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Tierrechtsforum:
Das Keyboard ist mächtiger als das Schlachtermesser

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Das Keyboard ist mächtiger als das Schlachtermesser

Autor: Achim Stößer | Datum:
Schon Orwell hat es im Nachwort zu "1984" deutlich gemacht: die Täter verändern die Sprache, um schönfärberisch ihre Taten in angenehmerem Licht erscheinen zu lassen.

Auch aus diesem Grund ist wesentlicher Bestandteil der Strategie von Maqi, sich einer schonungslosen, euphemismenfreien Sprache zu bedienen. Nicht "Leder", sondern Leichenhaut, nicht "Fleischesser", sondern Leichenfresser.

Hierzu gehört natürlich auch, daß, so wie Leichenteile als eingeschweißtes rechteckiges "Lebensmittel" von den betroffenen Lebewesen abstrahiert werden, auch die Bezeichnungen der "Tierprodukte" von den Tätern möglichst von den Opfern losgelöst werden. Daher habe ich etwa Anfang der 90er erstmals den Terminus "Hühnermenstruationsprodukte" (vgl. http://veganismus.ch/foren/read.php?f=2&i=224&t=223) eingeführt, um deutlich zu machen, daß es sich bei dem, was so harmlos "Ei" genannt wird, eben nicht um ein Lebensmittel, nicht um einen Apfel, der am Baum wächst, oder einen Salzbrocken, sondern um einen biologischen Aspekt eines Tiers handelt.

Offenbar gibt es Leute, die damit Probleme haben; die einen haben nur rudimentäre Biologiekenntnisse, so daß sie nicht begreifen, daß der wesentliche Aspekt der Menstruation eben das ist, was diese Analogie bestimmt: die Abstoßung einer unbefruchteten Eizelle nämlich; die anderen sind religiös indiktriniert und assoziieren biblisch Menstruation mit etwas Abstoßendem und projizieren ihre eigenen Wahnvorstellungen auf uns, unterstellen damit, wir wollten "Ekel" hervorrufen (während die tatsächlich Absicht natürlich die ist, die Gehirnwäsche zu durchbrechen, die "Eier" von ihrer biologischen Funktion abstrahiert). Analog dazu der Begriff Kuhdrüsensekret - und Bienenerbrochenes.

Daß das funktioniert zeigt die mittlerweile verbreiteter auftretende Verwendung dieser Termini - natürlich gegen den erbitterten Widerstand der Tierausbeuter[versteher], so etwa vor über einer Dekade Rich Young, der damit in einer Newsgroup in die Grube fiel, die er selbst gegraben hat:

>>>
Zitat:
In article 1992Aug3.113850.14360@pixel.kodak.com, young@serum.kodak.com [Rich Young (x37176)] writes:
|> In article 1992Aug01.155037.12114@rtf.bt.co.uk traub@rtf.bt.co.uk (Michael Traub) writes:
|>
|> >In article 1565vbINNc27@iraul1.ira.uka.de stoesser@i31s21.ira.uka.de (Achim Stoesser) writes:
|> >>
|> >>Laying (unfertilized) eggs is nothing but the chicken's menstruation.
|>
|> [...]
|>
|> >You seem to be the only person shocked by the statement Rich.
|>
|> Um-m-m-m. Exactly WHERE did I say _I_ was shocked? You, like one

Um-m-m-m. Exactly WHERE did he say thet you _were_ shocked? All he said was
that you _seem_ to be (which you did).

|> or two others in this forum, seem to have a real penchant for
|> assignment of erroneous inferences to relatively straightforward
|> statements.

Yes, there was even a guy who thought that the statement "Laying etc." was
meant to be shocking. Weird.

|> Suffice it to say that I, personally, was amused at
|> the display of ignorance; any "shock" was due to the fact that a

This is the second time you talk about ignorance in this context. Would it
be snide to quote your .sig?

|> certain smug pride was displayed in its presentation to the public.
|>
|> Don't get angry, get accurate information.
Achim
<<<
etc. Wie ich schon damals sagte: chickens don't need tampons.

Ähnlich verhielt es sich mit "Bienenerbrochenem", die Tierausbeuter protestierten - vergeblich: http://veganismus.ch/foren/read.php?f=4&i=179&t=179.

Nun wundert es natürlich nicht, wenn Nichttierrechtler gegen eine euphemismenfreie Terminologie vorgehen. Aktuell tut das Pseudotierrechtler Volker König auf der Tierschützerseite "Fellbeißer".

(Eine Nebenbemerkung: nachdem er mit seinen absurden Aussagen hier - bitte Suchfunktion benutzen - nun schon des öfteren vorgeführt wurden, öffentlich nachzulesen ist, daß der Herr Journalist weder vernünftig recherchiert noch auch nur ansatzweise das Werkzeug der Zunft, die Sprache, beherrscht, von seiner Tierrechtsfeindlichkeit ganz zu schweigen, gehört nicht viel Phantasie dazu, zu erkennen, was ihn veranlaßt seinen Text mit dem fast schon komischen Titel "vom richtigen Wort" auf diese Seite zu erbrechen ( ;-) ), die sich als Hauptthema den Kampf gegen Veganismus, Tierrechte und Antispeziesmus zu eigen gemacht hat.)

Was also verbreitet der Wortschmied da?

Primär den Mythos vom Ekel, den wir von anderen Tierausbeutungspropagandisten (siehe obige Links) bereits kennen,
>>>
Zitat:
Honig als Bienenerbrochenes zu bezeichnen, wird mit Sicherheit einen Igitt-Effekt auslösen und kann Vorbehalte gegen Honig verursachen - aber nur auf diesen Effekt abzuzielen ist kurzsichtig.
[...]
Drüsen sind zumeist innere Organe, die von FleischesserInnen als minderwertig und ungenießbar angesehen werden. Ekel ist in gewisser Weise vorprogrammiert
[...]
Der einzige Grund, warum Menschen möglicherweise das "Kuhdrüsensekret" Milch meiden werden, ist also deren Ekel, deren speziesistische Diskriminierung der Kuh.
Mal im Ernst: Können wir uns das wünschen? Alle Menschen werden vegan, weil sie sich vor Tieren ekeln?
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besonders bezeichnend ist hier die Bildunterschrift:
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Zitat:
"Ekliges" Kuhdrüsensekret oder ganz einfach Muttermilch, vom Schöpfer perfekt abgestimmt für Kuh- und Stierkälber?
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Jaja, der Schöpfer (jenes allmächtige Wesen, das wir verehren).

Und um das noch zu steigern, beruft ers ich auf bereits erwähneten religiösen Wahn:
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Zitat:
Die Monatsblutung wird nun in allen klassischen Religionen als "unrein" bezeichnet. Nicht nur in der Bibel wird bestimmt, dass der Mann das Bett nicht mit einer Frau teilen darf, die gerade menstruiert. Die Verwendung des Begriffs "Hühnermenstruationsprodukt" für ein Ei ruft unvermeidbar Assotiationen mit der Monatsblutung hervor - Assoziationen, die potentiell diskriminierend und sexistisch sind.
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Weiters der Mythos des Unwissenschaftlichkeit:
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Zitat:
Dass selbst der Brockhaus von "Erbrechen" spricht ist kein Zeichen für gute Recherche, aber der Brockhaus ist keine Bibel und mitnichten unfehlbar.
Fachleute [er meint hier die Tierausbeuter, Imker - aber auch das ist, wie von mir zitiert, siehe Link oben, nicht zutreffend, da auch diese von Erbrechen sprechen, AS] reden vielmehr vom Hochwürgen:
[...]
Zu guter Letzt wird behauptet, Eier seien Hühnermenstruationsprodukte. Zunächst ist das medizinisch nicht völlig korrekt und ich kann Biologielehrer, die für diese Bezeichnung keine gute Note erteilen wollen, verstehen.
<<<

(Ein weiteres Beispiel dafür, daß er das Werkzeug Sprache nichteinmal im Ansatz beherrscht - wie das bereits unter obigem Link genannte Beispiel vom "Schnabel halten" zeigt ... rhetorischen Figuren wie Analogien, Bildern, Metaphern usw. - und insbesondere Metonymien - sind ihm fremd.)

Mit anderen Worten: er beruft sich in seiner Argumentation auf religiöse Irre und auf Tierausbeuter - sehr passend. "Mal im ernst": der einzige Grund, den jemand haben könnte, solche Termini abzulehnen, ist, daß er selbst Tiere ausbeutet oder aber es sich nicht mit anderen Ausbeutern verscherzen will (auch hier empfehle ich wieder, die Suchfunktion zu benutzen, um Volker Königs wahre Gesinnung näher kennenzulernen).

Und mit diesem Text hat er sich wieder einmal, diesmal jedoch in ganz besonderere Weise, selbst entlarvt - wie alle, die Euphemismen einer klaren Sprache und deutlichen Aufklärung vorziehen, so auch die, die begeistert Beifall klatschen, wenn es in ihrem ([anti]vegan.de)-"Tierrechts"forum heißt "Wer Nerze, Fische, Schweine, Hühner, ... umbringt, der ist ein Mörder!", die aber auf die Barrikaden gehen, wenn ihnen dort ins Gesicht gesagt wird, daß das sie bzw. die, mit denen sie kuscheln, betrifft: "Vegetarier sind Mörder" .

Achim

Ethik ist eklig

Autor: Achim Stößer | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> im ernst": der einzige Grund, den jemand haben könnte, solche
> Termini abzulehnen, ist, daß er selbst Tiere ausbeutet oder
> aber es sich nicht mit anderen Ausbeutern verscherzen will

Mittlerweile hat sich noch ein weiterer Grund entwickelt: Unter Maqi-Hassern hat die Verbreitung dieses Schwachsinns, wir würden versuchen "Ekel" zu erzeugen "statt ethisch" zu argumentieren(während wir in Wahreit eben erfolgreich euphemismenfreie Terminologie verwenden, um klar zu machen, wie die ethischen Dimension in der Realität sind - wenn diese Spinner, einschließlich der männlichen, Menstruationsprobleme haben, ist das nicht unsere Schuld) mittlerweile Mode geworden: klar, daß sie, mangels echten Argumenten, solchen Unfug an den Haaren herbeiziehen müssen.

(Da wird dann auch mal der Tatsache, daß Honig eben Bienenerbrochenes ist (auch wenn es so im Lexikon steht) widersprochen mit der verblüffenden Theorie, daß Bienen den "Honig" nicht erbrechen, sondern vielmehr aus den Läuseausscheidungen und Nektar Nahrung zubereiten, also erbrechen die Bienen den Inhalt ihres Magens nicht, es sei vielmehr ein Vorgang des Kochens. Angesichts solcher und ähnlicher Absurditäten bleibt einem fast nur noch sprachloses Staunen.)

Fazit: Lügen, Verleumdungen, Unterstellungen, Verdrehungen - das ist das einzige, was sie gegen Maqi vorbringen können (vgl. auch der van-der-Lubbe-Effekt). Weit und breit kein einziges, ernstzunehmendes Argument in Sicht.

Wir könnten ihnen also dankbar sein für diese implizite Bestätigung, daß unsere Vorgehensweise argumentativ unangreifbar ist.

Könnten - wenn es nicht den Mob gäbe, der jeden noch so blödsinnigen Schwachsinn begierig aufsaugt, wenn es nur irgendwie hilft, die durch Maqi offengelegten Fakten zu verdrängen ...

Achim

Eutersekretion

Autor: Achim Stößer | Datum:
Im Sommer entschied der EuGH, dass Milch nur dann Milch genannt werden darf, wenn sie aus, so wörtlich, "normalen Eutersekretion" [1] stammt. Analog "Rahm", "Sahne", "Butter", "Käse" oder "Joghurt".

Aber wenn Maqi Kühdrüsensekret als Kuhdrüsensekret bezeichnet, ist das "eklig".

Grotesk, diese kognitiven Dissonanzen.

Achim

[1] http://www.zeit.de/news/2017-06/14/eu-eugh-urteilt-ueberpflanzenmilch-und-tofubutter-14093808