sein.
Übrigens, objektiv sollte man den Jäger nicht mehr verachten und ethisch verurteilen wie einen sadistischen Berufshenker -- ich tue es aber subjektiv schon. Also befangen bin ich nicht, verabscheue sie wie kaum jemanden anderen. Doch viele geniessen nicht das Töten sondern irgendeinen (perversen) Adrenalin-Rausch (die reden von Pirsch) und natürlich das Fleischessen und Zusammensein, aber das Töten ist das Nebenprodukt -- sonst würden sie Metzger
Karen Duve: Anständig essen. Ein Selbstversuch, Galiani-Verlag, Berlin 2011
Was oder wen darf man essen und was oder wen nicht? Solche Fragen sind im aktuellen Gespräch. Jonathan Foer stieß die Debatte an mit der Frage, ob man Tiere essen dürfe. Seine Antwort: aber selbstverständlich. Und von anderen Tierprodukten war hier nicht einmal die Rede. Nach Foer konnte es eigentlich nur besser werden, so legte man, wenn auch etwas bange, Hoffnung in Duves lang angekündigtes Buch.
Keine glücklichen toten Tiere
Am Anfang steht die Einsicht, dass das Verhalten fast aller Personen aus der Durchschnittsbevölkerung, die sich um Haustiere sorgen, aber Tierprodukte kaufen, eine Doppelmoral ist. Auch heißt es hier bereits, und dafür braucht es nur etwas Allgemeinwissen, dass "Tierquälerei" in der Tierindustrie die Regel ist, nicht die Ausnahme. Nachdem die Autorin von ihrer Mitbewohnerin dazu angeregt wurde, sich mehr Gedanken über das, was sie kauft, zu machen, beschließt sie, ein Jahr lang im Selbstversuch ein "besserer Mensch" zu werden.
Über 16 Kapitel geht sie schrittweise von einer Lebens- und Ernährungsweise zu nächsten über, jeweils zwei Monate, nur dem Veganismus kommen vier zu. Doch schon im ersten Kapitel wundert man sich über diesen unnötigen Umweg, denn hier – noch vor der "Bio-Phase" – stellte sie bereits fest, dass auch "Bio"-Tiere nicht "totgestreichelt" werden. Was bei Bio zählt, ist vor allem die eigene Gesundheit, weniger die von anderen: "Von allen Ernährungsformen mit moralischem Anspruch kommt Bio-Konsum den Eigeninteressen am weitesten entgegen."
Die Rhetorik der Tierschützer wiederholend verdammt sie die "Kleingruppenhaltung" und bevorzugt die "Alternativhaltungen". Zur Erkenntnis, dass letztlich kein großer Unterschied zwischen beiden besteht, kommt sie erst später. Und bei den absurden Argumenten pro Biotierausbeutung, die hier vorgetragen werden, ist nicht immer klar, ob die ernst gemeint sind oder nicht. Etwa, ein Leben als sog. Nutztier sei besser, als gar nicht geboren zu werden oder Sätze wie "Ich schulde ihm [dem Tier] einen guten Tod ohne Angst und Schmerzen" – ich vermute, das Tier würde auf diese Schuldbegleichung gerne verzichten.
Der (nicht ganz so) gute Vegetarier
In der vegetarischen Phase empört sich Duve zuerst über die Pesco-Vegetarier, schließlich sei man kein "richtiger" Vegetarier, wenn man Tiere tötet. Dafür – Fortschritte sind erkennbar – räumt sie mit der Vorstellung auf, "kleine Bauernhöfe" oder "Familienbetriebe" seien grundsätzlich besser als konventionelle Formen der Tierausbeutung.
Überraschenderweise beschreibt sie hier, wohlgemerkt in der vegetarischen Phase, bereits die Ausbeutung und Quälerei, die mit der Kuhmilchherstellung verbunden sind, und berichtet über Fehlbetäubungen von Rindern (also auch Kühen) in Schlachthöfen. Zudem, dass in Verbindung mit der Eierproduktion die männlichen Küken vergast werden, weil sie als Legehennen nicht zu gebrauchen sind. Eine anschließende Reflexion über den Zusammenhang mit dem Vegetarismus findet allerdings nicht statt, wobei nicht klar ist, ob sie darauf verzichtet, weil es zu offensichtlich ist.
Veganismus, und kein...
Damit geht es inhaltlich nahtlos über zur veganen Phase. Diese wird auf vier Monate ausgedehnt, damit sie sich richtig einleben kann. Die Art und Weise, wie sie ihren Eltern sie Problematik mit Bienenhonig zu erläutern versucht, ist doch etwas lückenhaft. Im Gegensatz zu anderen Autoren geht sie dafür auch auf die Kritik von nicht ernährungsbezogenen Tierprodukten ein, vor allem was Kleidung betrifft. Von den veganen Alternativprodukten ist sie anfangs wenig begeistert, schmeckt alles nicht, doch nachdem sie nach etwas Ausprobieren die richtigen gefunden hat, ist sie ganz zufrieden.
Erstaunlich einsichtig ist Duve, selbst Reiterin, dahingehend, dass auch Reiten Ausbeutung bedeutet. Sie selbst vergleicht es mit Sklaverei und vermeidet infolgedessen teilweise das Reiten. Die vegane Ernährung ihrer Katzen bleibt ein Versuch, da diese die Nahrung nicht gleich annehmen wollen. Wegen eines Verdachts auf negative gesundheitliche Auswirkungen, setzt sie sie später wieder ab. Als sich der Verdacht als falsch erwies, startet jedoch keinen neuen Versuch.
Ihr selbst geht es gesundheitlich gut und die antivegane Propaganda wird als Vorwand entlarvt: "Das Gerücht, eine vegane Ernährung würde die Gesundheit gefährden, weil sie dem Körper entscheidende Proteine, Vitamine und Eisen vorenthalte, hält sich natürlich deswegen so hartnäckig, weil sich die meisten klammheimlich wünschen, dass eine vegane Ernährung gar nicht möglich sei." Gründe für den Veganismus sieht sie mit eigenen Augen. Bei einer Befreiungsaktion– es handelt sich um eine "vorbildliche Bodenhaltung" – beobachtet sie, dass alle Hühner ein nur teilweise intaktes Federkleid haben, manche völlig kahl sind. Die Hühner, die die Tortur nicht überstanden haben, landen auch in bei dieser Haltungsform im Müllcontainer.
Später wird sie noch einmal in eine "Bio-Freilandhaltung" mitgehen, wo Filmaufnahmen gemacht werden. Auch dort wird ihr erklärt, dass die Tiere in keinem besseren Zustand sind als in konventioneller Haltung: Sie haben genauso fast keine Federn, die Luft ist mit Ammoniak und Staub durchsetzt, es liegen verwesende Leichen herum usw. Das Übliche eben. Ein verletztes Huhn nimmt Duve dann auch mit.
... Wischiwaschivegetarismus
Eine Reflexion über das Spektrum der Konsequenz (von bio über vegetarisch bis vegan) bildet die Überleitung zu einem Interview mit Achim Stößer, dem "Strengsten unter den Strengen". Er sagt ihr: "Auch Vegetarier sind Mörder, nur essen sie ihre Opfer nicht. Den Tieren ist es aber völlig egal, ob sie nun für den Eikonsum eines Vegetariers gequält und getötet werden oder damit ihre Körper gegessen werden." Sie redet mit ihm über die Grenzen des Veganismus, über Reformismus und lässt ihm das letzte Wort, mit dem er leider Recht behalten hat.
Was man von ihrem Gespräch mit dem Imker halten soll, ist dagegen nicht ganz klar. Auf ihre Frage nach der Ethik ist er nicht eingegangen, sondern betont lieber, dass er (im Gegensatz zu anderen) schwache Bienenvölker nicht abbrenne, sondern aufbreche, sodass die Bienen von Vögeln getötet werden. Ansonsten beutet er sie nur so aus und zerquetscht bei der alltäglichen Arbeit ein paar Tiere. So ein guter Mensch. Fast so gut wie die Jäger, "eine Minderheit unangenehmer Zeitgenossen, die nichts zur Rechtsprechung legitimiert als ausgerechnet der Umstand, dass sie gern Tiere totschießen". Der Jäger, mit dem sie spricht, meint, bei einem "sauberen" Schuss sei das Tier sofort tot. Wieso das eine Rechtfertigung sein soll, es überhaupt zu erschießen, erläutert er nicht.
Sprechende Pflanzen
Die letzte Phase in Duves Selbstversuch ist der Frutarismus. Dessen Vertreter verstehen es weniger, diese Lebensweise positiv darzustellen. Das erste Exemplar gibt als Grund an, dass seine Mutter ihm sagte, im (so wörtlich) "Paradies" hätten die Menschen (nur) Früchte gegessen. Weil das so logisch ist, wiederholt er es kurz darauf nochmals. Nahrungsmangel sollen seiner Aussage nach einige Frutarier durch "Prana", also Lichtnahrung (mit anderen Worten: gar keine Nahrung), überstehen. Oder auch nicht, dann sterben sie an Organversagen (was dann wohl je nach Religion als göttlicher Wille zu erklären ist).
Das Problem bei der Begründung für den Frutarismus ist, dass Pflanzen nicht leidensfähig sind. Als Gegenargument kramt Duve die Experimente, die (bzw. wie sie) im "Geheimen Leben der Pflanzen" beschrieben sind, hervor. Unglücklicherweise haben sich diese Versuche bei Nachprüfungen als nicht haltbar erwiesen. Auch genetische Übereinstimmungen, die zwischen Menschen und Pflanzen zu gewissen Prozentsätzen bestehen, machen es nicht plausibler, da Schmerzempfindung für Pflanzen nun einmal evolutionsbiologisch unsinnig (sogar negativ) wäre. Auch die angeführte "Kommunikation" von Pflanzen geht nicht über Reiz-Reaktions-Schemata hinaus und "Interessen" sind genauso wenig auszumachen, da ohne Bewusstsein keine Interessen vorhanden sein können. Der zweite Vertreter des Frutarismus diskreditiert diesen dann völlig. Dieser ist der Auffassung, dass Tierprodukte unter bestimmten Umständen in Ordnung seien, also die typische Idylle der tierfreundlichen Ausbeutung.
Ich persönlich sympathisiere nicht mit dem Frutarismus, weil er keine (wissenschaftlich haltbare) ethische Begründung nachweisen kann, wieso man Pflanzen nicht nutzen darf, aber über diese zwei absurden Exemplare dargestellt zu werden, hat er fast nicht verdient. Fast, denn wirklich überraschend ist diese Form von Irrationalismus nicht. Auch der Verweis auf die ebenso tierausbeutende, aber pflanzenliebende Bishnoi-Sekte macht die Sache nicht überzeugender. Später kommt sie noch zur Jain-Sekte, auch hier wie gehabt: keine Spur von Veganismus – so trinkt der Vorsitzende der Jainis-Vereinigung Deutschland Kuhmilch –, sondern nur ein bisschen "Enthaltsamkeit" was Tierprodukte betrifft.
Viel Einsicht, nicht ganz umgesetzt
Am Schluss fasst Duve fünf Vorsätze. Der erste ist, wenn möglich Bio zu kaufen. Der zweite ist, "kein Fleisch aus Massentierhaltung" zu essen. Zwar stellt sie fest, dass "kein Fleisch von glücklichen Tieren [gibt]. Bloß von toten" und dass eine "ethisch konsequente Haltung erst beim Veganismus [beginnt]", aber ethische Konsequenz ist ihr zu schwierig. Der dritte ist, den Tierproduktkonsum insgesamt um 90% zu reduzieren, der vierte, keine "Leder- und Daunen-Produkte" mehr zu kaufen und der fünfte, insgesamt weniger zu konsumieren.
Trotz der Anerkennung, dass sie sich im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen bemüht hat, sich über die Zusammenhänge der Tierausbeutung zu informieren, ist es ein sehr halbherziges Ergebnis. Dass sie das auch weiß, macht die Angelegenheit nicht besser. Im gleichen letzten Abschnitt schreibt sie (sie möge es selbst beachten): "Es gibt nämlich noch etwas Schlimmeres als das Denken zu verweigern – die Zusammenhänge zu kennen, ohne daraus die Konsequenzen zu ziehen."
Nebeninhalte
Das Buch berichtet vordergründig über ihren Selbstversuch, enthält aber auch andere, verwandte Inhalte. Zwischen den direkt ernährungsbezogenen Teilen berichtet sie aus ihrem persönlichen Leben. Über das Zusammenleben mit ihrer Wohnpartnerin – eine Bio-Pseudo-Vegetarierin, die gerne Angeln geht (später nicht mehr) und die sie ursprünglich zu diesem Experiment bewogen hat –, sowie den bei ihr lebenden Tieren: ein Maultier, ein Pferd, zwei Katzen, Hühner und ihrer schwerkranken Bulldogge, die eingeschläfert werden muss. Außerdem über ihre sonstigen schriftstellerischen Aktivitäten, Diskussionen mit ihren Eltern und anderen Teilen der Familie, von denen sie nur Ausflüchte zu hören bekommt.
Daneben geht es um verwandte Fragen: Wie überzeugend ist die Sonderstellung des Menschen im restlichen Tierreich? Welche Macht hat die Empathie in unserem alltäglichen Leben und wie viel Egoismus steckt darin? Welche gesundheitlichen und ökologischen Probleme sind mit Tierprodukten verbunden? Sie spricht über den Lobbyismus der Tierausbeutungsindustrie, der die politischen Entscheidungen bestimmt, und über den menschlichen Überlegenheitswahn und den religiösen Anthropozentrismus, die angesichts der Evolutionsbiologie einen Dämpfer bekamen.
Man erfährt auch, wie mit diesem Thema bei der Recherche vonseiten anderer umgegangen wurde. Keineswegs überraschend. So wird ein Zeitungsartikel von Duve, der wohlgemerkt lediglich "Massentierhaltung" kritisiert, wegen des Ausdrucks "Tierkind" nicht gedruckt; ein Landwirtschaftsminister sagt ein Interview kurzerhand wieder ab und kein einziger Schlachthof erlaubt eine Besichtigung und begründet dies nicht usw.
Missverständnisse
Neben ihren letztlich halbherzigen Schlussfolgerungen fällt negativ auf, dass Frutarismus trotz seiner dünnen Begründung als höchste Stufe dargestellt wird, auch von ihr selbst, die als Frutarierin "moralisch" nun "kaum noch zu toppen" sei.
Nicht ganz klischeefrei ist, dass sie "Öko-Klamotten" und "Bio-Cremes" mit Veganismus assoziiert, und nicht sehr geschickt ihre Argumentation, dass die EU-Exporte den Markt für "Hühnerfleisch" in Afrika zerstören (wo oder von wem die Hühner umgebracht werden, ist reichlich irrelevant). Ein Missverständnis ist zudem, "militante Tierschützer" würden meinen, Tiere sollten nur in ihrer natürlichen Umgebung leben, was Duve auf Katzen bezieht. Gemeint ist damit nicht, dass man "Haustiere" vor die Tür setzen solle, sondern dass man die "Haustierhaltung" langfristig abschaffen muss, was nicht dagegen spricht, momentan gerettete Tiere aufzunehmen. In Bezug auf B12-Blutwerte meint sie, die Empfehlung "alle zwei bis drei Jahre messen zu lassen", sei zu hoch, man müsse früher messen. Richtig wäre: man muss gar nicht messen, sondern schlicht supplementieren.
Sie spricht des Öfteren von der Grausamkeit im Tierreich, von der Tötungsmethoden von Katzen, Orcas und anderen Tierarten. Das hört sich etwas nach dem "Die sind nicht besser also dürfen wir das auch"-Argument an, das nicht haltbar ist. Von vielen Rezensionen wurde die Stelle des Buches perpetuiert, wo Duve Parasiten bei ihrem Maulesel tötet und dann den Nicht-Konsum von Honig als zynisch empfindet. Einen Grund dafür gibt es nicht, da (auch passive) Notwehr gegen Parasiten (auch wenn man über die Art und Weise diskutieren müsste) ethisch eindeutiger zulässig ist, als die völlig unnötige Unterstützung von Bienenausbeutung.
Fazit
Obwohl es "Anständig essen" heißt, geht das Buch über die Ernährung hinaus; und wie man anständig isst, wird recht eindeutig mit dem Veganismus benannt. Der Hauptkritikpunkt ist daher, dass die Autorin diese Schlussfolgerung nicht in die Praxis umsetzt, trotz starker Annäherung an sie.
Die faktische Aufklärung über die Praktiken und Folgen der Tierausbeutung sind meist gut gemeint, aber teilweise lückenhaft. Hier wäre mehr möglich gewesen. Eindrücklicher sind die Vorort-Berichte, die hoffentlich bei vielen Menschen die naive Vorstellung von der tierfreundlichen "alternativen" Tierhaltung korrigieren.
Dass Duve ein wenig Naivität bei der Religion walten lässt, ist man von ihr bisher nicht gewohnt gewesen und wird hoffentlich die Ausnahme bleiben, wie auch der fehlende Skeptizismus, wenn es um sprechende Pflanzen geht.
Maybrit Illner, "Appetit vergangen! Schluss mit der Fleischeslust", 20.01.11, ZDF.
Talkfiguren weitgehend die üblichen Verdächtigen (Sarah Wiener, ein CDU-Bauer, Gameshowmaster und Exdschungelcamper Harry Wijnvoord etc.). Als angeblicher "Veganer" der Peta-Promi Hubertus Regout, der Schauspieler ist und nun für Peta einen Veganer spielt, allerdings scheint er eher Schmierenschauspieler zu sein; Während der ganzen einstündigen Sendung bringt er gefühlt drei Sätze raus, und das auch nur, wenn die Moderatorin ihn virtuell am Kragen schüttelt. Und was sagt er neben den üblichen Peta-Nonos von Gesundheit etc.?
Wieso machst Du's dann nicht, Petarde? Ist Unveganismus bei Peta inzwischen nicht nur die Regel, sondern Pflicht?
Nun ich bin an sich zum veganen Essen durch einen Heilpraktiker gekommen, der vor der Heilpraxis als schulmedizinischer Gastroentrologe gearbeitet hat. Und sich nach langjähriger Beobachtung der zerstörten Darmflora und der vielen Darmkrebspatienten gefragt hat, wie man sich ernähren sollte, um eine gesunde Darmflora und somit auch ein gesundes Leben führen kann. Chinesische Medizin und vieles anderes folgten als Studium.
Er hat bei mir alle Lebensmittel ausgetestet und mir zusätzlich den Hinweis gegeben, dass ich meine volle Gesundheit nur durch veganes Essen erreichen kann, da Fleisch und Milchprodukte zu Darmstörungen führen und meine Erkrankung (Psoriasis) eine Folge von Darmstörungen sei.
Da ich mich aber schon oft mit dem Gedanken herumgeschlagen hatte, was wir mit unserer Umwelt tun beim unveganen Leben und ich somit schon seit einiger Zeit vegan mit Miniausnahmen lebte, war dies nicht schwer umzusetzen.
Hinzukamen bei mir als ausgetestete Unverträglichkeiten folgendes:
Rapsöl
Erdnüsse und deren Oel
Hefe (leider) - wobei ich sie nun erneut testen will.
und ich bekam den Tipp nicht viel Obst sondern eher Gemüse zu essen. Nur Trockenfrüchte seien für die gestörte Darmflora kein Problem.
Seitdem backe ich auch Sauerteigbrot von mir selbst gezogen.
Diese Unverträglichkeiten heben sich dann nach einigen Jahren von selber auf, wenn man konsequent alles weglässt, also auch kleine Mengen.
Da man aber diese leichten Unverträglichkeiten kaum spürt, sollte man die Tests wiederholen und erfährt dann was man wieder darf.
Irgendwann kann man dann wieder alles essen ohne Probleme nur vegan sollte man bleiben.
Er testete auch Ernährungszusätze wie Mineralien, Kräuter, Vitamine, Tees etc aus und ich musste für ein Jahr Zusätze nehmen.
Eine Freundin von mir war so allergisch, dass sie bei Nussspuren im Krankenhaus landete. Sie macht die Diät nun seit 5 Jahren. Nun ist sie wieder Nüsse in rauen Mengen. Hat aber noch die ein oder andere Unverträglichkeit. Gluten und Hefe.
Der Vegetarierbund treibt es immer schlimmer: Nicht nur wird in der neuesten Pressemitteilung Mordvermeidung als "Dogmen oder Verzicht" diskreditiert, unter dem Motto "Zwei halbe Vegetarier sind ein ganzer!" heißt es:
Einmal davon abgesehen, dass natürlich auch Vegetarier Mörder sind: zwei "Halbvegetarier" (wobei die obskure Vebu-Terminologie "Halbzeitvegetarier" noch eins draufsetzt an Dummheit) sind natürlich kein ganzer Vegetarier, sondern zwei ganze Mörder.
Wie absurd das ganze ist, zeigt auch ein Blick auf die abstruse Rechnung: auch wer jede Woche ein ganzes Rind gefressen hat, wird schon zum "halben Vegetarier", wenn er "nur noch" ein halbes frisst, wer dagegen jährlich ein Küken frisst und dabei bleibt, ist es nicht ...
Für diesen widerwärtigen Dreck haben sie sogar eine eigene Website eingerichtet: halbzeitvegetarier.de:
Verantwortlich für diese Perversion zeichnet eine Katharina Rimpler.
Diese neueste Eskapade des Vebu lässt befürchten: demnächst verdealen sie auf ihren Veranstaltungen "halbe Hähnchen" für Halbvegetarier.
Immerhin zeigt sich in der PM selbstentlarvend das wahre Motiv, das in der Regel hinter dem Vegetarismus steckt: es geht, so wörtlich, "vor allem [um] die eigene Gesundheit" (meine Hervorhebung). Umfragen, die den Eindruck vermitteln, das Gros der Vegetarier sei aus ethischen Gründen, nicht aus egoistischen, Vegetarier, zeigen offensichtlich lediglich, dass die Befragten ein möglichst positives Bild von sich vermitteln wollen.
Denn wären sie aus ethischen Gründen Vegetarier würden sie selbstverständlich vegan, statt weiterzumorden.
Die Schweizer Sonntagszeitung bringt in der aktuellen Ausgabe ein Special zum Thema Ernährung. Veganismus wird dabei öfters angesprochen. Nicht sehr positiv versteht sich, was bei den Themen bzw. Quellen auch nicht verwundert.
Im Artikel "Du bist, was du isst" steht zwei Absätze weiter oben diesen Abschnitt:
In welchem Zusammenhang das zum Thema steht, bleibt offen. Dass hier versucht wird eine subversive Assoziation zum nachfolgenden Veganismus zu erzeugen, kann aber nicht ausgeschlossen werden, denn es wäre nicht der erste Versuch, ethisches Essverhalten als Krankheit zu denunzieren. Bisher sind diese Versuche dennoch erfolglos geblieben.
Veganismus selbst wird im Artikel nur als Teil der Straight-Edge-Kultur beschrieben, nicht als (eigenständige) ethisch orientierte Lebensphilosophie. Immerhin wird die ethische Begründung nicht ganz vergessen ("Seit zwei Jahren ernährt sich Nicolas vegan. Wobei es ihm dabei nicht nur um die eigene Gesundheit geht: «Kein Tier soll für mein Essen eingesperrt sein oder gar sterben.»")
Jonathan Safran Foer "Tiere essen", so der zweite Artikel ("Wenn die Wurst im Halse stecken bleibt"), sei zur "Bibel der Vegetarier" geworden. Natürlich der Vegetarier, da in diesem Buch der Veganismus nicht oder schlecht dargestellt wird, wie man von jemandem, der ein Recht auf Leben für "merkwürdig" hält nicht anders erwarten kann. Allerdings heißt es im Artikel, neben den Medien würden auch "Fundamentalisten der Vegi-Fraktion" das Buch "bejubeln". Es gibt "fundamentalistische" Vegetarier? Das war mir neu. Da das Unwort "Vegi" auch Veganer einschließen soll, möchte man anmerken, dass jeder Veganer, der es gelesen (und verstanden) hat, es sicher nicht bejubeln wird.
Das Glanzstück ist natürlich das Interview mit Vorzeige-Antiveganer Udo Pollmer. Er gibt zum besten, durch Anti-Übergewichtskampagnen würden "Kinder in den Tod getrieben". Es bisschen dick aufgetragen vielleicht. Aber zur Höchstform läuft er erst noch auf:
Man kann ihm nur zustimmen: Kinder vegetarisch zu ernähren ist eine Form von Kindesmisshandlung und zwar der Küken und Kälber, die für Eier und Tiermilch leiden und sterben müssen. Zum Glück ist aber ja nicht nötig, gibt es schließlich auch noch die vegane Kinderernährung.
Dass er hier über die mangelnde "Wahlfreiheit" ein paar Tränen vergießt, ist dennoch eigenartig. Es sollte doch jeder Wissen, dass man Kindern aus guten Gründen keine (absolute) Wahlfreiheit lässt, sonst würden sie sich wahrscheinlich nur von Süßigkeiten ernähren oder eben von Tierprodukten und damit Tieren immensen Schaden zufügen.
Den Grund, Kinder der eigenen Ethik entsprechend zu ernähren, hat er auch schnell ausgemacht:
Kennen wir, kennen wir. Haben schon die bösen Sklavereigegner vor 200 Jahren gemacht, diese Gutes-Gewissen-Egoisten. Auch die heutigen Rauchverbote dienen nur dem Zweck, dass sich die Politiker besser fühlen. Von absolut eindeutigen Studien über die Schädlichkeit von Passivrauchen hat schließlich noch niemand etwas gehört.
Reichlich ausgerutscht ist er dann mit Folgendem:
"Vegetarische Endlösung"? Ein "Ernährungsexperte" weiß nicht, dass für Vegetarismus sehr wohl Tiere (Rinder? Hühner? Bienen?) notwendig sind? Ein bisschen dünn. Mehr als Rhetorik ist es auch nicht, von "Beseitigung" zu sprechen. Fehlt nur noch die Behauptung, Tiere würden lieber ein Leben als "Nutztiere" (d.h.: kurzen, leidvolles Dahinvegetieren, das in der schmerzhaften Ermordung endet) vorziehen, als nicht geboren zu werden.
Massentierhaltung ist auch nichts Schlimmes, alles nur eine fehlerhafte Darstellung der Medien:
Auch wenn man die "Haustierhaltung" nicht schönreden darf: Hamster werden i.d.R. nicht zu 10.000 zusammengesperrt, damit ihnen nach sieben Wochen die Kehle durchgeschnitten wird (wie in einer kleinen "Hühner-Mastanlage").
Da hat Pollmer mal wieder reichlich daneben gegriffen. Aber kennen wir ja schon von seinem Umgang mit Quellen oder etwas B12-Polemik. Vielleicht wird es ja beim nächsten Mal besser.
Quellen
Du bist, was du isst: sonntagszeitung.ch/fokus/artikel-detailseite/?newsid=152368
Wenn die Wurst im Halse stecken bleibt: sonntagszeitung.ch/fokus/artikel-detailseite/?newsid=152388
«Ernährungsideologien sind eine moderne Form der Kindsmisshandlung»: sonntagszeitung.ch/fokus/artikel-detailseite/?newsid=152389
Mit Ethik hat der "Sinneswandel" ja sowieso nichts zu tun - siehe das ursprüngliche Statement auf der Webseite. Mit Gesundheit ebenfalls nicht, da sie ja dann das Vitamin D eher hätten drin lassen müssen, vor allem im Winter. Daher kann es nur noch Geld sein. Da der ethische Anspruch eh nicht vorhanden ist finde ich es nicht dramatisch wenn sie Kosten senken wollen, gleichzeitig neue Käufergruppen erreichen und auch noch die unveganen Zutaten weglassen.
Mit dem zusätzlichen Gewinn starten sie ja vielleicht weitere vegane Produktlinien. Es heisst ja nicht umsonst "Profit schafft Möglichkeiten". Inwieweit diese genutzt werden steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Tja, nicht nur "unsere Lebensmittelindustrie [ist] ein Haufen
unverantwortlicher Irre".
Zitat von der von ihm empfohlenen Seite: Honi soit ...
Tja, dumm aber auch, tatsächlich ist wohl 0 als Mutation aus A entstanden.
Falsche Reihenfolge, A war ja wohl zuerst da. Außerdem haben auch andere Menschenaffen Blutgruppe A, B und 0 - ohne dass sie Ackerbau betreiben würden. Katzen dagegen haben nur A oder B, nicht 0. Ups.
Auch putzig:
Schade aber auch, dass grade "Asiaten" fast alle laktoseintolerant sind.
Impressum:
Links u.a. zu "Astrologie".
'nough said.
Wie schon oben erwähnt, habe ich ebenfalls die Blutgruppe 0 und habe damit seit mehren Jahrzehnten "verklumptes Blut".
Vegetarierorganisationen nehmen es scheinbar nicht so genau mit der Realität, wie in einer aktuelle PM zum Weltvegetariertag. Jedoch reichen ein paar Berichtigungen, um einen sinnvollen Text daraus zu machen.
Zugegeben, das war ein wenig polemisch. Aber bei solcher faktisch völlig fehlerhafter Schönfärberei hilft nur noch Polemik.
ich muss Toby Recht geben. Viele Ärzte haben von Ernährung echt erschreckend wenig Ahnung.
Nicht ganz klar wird aus Deinem Beitrag warum Du soviele Probleme hast. Warum vertägst Du keine Ballasttstoffreiche Nahrung usw.
Wenn Du solch einen empfindlichen Verdauungstrakt hast, dann sollte eigentlich grade vegane Ernährung für Dich geeignet sein. Der Großteil tierischer Produkte ist ja doch alles andere als Schonkost.
Ich würd Dir empfehlen Dich mal schlau zu machen und Dir einen Enährungsberater oder einen Arzt mit einsprechenden Qualifikationen (Facharzt für Ernährungsmedizin oder wie das bei den Humanmedizinern heißen mag) zu suchen (auch da gibts viele ohne Ahnung, aber auch sehr Gute) der sich mit veganer Ernährung auskennt und in Dir hilft Lebensmittel, Speisen und Zubereitungsmethoden zu finden die Dir an Körper und Seele gut tun. Vorallem mal rauszufinden welche Lebensmittel Du in welche Kombination und Zubereitung Du nun wirklich nicht veträgst und bei welchen es einfach abhängig von der Zubereitung ist (das ist häufig entscheidender als man meint).
das hört sich ja wirklich nicht sehr schön an. Trolli hat meines Wissens in dieser Hinsicht viel Ahnung, vielleicht liest sie ja mit und weiß ein paar Tips. Ansonsten möchte ich Dir meine Einschätzung dazu sagen. Ich bin jedoch kein Mediziner o.ä. noch habe ich (soweit ich weiß) keinerlei Allergien und damit auch keine Erfahrung, das sollte ich vorweg sagen.
Was ist denn die Ursache für die Reaktion Deines Magens auf säurehaltige Speisen? Ist es eine allergische Reaktion auf Fruchtsäure/-zucker?
Wie ist es denn, wenn Du bei vermeintlich säurehaltigen Gemüsen Natron zum Garen oder nach dem Kochen hinzugibst? Es sollte einen Großteil der Säuren neutralisieren. Womöglich macht es dadurch einige Speisen für Dich bekömmlich(er). Oft ist es auch so, dass sich manche Allergien und/oder Symptome nach einer Nahrungsumstellung einstellen oder abschwächen.
Lass mich mal kurz festhalten, was Du nach eigenen Angaben in etwa verträgst (korrigiere mich ggf.):
- Brot (in geringen Mengen)
- Tofu, das Dir zwar nicht sooo zugesagt hat, allerdings Hülsenfrüchte darstellt, die Du verträgst
- Kartoffeln
- Reis
- Gemüse, das nicht sehr säurehaltig ist. Nachdem es viele Gemüsesorten gibt, dürfte doch noch einiges übrig bleiben. Wie wär's mit:
Spinat, Mangold, Sauerampfer, Weinblätter, Kopf-, Feld, Eisberg-, Eichblattsalat, Kresse, Brunnenkresse, Radicchio,Grünkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Blumen-, Rosenkohl, Wirsing, Weiß-, Rot-, Chinakohl, Spargel, Artischocken, Stangensellerie, Fenchel, Bambussprossen, Chicorée, Palmherzen, Möhren, Rettiche, Radieschen, Schwarzwurzeln, Rote Bete, Steck- und Kohlrüben, Pastinaken, Sellerie, Auberginen, Paprika, Tomaten, Avocados, Chilischoten, Gurken und Kürbisse (entnommen aus http://www.maqi.de/txt/nahrung.html)
(Ich weiß, es ist einiges dabei, das Du wohl nicht verträgst)
Was ist mit Grünkern, Hirse, Mais, Quinoa, Dinkel, Buchweizen, Gerste oder einfach Nudeln?
Dass Du zu wenig Kalorien zu Dir nimmst, ist natürlich ernst. Ich denke jedoch, es sollte doch relativ einfach möglich sein, die Kalorien zu erhöhen (und zwar nicht mit Avocados). Ich würde vorschlagen, Du fügst Deinen Mahlzeiten sehr viel Öl zu. Am besten Rapsöl. Oder Olivenöl. Oder Leinöl. Gutes Fett (wie Rapsöl) ist sehr(!) gesund und gibt Dir viele Kalorien, sofern Du es verträgst. Außerdem ist es auch dem Geschmack dienlich (aufpassen: nicht alle Öle kann/sollte man erhitzen).
Einen Großteil der Proteine kann man mit Getreiden zu sich nehmen (wenn man z.B. - wie Du - keine/kaum Hülsenfrüchte verträgt). Sehr interessant ist vielleicht auch Gluten, pures Weizeneiweiß, woraus sich sehr gut unzählige, vielseitige Lebensmittel herstellen lassen (Stichwort Seitan uvm, wobei ich erst heute damit meine Kartoffelknödelmasse gebunden habe ;-) )
Was ich mich jedoch frage, ist, was Du vorher anders gemacht hast? Leichen haben vielleicht Deine Gesamtkalorienaufnahme erhöht sowie Eiweiße geliefert, doch ohne Gemüse wirst Du auch da nicht sehr gesund gelebt haben. Dein Haarausfall wird vermutlich nicht daran liegen, dass Du nun keine Leichen mehr ißt.
Gegen die Einseitigkeit Deiner Mahlzeiten hilft womöglich eine Inspiration. Schon mal einen Blick ins Tierrechtskochbuch geworfen?
Dass Dein Arzt (der nicht zwingend mehr Ahnung von Ernährung hat als "Dein" Bademeister), so etwas sagt, verwundert nicht. Du gibst ihm ja auch kaum eine andere Wahl, wenn Du ihm in etwa das sagst wie hier. Nämlich eine sehr beschränkte Auswahl an Lebensmitteln, die sich Durch Deine Problematik auch noch drastisch reduziert.
Ich möchte Dein Problem jedoch nicht verharmlosen oder gar als nicht exstent abtun. Es ist wirklich schlimm, wenn es so ist, wie Du sagst, aber vielleicht kannst Du ja Anregungen oder Hilfe aus meinem Text hier beziehen.
Dass selbst Rauchen "aus dritter Hand" (nur über Partikel in der Kleidung) schädigend ist, sollte verdeutlichen, dass es kein ungefährdendes Rauchen gibt. Fast zynisch klingt der letzte Absatz: Babyfreundliche Kleidung hilft den Erwachsenen, die nachweislich auch geschädigt werden nicht. Statt die gesamte Kleidungsindustrie umzustellen wäre es einfacher, wenn die Raucher mit dem Rauchen aufhören würden.
Warum sollte man zulassen, dass ein Kind mit einer schweren Behinderung auf die Welt kommt, wenn man dies frühzeitig erkennen und verhindern kann?
Ich bin weder Nazi, noch Rassist bzw. "Vertreter" der "Herrenrassentheorie"!
Mir ist bekannt, wie damals (sowohl in Sparta als auch im "Nazireich") mit "behinderten Kindern" "umgegangen wurde".
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es besser ist, wenn Kinder, die eine schwere Behinderung haben werden, nicht geboren werden,
weil das meiner Meinung nach viel Leid verhindert. Denn Krankheit heißt meist Qual und wieso soll man, wenn man das weiß, in Kauf nehmen, dass das Kind diese Qualen ertragen "muss".
Und wieso sollte man nicht versuchen, die Leistungsfähigkeit der menschlichen Art zu verbessern bzw. an der Entwicklung neuer Arten forschen.
Ich lass mich da von niemandem in die "Naziecke" drücken oder mich für meine Meinung beleidigen.
Natürlich ist mir klar, dass Experimente an der menschlichen Art verwerflich sind. Aber es gibt da sicher auch andere Möglichkeiten.
Über eine Milliarde Menschen hungert. Vielleicht sollten wir uns erstmal um die kümmern, bevor "wir Neue machen".
Auch wenn sich die Situation zwischen Entwicklungs- und Industrienation da gegensätzlich verhält.
Wie gesagt, ich bin kein Nazi!
Mir wäre es viel lieber, die Menschen hier würden Kindern, denen es so schlecht geht adoptieren, statt selbst neue zu zeugen!
Was ist so schlecht daran, mit Hilfe der Gentechnik zu versuchen, die Gesundheit des Menschen zu "optimieren", sodass er weniger krank wird und allgemein widerstandsfähiger?
Ich weiß auch nicht, wie so man sich für diese Meinung beleidigen lassen muss (zugegebenermaßen habe ich mich jedoch leider selbst auf dieses Niveau begeben, was jetzt wahrscheinlich schon wieder ne Beleidigung darstellt...)!
Also wer darüber diskutieren möchte - jederzeit gerne, aber bitte sachlich bleiben
In einem neuen Interview wurde ihm wieder die Frage nach der fehlenden Konsequenz gestellt.
Die Antwort kurz gefasst: Ja, aber es ist mir zu umständlich. Daher sollten sich einige Personen überlegen, ob sie ihn wirklich weiterhin als positives Vorbild herumreichen sollten.
laut pantheistischer Weltanschauung steckt Gott in allem (Guten wie Schlechten, Großen wie Kleinen...)
Weil Menschen von Natur aus (abgesehen von sozialem Gruppenverhalten, wo aber auch fast immer der eigene Vorteil im Vordergrund steht) egoistisch, bzw. opportunistisch sind.
Es könnte also vielen Menschen schlicht und ergreifend egal sein, dass die Tier extrem gequält werden, nur um ihren Gaumen zu "befriedigen".
Viele könnten nach dem Motto leben (z. B. bei Umweltfragen), "Nach mir die Sintflut" und entsprechend handeln.
Viele würden dann auch so handeln.
Als Pantheist glaube ich auch nicht, dass nach dem Tod "alles aus ist".
Das soll jetzt kein blödes "Himmel-oder-Hölle-Gafasel" sein, aber ich denke, dass unser Leben einen "tieferen Sinn" hat, z. B. der, die Welt (positiv) zu verändern.
Eine herbivore Art, die wesentlich mehr "erkennen und verstehen" kann, als der Mensch.
Es geht also nicht bloß um die Ernährung.
Also zum Beispiel auch eine Art, die allgemein vernünftiger handelt, den Planeten nicht zugrunde richtet, etc.
Außerdem könnte man dafür Sorgen, dass Krankheiten "ausgemerzt" werden, etc.
Die Menschheit wird sich meiner Meinung nach irgendwann selbst vernichten, wenn "nichts anderes" passiert.
Wie gesagt, die Art Mensch hat viele "Schwächen". Wieso sollte man also keine neue Art "kreieren", die diese Makel nicht mehr hat?
Wir diskutieren ja noch nicht die wissenschaftlichen Umsetzungsmöglichkeiten, sondern erst einmal die ethische Frage.
Und da halte ich es für richtig, diesen Schritt zu gehen und in Sachen Genetik weiter zu forschen.
Schon jetzt gibt es beim Menschen da viele Möglichkeiten. Und wenn man (Erb)krankheiten frühzeitig erkennen kann, wieso sollte man dann nicht entsprechend handeln, und verhindern, dass "kranke" Kinder auf die Welt können, die sich durch ihre Behinderung quälen müssen?
Man kann erst einmal dafür Sorgen, die Gesundheit des Menschen weiter zu verbessern bzw. seine biologische Leistungsfähigkeit und parallel dazu könnte man die "Entwicklung" einer neuen "Art" vorantreiben.
Man stelle sich doch nur einmal den Unterschied zwischen Schimpansen und Menschen vor!!!
Wir haben zu 99,6 % die gleichen Gene und sind doch "völlig unterschiedlich".
Die Gentechnik bietet uns nahezu "grenzenlose" Möglichkeiten, die wir nutzen sollten!
Tut mir leid, dass ich schon wieder mit so einem unproduktiven "der und der sagt das und das"-Thema komme und dafür dann auch noch ein neues Thema eröffne, aber ich bin gerade mal wieder komplett baff und brauche mal dringend den Rat von anderen Veganern (mein persönliches Netzwerk ist ja noch arg beschränkt leider ;)).
Ich unterhalte mich gerade mit einem, der meint, man würde ja letztlich aus egoistischen Gründen vegan leben, dieses ganze "aus ehtischen Gründen" wäre mehr so vorgeschoben.
Hier mal ein paar Argumentationsbeispiele:
Ich fragte, welche Gründe das seien...
Ich schrieb, dass man es dann ja nach rechtem Gewissen für die Tiere tut...
Wir leben ja alle vegan, weil wir nicht darüber nachdenken, was wir tun... O.o
Ich weiß gerade echt nicht, was ich denken soll...
P.S.: Ich hoffe, das ist das richtige Forum, ich habemir alle Beschreibungen durchgelesen und es wollte nirgends so 100% passen, aber in "Allgemeines" auch nicht...
Achim Stößer schrieb:
>
> > Was haltet ihr von solchen Aussagen?:
>
> Antiveganer Troll oder Esospinnerin/Urkostanhängerin etc.
> (eins schlimmer als das andere).
Na ja, ich tippe mal auf veganen Troll mit esoterischspinnerischen Tendenzen... :-/
>
> > Ich finde das recht beunruhigend, aber ich kann ja auch
> > keiner Frau (die nebenbei auch noch meine Mutter sein könnte)
> > in ihr Tun reinreden.
>
> Warum nicht?
>
> Okay, wäre wohl vergeblich.
>
> Hoffen wir, dass sie nicht wirklich Mutter wird, sonst gibt's
> die nächste Bild-Schlagzeile:
> http://maqi.de/presse/ethischveganekinder.html.
Nun ja, das, was sie geschrieben hat, schriebe sie, *nachdem* ich sie aufklären wollte, da sie zuvor schon mal geschrieben hatte (zusammengefasst), sie habe keine Mangelerscheinungen, die auf einen B12-Mange, hindeuten und außerdem noch eine "Informationsseite" über B12 verlinkt hat, die in etwa ausgesagt hat: "Wenn du halbwegsgesunde Ernährung mit gerinen Spuren von Kobalt in der Nahrung kombinierst, musst du dir absolut keine Sorgen machen." Oder so. Jedenfalls wird das ziemlich verhamlost, vor allem gegen Ende, am Anfang klingt es ja noch gut.
Weiß ja nicht, ob ich sowas verlinken darf, wenn ich eindeutig sage, dass das keine geeignete Informationsquelle ist? http://lichtstrahl-magazin.de/Artikel/Gesundheit/vitaminb12.html
Systematische Verunsicherung von Eltern über die tierleidfreie Ernährung der Kinder wird von der Tierausbeutungsindustrie und ihren politischen Handlagern in einer Intensität und mit einer grosteken Missachtung selbst grundlegenster medizinischer Erkenntisse betrieben, dass man manchmal gezwungen ist, zweimal auf den Kalender zu schauen um sich zu versichern, dass die erste Ziffer in der Jahreszahl eine 2 und keine 1 ist.
Am massivsten ist die Milchpropaganda. Dazu haben wir bereits geschrieben:
Kuhmilch ist nicht nur unnötig, sondern auch schädlich und dennoch gibt es Werbung an Schulen für ein Produkt, das bereits mit etlichen Milliarden bezuschusst wird. Das Programm für Schulobst dagegen ist nur in wenigen Bundesländern umgesetzt worden. Daran sieht man, wie wenig es um gesunde Ernährung geht. Obst wird eben nicht mit grotesk hohen EU-Subventionen gefördert und damit lässt sich entsprechend wenig Geld verdienen.
Auch dagegen, dass das Gemüse in den Schulkantinen durch das starke Erhitzen und lange Warmhalten den beachtlichen Teil der Vitamine verliert, wird kaum etwas unternommen. Da wundert es kaum, dass viele Deutsche einen Mangel an Folsäure (Vitamin B9) haben, wohingegen Veganer durch ihren höheren Gemüsekonsum (auch außerhalb von Kantinen) hier keine Probleme haben.
Weiter ging es diesen Monat mit "Fleisch":
Die kritischen Gegenstimmen haben auch hier auf die gesundheitsgefährdende Wirkung hingewiesen, wenn man diesen Rat befolgen würde:
Aber wenn Industrieinteressen durchgesetzt werden sollen (wie bei Kuhmilch hat auch in diesem Fall hat die Tierausbeutungsindustrie ihre Finger im Spiel gehabt), steht die Gesundheit der Kinder hintenan.
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis die Eierindustrie eine neue Studie [strike]in Auftrag gibt[/strike] "sponsert" und es dann ungefähr heißen wird:
Diese ganzen Geschichten wären lächerlich, wenn sie nicht so gefährlich für Kindern und tödlich für die Opfer wären.
Experten empfahlen, Still-Babys Fleisch zuzufüttern. Die Ergebnisse sind umstritten und der Auftraggeber der Studie stößt sauer auf.
von Andreas Fasel
Es war eine Meldung, die frischgebackene Eltern in Angst und Sorge versetzte. „Stillkindern droht gefährlicher Eisenmangel“, so warnten vor zwei Wochen die Universität Bonn und das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in einer gemeinsamen Mitteilung. Durch den Text, der in vielen Zeitungen und Fachjournalen abgedruckt wurde, ziehen sich bedrohlich klingende Begriffe wie „erschöpfte Eisenspeicher“ und „Eisenmangel-Anämie“. Und es wird geraten, „nach dem vierten Monat oder allerspätestens nach einem halben Jahr“ mit dem Zufüttern zu beginnen. Damit widerspricht diese Studie den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach Kinder ein halbes Jahr lang ausschließlich gestillt werden sollten.
Stutzig macht zunächst eine Formulierung am Textende: Beim Zufüttern „sollten Eltern auch darauf achten, zu möglichst fleischreichen Gläschen zu greifen“. Eigenartig: Wurde doch weiter oben im Text noch detailliert beschrieben, dass die an der Studie beteiligten Stillkinder auch nach monatelangem Zufüttern von Fleischbrei viel weniger Eisen im Blut hatten als die Vergleichsgruppe der Flaschenkinder. Muss man daraus nicht folgern, dass die Fleischbreikost ungeeignet ist, den vermeintlich gefährlichen Eisenmangel zu beheben?
Michael Lentze, Direktor der an der Studie beteiligten Universitätskinderklinik in Bonn und Leiter des Dortmunder FKE, reagiert unwirsch auf kritische Nachfragen. Auf die Frage, welche Erkenntnisse zum kindlichen Eisenstoffwechsel den veröffentlichten Interpretationen zugrunde liegen, beruft sich Lentze vage auf „Studien aus den 50er- und 60er-Jahren“.
WELT ONLINE bat daraufhin mehrere Experten, die FKE-Studie und die dazu veröffentlichte Mitteilung zu prüfen. Sie sprechen ein vernichtendes Urteil. Alfred Längler, Leitender Kinder- und Jugendarzt im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, ist der Meinung, „dass die Ergebnisse dieser Studie in der Interpretation überstrapaziert werden“. Die Schlussfolgerung, schon an vier Monate alte Kinder möglichst fleischreiche Gläschen zu verfüttern, könne aus den Ergebnissen der Studie nicht gezogen werden.
Noch deutlicher wird Gisela Janßen, Oberärztin der Abteilung Kinderonkologie und -hämatologie an der Uni-Klinik Düsseldorf. „Ich kann in den in der Studie veröffentlichten Hämoglobin-Werten keinen Hinweis auf eine durch Eisenmangel bedingte Blutarmut finden“, sagt sie. Ohnehin seien die Daten nur eingeschränkt verwertbar, da punktuell gemessene Eisenwerte im Blut von Kindern keine Aussagekraft hätten. So unterliegt der in der FKE-Studie aufgeführte Eisenspeicher Ferritin starken Schwankungen – etwa bei Entzündungen. Um herauszufinden, ob ein Kind an Eisenmangel-Anämie leide, seien weitere Parameter heranzuziehen, sagt Janßen, etwa der sogenannte RDW-Wert, der die Verteilungsbreite der roten Blutkörperchen anzeigt: „Doch diese Werte wurden in der Studie nicht gemessen.“
Auch die klinische Erfahrung spricht gegen die vom Forschungsinstitut FKE heraufbeschworene Gefahr einer Eisenmangel-Anämie. Reife Neugeborene würden mit Eisenspeichern geboren, die vier bis fünf Monate ausreichen, sagt Janßen. Außerdem könne das in der Muttermilch enthaltene Eisen besonders gut aufgenommen werden. „Dieses Eisen wird zu 50 Prozent resorbiert, Eisen aus anderer Nahrung nur zu etwa fünf Prozent“, sagt Janßen und kommt zu dem Ergebnis: „Bei Kindern, die in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt wurden, stellt also ein Eisenmangel im ersten Lebensjahr kein relevantes Problem dar.“
Diese Einschätzungen teilt auch Roswitha Dickerhoff, Hämatologin an der Kinderklinik Düsseldorf. Anders als das FKE-Forscherteam hält sie ausschließliches Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten sogar für unerlässlich. Nur dadurch seien Kinder etwa vor schweren Durchfallerkrankungen im ersten Lebensjahr geschützt.
Die Liste der methodischen Mängel ist noch länger: Erika Nehlsen, Leiterin des Ausbildungszentrums für Laktation und Stillen, kritisiert, dass in der Studie kein Wort darüber verloren werde, dass das Zufüttern nachweislich die Eisenaufnahme aus der Muttermilch hemme. Nicht berücksichtigt sei außerdem, dass zu schnell abgenabelte Kinder nicht die nötigen Eisenvorräte für die ersten Monate mitbekämen.
Man könnte diese Fehler der Studie als das Ergebnis von Leichtfertigkeit und Wichtigtuerei abtun, wäre das FKE in Dortmund nicht ein einflussreiches Institut für Fragen der Kinderernährung. Seinen Einschätzungen folgen Kinderärzte und Erziehungsratgeber. Die für die Studie verantwortliche Forscherin Mathilde Kersting ist Mitglied der Nationalen Stillkommission – einer Institution, die die Aufgabe hat, das Stillen zu fördern. Und wenn in deren Reihen die Empfehlung ausgesprochen wird, Babys nicht allzu lange mit der Mutterbrust abzuspeisen – so hat das in der öffentlichen Wahrnehmung durchaus Gewicht.
Kritiker des Dortmunder FKE beklagen immer wieder, das Institut sei von der Nahrungsmittelindustrie abhängig. Tatsächlich wird als Geldgeber der aktuellen Studie die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft genannt (CMA, „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“). Hipp und Nestlé lieferten die gepriesenen „fleischreichen Gläschen“.
Nach Angaben der Firma Hipp werden mit fleischhaltigen Gläschen in Deutschland pro Jahr 94 Millionen Euro umgesetzt. Allein Hipp verarbeitet jährlich 2200 Tonnen Fleisch. Doch 2006 bekam der Fleischabsatz in Babygläschen einen Dämpfer, denn in Deutschland wurde eine EU-Richtlinie umgesetzt, die den Fleisch-Mindestanteil in Fleischgläschen von zwölf auf acht Prozent senkte. Daraufhin wurde das Dortmunder FKE aktiv und untersuchte, ob das nicht zu einem Eisenmangel führe. Das Ergebnis der Studie: negativ. Dennoch, so erfuhr WELT ONLINE aus Kreisen der Universität Bonn, wollte die FKE-Forscherin Mathilde Kersting diese Studie als Beleg für ihr Plädoyer heranziehen, man solle „möglichst fleischreiche Gläschen“ beifüttern.
Stillende Mütter dürfen also den jüngst ausgelösten Eisenmangel-Alarm getrost wieder vergessen. „Auch die Natur hat das ausschließliche Stillen bis zum sechsten Lebensmonat vorgesehen“, sagt die Hämatologin Roswitha Dickerhoff, vorher seien Kinder nicht in der Lage, mit fester Kost fertig zu werden: „Und meinem Wissen nach werden Gläschen von der Natur nicht ohne Weiteres geliefert.“
> Ich habe gelesen, dass zu viel Soja unfruchtbar macht. Und
> von diversen andere Belastungen, weswegen man Soja zwar geben
> kann, aber nur in ganz kleinen Mengen.
Das, was wirklich gegen manche Säuglingsnahrung auf Sojabasis spricht, ist das nicht das Soja, sondern sind Produktionsrückstände. Aber das betrifft nur Säuglingsnahrung, nicht Tofu oder Joghurt.
> Jasmine ist jetzt in der Krippe und die wollen nun unbedingt
> jeden Tag ein Joghurt geben.
> Natürlich meine ich bei Medikamenten nur wenn es dringend
> erforderlich ist, sprich, bei einer leichten Erkältung z.B.
> versuche ich nicht die Symptome zu unterdrücken und bei
> leichtem Kopfweh werfe ich nicht direkt eine Aspirin, so war
> das gemeint ;).
Es ist zu empfehlen, dass immer auch deutlich zu sagen, denn "keine Medikamente zu nehmen" wird naheliegenderweise meistens so interpretiert, dass man Medikamente ablehnen würde (also auch, wenn sie nötig sind).
> Der Unterschied zu Himalayasalz oder Meersalz ist
> schlichtweg, das es nicht industriell weiter verarbeitet
> wurde, den Salzen keine Rieselhilfen oder Fluor und Jod
> zugegesetzt wurden. Ich bevorzuge halt naturbelassene
> Lebensmittel wo es sinnvoll und möglich ist.
Bedenkliche Rieselhilfen sind nach EU-Gesetz nicht erlaubt, insofern müsstest du hier schon außereuropäisches Salz kaufen. Jod ist eher nützlich und Fluorid ist zwar in der Zahnpasta sinnvoller, als im Salz, aber Himalayasalz braucht man dafür nicht, das ist m.E. Geldmacherei.
> Achja zu dem bilden von B12 im Mundraum, das steht auch so
> "spekulativ" in dem Link von dir ;D
In der Tat. Dann streiche ich "nie gehört" und ersetze es durch "ist mir entfallen". Der Grund dafür ist wohl, dass es keine relevante/gesicherten Mengen sind (bzw. auch nur eine Vermutung).
> Das Supplemente auch extern zugeführt werden ist mir schon
> klar, aber ich meine halt das es mir unsympathisch ist
> Zusätze schlucken zu müssen und ich im Grunde froh wäre WENN
> ich meinen Bedarf bequem durch gesunde Ernährung decken
> könnte. Fraglich für mich ist halt wieviel von den Aussagen
> was B12 Menge und Mängel angeht der Wahrheit entsprechen oder
> Übertreibungen sind um Leute von einer veganen Ernährung
> durch Panikmache abzuhalten (Lobbyarbeit eventuell ???).
Es gibt auch Vermutungen, dass bereits 0,1 µg/Tag ausreicht, um einen Mangel zu verhindern. Das kann ohne Supplemente erreichen (wenn z.B. die Mundbakterien wie vermutet 0,5 µg/Tag produzieren oder man Pflanzen konsumiert, die Geringstmengen aufweisen). Allerdings ist das nicht zu empfehlen, da die Empfehlung 10 und nicht 0,1 µg/Tag lautet und man sich an dieser orientieren sollte, wenn man kein Risiko eingehen willen. Zweitens sind die anderen Quellen nicht/schwer kontrollierbar und daher sehr unsicher. Die Pflanzen müssten auf kobalthaltigen Böden gewachsen sein bzw. müsste deine pflanzliche Nahrung genügend Kobalt enthalten (als Ausgangsstoff für die Synthese durch die Bakterien), das ist aber sehr unsicher, da Deutschland kobaltarme Böden hat, die meisten Pflanzen also wenig Kobalt aufweisen. Genau das ist auch der Grund, weshalb der Tiernahrung in der Tierausbeutungsindustrie Kobalt bzw. B12 zugesetzt wird (als Quelle für alle Antiveganer, die das in Frage stellen, weil sie hören wollen, dass auch sie B12 indirekt supplementieren: Jürgen Weiß et al.: Tierproduktion, 13. Aufl., Stuttgart 2005, S. 171).
Es gibt auch B12-Geringstmengen in Pflanzen. Dagegen als Quelle spricht, dass es wiederum sehr wenig ist, es je nach Boden stark schwanken kann (was du nicht kontrollieren kannst) und es sich hauptsächlich im Wurzelbereich befindet, also in Teilen der Pflanze, die nicht zum Verzehr bestimmt sind. Die Mengen, die in Nahrungsteilen anlangen, sind verschwindend gering.
Da es also von Faktoren abhängig, die du nicht überprüfen kannst, und so geringe Mengen sind, dass man sich auf sie nicht verlassen sollte, kann ich dir nur davon abraten. Deiner Gesundheit tust du keinen Gefallen und dem Veganismus auch nicht, denn Veganer mit B12-Mangel sind keine gute Presse. Wenn du keine Tabletten magst, gibt es auch Tropfen, was psychologisch für dich vielleicht eine bessere Lösung ist.
Dass das Unnatürlichkeitsargument gegen Veganismus benutzt wird, ist schon richtig, aber hinfällig, da es auf schlechter Recherche beruht, denn wie gesagt konsumieren Unveganer genauso B12-Supplemente. Indirekt generell (s.o.) und wenn sie ihren Magen-Darm-Trakt mit ihrer ungesunden Ernährungsweise geschädigt und so die B12-Aufnahme geschädigt haben, auch direkt (dass die Apotheken mit B12-Supplementen vollstehen liegt nicht an der Handvoll Veganer, die es bisher gibt).
> Abtöten durch antibakterielle Mundwässer und Zahnpasta hier
> einen Großteil der dafür notwendigen Bakterien vernichten
> würde, ka ob das stimmt, aber wäre ja mal interessant sich
Hypothetisch kann das sein, aber antibakterielle Zahnpasten sind m.E. nicht sehr stark verbreitet.
> damit eingehender zu beschäftigen ;) wie sicher kann man sein
> das die Angaben zu den Grenzwerten oder die "Schätzungen"
> über die Mengen B12 die im Körper selber gebildet werden
> zutreffend sind.
Bei den jetzigen Untersuchungsmethoden kann man nur unsicher sein, weil den B12-Gehalt nur in den Ausscheidungen bzw. im Blut bestimmen kann und daher nicht sagen, ob es letztendlich herkam (Nahrung, Mundbakterien, Darmbakterien, Ausscheidungen des körpereigenen Speichers). Diese Unsicherheit ist aber eher ein Grund mehr, kein Risiko einzugehen und die paar Supplemente zu nehmen, die nötig sind, solange bis die Anreicherungen in den Nahrungsmitteln auf adäquate Mengen angehoben wurden. Dann braucht man zumindest nichts "extra" zu nehmen, aber noch ist das nicht der Fall.
> Nachdem ich mehr und mehr Vorträge von W. Veith gesehen hatte
Auch wenn einiges stimmen könnte, was er sagt (zumindest über Ernährung, ohne mir das näher angesehen zu haben), ist das dennoch eine reichlich unseriöse Quelle.
> Ich rauche nicht, trinke keinen Alkohol, nehme keine Drogen,
> keine Medikamente. Bei Lebensmitteln kommt was
Die ersten Sachen sind verständlich, aber mit "keine Medikamente nehmen" meinst du sicher nur, wenn es nicht notwendig ist?
> Nahrungsmitteln aus Korn angeht nur Vollkorn in Frage, als
> Salz nur unbehandeltes Meersalz o. Himalayasalz,
Himalayasalz besteht wie jeder andere Salz zu 98% aus Natriumchlorid. Wo liegt der Unterschied?
> und ein alkalisches Magenmilieu deutlich stärker bevölkert
> von Bakterien die Vitamin B12 im Körper selbst produzieren
> und somit zum Teil schon einen Mangel ausgleichen.
Dass es solche Bakterien auch im Mund geben soll, habe ich bisher noch nicht gehört.
> Extern zugeführt ist ja angeblich schwierig, weil kaum durch
> Bakterien verarbeitete Nahrungsmittel in der Veganen
> Ernährung vorkommen, und dieses Problem in früheren Zeiten
> durch geringere Hygiene beim zubereiten und sammeln von
> Nahrungsmitteln weniger vorhanden war.
Über herkömmliche Nahrungsmittel ja, aber angereicherte Lebensmittel oder Supplemente sind auch "extern".
> Dann wiederrum heisst es das
> diverse als Alternative genannte Quellen (z.B. Tempeh, Yofu,
> Algen, Alkoholfreies Weizenbier etc.) eine Form von B12
> enthalten die nicht aufgenommen werden kann.
Aufgenommen werden können diese B12-Analoga schon, nur können sie nicht als B12 verwertet werden, sodass ihre Aufnahme für den B12-Spiegel schädlich ist.
> Was ich effektiv vermeiden möchte sind ergänzende Präparate,
> denn ich treibe ja nicht so einen Aufwand, Dinge in möglichst
> Naturgemäßer Form aufzunehmen um dann mit Pharmazeutisch
> hergestellten Präparaten meine Gesundheit schützen zu müssen.
Theoretisch kannst du auch angereicherte Nahrungsmittel konsumieren (siehe http://veganekinder.de/vitamin-b12#quellen), allerdings ist die Anreicherungshöhe bei den meisten bisher so gering, dass man große Mengen konsumieren müsste, um auf 10µg/Tag zu kommen. Daher ist es nicht unbedingt empfehlenswert, Supplemente zu vermeiden.
Deinem Körper ist es übrigens ziemlich egal, ob das B12 von Bakterien im Boden, Bakterien in deinem Darm oder Bakterien "aus dem Labor" stammt.
Wobei die Varianten Boden und Darm viel zu unsicher sind, da der B12-Gehalt in Pflanzen viel zu niedrig ist für eine gesicherte Versorgung, und bei den Darmbakterien ist unwahrscheinlich, dass es an dieser Stelle es Darms resorbiert werden kann (der Weg durch den Darm verläuft nur in eine Richtung und die Stelle der Resorption liegt vor der der Eigensynthese, daher wie gesagt unwahrscheinlich).
> Desweiteren habe ich auch gelesen das Präparate verkauft
> werden die dann ihrerseits diese ungünstige Form von Vitamin
> B12 enthalten sollen und ebenfalls nix helfen.
> So nun meine Fragen: Soll ich den ausgiebigeren Bluttest
> jetzt schon machen lassen ? Weiss ein Hausarzt was er dabei
> beachten muss, oder bekomme ich auch da dann wieder falsche
> Werte genannt ? Bzw allgemein, was ist dran an all diesen
> Infos, Pro wie Contra bzw. wie ernst sollte man diese
> Warnungen nehmen, oder sollte man einfach ausgewogen Vegan
> leben und essen und man bekommt alles was man braucht auf
> natürlichem Weg ?
Ich würde nicht sagen, dass du einen machen lassen musst. Wenn du auf eine Zufuhr durch Supplemente (ggf. in Verbindung mit angereicherten Nahrungsmitteln) achtest.
Wenn du einen machen lässt, aber einen sinnvollen (siehe hier http://veganekinder.de/vitamin-b12#tests).
Wunderschönen guten Tag. Ich entschuldige schon direkt für den kommenden Roman, aber ich habe einiges mitzuteilen ;D.
Meine Story: Ich bin knappe 30 Jahre Alt und habe mich vor ca. einem Monat zu einer veganen Lebensweise aus überwiegend Gesundheitlichen Gründen entschieden. Interessanterweise war mein erster Ausbildungsberuf der des Metzgers (Fleischers) gewesen und nun arbeite ich in der IT Branche.
Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, "in einem Jahr wirst du Veganer" hätte ich ihn wohl ausgelacht ^^. Angefangen hat mein Umdenken mit den Vorträgen von Prof. Dok. Walter Veith (z.B. diesem hier [unseriöser Link entfernt - Mod]). Der Mann war mir ziemlich schnell recht sympathisch, auch wenn ich seine Religiösität nicht teile. Auch hierbei erwähnt, aus mir wurde aus einem Römisch Katholischen Messdiener inzwischen ein Agnostiker ;).
Zuerst begann ich kategorisch auf Milchprodukte zu verzichten, da mich sein Vortrag über die Gesundheitlichen Gefahren von Milchprodukten sehr wachgerüttelt hat. Auf Fleisch zu verzichten kam erst nicht in Frage, da ich aus Genusstechnischen Gründen meinem ehemaligen "Produkt" doch noch sehr zugeneigt war. Ich muss gestehen ich war auch immer jemand der nach dem Motto "Fleisch ist mein Gemüse" gelebt und gegessen hat. Döner wurde i.d.R. so bestellt: Nur Fleisch und Soße und Doppelt Schafskäse. So ähnlich sahen auch andere Gerichte aus. Obwohl ich Salat und einigen wenige Gemüsevarianten schon immer sehr geschätzt habe, überwog doch immer deutlich der Fleisch, Wurst und Milchproduktekonsum.
Nachdem ich mehr und mehr Vorträge von W. Veith gesehen hatte und auch weiterführend im Internet nach Infos gesucht habe, entschied ich mich meinen Fleischkonsum "deutlich einzuschränken" und in letzter Konsequenz dann sehr schnell dazu komplett Vegan zu leben.
Der zuerst durch Gesundheitliche Motivation geprägte Entschluss Veganer zu werden, wurde dann durch weiterführendes Lesen und betrachten von Filmen wie Home und Earthlings sowie dem Lesen von Veganer Blogs und größeren Veganerwebseiten (wie dieser hier ;) von tiefer Zufriedenheit bestärkt, da mir erst langsam klar wurde das auch in moralischer und ethischer Sicht diese Entscheidung eine vollkommen richtige war.
Inzwischen sind mehr als 4 Wochen gelebter Veganismus vorbei und prinzipiell fühle ich mich gut. Ich habe ein wenig an Gewicht verloren, denn seit meiner Jugendzeit in der ich aktiv einem Ballsport nachgegangen bin habe ich dank starkem Freizeitfokus auf Onlinegaming und einem Computerberuf von einstmals durchtrainierten 80 Kg nun fiese 115 Kg angesammelt.
Allgemein fühle ich mich fitter, nach Mahlzeiten nicht mehr so platt und genieße es selber zu kochen, anstatt mir wie früher Fastfood mit totem Tier zu besorgen. Problematisch ist für mich allerdings der Umgang mit meinem Freundes, Bekannten und Verwandtenkreis, die wie die meisten erstmal nichts mit dem Begriff Veganer anfangen können.
Eigentlich bin ich jemand der gerne andere Leute mit Argumenten und meiner Art Gespräche zu führen von Dingen überzeugt, aber da ich weiss das ich in diesem speziellen Fall schlechte Karte haben werden, muss ich mich bremsen und schwanke immer zwischen "Erklären was das ist und nicht näher drauf eingehen" oder "Verschweigen", was natürlich beides schwierig ist, da bei Feiern, Festen etc. gefragt wird warum ich, der bekannt für einen guten Appetit und ebenfalls bisher bekannt dafür war ein gutes Stück Fleisch niemals zu verschmähen dann fragt was für Zutaten in dem Salat sind bzw. warum ich auf dem Weißbrot rumkaue :). Wenn ich dann noch "Die Wahrheit" auftische, dürfte es ganz vorbei sein, denn ich würde mal stark behaupten, das Freunde als auch Verwandte sich kaum jemanden vorstellen können bei dem sie so etwas "unnormales" weniger erwartet hätten.
Aber nun mal genug vom Selbstmitleid. Eigentlich wende ich mich zum einen an dieses Forum um meine, wie ich denke ungewöhnliche Geschichte zu erzählen UND um Fragen zu stellen die mich seit dem quälen.
Da Vegane Ernährung nicht grundsätzlich Gesund sein MUSS, da man bei der Auswahl seiner Lebensmittel immer noch ungünstige Entscheidungen treffen kann und mich speziell einige Argumente des oben genannten Prof. Dr. doch sehr zum Nachdenken gebracht haben, verzichte ich auch auf die vermeintlich ungesunden wenn auch ansich veganen Dinge.
Ich rauche nicht, trinke keinen Alkohol, nehme keine Drogen, keine Medikamente. Bei Lebensmitteln kommt was Nahrungsmitteln aus Korn angeht nur Vollkorn in Frage, als Salz nur unbehandeltes Meersalz o. Himalayasalz, keine Geschmacksverstärker, kein Genmanipuliertes Gemüse und als letzte Konsequenz keine Koffeinhaltigen Getränke oder Kakaoprodukte. Das mag für einige extrem sein, aber ich kann eigentlich ganz gut damit leben, da die meisten Dinge auf dieser Liste eh nicht zu meinen üblichen Genußmitteln gezählt haben, oder sehr selten.
Wirklich Sorgen mache ich mir allerdings über das Vitamin B12. Ich habe viel gelesen was das Thema angeht, jedoch eine Menge gegensätzliche Aussagen gehört. Nach meinem Langjährigen Fokus auf Fleisch und Milchprodukte könnte man "annehmen" meine Leber dürfte einen ordentlichen Speicher an Vitamin B12 angelegt haben, aber wissen tut mans eben nicht ;(.
Laut Pr.Dr. Veith ist zum einen ein alkalischer Speichel (u.a. auch durch das Vermeiden von Antibakteriellen Mundwässern und Zahncremes die nützliche Bakterien abtöten) und ein alkalisches Magenmilieu deutlich stärker bevölkert von Bakterien die Vitamin B12 im Körper selbst produzieren und somit zum Teil schon einen Mangel ausgleichen.
Extern zugeführt ist ja angeblich schwierig, weil kaum durch Bakterien verarbeitete Nahrungsmittel in der Veganen Ernährung vorkommen, und dieses Problem in früheren Zeiten durch geringere Hygiene beim zubereiten und sammeln von Nahrungsmitteln weniger vorhanden war.
Nun bin ich mir erstens nicht sicher ob dieses Körpereigen gebildete B12 ausreicht bzw. ob man es doch durch sinnige Nahrungsmittel erhalten kann. Dann wiederrum heisst es das diverse als Alternative genannte Quellen (z.B. Tempeh, Yofu, Algen, Alkoholfreies Weizenbier etc.) eine Form von B12 enthalten die nicht aufgenommen werden kann.
Was ich effektiv vermeiden möchte sind ergänzende Präparate, denn ich treibe ja nicht so einen Aufwand, Dinge in möglichst Naturgemäßer Form aufzunehmen um dann mit Pharmazeutisch hergestellten Präparaten meine Gesundheit schützen zu müssen. Desweiteren habe ich auch gelesen das Präparate verkauft werden die dann ihrerseits diese ungünstige Form von Vitamin B12 enthalten sollen und ebenfalls nix helfen.
So nun meine Fragen: Soll ich den ausgiebigeren Bluttest jetzt schon machen lassen ? Weiss ein Hausarzt was er dabei beachten muss, oder bekomme ich auch da dann wieder falsche Werte genannt ? Bzw allgemein, was ist dran an all diesen Infos, Pro wie Contra bzw. wie ernst sollte man diese Warnungen nehmen, oder sollte man einfach ausgewogen Vegan leben und essen und man bekommt alles was man braucht auf natürlichem Weg ?
Im Prinzip sind es diese Unsicherheiten weswegen ich Heute hierher gekommen bin um meine kleine Wall of Text zu tipseln. Eventuell fanden einige die Story ansich ja auch interessant, ich hoffe nicht zu langweilig oder chaotisch geschrieben ;D.
Ich danke schonmal für euer Feedback und bedanke mich nochmal herzlich bei Achim für das tolle Tierrechtskochbuch, aus dem ich schon das ein oder andere nachgekocht habe (auch wenn ich wegen meiner etwas pingeligen Zutatenauswahl hier und da etwas tricksen muss) :D
Fleischessen mit gutem Gewissen – geht das überhaupt? Wie lassen sich Ökologie und Klimaschutz, Moral und Verantwortung mit Genuss vereinbaren? Biofleisch ist nicht immer die richtige Antwort
Neun Uhr morgens im oberbayerischen Kemerting. Die Wolken hängen tief, das Thermometer zeigt sechs Grad. Ein guter Tag, um zu töten.
Wolfgang Burreiner lädt das Bolzenschussgerät mit einer rot gekennzeichneten Patrone. Der stärkste Treibsatz, für Großvieh. Die Klappe eines Transportanhängers fällt herunter und gibt den Blick frei auf einen jungen Stier, dem eine Augenbinde die Sicht nimmt. Der Besitzer Stefan Stelzl hält ein paar Tiere als Nebenerwerb zu seinem Hauptjob als Schreiner. Burreiner betreibt eine kleine Schlachterei. Gemeinsam ziehen und schieben die beiden Männer das Rind. »Ho Maxl, jetzt geh schon«, flüstert Burreiner mit beruhigender Stimme. So wie bei jedem Stier, der über die Rampe in den Schlachtraum laufen soll.
Bis zu diesem Augenblick kann man sich das Leben dieses Maxl als ein glückliches vorstellen. Er wuchs auf einer Weide auf. Nur solange Schnee lag, stand er mit seinen Geschwistern im Stall und futterte Grassilage, dazu Heu und ein wenig Mineralfutter. Er trank am Euter seiner Mutter und wurde nicht mit billigem Milchaustauscher, einem künstlichen Ersatz, aufgezogen. Kein Kraftfutter, keine Mastbeschleuniger, keine Antibiotika, kein Mais, kein Leben auf Spaltenboden – wenn es nicht so teuer wäre, würde Stelzl das Fleisch seiner Herde biozertifizieren lassen.
Der Nebel hebt sich, gegenüber dem Schlachthaus taucht eine Weide auf. Kühe liegen da und kauen an ihrem zweiten Frühstück. Kurz darauf hat die Sonne die Wolken aufgelöst. Es wird wärmer. Für die meisten Menschen ist das der Inbegriff der ländlichen Idylle, eine heile Bauernwelt mit glücklichen Kühen.
Aber dieses Bild bekommt etwas Beunruhigendes, ja Bedrohliches, sieht man in jedem Rind eine Methanschleuder. Eine Bedrohung für das Weltklima.
Fleisch, daran haben wir uns gewöhnt, ist ein Problemprodukt: Zuerst waren es die oft grausamen Haltungsbedingungen, dann prangerten Umweltschützer an, wie die Massentierhaltung die Natur schädigt. Zudem lässt unsere Fleischlust die Getreidepreise steigen und die ärmsten Menschen hungern, weil zwei Fünftel der weltweiten Getreideernte in Tiermägen landen. Und nun soll die Viehhaltung auch noch für den Klimawandel verantwortlich sein? Nach Daten der Welternährungsorganisation FAO entfallen auf die Viehwirtschaft schon heute 18 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen. Die gesamte Verarbeitungskette hinzugerechnet, ist das mehr, als alle Autos, Schiffe und Flugzeuge in die Luft pusten.
Kann man angesichts dessen überhaupt noch guten Gewissens Fleisch essen? Was können wir tun, um wenigstens den Schaden in Grenzen zu halten, den unser Appetit anrichtet?
140 Milliarden Dollar Umsatz erzeugt die Massentierhaltung im Jahr, und die Industrie wächst noch beständig. Unser Planet muss derzeit nicht nur 6,7 Milliarden Menschen ernähren, sondern auch mehr als vier Milliarden Nutztiere. Hierzulande leben heute rund 27 Millionen Schweine, knapp 50 Millionen Hennen und Küken, dazu Millionen Schlachtrinder. Zucht, Mast, Schlachtung sind industriell organisiert. Fleisch ist heute ein durch und durch globalisiertes Produkt. Bevor aus einem Mastschwein Wurst, Steak oder Separatorenfleisch wird, frisst es eine Tonne Futter (das oft aus Übersee stammt). Ein Bulle verschlingt gar sechs Tonnen, bis er anderthalb Jahre alt und schlachtreif ist.
Fast jeder zehnte Liter Süßwasser, den die Menschheit verbraucht, fließt in die Viehhaltung. Kunstdünger und Gülle vergiften vielerorts unzählige Liter Grundwasser, eine Folge von Überdüngung. Neun von zehn seit 1970 gerodeten Hektar des Regenwaldes am Amazonas wichen Weideland. Schon 30 Prozent der weltweiten Landfläche nimmt die Viehzucht in Beschlag. Und während in der westlichen Welt der Fleischkonsum mittlerweile halbwegs konstant ist, steigt er in China und Indien rapide an. Nach FAO-Schätzungen wird sich der globale Fleischverbrauch bis 2050 fast verdoppeln. Man muss nicht lange rechnen, um das Katastrophale in dieser Prognose zu erkennen.
Aber sind nicht wenigstens Bioprodukte ohne Konflikte zu konsumieren? Schön, wenn es so einfach wäre. »Es gibt kein gutes Fleisch, wenn man alle Kriterien gleichzeitig berücksichtigen will«, sagt Achim Spiller, Professor für Agrarökonomie an der Universität Göttingen. Er erforscht vor allem, wie Bioprodukte gekauft und vermarktet werden. Gerade hat er eine Empfehlung für ein neues europäisches Tierschutzlabel ausgearbeitet. Immerhin sind Abstufungen möglich: Für den Umweltschutz seien tierische Produkte aus ökologischer Landwirtschaft klar von Vorteil, sagt Spiller. Auch beim Tierschutz liege Bio vorn, »bei der Tiergesundheit ist Bio allerdings nicht viel besser als die konventionelle Haltung. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben sind in diesem Bereich sehr groß.«
Makellos ist Biofleisch also nicht. Ein riesiges Problem vor allem in der Schweine- und Geflügelmast ist der Einsatz von Soja als eiweißreiches Zusatzfutter. Der ist nach der EG-Ökoverordnung erlaubt, solange es sich nicht um genetisch veränderte Sorten handelt. Zwei Drittel des in Europa verwendeten Sojafutters stammen aus Südamerika. Der größte Teil davon wächst auf Rodungen, zahllosen Tier- und Pflanzenarten raubt er den Lebensraum. Auf ihn entfällt außerdem ein Großteil jener Kohlendioxidemissionen, welche die Treibhausgasbilanz des Fleischs verschlechtern.
Zwar verzichten einzelne Handelsmarken und einige Verbände – wie Bioland, Gäa und Neuland – auf Futterimporte aus Südamerika. Doch oft steckt auch im Schweinekotelett vom heimischen Ökometzger weit gereistes Sojaschrot. Zieht man also den Klimaschutz als Kriterium hinzu, stehen Fleisch und Milch aus ökologischer Produktion dann kaum noch besser da als konventionell hergestellte Waren.
Geradezu verheerend sieht es bei Rindfleisch aus. Laut einer von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch beauftragten Studie aus dem Jahr 2008 kann mitunter mehr als viermal so viel Treibhausgas bei der Produktion eines Kilogramms Biorindfleisch entstehen wie beim Kilo Fleisch konventionell gemästeter Schweine. Im Vergleich zu herkömmlicher Ochsen- oder Bullenmast fallen bei der Biofleischproduktion rund 60 Prozent mehr Treibhausgase an. Futtern Tiere wie Maxl fast nur heimisches Gras, sieht laut neuen Analysen ihre CO₂-Bilanz zwar noch gut aus. Sobald Protein zugefüttert wird, kippt sie aber.
Spiller erklärt das mit den »hohen Veredelungsverlusten« beim Biorind. Die Tiere leben länger, bis sie geschlachtet werden, und brauchen in dieser Zeit mehr Futter. Gewöhnlich gehaltene Rinder sind produktiver. Pro Kilogramm Treibhausgas, das sie ausstoßen, liefern sie mehr Milch und Fleisch. »Ökoverfahren sind umweltfreundlicher, einige haben aber ein Problem mit der Effizienz«, sagt Jesko Hirschfeld vom Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, der federführende Wissenschaftler hinter dem Foodwatch-Bericht.
Sonderlich stattlich ist das Tier, dem Wolfgang Burreiner gerade das Bolzenschussgerät auf die Stirn drückt, wirklich nicht. »Er ist ja auch noch jung«, sagt Stelzl. Normalerweise hätte er noch einige Wochen gewartet, doch seine Stammkunden hatten Bedarf angemeldet.
Der Schuss bellt dumpf durch den Schlachtraum. Der Stier bricht zusammen, wie vom Blitz getroffen. Sofort schlitzt Burreiner mit einem Messer die Haut an der Kehle auf, sticht durch das Fleisch und durchtrennt die Halsarterie mit einem sicheren Schnitt. Dampfend strömt das Blut im Rhythmus des gerade noch schlagenden Herzens über den chirurgiegrünen Fußboden. Der Bolzen hat das Tier nur betäubt. Nun verrinnt das Leben des Rindes unwiederbringlich im Abfluss. Muskelreflexe lassen die Beine noch kurz zucken, mit einem Seufzer presst der zusammensinkende Brustkorb die Luft aus den Lungen. Die Augen sind starr, der Stier ist tot.
Wenn er schon sterben musste, dann war dies ein vorschriftsmäßiges Ende. »Tiere sind so zu betäuben, dass sie schnell und unter Vermeidung von Schmerzen oder Leiden in einen bis zum Tod anhaltenden Zustand der Empfindungs- und Wahrnehmungslosigkeit versetzt werden«, schreibt die Schlachtverordnung vor. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Klaus Troeger, Leiter des staatlichen Instituts für Sicherheit und Qualität bei Fleisch in Kulmbach, hat bei seinen zahlreichen Schlachthofbesichtigungen beobachtet, dass etwa jedes hundertste Schwein noch einmal im Siedebad erwacht, wenn ihm Haut und Borsten abgebrüht werden.
Der Grund: Im Großschlachthof bleiben dem Schlachter pro Tier nur wenige Sekunden, um die Hauptschlagader zu durchtrennen. »Im Akkord trifft er nicht immer, oder er vergisst sogar mal ein Tier«, sagt Troeger. Hochgerechnet sterben 400.000 Schweine jährlich qualvoll im Kessel. Ähnliches geschieht in der Rinderschlachtung, auch wenn die längst nicht so stark beschleunigt ist wie die von Schweinen oder Hühnern.
Die »ethische Fleischqualität« ist für Troeger ein weiteres Kriterium bei der Suche nach dem guten Fleisch. »Wir müssen nicht nur das Leben der Tiere betrachten, sondern auch ihr Sterben.« In seiner Kulmbacher Versuchsschlachterei hat er eine neue Tötungsbox für Rinder installieren lassen. Zunächst wird hier der Kopf vorsichtig fixiert, damit der Bolzenschuss nicht ins Leere gehen kann. Danach bricht das betäubte Tier nicht unkontrolliert zusammen, sondern wird von Fangbügeln gehalten, bis der Schlachter die Hauptschlagader geöffnet hat und das Tier innerhalb von wenigen Augenblicken ausgeblutet ist. »15 Tiere schaffen wir damit pro Stunde. Wir könnten die Zahl verdoppeln, ohne den Tierschutz zu vernachlässigen.« Große Schlachthäuser aber töten stündlich 75 Rinder.
Wolfgang Burreiner hat den Stier an den Hinterbeinen aufgehängt und beginnt an den Fußgelenken mit dem Häuten. Mit schnellen Schnitten trennt er die Haut vom darunter liegenden Fettgewebe. In industriellen Schlachtereien erledigen das Maschinen binnen weniger Augenblicke, Minuten später ist das Tier ausgenommen und mit einer Säge der Länge nach halbiert. Anders beim Nebenerwerbsschlachter in Kemerting, er öffnet mit einem langen Messer die Bauchdecke. Der Geruch von Dung und Urin, von leicht vergorenem Gras liegt in der Luft. Bis zu den Ellbogen verschwinden Burreiners Arme im toten Tierleib, er hebt den riesigen, mit Gras gefüllten Pansen und die drei anderen Mägen heraus.
Beidhändig nimmt er das Schlachtbeil und teilt den Körper mit fünf, sechs gezielten Hieben mitten durch die Wirbelsäule. Er schält das Rückenmark heraus und legt es zum übrigen »Risikikomaterial« – wie das seit BSE heißt – in die Konfiskattonne. Fast eine Stunde dauert es, bis zwei nackte Rinderhälften in der Kühlkammer hängen, wo das Fleisch zwei bis drei Wochen reifen soll. Der Schlachter spritzt den grünen Boden ab und sterilisiert die Messer. Der animalische Geruch ist dem der freigelegten Teilstücke gewichen. Im Lauf der letzten Stunde hat sich das Tier in Fleisch verwandelt.
Nur 55 Prozent des Lebendgewichts eines Rinds gelangen später für den menschlichen Verzehr in den Handel. »Bei einem schweren Bullen können es auch mal 60 Prozent sein«, sagt Troeger, bei Schweinen immerhin 80 Prozent. Auch die möglichst vollständige Verwertung eines Tiere sei aber eine ethische Frage. »Wir vergeuden sehr viel Fleisch.« Viel bleibt an den Knochen, vor allem an der Wirbelsäule hängen, das man mit einem sogenannten Separator mit hohem Druck herunterschälen kann.
So gewonnenes Fleisch muss in Deutschland allerdings gekennzeichnet werden – und ist somit praktisch unverkäuflich. »Früher war Separatorenfleisch ein übles Produkt, eine Mischung aus Knochengrieß und Fleischbrei. Heute kann man das sogar zu Rohwurst verarbeiten, es ist qualitativ nicht schlechter als Hackfleisch«, erklärt Troeger, und dann schwärmt er von den Separatorenfleisch-Geflügelwürstchen eines Kollegen, »die waren richtig knackig«.
Welches Fleisch also essen? Für die Umwelt, die Tiere und das Klima wäre ein totaler Verzicht das Beste. Um aber auch den Bedürfnissen des Menschen gerecht zu werden, rät zum Beispiel Foodwatch zu Fleisch und Milch aus ökologischer Landwirtschaft – davon aber wenig. Eine Empfehlung, der sich die meisten Experten anschließen können. Der geringeren Produktivität bei der Herstellung müsse man eben mit niedrigerem Konsum entsprechen.
Konkret hieße das: Statt derzeit durchschnittlich 60 Kilogramm Fleisch sollte jeder Bundesbürger nur noch 20 Kilo pro Jahr essen. Auf ein Drittel der Milchprodukte und auf jedes zweite Ei sollte er verzichten. Das wäre wohl auch gesünder, entspräche es doch in etwa den Mengen, welche die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt.
Doch öffentlich zu Verzicht aufzurufen ist heikel. Nur Einzelne tun es, etwa Sir Nicholas Stern, Verfasser des »Stern-Reports« über die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Der ehemalige Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, empfahl eine Rückkehr zum Sonntagsbraten. Paul McCartney wirbt für den »fleischfreien Montag«. Anders Ilse Aigner (CSU), meist mehr Landwirtschafts- als Verbraucherschutzministerin: Sie hält zwar einerseits die Empfehlungen der DGE hoch, will das andererseits aber nicht als Aufruf zum Verzicht verstanden wissen.
»Weniger und bio« ist für die einen die perfekte Lösung. Für den Kulmbacher Fleischforscher Wolfgang Branscheid ist es eher eine schöne Utopie. Er hat verschiedene Nachhaltigkeitskonzepte analysiert und glaubt nicht daran, dass Ökolandbau allein den Appetit der Menschheit stillen kann. »Der Fleischkonsum in Deutschland mag stagnieren, und selbst wenn er zurückgeht, in anderen Ländern steigt er dramatisch. Wir müssen Wege finden, die notwendigen Mengen nachhaltig herzustellen«, sagt er. »Verzichtsappelle sind schön und gut. Aber wir müssen auch alle technischen Möglichkeiten nutzen« – Idyll ohne Effizienz genügt nicht.
Beispiel Ställe: In der Treibhausgasbilanz stehen ausgerechnet die vom Tierschutz verfemten Spaltenböden am besten da. Am schlechtesten schneiden Ställe mit viel Einstreu ab, die nur selten gewechselt wird. Darin verwandeln Mikroorganismen Fäkalien und Stroh zu Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Ähnlich gut wie Spaltenböden sind aber Zwei-Flächen-Ställe, die nur an den Futterstellen Spalten haben, durch die die Fäkalien in eine darunter liegende Grube fallen, während die Liegeboxen mit Stroh eingestreut sind.
Branscheid attestiert der europäischen Ökoverordnung eine »extreme Technikfeindlichkeit«. Das Verbot, Biotierfutter mit Aminosäuren zu ergänzen, regt ihn richtig auf. »Die Tiere könnten ihre Futterration viel besser verwerten, wenn man ihnen die mangelnden Komponenten zufüttern dürfte.« Schweine oder Hühner würden damit bei geringerer Futtermenge schneller Masse zulegen.
Allgemeine Leistungssteigerung hält Branscheid für die nachhaltigste Strategie: mehr Milch und Fleisch pro Kilogramm Futter. Den Tierschutz will er dafür modern interpretieren. Das bedeutet: Ställe, in denen sich die Tiere wohlfühlen, Hochleistungsfutter aus heimischem Anbau, das ihre Gesundheit schützt. Denn »mit ökologischer Landwirtschaft im Sinne der EU-Verordnung werden wir die Menschheit nicht satt bekommen«.
Beides wird nötig sein: ein Verbraucher, der mit möglichst gutem Gewissen maßvoll genießen will, und ein Landwirt, der mit Hightech ethisch vertretbares Fleisch produziert.
Draußen vor dem oberbayerischen Schlachthaus ist es warm geworden. Die Kühe rupfen am kurzen Gras oder liegen in der Sonne und lassen die Mikroben in ihren Mägen ihr klimaschädliches Werk verrichten. Mittags wird der Mann vom Veterinäramt zur Fleischbeschau kommen. Vorher stirbt ein weiteres Rind. »Komm Maxl«, beschwört Burreiner das Tier. Seine Artgenossen blinzeln in die Sonne. Sie zucken nicht einmal mit den Ohren, als es dumpf knallt und der zweite Stier an diesem Morgen zu Boden geht.
Lion will Tiere schützen, nicht essen. Über die erste moralische Entscheidung ihres Kindes – und den Ärger damit.
Von FOCUS-Autorin Kerstin Holzer
Brigitte Bardot hat das Leben vieler Männer geprägt. Auch das meines Sohnes.
Es war in den Pfingstferien vergangenen Jahres, als ich Lion, 8, für einen Ausflug vom südfranzösischen Strand nach St. Tropez locken wollte. Lion: „Ich will am Meer bleiben.“ Ich: „Es gibt Spitzeneis da. Und vielleicht treffen wir Brigitte Bardot, die ist Tierschützerin, genau wie du.“ Lion nämlich begeisterte sich seit Langem für die Belange von Tieren, theoretisch zumindest. Während er Tränen wegen zertretener Regenwürmer auf Straßen oder zerhackter Fische bei der „Nordsee“ vergoss, blieb die Versorgung unserer Hauskatzen meine Aufgabe.
Die Bardot zog, und während der Fahrt nach St. Tropez erzählte ich munter vom Privatzoo des Stars, seinem vegetarischen Leben und, dummerweise, vom Kampf für die Robben. Was die Jäger denn von ihnen wollten? Na, die Felle der Robbenbabys. Das war der Moment, der unser Leben ändern sollte. Tränen auf der Rückbank. „Die Menschen sind so gemein! Ich esse jetzt kein Fleisch mehr.“
Wurstbrot-Boykott
So sprach Lion, und so kam es. Zurück im Schulalltag, verweigerte er sowohl das Wurstbrot für die Pause als auch das geliebte Schnitzel in der Mittagsbetreuung. Nun muss man die erste moralische Entscheidung seines Kindes unbedingt unterstützen, mahnen die Experten. Die ersten Tage gestaltete ich also mit Pause aus Paprikastreifen und Käsewürfeln und abendlicher Pasta, fest überzeugt, es handle sich um eine vorübergehende Phase ohne gesundheitliche Schäden. Ich würde doch nicht künftig abends regelmäßig kochen müssen, um das verweigerte Mittagessen in der Schule zu kompensieren?
Die Wochen verstrichen, mein Sohn wurde radikaler: Nur unter Androhung schwerer Mangelerscheinungen (mickrige Muckis!) war er davon abzuhalten, auch auf Eier, Milch und Yoghurt zu verzichten. Er aß keine Gummibärchen auf Kindergeburtstagen (Gelatine! Woher wusste er das?) und keine Würstchen auf Grillpartys. Im Biergarten gerierte er sich als Prediger: „Das sind Fleischknochen, die du isst. Eklig.“ Die vegane Kinderfrau schwor Stein und Bein, Lion nicht infiltriert zu haben, freute sich aber über die Veränderungen in unserem Kühlschrank.
Tofuwürstel-Grillerei
Dieser ließ zunehmend auf eine öko-fundamentalistische Gutmensch-Familie schließen. Ich kochte nun nicht nur regelmäßig abends, sondern oft sogar zwei Gerichte: ein Steak für mich, vegetarisch für Lion. Da berufstätig, schummelte ich mit Fertiggerichten aus dem Biomarkt, dessen Kühltheke ich herzhaft zu hassen lernte. Tofu-Bratfilets (gelbliche Quadrate), „Glückssterne“ mit Gemüse, grün-braune Sojaschnitzel von der Konsistenz aufgeweichter Hornhaut. Ich weiß nicht, wie Vegetarier fröhlich bleiben können. Lion fragte zaghaft an, ob die Kruste vom Schweinebraten eigentlich wirklich Fleisch sei oder vielleicht nur ... Haut?
Nach einem langen Sommer öder Tofuwürstel-Grillerei ereilte Lion ein Wadenkrampf. Eisenmangel, munkelte ich drohend. Künftig gab es freitags Fisch und sonntags Fleisch, natürlich bio. Lion protestierte nur pro forma. Im Herbst gestand er in der Mittagsbetreuung, er sei kein Vegetarier mehr, nur noch Tierschützer.
A. schrieb:
>
> Ich stimme Sarukhanyan zu. Die Aussage "Ich bin
> Veganer/vegan" impliziert für das uninformierte Ohr folgendes:
> "Du weißt nicht genau, was ich bin, ich bin dir unbekannt"
> "Ich gehöre einer Randgruppe an"
> "Indem ich mir einen Namen gebe, den du nicht kennst, grenze
> ich mich von dir ab > Ich bin anders als du > Ich will keinen
> Umgang mit dir"
> "Ich bin Punker/Moslem/Homosexueller oder etwas Ähnliches,
> was dir fremd und gefährlich erscheint, womit du dich nicht
> auseinander setzen willst; wenn du nicht aufpasst, rotten wir
> uns zusammen und bedrohen dich"
Das trifft alles genauso auf "Tierrechtler" zu. (Die meisten wissen nur, was "Tierschützer" sind und vermischen diese Begriffe fatalerweise, was nicht zuletzt durch den Neuen Tierschutz gefördert wird.) Spricht also kaum gegen die Begriffsverwendung des Veganismus.
> Wenn ich erkläre, dass ich den Kuchen nicht esse, weil dafür
> auch Hühner sterben, ist der Gastgeber interessiert, Viele
> sind darüber tatsächlich nicht in der Gänze informiert.
> Sage ich, dass ich Veganer bin, ist beim Kuchengeber die
> Klappe zu; aha, so einer der kein Fleisch ist, Spinner, kann
> sich ja wohl mal zusammen reißen.
Das genauso wie das:
> Im Gegenteil verdeutliche ich, wie ich lebe,
> was der Ausdruck Veganer nicht tut.
ist aber Ursache eines fehlerhaften Veganismusverständnisses, das durch die Mode-Veganer hervorgerufen wird. Ziel kann es nicht sein, deshalb davon abzurücken, sondern verstärkt für die richtig Veganismusdefinition einzutreten (die, die klarmacht, dass Veganismus zwangsläufig ethisch motiviert ist und "ich bin vegan" deshalb mit "ich lehne Tiermord etc. ab" identisch ist).
Sarukhanyans sonstige Hinweise, dass das ethische Argument immer an erster Stelle stehen soll und erst dann die anderen (Gesundheit, Umwelt, Geschmack), werden hier ja schon lange vertreten.
Mensch, hier ist ja leider nicht so viel los, schade. Ich hoffe, ich bekomme dennoch ein paar Antworten.
Freue mich die Seite gefunden zu haben, bzw. sie hat mir jemand bei meinvz/studivz empfohlen.
Ich lebe seit einem Jahr vegan und bin nun in der 14. SSW. Ich fühle mich sehr sicher und auch gesund, meine Blutwerte bestätigen dieses.
Mich würde interessieren, wo ihr entbunden habt. Wir waren vor drei Wochen in einem Geburtshaus, da hat es mir gleich gefallen. Tolle Atmosphäre, tolles Licht und die Hebammen alle sehr nett und man kam sich nicht wie eine von vielen vor.
Heute waren wir in einem Uni Klinikum. Meine Laune hatte Tiefpunkt erreicht. Gleich zu Anfang war die Rede von Risikoschwangerschaftsstation und von Geburtseinleitung nach 24 Stunden. Die Räume waren nicht bunt und nett, alles war kühl, grell und stinkend. Ich war kurz vor einem Kreislaufkollabs, weil ich die Luft nicht mal vertragen habe.
Ständiger Schichtwechselt und Hebammenschülerinnen sowie Assistenzärzte, die dir mal unter die Lucke ( :) ) schauen, sei da Gang und Gebe.
Mein Freund findet das Krankenhaus sicherer. Er ist um die Gesundheit von mir und dem Kind besorgt. Ich keinesfalls. Ich habe zwar Angst vor der Geburt, weil ich Probleme mit dieser Intimität habe, aber ansonsten habe ich keine Ängste um meine Gesundheit oder die meines Kindes.
Ach das ist alles so schwierig.
Freue mich auf Nachrichten.
Im Zuge der Kampagne für einen "fleischfreien" Tag bejubelt der Tierschutz die Zusage von Schwerin. Dort wird erklärt:
Zusammengefasst: Es werden (ganz in Übereinstimmung mit der Tierschutzverbandsargumentation) ethische Aspekte völlig ausgeklammert, marginalisiert und indirekt vehement abgelehnt. Es wird klar gemacht, dass dieser eine Tag nur akzeptiert wird, da es nur bei einem Tag bleiben soll. Und das beste: Es ändert sich überhaupt nichts. Freitags gibt es "traditionell" ohnehin Fischleichen, so auch hier. Die einzige Änderung besteht darin, mit einer marginalen (hier wohl mit gar keiner) Änderung für sich und seinen Unveganismus Werbung zu machen.
Noch jemand der Meinung, das sei ein Schritt in die "richtige Richtung"?
Wenn Schweine für die Wissenschaft unter Schneemassen sterben, ist das keine Tierquälerei. Ob Forschung oder Schlachtbank, das Leid bleibt dasselbe.
Um die genauen Todesumstände von Lawinenopfern zu untersuchen, startete ein internationales Forscherteam Anfang des Jahres im Ötztal den Feldversuch: 29 Schweine sollten im Schnee vergraben werden und unter genauer Beobachtung für die medizinische Forschung sterben. Tierschützer setzten das Team mit hasserfüllten E-Mails und öffentlichen Protesten so unter Druck, dass sie den Versuch schließlich abbrachen – zehn Schweine waren bis dahin schon unter Schneemassen verendet, die übrigen Tiere kamen in die Obhut des Tiroler Tierschutzvereins. Die Tierschutzvereinigung Vier Pfoten und der deutsche Verein Bürger für artgerechte Nutztierhaltung hatten zudem Anzeige wegen Tierquälerei gegen drei der Wissenschaftler erstattet.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat die Ermittlungen nun nach nur einem Monat eingestellt, weil sie keine Anzeichen für Tierquälerei feststellen konnte. Das Forschungsprojekt sei zudem ordnungsgemäß eingereicht und genehmigt worden, hieß es. Die Entscheidung ist richtig, schließlich sind die Auflagen für einen solchen Tierversuch in Österreich ebenso wie in Deutschland hoch.
Sie müssen dem Ansatz der"drei R" entsprechen: Reduction, refinement und replacement. Also die Verringerung der Zahl der Tierversuche insgesamt, die Verbesserung der wissenschaftlichen Methoden und somit weniger Leid für die Tiere und schließlich – so weit möglich – den Ersatz von Tierversuchen durch andere wissenschaftliche Methoden.
Wenn aber Menschen unter Schnee verschüttet werden, zählt allein deren Rettung, es bleibt keine Zeit, die Antwort auf wissenschaftliche Fragen zu finden. Derer gibt es aber genug: Sterben Lawinenopfer, weil sie ersticken oder erfrieren? Ist eine erhöhte Kohlenstoffmonoxidkonzentration ausschlaggebend? Dieses Wissen wäre für Rettungsärzte Gold wert, sie könnten ihre Ersthilfemaßnahmen danach ausrichten und so Menschenleben retten. Unklar ist auch, warum manche Verschüttete erst nach ihrer Befreiung sterben.
Die geplanten Experimente mit den Schweinen waren auf diese Fragestellungen ausgerichtet, außerdem, so hofften die Forscher, ließen sich die Ergebnisse auch auf andere Formen von Unterkühlung oder Erstickung übertragen. Wie es die Richtlinie verlangt, sollten die Tiere dabei so wenig wie möglich leiden, deshalb wurden ihnen vor dem Transport Beruhigungsmittel verabreicht. Vor den Versuchen wurden sie betäubt und waren also nicht bei Bewusstsein, als sie im Schnee verendeten.
Das Versuchsdesign wurde sowohl von dem Klinikvorstand als auch von dem Tierschutzbeauftragten der Medizinischen Universität Innsbruck geprüft. Außerdem wurde es vom österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung begutachtet, welches Projekte nur genehmigt, wenn es noch keine bekannten Ergebnisse auf diesem Forschungsgebiet gibt.
Nun könnte man anführen, dass die jährliche Zahl der Lawinentoten mit 140 weltweit zu gering ist, um den Tod von 29 höheren Säugetieren zu rechtfertigen. Doch dann müsste man sich mit derselben Vehemenz gegen sämtlichen Verzehr von Schweinen und anderen Säugetieren aussprechen. Vermutlich sind viele der Tierschützer, die sich gegen die Lawinenversuche mit Schweinen stark machen, Vegetarier. Doch noch ist sich die Gesellschaft einig, dass der Mensch Tiere zu seinem eigenen Nutzen töten darf. Nur quälen darf er sie dabei nicht.
Fest steht: Wären die Schweine nicht im Ötztal zu Versuchszwecken erfroren, wären sie auf der Schlachtbank gelandet. Da sie in beiden Fällen vor der Tötung betäubt werden, ist das zugefügte Leid auch in beiden Fällen gleich zu bewerten. Man kann nicht in dem einen Fall von Tierquälerei sprechen, während der andere gängige Praxis ist.
Dass die Versuche durch die Proteste der Tierschützer gestört wurden, ist also keine geglückte Bekämpfung von Tierquälerei, vielmehr haben sie ein wissenschaftlich gerechtfertigtes Experiment behindert. Mit den bisherigen zehn Schweinen ist die Studie der Lawinenforscher nicht repräsentativ, die Wissenschaftler müssen ihre Experimente fortsetzen.
Nicht, daß ich etwas anderes erwarten würde, aber dieser Zeitungsbericht ist mal wieder ein Witz:
- Es wird suggeriert, Veganer würden selbstverständlich (und wohl auch noch ständig) pflanzliche Fleisch-Alternativen konsumieren (als ob sie das "bräuchten").
- Die (statistisch völlig unrelevanten) persönlichen Erfahrungen eines (sicherlich völlig unvoreingenommenen) "Fleischhersteller" werden zititert.
- Als zweite Überschrift für den Artikel dient die Wortgruppe "Vegane Lebensmittel", die damit automatisch mit Glutamat in Verbindung gebracht werden, während die erwähnten veganen Lebensmittel im Artikel selbst die Gruppe bilden, die die mit Abstand geringste Glutamat-Konzentration aufweist, wohingegen Unveganes wie "Parmesan" oder Tütensuppen wesentlich höhere Konzentrationen haben.
Es ist erstaunlich, mit welchen Anstrengungen versucht wird, Veganismus in das negative Umfeld von Glutamat zu rücken, während Unveganismus wesentlich stärker davon betroffen ist.
Die Ernährungsexpertin Dr. Mathilde Kersting bezeichnet, zum wiederholten Male, eine vegane Kinderernährung als Fehlernährung. Ihre Argumentation ist jedoch reichlich lückenhaft.
Die einschlägigen Stellen im Strafvollzugsgesetz lauten übrigens:
Man hat Rechte, wenn man an Wahnvorstellungen leidet und mit seiner Ernährung abstruse Reinheitsvorstellungen egozentrischen Charakters befolgt; man hat keine Rechte, wenn man anhand rationaler Schlußfolgerungen ethischen Charakters mit altruistischen Motiven Leben retten will. Das ist Deutschland 2010.
Jean-Claude Wolf: Tierethik. Neue Perspektiven für Menschen und Tiere, 2. durchgesehene Auflage, Harald-Fischer-Verlag, Erlangen 2005 (Original 1992)
Der Autor ist zur Zeit Professor für Ethik und politische Philosophie an der Universtiät Freiburg in der Schweiz.
Wolf will laut Vorwort ein "Prolegomenon zu einer systematische Tierethik" geben, ohne "eine bestimme Theorie zu verteidigen", sondern verschiedene Argumente darstellen und prüfen. Die eigene Meinung verschweigt er hier dennoch nicht und die lautet, "daß es im Rahmen des Utilitarismus einen direkten moralischen Grund gegen die Tötung bloß empfindungsfähiger Wesen gibt", was sich weniger gegen Singer richtet, sondern eher über ihn hinausgehen soll. Verwunderlich ist seine Vorstellung, mit der "erweiterten Anwendung der goldenen Regel des Jesus von Nazareth" eine Tierethik begründen zu können. Bei dieser Regel ist weniger die Anwendungsbreite das Problem, sondern die Tatsache, daß man unethisches Verhalten anderer wollen kann und man damit berechtigt wäre, die Rechte anderer zu verletzen.
Die Einleitung gibt einen Schnellüberblick über die bisherige philosophische Beschäftigung mit Ethik bezogen auf Mensch-Nichtmensch-Verhältnisse (antike Positionen, Darwinismus, Behaviorismus, Tierpsychologie) bzw. die Sicht auf nichtmenschliche Tiere i.A. (Tierfabeln, Tiersymbolik und -metaphorik). Daran schließt sich ein Überblick über die Tierethikforschung an, der mit Arnold Gehlen beginnt (auch Singer (mit Rückgriff auf Salt) fehlt nicht) und die Einordnung von Tierethik in die Ethikdisziplinen. An Sätzen wie "Die Tierethik richtet sich an alle Menschen, aber sie richtet sich zusätzlich an einige ausgewählte Personen bzw. ihre Amts- und Rollenfplichten – [...] Nutztierhalter, Tierhändler, Jäger und Schlächter" etc. sieht man, daß "Tierethik" an sich keineswegs mit Tierrechten gleichzusetzen ist, sondern erst einmal nur ethische Fragestellungen in Hinblick auf nichtmenschliche Tiere betrifft. Aussagen wie "auch der moralische Wandel von der karnivoren Lebensweise zum Vegetarismus kann auf bereits akzeptierten Elementen der Moral aufbauen – nämlich Mitleid, artgerechte Tierhaltung" ordnen den Vegetarismus zumindest der Tierausbeutung zu, ist aber unkommentiert dahingehend, daß es keine "artgerechte Tierhaltung" geben kann.
Im ersten Kapitel wird gezeigt, wie der Darwinismus die bisherigen entscheidenden Merkmale des Speziesismus (Einmaligkeit des Menschen in Entwicklung, Intelligenz usw.) unterminierte, wohingegen die Religion mit der Gottebenbildlichkeit ihn aufrecht zu erhalten versucht(e). Dabei versagte die Theologie auch in der Erklärung der Schmerzempfindung bei nichtmenschlichen Tieren, wohingegen die Evolutionstheorie es als Warnsignale erklären konnte.
Wolf führt hier die Unterscheidung zwischen einem radikalen und einem milden Speziesismus an. Der erste erlaube keinerlei Berücksichtigung tierlicher Interessen, der zweite hingegen versucht, Tierausbeutung als in bestimmten Fällen unvermeidlich und damit unter Auflagen rechtfertigbar zu etikettieren (er ist also praktisch der Vorläufer der Übernahme der Tierschutzidee durch die Tierausbeutungsindustrie). Er wiederlegt hier auch die Merkmale der Handlungs- und Autonomiefähigkeit als ethisch relevant.
"Folgen des Behaviorismus" ist das zweite Kapitel und erklärt am Beispiel der Tierexperimentatoren, wie der Behaviorismus, eine der ideologische Grundlage des Speziesismus bildet, da er vor moralischen Zweifeln "schützt". Diese Wissenschaftsrichtung betrachtet bei der Untersuchung von nichtmenschlichen Tieren in Tierversuchen lediglich die Reiz-Reaktions-Schemata (das reine "Verhalten") und klammert die psychischen Vorgänge bewußt aus. Es ist praktisch die Fortsetzung Descartes' Ansicht von nichtmenschlichen Tieren als "Maschinen", die rein mechanisch reagieren und deren Leiden in keiner Weise berücksichtigt werden muß bzw. erst gar nicht als faktisch gegeben akzeptiert wird. Fehlte dieser Behaviorismus, müßte die Empfindungsfähigkeit der Tiere akzeptiert werden, erschwert das die Verbrechensausübung.
Das dritte Kapitel ("Der moralische Status von Tieren") beginnt mit den Vorläufern und Wolf mag Recht haben, wenn er Singer und Regan als "wichtige Stationen" bezeichnet, aber hier darf man eben nicht Tierethik mit Tierrechten verwechseln. Sie bemühen sich nur um "die angemessene Behandlung von Tieren", was bei Singer eben "schönes Schlachten" bedeutet. Grundlage für ihn ist der Pathozentrismus, der alleine eben nicht ausreicht.
Nach einigen Worten zum Sentientismus (der nicht mit Utilitarismus gleichzusetzen ist), skizziert er die Positionen Singers (Utilitarismus) und Regans (deontologischer Ansatz). Viele, die Singers "Praktische Ethik" nicht gelesen haben (und damit dessen Implikation auf seine Ethikkonzeption nicht kennen), hätte ein Blick in dieses Buch (Erstausgabe 1990) jedenfalls weitergeholfen, denn dort steht, was ich eben sagte: "Es gibt also keine direkten moralischen Gründe […] gegen die rasche und schmerzlose Tötung von Tieren." Wolf hatte hier schon früher eingewendet, daß nichtmenschliche Tiere als Personen anzusehen gegen tierrechtsverletzenden Utilitarismus helfen könnte. In Bezug auf Regan erläutert er den Unterschied zu Singer und verweist letztlich auch (wenn auch nur indirekt) auf dessen Speziesismus ("Man könnte sagen, daß sein Buch eigentlich 'The Case for Mammal Rights' heißen müßte", aufgrund dessen Ausschluß "niedrig entwickelter" Tiere). Daneben bietet Wolf Überlegungen, die Interessenberücksichtigung aufgrund von Bewußtsein belegen und "Pflanzenrechte" (oder "Naturrechte") widerlegen, sowie Anmerkungen zur Tugendethik. Er erörtert die Position von Mary Midgley, die "kaum an der Erörterung von Konflikte zwischen Menschen und Tieren und deren Auflösung interessiert" ist, sondern eher an der psychologischen Komponente. Sie kommt zum Schluß, eine der Wurzeln des "Humanchauvinismus" stecke in der "Unterdrückung und Mißhandlung von Bestandteilen unserer eigenen Natur" (was hauptsächlich auf die Emotionen bezogen ist).
Das vierte Kapitel widmet sich den "Tierversuche[n] aus moralischer Sicht" und verweist zu Anfang auf das Problem des speziesistischen Rechtfertigungsversuchs, geistig behinderte Menschen moralisch zu berücksichtigen, aber nichtmenschliche Tiere nicht. Diese Menschen werden berücksichtigt, obwohl sie keine "vollwertigen" Personen sind und werden können, mit dem Verweis auf Schmerzempfindung sowie dem Vorhandensein von Wünschen und Gefühlen, also das, was man bei nichtmenschlichen Tieren mit Bewußtsein auch annehmen kann. Auch sollten, so Wolf, Tiere ohne ZNS im Zweifelsfall berücksichtigt werden. Nach Überlegungen, weshalb Schmerzen eigentlich als negativ bewertet werden können/müssen, legt er dar, weshalb Experimente an nichtmenschlichen Tieren "ebenso problematisch sind wie schmerzhafte Experimente an Babys oder an geistig Behinderten". Dabei richtet er sich u.a. gegen das Argument des fehlenden Zukunftsbewußtseins und argumentiert hier gegen den Singers Unsinn (der aufgrund des angeblich fehlenden Zukunftsbewußtseins in einer "schmerzfreie, schnelle Tötung" keine Rechte-Verletzung sieht).
Wolf richtet sich im Weiteren gegen kontraproduktive Argumente gegen Tierversuche (wie deren Bezeichnung als Folter oder der Experimentatoren als Monster oder den Begriff Vivisektion), doch beim Thema "Fleischessen" empfiehlt er Reformismus und meint, "rituelle Tieropfer [seien vielleicht] mit einer generellen Ehrfurcht vor Tieren vereinbar" (nur ist jemand, der mit "Ehrfurcht" getötet wurde genauso tot wie jemand, bei dem das nicht der Fall ist).
Als letztes widerlegt er zwei gängige speziesistische Argumente, zum einen die Behauptung, Menschen hätten aufgrund ihrer "einzigartigen" kognitiven Eigenschaften mehr moralische Berücksichtigung verdient oder daß nur Menschen einen Wert hätten, weil nur sie selbst moralischen handeln könnten. Und zum anderen, nur Menschen seien "beseelt" und "ein Abbild Gottes". Leider wendet er sich nicht gegen diesen unsinnigen Theismus, sondern spricht von Dingen wie "das große Werk der Erlösung".
Um "Ethik, Politik und Tierversuche" geht es im fünften Kapitel. Er nennt "Mitleid" und Tugenden als Prinzipen des "Tierschutzes" und spricht sich gegen Radikalismus in der Tierbewegung aus. Zumindest seine Ablehung argumentativer Fehlargumente (Gesundheit, persönliche Reinheit, Esoterik usw.), die erneute Verurteilung der Wissenschaftsfeindlichkeit von manchem Antivivisektionismus und die Verurteilung von Gewalt gegen Menschen als Aktionsform, sind zustimmungwürdig.
"Interspezieskonflikte", das sechste Kapitel, beginnt mit einem einem "differenzierten Argument gegen Tierversuche", das letztlich gegen "aggressive Tierversuche" gerichtet ist, aber nicht gegen alle. Danach verteidigt der die "Tierethik" gegen den Vorwurf, behindertenfeindlich zu sein (wem man das wohl zu verdanken hat?).
Das siebte Kapitel ("Warum moralisch sein in bezug auf Tiere?") beginnt mit der Frage, warum man überhaupt moralisch handeln sollte. Die Position, weil "Tugend ihr eigener Lohn" sei, findet er unbefriedigend; die Position, man erhielte "himmlischen Lohn", sieht er als Beispiel für "naives Verdienstdenken", das v.a. gesellschaftlich nicht weit führe. Die Position, die Funktion von Moral bestehe "in der Aufrechterhaltung von Eigeninteresse und Geschäftsordnung", sieht er im Utilitarismus vertreten (Gesamtnutzen stehe im Vordergrund), aber es beantworte auch nicht, warum man als Individuum moralisch handeln solle. Er stimmt vielmehr Mill zu, der meint, die Vermeidung von Fremdschädigung ist auch mit dem Individualwohl vereinbar und daher vermeidbar.
In Bezug auf nichtmenschliche Tiere führen viele Positionen zu Negativantworten. Letztlich scheint laut Wolf ein starker Alturismus erforderlich zu sein. Weitere Motive seien Mitleid, Sanktionsdruck von Pro-Tier-Organsitationen und letztlich Kritik an menschlichem Umgang mit der Natur im Allgemeinen.
Im Weiteren kritisiert er auffällig die Kontraproduktivität der Tierschutzbestrebungen, Reformen zu erwirken, die "das Leiden reduzieren". Vielmehr bedürfe es die Einwirkung auf das Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen" der Bevölkerung. Diese fast zwanzig Jahre alte Feststellung hätten einige mehr berücksichtigen sollen. Letztlich läßt sich die Notwendigkeit moralischer Berücksichtigung von nichtmenschlichen Tieren nicht allgemein, d.h. mit einem konkreten Argument, beantworten.
Im neuen Nachwort plädiert er ausdrücklich auf der Empathie als relevantem Motiv und nimmt seine Verurteilung des Radikalismus etwas zurück.
Fazit: In seiner Analyse verschiedenen Positionen, Richtungen und auch einzelner Argumente leistet das Buch viel auf wenig Raum. Bei Fragen der konkreten Praxis gibt es jedoch die genannten negativen Inhalte, auch wenn diese nicht sehr dominant sind.
Wenn man es mit seinem Zeitbezug liest, ist es als Einführung, was Tierethik bedeutet (und vor allem auch, was sie nicht bedeutet), empfehlenswert, wobei neuere Strömungen hier nicht vertreten sind.
Na wenn Deine Lehrer um Deine Gesundheit besorgt sind, müsste ihnen ja daran gelegen sein, dass Du auf der Klassenfahrt auch was Vernünftiges isst, und Dich nicht fünf Tage lang gezwungenermaßen nur von Obst ernährst (obwohl natürlich im äußersten Notfall auch das möglich wär). Von daher würd ich mich da an Deiner Stelle auf keine längeren Diskussionen einlassen, sondern die betreffenden Aufsichtspersonen einfach selbstbewusst, sachlich und höflich vor vollendete Tatsachen stellen (wie schon vorgeschlagen: idealerweise mit den Eltern im Rücken und mit ausreichend Vorbereitungszeit).
Du bist da ja keine Bittstellerin mit den exotischen Wünschen einer Diva, sondern hast das Gesetz auf Deiner Seite. Von daher muss am Ende eh Deine vegane Ernährung gewährleistet sein - egal wie sich Deine Lehrer im Vorfeld anstellen.
Das wird schon! :o)
Norm Phelps bemüht sich, den Neuen Tierschutz zu verteidigen: In Praise of 'The New Welfarism'. Allerdings ist an seiner Verteidigung nichts neu, sondern es ist die ewig alte Leiher von Argumenten, die längst widerlegt sind. Auf diese Widerlegungen bzw. Gegenargumente, geht er nicht ein, sondern spult gebetsmühlenartig die alten Phrasen herunter.
Angefangen mit:
Beide wollen eigentlich das gleiche? Nein, wollen sie nicht. Während der Neue Tierschutz nur behauptet, die totale Abschaffung sei das Ziel, arbeitet er nachweislich dagegen. Auch wenn es einzelne Aktivisten gibt, die möglicherweise tatsächlich der Tierrechtsidee anhängen, gilt das nicht für die Führer all dieser Organisationen. Die wissen genau, daß das, was sie tun, nicht zur Abschaffung führt. Sie sind es schließlich, die die Kampagnen und Themen danach ausrichten, daß diese möglichst gut auf potenzielle Spender zugeschnitten sind, und nicht danach, was sie gegen die Tierausbeutung bewirken.
Und wenn, wie er behauptet, "vegan campaigns" unterstützt würden, wieso findet man dann nie etwas davon (außer Alibi-Nennungen des Begriffs, wenn überhaupt)? Alles, was ich sonst lese, ist "veggie" oder "vegetarisch".
Phelps Rhetorik unterscheidet sich nicht von der der Tierrechtsgegner, so seien Kampagnen, die allen Ernstes die Abschaffung von Tierausbeutung und damit persönlichen Veganismus fordern "rigid, ideologically based orthodoxy". Die guten Tierschützer hätten hingegen "a more flexible and pragmatic approach". Mit "pragmatisch" meint er wahrscheinlich, mit Tierausbeutern zusammenzuarbeiten. Ich würde das eher Kollaboration nennen.
Seine Begründung, weshalb man auch tierschützerische Ansätze bräuchte, leitet er aus folgenden Gegebenheiten her.
Erstens sei der Tierproduktkonsum extrem stark im kulturellen Gedächtnis und der täglichen Lebenspraxis verankert. Wieso das irgendwie für Tierschutz sprechen würde, ist mir jedoch unklar.
Zweitens:
Das erste ja, aber das zweite? Große Tierschutzorganisationen sind Multi-Millionen-Euro/Dollar-Unternehmen, die Duzenden Menschen feste Vollzeitanstellungen gewähren. Wenn das kein "profitieren" ist, dann weiß ich auch nicht.
Drittens:
Die meisten? Wohl kaum. Für die meisten Menschen sind Tierprodukte lediglich Nahrungsmittel u.Ä., die zu konsumieren sie erzogen wurden. Die Alternativen sind einfach und reichlich vorhanden, sodaß die wenigsten Menschen Probleme bei der Umstellung haben, sobald sie ausreichend informiert sind. Die Information ist das Problem und all die Tierschützer, die nicht oder schlecht über Veganismus informieren bzw. ihn sogar als zu radikal und zu schwierig diskreditieren, sind das Grund dafür, daß die Neuveganerrate noch niedrig ist. Die Menschen, die wirklich unter keinen Umständen Tierprodukte durch Alternativen ersetzen wollen, sind eine absolute Minderheit.
Der gleiche Unsinn anders:
Ich habe von noch niemandem gehört oder in irgendeiner Diskussion gelesen, daß er glaube, seine Gesundheit hinge von Tierversuchen ab. Anders würde sich auch kaum erklären, weshalb 90% der Menschen bereits gegen Tierversuche sind. Auch hier sind die Tierversuchsbefürworter die Minderheit und nicht der Normalfall.
Viertens:
Auch hier ist mir unklar, wo diese vielen Menschen, die das tun, herkommen. Der Großteil der Menschen (wahrscheinlich alle) ist im Gegenteil der Meinung, daß das Verursachen "unnötiger Schmerzen" unethisch ist. Speziesismus ist nicht, wie er darstellt, eine tiefverankerte Ideologie, von der jeder Einzelne absolut überzeugt wäre, sondern in erster Linie ein sozialer Zustand. Fast alle Menschen haben oder hatten "Haus"tiere, die meist auch außerhalb ihrer Funktion gut behandelt wurden. Die wirklich überzeugten Speziesisten sind auch hier die Minderheit. Der gesellschaftliche Speziesismus ist ohne Frage stark, aber Phelps setzt eindeutig falsche Akzente.
Es ist eine beliebte Masche der Tierschützer, Menschen für zu dumm für die Tierrechtsidee zu erklären. Die Praxis beweist das Gegenteil: Immer wieder kann man von Menschen lesen, sie hätten irgendein Video über Tierausbeutung gesehen und dann für eine geraume Zeit die damit verbundenen Tierprodukte nicht mehr konsumiert. Die Überzeugung ist ohne weitere Unterstützung nicht nachhaltig, aber sie verstehen eindeutig, daß es falsch ist und daß sie mit ihrem Konsum dafür verantwortlich sind. Veganismusaufklärung funktioniert sehr wohl, wenn man sie nur machen würde.
Fünftens und letztens:
Unangenehme Wahrheiten erzeugen Widerstand. Richtig, und weiter? Das ändert nichts daran, daß die vollständige Offenlegung des Fehlverhaltens notwendig und ein wichtiger Faktor für das Verständnis ist. Neuveganer (notwendigerweise ethisch motiviert) sind in erster Linie froh und erleichtert, daß sie die Periode ihrer Mitverantwortlichkeit für Tierausbeutung hinter sich haben.
Die Stärke der Verdrängung ethischer Fakten ist begrenzt und funktioniert nur so gut, so wenig die Menschen mit der Wahrheit konfrontiert werden. Erst die Konfrontation erreicht den Umdenkprozeß, nicht die ständige Verschiebung und das Schönreden der Fakten wie es die Neuen Tierschützer praktizieren.
Bei diesen Prämissen wundert es wenig, daß Phelps zu fehlerhaften Schlußfolgerungen gelangt. Eine schließt er gleich an den letzten Punkt an.
Damit reduziert er nicht nur die menschliche Psyche auf die Pole totale Annahme und totale Ablehnung, sondern verknüpft "abolitionistische Kampagnen" auch wie selbstverständlich mit dem letzten. Menschen mit der ganzen Wahrheit auf einmal zu konfrontieren, erzeugt selbstverständlich oft Ablehnung, die ist jedoch selten von Dauer. Der Umdenkprozeß dauert meist einige Zeit, er kommt aber nur am Ziel (Veganismus) an, wenn darauf fokussiert wurde. Gerade weil das Thema Ablehnung erzeugt, werden die Menschen immer nur so weit gehen, wie sie müssen und nicht weiter. Da von Neuen Tierschützern nur auf "weniger Fleisch" oder Vegetarismus fokussiert wird, ist klar, weshalb die Menschen genau bis dorthin und nicht weiter gehen.
Wir lernen von Phelps: Die Bürgerrechtsbewegung in den USA hat in Wirklichkeit gar nicht funktioniert. Daß sofortige und kompromißlose Gleichstellung gefordert und Gradualismus abgelehnt wurde, war ein zu großer Schock für die Restbevölkerung und daher gibt es bis heute offizielle Rassentrennung. Oder ohne Ironie: Selbstverständlich nicht. Radikalismus ist der Faktor für wirklichen und effektiven Fortschritt, wohingegen Gradualismus, der sich im Reformismus manifestiert, ewig langsam Pseudo-Fortschritte erreicht. Ohne eine breite, kompromißlose Bewegung, wird es nicht vorwärts gehen (und die wird von Neuem Tierschutz verhindert).
Sein Glanzstück ist die Verteidigung von unlogischen Taktiken, weil die Welt unlogisch sei.
Wer sich fragt, wieso hier Unlogik verteidigt werden muß, braucht sich nur einmal die Methodik von Neuem Tierschutz anzusehen. Es ist das gleich wie der Unterschied zwischen Vegetarismus und Veganismus (und trifft auch insofern zu, da Neuer Tierschutz für ersten und gegen zweiten ist): Veganismus ist langweilig einfach, er sagt, keine Tierprodukte in irgendeiner Weise zu konsumieren. Erst ("ethisch" motivierter) Vegetarismus ist interessant: Schweine und "Mast"hühner dürften aus ethischen Gründen nicht umgebracht werden, aber Rinder und "Legehennen" dürfen es. Um den ethischen Unterschied zu erklären, der das eine verdammt, aber das andere rechtfertigt, braucht man eine ganze Menge Unlogik. Ähnlich beim Tierschutz: "Pelz" soll niemand tragen, aber "Leder" und "Wolle", obwohl in sehr viel größerem Umfang konsumiert, werden nicht angeprangert. Zu erklären, weshalb Schafe ethisch wichtiger sind als Nerze, braucht wiederum eine ganze Menge Unlogik - im Gegensatz zur langweilig eintönigen Tierrechtsposition, beides als gleich falsch anzusehen (und daher nie nur eines zu thematisieren).
Seine Behauptung, die Welt sei unlogisch (oder die Menschen zu dumm, logisch Konzepte zu begreifen), widerspricht schlichtweg der einfachsten Alltagsempirik. Das erste, worauf sich angegriffen fühlende Personen bei einem "Anti-Pelz-Stand" hinweisen, sind die (vermeintlichen) "Leder"-Schuhe, denn sie wissen genau, daß das ethisch nicht besser ist. Die Argumentation funktioniert nur, wenn man logisch konsistent Tierrechte und nicht weniger fordert.
Praktisch sieht es für ihn so aus:
Übersetzt heißt das, man brauche Tierschutz-Ablaßhandel, "Gütesiegel" für tierschutzgerechte Tierausbeutungsprodukte und dgl., was die Menschen vom Veganwerden abhält, um letztendlich die Tierausbeutung zu beenden. Warum man die Tierausbeutung auf einer neuen Ebene (die der "tierschutzgerechten" Tierausbeutung) festigen soll, um sie abzuschaffen, ergibt auch bei der tausendsten Wiederholung keinen Sinn.
Apropos Wiederholung:
"Schritt für Schritt" funktioniert nicht, wenn es die falsche Richtung ist. Die Tierausbeutung umzugestalten und die eine Sorte Käfig (Legebatterien) durch eine andere ("Bodenhaltung") zu ersetzen, ist kein Schritt in Richtung Abschaffung. Ein Verbot von Tierversuchen an Affen zu fordern, weil sie menschenähnlich sind, ist eine Sackgasse, weil Affen die einzigen menschenähnlichen nichtmenschlichen Tiere sind.
Wo bleibt überhaupt der "Plattformeffekt" bzw. das "schrittweise Vorgehen"? Legebatterien sind bereits verboten und das Verbot der Kleingruppenkäfige ist auch beschlossen, wo also bleiben die Kampagnen gegen "Bodenhaltung"? Eigentlich sollte die doch schon seit mindestens einem Monat laufen. Dieser Effekt würde nicht funktionieren, wenn man ihn nicht nutzt, zudem ist das Thema gerade jetzt noch aktuell, es wird also höchste Zeit, damit anzufangen. Komischerweise habe ich aber von keinen Kampagnen gegen "Bodenhaltung" gehört. Wie kommt das? Oder ist es etwa so, daß mit den Legebatterien nur ein unpopulärer Bereich herausgegriffen wurde, mit dem man Aufmerksamkeit erreichen und dadurch Spenden einnehmen konnte, und jetzt, da das mit Kampagnen gegen die "Alternativhaltungs"-Formen nicht möglich ist, das Thema einfach vergessen wurde? (Das würde mich aber sehr überraschen.)
Auch sehr typisch bei Neuen Tierschützer: Sie haben keine Ahnung, was Abolitionismus ist und was er will. Oder sie haben Ahnung, betreiben solche Verleumdung wissentlich:
Aber ja, Abolitionisten wollen, daß Tiere in den schlechtesten Bedingungen bleiben und sie wollen auch Hennen in Käfigen nicht helfen. (Alle ganz böse Menschen.)
Doch auch hier verdreht er die Realität. Abolitionismus ist das einzige, was den Tieren wirklich hilft. Reformismus hilft ihnen nicht, denn es ist nicht besser, wenn ihre Käfige durch andere ersetzt werden. Es hilft ihnen nicht, wenn die Enge des Käfigs durch die Enge durch Tausende andere Tiere ersetzt wird.
Abolitionismus hingegen erreicht Verbesserungen. Um so erfolgreicher er ist, um so eher wird die Tierausbeutungsindustrie anfangen zusammenzubrechen und das beginnt selbstverständlich an den schwächsten Stellen zuerst, also genau dort, wo die Tiere am meisten leiden. Was die Neuen Tierschützer in jahre- und jahrelanger Kleinarbeit zu erreichen versuchen, würde eine breite, abolitionistische Bewegung nebenbei erreichen, aber das wäre natürlich zu einfach.
Der erste Teil hier, Abolitionismus funktioniere nicht, ist eine weitere Wiederholung, interessanter ist die Hinterfragung des zweiten Teils: Warum haben Reformen denn eigentlich Erfolg? Die Tierausbeutungsindustrie ist eine Industrie wie jede andere und würde nie, absolut nie, Veränderungen akzeptieren, die ihr schaden. Sie akzeptieren nur solche, von denen sie profitiert, entweder durch Verbilligung der Produktion oder durch Absatzförderung. Die Reformen, die angeblich schaden würden, erreichen meistens beides: Alte und unrentable Methoden (z.B. Kastenställe für Kälber), werden durch neue und profitablere Methoden ersetzt (Kälbern wird etwas Sozialkontakt gewährt, was wiederum teure Tierarztkosten reduziert). Auf der anderen Seite bekommen die Firmen, die dergleichen durchführen, damit das Prädikat "tierschutzgerecht" von den Tierschutzorganisationen verliehen und können sich vor den Verbrauchern als "tierlieb" profilieren, was ihren Absatz fördert. Wie solches Vorgehen jemals auch nur annährend der Industrie schaden und damit "langfristig" zur Abschaffen führen soll, ist und bleibt ein Rätsel.
Die "Abschaffung der Legebatterien" in der EU bis 2012 (seit diesem Jahr in Deutschland) nennt er:
Mehr als ein Wortspiel ist es nicht, denn die "Abschaffung der Legebatterien" bedeutet im Klartext eine Neudefinierung von "Käfig". Die eine Käfigform wird "abgeschafft", die andere eingesetzt. Eine Abschaffung von Käfigen es ist es keineswegs, weshalb es eben nur Reform und nicht "gleichzeitig" (eine relevante Form von) Abschaffung ist.
Eine nüchterne Überprüfung der theoretischen Auswirkungen fällt wenig vielversprechend aus: Reformismus stärkt die Industrie und sichert oder erhöht den Verbrauch. Abolitionismus schwächt die Industrie und senkt den Verbrauch. Und das wollen solche Leute "gleichzeitig" machen. Wie das gehen soll, erklären sie nicht, stattdessen stützen sie ihre Thesen auf Wortspiele wie oben.
Seine Zusammenfassung zum Schluß ist der Höhepunkt der Realitätsverdrehung:
Reformen reduzieren nichts, sondern verschieben es nur. Minimale "Verbesserungen" werden erreicht und der Konsum erhöht sich, sodaß letztlich mehr Leid verursacht wird. Oder das Leid verschlimmert sich sogar und wird nur optisch auf andere Bereiche verschoben (wie bei der sog. "Abschaffung der Legebatterien"). Im besten, wirklich allerbesten Fall ist es ein Nullsummenspiel, indem die minimalen ökonomischen Aufwendungen für die Umsetzung der Reformen, durch die Sicherung der Verkaufszahlen ausgeglichen werden.
Auch der zweite Punkt, sie würden ökonomischen Schaden verursachen, kann nur aus der Luft gegriffen sein. Die Reformen werden, wie gesagt, nur deshalb angenommen, weil sie die Produktion effektiver machen oder den Absatz garantieren. Im Klartext: Kosten einsparen oder wieder hereinholen. Die letzte große Reform als Beispiel betrachtet: Die Eier aus "Alternativhaltungen" (statt "Käfighaltung") sind ein bißchen teurer und der Eierpreis ist gestiegen, während der Konsum auch gestiegen ist. Es reicht Grundschulmathematik um auszurechnen, daß das erste eine Kostendeckung und das zweite eine Gewinnsteigerung ist. Wo ist hier der ökonomische Schaden?
Zum letzten, Reformen würden das Tierleid öffentlich bekannt machen. Auch das tun sie nicht, sondern nur das Leid von bestimmten Gefangenhaltungsformen oder bestimmten Bereichen (der "Massentierhaltung"). Diese Dinge sind das Böse und die "Alternativen" Tierausbeutungsmethoden das gute Gegenstück ("Alternativhaltung" oder idyllische Bauernhöfe). Tatsächlich adressieren Reformen nur das Tierleid der ersten Mehtoden und relativieren und verharmlosen die Tierausbeutung der anderen (nicht zuletzt, indem explizit gesagt wird, solche Produkte seien besser). Daher wundert es wenig, wenn in diesen Bereichen der Konsum ansteigt und sich damit insgesamt im Ganzen letztlich nur verschiebt. Tierschutz bleibt Tierschutz, d.h. die Vorstellung, man könne Tiere ausbeuten und umbringen, solange das nicht allzu grausam geschieht.
Auffällig an Phelps Text ist außerdem, daß er alle Gegenargumente der letzten Jahre konsequent ignoriert hat. Daß Reformen die Produktion effektiver machen, kann man schwarz auf weiß in Zahlen nachlesen; dazu, daß "tierschutzgerechte" Tierprodukte z.B. Vegetarier dazu bringen, wie "Fleisch" zu essen, gibt es fast monatlich einen Zeitungsartikel. Die ökonomischen Rechnungen sind genauso einfach, sie lassen schlichtweg die relevanten Zahlen weg. Das funktioniert genauso wie Balluchs Rechnung, die Abschaffung der Legebatterien sei ein Erfolg, weil es (zwischenzeitlich) weniger "Legehennen" gab und die Eierproduktion zurückging. Weggelassen hat er, daß der Konsum weiter anstieg (und ansteigt) und die fehlenden Eier importiert werden, d.h. mehr Hühner umgebracht werden und das lediglich woanders geschieht. Ob es ein Unterschied für die Tiere ist, in diesem oder jenem Land zu sterben, bezweifle ich.
Tierschutz hat versagt und nie funktioniert, Neuer Tierschutz hat versagt und nie funktioniert. Es wird endlich Zeit für Tierrechte, Veganismus und Abolitionismus, alles andere hilft der Tierausbeutungsindustrie oder bedeutet bestenfalls, sich im Kreis zu drehen.
Susanna Harringer: Manche Tiere sind gleicher. Konzepte von Tierschonung, Tierbefreiung, Tierrecht und Tierverteidigung und ihr politischer Anspruch, Diss., Guthmann-Peterson-Verlag, Wien [u.a.] 2002
Susanna Harringer studierte Sozialwissenschaften, Politikwissenschaft und Publizistik. Sie absolvierte außerdem eine Buchhandelslehre und ist momentan als wissenschaftliche und literarische Lektorin tätig.
Das Ziel ihrer Arbeit ist "die Beziehungen zwischen Menschen und Natur bzw. nm.en Lebewesen in der abendländischen Geistesgeschichte zu verfolgen und die theoretischen Ansätze, auf die die moderne Tierrechtsbewegung sich beruft, zu erklären". Dabei bringt sie auch wiederholt eine feministische Sicht hinein, da diese ihres Erachtens bisher zu wenig rezipiert wurde.
Das erste Kapitel beschäftigt sich damit, "wie und warum sich in der westliche Philosophie das Bild des Menschen immer weiter von dem der Natur entfernt". Wobei ein eigentlicher Anfang fehlt, denn ihr Beginn mit der griechischen Antike zeigt bereits einen stark verfestigten, kaum zu steigernden Speziesismus. Die primär anthropozentrische Ausrichtung verstärkte sich im Mittelalter weiter und in der frühen Neuzeit wurde die Natur durch die "neue mechanistische Philosophie" zum Objekt (reduziert auf "ein ausbeutbares und nützliches Ding"). Dortiger Höhepunkt ist Descartes mit seiner Vorstellung der Tiere als Maschinen, die keine Schmerzen empfinden können (und deren Schmerzensschreie rein mechanisch sind und dem Ticken einer Uhr entsprächen).
Daran anschließend zeigt Harringer, wie die Natur mit weiblichen Attributen gesehen und der Herrschaft der männlichen Wissenschaftler untergeordnet wurde. Gegen Descartes Mensch-Nichtmensch-Dichotomie wandten sich der Darwinismus und der Marxismus. Darwin habe die "Verbindung zwischen natürlichen Wesen [...] hauptsächlich als Kampfzusammenhänge" gesehen und dagegen stehe Kropotkin mit seinem Werk "Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt". Der Marxismus meint, im Kapitalismus habe die Natur nur einen Wert, wenn es ein Wert für die Menschen ist. Er selbst wolle den Subjekt-Objekt-Konflikt (zwischen Mensch und Natur) mit der Etablierung einer klassenlosen Gesellschaft gelöst wissen. Das ändert allerdings nichts an der hierarchischen Trennung von "Mensch und Tier" und die Sonderstellung des ersten, weshalb im Marxismus selbst kaum antispeziesistisches Potenzial zu finden ist.
Danach führt sie Horkheimer und Adorno an, auf die an anderer Stelle ausführlicher eingegangen wird, und geht noch näher auf "Feminismus und Natur" ein. Was gut daran sein soll, daß "die amerikanischen Feministinnen [..] mehrheitlich völlig selbstverständlich Vegetarierinnen" sind, bleibt ungeklärt. Die Feministin Mary Wollstonecraft (1759-1797) hatte dabei bemerkenswerterweise bereits die Heuchelei des Tierschutzes erkannt und formuliert. Eine nachhaltige Wirkung blieb dem jedoch versagt (auch innerhalb des Feminismus).
Als letztes beschäftigt sie sich mit dem "jüdisch-christliche[n] Komplex", zu dem ich mir auch die bekannten Einzelheiten sparen kann, denn wesentlich Neues ist hier nicht zu lesen. Daß Harringer in diesem Zusammenhang im "sorgfältigen" Umbringen durch "ausgebildete" Schlachter und dem Fressen nur "weniger Tierarten" ein "Vermeiden von Tierleid durch Rücksichtnahme auf besondere Situationen" sieht, ist etwas bedenklich. Genauso, daß der Theist Andrew Linzey ein "Tierrechtler" gewesen sein soll, da Theismus und Tierrechte eben nur schwer zusammenpassen.
"Konfliktfelder, auf denen sich der Kampf der Tierrechtsbewegung abspielt" ist das zweite Kapitel. Zu diesen Feldern zählt sie den "tierindustrielle[n] Komplex", mit "Massentierhaltung", für die sie die bekannten Folgen wie Krankheiten, Verhaltensstörungen usw. der Tiere beschreibt. Aber auch hier wundert die Relevanz, daß die armen Bauern von großen Firmen in die "Intensivhaltung" gezwungen worden seien, oder daß "jeder persönliche Kontakt zwischen Mensch und Tier [..] verloren[geht]". Das würde implizieren, freiwillige "Massentierhaltung" oder "Alternativhaltung" bzw. Ausbeutung mit "persönlichem Kontakt" seien irgendwie akzeptabler.
Danach folgt das Übliche zu Ökologie, Gesundheit (der Menschen), Ressourcenverschwendung usw., sowie zu Tiertransporten und Randbereichen wie Tierversuche, "Pelz", "Jagd", "Zoo" und "Zirkus".
Etwas umfangreicher bespricht sie anschließend das "Fleischessen", wobei es auch als "Faktor in der Geschlechterdifferenzierung" diene. Gesellschaften, in denen Leichenteile eine große Rolle spielen, sind von geschlechtlicher Arbeitsteilung gekennzeichnet, wobei Frauen mehr arbeiten würden. "Fleisch" sei darüber hinaus die "Inkarnation des Patriarchats" (Adams), wobei sie auch im Weiteren wieder von "ethische[m] Vegetarismus" spricht (was auch immer das sein soll) statt von Veganismus.
Das dritte Kapitel ("Konzepte, die sich der Ausbeutung widersetzen") beginnt sie mit Vegetarismus (inwiefern auch immer der sich der Ausbeutung widersetzen soll); ist der Meinung, Hitler sei Vegetarier gewesen (was auch für das Jahr 2002 schlecht recherchiert ist), und wirft Tierschutz und Tierrechte durcheinander. Danach betrachtet sie "historische Störmungen" des Vegetarismus (die, wie bekannt, von Theismus oder anderer Anthropozentrik geprägt waren) und "erste[] Tierrechtstheoretiker", worunter angeblich Salt und Nelson fallen. Man wartet auch nicht lange darauf, bis Singer und Regan als Tierrechtsphilosophen bezeichnet werden, was nach Kaplan zitiert wird – ein bemerkenswerter Zirkelschluß -, und auch Balluch gesellt sich noch dazu. Immerhin sind ihr dann doch noch einige Inkonsistenzen bei Singer und Regan aufgefallen, aber ohne daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen. Als "feministische" Sicht gibt sie abschließend Adams Ansichten ausführlich wieder, denen zufolge die Tierausbeutung eine "männliche Konstruktion" sei (was nicht nur unlogisch klingt, sondern auch ist).
Das vierte Kapitel ("Die Bewegung") soll das "politisches Selbstverständnis der Tierrechtsbewegung" behandeln. Analog dazu, daß sie das letzte Kapitel mit Vegetarismus begann, beginnt sie dieses mit - richtig - Tierschutzgesetzen. Auch hier erkennt sie die anthropozentrische Ausrichtung und auch hier zieht sie nicht die notwendigen Schlußfolgerungen. Besser sind ihre Aussagen zu speziesistischer Sprache und dem "KZ-Vergleich" (womit sie wahrscheinlich die Analogie meint). Zuletzt überprüft sie die von Young entwickelten "fünf Kriterien der Unterdrückung".
Fazit: Als Kurzübersicht über die (fast ausschließlichen) Fehlentwicklungen der Vergangenheit ist es eigentlich nützlich, wäre da nicht die eigenartige Kommentierung, die nicht selten an einer Verharmlosung bestimmter Formen von Tierausbeutung grenzt. Vegetarismus setzt sich nicht der Tierausbeutung entgegen, sondern führt sie modifiziert fort, und Tierschutz hat mit Tierrechten wenig zu. Die wenigen besseren, wenn auch kaum übermäßig nützlichen Stellen, reichen leider nicht aus, um das Buch wirklich empfehlenswert zu machen.
Es ist nützlich, die Tierausbeutungsrealität zu dokumentieren und öffentlich zu machen. Letztlich ist das auch der eigentliche und hauptsächliche Grund, weshalb Menschen vegan werden, die Vorteile für Gesundheit und Ökologie sind Nebenaspekte.
Etwas jedoch gibt es bei dieser Dokumentation nicht: "Mißstände". Die gesamte Tierausbeutungsindustrie an sich ist das Problem und daher gibt es nur offensichtlichere/extremere Formen der Tierausbeutung und verdecktere/weniger extreme. Wer von "Mißständen" spricht, erreicht nur Tierschutz, welcher die Tierausbeutung auf einer neuen Ebene festigt, aber niemals (auch nicht "langfristig") die Abschaffung dieser. Wenn "Mißstände" bestehen, werden sie beseitigt und damit suggeriert, die "reguläre" Tierausbeutung sei nicht zu beanstanden, da das Problem die "Übertretungen des Tierschutzgesetzes" seien. Die Tierausbeutung unter Einhaltung des Tierschutzgesetzes hingegen wird damit nicht kritisiert.
Genau dies ist das Prinzip von PETAs "Undercover"-Aufnahmen. Während Tierrechtsorganisationen jede Form von Tierausbeutung (ob "Käfig-" oder "Freilandhaltung") dokumentieren und das Tierausbeutungssystem an sich kritisieren, sucht sich PETA Betriebe heraus, wo "Mißstände angeprangert" werden können. Diese bestehen in der Übertretung des Tierschutzgesetzes (oder eigener Standards). Solche Entdeckungen sind ein "Skandal", woraus folgt, daß richtig wäre, wenn das Tierschutzgesetz eingehalten werden würde. Tierrechtler können darüber nur den Kopf schütteln, denn der wirkliche Skandal ist, daß es dieses Gesetz, das Massenmord legalisiert, überhaupt gibt. Das Problem sind nicht einzelne Betriebe, deren "Übertretungen" unterbunden werden müßten, sondern die Akzeptanz jedweder Form von Speziesismus. Und den schafft man nicht ab, indem man die Umsetzung oder Einhaltung speziesistischer Gesetze fordert.
Deutlich wird PETAs Vorgehen beispielsweise an der "Aufdeckung der Zustände" im "Kuhstall Stetten". Das skandalöse daran: es ist ein "Vorzeigehof". Das impliziert, daß bei allen Betrieben, die keine "Vorzeigehöfe" sind, diese Zustände weniger "anprangerungswürdig" seien, obwohl die Bezeichnung für das Leiden der Tiere völlig irrelevant ist. Worum es hier geht, ist "Ehrlichkeit dem Verbraucher gegenüber", nicht die Tierrechtsverletzung an sich.
Nachdem sich herausstellte, daß der Landwirt durch Krankheit gehindert war, dem "Tierschutzstandard" zu entsprechen, lenkte PETA natürlich ein.
PETA hat "Verständnis" für Tierrechtsverletzung unterhalb des Standards, wenn der Ausbeuter krank ist; "Fehler" waren die Nicht-Einhaltungen des Standards, nicht der Umstand, daß so ein Betrieb überhaupt existiert. Wenn zu der regulären Tierausbeutung zurückgekehrt wird, scheint es von PETAs Seite aus nichts mehr zu kritisieren zu geben.
Auch der neuste "Skandal" bei Wiesenhof paßt in das Schema. Das "skandalöse" daran ist, daß dieser Betrieb unter einem "Qualitätssiegel" läuft, dessen Ansprüche damit nicht eingehalten würden. Auch hier wieder ist Ehrlichkeit dem Verbraucher gegenüber der "Mißstand". Die Verwerflichkeit von Tierausbeutung an sich wird damit nicht einmal angekratzt. PETAs Forderung ist, "daß die gesetzlichen Vorgaben auch tatsächlich eingehalten werden". Die Logo-Unterschrift lautet bekanntlich "Stoppt Tierquälerei". Tierschutz par excellence, vom Ziel der Abschaffung des Systems keine Spur.
Und genauso wird es verstanden.
Die Folge von PETAs "Aufdeckung" ist, wie erwartet und wie von PETA eingefordert, "nette" Tierausbeutung.
Was ändert sich, wenn PETAs Forderungen umgesetzt sind? Die Tiere werden beim "Ausstallen" nur noch mit "angemessener" Gewalt in Kisten gestopft bzw. sie werden "fachgerecht" umgebracht, statt laienhaft. Das ist natürlich besser als der Zustand zuvor, aber in Relation zu der gesamten Ausbeutung eine marginale Änderung. Was hier und bei allen anderen "Undercover-", "Investigations-" oder "Skandal"-Aufnahmen gemacht wird, ist kostenlose Werbung für die Tierausbeutungsindustrie. Produkte, die Standards entsprechen, verkaufen sich gut, dazu muß nur auf die Einhaltung des Standards bestanden und auf seine Existenz hingewiesen werden. Beides bedient PETA vorbildlich.
Daran ändert auch die Alibi-Rhetorik des Hinweises auf die Möglichkeit der Änderung des Konsumverhaltens im Video und auf der dazugehörigen Seite nichts. Diese Forderung nach Veganismus ist dabei keineswegs die zentrale Aussage, es ist die nachgereichte, letzte Randanmerkung (und das nur theoretisch, denn faktisch spricht PETA von einem "Veggie Starter Kit" und "Veggie" ist ein Freifahrtschein für Unveganismus wie Vegetarismus). Die erste und indirekt die zweite Aufforderungen lauten: Spenden.
Es ist ein abgekartetes Spiel: Die Produzenten können ihre Verantwortung demonstrieren, indem sie ihr "Entsetzen" zeigen und marginale "Maßnahmen" und "Änderungen" ankündigen; die Verbraucher ihre Besorgtheit, indem sie nur Produkte mit eingehaltenen Standards konsumieren; und die Tierschutzorganisation bekommt die Spenden. Alle sind zufrieden. Naja, bis auf die Tiere.
human schrieb:
>
> ich fände eine sachliche Diskussion gut.
Dann fang damit an und lies, was dir präsentiert wird und wiederhole nicht ständig die gleichen (auch in den Zwischenzeit nicht richtig geworden) Phrasen.
> Allein um das Weltklima
> zu schützen muss der Fleischkonsum eingeschränkt werden. (30%
> klimaschädlicher Emmissionen werden durch unsere Ernährung
> verursacht). Und eine artgerechte Haltung die nur durch einen
> verringerten Konsum möglich ist (z.B. einmal pro Woche, wie
> früher auch) ist für meinen Konsum Bedingung (Bio-Fleisch)
> und sollte gesamtgesellschaftliches Ziel sein.
Lies die Forenrichtlinien, solche speziesistischen Aussagen werden hier nicht geduldet.
> Aber in der von mir zitierten Studie des Bundesamtes für
> Risikobewertung
> (http://www.bfr.bund.de/cm/238/cadmium_in_lebensmitteln.pdf)
> wird Milch als ausdrücklich cadmiumarm genannt. Wo sind deine
> Quellen die die hohe Cadmiumbelastung von tierischen
> Produkten belegen? Die Rechnung sie fressen viel Soja also
> sind alle tierischen Produkte hoch belastet halte ich für
> nicht zutreffend. Es gibt einen Stoffwechsel und Cadmium
> reichert sich dann z.B. in der Leber an, die man ja nicht
> essen muss.
Nicht quanfifiziert, aber, wie der letzte Satz sagt, sehr wahrscheinlich (da man dazu nur eins und eins zusammen zählen muß).
> Im Gegensatz zu Vegetariern gefährden Veganer ihre
> Gesundheit. Oft leiden sie unter Vitamin B12 Mangel und
> anderen Mangelerscheinungen. Auch ist es schwer den
> Eiweißbedarf zu decken da z.B.: Getreide sehr wenig Eiweiß
> enthält das auch für den Körper nicht so gut verwertbar ist
> wie tierisches Eiweiss.
Jaja, das haben wir schon tausendmal gehört. Laß dir etwas einfallen, daß du auch belegen kannst, und bete nicht die Floskeln der gängigen Volksverdummung nach.
> Im Gegensatz zu Vegetariern gefährden Veganer ihre
> Gesundheit. Oft leiden sie unter Vitamin B12 Mangel
Nicht bei vernünftiger veganer Ernäherung. Das ist nicht schwer.
>und anderen Mangelerscheinungen.
Das liegt dann a) an falscher (und nicht etwa an veganer) oder b) garnicht an der Ernährung liegt (so ist ein Eisenmangel nach einem größeren Blutverlust beispielsweise normal).
>Auch ist es schwer den
> Eiweißbedarf zu decken da z.B.: Getreide sehr wenig Eiweiß
> enthält das auch für den Körper nicht so gut verwertbar ist
> wie tierisches Eiweiss.
Das ist so nicht richtig.
Richtig ist: Die Biologische Wertigkeit von Eiweiß aus Getreide ist für sich allein betrachtet geringer als die von tierischem Eiweiss. Diese Biologische Wertigkeit gibt jedoch nicht an, wie gut es vom Körper verwertet werden kann, sondern in welchem Verhältniss die essentiellen Aminosäuren darin vorhanden sind.
Vereinfacht gesagt hast du bei tierischen Eiweißen gleich Kohle und Erz in einem während beim Getreide viel Kohle aber wenig Erz vorhanden ist und es daher nur mit der Menge die es an Erz hat angerechnet wird - sobald man sich nicht mehr nur ausschließlich von diesem einen Nahrungsmittel ernährt wird diese Berechnung völlig sinnlos, da das Verhältniss im nächsten Nahrungsmittel wieder genau umgekehrt sein kann.
@Achim Stößer : ich fände eine sachliche Diskussion gut. ich habe große Sympathien für Vegetarier. Allein um das Weltklima zu schützen muss der Fleischkonsum eingeschränkt werden. (30% klimaschädlicher Emmissionen werden durch unsere Ernährung verursacht). Und eine artgerechte Haltung die nur durch einen verringerten Konsum möglich ist (z.B. einmal pro Woche, wie früher auch) ist für meinen Konsum Bedingung (Bio-Fleisch) und sollte gesamtgesellschaftliches Ziel sein.
Aber in der von mir zitierten Studie des Bundesamtes für Risikobewertung
(http://www.bfr.bund.de/cm/238/cadmium_in_lebensmitteln.pdf)
wird Milch als ausdrücklich cadmiumarm genannt. Wo sind deine Quellen die die hohe Cadmiumbelastung von tierischen Produkten belegen? Die Rechnung sie fressen viel Soja also sind alle tierischen Produkte hoch belastet halte ich für nicht zutreffend. Es gibt einen Stoffwechsel und Cadmium reichert sich dann z.B. in der Leber an, die man ja nicht essen muss.
Im Gegensatz zu Vegetariern gefährden Veganer ihre Gesundheit. Oft leiden sie unter Vitamin B12 Mangel und anderen Mangelerscheinungen. Auch ist es schwer den Eiweißbedarf zu decken da z.B.: Getreide sehr wenig Eiweiß enthält das auch für den Körper nicht so gut verwertbar ist wie tierisches Eiweiss.
Zwar nicht auf Veganer, aber auf das "Fleischessen" an sich bezieht sich auch ein aktueller Artikel in der SZ ("Nicht Fisch! Nicht Fleisch!"), der natürlich zugegeben eine Steigerung zu üblichen Zeitungsartikeln darstellt, aber dennoch einigen Unsinn enthält wie die Trennung von "Fleisch und Fisch" oder "Fleisch als grandiose Energiequelle" und Evolutionsmotor (wofür es weit mehr Gegenbelege als Bestätigungen gibt, siehe auch hier).
Letztendlich ist es jedoch nur ein weiterer Aufruf zur "Einschränkung".
Eben. Neben "Umwelt" ist auch "Gesundheit" als primäres Argument für Tierrechte unbrauchbar, wenn das wenigstens die Tierrechtler (sein Wollenden) verstehen würden, wäre bereits ein Schritt gemacht.
Klingt eher nach Tierschutz, aber überraschenderweise bekommt die Autorin zum Ende noch die Kurve, erwähnt Gary Steiner als Veganer und gibt die, wenn auch ungewollte, Implikation, daß wir einen neuen Abolitionismus brauchen.
Die (hier gemeinten) historischen Abolitionisten haben es vorgemacht, es nachzumachen (und Tierrechts-Abolitionismus zu betreiben), sollte nicht wesentlich schwieriger sein.
Erwähnenswert ist auch das hier:
Die Kühe sind "heilig", damit sie besser ausgebeutet werden können, aus keinem anderen Grund. Soviel zu "tierfreundlichen Hindus/Buddhisten".
> In der Broschüre des Bundesinstituts für Risikobewertung
> heisst es auf S.36 "... das nicht die hoch belasteten, aber
> wenig verzehrten Lebensmittel wie Nieren, Meerestiere oder
> Ölsaaten (zu denen Soja gehört) hauptsächlich zur
> Cadmiumaufnahme beitragen." Das heisst für mich das der
> Verbraucher sein Risiko einer schädlichen Cadmiumaufnahme
> stark erhöht wenn er Soja von einem wenig verzehrten
> Lebensmittel zu einem viel verzehrtem Lebensmittel macht.
Und was heißt "viel verzehrt"? Im Text heißt es, "Vielverzehrer" essen eine Menge, die von 95% der Bevölkerung nicht erreicht wird (d.h. 95% verzehren weniger). Es scheint mir also schwierig, diese Menge zu erreichen.
> Und
> das Vegetarier die Fleisch durch Sojaprodukte ersetzen mit
> Sicherheit über dem unbedenklichen Wert der Cadmiumaufnahme
> liegen und so ihre Gesundheit schädigen.
Wo siehst du das? Ich sehe nur, daß eine Broschüre über Cadmium Soja kein einziges Mal erwähnt (sodaß du es im obigen Zitat hineinschreiben mußtest), was mir bei der von dir unterstellten hohen Gefährlichkeit schon seltsam erscheint.
Im Text hingegen wird gesagt, daß Getreide und Gemüse (die 75% der Cadmiumaufnahme ausmachen im Gegensatz zu Ölsaaten mit weniger als 10%) die Hauptquelle sind. D.h. ein Mehrkonsum dieser Stoffe ist "gefährlicher" als ein Mehrkonsum an Soja. (Wobei die Grenze auch erst von den "Vielverzehrern" überschritten wird, die Mengen essen, die scheinbar nur schwer zu erreichen sind.)
Nützlicher wäre es, wenn du nach Quellen über den tatsächlichen Cadmium-Gehalt suchen würdest, an denen man die Aufnahme errechnen kann, im Gegensatz zu solchen Schlußfolgerungen über drei Ecken.
Hier noch ein weiterer (fundierter Beitrag) zu Soja den ich gerade aus persönlichem Interesse recherchiert habe:
In der Broschüre des Bundesinstituts für Risikobewertung heisst es auf S.36 "... das nicht die hoch belasteten, aber wenig verzehrten Lebensmittel wie Nieren, Meerestiere oder Ölsaaten (zu denen Soja gehört) hauptsächlich zur Cadmiumaufnahme beitragen." Das heisst für mich das der Verbraucher sein Risiko einer schädlichen Cadmiumaufnahme stark erhöht wenn er Soja von einem wenig verzehrten Lebensmittel zu einem viel verzehrtem Lebensmittel macht. Und das Vegetarier die Fleisch durch Sojaprodukte ersetzen mit Sicherheit über dem unbedenklichen Wert der Cadmiumaufnahme liegen und so ihre Gesundheit schädigen.
Montag, 04.Januar 2010, 07.54 Uhr
98 Prozent der Deutschen kaufen bei Aldi & Co. ein. Das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST wollte deshalb wissen, ob die Grundnahrungsmittel vom Discounter mit den weitaus teureren Markenprodukten mithalten können. Das Ergebnis des Tests zeigt: An rund zwei Drittel der Lebensmittel gab es nichts auszusetzen....
Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins, fügt hinzu: "Kaffee, Mehl, Spaghetti oder Goudakäse haben überall die gleiche Qualität – egal, ob man bei Aldi, Lidl, Penny, Netto oder Norma einkauft."
Allerdings hat ÖKO-TEST auch einige Produkte gefunden, die Anlass zur Kritik geben. So wies etwa ein Roggenmischbrot am Ende der Mindesthaltbarkeitszeit Schimmelbefall auf. In einem Sonnenblumenöl steckten polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), eine Stoffgruppe, bei denen viele Vertreter krebserregend und erbgutschädigend sein können. Außerdem enthalten fünf der sechs Tiefkühlspinate relativ hohe Mengen des giftigen Schwermetalls Cadmium. ÖKO-TEST wertet Milchprodukte auch ab, wenn diese wenig Omega-3-Fettsäuren enthalten.
"Das ist ein Hinweis darauf, dass die Tiere Kraftfutter und nur selten Grünfutter zu fressen bekommen haben", sagt Jürgen Stellpflug. Verbraucher sollten deshalb wenn möglich, zu Bio-Milchprodukten greifen, weil diese meist mehr von den für die Gesundheit günstigen Fettsäuren enthalten.
ÖKO-TEST kritisiert zudem, dass manche Discounter auf dem Etikett mit Selbstverständlichkeiten werben, die Verbraucher verunsichern. Unter diese Deklarationsmängel fällt etwa ein Mineralwasser, das als vegan und glutenfrei ausgezeichnet ist.
Das ÖKO-TEST-Magazin Januar 2010 gibt es seit dem 30. Dezember 2009 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro. (nnz)
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) empfiehlt den Deutschen, weniger Fleisch zu essen, um das Klima zu schützen.
Würstchen am Heiligen Abend, Gans am ersten Weihnachtstag, dann Rinderroulade, Braten oder Steak:
Nicht nur an den Feiertagen essen die Menschen in Deutschland viel Fleisch – rund doppelt so viel wie Ernährungsexperten empfehlen. Das schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Klima.
Jetzt fordert Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) die Deutschen auf, weniger Fleisch zu essen – als Beitrag zum Klimaschutz. Sie will in der Landwirtschaft umweltfreundlichere Produktionsmethoden etablieren. Aber auch die Verbraucher müssten sich „an die eigene Nase fassen“. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit weniger Fleisch sei ein Beitrag zum Klimaschutz, sagte Aigner der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.
Hintergrund: Laut UN-Studien entstehen rund 18 Prozent aller Treibhausgase weltweit durch die Fleischproduktion, etwa durch den Methan-Ausstoß von Rindern. Das ist mehr als der gesamte Verkehr (Autos, Flugzeuge, Züge, Schiffe etc.) auf der Erde verursacht.
Salopp gesagt: Fleisch essen ist klimaschädlicher als Auto fahren. Denn die Viehzucht verbraucht enorme Ressourcen. Klima-Experte Jörg Feddern von Greenpeace zum EXPRESS: „Für die Fleischproduktion in Europa werden zum Beispiel in Brasilien Regenwälder abgeholzt, um Soja für billiges Viehfutter anbauen zu können. Das wird dann per Schiff um die halbe Welt transportiert.“
Wer seine Ernährung umstelle, könne einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so Feddern. „Ein Verbraucher in Deutschland, der sich mit viel Fleisch und konventionell hergestellten Lebensmitteln ernährt, produziert ca. 860 Kilo Kohlendioxid im Jahr. Wer biologisch erzeugte Produkte aus der Region kauft und wenig Fleisch isst, kann seine CO2-Bilanz auf 470 Kilo pro Jahr drücken. Wird ganz auf Fleisch verzichtet, sind es nur 340 Kilo CO2.“
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, pro Woche 300 bis 600 Gramm Fleisch zu essen. Der tatsächliche Verzehr liegt doppelt so hoch – im Schnitt 1160 Gramm pro Kopf.
Landwirtschafts- und Tierschutz-Ministerin Aigner, bekannt durch üble Milchpropaganda und das Tragen von fremder Haut, die zum Unwillen von Tierschützern unrasiert war, scheint zurückzurudern (oder -strampeln): Nur noch halb so viel "Fleisch" sollten "die Deutschen" - der Umwelt und der Gesundheit zuliebe, von den Mordopfern, um die es eigentlich gehen sollte, und die teils ohnehin gern halbiert verkauft werden, ca. 30 Tage alte Hühnerküken etwa als etwa als zwei "halbe Hähnchen", ist natürlich eher weniger die Rede - konsumieren.
Scheint, denn in Wahrheit steckt die übliche Masche dahinter: Abschaffungsvermeidung. So wie heute jeder "Nur ganz wenig Fleisch ißt", wird in Zukunft eben verkündet werden, man esse ja "Nur noch halb so viel Fleisch" - und das während das Blut aus den Mundwinkeln rinnt.
Doch selbst das ist dem Bauernverband etc. zu viel, und so wird dann tatsächlich zurückgerudert: kein "Fleischverzicht" sei natürlich gemeint gewesen, sondern "gesunde Erährung". Und die besteht ja bekanntlich laut [strike]Tabakindustrie aus Zigaret[/strike] Bauernverband aus "Fleisch".
> Selbst wenn
> es so wäre, würde das die Regel nicht verletzen. Daß jemand
> ein Recht auf Weiterexistenz hat, heißt nicht, daß er auch
> die Pflicht dazu hat.
Wie so oft hast du natürlich Recht, martin. Mir kam das Lemminge-Beispiel nur ganz spontan als Komplementärgedanke zu deiner Ausführung in den Sinn. Er gehört eigentlich in die Kategorie "Darf man Muschel-Schalen am Strand sammeln?" oder "Ist Roadkill-Chevapcici vegan?" Nevermind. ;-)
THfkaV schrieb:
>
> gehaltenen") Individuen verhandelt. Die von den Opfern
> (angeblich nicht erkennbare) Gefangenhaltung und der
> Tod als Faktoren kommen in der reformistischen
> Leid-Rechnung erst gar nicht vor, ergo: [i]"Leid
Ja, vor allem bei Singer, der nichtmenschlichen Tieren eben mal Zukunftsbewußtsein abspricht, damit seine Rechnung aufgeht.
> Man könnte argumentieren, dass Lemminge, die sich in den Tod
> stürzen, von dieser Regel ausgenommen sein müssten?
Wie Tobi darauf hinwies, ist es eher ein Mythos. Selbst wenn es so wäre, würde das die Regel nicht verletzen. Daß jemand ein Recht auf Weiterexistenz hat, heißt nicht, daß er auch die Pflicht dazu hat. Wenn jemand sterben will (weil er z.B. unheilbar krank ist) und ein Arzt aktive Sterbehilfe leistet, ist es daher auch kein Mord (auch wenn religiöse Spinner diese Tatsache auf Gesetzesebene umzusetzen weiterhin blockieren).
> aber die meisten Menschen verstehen nicht,
> daß die Lösung nicht darin bestehen kann, das Leiden zu
> reduzieren, sondern nur es zu beseitigen.
der Ansatz vieler Tierschützer ist, dass gewisse Rahmenbedingungen die Abwesenheit von "Leid" implizieren ("unter natürliche(n) Haltungsbedingungen", etc.).
Die Definition von "Leid" wird außerdem oftmals als Vermutung/Interpretation der kognitiven Erfahrungen von seiten der domestizierten (und dadurch "artgerecht gehaltenen") Individuen verhandelt. Die von den Opfern (angeblich nicht erkennbare) Gefangenhaltung und der Tod als Faktoren kommen in der reformistischen Leid-Rechnung erst gar nicht vor, ergo: "Leid exisitert nicht bei Super-Haltung X oder Top-Schlachtung Y! Q.E.D."
> Auch "frei" lebende
> Tiere haben ein Interesse auf Weiterexistenz und auch wenn
> ihr Tod "weniger grausam" wäre als bei anderen Tieren, ist
> das unerheblich, weil ihr Tod an sich ethisch inakzeptabel ist.
Man könnte argumentieren, dass Lemminge, die sich in den Tod stürzen, von dieser Regel ausgenommen sein müssten? Nagut, ist kein wirklich guter Präzedenzfall pro/contra Veganismus (Vermeidung des Vermeidbaren), aber antispeziesistisch in Bezug auf die von dir oben genannten Punkte gegensätzlich gelagert. War nur so 'ne fixe Idee. ;-)
Sich ausschließlich oder vordergründig auf die "schlechte Behandlung" bzw. Grausamkeit bestimmter Formen der Tierausbeutung zu beziehen, ist mehrfach problematisch. Zum einen rückt man damit in die argumentative Nähe zum Tierschutz, der eine "Besserbehandlung" (durch "bessere" Tierschutzgesetze), aber kein Ende der Ausbeutung fordert, und zum anderen, weil die Tiere damit auf ihre Leidensfähigkeit reduziert werden. Natürlich ist das körperliche und psychische Leid ein wichtiges Kriterium, um auf die Verletzung der Rechte der Tiere hinzuweisen, aber die meisten Menschen verstehen nicht, daß die Lösung nicht darin bestehen kann, das Leiden zu reduzieren, sondern nur es zu beseitigen.
Eine bestimmte Form der Tierausbeutung als besonders grausam zu bezeichnen, führt gewollt oder ungewollt dazu, daß andere Formen (oder die gleiche Form auf eine andere Art ("Alternativhaltung" statt "Käfighaltung")) als weniger "grausam" gesehen werden. Die, die ihren Unveganismus verteidigen, weichen daher auf diese aus. Insbesondere bei Ausbeutungsformen, wo vermeintlich bessere Varianten existieren, ist es besser, so zu argumentieren, daß alle eingeschlossen werden und nicht nur die "besonders grausamen".
Tiere zu konsumieren, die durch "Jagd" ermordet wurden, wird gerne als ethisch gerechtfertigter dargestellt, weil sie vorher "frei" gelebt hätten im Gegensatz zu den industriell eingesperrten Tieren, und deren Tod auch nicht grausamer sei, als der im Schlachthof. Um solche "Argumente" erst gar nicht aufkommen zu lassen, ist es besser zu verdeutlichen, daß nicht Art des Todes oder des Lebens entscheidend ist, sondern deren "Nutzung" durch Menschen überhaupt. Auch "frei" lebende Tiere haben ein Interesse auf Weiterexistenz und auch wenn ihr Tod "weniger grausam" wäre als bei anderen Tieren, ist das unerheblich, weil ihr Tod an sich ethisch inakzeptabel ist.
Das Buch stammt von ATRA (Schweizer Vereinigung zur Abschaffung der Tierversuche) und wurde aus dem Italienischen übersetzt.
Es finden sich auf 110 Seiten diverse Texte zu verschiedenen Themen.
Im ersten Teil geht es um folgende Themen:
- Für die Tiere
- Für die Gesundheit
- Für die Umwelt
- Für die Mitmenschen
- Für die Wirtschaft
Der zweite Teil hat den Titel "Veganer/Vegetarischer Starterkit" und ist eine Sammlung von verschiedenen Texten.
Nach der Einleitung folgen "Fragen und Antworten". Es gibt je einen Text mit Infos zu "Milch" und "Eier". Infos über Gesundheit, diverse Buchempfehlungen, Statistiken etc. Zum Schluss noch einige Rezepte.
Fazit:
In dem Buch sind zwar viele Informationen zu finden die helfen können vegan zu werden. Was fehlt sind Tierrechte und Ethik. Stattdessen findet man höchstens etwas über "Wer Tiere liebt, isst sie nicht".
Antispeziesismus wird nicht erwähnt, nur einmal wird das Wort "Speziist" verwendet. Es ist wohl Speziesist gemeint.
Es wird oft zum Vegetarismus geraten, als Zwischenschritt. Zwar wird erklärt, dass Veganismus das Ziel sein muss und dass man auch direkt vegan werden könnte, aber das Fazit ist dann immer, dass man zumindest "irgendwas" tun soll.
Urs schrieb:
>
> Ein "Argument", das ich ziemlich oft lese, ist:
>
> "Wenn du nicht selbst ein Tier töten kannst, so solltest du
> auch kein Fleisch essen."
>
> Ganz toll, Ethik nach dem Grundsatz "Was du fähig bist selbst
> zu tun, ist moralisch korrekt".
Auf jeden Fall. Vor allem trifft es auf fast den gesamten Bereich "Jagd" nicht zu, da all diese Menschen die anderen Tiere ausschließlich "eigenhändig" umbringen.
"Wenn du nicht selbst ein Tier töten kannst, so solltest du auch kein Fleisch essen."
Ganz toll, Ethik nach dem Grundsatz "Was du fähig bist selbst zu tun, ist moralisch korrekt". Eigentlich ein schöner Gedanke, so gibt es auf der Welt kein Unrecht mehr. Jeder Genozid ist rechtens, jede Vergewaltigung und jede Folter auch. Na wenn das nicht die längst gesuchte ethische Weltformel ist...
Artenschutz hat nicht nur nichts mit Tierrechten zu tun (siehe auch FAQ), sondern ist auch argumentativ kontraproduktiv. Zum einen wird von diversen tierrechtsverletztenden Artenschützern darauf verwiesen, "nicht bedrohte Arten" statt der bedrohten zu ermorden (ob nun Goodall, die Ziegenmord empfiehlt) oder Umweltorganisationen, die Fischleichen aus "nicht gefährdeten Beständen" als "Alternative" anpreisen.
Und zum anderen werden "geschützte" Arten, sobald es "genug" Individuen gibt, wieder auf die Abschußliste gesetzt (ob Elefanten, diverse Walarten, Wölfe in Schweden oder Eisbären).
Nicht zuletzt vermittelt es nicht den Antispeziesismus-/Tierrechtsgedanken, die Rechte von Individuen zu wahren, sondern die zutiefst anthropozentrische Vorstellung, eine abstrakte "Artenvielfalt" sei wichtiger.
Silke Ruthenberg: Viva VeganBasics. Fakten und mehr über eine moderne Lebensphilosophie, 1. Aufl., Animal-Peace-Verlag, München 2007
Die Autorin ist Vorsitzende des Animal-Peace-Vereins, der sich mit Spendensammlung (der einzige Punkt auf ihrer Webseite unter "Mach mit") und Tierschutzunsinn (Demos gegen "Käfighaltung", nicht gegen Gefangenschaft generell) beschäftigt. Das übliche eben. Über Veganismus gibt es sogar auch ein paar Informationen, allerdings nicht einen Hinweis, daß alle die fleißigen Spender vegan sein müßten oder nur sollten. Also wieder nur Ablaßhandel auf Kosten der Tiere. Weshalb sie in einer Diskussionssendung den Einwand eines "Pelz"-Befürworters, daß für die "Fleischindustrie" viel mehr Tiere sterben, damit abwiegelt, daß es darum nicht ginge, kann man sich also denken (die an dieser Stelle selbstverständlich notwendige Forderung nach Veganismus hätte sicher Spender verschreckt).
Bereits der Klappentext mischt fröhlich die Begriffe "vegan" und "rein vegetarisch" durcheinander ohne die nötige Abgrenzung von Veganismus gegenüber Vegetarismus.
Im ersten Kapitel ("Allgemeines") geht diese Durchmischung weiter, u.a. mit solch absurden Sätzen wie "Veganer essen keine Tiere, also kein Fleisch und keine Fische – ganz wie die anderen Vegetarier" oder völlig uninteressanten Statistiken darüber, wieviele Menschen "weniger Fleisch" essen wollen.
Hier wird auch, statt auf die Gefahren von Fehldeklaration hinzuweisen, wie man es von einer Veganismus-Einführung erwartet, berichtet, daß Iglo und Knorr bestimmte Produkte als "vegan" kennzeichnen. (Nebenbei: Knorr betreibt Antiveganismuspropaganda.) Daß Ruthenberg nicht zwischen Tierschutz und Tierrechten unterscheiden kann und gegen Konsequenz polemiersiert, wundert nicht: "Der Ghettotierschutz, den viele organisierte Veganer betreiben, indem sie sich in elitären Gruppen abschotten, schafft einerseits einen Persönlichkeitstypus, der sich mehr auf Fragen nach der wahren und reinen Lehre konzentriert als auf die Nachvollziehbarkeit für Uneingeweihte." Sie selbst bleibt lieber bei ineffektivem Tierschutz und findet [url= http://tierrechtsforen.de/1/7584]Menschenaffen-Rechte[/url] erstrebenswert, genauso wie ein Verbot des Kochens lebender Hummer (nicht etwa den Verzehr, in Zukunft werden sie also vor dem Kochen getötet).
Das zweite Kapitel ("Gründe für Veganismus") ist sogar halbwegs brauchbar. Es wird über Intelligenz, Gefühlsleben, Schmerzempfindung, Sozialverhalten und Charakterunterschieden bei nichtmenschlichen Tieren gesprochen. Brauchbar allerdings nur solange, bis sie anfängt Aufhauser gutzureden. Des weiteren ist Bezeichnung der Gefühle von Tieren als "Seelenleben" eine denkbar schlechte Wahl.
Im Kapitel "Das Recht der Tiere" wird es wiederum äußerst absurd. Zum einen spricht sie hier, wie im restlichen Buch, von "Menschen und Tieren" (statt "Menschen und nichtmenschlichen Tieren") und zum anderen liefert sie nebenbei eine Rechtfertigung für Tierausbeutung: "Unter den Bedingungen einer Wahrung des Tierrechts wären allenfalls Milch und Eier als Lebensmittel denkbar: in geringen Mengen und zu horrendem Preis: ein Ei für 10 Euro und keinen Cent weniger. Eine Leistung, die man von Rindern und Hühnern unter strengen Arbeitsschutzbestimmungen abfordert als Entgelt für Nahrung, Obdach und Rentenanspruch für diese Tiere, die allein auf sich gestellt nicht lebenfähig wären..." Jeder jenseits des Tierschutzunsinns weiß, daß Tierausbeutung unter keinen Umständen und zu keinen Preisen irgendwie gerechtfertigt werden kann. Der Schaden, den sie mit dieser Rechtfertigung in einer Veganismus-Einführung anrichtet, ist haarsträubend.
Das geht weiter in "Das Problem der Grenze", wo es heißt: "Kurz und gut: auch die vegane Ethik ist nicht frei von Widersprüchen. Sie schützt möglicherweise mehr als es nötig ist, wenn sie Bienen (Honig), Raupen (Seide) und Muscheln einschließt." Selbstverständlich ist die vegane Ethik widerspruchsfrei und "mehr als nötig" ist die Nicht-Ausbeutung von Bienen, Raupen und Muscheln genauso wenig. Danach folgen all die Nebenaspekte, wie Welternährungsproblem, Kriegsbegünstigung, Umweltzerstörung, Gesundheit und hygienische Zustände der "Fleischverarbeitung". Ob die ausführliche Darlegung solcher Nebenaspekte sinnvoll ist, ist sehr fraglich.
Das letzte Kapitel ("Schlag auf Schlag! Argumente und Gegenargumente") ist nur tlw. brauchbar, da einige Rechtfertigungsversuche schlecht beantwortet sind (u.a. das Insekten-Zertreten-Argument wie auch "Würden Sie Fleisch essen, wenn Sie ansonsten sterben müßten"). Fatal ist es darüber hinaus, Sieben-Tages-Adventisten in einem positiven Zusammenhang zu zitieren und nicht zuletzt wiederholt sie hier ihre Konsequenz-Phobie: "Auf jeden Fall sollten Veganer beherzigen jede Schritt der anderen in die richtige Richtung anzuerkennen, statt ständig auf der Inkonsequenz herumzuhacken." Diese bösen Veganer, hacken auf den armen Auftragsmördern rum.. ja, es ist schlimm.
Fazit: Die Tipp- und Zeichensetzungsfehler, sowie die Verwechslung von Größeneinheiten (Mio. statt Mrd., g statt mg), sind noch das kleinste Problem. Tierschutzunsinn und Tierausbeutungsrechtfertigungen bieten wohl kaum einen guten Einstieg, abgesehen davon, daß Basisinformationen wie Hinweise auf versteckte Tierprodukte gänzlich fehlen.
Gerade macht ein Video mit Zösch vom VEBU die Runde, wo er über "die Folgen des Fleischkonsums" für das Klima spricht. Natürlich wurde der Begriff "vegan" vermieden, aber auch "vegetarisch", denn wie wir wissen, sind Vegetarier "Klimakiller" und eine vegetarische Gesellschaft ist (auch unter diesem Aspekt) unmöglich.
Wenn das mal keine Zwickmühle für den VEBU wird, denn praktisch alle (selbst die argumentativ unsinnigen) Argumente für Vegetarismus (Ethik, Umwelt, Gesundheit), sind letztlich nur Argumente für Veganismus und dezidiert gegen Vegetarismus. Da muß man sich eben auch in Zukunft um die Begriffe herumwenden und von "rein pflanzlich" reden (auch wenn das auf Vegetarismus natürlich nicht zutrifft).
Auf die Frage nach eine "light"-Version seines "rein pflanzlich ernähren" hat er aber immerhin noch die Kurve gekriegt: "Einmal in der Woche Fleisch ist ein Kompromiß, mit dem wirklich jeder leben kann." (Naja, außer die Tiere.)
Da (gerade wieder/immer noch) aktuell und da es hier, wenn ich richtig sehe, noch fehlt: Klima- und Umweltargumente sind, das wurde durch ja bereits lang und breit durchgekaut, argumentative Nonos. Wahrscheinlich sind es die häufigsten nach "Gesundheit".
Wobei das natürlich nichts daran ändert, daß Veganismus zwangsläufig die klimafreundlichste Ernährungs- und Lebensweise ist und sein wird. Und als sekundäres Argument ist es auch manchmal sinnvoll (aber eben nur als solches).
Ich halte nichts von Rohkost. Meiner Erfahrung nach haben die Leute, die auf Rohkost umstellen erstmal "Entgiftungserscheindungen", d.h. es geht ihnen dreckig. Wer aber sagt, dass das nicht Mangelerscheinungen sind?
Und das mit dem Salz ist doch der totale Quatsch. Was soll das bringen ausser weniger Spass beim Essen? Ich habe gestern aus Versehen das Salz beim Brotbacken vergessen. Das Brot schmeckt nicht einmal halb so gut, wie es schmecken koennte!
Mein Koerper laeuft mit veganer Kost, und das sehr gut.
Hallo,
noch zum meinem Beitrag von Montag den 02. Nov. 2009.
Gebt Eurem Körper den richtigen “Treibstoff”(würdet Ihr Euren Benziner mit Dieselkraftstoff betanken und erwarten, dass er gut fährt? Sicherlich nicht!),
Durian
Vielleicht für die Krankenkassen. Geht nämlich primär um Gesundheitsfragen (nach dem Mutto: "gehen Sie rechtzeitig zur Prostatauntersuchung"). Denn anders als beim "Weltfrauentag" geht es beim Weltmännertag nicht um Diskriminierung, sondern um die Gesundheit der Männer. Unsere Lebenserwartung ist immer noch durchschnittlich um sieben Jahre niedriger als die der Frauen. Aber daß das weniger an Erektionsstörungen liegt, sondern an der sexistischen Gesellschaft, wird natürlich verschwiegen. Und so wartet die Presse zum Weltmännertag mit ähnlich dämlichen statt herrlichen (pun inteded) Artikeln auf wie etwa zum Weltvegantag. Fehlt nur noch der Slogan "Männer dürfen Porsche fahren" (weil sie ja 7 Jahre früher abkratzen und somit weniger CO2 produzieren).
Hallo,
bin Ur-Rohkostler. Salz und andere Gifte kenne ich nicht.
Ihre Forschung kann ja sinnvoll und wichtig sein.
Vielleicht wuerde ich auch teilnehmen,
wenn sie in meiner Stadt stattfingen wuerde.
Allderdings sind es von meinem Wohnort Stuttgart nach München
einige Stunden und 98 EUR (einfache Fahrt).
Peter Durian
Angela Grube: Vegane Lebensstile. Diskutiert im Rahmen einer qualitativen/quantitativen Studie, ibidem-Verlag, Stuttgart 2006
Angela Grube legt hiermit eine Kurzfassung ihrer Diplomarbeit von 1999 vor. Sie ist heute Lehrbeauftragte an der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Universität Bielefeld und gibt dort u.a. das Seminar "'Sie behandeln sie wie Tiere ...' - Formen der Unterdrückung und Ausschließung des Anderen". Ihr neuestes Buch ist "Vegane Biographien".
Als das Ziel dieser Arbeit setzt sie sich die Beantwortung folgender Fragen: Warum entscheiden sich Menschen für eine vegane Lebensweise? Wer sind diese Veganer? Wie gestaltet sich ihr Alltag? Im ersten Überblick, den sie zum Thema gibt, fällt auf, daß auch sie wie so viele andere Menschen in Bezug auf die Tierrechtsphilosophie fehlinformiert ist, so werden Kaplan und Wolf als "Tierrechtsphilosophen" zitiert. Daneben beklagt sie berechtigterweise, daß Ernährungswissenschaft und Pädagogik im Umgang mit Veganismus bisher versagt haben und veganismusgerechte Angebote in Schulen und Kindergärten fehlen. Im Abschnitt "Lebensstil, Identität, Bildung" taucht ein ähnlich häufiges Definitionsproblem auf: Hier werden die ethisch-moralischen Gründe mit den gesundheitlichen, ökonomischen, ökologischen und religiöse vermischt, was die notwendige Abgrenzung von Veganern zu Veganköstlern (und anderen Pseudoveganern) vernachlässigt. Besser als der Durchschnitt macht sie es aber mit der Feststellung, daß Veganismus ein Lebensstil und nicht nur eine Ernährungsform ist, der sich außerdem auch eigene Sprachmerkmale definiert.
Im Überblick über die historische Entwicklung soll gezeigt werden, daß die Grenzen zwischen Veganismus und Vegetarismus fließend seien, dies kann sie jedoch nicht einlösen, da aus keiner der vorstellten historischen Richtungen und Positionen eindeutig hervorgeht, daß damals Veganismus im heutigen Sinne praktiziert wurde. Oftmals kann nur eine Vermeidung von Tierprodukten über Leichenteile hinaus nachgewiesen werden, aber das ist – wie wir wissen – noch lange keine vegane Lebensweise. Der Überblick der seit der griechischen Antike betriebenen Ansätze (des Vegetarismus) zeigt, daß praktisch alle auf einer anthropozentrischen Sichtweise beruhten. Den Kern bildet die Feststellung, "Rohheit" gegenüber nichtmenschlichen Tieren sei zu vermeiden, weil sie dem Charakter schade. So wollte z.B. Plutarch "die Milde gegen die Tiere zu einer Übung der Menschenfreundlichkeit" machen. Am Ende kommt die Entwicklung des Veganismus und der Tierrechte zu kurz. Richtigerweise werden zwar Tierrechte von Tierschutz getrennt, aber es gibt auch hier die (weiterhin) fehlerhafte Zitation von Singer, Regan und Kaplan als "Tierrechtsbegründer" (Ähnliches folgt noch mehrfach im Buch), obwohl diese nichts als etwas ausgeschmückten Tierschutz betreiben und Un- oder Antiveganismus propagieren. Ein stärkerer Fokus auf (wirkliche) Tierrechte und Veganismus wäre definitiv notwendig.
Der letzte Abschnitt der theoretischen Betrachtungen ist den Motiven für Veganismus gewidmet. Dabei wird anfangs auf die Vegetarier-Studie von Leitzmann und Hahn von 1993 Bezug genommen, was nicht die beste Quelle ist, aber sicher der schlechten Forschungslage geschuldet sein dürfte. Es wird nicht wiedergegeben, was dort unter "Veganismus" verstanden wurde, aber aus Erfahrung bestehen Zweifel an der Richtigkeit der Definition. Die Angabe der Motive für eine "vegane Ernährungsweise" mit 212 von 376 aus "gesundheitlichen Gründen" scheint das zu bestätigen. Danach folgen mit 133 ethisch-moralische Gründe. Hier verwirrt auch, daß das zwei verschiedene Quelle angegeben werden (Koschizke und Leitzmann), wo es erst "vegane" und dann "vegetarische Ernährung" heißt. Denn auch die Vermischung von ethischen und religiösen Gründen in der zweiten Quelle ist äußerst problematisch (Ethik und Religion haben nicht viel miteinander zu tun). Es folgen nähere Ausführungen, was unter den einzelnen genannten Motiven zu verstehen sei. Ansonsten werden Argumente vorgestellt, die Mitleid, Gleichheit und Leidensfähigkeit thematisieren.
Unter den ökologischen Gründen finden sich Hinweise auf Wasserverschmutzung, Regenwaldzerstörung, Desertifikation (durch Überweidung), Überdüngung (sowohl zum "Futtermittel"anbau als auch durch Gülleentsorgung) und damit Toxierung der Böden, Grundwasserverseuchung, saurer Regen, Störungen des ökologischen Gleichgewichts und Treibhauseffekt. Bei den ökonomischen Gründen wird das Thema des Energieverlustes durch die Verwendung von pflanzlicher Nahrung als Nahrung für nichtmenschliche Tiere angesprochen und auf das Welthungerproblem verwiesen. Die Ausführungen zu gesundheitlichen Gründen zitieren hauptsächlich Langleys und Leitzmanns Ergebnisse, die dem Veganismus diverse gesundheitliche Verbesserungen attestieren (bezogen auf Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrannkungen, Osteoporose, Bluthochdruck, Gicht, Medikamentenrückstände, Arthritis, Asthma, Neurodermitis und diverse Allergien).
Bei den Ausführungen zu sog. religiösen Gründen wird zu wenig darauf geachtet, Vegetarismus von Veganismus und eine ethische vegane Lebensweise von einer nur veganismusähnlichen, pflanzlichen Ernährungsweise zu unterscheiden (wie bereits angesprochen). Dementsprechend ist hier auch nur Vegetarismus zu finden und das meist aus den bekannten anthropozentrischen Gründen wie "Askese", "Reinheit" oder "Seelenwanderung" (Beispiel: "ich [esse] kein Fleisch [...], damit ich rein befunden werde", Paulus). Und Christen, die behaupten, die Bibel sei "voller Zeugnisse von Gottes Fürsorge für alle Geschöpfe", haben sie offensichtlich nicht ordentlich gelesen.
Der zweite Teil des Buches behandelt Grubes eigene sozialwissenschaftliche Untersuchung zum Veganismus. Dafür hat sie Fragebögen verschickt, von denen 150 am Ende als gültig ausgewertet wurden, sowie 14 Interviews mit Veganern im Alter zwischen 14 und 63 Jahren aus ganz Deutschland geführt. "Das Hauptziel der Untersuchung bestand darin, sich der sozialen Realität eines veganen Lebensstils möglichst wirklichkeitsgetreu anzunähern um relevante Dimensionen dieses Objektbereichs in Erfahrung zu bringen." Eine Schwachstelle der Erhebung ist, wie so oft, das Auswahlkriterium, das darin bestand, daß sich die Teilnehmer selbst als vegan lebend einschätzten. Da allerdings viele eine etwas allzu breite Definition besitzen, kann hier ein nicht unwesentlicher Anteil von Pseudoveganern vermutet werden, was einzelne Ergebnisse zu bestätigen scheinen (s.u.).
Bei der Auswertung der Interviews werden Ausschnitte zu den jeweiligen Themen präsentiert. Die erste Frage nach den "Entscheidungsgründe[n] und Beginn des vegetarischen Lebensstils" resultierte daraus, daß damals nahezu alle Veganer vorher Vegetarier gewesen waren. Weitere Bereiche sind "Tierhaltung und Umgang mit Tieren in Kindheit und Primärfamilie", "Reaktionen des sozialen Umfelds", "Schwierigkeiten bei der Umstellung", "Entscheidungsgründe und Beginn des veganen Lebensstils" und "Definition des veganen Lebensstils". Die "Reaktionen des sozialen Umfelds auf den veganen Lebensstil" zeigen das bekannte Spektrum von Anfeindungen durch Unveganer, die plötzlich unter Rechtfertigungsdruck stehen. Diese wollen nämlich nichts davon wissen und so heißt es in einem der Interview-Ausschnitte: "Stattdessen wurden das Thema einfach umgangen, ironischen behandelt oder schlicht tabuisiert."
Nach den "Schwierigkeiten bei der Umstellung zum veganen Lebensstil" folgen die "Gründe für die Fortführung des vegane Lebensstils", der letzte Punkt betrifft die "Wünsche und Hoffnungen hinsichtlich des veganen Lebensstils". Dort heißt es, es fehle fast an allem, von flächendeckender Aufklärung über die Realität der Tierausbeutungsindustrie bis hin zu einem verbesserten Warenangebot. Das hat sich auch in den letzten zehn Jahren und marginal gebessert. Das zwei der Probanden mehr (tierrechtsrelevante) Aufklärung "in den Kirchen" als sinnvoll erachten, ist jedoch etwas befremdlich (dort könnte man genauso gut für Kondome werben).
Der letzte Hauptabschnitt betrifft die Auswertung der Fragebögen. Bei den Fragen zum Konsum- und Kaufverhalten haben hier lediglich 86% angegeben, vollständig auf Tierprodukte zu verzichten. D.h. obwohl ein Auswahlkriterium für die Gültigkeit der zurückgesendeten Fragebogen war, die Frage "Lebst du vegan?" positiv beantwortet zu haben, lag der Pseudoveganeranteil immer noch bei 14% (solche Werte haben sich bis heute eher verschlechtert). Konsequenterweise hätten diese Leute hinterher aussortieren werden müssen. Bei den Gründen für den Veganismus dominiert "Ethik" gefolgt von "Moral" (ohne Erklärung, worin der relevante Unterschied zwischen diesen bestehe), erst mit wesentlich kleineren Werten kommen "Ökologie", "Gesundheit" und sonstige. Die weiteren Statistiken werten die Themen "auslösende Faktoren", "soziale Akzeptanz", "Stellenwert des Veganismus" und "Pädagogik und gesellschaftliche Ausgrenzung" aus.
Der letzte Abschnitt der Zusammenfassung gibt einen Überblick über die Ergebnisse, darauf folgt ein zusätzliches Unterkapitel über Antiveganismuspropaganda in Kinderbüchern und Schule. Die Notwendigkeit von Alternativen wird betont, wobei das angeführte Kinderbuch keine Alternative ist, da es unveganen Tierschutz propagiert (gemeint ist dieses). Auch ein von Grube geforderter "Tierschutzunterricht" ist eine eher mißlungene Begriffswahl. Ihr Ausblick hält noch den Hinweis, die Schwierigkeit vegane Produkte zu finden, könnten durch das "V-Label" oder sonstige Kennzeichnungen gelöst werden. Dies hat sich jedoch sowohl in Vergangenheit als auch Gegenwart leider als Fehlentwicklung erwiesen.
Fazit: Einerseits eine Grundlagenarbeit zum Veganismus als soziales Phänomen, andererseits gibt es viele typische Probleme: die unzureichende definitorische Abgrenzung von Veganismus zu diversen pseudoveganen Ausprägungen (ob gesundheitliche Vegankost oder religiöse "Askese") und die irreführende Bezeichnung "Tierrechtsphilosoph" für diverse Tierschutzadepten. Auch die sprachliche Abgrenzung ist unzureichend, so sollten Begriffe wie "Überfischung", "Tierhaltung" und "Pelztierzucht" zumindest in Anführungszeichen gesetzt und die Sprachregelung von "Menschen und nichtmenschlichen Tieren" statt "Menschen und Tieren" übernommen werden.
Als sozialwissenschaftliche Untersuchung ist es in der jetzigen Form daher eher strukturell und methodisch als inhaltlich zu empfehlen.
Diesen bereits im Juli diesen Jahres veröffentlichten Artikel von Rüdiger Haude habe ich heute – mitsamt meinen Anmerkungen und Fragen an selbigen – wieder auf meiner Festplatte entdeckt. Im Allgemeinen die üblichen Argumente à la „der Mensch ist nunmal ein Mensch und kein Tier“, aber ich fand es trotzdem interessant, wie das Konzept des Antispeziesismus von zumindest einem Autor, der für eine „gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft“ schreibt, verstanden wird.
Um das Missverständnis, auf dem Ihr Artikel beruht, gleich vorweg auszuräumen: „Ungleichbehandlung“ ist nicht das richtige Wort. Treffender wäre „Verleugnung von Interessen und Bedürfnissen“ oder „totale Ausbeutung zu wirtschaftlichen Zwecken“.
Denn: Ein Schwein anders zu behandeln als einen Menschen, weil es ein Schwein ist, kann nur unter Vorbehalt als speziesistisches Verhalten eingestuft werden. Das Schwein unterscheidet sich vom Menschen in wichtigen Punkten, und die Forderung, Schweine wie Menschen zu behandeln, ist unsinnig und wird von keinem Antispeziesisten ernsthaft gestellt werden. In anderen Punkten gleichen sich Schweine und Menschen jedoch sehr genau, beide haben zum Beispiel ein Interesse an körperlicher Unversehrtheit. Die Annahme, dieses Interesse (Leben ohne Schmerzen) bei einem Schwein zu Gunsten eines eigenen, weniger gewichtigen Interesses (Geschmack an Schweinefleisch) übergehen zu dürfen und die jeweilige Artenzugehörigkeit als Rechtfertigung dafür heranzuziehen, wird als Speziesismus bezeichnet.
Wollen wir Fleisch essen, muss jemand dafür sterben, auch wenn es sich nur um geringe Mengen handelt. Es spielt grundsätzlich keine Rolle, ob es sich dabei um 50 Milliarden (Land-)Tiere pro Jahr handelt (wie etwa 2008) oder nur um 5 Millionen. Jedes Tier, welches für unseren Genuss geboren, eingesperrt, gemästet und getötet wird, ist eines zu viel.
Dieser Punkt ist für Antispeziesisten absolut irrelevant.
Richtig, bis auf das kleine Detail, dass das Methan von den Rindern beim Wiederkäuen als Rülpser ausgestoßen wird.
Milchkühe werden permanent schwanger gehalten, um Milch für Menschen produzieren zu können. Die Kälber werden durch künstliche Befruchtung zu neuen Milchkühen gemacht oder kommen als Jungbullenfleisch auf den Markt. Nach vier bis sechs Jahren geht die Milchleistung zurück und die Kuh wird zum Schlachthaus gefahren. Die Lebenserwartung von Rindern in Freiheit liegt bei etwa 20 Jahren. Die Tatsache, dass wir eine Kuh in die Welt setzen, um ihre Körperfunktionen fünf Jahre lang zu missbrauchen und sie anschließend zu töten, erscheint dem spezisistisch geprägten Menschen jedoch weniger tragisch als die Wirkung des Methans, welches diese Kuh ausstößt.
Die errechneten Auswirkungen der Tierhaltung auf das Klima sind alarmierend, allerdings aus Tierrechts-Perspektive eher nebensächlich (Analogie: Welcher Antifaschist hat danach gefragt, ob der Einsatz von Deportationszügen schädlich sei für die Umwelt oder für sonst irgendwas? Nein, es ging um unschuldige Personen, denen eine nicht zu rechtfertigende Behandlung zukam. Dabei über die verursachte Luftverschmutzung zu reden, muss absurd erscheinen).
Richtig, und hier könnte man wohl tatsächlich von einem zweiten ethischen Aspekt des Veganismus sprechen, der nicht die betroffenen nichtmenschlichen Tiere betrifft, sondern andere Menschen.
Wir brauchen vielmehr ein Bewusstsein, aufgrund dessen Menschen im Supermarkt in einem Schweineschnitzel ein Stück Körper von einem Tier sehen, welches gerne frische Luft geatmet hätte, welches gerne unter der Sonne in der Erde gegraben und mit seinen Geschwistern gespielt hätte, welches sich einen Partner gesucht und eine eigene Familie gegründet hätte, welches jedoch von Menschen dazu gezwungen wurde, alle angeborenen und instinktiven Verhaltensweisen zu unterdrücken, dem der Schwanz abgeschnitten, die Hoden herausgerissen und die Zähne abgeschliffen wurden, um schließlich für ein paar Minuten menschlichen Gaumenschmauses aufgeschlitzt zu werden.
Sich ohne tierische Eiweiße zu ernähren, ist in der Tat sehr einfach. Anscheinend haben Sie sich bisher nur in der Theorie am Antispeziesismus versucht.
Hier eine Analogie: In der Kulturgeschichte der Menschheit kommt ein einziges Jahr ohne kriegerische Aktivitäten nicht vor. Würden Sie argumentieren, es sei deshalb naheliegend, sich dreimal täglich agressiv gegenüber Mitmenschen zu verhalten? Die soziale Gleichstellung der Menschen weiblichen Geschlechts ist in der Weltgeschichte ebenso eher eine Seltenheit. Ist sie also verdächtig „menschenfern“?
Nichtmenschliche Tiere können auf gar keiner moralischen Ebene stehen. Wer das Verhalten von Löwen ethisch bewerten will, endet in einer Sackgasse. Kein ernstzunehmender Antispeziesist wird je ähnliches versuchen.
Fleisch aus „ökologischer Haltung“ gaukelt eine heile Tierwelt vor. Der Konsument erkauft sich die vermeintliche Rolle des gönnerhaften Wohltäters, gleichzeitig wird aber der Status der Nutztiere als Ware und Eigentum des Menschen nur noch fester untermauert. Für uns reflexionsfähige Wesen ist es eben nicht nur Privileg, sondern auch Pflicht, über die Konsequenzen unseres (Konsum-)verhaltens zu reflektieren. Deshalb ist es in der Tat ratsam, über die aktuellen Formen der Tierhaltung nachzudenken. Wer das ernsthaft und konsequent tut, kommt zu dem Schluss, dass „Bio-Mastschweinen“ auch ohne Betäubung kastriert werden und sie im selben Schlachthaus enden wie „konventionelle“ Schweine; dass die Hälfte aller „Bio-Legehennen“ aufgrund ihres Geschlechts auch so schnell wie möglich erstickt oder zerhäckselt werden; dass „Bio-Milchkühen“ auch ihr Nachwuchs entrissen wird, der auch zu 50 Prozent männlich ist und somit für die Milchwirtschaft unrentabel; dass auch „Bio-Hühner“ durch ständiges Wegnehmen des Geleges gezwungen werden, fast täglich ein neues Ei zu produzieren, was sich wiederum auf den eigenen Calciumhaushalt niederschlägt, und dass auch „freilaufende“ Hennen sterben müssen, sobald ihr Futter mehr kostet als ihre Eier einbringen.
„Bio“-Tierhalter sind gezwungen, in unserem Kapitalsystem zu wirtschaften, und deshalb sind auch „Bio-Tiere“ lediglich Produktionseinheiten, deren Leben nicht mehr Wert ist als der aktuelle Einkaufspreis. Alle (Nahrungsmittel-)Hersteller müssen notwendigerweise dafür sorgen, nur das Minimum an Zeit, Geld und Ressourcen in die Herstellung ihrer Produkte zu investieren. Es wäre naiv zu glauben, „Bio“-Bauernhöfe bildeten eine Ausnahme. Die Tiere werden nicht dort gehalten, um glücklich zu sein, sondern um dem Menschen als Mittel für dessen Profit zu dienen.
Denken wir wirklich darüber nach, erscheint uns die „ökologische“ Tierhaltung sogar noch verwerflicher, weil sie unter dem heuchlerischen Schleier der „Artgerechtigkeit“ und des „glücklichen Lebens“ stattfindet.
Wobei empirische Daten über das, was Menschen „von Natur aus“ sind oder nicht sind, nur schwer zu ermitteln sein dürften.
Können Sie mir erklären, wie man den Stellenwert von Leiden aus einem kulturellen Gedächtnis ableitet?
Das Problem hierbei ist folgendes: Jedes Tier mit einem Gehirn verfügt zu einem gewissen Grad über ein individuelles und ein kollektives Selbstbewusstsein, Abstraktionsvermögen und emotionale Aktivität. Die Unterschiede zum Menschen sind hier quantitativer, nicht qualitativer Art. Wenn wir anfangen, Lebewesen mit „weniger“ Intellekt abzuwerten, müssen wir zuerst Säuglinge und geistig schwer „behinderte“ Menschen aus unserer moralischen Gemeinschaft ausschließen, denn erwachsene Schimpansen verfügen über ausgeprägtere geistige Fähigkeiten als ein einjähriges menschliches Kind. Es gibt kein Merkmal, welches der Mensch als einzige Art besitzt und welches uns von allen anderen Arten eindeutig abheben würde.
Schweine wie Menschen werden beide von einer Mutter geboren, sie verfügen beide über ein zentrales Nervensystem und nehmen die Welt um sich herum wahr. Sie wollen leben und dabei Verfolgung, Angst und Schmerzen vermeiden (jedenfalls können wir davon ausgehen, dass dies für die überwältigende Mehrheit zutrifft). Das sind die Fakten und sie sind alles, was wir wissen müssen. Es gibt keinen Grund und keine Begründung dafür, das Leiden des Schweins dem des Menschen unterzuordnen, allein weil es auf vier Beinen geht oder nicht wählen kann (wie auch der Säugling).
Analog dazu: Frauen bei einem Bodybuilding-Wettbewerb anders zu bewerten als Männer ist wohl noch kein Ausdruck von Sexismus.
Die Bewertung anderer Individuen aufgrund relevanter (biologischer) Kriterien kann als realitätsbezogene Umsetzung der Signale gewertet werden, welche die Sinnesorgane liefern. Das ist wohl bei allen Arten durchaus legitim und mag im besten Fall sogar die Fortpflanzung sicherstellen.
Speziesismus hingegen bezeichnet die Unterdrückung oder Ausbeutung anderer Individuen zu eigenen Zwecken anhand des willkürlichen Merkmals „Spezies“.
Wenn mit „ethische Gleichheit“ beschrieben werden soll, welchen Lebewesen wir kein unnötiges Leid zufügen dürfen, dann muss untersucht werden, welches Lebewesen Leid empfinden kann und nichts anderes. Auch nicht, ob es hochentwickelt ist oder ob es daneben andere, weniger entwickelte Arten gibt.
Die genannte Hinsicht ist ein Vergleich zwischen Verhalten und Empfinden menschlicher und nichtmenschlicher Tiere. Es lässt sich nicht oft genug betonen, dass darin ein grundlegender Fehler liegt: Tiere werden nicht „lebenswerter“, je ähnlicher sie dem Menschen in Verhalten und Empfinden sind. Wir haben keine Basis für die Behauptung, dass es von Bedeutung ist, wie nahe eine bestimmte Spezies an die Art von Bewusstsein, welche dem Menschen eigen ist, herankommt.
Hier noch einmal: Die Frage ist nicht, wer Ihnen näher steht.
Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, erst recht nicht für Antispeziesisten, Austern und Orang-Utans auf irgendeine Stufe zu stellen. Fest steht: Das Zufügen von unnötigem Leid ist moralisch von Übel. Ich als mitteleuropäischer Mensch kann vorzüglich überleben, ohne Austern oder Orang-Utans (oder Menschen oder Schweinen) Leid zuzufügen.
Die angesprochene, von antispeziesistischer Seite geforderte ethische Gleichheit bezieht sich auf das moralische Grundprinzip der „gleichen Behandlung gleicher Fälle“. Zwei Lebewesen, die beide Schmerz empfinden können, muss ich in Bezug auf die Zufügung von Schmerzen gleich behandeln, wenn ich auch nur ansatzweise moralisch richtig handeln will. Antispeziesismus bedeutet, nicht die biologischen Unterschiede als Begründung für diese oder jene Behandlung anzuführen, sondern eine Abwägung der Interessen vorzunehemen. Ist mein Interesse am Genuss von Schweineschnitzel größer als das Interesse des Schweins an der Vermeidung eines gewaltsamen Todes?
Hat die Sonnenblume ein Interesse an Schmerzfreiheit? Verfügt ein Schwamm über ein zentrales Nervensystem?
Das ist richtig, aber was bedeutet denn die Fähigkeit zur Diskussion im ethischen Kontext? Für einen Spatzen ist die eigene Spezies ebenfalls die eigene, und ihn zeichnet die Fähigkeit zum Flug aus. Ein Aal kann unter Wasser atmen, wozu der Mensch hingegen nicht in der Lage ist. Was ist nun aus ethischer Sicht „besser“, und wer legt solch universelle Maßstäbe fest? Etwa die Menschen, diese schwachen, nackten, langsamen Kreaturen, die sich sogar gegeinseitig millionenfach umbringen und die gerade dabei sind, den Planeten für alle Lebewesen unbewohnbar zu machen?
Antispeziesisten gehen damit so um: So lange wir als Menschen ein gesundes Leben führen können, ohne anderen damit Leid und Tod zuzufügen, haben wir keine moralische Rechtfertigung für eben dies. (Oder die ebenso müßige Gegenfrage: Frauen leiden statistisch gesehen öfter unter Stimmungsschwankungen als Männer. Wie gehen Antisexisten damit um?)
Ich brauche unbezweifelbar keinen Tofu, um mich ohne Abstriche bei Gesundheit und Genuss (z.B. gegenüber einer Ernärungsweise, die Tierprodukte einschließt) ausreichend mit allen benötigten Nährstoffen zu versorgen. Ich habe allerdings bereits nicht wenige äußerst delikat zubereitete Tofugerichte probiert. Diese Tatsache, dass ein Produkt für mich geschätzter Luxus ist und nicht etwa essentielle Substanz zur Aufrechterhaltung meines Organismus, macht die Betrachtung des Konsums und damit wiederum der Herstellung des Produkts aus ethischer Sicht notwendig. Bei einem Fleischfresser wie etwa einem Löwen ist die Frage nach der moralischen Grundlage seiner Ernährung offensichtlich überflüssig. Er hat in dieser Hinsicht keine Wahl, und somit auch nicht die Möglichkeit, eine etwaige unmoralische Handlung zu wählen.
Wie könnte ich hingegen meinen Tofukonsum noch rechtfertigen, wenn bei seiner Produktion zwangsläufig Unschuldige geboren, eingesperrt und getötet werden müssten, wenn doch Tofu einzig und allein meinem Genuss bei Tisch dient?
Keine Art der Nahrungsbeschaffung ist aus sich selbst heraus unmoralisch. Erst durch die Möglichkeit einer Alternative, einer bewussten Entscheidung für das kleinere Übel, lässt sich die menschliche Ernährung in ethischem Licht beleuchten. Wir stellen also unseren nur minutenlangen kulinarischen Genuss höher als das gesamte Leben eines anderen fühlenden Tieres. Wir rauben einem Individuum restlos alles, was ein selbstbestimmtes Leben ausmacht, um einen kurzen Moment des Vergnügens zu erleben. Kein anderes Tier ist aus verschiedenen Gründen dazu in der Lage. Ein Fleischfresser wie der Löwe sichert sein Überleben und das seiner Familie mit seinem Instinkt und den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, jenseits von Ethik und Moral.
Also werden die Ebenen getauscht?
Es gibt im Antispeziesismus keine Egalisierung der Arten, es gibt lediglich eine individuelle Betrachtung der Interessen und der Bedürfnisse.
Die Ansichten Peter Singers hinsichtlich unserer moralischen Verantwortung gegenüber anderen Arten sind in der Tat äußerst umstritten, widersprüchlich und inkonsequent und werden daher zu Recht von der Mehrheit der Tierrechtsaktivisten verworfen. Bitte genauer recherchieren.
Wenn Sie Schweinen so wenig Wert zusprechen, ist das eine Folge Ihrer speziesistischen Konditionierung. Der inhärente Wert, den das Leben eines Schweins aufweist, hat rein gar nichts mit der rein menschlichen Einschätzung und Zuweisung von Wert zu tun. Wenn uns ein Schwein nicht mehr bedeutet als ein paar Schnitzel, wollen wir natürlich nicht auf dessen Ebene gestellt werden. Sehen wir jedes Tier jedoch als eigenständiges Individuum, als ein Wesen, dass mit genau der selben Berechtigung wie jeder Mensch auf diesem Planeten lebt, haben wir kein Problem mehr mit der Behauptung, ein Mensch sei ebensoviel wert wie ein Schwein.
Diese Behauptung ist Unsinn. Beide Verhaltensstrukturen basieren auf der Diskriminierung aufgrund äußerlicher Merkmale, und beidesmal sind unschuldige Opfer zu beklagen, beim Speziesismus mehr, beim Rassismus weniger. Beide Probleme haben die selbe Wurzel. Rassisten kennzeichnen sich dadurch, dass sie das Kriterium „Rasse“ höher bewerten als das Kriterium „Interesse an Schmerzfreiheit“, was sich vor allem dann unglücklich auswirkt, wenn es im gegebenen Kontext um Schmerzfreiheit geht. Speziesisten geben analog dazu der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art mehr Gewicht als dem gemeinsamen Interesse, physisch und psychisch unversehrt zu bleiben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Aussage, die Ausbeutung einer Gruppe würde die Ausbeutung einer anderen Gruppe verharmlosen, allein weil es sich bei den Opfern nicht um eine andere Rasse, sondern um eine andere Spezies handelt, ist nicht nachvollziehbar. Inwiefern wäre denn Ihrer Ansicht nach im Vergleich Sexismus anders zu beurteilen als Rassismus? Wird dadurch nun der Rassismus oder der Sexismus verharmlost? Und wenn wir Antisemitismus mit Heterosexismus vergleichen, wird damit der Kampf für die freie Religionswahl oder der für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen beschädigt?
Beschuldigen Sie etwa auch die Abolitionisten, die durch ihren Aktivismus den Einsatz afrikanischer und amerikanischer Sklaven gesellschaftlich und politisch unmöglich gemacht haben, als Eingeborenenrechts-Fanatiker, die den Kampf um die Rechte der Weißen beschädigt haben?
Das Streben nach Verwirklichung von Tierrechten beinhaltet das Streben nach Verwirklichung von Menschenrechten.
Warum? Weil das Schwein Borsten hatte und keine menschliche Haut? Weil die Nazischergen ihre Opfer nicht aufgegessen haben? Oder gar nur, weil sich die Mehrheit an der systematischen Ausbeutung beteiligt, wie Sie selbst feststellen? Könnte man nicht dagegenhalten, die Tierindustrie sei noch lebensverachtender als die NS-Vernichtungsmaschinerie, weil sie keinem Ende zustrebt, sondern sich ihre Opfer täglich tausendfach neu erschafft?
Vergessen Sie PeTA. Diese Organisation dient einzig dazu, durch permanente Spendenaufrufe einen Ablasshandel mit dem schlechten Gewissen der Verbraucher zu betreiben. Die Hälfte der Mitglieder lebt nicht einmal vegetarisch (geschweige denn vegan). PeTA haben mit Antispeziesismus so viel zu tun wie der Vatikan mit neuartigen Verhütungsmethoden. Bitte nächstes Mal genauer recherchieren.
Selbstverständlich bedeutet die Ablehnung des Verzehrs von Tierkadavern nicht gleichzeitig moralische Perfektion. Trotzdem müssen wir fragen: Wer handelt moralisch „besser“: Der eine, der Tiere ausschließlich für sein eigenes Vergnügen töten lässt, oder der andere, der dies nicht tut?
Ich erspare mir einen Kommentar zur Frage, ob Hitler Vegetarier war oder nicht.
Ganz im Gegenteil: Erst die herabwürdigende Behandlung der Tiere, das tägliche Missbrauchen und Schlachten hat erst zu der Auffassung geführt, das Leben von Tieren sei von weniger Wert. Das Wort „Schwein“ gilt bei uns deshalb als Beleidigung, weil wir Schweine seit Jahrtausenden „wie Dreck“ behandeln, nicht weil sie relativ intelligente und reinliche Tiere sind. Die beliebte Taktik vieler Kriegsherren, die jeweiligen Feinde als Tiere (Affen, Schweine, Hunde) darzustellen und so die Hemmschwelle der eigenen Soldaten zu senken, die den Gegner also nicht als „gleichwertigen“ Menschen, sondern als „minderwertiges“ Tier sehen sollten, wäre ins Leere gelaufen, hätte der Mensch den TIeren von je her das gleiche Lebensrecht eingeräumt.
In Anbetracht der Tatsache, dass sämtliche tierischen Nahrungsmittel lediglich dem Genuss und nicht der Zufuhr essentieller Nährstoffe dienen, müssen Fleisch, Milch, Eier, Honig etc. definitiv als Luxus angesehen werden.
Wir Menschen haben keine Rechtfertigung dafür, Mitglieder einer anderen Spezies ausschließlich für unsere Zwecke zu benutzen. Ein Schimpanse ist immer unschuldig; ob der Mensch an Krebs leidet oder einen gefährlichen Kalkentferner entwickelt hat, hat nichts mit dem Schimpansen oder irgendeinem anderen nichtmenschlichen Tier zu tun. Die Unzuverlässigkeit der Ergebnisse ist inzwischen ausreichend belegt, und es stehen neuere Methoden zur Verfügung (z. B. Computersimulationen), die genauer und mit weniger Leid verbunden sind.
Genau, und zwar auf Null. EIne andere „ethische Behandlung von Tieren“ ist nicht möglich. Oder sollten wir Mengenregelungen eingeführen, nach denen der Verzehr von 300 Gramm Fleisch pro Woche ethisch akzeptabel ist, 301 Gramm aber nicht mehr?
Wie bitte? Was für ein Recht soll das sein und worauf ist es begründet?
Ein Tier zu halten ist per definitionem nicht artgerecht, geschweige denn es seines Geleges oder seiner Milch zu berauben oder es gar umzubringen.
Dazu kommt das tote Rind, das man gerade in sich hineinschiebt.
Auch ein gutes Dilemma: Hochseeyachten sind so teuer, dass nur Reiche sie sich leisten können. Niemand braucht sie, aber wenn wir Gerechtigkeit wollen, soll jeder eine haben dürfen.
Oder bei den Tierrechten, wenn wir an der Wurzel ansetzen wollen.
der anstieg von veganen produkten ist nicht nur auf mehr veganerInnen zurückzuführen:
es gibt verschiedene trends im lebensmittelbereich. z.B. der trend zu gesundheit, zu mehr bio, zu fitnessernährung, zu soja als wohlfühl und gesundheitsernährung,...
cholesterinfreie ernährung,..
das sind globale trends, die nichts mit ethischem veganismus zu tun haben. ich weiß aus kontakt mit lebensmittelfirmen (rewe), dass die hauptkäuferInnen von tofu und sojamilch nicht veganerInnen sind, sondern gesundheitsbewußte frauen.
wenn dadurch mehr nachfrage geschaffen wird und dadurch die produkte besser und billiger sind nutzt das auch tiere zu retten. bzw. es noch leichter zu machen vegan zu leben.
ich kenne martin balluch und ich weiß, dass er die arbeit von vegan.at nicht unnötig findet. er denkt nur, dass es effektiver ist systeme zu ändern als jede person einzeln vom veganismus zu überzeugen. ganz trennen kann mensch das eh nicht, .. aber das ist glaub ich die grundaussage vom text.
Überschriften wie "Ist Soja schädlich?", "Die Wahrheit über Soja", "Die giftige Bohne", "Soja-Mythen" oder auch weniger dramatisch: "Soja – Eine Gefahr für die Menschheit?", häufen sich langsam, aber zunehmend. Sie führen zu Texten, die Soja als giftig, schädlich, wenn nicht tödlich bezeichnen und alle Aussagen über die gesundheitsfördernde Wirkung auf die Propaganda der internationalen Sojamafia schieben.
Zwar ist für die vegane Ernährung Soja keineswegs notwendig (d.h. selbst wenn Soja wirklich was-auch-immer wäre, ist das kaum als Argument gegen Veganismus brauchbar), aber solche dreisten Verunglimpfungen sollen nicht unwidersprochen bleiben. Zudem ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis die dümmern Veganismusgegner (und von denen gibt es genug) versuchen, das als Argument gegen Veganismus zu gebrauchen (also all die, die nicht merken, daß sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden). Zudem habe ich es schon in zwei Veganismus-Foren gesehen, wo es teilweise Verunsicherung auszulösen scheint und ein genereller Gegentext fehlt wohl bisher.
Ein verbreitetes Beispiel, dessen Aussagen so oder in anderer Form wiederholt werden ist folgendes (erkennbar sind sie übrigens an der schlechten Orthographie):
Hierbei und bei den anderen "Texten" kann bereits Folgendes pauschal festgestellt werden:
1. Es werden keine genauen oder nur relative Zahlen mitgeteilt. Wenn es gemacht wird, wird nicht gesagt, inwiefern sie relevant sind. Beispiel sind die "30 g Isoflavone". Sojamilch enthält allerdings nur 2,0 mg/g, d.h. in einem Liter Sojamilch (1000 g) sind 2 g enthalten, sodaß man 15 Liter Sojamilch täglich trinken müßte, um diese hohen Mengen zu erreichen. (Der Isoflavongehalt schwankt je nach Anbaugebiet, -bedingungen, -weiterverarbeitung usw. Dabei ist die Angabe von 2 mg/g übrigens noch hoch, nach anderen Angaben zur Isoflavon-Menge in Sojaprodukten können es auch mal täglich 300 Liter oder mehr werden, die getrunken werden müßten.)
Der nächste Taschenspielertrick findet sich (oben nicht enthalten) bei relativen Angaben ("sechs mal höher als", ich glaube es war Cadmium), die keinerlei Aussage darüber machen, wie hoch Vergleichsgehalt ist und welche Dosen schädlich sind. 6 µg wären beispielsweise "sechs mal mehr" als 1 µg und trotzdem sind beides bei ziemlich allen Stoffen keine gefährlichen Dosen.
2. Es fehlen Quellennachweise oder nähere Informationen zu diesen. "Ein Bericht des/der .." – welcher? welches Jahr? in welchem Zusammenhang? usw. (Ansonsten könnte man ja dahinter kommen, daß sich alles zusammengesponnen wurde.) Wenn man Quellen auftauchen, werden fast nie Aussagen über die Untersuchungsmodelle gemacht, die (s.u.) die größte Fehlerquelle sind.
Aber nicht nur Quellen, sondern auch überhaupt Erklärungen, z.B. daß Soja Vit.-D-Mangel auslösen könnte wird mit keinem Wort begründet.
3. Pauschalisierungen. Was wirklich untersucht wurde, ist oftmals nebensächlich. Einmal sind es die rohen Bohnen (die so wohl kaum jemand ißt), von denen mir nichts dir nichts auf verarbeitete Sojaprodukte geschlossen wird, mal (oder eher: oft) ist es irgendwelche Sojasäuglingsnahrung, von deren Zusatzstoffen oder produktionsbedingten Rückständen auf Sojasäuglingsnahrung allgemein oder gar auf alle anderen (völlig anders verarbeiteten Produkte) geschlossen wird.
4. Fehlerhafte Untersuchungsmethoden. Fast alle diese "Erkenntnisse" kommen, wenn man doch einmal angegebenen Quellen nachgeht, aus Tierversuchen oder In-vitro-Tests. Tierversuche sind, wie wir wissen, nicht auf Menschen übertragbar. Die Ergebnisse bestätigen das (die Menschenversuche widersprechen den Nichtmenschenversuchen), s.u.
Dazu gehören auch all die Untersuchungen, die sich auf isolierte Sojaisoflavone oder Sojaproteine beziehen und völlig außer acht lassen, daß sich diese Stoffe in den wesentlich geringeren Mengen der Nahrungsmittel und vor allem im aktiven Nährstoffverbund völlig anders verhalten bzw. auswirken, als unter diesen künstlichen Bedingungen.
Entsprechend dem Märchen-Wahrheit-Schema von oben kommt hier jetzt also die wirkliche Wahrheit über Soja, wobei ich bei Aussagen mit völligem Unsinn ("Japanische Hausfrauen füttern Tofu an ihre Ehegatten...") bzw. völlig irrelevante Aspekte (wielange Soja gegessen wird oder nicht) auslasse. Ergänzt habe ich es mit weiteren Vorurteilen aus anderen Texten.
Märchen: Der durchschnittliche Verbrauch von Sojaprodukten in Japan und China ist 10 Gramm (etwa 2 Teelöffel) pro Tag.
Wahrheit: Laut der Studien "Kobayashi: Trends in national nutritional survey of Japan" (in: Nutr. Health 8 (2-3), S. 91-96) liegt der Konsum in Japan bei 65 g/Tag und in manchen Regionen in China bei bis zu 76 g/Tag.
Märchen: [Schlechtes Eiweiß.] Wie alle Hülsenfruechte, sind auch Sojabohnen arm an schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin und Cystin. Ausserdem denaturiert die moderne Verarbeitung das fragile Lysin.
Wahrheit: Seit wann ergibt sich der Eiweißstatus aus nur zwei Aminosäuren? Was ist mit Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin und Valin, die in Soja enthalten sind? Soja ist die einzige Pflanze, die alle neun Aminosäuren zusammen besitzt, u.a. deshalb hat es auch bei der FAO/WHO-Untersuchung über die Proteinwertigkeit die höchste Wertigkeit erzielt, vor allen Tierproduktproteinen.
Märchen: Die Produktionsverfahren zerstören xy und erhöhen krebserregende Stoffe usw.
Wahrheit: Die Produktionsverfahren zerstören die schädlichen Stoffe (z.B. Phytate) und zerstören das Protein nicht, sondern entfalten die Proteinstrukturen, sodaß es leichter verdaubar wird. Weitere Beispiele finden sich in den anderen Antworten.
Märchen: Sojaprodukte sind ungeeignet für die Vit.-B12-Versorgung.
Wahrheit: Auch wenn Soja an sich kein verwertbares B12 enthält (die einzige, halbwegs richtige Aussage von oben), gibt es viele Sojaprodukte, denen es zugesetzt ist, damit sind sie gute Quellen unter den angereicherten Nahrungsmitteln.
Märchen: Sojaprodukte verhindern Osteoporose nicht, sondern bedingen sie.
Wahrheit: Wie erwähnt, gibt es a) keine Begründung dafür und b) ist die empirische Grundlage falsch. Die Forschung kam hingegen zu dem Ergebnis: "Soja-Isoflavone weisen durch Aktivierung des Estrogen-Rezeptor-β-Systems in den Knochen einen schützenden Effekt vor Knochenabbau auf."
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Protease-Inhibitoren (ins. Trypsinhemmer auch Trypsinantagonisten genannt) enthält.
Wahrheit: Protease-Inhibitoren werden einerseits bei der Herstellung von Sojaprodukten durch Verfahren wie Erhitzen oder Raffinieren denaturiert und damit unschädlich gemacht und andererseits wurde ermittelt, daß sie zu 90% nicht aufgenommen, sondern wieder ausgeschieden werden ("Protease inhibitors in plant foods. Content and inactivation", in: Advances in experimental medicine and biology, Heft 199, Seite 299-347).
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Phytoöstrogene (Isoflavone wie Genistein, Glycitein, Daidzein) enthält, die zu Krebs auslösen, Herzkrankheiten bedingen, zu Schilddrüsenunterfunktion führen, verfrühte sexuelle Reife bedingen etc. pp. usw. usf.
Wahrheit: Zu solchen "Ergebnissen" kommt man, wenn man nutzlose Tierversuche macht. Isoflavon-Forschungsinitiative e.V. hat das wie folgt zusammengefaßt:
Wer einen weiteren Beweis für die Nicht-Übertragbarkeit von Tierversuchen braucht, hat ihn hiermit bekommen.
Für das Märchen über Schilddrüsenschädigung gilt Ähnliches:
Entgegen diesen Aussagen, gibt es etliche Studien, die die entgegengesetzte, ursprüngliche Aussage stützen, daß diese Stoffe eben genau die sind, die die gesundheitlich positiven Effekte bewirken. Siehe auch den nächsten Beitrag im Thread.
Märchen: Soja ist schädlich, weil es den GRAS-Status nicht bekommen hat.
Wahrheit: Dieser Status betrifft ausschließlich Zusatzstoffe für weiterverarbeitete Nahrungsmittel. Isolierte Sojaisoflavone und isolierte Sojaproteine haben diesen Status nicht bekommen und nicht etwa sojabasierte Nahrungsmittel oder Sojabohnen allgemein.
Märchen: Soja macht unfruchtbar.
Wahrheit: Wie in der "Erklärung" oben bereits stand: alles Tierversuche, also völlig aussagelos für Menschen. Zudem wird auch hier sehr gerne mit konzentrierten Isoflavonen gearbeitet, wie sie – wie gesagt – in normalen Sojaprodukten nicht vorkommen.
Daneben (in Studien mit Menschen) werden gerne Zahlen von Spermienkonzentrationen heruntergebetet, ungeachtet dessen, daß die Konzentration allein keine Aussagen über die Fruchtbarkeit macht (die Spermienmobilität, Spermienmortalität, Spermienmorphologie und das Ejakulatvolumen ist genauso wichtig). Wenn man einige Studien genauer betrachtet, dann sieht das Ergebnis plötzlich anders aus (so wurden nichtrepräsentative Versuchspersonen benutzt, die Anzahl der Versuchspersonen war zu klein, die Spermienkonzentration war geringer lag aber im Normalbereich usw.).
Nicht zu vergessen, daß die Presse gerne Studienergebnisse verdreht bzw. aus den relativen Zahlen (mehr/weniger als) eigenmächtig unwissenschaftliche Rückschlüsse zieht. (Wie es auch bei der verlinkten Studie der Fall gewesen ist.)
Märchen: Soja ist für die Entwicklungsländer von Nachteil.
Wahrheit: Hier gilt das gleiche.
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Phytate/Phytinsäure enthält.
Wahrheit: Phytinsäure wird zum einen durch die körpereigene Phytase sowie durch Phosphatase aus pflanzlicher Nahrung gespalten und unschädlich gemacht. Daneben wird bei der Herstellung verschiedener Sojaprodukte Phytinsäure durch den Fermentierungsprozeß sowie bei der Zubereitung durch Erhitzen reduziert.
Einen hohen Phytinsäuregehalt besitzen übrigens auch Reise, Weizen, Mais, Roggen, Gerste und Erdnüsse (und trotzdem leben wir noch).
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Carrageen enthält.
Wahrheit: Soja enthält keineswegs Carrageen, sondern dieses ist ein Zusatzstoff, der bei Sojaprodukten eingesetzt sein kann. Wer es vermeiden will, muß sich lediglich über die jeweiligen Inhaltsstoffe informieren.
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Fluor enthält.
Wahrheit: Sojabohnen enthalten ca. 0,3 mg/100 g, aus einem Kilo werden sieben Liter Sojamilch hergestellt, d.h. ein Liter Sojamilch enthält ca. 0,4 mg. Bei einer toxischen Dosis von 20 mg müßten also 50 Liter Sojamilch täglich getrunken werden, um eine Fluorvergiftung zu bekommen (und das auch nur, wenn Fluor zu 100% resorbiert werden würde). Aber wieso richtig rechnen, wenn man auch rumschreien kann.
Daneben ist Fluor ein Spurenelement und wird für den Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt, es ist also in den kleinen in Sojaprodukten enthaltenen Mengen nicht schädlich, sondern gesund.
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Cadmium enthält.
Wahrheit: Reine Behauptung ohne Zahlen. Die Studie "Cadmium And Lead Content Of Soybean Products" (Journal of Food Science, Heft 45, Nr. 5, Seite 1105-1453) kommt zu dem Ergebnis, daß Sojaprodukte weder relevante Mengen Cadmium noch Blei enthalten und sie bezieht sich auf Soja allgemein. Die Studie, die für die Cadmiumhaltigkeit dahergebetet wird, bezieht sich hingegen nur auf bestimmte, verarbeitete Sojasäuglingsnahrung. (Siehe auch Fazit.)
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Lektine, Lysinoalanine und Hämagglutinine enthält.
Wahrheit: Auch diese werden bei der Herstellung von Sojaprodukten durch Verfahren wie Erhitzen denaturiert und damit unschädlich gemacht.
Darüber hinaus sind diese Stoffe auch in vielen anderen Nahrungspflanzen (wie Tomanten) enthalten (und die Schädlichkeit wurde unter Garantie auch in Tierversuchen "ermittelt").
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Goitrogene enthält.
Wahrheit: Soja enthält Goitrogene genauso wie etliche andere Nahrungspflanzen (Brokkoli, Raps, Hirse, Mais, Kohl, Radieschen usw.). Solange keine konkreten Zahlen über die Menge vorliegen, ist diese Aussage genauso unrelevant wie die anderen.
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Raffinose und Stachyose enthält.
Wahrheit: Dies sind Kohlenhydrate (Mehrfachzucker), die in vielen Hülsenfrüchten vorkommen und schlimmstenfalls zu Blähungen führen können. Das als "schädlich" zu bezeichnen ist reichlich übertrieben.
Märchen: Soja ist schädlich, weil es Aluminium enthält.
Wahrheit: Auch das bezieht sich auf bestimmte Sojasäuglingsnahrung und selbst dort liegen erstens die gefundenen Mengen innerhalb der Toleranzgrenze der WHO und zweitens gibt es keine Informationen zu Langzeitwirkungen einer erhöhten Aluminiumaufnahme bei Kindern (so eine Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin et al.).
Fazit: Viel heiße Luft und wenig Fakten. Es mag sein, daß irgendwelche Sojasäuglingsnahrung irgendwelche produktionsbedingten schädlichen Zusatzstoffe enthalten könnte, nur liegt das dann an den Zusatzstoffen bzw. der Produktion. Deshalb alle Sojaprodukte als schädlich zu bezeichnen, ist etwas weit hergeholt bzw. eben frei erfunden, aus Halbwahrheiten zusammengeklaubt usw.
Das heißt auch nicht, daß jeder völlig bedenkenlos Soja konsumieren soll. Wie jede Nahrungspflanze hat es einige spezifische, höherkonzentrierte Inhaltsstoffe (wie die Isoflavone), auf die manche Menschen gut und andere vielleicht weniger gut reagieren. Von Menschen mit einer Sojaallergie abgesehen. Aber ob man es gut verträgt (bzw. in welchen Mengen) oder weniger gut, ist individuell und nur weil es einige Menschen gibt, die es weniger gut vertragen, ist Soja sicher keine "Gefahr für die Menschheit".
Mal wieder Nachrichten aus einem Paralleluniversum. Die "Homo-Lobby [will] eine Stasi im Kopf der Christen einrichten". Nun ja, Platz wär' da ja reichlich ...
(Von der Initiative "Deutschland brauch Mariens Hilfe")
Um den Methanausstoß zu verringern wurde bereits erwogen, die Zahl der ausgebeuteten Rinder zu reduzieren. Doch nun gibt es eine andere Lösung: Die Kühe werden mit Extrakten aus Fischleichen ernährt, was den Methanausstoß verringert. Setzt sich das durch, wird jeder Kuhmilchtrinker zukünftig automatisch indirekt Fischöl konsumieren ([kälber]"labfreier" Käse kann ja bereits jetzt auf "Fischmehl" basieren) und somit in gewisser Weise zu Pescetariern gemacht. Du bist was du ißt? Bist du nicht auch, was die, die du ißt, essen?
Übrigens: da "Bio"-Kühe im Mittel deutlich mehr Methan pro Liter Milch produzieren als "konventionelle" (auch ohne "Fischöl"), müßten unvegane Umweltschützer eigentlich von Ökorinderausbeutung auf die "normale" umsteigen. Wenn das mal keine Zwickmühle ist ...
> müssen unterstützt werden ("Wir sind für eine bessere
> Ausstattung von Zoos und Tierparks, denn gefährdete Tierarten
> müssen der Menschheit erhalten bleiben und artgerecht
> gehalten werden.", Wahlwerbespot für Sachsen). Daher sollte
Interessant - hättest Du das mal früher gesagt, das hätte die Wahl sicher entscheiden beeinflußt (denn wer würde wohl die Tierschutzpartei wählen, wenn bekannt wäre, daß die nur das sind, was in ihrem Parteinamen steht) ...
Das ist zwar richtig, aber was hat es mit dem Thema bzw. der Tatsache zu tun, daß das gesundheitliche "Argument" ein Nono ist, konkret, daß kein Kinderrechtler gegen Vergewaltigung aus "Gesundheitsgründen" argumentieren wird?
Wie hier bereits angemerkt, ist es zwar richtig, daß Veganer einen höheren Bildungsdurchschnitt bzw. einen höheren Intelligenz(quotienten)durchschnitt haben, als die Restbevölkerung, allerdings ist das kein strategisch gutes Argument für Veganismus.
Zum einen wird mitverstanden, daß es kompliziert sei, vegan zu werden, sodaß es nur besonders Intelligente könnten, bzw. daß man besonders intelligent sein müßte, um die vegane Ethik zu verstehen. Natürlich ist beides völlig simpel, insofern man zu elementaren Gedankenvorgängen in der Lage ist. Zum anderen ist die Intelligenz einer Person eben kein Indiz dafür, wie ethisch sie sich verhält. Es ist nicht selten so, daß sich sehr intelligente Personen sehr unethisch verhalten, weil sie sich selbst Vorteile davon versprechen o.Ä.
(Auch wenn das alles in allem nichts daran ändert, daß auf der anderen Seite Unveganismus i.d.R. gedankenloses Mitläufertum ist.)
Münsterland - „Naja“, räumt Eckhard Uhlenberg ein und beißt ein dickes Stück aus seinem Vollkornbrot mit Gurke, „ab und zu, wenns hektisch ist, dann esse ich schon mal zwischen Tür und Angel, im Dienstwagen zum Beispiel.“ An ruhigen Morgenden aber nimmt sich Nordrhein-Westfalens Umweltminister Zeit für ein gehaltvolles Müsli und „ganz wichtig, ein Marmeladenbrot mit Frischkäse drunter“. Hauptsache also, bewusst frühstücken und gesund, so wie heute die Kinder der Klasse 1 b an der münsterischen Gottfried-von-Cappenberg-Grundschule.
„Schulmilch im Fokus“, unter diesem Motto geht dieser Tage ein Modellprojekt in die letzte Phase, das herausfinden will: Trinken Schüler mehr Milch, wenn sie besonders preisgünstig angeboten wird? Oder eher dann, wenn interessante Marketing-Projekte den Genuss begleiten? Angebote also, die am bislang womöglich zu biederen Image der Milch arbeiten. Und: Inwieweit spielen Einkommen und Bildung der Eltern eine Rolle?
„Kinder kommen heutzutage oft ohne Frühstück in die Schule, für die könnte ein Schluck Milch die erste Mahlzeit des Tages sein“, weiß Gerd Krewer von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW zu berichten. Und doch sei der Absatz an Schulmilch in den vergangenen Jahren um 60 Prozent bundesweit zurückgegangen - und um 30 Prozent in NRW.
Wie kann der gesteigert werden? Damit beschäftigt sich seit Sommer vergangenen Jahres das - von EU, dem Bund mit neun Millionen Euro und dem Land NRW mit 400 000 Euro finanzierte - Modellprojekt. An 500 Grundschulen NRW-weit und 37 im Münsterland informieren beispielsweise Landfrauen regelmäßig über den Wert von Milch für Gesundheit und Wachstum.
Zwei- bis dreimal pro Woche, immer im Sachkundeunterricht, kommt Edelgard Steer in die Klasse 1 b der Cappenberg-Grundschule. Heute Vormittag demonstriert die Schulmilch-Botschafterin aus Westerkappeln Eckhard Uhlenberg und der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Ursula Heinen-Esser, wie ein gesundes Frühstück aussieht. Da stehen Vollkornbrot, Gemüse- und Käsestreifen sowie selbst gemachte Knoblauchbutter auf dem Tisch. Und natürlich kleine Flaschen mit Milch oder Kakao. Maria und Melina kennen das schon aus dem Kindergarten: Die beiden Sechsjährigen wissen, dass in Milch Vitamine stecken und Calcium - und dass das wiederum wichtig ist für den Knochenbau. „Ja, hier in Münster sind die Kinder relativ fit, was gesunde Ernährung angeht“, nickt Edelgard Steer. Im Ruhrgebiet sehe das aber wieder ganz anders aus.
Mit sogenannten Modulen für Schulfeste sind die Projektmacher von der Landesvereinigung Milch heute auf dem Schulhof präsent. Da gibt es eine Kuh-Attrappe, an der Schüler melken lernen. Oder eine Comic-Kuh, die mit ihnen darüber diskutiert, was an Milch so empfehlenswert ist für eine gesunde Ernährung. Eben dies bringen die selbst gemalten Bilder an den Wänden der Klasse 1 b auf den Punkt. Beginnen sie doch mit: „Ich trinke Milch, weil...“ Und enden mit: „...die leker ist und Durst stilt“.
Auch oft als Argument benutzt: Prozentangaben der genetischen Übereinstimmung zwischen Menschen und anderen Tieren, meist Menschenaffen oder andere "höher entwickelte" Tiere.
Die daraus abgeleitete Forderung, daß bestimmte Tiere wegen größeren Übereinstimmung zum Menschen mehr Rechte als andere Tiere hätten (weshalb z.B. Menschenaffen Rechte bekommen müßten, andere aber nicht usw.), ist tierschützerisch (Randaspekt), speziesistisch (verschiebt die Hierarchie, löst sie nicht) und anthropozentrisch (Mensch als Maß der ethischen Beurteilung). Teilweise auch so artikuliert von tierrechtsfeindlichen Artenschützern wie Jane Goodall.
Ausnahme ist auch hier (ähnlich wie dabei), es als Argument zu benutzen, um antidarwinistische Argumente zu widerlegen.
> Besser hingegen ist der Hinweis, daß Kinder, wäre es ihre
> Entscheidung, nicht wollten, daß Tiere für Tierprodukte
> sterben müssen (sodaß die Tierausbeuter es
> verschweigen
> müssen), da dies einen ethischen Hintergrund hat.
> Betont werden kann, daß sie diese Entscheidung treffen, bevor
> sie die speziesistische Erziehung (sprich: speziesistische
> Indoktrination), die auf
> Schönreden, Verschweigen und Leugnen der Tierausbeutung und des Tiermordes beruht, durchlaufen haben.
Wobei diese speziesistische Indoktrination ja praktisch schon bei Neugeborenen anfängt (mit entsprechenden Auswirkungen) und sich oft nicht auf das "Schönreden, Verschweigen und Leugnen" beschränkt.
Aktuell populär ist ja das Künast-Video, in dem sie einen Fisch erschlägt; wobei eben zuvor ein etwa 7jähriger Bauerssohn das vorgemacht hat.
Grade gestern kam ich (wieder mal) dazu, wie zwei Jungen etwa im gleichen Alter an einem Bach eine etwa zwanzig Zentimeter lange Forelle(?) mit einem Kescher gefangen hatten. Sie hatten sie auf einen trockenen Stein im Bach gelegt und drückten ihr mit einem Stock/Ast(?) auf die Seite. Ihre Rechtfertigung: "Man wird doch wohl noch einen Fisch anschauen dürfen." Nein, sie waren nicht sehbehindert, brauchten also keinen Stock zum "sehen".
Das ist wohl die Vorstufe dazu, Mord als "Ansicht", "Meinung", Mörder als "Andersdenkende" zu euphemisieren.
In diversen, v.a. älteren Schlachthofbeschreibungen finden sich oft ausführliche Schilderungen über die schlechten hygienischen Zustände. Die Rede ist von eine großen Anzahl an Ratten, Kakerlaken, Fliegen, Maden und andere Insekten, v.a. in den Kühlräumen (wo die Leichenteile lagern). Bzw. davon, daß einzelne Leichenteile in den mit Dreck und Blut beschmutzen Boden fallen und ohne Säuberung wieder aufgehoben werden etc.
Eine neuere Version hatten wir vor einiger Zeit in Deutschland mit dem sogenannten "Gammelfleischskandal" in den Medien bzgl. Leichenteile, die stärker verwest waren als erlaubt (wobei es sich natürlich um keinen Skandal handelte, sondern die Normalität).
Weshalb damit zu argumentieren kontraproduktiv ist, sollte klar sein. Die Folgen sind ausschließlich eine Verbesserung der hygienischen Zustände (wie beim besagten "Gammelfleischskandal" geschehen). Und auch hier ist die Hygiene natürlich ein 100%ig anthropozentrischer Aspekt und für die dann bereits ermordeten Tiere, um die es eigentlich geht, unerheblich.
Das gleiche Argumentationsmuster bei den Zuständen in Tierausbeutungsbetrieben ist genauso kontraproduktiv und führt zu analogen Folgen, nämlich "sauberer" Ausbeutung, wie es die Antitierrechtsorganisation "Menschen für Tierrechte" in diesem Fall vormachte. Typischer Tierschutz eben (trotz des falschen Namens).
Deshalb ist es jedoch nicht verkehrt, wenn Tierrechtler auch auf diese Aspekte hinweisen, z.B. auf die von Keimen, Dreck und Staub durchsetzte Luft in Hühnerausbeutungsbetrieben, da hier das Ziel ist, das Leiden der Tiere zu verdeutlichen, verbunden mit der Betonung, daß dies nur ein Aspekt dieser Verbrechen ist, und es immer die Forderung nach totaler Abschaffung jeglicher Tierausbeutung beinhaltet.
An dieser Stelle auch noch ein (weiterer) Hinweis auf die ewigen Vorwürfe, wir würden mit den Bezeichnungen "Leichenteile", "Hühnermenstruationsprodukte", "Kuhdrüsensekret", "Bienenerbrochenes", "weißes Blut", "enthaarte Tierhaut" etc. auf diese Schiene aufspringen und den Menschen diese Dinge als "Ekelprodukte" "vergraulen" wollen.
Der Grund liegt selbstverständlich woanders (wie jeder, der sich zu informieren gewillt gewesen wäre, wüßte). Es geht darum (wie hier im Forum schon mehrfach betont) den Verdrängungsmechanismus dieser Euphemismen aufzubrechen. Wenn die Verbraucher eine weiße Flüssigkeit in einem viereckigen Karton oder eine Jacke mit dunklem, halbweichem Material kaufen, dient u.a. die Bezeichnung, die neutral ("Milch") oder nichtssagend ("Leder") ist, dazu, Abstand zu schaffen und alle Assoziationen dahingehend, daß dies Tierprodukte sind, zu unterdrücken. Dieser psychologische Aspekt ist maßgeblich daran beteiligt, daß sie ihr speziesistisches Denken aufrecht erhalten können, denn nicht umsonst kommen die meisten, wenn sie verstanden haben, daß dies (insbesonder Leichenteile und Tierhaut) Tierprodukte sind, ganz von alleine (ohne, daß man es ihnen gesagt hätte) dahinter, daß das bedeutet, daß dafür Tiere gestorben sind (wenn auch bei Kuhmilch weniger als bei anderen). Die kognitive Dissonanz setzt seltener dort an, daß für z.B. "Leder" Tiere sterben, sondern eher dort, daß "Leder" überhaupt ein Überrest eines toten Tieres ist. Dabei von "(enthaarter) Tierhaut" zu sprechen macht es hingegen deutlich. Daß tote Haut zu tragen für viele "eklig" ist, ist ein Nebeneffekt.
Daß bei dieser Bezeichnung "Ekel" zu erzeugen nicht beabsichtigt ist, beweisen die Gegenbeispiele. Transplantationsorgane sind tlw. Leichenteile, menschliche Muttermilch ist ein Drüsensekret, Speichel ein Tierprodukt usw. und dennoch ist all dies vegan. Diese jedoch nicht so zu benennen, hat folglich den Grund, daß diese Dinge nie einer sprachlichen Euphemisierung unterlagen (die nie relevant war, da sie ethisch i.d.R. unproblematisch sind) und deshalb auch kein Bedarf besteht, sie zu enteuphemisieren.
sowieso: insgesamt wird mit viel gefährlichem Nicht-/Halbwissen jongliert, und letztenendes machen sich die meisten Zuschauer wohl eh keinen Kopf oder denken einfach mal konsequent NACH! Aber es ging ja auch hauptsächlich um Gesundheit anstatt Moral.
BRÜSSEL. Obwohl in Brüssel mit dem Warten auf eine neue EU-Kommission, die spätestens Anfang nächsten Jahres antritt, eine neue Zeitrechnung begonnen hat, geht auf Arbeitsebene die Entwicklung von Vorschriften für die Landwirtschaft weiter. Das gilt unter anderem für den Tierschutz, wo in diesem Sommer zwei verschiedene Studien vorgelegt wurden. Der Europarat kam mit einem überarbeiteten Entwurf von Tierschutzempfehlungen für Rinder heraus, der einige Vorgaben eines früheren Papiers entschärft. Zudem hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein wissenschaftliches Gutachten zum Tierschutz bei Milchkühen vorgelegt. Darin wird eine Risikobewertung für verschiedene Haltungsformen vorgenommen. Dabei schneidet die Anbindehaltung schlecht ab. Das größte Risiko für Verhaltensprobleme im Zusammenhang mit Stallbauten wird in schlechter Planung und in Anbindeställen gesehen. Was die Bewegungsmöglichkeiten für die Tiere angeht, so halten die Wissenschaftler den Verzicht auf Weidegang für risikobehaftet, jedenfalls wenn er Kühe in Anbindehaltung und Ställe mit Liegeboxen betrifft. Gleichzeitig gesteht die Mehrheit der Experten zu, dass es derzeit nur begrenzte Erkenntnisse darüber gebe, inwieweit die tägliche Dauer der Anbindehaltung mit dem Krankheitsvorkommen in der Herde und mit deren Wohlbefinden insgesamt zusammenhänge. Mehr Studien zu diesem Thema seien notwendig. Allerdings gab eine Gruppe von Wissenschaftlern, darunter Prof. Jörg H a r t u n g von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, ein „Minderheitenvotum“ ab, wonach es sehr wohl genügend Anhaltspunkte für schwachen Tierschutz in Anbindeställen gebe. Diese Wissenschaftler empfehlen, dass - von Ausnahmen abgesehen - auf die Anbindehaltung verzichtet werden sollte.
Europarats-Vorgaben zu Kuhtrainern
Die Anbindehaltung ist auch ein zentraler Punkt in den Rinder-Tierschutzempfehlungen des Europarats, die kürzlich im Entwurf überarbeitet wurden. Wie im EFSA-Gutachten, so heißt es dort, Kühe und Färsen aus Anbindehaltung sollten täglich die Möglichkeit haben, sich frei zu bewegen. Nach den Tieren in Anbindehaltung solle wenigstens zwei Mal pro Tag geschaut werden. Aber auch für Boxenlaufställe hält der Europarat einige Ratschläge parat. So sollten Bürsten in den Ställen sein, damit sich die Kühe kratzen können. Böden sollten leicht zu reinigen und zu desinfizieren und nicht rutschig sein. Für Spaltenböden wird ein Kunststoffüberzug empfohlen. Generell kritisch sehen die Europarats-Experten den Einsatz von Strom. Elektrische Kuhtrainer sollten nur noch in schon bestehenden Ställen zum Einsatz kommen, in denen sie wirklich gebraucht würden. Generell dürfen sich Kuhtrainer laut den Empfehlungen nicht weniger als 5 cm entfernt vom stehenden Tier befinden. Bei Kühen in den letzten Monaten der Tragezeit muss laut den Empfehlungen auf Kuhtrainer ganz verzichtet werden.
Anforderungen an Platzbedarf und Weidegang entschärft
Laut dem Europarats-Entwurf zum Tierschutz bei Rindern sollte Trockenstehern und Kühen mit Kalb eine Liegefläche von mindestens 4,65 qm und eine Gesamtfläche von mindestens 6,5 qm zur Verfügung stehen. Zwar sind die Zahlen zum Platzbedarf die gleichen wie in einem früheren Entwurf; allerdings war dieses Mindest-Platzangebot zuvor verpflichtend, während es im aktuellen Papier bei einer Empfehlung bleibt. Festgehalten hat man an dem für Mastbullen festgelegten Platzbedarf (AGRA-EUROPE 1/2/09, EUROPA-NACHRICHTEN 3). Auch an anderen Stellen wurde das Papier deutlich entschärft. Weggefallen ist die Vorgabe, wonach Weidegang an mindestens 90 Tagen im Jahr stattfinden sollte. Komplett gestrichen wurde das Ziel, Vollspaltenböden innerhalb von 15 Jahren nach Inkrafttreten der Empfehlungen zu beseitigen. In Neubauten sollen Vollspaltenböden aber tabu sein.
Tierschutz-TÜV auf europäisch
Auch die 15-jährige Übergangsfrist zur Abschaffung von elektrischen Kuhtrainern taucht in dem neuen Papier des Europarats nicht mehr auf. Diese Apparate sollen aber nur noch in bestehenden Ställen, nicht mehr bei Neubauten verwendet werden dürfen. Geblieben ist es bei den Vorgaben zum Stallklima. So soll die Ammoniakkonzentration in Rinderställen einen Wert von 20 ppm nicht dauerhaft überschreiten. Für Kohlendioxyd ist eine Obergrenze von 3 000 ppm, für Staub von 10 mg pro Kubikmeter vorgesehen. Anklänge finden sich in dem Papier des Europarats zu dem, was in Deutschland zur Zertifizierung von Stallbauten unter dem Stichwort „Tierschutz-TÜV“ als Gesetz verabschiedet ist, während die Umsetzung auf dem Verordnungsweg noch fehlt. So fordern die Experten des Europarats, neue Stalleinrichtungen sollten „umfassend und objektiv“ aus Tierschutzsicht getestet werden. Dazu sollten Gesundheitsfragen gehören. Erst nach Durchlaufen der staatlich festgelegten Überprüfungen sollten die Bauten und Geräte kommerziell genutzt werden dürfen.
Ställe als größter Risikofaktor
Um die Rolle des Staates geht es in letzter Konsequenz auch in dem EFSA-Gutachten. Denn außer für Kälber gibt es in der Europäischen Union keine umfassenden Vorschriften für die Rinderhaltung. Der Ansatz, den die Behörde aus Parma gewählt hat, ist der einer Risikoabwägung, wobei dem Stallbereich insgesamt das größte Risikopotential zugeschrieben wird. Mit aus Tierschutzsicht vergleichsweise sehr geringen Gefahren behaftet ist laut Gutachten hingegen der gesamte Bereich der Rindergenetik. Kühe mit einem genetisch bedingt hohen Produktionspotential bringen dabei die größten Risiken mit, was Verhaltensprobleme angeht, aber nur, wenn andere Faktoren wie Stallbau, Ernährung und Herdenmanagement nicht an die Hochleistungskühe angepasst sind. Relativ gering wird in der Abwägung der verschiedenen Faktoren auch das Tierschutzrisiko durch falsche Ernährung der Wiederkäuer eingestuft. Ganz anders sieht es mit dem gesamten Bereich des Zusammenlebens in der Herde aus. Beispielsweise empfiehlt die EFSA, dass Kuh und Kalb sich nach der Trennung nicht hören und sehen sollten, um Stress für die Tiere zu vermeiden. Der optimale Zeitpunkt für die Trennung von Kuh und Kalb müsse noch näher untersucht werden.
Empfehlungen für Schweine liegen schon lange vor
Fraglich ist nach dem EFSA-Papier nun das weitere Vorgehen der Europäischen Kommission, die sich neben dem Rindergutachten auch mit Tierschutzstandards für Schweine zu beschäftigen hat, wofür bereits seit knapp zwei Jahren EFSA-Stellungnahmen mit Empfehlungen vorliegen. Dabei geht es unter anderem um Gesundheit und Tierschutz von Mastschweinen und Zuchtebern in Abhängigkeit von ihrer Aufstallung und Haltung. Geht es der Reihenfolge nach, wäre nun erst einmal der Schweine-Tierschutz an der Reihe. Es wird aber auch für nicht ausgeschlossen gehalten, dass die Kommission in einem umfassenden Ansatz die EU-Tierschutzvorgaben in ihrer Gesamtheit angeht. Die Vorarbeiten für solch ein Projekt sind nun getan. In einer Zeit personeller Umbrüche in der Kommission kann ein solches Projekt in diesem Jahr aber wohl nicht mehr beginnen. Kurzfristig wird sich die Europäische Union unter schwedischer Präsidentschaft abermals mit den Tiertransportzeiten beschäftigen. Das Thema steht bereits beim nächsten Agrarministerrat am 7. September auf Wunsch der Niederlande auf der Tagesordnung. AgE (31.08.2009)
Die Chemie-Verordnung „Reach“ erfordert weit mehr Tierversuche als bisher angenommen: 54 Millionen Ratten werden gebraucht. Die Kosten dürften rund 9,5 Milliarden Euro betragen.
Von Ralf Nestler
Vor zwei Jahren wurde eine EU-weite Verordnung zur Sicherheit von Chemikalien erlassen. Abgekürzt mit „Reach“, was für „Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von chemischen Stoffen“ steht, wird das Regelwerk gelegentlich auch als „Chemikalien-Tüv“ bezeichnet. Es schreibt vor, dass neben neu entwickelten chemischen Verbindungen auch bereits seit Jahrzehnten benutzte Stoffe untersucht werden müssen, um Gefahren für Mensch und Umwelt zu erkennen.
Lange wurde um diese Verordnung gestritten, denn sie bedeutet für die Hersteller enorme Kosten. Nach Angaben der EU sind es 1,2 bis 2,4 Milliarden Euro. Doch das ist offenbar zu knapp kalkuliert. Die Kosten könnten bis zu sechsmal so hoch sein wie angenommen, vor allem deshalb weil die erforderlichen Tierversuche deutlich umfangreicher sein dürften als bisher vermutet. 20-mal so viele Lebewesen seien nötig, schreiben der Toxikologe Thomas Hartung von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und die italienische Chemikerin Costanza Rovida im Fachmagazin „Nature“ (Band 460, Seite 1080).
Die Reach-Verordnung zielt vor allem auf Chemikalien ab, die vor den 80er Jahren entwickelt wurden. Nun sollen diese Substanzen schrittweise bis 2018 registriert und mögliche Schadwirkungen begutachtet werden. In diese Untersuchung können bereits vorhandene Analyseergebnisse einbezogen werden. Denn auch früher wurden chemische und physikalische Eigenschaften wie Schmelztemperatur, Oberflächenspannung und pH-Wert bestimmt. Um die Wirkung auf Organismen zu ergründen, wurden auch damals schon Tierversuche gemacht. Da die Regeln heute strenger sind, werden in vielen Fällen weitere Studien nötig sein. Wie viele genau, darüber sind sich die Experten uneins.
Die Diskrepanz beginnt bereits bei der Anzahl der Substanzen, die von Reach begutachtet werden müssen: Darunter fallen alle Stoffe, die europaweit in Mengen von mehr als 1000 Kilogramm pro Jahr verkauft werden. Offiziellen Angaben der EU zufolge betrifft das 29 342 Chemikalien. Hartung und Rovida vermuten aber, dass es wenigstens 68 000, vielleicht sogar mehr als 100 000 sind. Die drastische Zunahme begründen die Forscher mit dem Wachstum der EU auf mittlerweile 27 Mitgliedsstaaten – was mehr Hersteller ins Spiel bringt – und der parallel dazu steigenden Produktionsmenge in den einzelnen Firmen.
Mithilfe eines Computerprogramms berechneten sie, wie viele Tierversuche zusätzlich erforderlich seien, um die Reach-Kriterien zu erfüllen. „Wir haben dabei nur optimistische Verläufe berücksichtigt“, schreiben Hartung und Rovida. Also eine minimale Anzahl von Tieren und keine zusätzlichen Tests, die durch unerwartete Ergebnisse vorheriger Versuche nötig werden könnten. Weiterhin hätten sie, wo immer es machbar erschien, alternative Ansätze einbezogen, die einen Tierversuch erübrigen. Dazu gehören etwa Computermodelle, die körperliche Auswirkungen bestimmter Substanzen am PC simulieren.
Das Ergebnis ist dennoch erschütternd: Reach erfordert für Testzwecke in den kommenden zehn Jahren immer noch 54 Millionen Wirbeltiere. Die EU hatte bisher 2,6 Millionen Tiere angegeben. Der Aufwand schlägt auch finanziell zu Buche. Die Kosten dürften rund 9,5 Milliarden Euro betragen, sechsmal so viel wie die Europabehörde einst schätzte.
Etwa 90 Prozent der Tiere müssten der Analyse zufolge für Fruchtbarkeitsstudien eingesetzt werden. Besonders aufwendig ist dabei der „Zwei-Generationen-Test“. Dort soll geklärt werden, ob die zu untersuchende Substanz langfristig die Reproduktionsfähigkeit beeinträchtigt. Dazu wird die Chemikalie trächtigen Nagetieren wie Ratten und Mäusen über die Nahrung oder als Spritze verabreicht. „Je nach Versuchsanordnung sind das etwa 20 Tiere, denen die Substanz in unterschiedlicher Dosierung gegeben wird“, sagt Heidemarie Ratsch vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales. So wolle man das „No-effect-level“ herausfinden, also jene Wirkstoffmenge, die trotz lebenslanger Belastung keine Fruchtbarkeitsstörungen hervorruft. Um das zu überprüfen, werden die Nachkommen der behandelten Nager miteinander gepaart. Die Kinder als auch die Enkel der Ursprungstiere werden dann obduziert und das Gewebe der Geschlechtsorgane untersucht. Da jede Ratte rund zehn Nachkommen zur Welt bringen kann, nimmt die Zahl der betroffenen Tiere mit jedem Zyklus drastisch zu.
Im Durchschnitt seien 3200 Ratten für die Untersuchung einer einzelnen Chemikalie nötig, schreiben Hartung und Rovida. „Als Toxikologe unterstütze ich die Ziele von Reach, um die Sicherheit für Verbraucher zu erhöhen“, sagt Hartung. „Aber wir haben die Dimension dieses Vorhabens unterschätzt. Wir müssen dringend Alternativen finden, um die Zahl der Tierversuche zu senken.“ Er schlägt vor, die Zwei-Generationen-Tests durch einen erweiterten Ein-Generationen-Test zu ersetzen. Dabei werden die Nachkommen der ersten Generation nicht vermehrt, aber dafür intensiver untersucht. So ließe sich der Gesamtbedarf an Versuchstieren für Reach um 15 Prozent senken.
„Thomas Hartung ist ein ausgewiesener Experte für Toxikologie, seiner Analyse kann man trauen“, kommentiert Heidemarie Ratsch, die auch im Kuratorium der „Zebet“ vertreten ist. Diese Arbeitsgruppe am Bundesinstitut für Risikobewertung sucht nach Alternativen für Tierversuche, wie die genannten Computerprogramme oder bestimmte Zellkulturen, die körperliche Effekte nachweisen könnten. „Man muss aber sicher sein, dass diese künstlichen Systeme wirklich die Realität nachbilden können“, sagt sie. Im Falle der Haut gelinge das schon sehr gut. Die Fruchtbarkeit von Lebewesen ist allerdings weitaus komplexer. „Derzeit sind eine ganze Reihe von Tierversuchen unumgänglich; und das Wohl der Menschen steht über dem der Versuchstiere“, sagt Ratsch.
Kristina Wagner vom Deutschen Tierschutzbund sieht das völlig anders. „Wir glauben, dass Tierversuche überhaupt nichts bringen, weil die Ergebnisse nicht von einer Maus oder Ratte auf einen Menschen übertragen werden können.“ Sie fordert daher, Tests mit Tieren generell zu verbieten. „Dadurch würde auch der Anreiz erhöht, alternative Testmethoden zu entwickeln.“
Das wollen auch Hartung, Rovida und zahlreiche andere Toxikologen. „Aber es wird noch einige Jahrzehnte dauern, bis Tierversuche wirklich ersetzbar sind“, sagt Ratsch. Zumindest deren Anzahl ließe sich vielleicht reduzieren. Für die Reach-Verordnung könnte es in zwei Jahren eine Chance dafür geben. Dann will die EU-Kommission das Regelwerk überprüfen.Ein Sprecher des für Reach zuständigen Bundesumweltministeriums dämpft die Erwartungen: „Bei allen Ideen zur Reduzierung der Tierversuche ist darauf zu achten, dass die Prüfergebnisse justiziabel, das heißt verlässlich sein müssen.“
Die Kampagne der Bundesregierung "5 am Tag" empfiehlt fünf Portionen(!) Gemüse und Obst am Tag. Was selbst als Veganer kaum zu machen ist, wie erst, wenn man Lebensmittel durch Käse, Eier oder Leichenteile ersetzt?
Unfreiwillig komisch auch die Schweizer Fleischpropagandaorganisation "Proviande", die auf US-Empfehlungen aus den 80er zurückgreifen muß, während "nun", 1992(!), weniger "Fleisch" empfohlen wird: (Nicht verwechseln mit http://schweizerfleis.ch
Selbst wenn wir Fischleichen nicht dem "Fleisch" zurechnen, sind das also nach DGE drei bis sechs Leichenmahlzeiten pro Woche. Sprich: 15-18 Mal pro Woche Frühstück, Mittag- und Abendessen vegetarisch.
Also 70-85% der Mahlzeiten "fleischfrei" - nach Empfehlung der Tierausbeutungslobbyorganisation(!) DGE.
Ich komme drauf, weil immer wieder Neuvegetarieren empfohlen wird: "Koch doch mal für Deine Familie ein vegetarisches Essen, damit sie sehen, daß man auch ohne Fleisch lecker essen kann."
Wieso muß man ihnen das zeigen, was sie doch eh überwiegend machen?
Oder etwa doch nicht?
Wie kommt es, daß in Restaurants gefühlte 120% der Gerichte aus Leichen bestehen?
Wie kommt es, daß in Kantinen, Mensen usw. eben nicht 6 von 7 Gerichten vegetarisch (von vegan gar nicht zu reden) sind, sondern nahezu alle als Hauptanteil ein Stück von einem toten Tier beinhalten?
Wie kommt es, daß die belgische Stadt Gent einen einzigen Tag, den Donnerstag, zum "vegetarischen Donnerstag" machen will? Daß Paul McCartney den "fleischfreien Montag" ("Meatless Mondays") fordert?
martin schrieb:
>
> Ich habe nochmal nach anderen Aussagen gesucht und [url=
> http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/lesezeichen/sandra-forster-das-vegane-kochbuch-lesezeichen-2009-07-27-ID1248356287528.xml]dieses Interview[/url] gefunden. Zusammenfassend: "Ich nehme es nicht 100%ig Ernst, weil es nicht praktikabel ist"; man gehe sich selbst auf die Nerven, weil man "eigentlich gar nichts mehr essen kann"; sie erachte es als sinnvoll, wenn "die Massentierhaltung eingeschränkt" würde, eine Alternative ist für sie ein "Bauernhof"; es ginge nicht darum, "allen Leuten Fleischessen zu verbieten"; man müsse "Fleischprodukte" "simulieren" bzw. "nachahmen", weil sie "natürlich" für die Menschen seien; ihr Hund bekommt "Fleischabfälle" aus ihren anderen, nicht-veganen Restaurants, ihn vegan zu ernähren, sei ihr "zu aufwändig".
> Ob sie nun wirklich selbst unvegane Produkte konsumiert, geht
> daraus zwar nicht hervor, aber die Tendenz ist denke ich
> bestätigt.
Das ist ja schon einmal weitaus deutlicher.
Auch ist es interessant, dass sie noch andere nicht-vegane Restaurants hat.
Aus den anderen Zitaten konnte ich sowas aber einfach nicht 100% rauslesen. Die hätten auch von jemanden sein können, der Veganismus ernst nimmt, sich aber nicht absolut unmissverständlich ausgedrückt hat. Oder hätte es, wie gesagt, auch einfach von dem Autor kommen können.
Ich wurde mal gefragt, ob man eine Äusserung von mir als Leserbrief in einer Zeitschrift drucken dürfe.
Mein kurzer Text war eigentlich nur minimal verändert worden, hatte aber so eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Interviews werden dann doch sicher noch mehr bearbeitet. Es kann mir keiner erzählen, dass die ganzen Interviewpartner alle so flüssig und gewand reden können.
>
> Die Artikel waren beide ihr gegenüber sehr positiv, insofern
> kann ich mir nicht vorstellen, daß es darin gestanden hätte,
> was ihr schaden würde.
Hätte es ihr denn überhaupt geschadet?
>
> > Natürlich ist Ethik der Kernaspekt des Ganzen, aber werben
> > kann man damit wohl eher nicht.
>
> Ich würde eher sagen, mit allem anderen kann man nicht gut
> argumentieren. Bei Umwelt und Gesundheit fallen Aspekte wie
> "Rodeo", "Stierkampf", "Zirkus" oder "Zoo" fast ganz heraus.
> Bei Geschmack noch mehr (trotz sinnloser Bemühungen um
> "Retortenfleisch").
> Außer du willst "werben" und "argumentieren" unterscheiden,
> was natürlich geht, nur leider verstehen viele andere diesen
> Unterschied nicht.
Ja, ich sehe einerseits die ganzen Fakten und Tatsachen, zu denen natürlich auch Sachen wie "Leder" und "Zoo" gehören und andererseits die praktische Seite mit den ganzen Vorurteilen.
Wissen schaffen sehe ich nicht so sehr als werben.
>
> Definitiv, aber dafür reicht es zu beweisen, daß vegane
> Ernährung nicht einseitig usw. ist, aber es bringt nichts, es
> als Argument (veganes Essen schmeckt besser als..) anzuführen
> (auch wenn es oft stimmt), weil Geschmack halt subjektiv ist.
Hm, ich will den Geschmack auch nicht wirklich als eigenständiges Argument hinstellen.
Es ist ja eher so, dass der Geschmack von Gegnern als Contra-Argument benutzt wird.
Veganes Essen schmeckt also nicht automatisch besser, aber auf jeden Fall nicht schlechter.
Ricarda schrieb:
>
> > Ich lese das schon heraus, weil ansonsten (gerade bei diesem
> > Thema), deutlich gemacht werden müßte, daß sie es nicht tut.
>
> Wieso müsste das deutlich gemacht werden?
Weil es sonst so mißverständlich ist, daß man das, was ich auch angenommen habe, annimmt. Wenn es nicht so gemeint wäre, hätte ich etwas erwartet wie "und noch heute überfällt sie gelegentlich die Lust auf ein Stück Käse, aber als Veganerin gibt sie dem natürlich nicht nach".
Ich habe nochmal nach anderen Aussagen gesucht und [url= http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/lesezeichen/sandra-forster-das-vegane-kochbuch-lesezeichen-2009-07-27-ID1248356287528.xml]dieses Interview[/url] gefunden. Zusammenfassend: "Ich nehme es nicht 100%ig Ernst, weil es nicht praktikabel ist"; man gehe sich selbst auf die Nerven, weil man "eigentlich gar nichts mehr essen kann"; sie erachte es als sinnvoll, wenn "die Massentierhaltung eingeschränkt" würde, eine Alternative ist für sie ein "Bauernhof"; es ginge nicht darum, "allen Leuten Fleischessen zu verbieten"; man müsse "Fleischprodukte" "simulieren" bzw. "nachahmen", weil sie "natürlich" für die Menschen seien; ihr Hund bekommt "Fleischabfälle" aus ihren anderen, nicht-veganen Restaurants, ihn vegan zu ernähren, sei ihr "zu aufwändig".
Ob sie nun wirklich selbst unvegane Produkte konsumiert, geht daraus zwar nicht hervor, aber die Tendenz ist denke ich bestätigt.
> Es kommt ja auch darauf an, was der Artikel eigentlich
> bezwecken soll.
> Vielleicht ist es ja extra so gewollt, dass nicht klar ist,
> ob sie es nun tut oder nicht.
Die Artikel waren beide ihr gegenüber sehr positiv, insofern kann ich mir nicht vorstellen, daß es darin gestanden hätte, was ihr schaden würde.
> Natürlich ist Ethik der Kernaspekt des Ganzen, aber werben
> kann man damit wohl eher nicht.
Ich würde eher sagen, mit allem anderen kann man nicht gut argumentieren. Bei Umwelt und Gesundheit fallen Aspekte wie "Rodeo", "Stierkampf", "Zirkus" oder "Zoo" fast ganz heraus. Bei Geschmack noch mehr (trotz sinnloser Bemühungen um "Retortenfleisch").
Außer du willst "werben" und "argumentieren" unterscheiden, was natürlich geht, nur leider verstehen viele andere diesen Unterschied nicht.
> Die Leute wollen wissen, wie Veganismus in der Praxis
> aussieht, weil sie es sich einfach nicht vorstellen können.
> Geschmack ist da ein ziemlich wichtiges Kriterium. Wir essen
> ja nicht nur zum Überleben, sondern weil wir Lust dazu haben
> und es uns schmeckt.
Definitiv, aber dafür reicht es zu beweisen, daß vegane Ernährung nicht einseitig usw. ist, aber es bringt nichts, es als Argument (veganes Essen schmeckt besser als..) anzuführen (auch wenn es oft stimmt), weil Geschmack halt subjektiv ist.
> > Natürlich, aber hier hat sie, wie ich es lese ("daß man...
> > verzichtet"), den einzelnen Menschen gemeint und nicht die
> > Gesellschaft.
>
> Kommt wohl wieder drauf an, wie man es liest.
> Falls die Gesellschaft gemeint ist, ist es wohl noch in
> Ordnung, aber wenn einzelne Menschen gemeint sind, ist es
> natürlich Unsinn.
Wie gesagt lese ich aus dem Indefinitpronomen "man" heraus, daß der einzelne Mensch gemeint sei.
Sophie schrieb:
>
> habe modelmaße, reine haut und glänzende haare.
Nunja, Modelmaße zu haben spricht ja nicht gerade für die ausgeprägteste Gesundheit und ist mit Sicherheit auch nicht anstrebbar.
> meine vermutung: Fleischfressen macht haut wie salamie
> haare wie borsten und gliedmaße wie elefanten sprich hässlich.
Bist du vegan, weil du nur hübsche Sachen isst? Oder siehst du es als Diät?
Mittlerweile ist ja allgemein bekannt, daß Leichenkonsum das Risiko an Krebs zu erkranken signifikant erhöht. Dennoch gibt es immer wieder neue Studien dazu und auch entsprechende "Presseberichte".
Aber natürlich darf Leichenfraß nicht schlecht weg kommen dabei.
So wird etwa statt einem schlichten "Vegetarier erkranken seltener an Krebs als Fleischesser" oder "Fleischesser erkranken häufiger an Krebs als Vegetarier" (nicht ohne Grund) umständlich getitelt:
Und falls bei jemandem da doch bewußt mehr als "Vegetarier blubbblubb häufig blubb Krebs" hängen bleibt, geht es weiter: http://magazine.web.de/de/themen/gesundheit/ernaehrung/8463186-Vegetarier-erkranken-seltener-an-Krebs,cc=000005542900084631861WwA24.html
Ach was? Schade, ich dachte, wer keine Leichen konsumiert könnte Rauchen was das Zeug hält, ohne Lungen-, Zungen-, Kehlkopfkrebs etc. befürchten zu müssen. Und für Kernkraftwerke wäre es doch auch ganz praktscih, Vegetarier einzustellen, die dann ohne Schutzanzug in kontaminierten Bereichen rumhüpfen könnten ... aber da Leichenfraßvermeidung offenbar nicht unsterblich macht,
Wahnsinn mit Methode, ein anderer Artikel fragt im Titel: http://www.lexisnexis.de/aktuelles/soziales/163634/sind-vegetarier-sicherer-vor-krebs
Nein, sind sie nicht, wie wir zu unserer Überraschung erfahren. Zwar "zeigte sich, dass eine vegetarische Ernährung - auch bei Berücksichtigung bekannter Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel - das Risiko für die Erkrankung an selteneren Krebsarten wie Magen-, Lymph-, Blasen- und Blutkrebs offensichtlich verringert", aber das "Brust-, Darm- oder Prostatakrebs"-Risiko war in der Studie "ähnlich".
Und "[d]aher raten die Wissenschaftler davon ab, aufgrund dieser Daten auf eine vegetarische Ernährung umzusteigen. Am sinnvollsten auch hinsichtlich der Krebsprophylaxe sei eine ausgewogene Mischkost, zumal die Ernährung nicht allein das Krebsrisiko beeinflusst."
Okay, kann mir das irgenwer erklären?
Das Risiko für manche Krebsarten ist geringer, das für andere ähnlich, also soll man weiter "Mischkost" inklusive Leichenkonsum fressen? Wo bitte ist da die Logik?
Soll man, wenn Rauchen "nur" das Lungen-, Zungen-, Kehlkopfkrebsrisiko erhöht, aber - fiktiv, ich kenne dazu keine Studien - nicht das Augen- und Hautkrebsrisiko, weiterhin "Mischatmung" inklusive Verbrennungsdrogenkonsum praktizieren, "zumal [Atmen] nicht allein das Krebsrisiko beeinflusst"?
Achim
PS: Natürlich sollte man nicht "aufgrund dieser Daten auf eine vegetarische Ernährung um[...]steigen" - sondern "aufgrund" der anderweitig verursachten Tierrechtsverletzungen auf Veganismus ...
Wir wissen selbstverständlich, daß die ganze Beschäftigung mit In-Vitro-Leichenteilen für Tierrechte kontraproduktiv und zeitverschwenderisch ist, da Veganismus aus sehr viel mehr besteht, als nur ein unveganes "Lebensmittel" zu ersetzen.
Siehe auch "Künstliche Leichenteile".
Davon abgesehen bringt der letzte Satz im Video mal wieder das Natürlichkeits-"Argument" und das in einem Beitrag, wo auch über die Züchtung von Ersatzorganen für kranke Menschen (positiv) berichtet wird. Äußerst peinlich, wenn die Leute nicht mehr wissen, was sie eigentlich sagen...
Der Weltfußballverband hat etwas gegen Religion. Nun ja, zumindest gegen Voodoo - das Vergraben eines Opferhuhns unterm Spielfeld. An den abgeschlachteten Hühnern kann's aber doch eigentlich nicht liegen, schließlich verleiben sich die Stadionbesucher vermutlich Myriaden mehr Tiere während des Spiels ein. (auch wenn seit einiger Zeit die Blle nicht mehr aus Haut sind).
Sollten etwa Atheismuslobbyisten den Verband unterwandert haben? Dürfen bald die Fans oder Mannschaften nicht mehr für den Sieg beten (wie sollen sie dann feststellen, welche den besseren Gott hat? Gehen dann alles Spiele unentschieden aus? Fragen über Fragen).
Oder geht es nur gegen bestimmte Religionen? Was, wenn es statt Voodoo etwa Santeria ist?
Oder haben die Funktionäre Angst, daß ein Voodoogott mächter sein könnte als Jahwe?
Nein - der Weltverband sorgt sich nach eigenen Angaben vor allem um die ordnungsgemäße Pflege des Rasens.
Viele Verbraucher fühlen sich genarrt. Statt Käse aus Kuhmilch wird ihnen oft ein Imitat, sogenannter Analogkäse, untergejubelt. Allerdings ist längst nicht jeder empört. Veganer, Laktoseintolerante und Milcheiweißallergiker setzen Hoffnung in die Fälschung - zum Teil zu Recht.
Was in Bäckereien und Imbissen zum Überbacken genutzt wird, ist nicht immer echter Käse. Auf Pizzen oder Brötchen findet sich auch so genannter Analogkäse. Der ist nichts anderes als eine Mischung aus Pflanzenfett, Wasser und Milcheiweiß, der zum Teil Schmelzsalze, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Farbstoffe zugesetzt werden.
Das Käse-Imitat liegt im Supermarktregal unter Namen wie "Gastromix", "Streufertiger Backbelag" oder "Pizza-Mix" neben echten Streukäse-Produkten - und tut so, als gehöre es dazu. Illegal ist es nicht, wenn erst der Blick auf die Zutatenliste verrät, dass das Lebensmittel wenig mit Kuhmilch zu tun hat. Trotzdem empören sich viele Verbraucher. Allerdings hoffen einige auch auf ein breites Analogkäse-Angebot im Handel. Milcheiweißallergiker und Veganer äußern sich in Internetforen positiv zum Imitat. Auch Menschen, die unter Laktose-Intoleranz leiden, also keinen Milchzucker vertragen, könnten von Analogkäse profitieren. Sie hoffen, einen milchfreien Käse-Ersatz gefunden zu haben, der geschmacklich mit dem Original mithält.
Veganer sollten vorsichtig sein
Zwar fehlen im Imitat oft Calcium, Kalium und die fettlöslichen Vitamine A, D und K. Doch wer Käse wegen seines Geschmacks und nicht wegen seiner Zutaten essen möchte, wird darauf verzichten können.
Das größere Problem: Für Veganer, die tierische Produkte und Zusatzstoffe in jeder Form ablehnen, sind die Imitate meist keine Alternative. Die von der Verbraucherzentrale Hamburg aufgelisteten Analogkäse-Sorten enthalten neben Pflanzenfett auch Milcheiweiß, ein tierisches Produkt. Daher sind sie nicht vegan. Laut der Verbraucherzentrale haben die Kunstkäse jedoch verschiedene Rezepturen. Dass es darunter auch rein pflanzliche gebe, sei nicht auszuschließen. Dies sei noch nicht genauer untersucht worden.
Die große Käse-Lüge
Auch das Streukäse-Imitat "Gastromix", das in Metro-Filialen erhältlich ist, kann die Hoffnungen nicht erfüllen. Es hatte unter Veganern zum Teil für Verwirrung gesorgt. In der Zutatenliste taucht der Begriff "Milcheiweiß" nicht auf. Die Hersteller hat zudem eine Pressemitteilung herausgegeben, in der er seine Produkte als vegan anpreist. Auf stern.de-Anfrage bestätigte das Unternehmen jedoch, dass dies auf den "Gastromix" nicht zutreffe. Er enthält laut Zutatenliste Labkasein, ein Milcheiweiß. Mopro-Consulting plant jedoch, ein veganes Produkt auf den Markt zu bringen. Die Firma würde momentan laut Geschäftsführer Marcel Waltner Gespräche mit "namhaften Lebensmitteleinzelhändlern" führen.
Laktoseintolerante dürfen zugreifen
Anders als Veganer können laktoseintolerante Käseliebhaber das Imitat essen - solange kein Milchzucker auf der Zutatenliste auftaucht. "Wenn Laktose zugefügt wurde, muss dies deklariert werden", sagt Ernährungstherapeutin Imke Reese. Das enthaltene Milcheiweiß könne zwar mit Laktose verunreinigt sein, doch dies sei für Laktoseintolerante in der Regel unproblematisch, versichern sowohl Imke Reese als auch Julia Weißkirchen, Ernährungsexpertin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund. Allerdings können Laktoseintolerante laut Imke Reese durchaus auch echten Käse essen. Sie empfiehlt gut durchgereifte, denn im Zuge der Reifung werde die Laktose abgebaut. Mozzarella, Schmelzkäse, Frischkäse und extrem junger Käse könnten hingegen relativ hohe Mengen Milchzucker enthalten.
Milcheiweiß-Allergiker sollten das Käse-Imitat hingegen meiden. Selbst kleinste Spuren von Milcheiweiß können Beschwerden auslösen. Imke Reese empfiehlt den Allergikern darum, nicht nur auf echten, sondern auch auf Analogkäse komplett zu verzichten.
Der Analogkäse kann für manche also durchaus von Vorteil sein. Um sein Image zu verbessern, würde nur eines helfen: eine transparente Deklaration. Die Anbieter müssten ihn als Imitat outen. Dann könnte das Imitat im Supermarkt beispielsweise direkt bei den laktosefreien Milchprodukten einsortiert werden - statt bei den echten Käsesorten.
> also ich kann die freude über die chemopampe leider nicht
> teilen.
Du musst es ja nicht essen.
> das geschmacksverstärker,
Solche hat es doch gar nicht drin. Ausser du zählst Salz dazu.
> aroma
Eine Käsealternative ohne jegliche Aromen? Wäre das nicht nur Protein und Fett ohne Geschmack?
> und farbstoffgemisch ist ja
Protein und Fett ohne Geschmack und ohne Farbe?
> wohl richtig widerlich. da wird die supergesunde vegane
> ernährung gepriesen und dann so nen sche.. gefresen.
Hier isst im Moment bestimmt niemand dieses Produkt.
Aber solange es vegan ist wäre mir das egal. Es gibt ja schon einige vegane Käsealternativen.
Manchen Veganern geht's halt eher um Tierrechte als um Gesundheit.