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Sternsinger: Zum Dreikönigstag lässt die Kirche wieder Kinder betteln

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 12

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Sternsinger: Zum Dreikönigstag lässt die Kirche wieder Kinder betteln

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hier die Pressemitteilung dazu: Sternsinger.

Und das Flugblatt: Liebe Sternsinger.

Achim

Sternsinger: Bettler Gottes?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Am Dienstag schickte der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser stellvertretend für die vielen tausend anderen jungen Menschen 500 Sternsinger vom Salzburger Dom aus hinaus in die Pfarren. „Ihr seid Bettler Gottes und Boten des Friedens“, sagte Kothgasser, bevor er den Mädchen und Buben für ihren Auftrag den Segen gab.

"Sternsinger sind Bettler Gottes und Friedensboten" http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Überblick/Chronik/ChronikTirol/ChronikTirolContainer/1959500-8/sternsinger-sind-bettler-gottes-und-friedensboten.csp (meine Hervorhebung)

"Gott" heißt hier natürlich Kirchensäckel ...

Achim

Sternsinger-Bettellohn dient der Missonierung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da die Apologeten in diversen Foren etc. mal wieder das offensichtliche leugnen - etwa, dass das erbettelte Geld der Missionierung dient -, hier ein Beleg:
Zitat: „Die in den Pfarreien gesammelten Mittel der Aktion müssen an das Kindermissionswerk überwiesen werden.“ So hat es die Deutsche Bischofskonferenz in der „Ordnung für die
Aktion Dreikönigssingen“ vom 24. Juni 2003 eindeutig festgelegt. Die deutschen Bischöfe bestätigen diese Praxis jährlich mit ihrem Aufruf zur Aktion Dreikönigssingen. Dort heißt es jedes Mal: „Die Erträge der Aktion Dreikönigssingen sind ohne Abzüge dem Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ zuzuleiten.

http://www.kirche-im-bistum-aachen.de/kiba/dcms/traeger/0/regionalstelle-heinsberg/regionalstelle/jugendarb-hs/service/Sternsinger-Verfahren-Grundsaetze.pdf (meine Hervorhebungen)

Achim

Re: Sternsinger-Bettellohn dient der Missonierung

Autor: Jonny | Datum:
Ich habe mir den o.a. Link mal angesehen und kann dort keinen Hinweis darauf finden, dass die Spendengelder für missionarische Tätigkeit eingesetzt werden sollen. Wo genau soll das denn stehen? (Vielleicht wäre ein kleines Zitat ganz nützlich.)

Im übrigen sollte man sich mit allzu polemischen Äußerungen zurückhalten. M.E. schaden sie der Aufklärung mehr, als dass sie ihr nützen. Ihr Aufruf an die Sternsinger in allen Ehren, aber auch da sollten man etwas sensibler vorgehen, wenn die Kinder und Jugendlichen, die für solche Sammelaktionen eingespannt werden, nicht von vornherein verprellt werden sollen. Die meisten Mitwirkenden tun es nämlich aus voller Überzeugung, und glauben, damit ein gutes Werk zu vollbringen. Sie wollen einfach nur helfen und für die Menschen der dritten Welt bessere Lebensbedingungen schaffen. Dabei ist es ihnen auch völlig egal, ob die drei Buchstaben, die sie an die Haustüren schmieren, nun "Caspar, Melchior und Balthasar" bedeuten, oder "Christus Mansionem Benedicat". Auch die historischen Hindergründe spielen nur eine absolut untergeordnete Rolle, denken wir nur mal an den alljährlichen Zirkus um den "Weihnachtsmann".
Ich denke, zehnmal wichtiger wäre es, die Kinder (und auch deren Eltern)deutlicher darauf hinzuweisen, dass ihr "Auftraggeber" auf prall gefüllten Taschen sitzt und nicht bereit ist, irgendetwas davon zur Minderung des Elends in der dritten Welt abzugeben. Sich stattdessen schamlos der Gutgläubigkeit und kindlichen Naivität der Jugendlichen bedient, um sich letztlich wieder mit fremden Federn zu schmücken, wie man es von allen möglichen anderen sogenannten kirchlichen Sozialeinrichtungen her auch kennt. Man muß den Jugendlichen nur so sensibel wie möglich beibringen, dass man auch ohne Gott und Kirche sehr viel Gutes tuen kann. Ihnen das, worauf sie im Augenblick so stolz sind, madig zu machen, ist imho der falsche Weg. Jugend braucht Ziele und Ideale, für die es sich zu engagieren lohnt, die es ihr wert sind, ihre Freizeit dafür zu opfern, aber keine Miesmache.
Auch negativ besetzte Worte wie "atheistisch" oder "gottlos" sollte man in diesem Zusammenhang wohl besser vermeiden. Um wieviel besser klingen da Begriffe wie "Humanismus", "Freidenker" oder "friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben der Menschen im Diesseits"!
Damit kann sich ein Jugendlicher doch weitaus besser identifizieren, oder?

vG Jonny

Re: Sternsinger-Bettellohn dient der Missonierung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich habe mir den o.a. Link mal angesehen und kann dort keinen
> Hinweis darauf finden, dass die Spendengelder für
> missionarische Tätigkeit eingesetzt werden sollen. Wo genau
> soll das denn stehen? (Vielleicht wäre ein kleines Zitat ganz
> nützlich.)

Äh. Ein "kleines Zitat" steht in dem Beitrag, auf den Du antwortest. Allein darin kommt das Wort "Mission" mehrmals vor. Lies doch mal den Thread, in dem Du schreibst.

Zitat: Mission

[die; lateinisch, „Sendung“]

Religion

die Ausbreitung des christlichen Glaubens (im weiteren Sinne auch anderer Religionen: buddhistische Mission, islamische Mission) unter Andersgläubigen, besonders die Aussendung von Lehrern und Predigern (auch Ärzten) zu diesem Zweck. Die Mission ist im Befehl Jesu (Evangelium nach Matthäus 28,19 f.) begründet.

Die katholische Mission untersteht der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom. Sie liegt in Händen von Orden und Kongregationen, die z. T. eigens für diesen Zweck gestiftet wurden. Eine besondere Missionstätigkeit entfaltete die katholische Kirche seit dem 16. Jahrhundert im Zuge der Kolonisation von Südamerika, Vorderasien und Indien sowie in China und Japan. [...]

(wissen.de)

Das ist natürlich massiv verharmlosend angesichts der Indoktrination bis hin zu Massenmorden und Genozid, die tatsächlich dahinter stecken.

Aber Du hast recht, natürlich wird nicht alles für die Missionierung verwendet. Ein Großteil des von den Kindern erbettelten Gelds wird z.B. an der Börse verzockt.

Zitat: 18. Januar 2011, 09:45
Diözese Linz: Missbrauch mit Spendengeldern?

Die Dreikönigsaktion der Diözese hat 400.000 Euro in risikoreiche Aktien investiert und damit Verluste erzielt

Linz (kath.net) Etwa 400.000 Euro Spendengelder aus den Dreikönigsaktionen vergangener Jahre soll die Diözese Linz nach in verlustreiche Immobilienaktien investiert haben. Das berichtet „Profil“. Dem Nachrichtenmagazin liege eine Abrechnung vor, welche die Dreikönigsaktion der Diözese Linz als Käufer von 9.357,408 Einzelaktien von Conwert um 125.000 Euro ausweise, heißt es in dem Bericht. Später sei aufgestockt worden. 2009 stürzte die Aktie von 13,2 auf 2,9 Euro ab, derzeit liege sie wieer bei 10,9 Euro.

Der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, Erwin Eder, sagte der APA, dass für 184.000 Euro Einzelaktien von Conwert Immobilien Invest AG gekauft worden seien. Den restlichen Betrag könne er nicht bestätigen. Eder gab an, dass nur fünf Prozent der insgesamt acht Mio. Rücklagen in Aktien investiert wurden. Der Rest liege "gesichert auf Sparbüchern und Ähnlichem". [...]
http://www.kath.net/detail.php?id=29762


> Im übrigen sollte man sich mit allzu polemischen Äußerungen
> zurückhalten. M.E. schaden sie der Aufklärung mehr, als dass

Wo siehst Du hier Polemik?

> sie ihr nützen. Ihr Aufruf an die Sternsinger in allen Ehren,
> aber auch da sollten man etwas sensibler vorgehen, wenn die
> Kinder und Jugendlichen, die für solche Sammelaktionen
> eingespannt werden, nicht von vornherein verprellt werden
> sollen. Die meisten Mitwirkenden tun es nämlich aus voller
> Überzeugung, und glauben, damit ein gutes Werk zu
> vollbringen. Sie wollen einfach nur helfen und für die

Ach was?

Komischer Zufall, dass das Flugblatt beginnt:
Zitat: Liebe Sternsinger,
sicher glaubt ihr, etwas Gutes zu tun, wenn ihr um die Häuser zieht und Spenden für angeblich wohltätige Zwecke sammelt.


Vielleicht hättest Du es mal lesen sollen?

> die sie an die Haustüren schmieren, nun "Caspar, Melchior und
> Balthasar" bedeuten, oder "Christus Mansionem Benedicat".

Auch wenn es ihnen egal wäre, ob sie Rotkreuzkreuze oder Hakenkreuze an die Wände schmieren: anständigen Menschen aollte es nunmal nicht egal sein.

> Auch die historischen Hindergründe spielen nur eine absolut
> untergeordnete Rolle, denken wir nur mal an den alljährlichen
> Zirkus um den "Weihnachtsmann".

Und?

> Ich denke, zehnmal wichtiger wäre es, die Kinder (und auch
> deren Eltern)deutlicher darauf hinzuweisen, dass ihr
> "Auftraggeber" auf prall gefüllten Taschen sitzt und nicht
> bereit ist, irgendetwas davon zur Minderung des Elends in der
> dritten Welt abzugeben. Sich stattdessen schamlos der

Du meinst, da hätte etwas stehen sollen wie
Zitat: Nicht dass die Kirche Bettelkinder bräuchte: sie hat über die Jahrhunderte ungeheuerliche Reichtümer angehäuft. Durch Raub, Morde, Kreuzzüge, Enteignungen, Zehnte, Erbschaften und Ablasshandel (Eintrittskarten für ein - frei erfundenes - "Leben nach dem Tod", auch für "Sünder", die sich freikaufen). Durch Handel mit legalen Drogen und Tierausbeutungsprodukten aus klösterlichen Brauereien, Legebatterien oder Schweinemastanlagen. Durch "Kirchensteuern" genannte Mitgliedsbeiträge, die oft zwangsweise erhoben werden (etwa von Arbeitnehmern, die umgezogen sind und nicht mehr nachweisen können, dass sie vor Jahrzehnten ausgetreten sind, Arbeitslosen, selbst wenn sie nachweislich ausgetreten sind, oder von denen, die, weil sie gezwungen sind, in Tendenzschutzbetrieben zu arbeiten, nicht austreten können). Durch staatliche Subventionen, u.a. die Finanzierung eben solcher Tendenzschutzbetriebe wie Kindergärten oder Krankenhäuser, die die Kirchen wenig oder nichts kosten, aber deren Imagepflege dienen, und aus denen immer wieder Mitarbeiter, die nicht der "richtigen" christlichen Sekte angehören oder vielleicht gar homosexuell sind, entlassen werden, von Militärpfarrern, Religionsunterricht, Kirchentagen, Denkmalpflege, teils sogar die Bezahlung von Bischöfen und Pfarrern usw. Durch modernen, gefühlten Ablasshandel, eben Spendensammlungen wie diese.


Oh, verflixt, genau das steht da ja, ausführlich in der PM, gekürzt im Flugblatt ...

Hallo? Lesen!

> Jugendlichen nur so sensibel wie möglich beibringen, dass man
> auch ohne Gott und Kirche sehr viel Gutes tuen kann. Ihnen

Das ist Unfug. Nicht auch, sondern nur "ohne Gott und Kirche."

> Auch negativ besetzte Worte wie "atheistisch" oder "gottlos"
> sollte man in diesem Zusammenhang wohl besser vermeiden. Um

Mal davon abgesehen, dass, soweit ich sehe, beide Wörter da nicht vorkommen: Wenn unter Faschisten das Wort "antifaschistisch" "negativ besetzt" ist, sollte ich es nicht verwenden? Geht's noch?

> wieviel besser klingen da Begriffe wie "Humanismus",
> "Freidenker" oder "friedliches und gleichberechtigtes
> Zusammenleben der Menschen im Diesseits"!

Die klingen nicht nur nicht besser, sondern nichtmal gut. Glaubst Du ernsthaft, dass die "Sternsinger" etwas mit dem Begriff "Humanismus" anfnagen können? "Freidenker" von "Freimaurern" unterscheiden? Und das Geschwurbel "friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben der Menschen" könnte von einem Kirchentag oder SED-Parteitag stammen, wobei das "Diesseits" quasi ein "Jenseits" impliziert, also auch nicht gerade eine optimale Wortwahl ist. Uäh ...

> Damit kann sich ein Jugendlicher doch weitaus besser
> identifizieren, oder?

Nein.

Jetzt mal ernsthaft, was willst Du eigentlich? Und warum liest Du Dir das, worauf Du Dich beziehst, nicht wenigstens mal durch?

Achim

Re: Sternsinger-Bettellohn dient der Missonierung

Autor: Hannes Benne | Datum:
Zitat: Exemplarisch für die Vermischung von Mission und Entwicklungshilfe ist die am meisten besungene Entwicklungshilfe-Kampagne in Österreich, sozusagen die heilige Kuh der katholischen Entwicklungshilfe: die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

Dreikönigsaktion/Sternsinger

Die Mittelverteilung (2010) erfolgt in vier großen Bereichen: Bildung und Bewusstseinsarbeit (24,2%): 2.765.974,71 Euro, Sicherung von Lebensgrundlagen (22,8%): 2.594.595,93 Euro, Menschenrechte und Zivilgesellschaft (19,5%): 2.225.816,79 Euro, Kirche im Dienst an den Menschen (28,7%): 3.269.363,85 Euro. Sonstiges (4,5%): 513.152,32 Euro und Soforthilfe (0,3%): 37.442,00 Euro. In Summe rund 11,4 Millionen Euro.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Kirche im Dienst an den Menschen"? Die Selbstbeschreibung der Dreikönigsaktion sagt es ganz deutlich: "Die befreiende Botschaft des Evangeliums zielt auf ein Leben in Fülle für alle Menschen ab. Deshalb unterstützen wir den Aufbau lebendiger christlicher Gemeinschaften, die ihren Glauben fruchtbar machen - im Einsatz für die Ärmsten und die Bewahrung der Schöpfung".
Anders ausgedrückt: Fast 29% des Geldes, für das vorgeblich 85.000 Kinder landauf, landab bei Schnee, Wind und Wetter an Haustüren geklopft haben, geht direkt in die Missionierungsarbeit. Es dient dazu, neue Christen hervorzubringen. Ob man das den Jungschar-Kindern auch sagt?
Ebenso darf man getrost davon ausgehenm dass zahlreiche Ausgaben, die in das Themenfeld "Bildung und Bewusstseinsarbeit" fallen (und einen Anteil von 24% ausmachen), auch der Missionierung dienen - in katholischen Schulen eben. Lesen und Schreiben lernt man dort gratis dazu. Insofern sind es rund die Hälfte der Mittel, die der Missionierung zuzurechnen wären.


Frerk, Carsten; Baumgarten, Christoph. Gottes Werk und unser Beitrag. Kirchenfinanzierung in Österreich. Wien: Czernin Verlag 2012 (S.206f)

Sternsinger: Über drei Könige: Bettelkinder als Missionare der Lügenbotschaft

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: [...] Die zig Millionen, die diese Kinder als "Sternsinger" erbetteln und dabei die Häuser mit verzauberter (wörtlich: "gesegneter") Kreide beschmieren, angeblich um "Gleichaltrigen in aller Welt zu helfen", dienen selbstreden direkt oder indirekt nur einem Zweck: der christlichen Propaganda, teils unverhohlen erkennbar im angegebenen Zweck: "weltweit Projekte in den Bereichen Pastoral, Bildung, Gesundheit [...]" zu fördern. Und die Presse betet die christlichen Lügen unhinterfragt nach.

Daher ist es wieder an der Zeit, auch diesen Kindern mit dem Flugblatt http://antitheismus.de/uploads/Sternsinger.pdf eine Chance zu geben, aus dem religiösen Wahn auszubrechen, sich von groteskem Glauben zu lösen.


http://antitheismus.de/archives/210-UEber-drei-Koenige-Bettelkinder-als-Missionare-der-Luegenbotschaft.html

Re: Sternsinger: Über drei Könige: Bettelkinder als Missionare der Lügenbotschaft

Autor: Achim Stößer | Datum:
Eben waren die Sternsingerinnen (drei Mädchen und eine erwachsene Begleiterin) hier, so dass ich sie mit vier Flugblättern versorgen konnte.

Der Nachbar hatte die Tür aufgemacht, als ich runter kam waren sie schon fertig mit dem Singen (ich war etwas überrumpelt, da ich irrigerweise angenommen hatte, sie wären dieses Jahr nur in der anderen Dorfhälfte unterwegs - in den letzten Jahren habe ich nur einmal eine Gruppe gesehen, nicht zuhause, sondern auf der Straße, und die Flugblätter, die ich ihnen gab, kassierte die Begleiterin gleich ein).

Diese Kinder heute waren offenbar nicht so blöd, wie die Kirche es gern hätte. Da das Fenster zum Lüften offen war, bekam ich danach zumindest bruchstückhaft mit, was dann passierte. Das folgende sind Gedächtniszitate, also nicht unbedingt wörtlich und in der richtigen Reihenfolge, und ich verstand auch nicht alles (hinzu kommt, es ist auch ziemlich windig).

Zunächst lasen anscheinend alle vier Personen das Flugblatt. Eines der Mädchen zitierte laut:
Zitat: Ihr schmiert mit Kreide "C+M+B" an die Häuser. Vielleicht glaubt ihr, das stehe für "Caspar, Melchior und Balthasar", tatsächlich aber soll es für den Bann- bzw. "Segens"spruch "Christus mansionem benedicat" stehen, "Christus segne dieses Haus". Gebete, Verwünschungen und andere Zauberformeln – wie diese – funktionieren aber nur in Märchen [...]
Über den lateinischen Zauberspruch stolperte sie etwas, aber sie war schätzungsweise auch erst 8.

Ein Mädchen sagte: "Zuerst hab' ich gedacht, er meint, dass wir was Gutes tun."

Die Begleiterin sagte: "Ich sammel die mal ein."

Nur haben sie es heutzutage scheint's nicht mehr ganz so einfach, ein Mädchen widersprach: "Aber ich will das lesen!"

Sonst verstand ich nichts mehr, bis auf den Schlusssatz der Begleiterin, der darauf schließen lässt, dass die Kinder sich nicht unterkriegen ließen: "Also gut, euren Eltern könnt ihr das zeigen."

Achim

PS: Vorvorgestern wurde in der Kindernachrichtensendung "Logo" ausführlich über Chalie Hebdo und (trotz der um vielfaches höheren Zahl Ermordeter, aber das ist ja nur Nigeria) nicht ganz so ausführlich, aber immerhin über Boko Haram berichtet, sogar mit vergleichsweise deutlichem (sonst verwendet Logo meist Phrasen wie "strenge Regeln", wenn es um Taliban etc. geht) Hinweis auf Religion - und dann kam ein Bericht, wie toll die Sternsinger seien. Naja, wahrscheinlich muss man froh sein, dass die Sternsinger keine Kalaschnikows tragen ...

A.

Re: Sternsinger: Zum Dreikönigstag lässt die Kirche wieder Kinder betteln

Autor: Achim Stößer | Datum:
Eben waren die Sternsinger wieder da. Diesmal war es leider nicht so effektiv wie im letzten Jahr. Zwei Mädchen und ein Junge als "Könige" und eine "Begleiterin". Gedächtniszitat:
Zitat:
Begleiterin: Hallo, die Sternsinger, dürfen wir Ihnen was vorsingen?
Ich: Nein, danke, aber ich habe hier was für euch [drücke jedem einen Zettel in die Hand].
Begleiterin: Dürfen wir noch das Haus segnen?
Ich: Nein, danke [esprit d'escalier: hier hätte ich vielleicht darauf hinweisen sollen, dass solche Zaubersprüche nur im Märchen, bei Bibi Blocksberg, Jesus Christus oder Harry Potter funktionieren, und auf das Flugblatt verweisen].

Jedenfalls zogen sie weiter - nachdem die Begleiterin die Flugblätter konfisziert hatte.

Zitat: Vielerorts sind Kinder beim Sternsingen dabei, die noch nicht zur Schule gehen. Doch Sternsinger sind nicht einfach „niedlich“. Sie bringen den Segen des menschgewordenen Gottes und setzen sich für Altersgenossen in Not ein. Diese Verantwortung sollte den Kindern und Jugendlichen durchaus bewusst sein. Wenn Sie die Aktion vor Ort durchführen, sollten Sie dafür sorgen, dass alle Sternsinger verstehen und auch anderen erzählen können, was der Sinn ihres Tuns ist. Das Mindestalter für Begleiter ist nicht gesetzlich festgelegt. Wer die Sternsinger begleiten kann, muss aufgrund der persönlichen Reife entschieden werden. Auch die Begebenheiten vor Ort spielen eine wichtige Rolle.
https://www.sternsinger.de/sternsingen/fragen-antworten/

Persönlich Reife, soso. Interessant finde ich aber "dass alle Sternsinger verstehen und auch anderen erzählen können, was der Sinn ihres Tuns ist". Ich schätze, da werde ich nächstes Jahr mal ein wenig Nachhaken und sie in ein Gespräch verwickeln. Das kann keiner konfiszieren.



Achim

Re: Sternsinger: Zum Dreikönigstag lässt die Kirche wieder Kinder betteln

Autor: Achim Stößer | Datum:

>

Die sogenannte Zacken- oder Heidenkrone ist übrigens ursprünglich das Attribut des römischen Reichsgottes Sol invictus, wenn ich mich recht erinnere.

Achim