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Tierrechtskochbuchforum:
Unser Weihnachts- und zukünftiges Sonntagsessen

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 16

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Unser Weihnachts- und zukünftiges Sonntagsessen

Autor: Paula | Datum:
Fühle mich berufen mal das Rezept zu unserem veganen Weihnachten rauszuhaun.
War so unfassbar lecker. Ich habe - und das obwohl ich Fleischgeschmack sehr mag und sehr kritisch bin - nichts vermisst und alle fanden es phantastisch.

Das wichtigste ist die Soße. Das gilt ja nun für vegan wie unvegan.

Okay, also im Grunde ist es ein Klöse, Rotkraut, Braten - Rezept.

Klöse:

Ich persönlich nehme Klosmehl halb:halb und mache daraus Klöse. In diese Klöse kommt mit alsan (das war doch nun (wieder) vegan, oder!? Oo) angebratenes (Vollkorn)toast, das natürlich vegan sein muss.
Ich liebe es diese kleinen Croutons darin zu finden.

Rotkraut hol ich aus der Dose, schmeckt mir besser als frisches - sorry. :D Vielleicht auch noch kein gutes frisches gegessen, ich ziehe das in Betracht.

Soße: Gewürfelte Paprika Aubergine und in Scheiben geschnittene Champignons mit Zwiebeln und Knoblauch in einer Pfanne anbraten. Gut würzen mit Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Majoran, Thymian, Lorbeerblättern (3) und Pimentkörnern.
Danach mit Rotwein ablöschen und dazu noch Tomaten aus der Dose geben. Abschmecken und veganen Soßenbinder dazu.
Evtl. etwas Zuckercouleur für die Farbe, ebenfalls einen kleinen Schuss übriggebliebenen Kaffee (Farbe und Geschmack, soll aber nicht dominant werden).
Nun etwas Sojasahne dazu um die Soße wieder etwas aufzuhellen und cremiger zu machen.
Mein Highlight ist ein Schuss schottischer Whiskey (18 jährig), das hat den letzten Kick gegeben.

Re: Unser Weihnachts- und zukünftiges Sonntagsessen

Autor: Tobi | Datum:
Da ich kaum verarbeiteten Produkte verwende, frage ich einfach mal:
- Ist denn Blaukraut/Rotkohl aus der Dose vegan? Mir fallen da sofort Weinessig, Zucker, Schweineschmalz etc. ein.

- Instant-Knödel (Klöße) aus der Packung assoziiere ich mit Milchpulver u.ä.

Ich möchte Dein Rezept nicht runtermachen, schmeckt sicher toll. Doch einiges daran ist potentiell unvegan. Was verwendest Du?


Kleiner Abschweifer am Rande:
Ich habe mir vor kurzem einen 20-Liter Sauerkraut Tontopf incl. Stampfer, Reibe und Beschwerungssteinen angeschafft, womit ich mein Sauerkraut selbst herstelle. Bin schon gespannt, wie's wird :-)

Tobi

Klöße

Autor: Hannes Benne | Datum:
> - Instant-Knödel (Klöße) aus der Packung assoziiere ich mit
> Milchpulver u.ä.

Im Inet habe ich gerade welche von Werners gefunden, mit folgender Zutatenliste: Kartoffeln, Kartoffelstärke, Speisesalz.
Und bei denen von Clever ist auch keine Milchpulver drin (soweit ich mich erinnere). Gibt also schon mal welche, die vegan sein könnten.

Aber Köße muss man wirklich nicht aus der Packung machen. Am besten am Vortag ne große Portion Kartoffelbrei machen und dann: http://tierrechtskochbuch.de/rezepte/kartoffelkloesse

Bei Rotkohl hab ich keine Ahnung, aber das schmeckt selbst gemacht eh besser. Ist nur leider aufwändig das herzustellen.

> Ich habe mir vor kurzem einen 20-Liter Sauerkraut Tontopf
> incl. Stampfer, Reibe und Beschwerungssteinen angeschafft,
> womit ich mein Sauerkraut selbst herstelle. Bin schon
> gespannt, wie's wird :-)

Oh, super. Dann können wir bald alle bei dir vorbei kommen um uns mit Sauerkraut zu versorgen? ;>

Blaukraut, Knödel

Autor: Tobi | Datum:
> Im Inet habe ich gerade welche von Werners gefunden, mit
> folgender Zutatenliste: Kartoffeln, Kartoffelstärke,
> Speisesalz.
> Und bei denen von Clever ist auch keine Milchpulver drin
> (soweit ich mich erinnere). Gibt also schon mal welche, die
> vegan sein könnten.

Ah, ok.


> Aber Köße muss man wirklich nicht aus der Packung machen. Am
> besten am Vortag ne große Portion Kartoffelbrei machen und
> dann:
> http://tierrechtskochbuch.de/rezepte/kartoffelkloesse

Jep. Wobei ich von denen nach TRKB nicht sehr angetan war, als ich sie mal gemacht habe. Ich mache Kartoffelknödel eigentlich ganz gerne und zwar folgendermaßen:
- rohe Kartoffeln schälen
- gekochte Kartoffeln schälen (Verhältnis etwa 1:1)
- rohe Kartoffeln in Küchenmaschine zu Mus häckseln
- gekochte mit zugeben (und weitermusen)
- salzen, mischen
- 5 min. warten bis sich Flüssigkeit abgesetzt hat, abgießen
- etwas Stärke oder Mehl zugeben
- Knödel formen und in gesalzenes Wasser geben und kochen


> Bei Rotkohl hab ich keine Ahnung, aber das schmeckt selbst
> gemacht eh besser. Ist nur leider aufwändig das herzustellen.

Ich komme ja aus dem Süden Deutschlands und da ißt man eher Blaukraut, also basisch gewürzt -> daher blau (Du müßtest das auch eher so kennen, oder?). Im Ggs. zu Rotkohl, der wegen der Säure (Essig o.ä.) ja eher rot ist. Besonders aufwändig finde ich es eigentlich nicht.

> > Ich habe mir vor kurzem einen 20-Liter Sauerkraut Tontopf
> > incl. Stampfer, Reibe und Beschwerungssteinen angeschafft,
> > womit ich mein Sauerkraut selbst herstelle. Bin schon
> > gespannt, wie's wird :-)
>
> Oh, super. Dann können wir bald alle bei dir vorbei kommen um
> uns mit Sauerkraut zu versorgen? ;>

Ja, 20 Liter sind echt ne Menge :-) Ich konnte das anfangs gar nicht richtig einschätzen und habe mir erst mal 5 Krautköpfe gekauft, meinend, dass das locker reicht. Vor allem, weil das Volumen beim Raspeln ja enorm zunimmt. Ha! Mit Mühe halbvoll gekriegt :-)

Tobi

Re: Blaukraut, Knödel

Autor: Hannes Benne | Datum:
> und da ißt man eher Blaukraut, also basisch gewürzt ->
> daher blau (Du müßtest das auch eher so kennen, oder?).

Kannte bisher nur rotes, wies im Harz üblich ist. Aber kann sein, dass es hier in Wien üblicherweise blau gefärbt wird.

Rotkraut vs. Blaukraut

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Bei Rotkohl hab ich keine Ahnung, aber das schmeckt selbst
> > gemacht eh besser. Ist nur leider aufwändig das herzustellen.
>
> Ich komme ja aus dem Süden Deutschlands und da ißt man eher
> Blaukraut, also basisch gewürzt -> daher blau (Du

Wie würzt Du's denn?

> müßtest das auch eher so kennen, oder?). Im Ggs. zu Rotkohl,
> der wegen der Säure (Essig o.ä.) ja eher rot ist. Besonders
> aufwändig finde ich es eigentlich nicht.

Ich finde Sauerkraut um Zehnerpotenzen leckerer und acht Rotkraut höchstens alle paar Jahre, aber besonders aufwändig finde ich es auch nciht (bei einem der beiden Rotkraut-Rezepte im TRKB muss das ganze zwar über Nacht ziehen, aber man muss dabei ja nicht zusehen ;-)).

Achim

Re: Rotkraut vs. Blaukraut

Autor: Tobi | Datum:
> > Ich komme ja aus dem Süden Deutschlands und da ißt man eher
> > Blaukraut, also basisch gewürzt -> daher blau (Du
>
> Wie würzt Du's denn?

I.d.R. mit Salz (oder Gemüsebrühe)/Pfeffer, etwas Zimt, Apfel, Zwiebel und etwa einen halben Teelöffel Natron.


> Ich finde Sauerkraut um Zehnerpotenzen leckerer

Ja, mag ich auch lieber, vor allem jetzt, da ich es in relativ großen Mengen selbst herstelle :-) -> http://tierrechtsforen.de/3/3658/3659 unten.


Tobi

Re: Unser Weihnachts- und zukünftiges Sonntagsessen

Autor: Paula | Datum:
Hallo Tobi, kein Thema, du hast ja vollkommen Recht.

Immerhin ist die Soße vegan und die ist ja eh mein Tipp, weil der Rest - den könnt ihr sowieso besser. ;)

Rotkohl hatte auch sehr wenige Zutaten, allerdings weiß ich nicht mehr, welches ich genommen habe.
Ich glaube aber, es war Branntweinessig drin und der ist vegan.
Insofern ist also auch Rotkohl aus der Dose nicht zwingend unvegan.
(Ist Weinessig denn immer unvegan?
Weshalb sollte man den Wein für Rotkohl extra klären? Die werden ja nicht die Flaschen aus dem Supermarkt reinschütten.
Aber solange es die Alternativen mit Branntweinessig gibt ist es ja eh egal)

Die Knödel sind ganz unverdächtig, haben nur ganz wenige Zutaten. Kartoffeln, Stärke, Salz, Guarkernmehl, Sellerie, Sonnenblumenöl, Curcuma, Ascorbylpalmitat (mWn vegan)) Ich habe die von ja! genommen, auch weil draufsteht: Kann Spuren von Milch und Ei enthalten.
Ja! hat leider ansonsten meine Produktanfragen schon zurückgewiesen, aber durch die Zutaten in dem Produkt sind sie für mich unverdächtig.

Weinessig

Autor: Tobi | Datum:

> (Ist Weinessig denn immer unvegan?

Hm, das weiß ich nicht; eher ja. Wein (und auch Essig) wird bei mir grundsätzlich unvegan eingestuft, auch wenn es nicht immer zutrifft. Ich verfahre nach einer Blacklist und stufe etwas erst vegan ein, wenn es als solches eindeutig gilt und nicht andersrum.

> Weshalb sollte man den Wein für Rotkohl extra klären? Die
> werden ja nicht die Flaschen aus dem Supermarkt reinschütten.

Ich denke, dass Wein gar nicht ungeklärt das Haus verläßt, somit auch Großkunden unveganen Wein erhalten. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.


Tobi

Vegan durch Spuren

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Sonnenblumenöl, Curcuma, Ascorbylpalmitat (mWn vegan)) Ich
> habe die von ja! genommen, auch weil draufsteht: Kann Spuren
> von Milch und Ei enthalten.

Und Dir irgendjemand das Märchen aufgetischt hat, dass, wenn das draufsteht, der Rest ja vegan sein muss ... das ist aber natürlich Blödsinn, selbstverständlich ist das nur ein Allergikerhinweis, der keinerlei Aussagen über sonstige Zutaten (etwa undeklarierte, rinderfett- oder molkebasierte Aromen usw., die für Allergiker irrelevant sind) zulässt.

Achim

Re: Vegan durch Spuren

Autor: Paula | Datum:
Nein, es hat mir allein den Hinweis gegeben, dass jedenfalls keine Milch drin ist und kein Ei. ;)

Ich habe noch nie von Rinderfett in Klösen gehört, aber vor dem nächsten Mal starte ich dazu auch nochmal ne PA um meine tollen Fertigklöse endgültig zu legitimieren.

[Beitrag korrigiert, Korrekturbeitrag der Autorin entfernt - Moderator]

Rinderfett in Klößen

Autor: Tobi | Datum:
Paula,
es muss nicht Rinderfett in Klößen vorhanden sein, sondern evtl vorhandene Aromen oder sonstiges zu deren Herstellung Rinderfett, Molke, Gelatine etc. verwendet worden sein. Es handelt sich nicht um Zutaten und steht daher nicht in der Deklaration.
Beim nächsten Mal weißt Du's und darum wird's Dir hier gesagt.

Tobi

Re: Vegan durch Spuren

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Nein, es hat mir allein den Hinweis gegeben, dass jedenfalls
> keine Milch drin ist und kein Ei. ;)

Aus der Spurenangabe folgt das aber eben nicht, wie ich dargelegt und Tobi grade nochmal ausgeführt hat.

Achim

Braten, Sauce

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Fühle mich berufen mal das Rezept zu unserem veganen
> Weihnachten rauszuhaun.

Zumindest grobe Mengenangaben sind bei Rezepten oft nützlich (ist mir auch bei Deinem "Hunderezept" aufgefallen).

> Das wichtigste ist die Soße. Das gilt ja nun für vegan wie

Die finde ich (schon wegen der enthaltenen Drogen, von denen mindestens eine idR unvegan ist) nicht so spannend, mich hätte mehr der "Braten" interessiert, aber ich fürchte, das war auch ein Fertigpamps? Wobei ich bei Braten eher an eine braune Sauce denken würde als an so eine Gemüsetomatensauce.

Achim

Re: Braten, Sauce

Autor: Paula | Datum:
Hallo Achim,
du musst die Drogen ja nicht gut finden, aber ich finde sie lecker. ;)
Whiskey ist vegan, swoweit meine Erkundigung, und Rotwein kann man vegan kaufen.

Insofern ist die Soße vegan.

Und nur weil da Tomaten drin sind, ist es keine rote Tomatensauce. Probier sie doch mal aus (der Alkohol verkocht ;) oder kann weggelassen werden) und du wirst sehen, dass es eine braune vegane Bratensauce ist, die einer echten Bratensoße in nichts nachsteht.

Braten gabs übrigens gar keinen dazu, weil ich Sauce mit Pilzen und Auberginen ausreichend fand.

Nicht so abschätzig über die Fertigsachen sein, kann ja nicht jeder sein Sauerkraut selber herstellen (auch wenn das schön ist, ohne Frage).

Alkohol verkocht nicht

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Und nur weil da Tomaten drin sind, ist es keine rote

Kommt auf die Menge an (hattest Du ja nicht angegeben).

> Tomatensauce. Probier sie doch mal aus (der Alkohol verkocht

Das ist eine bekannte (und für Kinder gefährliche) Propagandalüge.

Zitat: Der Alkohol dient ja nur dem Geschmack, sagen sich Hausfrau und -mann, der »verkocht« ja im Handumdrehen.

Aber schon ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt müsste sie eigentlich eines Besseren belehren. Dort steht der Glühwein oft stundenlang auf der Heizplatte, und trotzdem enthält er noch eine Menge »Umdrehungen« und nicht nur Wasser, Nelken und Zimt. Offenbar verträgt Alkohol doch einiges an Hitze, auch wenn sein Siedepunkt niedriger ist als der von Wasser.

Wie viele Prozente bleiben, haben Forscher von der University of Idaho im amerikanischen Städtchen Moscow im Auftrag des US-Landwirtschaftsministeriums erkundet. Der Wert, den sie erhielten, wenn eine kochende Soße oder Suppe mit Wein oder Schnaps veredelt und dann vom Herd genommen wurde, ist sehr hoch: 85 Prozent des Alkohols waren beim Servieren noch vorhanden. Je länger die Flüssigkeit kochte, umso geringer war der Wert. Nach einer halben Stunde waren es noch 35 Prozent, und selbst eine Mahlzeit, die im Ofen oder auf dem Herd zweieinhalb Stunden vor sich hin köchelte, enthielt noch fünf Prozent der ursprünglichen Alkoholmenge.

http://www.zeit.de/2005/50/Stimmts_50


Ich werde sie also sicher nicht probieren.

> Braten gabs übrigens gar keinen dazu, weil ich Sauce mit
> Pilzen und Auberginen ausreichend fand.

Ach so, "ein Klöse, Rotkraut, Braten - Rezept" hatte ich dann wohl falsch interpretiert.

> Nicht so abschätzig über die Fertigsachen sein, kann ja nicht
> jeder sein Sauerkraut selber herstellen (auch wenn das schön

Sauerkraut nicht, Klöße schon.

Achim