Forenübersicht RSS

Antisexismusforum:
Uni-Besetzung Wien

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 30

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Uni-Besetzung Wien

Autor: martin | Datum:
Dazu ist mir folgende Stellungsnahme untergekommen, von der hier die Diskussion um Sexismus im Vordergrund stehen soll.

Zitat: Die Notwendigkeit zur De-Radikalsierung des Protests
Lou Hefner

Als ich von der Besetzung des Auditoriums Maximum, kurz Audimax, der Universität Wien als Protest gegen den Bildungsabbau hörte, fühlte ich mich sofort solidarisch, weil direkt betroffen. Der Bologna-Prozess, die Umstellung auf das Bachelor/Master-System betrifft mich als Diplomstudentin der Politikwissenschaften direkt und ich verspürte eine gewisse Euphorie bezüglich dieser Aktion als gemeinsames Zeichen der betroffenen Studierenden.

Seit Freitag verbrachte ich viel Zeit im Audimax, veröffentlichte und kommentierte die Ergebnisse der Plena via Twitter und Facebook, engagierte mich in der Presse AG, rief Freunde und Bekannte auf, sich an den Studentenprotesten zu beteiligen – und verspürte dennoch einen gewissen Unmut bezüglich mancher Züge, die diese Besetzung annahm. Als universitätsübergreifender Streik der Basis, der am Dienstag/Mittwoch von der Akademie der Bildenden Künste ausging, wurde anfangs jede parteipolitische Initiative verneint, die Aktion im Rahmen ihres weiteren Verlaufs jedoch von einer zum Linksradikalismus tendierenden Art vereinnahmt, die sogar zum Ausschluss einzelner studentischer Gruppierungen ohne vorherige Anhörung geführt hat. Auch weist die allerorts hochgelobte Basisdemokratie ihre Tücken auf: so wurde der gesellschaftsreformierende wie systemzerstörende Charakter der Bewegung beispielsweise nie zur Abstimmung gebracht. Auch wenn ich den revolutionären Gedanken per se schätze, ist der Umsturz des politischen Systems im Moment eine zu große Aufgabe für die Besetzer. Auf Grund der Vielfalt der im Audimax vorhandenen Meinungen schlage ich vor, sich auf das Wesentliche und den Initiativ-Gedanken zu konzentrieren – insbesondere, da darüber einzig Einigkeit herrscht: Mehr Geld für Bildung!

Neben der Tendenz zur Links-Linken und dem totalen Ausschluss nicht konformen Gedankenguts gefährdet die Diskriminierung einer weiteren Gruppe den Erfolg des Protests: Männer. Die unter Ausschluss männlicher Partizipation gegründete Arbeitsgruppe „Frauen und Anti-Sexismus“, deren Forderungen nach feministischem Raum und einer 50%igen Frauen-Quote offiziell angeblich von allen protestierenden Studenten getragen werden, setzt sich seit Tagen über die basisdemokratische Vorgehensweise und den anti-diskriminierenden Charakter der Bewegung im Audimax hinweg und vereinnahmt die bildungspolitische Sache für ihre eigenen Zwecke. Mit überdimensionalen Plakaten stürmte die Frauen-Gruppe bei einer Plenumseröffnung das Podium, verdeckte die Tagesordnung und überhängte das Martin Luther King Graffiti zum Bildungsprotest anschließend ohne die Zustimmung der Anwesenden einzuholen. Als Frauenbund ist diese Arbeitsgruppe und ihre in einer Stellungnahme http://at.indymedia.org/node/16046 enthaltenen Forderungen selbst sexistisch und diskriminierend.

Anti-Sexismus und Feminismus sind wichtig, dürfen aber nicht auf ausschließende, eine Gleichstellung verhindernde Art und Weise, wie beispielsweise durch eine 50%ige Frauen-Quote in allen universitären Bereichen wie in den Forderungen der Besetzung enthalten, herbeigeführt werden. Ich spreche mich an dieser Stelle auch dezidiert gegen die Veranstaltung von Frauen Plena, wo Männer Zutritts- aber kein Rede-Recht haben sollen, aus: Ich als Frau verzichte auf eine eigene Veranstaltung. Ich möchte mein Rede-Recht im allgemeinen Plenum wie meine männlichen Kommilitonen. Ich will mich nicht ausschließen, um meiner Stimme Gehör und Gewicht zu verschaffen. Ich finde eine rein weibliche Perspektive einseitig und möchte zu jeder Thematik auch eine männliche Meinung hören, um anschließend eine möglichst geschlechtsneutrale Betrachtungsweise anzustreben.

Anti-sexistische und feministische Bestrebungen, die Männer ausschließen, sind diskriminierend und sexistisch!

Solange dieser Protest solchen Forderungen Raum gibt, muss ich meine Unterstützung versagen, obwohl es mir das Herz bricht. Ich möchte daher zu folgender Überlegung anregen: die Forderung nach mindestens 50% Frauen in allen universitären Bereichen auf eine Art „Geschlechter-Quote“ abzuändern und ihr damit den diskriminierenden Charakter zu nehmen.

Im Hinblick auf den Erfolg des Protestes fordere ich hiermit außerdem dringend zur De-Radikalisierung auf: Das sich abzeichnende, für die Breite dieser Bewegung schädliche Ausschluss-Prinzip wird zu einem Problem, das Kritiker auch für das politische Scheitern der 68er verantwortlich sehen: Der deutsche Historiker und Publizist Paul Nolte begründet deren Erfolglosigkeit daran, dass sich „ihre Ziele als irrational, romantisch, oft sogar antidemokratisch entpuppt haben.“ Damit sind aber nicht alle gemeint „Die Rede ist von dem Kern der Bewegung, der freilich wohl nicht mehr als einige Zehntausend umfasste. Sie folgten einer fatalen Neigung zum “totalen” Denken, das keine Relativierung zuließ; sie hingen den krudesten Varianten des Marxismus an und hielten, man muss es leider so klar sagen, die parlamentarische Demokratie für abschaffenswürdig. Bestenfalls kann man, auch in historischer Einordnung, von einer abermaligen Renaissance deutscher politischer Romantik sprechen.“ (http://lesesaal.faz.net/wehler/exp_forum_comment.php?rid=15&tid=86.)

Ich wünsche mir daher, sich auf den Kern und Anfang dieses Protests, den Streik gegen den Bildungsabbau zu besinnen, damit ich und andere diese Revolution wieder guten Gewissens mittragen können.

ES IST UNSERE UNI!

Die (zeitlich frühere) "Gegenmeinung" lautet:
Zitat: Sexismus angreifen!

Während der letzten Audimax – Besetzungstagen gab es zahlreiche sexistische Vorfälle und Übergriffe.

Beispiele gefällig?
- „Ausziehen“, „Schleich dich du Hure“, Buh – Rufe aus dem Plenum während (antisexistische) Redebeiträgen von Frauen
- Sexistische Wortmeldungen am Mikrophon während und nach dem Plenum
- Nackte Männerkörper und Schwänze auf der Bühne
- Sexistische Wortmeldungen im Chat während dem Livestream
- Sexistische Angriffe gegen Frauen: „Ihr seid sogar zu schiach um euch zu missbrauchen“
- Sexisten auf der Bühne, bei Reden, als Musiker
- Sexuelle Übergriffe im Schlafsaal
- Sprüche zur sexuellen Verfügbarkeit von Frauen während der Besetzung, in Foren, im Chat,…zb.: „Ich habe gehört es gibt hier ein Puff“
- Vortragende am Podium sind ausschließlich männlich (Quote fordern aber selbst nicht einhalten??)

Solche Vorfälle zu verhindern ist in unser aller Verantwortung!
Sexistische Übergriffe und Situationen sind Teil eines Gesellschaftssystems, in dem wir alle leben.
Das es zu solchen auch während dieser Besetzung kommen kann, ist unser aller Problem! Solange es hier ein allgemeines Desinteresse für antisexistische Themen gibt, solange Menschen nicht eingreifen, wenn sexistische Aussagen getätigt werden und Übergriffe geschehen, wird hier der gesellschaftliche Normalzustand reproduziert!

Frauen und Männer, denen ein antisexistischer Raum wichtig ist, finden diesen Zustand unerträglich und können oder wollen sich daher nicht, mehr oder nur teilweise an der Besetzung beteiligen.
Viele Frauen fühlen sich vor allem in der Nacht unwohl und empfinden den „Freiraum Uni“ nicht als ausreichenden Schutzraum vor sexuellen Übergriffen.
Sexistischer Umgang ist Ausschlussmechanismus! Eine breite Protestbewegung wird damit unmöglich!

Daher fordern wir alle BesetzerInnen auf, sich am Aufbau und Erhalt eines antisexistischen Raumes „Universität“ zu beteiligen.
Wir fordern:

- Keine Akzeptanz von sexistischen Wortmeldungen am Podium!
- Starkes Eingreifen von Allen bei sexistischen Übergriffen und Vorfällen!
- Keine Diskussionen mit übergriffigen Typen, sondern Rauswurf!
- Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei Diskussionsbeiträgen,…!
- Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Frauen
- Respektvoller Umgang miteinander!
- Ein Frauenraum als Rückzugsraum, Schlafraum, Diskussionsraum,…
- Geschlechtersensible Sprache bei Plakaten, Aushängen, Aussendungen,…

Eine freie Uni für Alle heißt vor allem auch einen Freiraum zu schaffen in dem Sexismus, Transphobie, Homophobie, Antisemitismus, Rassismus,… KEINEN Platz haben!

Diese AG "Frauen und Anti-Sexismus" haben durchaus mit den meisten ihrer Forderungen Recht, aber wie der erste Beitrag darlegt, ist es (auch hier) absurd, Quoten zu fordern. Es ist reichlich verwundlich, daß einige der Meinung sind, Gleichberechtigung würde Gleichschaltung bedeuten.

Re: Uni-Besetzung Wien

Autor: Achim Stößer | Datum:
> bricht. Ich möchte daher zu folgender Überlegung anregen: die
> Forderung nach mindestens 50% Frauen in allen universitären
> Bereichen auf eine Art „Geschlechter-Quote“ abzuändern und
> ihr damit den diskriminierenden Charakter zu nehmen.

Das habe ich nicht verstanden. Was soll diese "Geschlechter-Quote" sein? Mindestens "50% Frauen oder Männer"? Das sollte derzeit kein Problem sein. So viele Intersexuelle gibt es m.W. nicht.

> - Nackte Männerkörper und Schwänze auf der Bühne

Hm, was ist daran jetzt sexistisch? Daß keine "nackten Frauenkörper und ...", ja, äh, was ist denn das passende Sprachliche Äquivalent? "Fotzen"? Wie auch immer, daß keine davon auf den Bühne waren? Dann wären die zuvor als Beispiel für Sexismus genannten "'Ausziehen'-Rufe aus dem Plenum" aber doch grade antisexistisch gewesen? Und wer genau hat die Frauen denn nunam sich antisexistische ausziehen gehindert? Nein, also ich verstehe das alles nicht ...

> - Keine Akzeptanz von sexistischen Wortmeldungen am Podium!

Okay.

> - Starkes Eingreifen von Allen bei sexistischen Übergriffen
> und Vorfällen!


Okay.

> - Keine Diskussionen mit übergriffigen Typen, sondern Rauswurf!

Was ist mit übergriffigen Typinnen?

> - Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei
> Diskussionsbeiträgen,…!

Und mindestens 50% Männer. Wird nur schwierig, wenn's 11 Personen sind und kein[e] Intersexuelle[r] zur Verfügung steht oder will ...

Überhaupt, was wenn 5 Personen des Geschlechts A was sagen wollen, aber nur 3 des Geschlechts B? Werden dann zwei des Geschlechts B mit Waffengewalt gezwungen?

> - Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Frauen

S.o. Was, wenn A-Geschlechtspersonenn 30 Minuten geredet haben, den B-Geschlechtspersonnen aber nach 20 Minuten die Ideen ausgehen? Müssen dann Bs 10 Minuten zu Idiolalie greifen?

> - Respektvoller Umgang miteinander!

Okay.

> - Ein Frauenraum als Rückzugsraum, Schlafraum,
> Diskussionsraum,…

Und ein Männerraum.

> - Geschlechtersensible Sprache bei Plakaten, Aushängen,
> Aussendungen,…

Genau, -Innen auch bei negativen Wörtern anhängen (TypInnen, MörderInnen, VergewaltigerInnen usw.). Oder vielleicht doch den Unterschied zwischen Genus und Sexus kapieren?

> Eine freie Uni für Alle heißt vor allem auch einen Freiraum
> zu schaffen in dem Sexismus, Transphobie, Homophobie,
> Antisemitismus, Rassismus,… KEINEN Platz haben![/quote]


... Speziesismus ...

> Diese AG "Frauen und Anti-Sexismus" haben durchaus mit den

Gründung einer AG "Männer und ANti-Sexismus"?

> meisten ihrer Forderungen Recht, aber wie der erste Beitrag
> darlegt, ist es (auch hier) absurd, Quoten zu fordern. Es ist
> reichlich verwundlich, daß einige der Meinung sind,
> Gleichberechtigung würde Gleichschaltung bedeuten.

Und nicht kapieren, daß Gleichberechtigung der Geschlechter heißt, daß es völlig egal ist, welches Geschlecht wie viele Personen haben.

Wo bleibt die Forderung nach einer Quote bei der EKD-Führung? Landesbischöfin Margot Käßmann an die Spitze des
Rates der EKD, alles jubelt, aber wehe, der Papst ist mal ein Mann ...

Achim

Re: Uni-Besetzung Wien

Autor: martin | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > - Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei
> > Diskussionsbeiträgen,…!
>
> Und mindestens 50% Männer. Wird nur schwierig, wenn's 11
> Personen sind und kein[e] Intersexuelle[r] zur Verfügung
> steht oder will ...
>
> Überhaupt, was wenn 5 Personen des Geschlechts A was sagen
> wollen, aber nur 3 des Geschlechts B? Werden dann zwei des
> Geschlechts B mit Waffengewalt gezwungen?

Das habe ich mich auch gefragt. Eine "Alternative" wäre wohl, den zwei überstehenden Personen das Reden zu verbieten, damit es "gleich" ist.

> Oder vielleicht doch
> den Unterschied zwischen Genus und Sexus kapieren?

Nachdem einigen Feministen aufgefallen ist, daß es auch Intersexuelle und Hermaphroditen gibt, kann man fast hoffen, daß sie es langsam kapieren. Ansonsten dürften wir uns neben Maskulin-Feminin-Varianten wahrscheinlich auf Maskulin-Feminin-Maskulin+Feminin-Neutrum-Varianten freuen.

"Jeder/e/re/es, der/die/dei/das seinen/ihren/sieren/seinen Anmeldeschein noch nicht abgegeben ..." usw.

Re: Uni-Besetzung Wien

Autor: Steffen | Datum:

> Nachdem einigen Feministen aufgefallen ist, daß es auch
> Intersexuelle und Hermaphroditen gibt, kann man fast hoffen,
> daß sie es langsam kapieren. Ansonsten dürften wir uns neben
> Maskulin-Feminin-Varianten wahrscheinlich auf
> Maskulin-Feminin-Maskulin+Feminin-Neutrum-Varianten freuen.
>
> "Jeder/e/re/es, der/die/dei/das seinen/ihren/sieren/seinen
> Anmeldeschein noch nicht abgegeben ..." usw.

Ist schon aufgefallen und geht ganz leicht:

jede_r, der_die...

"gendergerechte" Sprache

Autor: martin | Datum:
Steffen schrieb:
>
> > Nachdem einigen Feministen aufgefallen ist, daß es auch
> > Intersexuelle und Hermaphroditen gibt, kann man fast hoffen,
> > daß sie es langsam kapieren. Ansonsten dürften wir uns neben
> > Maskulin-Feminin-Varianten wahrscheinlich auf
> > Maskulin-Feminin-Maskulin+Feminin-Neutrum-Varianten freuen.
> >
> > "Jeder/e/re/es, der/die/dei/das seinen/ihren/sieren/seinen
> > Anmeldeschein noch nicht abgegeben ..." usw.
>
> Ist schon aufgefallen und geht ganz leicht:
>
> jede_r, der_die...

Das war ja die alte Vermischung (maskulin-feminin), die diskriminiert aber all die, die weder oder nicht nur männlich oder/noch weiblich sind (wenn man es nicht lassen kann, Genus mit Sexus gleichzusetzen).

Re: "gendergerechte" Sprache

Autor: Steffen | Datum:
martin schrieb:
>

> > jede_r, der_die...
>
> Das war ja die alte Vermischung (maskulin-feminin), die
> diskriminiert aber all die, die weder oder nicht nur männlich
> oder/noch weiblich sind (wenn man es nicht lassen kann, Genus
> mit Sexus gleichzusetzen).

Nein, die "alte" schreibweise war "VeganerIn", jetzt: "Veganer_in"
der Unterstrich berücksichtigt jene, die weder m noch w sind (sein wollen...)

"gendergerechte" Sprache am (falschen) Ende

Autor: martin | Datum:
Steffen schrieb:
>
> Nein, die "alte" schreibweise war "VeganerIn", jetzt:
> "Veganer_in"
> der Unterstrich berücksichtigt jene, die weder m noch w sind
> (sein wollen...)

Nein, also das funktioniert nicht.
Solange man annimmt, daß maskulin gleich männlich und feminin gleich weiblich ist, was durch die entsprechenden genusmarkierten Morphemen ausgedrückt wird (der/die, sein/ihr, bei Nomen [-]/-in, bei starker Adjektivflexion -er/-e usw.), kann man sich keine Zeichen, die keine Buchstaben bzw. nicht auf der Lautebene faßbar sind, ausdenken und die einfach mit "Rest" markieren wollen (und die daneben noch gleichzeitig drei verschiedene, neue Genera bezeichnen sollen). "_" ist kein Morphem und läßt sich nicht aussprechen (wie soll das gehen? "Liebe Mitbürgerinnen, Mitbürger und Mitbürgerunterstricher"?), abgesehen davon, daß man mir den Intersexuellen zeigen möge, der sich mit "_" angesprochen fühlt.

Es ist natürlich ein Versuch, aus der Sackgasse, in die man sich längst begeben hat, herauszukommen. Dieses "Unterstrich-Morphem" zeigt eine bemerkenswerte Ignoranz, weiterhin in dieselbe Richtung wie bisher gehen zu wollen, anstatt endlich einzusehen, daß es eben eine Sackgasse ist (es gibt keine Sprachökonomie, die eine völlig überflüssige Fünffachmarkierung zulassen würde) und darüber hinaus völliger Unsinn (Genus ist und war nie identisch mit Sexus und wird es nie sein; ein Kind (das Kind) ist wohl kaum ungeschlechtlich, genauso wenig wie Mädchen (das Mädchen) es sind usw.).
Wenn sie solche Sprachbeeinflussung damit begründen, daß die maskuline Form oft nur mit Männern assoziiert wurde, mag das stimmen, aber die Lösung war und ist verkehrt. Sie entspricht dabei natürlich dem Denken vieler Feministen, die statt Antisexismus zu betreiben, die Spaltung fördern und getrennte Räume, Zugabteile und was weiß ich fordern. Dieser leichtere Weg, ist auch hier nicht der bessere gewesen. Wenn sie durch das Binnen-I die Maskulin-feminin-Differenzierung nicht abbauen, sondern verstärken, ist das genau diese Denkrichtung, die spätestens jetzt in der Sackgasse geendet hat, da es keine (oder nicht genügend) Genera für die drei anderen biologischen Geschlechter gibt. Man hätte besser (und sollte langsam damit anfangen) den umgekehrten Weg gehen und die Differenz konsequent abbauen sollen, d.h. die markierenden Morpheme (hauptsächlich bei Nomen) vermeiden und nur eine Grundform benutzen sollen. Statt die Grammatik, hätte man das Sprachbewußtsein ändern müssen, denn wenn es nur noch eine Form gibt (wie es eigentlich auch der Fall ist), muß diese Form als weiblich und männlich verstanden werden bzw. jetzt eben für alle fünf Geschlechter.

Re: "gendergerechte" Sprache

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wie wäre es, einfach "Veganer" mit bunten Buchstaben zu schreiben, rosa für weiblich, himmelblau für männlich usw.

Bei kurzen Wörtern wird's dann aber schwierig. Aal zum Beispiel.

Und was ist mit Schleimpilzen? "Schleimpilze" haben nur 12 Buchstaben, aber 23 Geschlechter ...

Hm, das Konzept muß vielleicht nochmal überarbeitet werden.

Eventuell wäre es ja doch einfacher, endlich ...

Achim

Re: "gendergerechte" Sprache

Autor: Marco | Datum:
Die Berner Stadtverwaltung hat sich diesem Thema angenommen und einen Sprachleitfaden veröffentlicht, gemäß dem potentiell diskriminierende Bezeichnungen durch geschlechterneutrale ersetzt werden sollen. Nachfolgend ein Artikel der Berner Zeitung:

Zitat: Fussgänger werden zu Zebras

Die rotgrüne Stadtregierung von Bern sorgt sich um den politisch korrekten Sprachgebrauch und will deshalb dem Wort «Fussgängerstreifen» den Garaus machen.

Darüber lacht die Schweiz: Der Berner Gemeinderat will das Wort «Fussgängerstreifen» ausmerzen. Es sei nicht geschlechterneutral. Nachdem vor drei Jahren das Grüne Bündnis noch vergeblich die Umwandlung von Ampelmännchen in Ampelweiblein gefordert hatte, rückt der Gemeinderat dem Stadtberner Strassenraum nun ernsthaft mit dem Gendergerechtigkeitsmesser zu Leibe. Die rot-grüne Stadtregierung sorgt sich nämlich um den politisch korrekten Sprachgebrauch. Darum will dem «Fussgängerstreifen» den Garaus machen. Das ist aus ihrer Sicht nämlich keine «geschlechtergerechte» Formulierung und sollte tunlichst vermieden werden. Stattdessen sollen die städtischen Angestellten künftig das Wort «Zebrastreifen» verwenden. Das geht aus dem «Sprachleitfaden für die Stadtverwaltung» hervor, den die Exekutive gestern veröffentlicht hat.

Umdenken für Rasende

Auch «Mannschaften» sind ab sofort verpönt: Dem Personal der Bundesstadt wird nahegelegt, stattdessen «Team» oder «Gruppe» zu schreiben. Der «Anfängerkurs» heisst jetzt «Einstiegskurs» und sollte nicht «anwenderbezogen» sein, sondern «anwendungsbezogen».

Wer das «Ausländerstimmrecht» fordert, soll fortan vom «Stimmrecht für Ausländerinnen und Ausländer» sprechen – auch wenn sich das in politischen Slogans nicht wirklich gut macht. Selbst sündigende Autofahrende müssen sich umgewöhnen: Künftig droht nicht mehr der Entzug des «Führerscheins», sondern des «Fahrausweises» (das Trambillett wird dabei aber nicht akzeptiert).

Immer an Frauen denken

Neben solchen konkreten Anwendungsbeispielen zielt der Leitfaden auch darauf ab, vorab bei den – Achtung! absichtlich geschlechterungerechte Formulierung – Mitarbeitern der Stadt das richtige Feeling für Genderfragen zu wecken: Am einfachsten gehe es, wenn Mann beim Schreiben «von Anfang an an Frauen und Männer denkt».

Der zwölfseitige Leitfaden sei für die Stadtverwaltung verbindlich, heisst es in einer Mitteilung. Wer sich nicht daran hält, wird wohl Ärger beim Mitarbeitergespräch kriegen. Pardon: Beim Beurteilungsgespräch, wie es neu heisst.

http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Keine-Fussgaengerstreifen-mehr-in-Bern/story/14369682

Re: "gendergerechte" Sprache

Autor: martin | Datum:

> Nachdem vor drei Jahren das Grüne
> Bündnis noch vergeblich die Umwandlung von Ampelmännchen in
> Ampelweiblein gefordert hatte,

Ahja. "Ampelweiblein" ist also "geschlechtsneutral"?

> und sollte nicht «anwenderbezogen» sein, sondern
> «anwendungsbezogen».

Der gleiche Unsinn wie bei "Studierende" statt "Studenten": diese wie jene Begriffe sind nicht austauschbar. "anwenderbezogen" ist etwas anderes als "anwendungsbezogen".

Bei "Mannschaft" kann ich es noch verstehen, aber der Rest, insbesondere dass alle Begriffe auf -er vermieden werden sollen, geht völlig am realen Sprachverständnis vorbei (ich habe noch nie gehört, dass Frauen bei Begriffen wie "Bürgersteig" oder "Fußgängerstreifen" ausgeschlossen fühlen). Es nützt niemanden und erzeugt nur Unverständlichkeit.

Re: Uni-Besetzung Wien

Autor: Ricarda | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > - Nackte Männerkörper und Schwänze auf der Bühne
>
> Hm, was ist daran jetzt sexistisch? Daß keine "nackten
> Frauenkörper und ...", ja, äh, was ist denn das passende
> Sprachliche Äquivalent? "Fotzen"? Wie auch immer, daß keine
> davon auf den Bühne waren? Dann wären die zuvor als Beispiel
> für Sexismus genannten "'Ausziehen'-Rufe aus dem Plenum" aber
> doch grade antisexistisch gewesen? Und wer genau hat die
> Frauen denn nunam sich antisexistische ausziehen gehindert?
> Nein, also ich verstehe das alles nicht ...
Es geht wohl eher um Exhibitionismus.
Was hat sowas an dieser Stelle verloren?

>
> > - Keine Diskussionen mit übergriffigen Typen, sondern
> Rauswurf!
>
> Was ist mit übergriffigen Typinnen?
Das Problem hat es dort wohl scheinbar nicht gegeben.
Ansonsten klingt das Wort Typin für mich in etwas wie Personin - es macht nicht wirklich Sinn..

>
> > - Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei
> > Diskussionsbeiträgen,…!
>
> Und mindestens 50% Männer. Wird nur schwierig, wenn's 11
> Personen sind und kein[e] Intersexuelle[r] zur Verfügung
> steht oder will ...
>
> Überhaupt, was wenn 5 Personen des Geschlechts A was sagen
> wollen, aber nur 3 des Geschlechts B? Werden dann zwei des
> Geschlechts B mit Waffengewalt gezwungen?
>
> > - Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Frauen
>
> S.o. Was, wenn A-Geschlechtspersonenn 30 Minuten geredet
> haben, den B-Geschlechtspersonnen aber nach 20 Minuten die
> Ideen ausgehen? Müssen dann Bs 10 Minuten zu Idiolalie greifen?
Ich glaube du hast das mit der Quote nicht ganz verstanden oder willst es falsch verstehen.
Die Quoten sind natürlich nur dafür da, wenn Frauen mitmachen wollen, aber nicht gelassen werden.
Das gleiche auch für Männer, wobei es da wohl auch keine Probleme mit gibt, dass diese nicht miteinbezogen werden.

>
> > - Ein Frauenraum als Rückzugsraum, Schlafraum,
> > Diskussionsraum,…
>
> Und ein Männerraum.
Die Männer haben sich dort ja den allgemeinen, geschlechtsneutralen Raum zu eigen gemacht.


>
> > meisten ihrer Forderungen Recht, aber wie der erste Beitrag
> > darlegt, ist es (auch hier) absurd, Quoten zu fordern. Es ist
> > reichlich verwundlich, daß einige der Meinung sind,
> > Gleichberechtigung würde Gleichschaltung bedeuten.
>
> Und nicht kapieren, daß Gleichberechtigung der Geschlechter
> heißt, daß es völlig egal ist, welches Geschlecht wie viele
> Personen haben.
Man kann aber nicht einfach dahergehen und sagen, dass Geschlecht egal ist und dann klappt das.
Findet ihr die Probleme, die es dort gibt, nicht erschreckend?
Sieht das in irgendeiner Weise danach aus, als wäre diesen Leuten Geschlecht egal?

Was habt ihr denn für eine bessere Idee, wie man erreichen kann, dass Geschlecht wirklich egal ist?


> Wo bleibt die Forderung nach einer Quote bei der EKD-Führung?
> Landesbischöfin Margot Käßmann an die Spitze des
> Rates der EKD, alles jubelt, aber wehe, der Papst ist mal ein
> Mann ...
Das ist wohl hoffentlich nicht dein Ernst..

Mein Ernst und meine Erna

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Hm, was ist daran jetzt sexistisch? Daß keine "nackten
> > Frauenkörper und ...", ja, äh, was ist denn das passende
> > Sprachliche Äquivalent? "Fotzen"? Wie auch immer, daß keine
> > davon auf den Bühne waren? Dann wären die zuvor als Beispiel
> > für Sexismus genannten "'Ausziehen'-Rufe aus dem Plenum" aber
> > doch grade antisexistisch gewesen? Und wer genau hat die
> > Frauen denn nunam sich antisexistische ausziehen gehindert?
> > Nein, also ich verstehe das alles nicht ...

> Es geht wohl eher um Exhibitionismus.

Ach ja stimmt, Frauen dürfen ja bekanntlich andere exhibitionistisch belästigen, nur männlicher Exhibitionismus ist strafbar. Hatte ich glatt vergessen.

> Das Problem hat es dort wohl scheinbar nicht gegeben.
> Ansonsten klingt das Wort Typin für mich in etwas wie
> Personin - es macht nicht wirklich Sinn..

Na, das ist ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

> > S.o. Was, wenn A-Geschlechtspersonenn 30 Minuten geredet
> > haben, den B-Geschlechtspersonnen aber nach 20 Minuten die
> > Ideen ausgehen? Müssen dann Bs 10 Minuten zu Idiolalie
> greifen?
> Ich glaube du hast das mit der Quote nicht ganz verstanden
> oder willst es falsch verstehen.
> Die Quoten sind natürlich nur dafür da, wenn Frauen mitmachen
> wollen, aber nicht gelassen werden.

Ich glaube du hast das mit der Quote nicht ganz verstanden oder willst es falsch verstehen.

Dun willst allen ernstes behaupten, da wären Frauen gewesesn, die einen Vortrag halten wollen, aber (aufgrund ihres Penismangels) nicht durften? Und "Frauenquote" würde nciht bedeuten "mindestens 50% Frauen", abegal wievile Personen beliebigen Geschlechts da einen Vortrag halten wollen (oder was auch immer quotengeregelt werden soll, Besetzung von Stellen, Ämtern usw.)? Jetzt machst Du Dich aber schon ein bißchen lächerlich.

Apropos, was, wenn zwei Stellen zu besetzen sind, und es bewirbt sich eine Fraue und 200 Männer? Die Frau hat dann dank Deiner Quote die Stelle sicher, die Männer (selbst wenn besser qualifiziert) schauen in die Röhre?

Nochmal aus dem Original-Artikel: "Anti-sexistische und feministische Bestrebungen, die Männer ausschließen, sind diskriminierend und sexistisch!"

> Das gleiche auch für Männer, wobei es da wohl auch keine
> Probleme mit gibt, dass diese nicht miteinbezogen werden.

Was für ein Blödsinn. Das Gegenteil ist der Fall.

Nochmal aus dem Original-Artikel: "Anti-sexistische und feministische Bestrebungen, die Männer ausschließen, sind diskriminierend und sexistisch!"

> > > - Ein Frauenraum als Rückzugsraum, Schlafraum,
> > > Diskussionsraum,…
> >
> > Und ein Männerraum.
> Die Männer haben sich dort ja den allgemeinen,
> geschlechtsneutralen Raum zu eigen gemacht.

Aha, und woher hast Du diesen Unsinn?

Nochmal aus dem Original-Artikel: "Anti-sexistische und feministische Bestrebungen, die Männer ausschließen, sind diskriminierend und sexistisch!"

Wer sich hier "den allgemeinen, geschlechtsneutralen Raum zu eigen gemacht" ist wohl jemand anders.

> > > meisten ihrer Forderungen Recht, aber wie der erste Beitrag
> > > darlegt, ist es (auch hier) absurd, Quoten zu fordern. Es
> ist
> > > reichlich verwundlich, daß einige der Meinung sind,
> > > Gleichberechtigung würde Gleichschaltung bedeuten.
> >
> > Und nicht kapieren, daß Gleichberechtigung der Geschlechter
> > heißt, daß es völlig egal ist, welches Geschlecht wie viele
> > Personen haben.
> Man kann aber nicht einfach dahergehen und sagen, dass
> Geschlecht egal ist und dann klappt das.
> Findet ihr die Probleme, die es dort gibt, nicht erschreckend?

Allerdings.

Nochmal aus dem Original-Artikel: "Anti-sexistische und feministische Bestrebungen, die Männer ausschließen, sind diskriminierend und sexistisch!"

> Sieht das in irgendeiner Weise danach aus, als wäre diesen
> Leuten Geschlecht egal?

Nein. Besonders den Femisexistinennen scheint es nicht egal zu sein.

> Was habt ihr denn für eine bessere Idee, wie man erreichen
> kann, dass Geschlecht wirklich egal ist?

Beispielsweise, indem man endlich Sexismus bekämpft statt Männerdiskrimininierung als Antisexismus auszugeben?

Wenn das Problem - wie Du behauptest - ist, daß die "Quoten [...] natürlich nur dafür da [sind], wenn Frauen mitmachen wollen, aber nicht gelassen werden" ist die Lösung doch sowas von trivial:

Alle. Die. Mitmachen. Wollen. Werden. Gelassen. Selbstverständlich unanhängig vom Geschlecht.

Da muß man nicht, wenn eine Frau und neun Männer was sagen wollen per Quotenregelung 8 Frauen zwingen oder 8 Männern den Mund verbieten.

Wo genau ist Dein Verständnisproblem?

> Das ist wohl hoffentlich nicht dein Ernst..

Nein, das ist meinE Ernst/a, soviel Zeit muß sein.

Achim

PS: Hast Du obige Stellungnahme zu den Vorgängen überhaupt gelesen?

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: Ricarda | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Ach ja stimmt,
> Frauen dürfen ja
> bekanntlich andere exhibitionistisch belästigen, nur
> männlicher Exhibitionismus ist strafbar.
Hatte ich
> glatt vergessen.
Und das sind jetzt Feministinnen schuld?
Ich würde mal behaupten, dass die meisten Feministinnen sich freuen würden, wenn sie nicht überall mit nackten Frauenkörpern belästigt werden würden.
Das hätte sogar zwei positive Ergebnisse.

>
> > Das Problem hat es dort wohl scheinbar nicht gegeben.
> > Ansonsten klingt das Wort Typin für mich in etwas wie
> > Personin - es macht nicht wirklich Sinn..
>
> Na, das ist ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
In welche richtige Richtung?
Ich halte den Gender_gap bzw. das Binnen-I durchaus für sinnvoll, so lange in der Sprache immer unterschwellig soziale Positionen mitklingen (Putzfrau, Sekretärin, Krankenschwester, Müllmann, Chef, Kunde, Programmierer).

> Dun willst allen ernstes behaupten, da wären Frauen gewesesn,
> die einen Vortrag halten wollen, aber (aufgrund ihres
> Penismangels) nicht durften? Und "Frauenquote" würde nciht
> bedeuten "mindestens 50% Frauen", abegal wievile Personen
> beliebigen Geschlechts da einen Vortrag halten wollen (oder
> was auch immer quotengeregelt werden soll, Besetzung von
> Stellen, Ämtern usw.)? Jetzt machst Du Dich aber schon ein
> bißchen lächerlich.
Du willst allen Ernstes behaupten, dass Frauen bei bestimmten Themen nicht einfach ausgeschlossen werden und dass sie da Leute reden lassen wollten, die gar nichts zu sagen hatten?

> Apropos, was, wenn zwei Stellen zu besetzen sind, und es
> bewirbt sich eine Fraue und 200 Männer? Die Frau hat dann
> dank Deiner Quote die Stelle sicher, die Männer (selbst wenn
> besser qualifiziert) schauen in die Röhre?
Wo steht, dass sich die Quoten über Qualifikationen hinwegsetzen?

> Was für ein Blödsinn. Das
> Gegenteil
> ist der Fall
.
Überleg mal, warum es so etwas wie eine Frauenbücherei etc. gibt.
Beschwerst du dich demnächst auch über Projekte, die z.B. Ausländer fördern?

> > >
> > > Und ein Männerraum.
> > Die Männer haben sich dort ja den allgemeinen,
> > geschlechtsneutralen Raum zu eigen gemacht.
>
> Aha, und woher hast Du diesen Unsinn?
Einen Schlafraum nur für Frauen zu fordern, nachdem es im allgemeinen Raum zu sexuellen Übergriffen gekommen ist, findest du unsinnig?
Das schützt sogar die Männer vor sexuellen Übergriffen. Ist doch super.

> Wer sich hier "den allgemeinen, geschlechtsneutralen Raum zu
> eigen gemacht" ist wohl jemand anders.

Zitat: - „Ausziehen“, „Schleich dich du Hure“, Buh – Rufe aus dem Plenum während (antisexistische) Redebeiträgen von Frauen - Sexistische Wortmeldungen am Mikrophon während und nach dem Plenum - Nackte Männerkörper und Schwänze auf der Bühne - Sexistische Wortmeldungen im Chat während dem Livestream - Sexistische Angriffe gegen Frauen: „Ihr seid sogar zu schiach um euch zu missbrauchen“ - Sexisten auf der Bühne, bei Reden, als Musiker - Sexuelle Übergriffe im Schlafsaal - Sprüche zur sexuellen Verfügbarkeit von Frauen während der Besetzung, in Foren, im Chat,…zb.: „Ich habe gehört es gibt hier ein Puff“

Ein Raum zum wohl fühlen.

> > Sieht das in irgendeiner Weise danach aus, als wäre diesen
> > Leuten Geschlecht egal?
>
> Nein. Besonders den Femisexistinennen scheint es nicht egal
> zu sein.
Ahja..

> Beispielsweise, indem man endlich Sexismus bekämpft statt
> Männerdiskrimininierung als Antisexismus auszugeben?
Ahja, jegliche Forderungen von den "Femisexistinnen" sind also Männerdiskriminierung?

> Alle. Die. Mitmachen. Wollen. Werden. Gelassen.
> Selbstverständlich unanhängig vom Geschlecht.
Tja, dann sag das mal denjenigen, die bei bestimmten Themen ein Problem haben, Frauen mitreden zu lassen.

> Da muß man nicht, wenn eine Frau und neun Männer was sagen
> wollen per Quotenregelung 8 Frauen zwingen oder 8 Männern den
> Mund verbieten.
Die Quoten zielen immer noch nicht darauf ab irgendwelche Leute zum Reden zu zwingen..

> Wo genau ist Dein Verständnisproblem?
Ich hab kein Verständnisproblem. Ich habe ein Problem damit, wenn man sich Sachen, die so niemals auch nur gefordert wurden, so hinbiegt, dass man sie möglichst gut kritisieren kann.


> > Das ist wohl hoffentlich nicht dein Ernst..
>
> Nein, das ist meinE Ernst/a, soviel Zeit muß sein.

Wo ist das Problem sich darüber zu freuen, dass ein seit 65 Jahren mit Männern bekleidetes Amt auch einmal an eine Frau gegangen ist?
Ist das jetzt Männerdiskriminierung?

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: Claude | Datum:
> (Putzfrau, Sekretärin,
> Krankenschwester, Müllmann, Chef, Kunde, Programmierer).

Welche soziale Position klingt denn bei "Programmierer" mit?

> Wo steht, dass sich die Quoten über Qualifikationen
> hinwegsetzen?

Wenn z.B. in einem Informatikberuf die Lehrstellen mit 40 Prozent von Frauen besetzt werden kommt sowas schon mal vor, meinst du nicht? Hab ich so erlebt.
Die Frage ist doch wie verhindert wird, dass die Quoten sich über Qualifikationen hinwegsetzen.

> Beschwerst du dich demnächst auch über Projekte, die z.B.
> Ausländer fördern?

Wieviele Ausländerbüchereien gibt es denn? Sind denn Frauen wie Ausländer die man integrieren muss? Helfen die Frauenbüchereien dabei?

> Einen Schlafraum nur für Frauen zu fordern, nachdem es im
> allgemeinen Raum zu sexuellen Übergriffen gekommen ist,
> findest du unsinnig?
> Das schützt sogar die Männer vor sexuellen Übergriffen. Ist
> doch super.

Nicht wenn d?? Täter_in vom gleichen Geschlecht ist, oder je#*% auf die Idee kommt diese Regel einfach zu ignorieren und in den anderen Raum geht.

Das ganze erinnert mich sehr an die Zeit in der Sekundarschule. Ich hatte nie verstanden wieso man diese nicht einfach ignoriert, denn die wollen ja nur Aufmerksamkeit. Stattdessen gab es Vorträge und Diskussionsrunden während wir eigentlich Unterricht haben sollten. Wieso das wohl nichts gebracht hatte?

Claude

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: Achim Stößer | Datum:
Claude schrieb:
>
> > (Putzfrau, Sekretärin,
> > Krankenschwester, Müllmann, Chef, Kunde, Programmierer).
>
> Welche soziale Position klingt denn bei "Programmierer" mit?

Na, Du kennst doch The IT-Crowd ;-) . Mich würde da eher der "Kunde" interessieren. Außerdem heißt es ja wohl "Reinigungsfachkraft" und "Müllwerker".

Wie auch immer, was das alles mit Secxismus zu tun hat (ist ein "Müllmann" besser angesehen als eine [womöglich UN-General-]Sekretärin?) Ich vestehe es nicht.

> > Wo steht, dass sich die Quoten über Qualifikationen
> > hinwegsetzen?
>
> Wenn z.B. in einem Informatikberuf die Lehrstellen mit 40
> Prozent von Frauen besetzt werden kommt sowas schon mal vor,
> meinst du nicht? Hab ich so erlebt.

Noch deutlicher: gegeben sind 2 zu besetzende Stellen, 50%-Frauenquote, 1 Bewerberin, n>2 männliche Bewerber. Angenommen, mindestens zwei Männer sind besser qualifiziert (was bei n>>2 Bewerbern ja nicht unwahrscheinlich ist), dann ist die Frauenquote nur zu erfüllen, wenn eine der beiden Stelle eine minderqualifizierte Person (eben die Frau) bekommt. Bei n=100 ist davon auszugehen, daß (wenn die Frau im Mittelfeld liegt) also rund 50 Männer, die besser qualifiziert wären, aber dummerweise ein Y-Chromosom und damit das Nachsehen haben ... nur wegen des falschen Geschlechts.

> Die Frage ist doch wie verhindert wird, dass die Quoten sich
> über Qualifikationen hinwegsetzen.

Das geht nunmal ausschließlich durch Abschaffung der Frauenquote (wenn wir mal radikale Maßnahmen wie etwa Erschießen der 50 o.G. Männer absehen).

Achim

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: Ricarda | Datum:
Claude schrieb:
>
> > (Putzfrau, Sekretärin,
> > Krankenschwester, Müllmann, Chef, Kunde, Programmierer).
>
> Welche soziale Position klingt denn bei "Programmierer" mit?
Stelle dir die Wörter "Chef", "Kunde", "Programmierer" und "Sekretärin" in einem Satz in einem Umfeld mit schätzungsweise 7% Frauen vor.


> Wenn z.B. in einem Informatikberuf die Lehrstellen mit 40
> Prozent von Frauen besetzt werden kommt sowas schon mal vor,
> meinst du nicht? Hab ich so erlebt.
> Die Frage ist doch wie verhindert wird, dass die Quoten sich
> über Qualifikationen hinwegsetzen.
Wie lässt sich das denn vereinbaren mit der Aussage, dass angeblich Jungen in der Schule benachteiligt werden?

Was ist mit Frauen, die unabhängig von ihren Noten gar keine Lehrstelle bekommen, weil es keinen extra Raum zum umziehen gibt?

> Wieviele Ausländerbüchereien gibt es denn? Sind denn Frauen
> wie Ausländer die man integrieren muss? Helfen die
> Frauenbüchereien dabei?
Es geht mir einfach darum, dass es eben spezielle Projekte für spezielle Gruppen gibt.

Vor ein paar Tagen habe ich von einer Frauenwerkstatt oder so gelesen, die gegründet worden ist, weil mehrere ausgelernte Handwerkerinnen trotz gutem Abschluss einfach keine Stelle bekommen haben.

Im Übrigen sind Frauenbibliotheken nicht ausnahmslos nur für Frauen da, sondern man findet dort Bücher von Frauen und Bücher über Frauen.

> Nicht wenn d?? Täter_in vom gleichen Geschlecht ist, oder
> je#*% auf die Idee kommt diese Regel einfach zu ignorieren
> und in den anderen Raum geht.
Nun, was wäre dein Vorschlag?
Dass Regeln ignoriert werden, kann man wohl kaum verhindern.

> Das ganze erinnert mich sehr an die Zeit in der
> Sekundarschule. Ich hatte nie verstanden wieso man diese
> nicht einfach ignoriert, denn die wollen ja nur
> Aufmerksamkeit. Stattdessen gab es Vorträge und
> Diskussionsrunden während wir eigentlich Unterricht haben
> sollten. Wieso das wohl nichts gebracht hatte?
Wen soll man ignorieren?

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: Claude | Datum:
> > Welche soziale Position klingt denn bei "Programmierer" mit?
> Stelle dir die Wörter "Chef", "Kunde", "Programmierer" und
> "Sekretärin" in einem Satz in einem Umfeld mit
> schätzungsweise 7% Frauen vor.

Verstehe ich nicht.

> > Die Frage ist doch wie verhindert wird, dass die Quoten sich
> > über Qualifikationen hinwegsetzen.
> Wie lässt sich das denn vereinbaren mit der Aussage, dass
> angeblich Jungen in der Schule benachteiligt werden?

Wieso sollen sie sich nicht vereinbaren lassen?

Es kommen ja alle in die Schule. Wenn man jetzt eine Analogie zieht wo Noten dem Gehalt entsprechen dann würden Quoten auch nicht helfen.

Stellt sich auch die Frage, ob die Bevorteiligung später nicht zum Nachteil wird. Im Berufsleben scheint es ihnen ja nicht zu helfen.

> Was ist mit Frauen, die unabhängig von ihren Noten gar keine
> Lehrstelle bekommen, weil es keinen extra Raum zum umziehen
> gibt?

Das Problem gibt's bei Programmierern wohl kaum. Wir ziehen uns ja eh nur einmal im Jahr um.

Können die nicht den gleichen Raum teilen? Man muss sich ja nicht gleichzeitig umziehen. Ich kann halt nicht abschätzen wie gross das Problem in anderen Berufen ist. Ich war immer schon Programmierer.

> Es geht mir einfach darum, dass es eben spezielle Projekte
> für spezielle Gruppen gibt.

Frauen sind eine "Gruppe"? Sind Männer auch eine "Gruppe"?

> Vor ein paar Tagen habe ich von einer Frauenwerkstatt oder so
> gelesen, die gegründet worden ist, weil mehrere ausgelernte
> Handwerkerinnen trotz gutem Abschluss einfach keine Stelle
> bekommen haben.

Stimmt, sowas kommt bei Männern nie vor.
Und gäbe es eine reine Männerwerkstatt fänden das bestimmt auch alle ganz toll.

> Im Übrigen sind Frauenbibliotheken nicht ausnahmslos nur für
> Frauen da, sondern man findet dort Bücher von Frauen und
> Bücher über Frauen.

Reicht dazu nicht eine Frauenabteilung in einer normalen Bibliothek?

> Nun, was wäre dein Vorschlag?

Ich würde auf jeden Fall versucht alle die sich falsch benehmen zu ignorieren und ihnen nicht noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

Ich weiss halt auch nicht was die optimale Lösung ist. Ich bin ja kein Experte auf dem Gebiet. Sexismus mit Sexismus zu bekämpfen scheint mit suboptimal.

Und ich würde mir überlegen, ob es wirklich das beste ist dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und mich in einer Frauenbibliothek zu verkriechen wenn ich die Chance nutzen könnte zu lernen mich gegen Männer zu behaupten. Vielleicht kann man sich dann später auch den einen oder anderen Frauenkurs sparen.

> Dass Regeln ignoriert werden, kann man wohl kaum verhindern.

Stimmt. Mich stört halt, dass es eher Symptombekämpfung ist.
Vielen Männern wird sowas nur signalisieren, dass Frauen schwach sind und besonderen Schutz benötigen. Will man das?

> > Das ganze erinnert mich sehr an die Zeit in der
> > Sekundarschule. Ich hatte nie verstanden wieso man diese
> > nicht einfach ignoriert, denn die wollen ja nur
> > Aufmerksamkeit. Stattdessen gab es Vorträge und
> > Diskussionsrunden während wir eigentlich Unterricht haben
> > sollten. Wieso das wohl nichts gebracht hatte?
> Wen soll man ignorieren?

Die Typen von denen die Sprüche kommen.

"Sexistische Wortmeldungen im Chat während dem Livestream" -> Hier gilt wie immer "Trolle nicht füttern".

Bei "Ihr seid sogar zu schiach um euch zu missbrauchen" frage ich mich wie realistisch das ist. Wo ich herkomme haben Männer die Frauen missbrauchen wollen kein hohes Ansehen. Bei solchen Sprüchen bekommt man schnell man Ärger mit anderen Männern, z.B. dem grossen Bruder.

Wenn dann aber eine Frau antwortet "Die inneren Werte sind doch viel wichtiger" hat sie schon verloren. Die Idee wäre es ja mit einer Beleidigung zu antworten. Nun gut, das will man vielleicht nicht, weil man nicht auf das gleiche Niveau sinken will.
Aber mit der Aussage bestätigt die Frau sogar, dass sie sich selbst nicht schön findet und schon kommt der nächste Spruch.

Also ich spreche hier nur von meiner Erfahrung aus der Sekundarschule. Das war jeden Tag so.
Ich weiss ja nicht wie es an der Uni ist.

Claude

Alles voller Männerbibliotheken

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Im Übrigen sind Frauenbibliotheken nicht ausnahmslos nur für
> Frauen da, sondern man findet dort Bücher von Frauen und
> Bücher über Frauen.

Im Gegensatz zu allen anderen Bibliotheken, wo es ausschließlich Bücher von Männern und über Männer gibt.

Was für ein Schwachsinn.

Achim

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: martin | Datum:
> Ich halte den Gender_gap bzw. das Binnen-I durchaus für
> sinnvoll, so lange in der Sprache immer unterschwellig
> soziale Positionen mitklingen (Putzfrau, Sekretärin,

Daß das aktuelle Sprachverständnis nicht optimal ist, ist klar, aber warum sollte diese unsinnige Grammatik die Lösung dafür sein? Wie ich bereits sagte wäre es wesentlich sinnvoller (genauer: die einzige Möglichkeit, die nicht in einer Sackgasse endet), die Sprachverwendung (und damit das Sprecherbewußtsein) zu ändern. Bei nichtnativen Wörtern funktioniert es komischer Weise bereits, so gibt es von "die Person" keine Maskulin-feminin-Varianten, sondern eine Einheitsform.


Interessanterweise gibt es im Bereich der Essensversorgung bei der Besetzung bessere Ansätze und wie es scheint auch keine großen Diskussionen.
Zitat: Hundert Kilo Kraut, hundert Kilo Erdäpfel, 50 Kilo Zwiebel und hundert Kilo Obst, sogar eine Kiste Ananas ist darunter. Dank der Spende eines türkischen Lebensmittelhändlers sind die Besetzer des Audimax gerüstet, um ihr zweites Wochenende an der Universität Wien zu verbringen.
Gerade sind sieben Helferlein damit beschäftigt Kartoffeln, Tomaten und Gurken zu schneiden. Schließlich gibt es heute Couscous mit Kartoffeln und Gemüse. „Wir versuchen größtenteils vegan, also ohne Fleisch und Milchprodukten zu kochen, damit es jeder essen kann“, erklärt Fritz, einer der Hauptverantwortlichen der „Volksküche“, die die Studenten seit Beginn der Audimaxbesetzung vor zehn Tagen kulinarisch versorgt.

http://www.salzburg.com/online/nachrichten/newsletter/Kochen-fuer-bessere-Uni.html?article=eGMmOI8V6qm4bhUwuqnAM8urxMdmsuWelxOx6JT&img=&text=&mode=

dürfen und wollen

Autor: martin | Datum:
> Du willst allen Ernstes behaupten, dass Frauen bei bestimmten
> Themen nicht einfach ausgeschlossen werden und dass sie da
> Leute reden lassen wollten, die gar nichts zu sagen hatten?

Es sieht nicht so aus.
Zitat: Eines ist klar: Basisdemokratisch soll es sein. Nach der Klärung, was Basisdemokratie eigentlich bedeutet, wird sie so ausgelegt, dass im Plenum jedeR sprechen und Anträge einbringen darf. Es werden RednerInnenlisten geführt und erst wenn es keine Wortmeldungen mehr gibt, wird über die Anträge mit Handzeichen und einfacher Mehrheit abgestimmt. Bei mehr als 50% Stimmenthaltungen muss weiterdiskutiert werden.

(http://fm4.orf.at/stories/1630997/)

Deshalb scheint es mir weiterhin so zu sein, daß Frauen nicht wegen ihres Geschlchts am Reden gehindert würden und die Forderung nach einer Frauenquote (ohnehin) sexistisch bleibt.

Re: dürfen und wollen

Autor: Ricarda | Datum:
martin schrieb:
>
> Deshalb scheint es mir weiterhin so zu sein, daß Frauen nicht
> wegen ihres Geschlchts am Reden gehindert würden und die
> Forderung nach einer Frauenquote (ohnehin) sexistisch bleibt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Sachen, die vorher quasi ideal festgelegt worden sind, dann in der Realität nicht so laufen.

Ich war nicht dabei.
Sollten diese Leute sich wirklich darüber beschweren, dass keine Frauen geredet haben, weil eben einfach zufälligerweise keine was zu sagen hat, wäre das wirklich idiotisch.
Ich bin aber einfach mal davon ausgegangen, dass die Anschuldigungen berechtigt sind. Sonderlich abwegig ist das nämlich definitiv nicht.

Vortragende am Podium sind ausschließlich menschlich

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich war nicht dabei.
> Sollten diese Leute sich wirklich darüber beschweren, dass
> keine Frauen geredet haben, weil eben einfach zufälligerweise
> keine was zu sagen hat, wäre das wirklich idiotisch.
> Ich bin aber einfach mal davon ausgegangen, dass die
> Anschuldigungen berechtigt sind. Sonderlich abwegig ist das
> nämlich definitiv nicht.

Welche Anschuldigungen? Wo bitte soll denn stehen, daß Frauen am Reden gehindert wurden?

Alles was in dem Pamphlet diesbezüglich so weit ich das sehe "kritisiert" wurde, ist:
Zitat: "Vortragende am Podium sind ausschließlich männlich"
gefolgt von der absurden sexistischen Forderung "Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei Diskussionsbeiträgen,…! [...] Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Frauen".

Also woher nimmst Du die Behauptung, Frauen seien aufgrund ihres Geschlechts vom Podium ferngehalten bzw. am reden gehindert worden?

Im Gegenteil, wenn es dafür auch nur den leisesten Anhaltspunkt gäbe, stünde dieser doch wohl in diesem femisexistischen Pamphlet mit dem hypokritischen Titel "Sexismus angreifen!"

Achim

Re: Vortragende am Podium sind ausschließlich menschlich

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Welche Anschuldigungen? Wo bitte soll denn stehen, daß Frauen
> am Reden gehindert wurden?
...
> Also woher nimmst Du die Behauptung, Frauen seien aufgrund
> ihres Geschlechts vom Podium ferngehalten bzw. am reden
> gehindert worden?

Das würde mich schon interessieren. Kann es sein, daß Du da irgendetwas hineininterpretiert hast, was da gar nicht stand?

Achim

Re: dürfen und wollen

Autor: martin | Datum:
Ricarda schrieb:
>
> Es ist nicht das erste Mal, dass Sachen, die vorher quasi
> ideal festgelegt worden sind, dann in der Realität nicht so
> laufen.

Wie sähe denn die ideale (d.h. nichtsexistische) Umsetzung eines sexistischen Gesetzes aus?

> Sollten diese Leute sich wirklich darüber beschweren, dass
> keine Frauen geredet haben, weil eben einfach zufälligerweise
> keine was zu sagen hat, wäre das wirklich idiotisch.
> Ich bin aber einfach mal davon ausgegangen, dass die
> Anschuldigungen berechtigt sind. Sonderlich abwegig ist das
> nämlich definitiv nicht.

Ich sehe das wie Achim: Wenn es gewaltsames Abhalten gegeben hätte, hätte das an erster Stelle der Beschwerde gestanden. Da es das nicht tat, kann man davon ausgehen, daß so etwas nicht vorkam.

Und vielleicht noch einmal zum generellen Verständnis: Wir haben nicht gesagt, daß der Umgang mit Frauen dort völlig in Ordnung sei, sondern nur, daß einige ihrer Forderungen sexistisch sind (Quote) oder mehr schaden als nützen (Frauenraum).

Ilse Koch, Heldin des Feminismus?

Autor: Achim Stößer | Datum:
[zu "Und nicht kapieren, daß Gleichberechtigung der Geschlechter heißt, daß es völlig egal ist, welches Geschlecht wie viele Personen haben.

Wo bleibt die Forderung nach einer Quote bei der EKD-Führung? Landesbischöfin Margot Käßmann an die Spitze des
Rates der EKD, alles jubelt, aber wehe, der Papst ist mal ein Mann ..."]

> Wo ist das Problem sich darüber zu freuen, dass ein seit 65
> Jahren mit Männern bekleidetes Amt auch einmal an eine Frau
> gegangen ist?
> Ist das jetzt Männerdiskriminierung?

Wo das Problem ist?

Davon abgesehen, daß es (außer für Sexisten) völlig egal ist, welches Geschlecht jemand hat: Es geht hier um die EKD. Und da wäre offensichtlich der einzige Grund zu jubeln die Abschaffung.

Oder jubelst Du auch (wie "Emma"), wenn "endlich" nicht nur männliche Toreros Stiere abschlachten, sondern auch weibliche?

Hast Du Dich gefreut, als Thatcher Krieg führte?

Hast Du Merkel gewählt?

Ist es zu begrüßen, wenn Frauen in einer "patriarchalisch geprägte Gesellschaft" Ziegen schlachten?

Bist Du Fan von Ilse Koch?

Achim

Re: Mein Ernst und meine Erna

Autor: Jay | Datum:
Ricarda schrieb:
> Ich würde mal behaupten, dass die meisten Feministinnen sich
> freuen würden, wenn sie nicht überall mit nackten
> Frauenkörpern belästigt werden würden.
> Das hätte sogar zwei positive Ergebnisse.

Diese feministische "Logik" kann ich irgendwie nicht verstehen. Wäre es nicht sinnvoller zu fordern, dass Frauen zumindest ihre Oberkörper in der Öffentlichkeit nackt zeigen dürfen, ohne dass dies gesellschaftlich geächtet ist? Immerhin ist das bei Männern ja gar kein Problem...
Ist doch komisch, dass ein Bauarbeiter ohne Shirt im Sommer normal ist, während man von nackten Brüsten "belästigt" wird.

Ich kann mir übrigens in keinster Weise die zwei positiven Ergebnisse zusammenreimen...

Bzgl. EKD-Vorsitz + Papst

Autor: Name | Datum:
"aber wehe, der Papst ist mal ein Mann ..."

Es gab noch nie eine Päpstin in der römisch-katholischen Kirche. Abgesehen davon, dass diese Institution ohnehin einen abartigen Hierarchiefetischismus betreibt, da ist es prinzipiell egal, ob du eine Frau oder einen Mann an die "Spitze" stellst, denn diejenigen, die die Macht haben die Person auszuwählen, werden es nach ihren Interessen tun und werden sich keine/n anlachen, der/die die nur das Amt antritt, um die katholische Kirche und den Vatikan zu liberalisieren oder abzuschaffen (wobei das eine sehr reizvolle Vorstellung ist). ;)
Bis heute dürfen nach dem kirchlichem Recht der katholischen Kirche nur Männer das Priesteramt ausüben, Bischof oder Papst werden. Daher wundert der Begriff "Papst" für dieses Amt nicht, denn es bedeutet "Vater" (vom kirchenlateinischen "papa").
Als Joseph Ratzinger Papst wurde, wurde im Übrigen von den Medien eine völlig unkritische "Wir sind Papst!"-Kampagne (analog zu "Du bist Deutschland"^^) gefahren. So ein glorifizierender Hype wurde um Margot Käßmann bei weitem nicht gemacht. Von daher kann ich deinen Vergleich nicht ganz nachvollziehen.


"Wo bleibt die Forderung nach einer Quote bei der EKD-Führung? Landesbischöfin Margot Käßmann an die Spitze des
Rates der EKD, alles jubelt"

Schau dir doch bitte mal die Ratsvorsitzenden der EKD seit 1945 an. Bis auf Margot Käßmann waren es bislang ausschließlich Männer, die die "Führung" inne hatten, ebenso ihr Nachfolger.

Ein wenig mehr Berücksichtigung von historischen Zusammenhängen und Fakten, statt alles zu verdrehen und zu polemisieren, so wie es gerade in den Kram passt, fände ich wünschenswert. Dann werden Argumente auch plausibler.

Re: Bzgl. EKD-Vorsitz + Papst

Autor: martin | Datum:

> Als Joseph Ratzinger Papst wurde, wurde im Übrigen von den
> Medien eine völlig unkritische "Wir sind Papst!"-Kampagne
> (analog zu "Du bist Deutschland"^^) gefahren. So ein
> glorifizierender Hype wurde um Margot Käßmann bei weitem
> nicht gemacht. Von daher kann ich deinen Vergleich nicht ganz
> nachvollziehen.

Könnte daran liegen, daß es kein Vergleich ist.

> "Wo bleibt die Forderung nach einer Quote bei der
> EKD-Führung? Landesbischöfin Margot Käßmann an die Spitze des
> Rates der EKD, alles jubelt"
>
> Schau dir doch bitte mal die Ratsvorsitzenden der EKD seit
> 1945 an. Bis auf Margot Käßmann waren es bislang
> ausschließlich Männer, die die "Führung" inne hatten, ebenso
> ihr Nachfolger.

Eben. Wieso also wird keine Quotenregelung dafür gefordert?

> Ein wenig mehr Berücksichtigung von historischen
> Zusammenhängen und Fakten, statt alles zu verdrehen und zu
> polemisieren, so wie es gerade in den Kram passt, fände ich
> wünschenswert. Dann werden Argumente auch plausibler.

Ich glaube, du hast den Zusammenhang mit dem Ausgangsbeitrag mißverstanden.
(Was wurde überhaupt "verdreht"?)

Uni-Besetzung Hamburg: Studierende und Schülerinnen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Grade im Nachmagazin (ARD) ein Bericht über die Ausweitung der Studentenproteste von Österreich ausgehend durch Europa, am Beispiel Hamburg.

Zugeschaltet aus dem Hörsaal (in dem sie heute Nacht übernachten wird, wie es aussah mit nicht nur weiblichen Studenten) ins Studio eine Studentensprecherin o.ä.

Studenten bezeichnete sie fälschlich (wie derzeit üblich) als "Studierende". Studierende sind sie aber ja grade nicht, weil sie eben statt zu studieren zur Durchsetzung ihrer - berechtigten - Forderungen protestieren. (Die Bedeutungsunterschiede zwischen "Studenten"/"Lesern"/"Essern" und "Studierenden"/"Lesenden"/"Essenden" muß ich hoffentlich nicht ausführen).

Darüberhinaus sprach sie davon, daß am Tag "hunderte oder tausende Schülerinnen" da gewesen seien. Oder vielleicht sagte sie "SchülerInnen"? Oder "Schüler_innen"? Oder "Schüler*innen"?

(Wie wär's eigentlich mit "Schüler*", wobei das * wie üblich als Wildcard für beliebige Zeichenfolgen dient?)

Naja, vielleicht waren es ja tatsächlich ausschließlich weibliche Schüler* (oder heißt das inzwischen "Schulende"?).

Jedenfalls betrug die Männerquote an zugeschalteteten "Redner*n" exakt 0%, die Frauenquote 100%. Die männlichen Student*en im Hintergrund waren wohl zu sehr mit Aufblasen von Luftmatratz*en etc. beschäftigt, um sie mit Gewalt am reden zu hindern.

Achim

Rektorats-Besetzung Leipzig

Autor: martin | Datum:
Zitat: Noch immer debattiert man über die Stellungnahme des Rektors vom Vormittag. „Wir halten es nicht mehr aus. Wir sind so wütend auf die Leute, wie die mit uns umgehen!“ wirft eine Studentin ins Plenum. „Mach einen Antrag daraus!“, entgegnet man ihr. Die inhaltliche Diskussion ist damit schon wieder am Ende. Einige Frauen haben die Aufgabe der „Moderation“ übernommen. Sie beharren strikt auf der Einhaltung der Rednerliste, doch letztendlich sind sie es, die stets das Wort an sich reißen.

(LVZ-Online, 27.11.2009)

So, ich warte jetzt darauf, daß eine "AG Männer und Antisexismus" "Mindestens 50% Männer bei Vorträgen, auf Podien, bei Diskussionsbeiträgen!" sowie "Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Männer" fordert.
Wir dürfen gespannt sein.