Unter dem Titel "Alles für das Tier" hetzt in der Weltwoche ein "Journalist" auf übelste Weise gegen Tierrechte (wie die meisten schon wissen dürften).
"Journalisten", die mal rasch ein paar Kumpanen Bettlaken überwerfen, damit sie einen "Bericht" über den Ku Klux Klan drehen können, kennen wir ja. Als solcher ist auch der bekannt, der sich seien "Entführung" durch die ALF ausgedacht hat (hätte er sich mal lieber über die ALF informiert, deren Statuten alle Aktionen ausschließen, die Tiere - einschließlich Journaillen-vertretern der Gattung homo "sapiens" - verletzen.
Und indem Miersch sich solche Lügenpropaganda zu eigen macht, entlarvt er sich selbst als Schmierenjournalist.
Nun ja, würde er sich entlarven, hätte er das nicht längst getan. Auszüge eines Kommentars zum "Lexikon der Öko-Irrtümer":
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Die Argumentation folgt simplen Strickmustern: Bei einigen dieser sogenannten Irrtümer bestehen die Autoren auf Einschränkungen (viele Waldgebiete sind in Gefahr, aber nicht alle), manche sind sophistische Spitzfindigkeiten (ein leerer Zug verbraucht halt mehr Energie als ein vollbesetztes Auto - dabei ist unbestritten, daß Bahnfahren im Durchschnitt umweltfreundlicher ist Autofahren oder Fliegen). Andere Behauptungen des Irrtümer-Lexikons waren früher richtig und sind dank der Umweltschutzerfolge inzwischen überholt (damals wuchsen die Müllberge, aber heute wird mehr recycelt).
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Die beiden ehemals angesehenen Umweltjournalisten segeln in seichten Gewässern, wie sich bei genauerem Hinsehen zeigt. Sie halten keineswegs, was sie im Vorwort versprechen. Statt Fortschritt präsentieren sie alte Klischees gegen "überzogenen" Umweltschutz, statt neuer Ideen servieren sie halbseidene Informationen aus dubiosen Quellen. Statt Aufklärung enthält das Buch ein manipulatives Gemisch aus Halbwahrheiten und Verharmlosungen.
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Wäre das alles, könnte man das Buch getrost zuklappen und in der hinteren Reihe des Bücherregals verstauben lassen. Aber das griffige Motto von den "Öko-Irrtümern" findet Widerhall dort, wo politischer Umweltschutz ein Dorn im Auge ist.
So hat die BILD-Zeitung Gefallen gefunden am Niveau des Lexikons. Das Blut&Busen-Massenblatt erhielt die Vorabdruck-Rechte und startete eine Serie mit dem Titel "Die größten Öko-Lügen". Die Serie ging allerdings schnell wieder zu Ende. Greenpeace konterte mit einer öffentlichen Erklärung über die "Öko-Lügen der BILD-Zeitung" und legte juristische Mittel gegen die Publikation ein. Mit Erfolg: der Springer-Verlag mußte angesichts der sachlichen Fehler im Text eine Unterlassungserklärung unterschreiben.
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Einst waren Maxeiner und Miersch Umweltjournalisten bei der Zeitschrift "Natur". Danach nur noch Journalisten, die bei Hoechst "in Lohn und Brot" standen ("Focus"). Sie machten für den Chemie-Multi "phantasievolle Pressearbeit" ("Handelsblatt") als Textchefs der umstrittenen Hoechst-Zeitschrift "Change". Während Maxeiner den ökologischen Nutzen des Ferntourismus anpreiste und wissenschaftliche Belege für die Klimazerstörung negierte, engagierte sich Miersch für die Tropenwaldzerstörung in Malaysia. Ein "PR-Coup der Holzlobby", schrieb die "taz", Miersch kritisiere "nicht die Menschenrechtsverletzungen und Zerstörung der Tropenwälder - sondern die, die sich dagegen wehren".
[...]Bei der Arbeit am Lexikon mußten die Autoren kurz vor der letzten Textkorrektur feststellen, wie schnell sich die Faktenlage ändern kann. In den Druckfahnen des Lexikons, die der Verlag vorab verschickte, werden die Castor-Transporte noch für unbedenklich deklariert: schon 1600 Atommülltransporte hätten stattgefunden, und "die Öffentlichkeit hat davon über viele Jahre keinerlei Notiz genommen". Dann aber wurde im Mai 1998 der Castor-Strahlenskandale bekannt. Die Öffentlichkeit nahm plötzlich davon Notiz, daß Atomindustrie und Politiker die radioaktive Verstrahlung mit tausendfach überhöhten Grenzwerten jahrelang vertuscht hatten.
Was machen die Autoren, um wieder im Trend zu liegen? Sie korrigierten flugs ihren Buchtext und hängen ihr Fähnchen neu in den Wind. In der gedruckten Fassung des Lexikons heißt es nun an dieser Textstelle: die Verstrahlung und ihre Vertuschung erschüttere "die Glaubwürdigkeit der Verantwortlichen bis ins Mark" - sei aber trotzdem ungefährlich! Zumindest bis der nächste Skandal ans Licht kommt...
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Ohne nun jeden einzenen Punkt obiger Kritik überprüft zu haben - die Realität der Tierrechtsarbeit zeigt, daß es sich mit Mierschs Geschmiere in diesem ganz genauso verhält: Lügen, Verdrehungenen, entstellende Halbwahrheiten ...
Putzig: Die Weltwoche zieht den Artikel (anläßlich des "Anschlags", bei dem das strikeHeim/strike "Jagdhaus" Vasellas abgebrannt ist, mit einem Foto derselben (sowie der neuen Zusatzüberschrift "Militante Tierrechtler") garniert, wieder aus strikeder Güllegrübe/strike dem Archiv: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2002-27/artikel-2002-27-alles-fuer-das-tier.html
Darin die bekannten Absurditäten:
Es wäre interessant, zu wissen, ob Miersch diesen geballten Stammtischmüll tatsächlich glaubt oder ob er schlicht ein goebbelsscher Hetzer ist, der (wohl wissend, daß seine Zielgruppe zu dumm ist, selbst solche offensichtlichen Lügen zu durchschauen) Propaganda betreibt.
Immerhin hat er statt Groth einen anderen "Metzger" genannt (von dem außerhalb von Miersches Hetzschriften bzw. derer, die es ihm nachplappern - Pollmer, Zirkuspropagandisten usw.- , merkwürdigerweise nichts zu finden ist). Sehr schlau. Kann es sein, daß er da einfach einen Metzger erfunden hat, weil er wußte, daß Groth aufgeflogen ist?
Danke Achim für den Bericht. Ich kannte ihn noch nicht.
Auch jetzt, wo er ja etwa 7 Jahre alt ist, erscheint es mir sehr erschreckend, dass sowas überhaupt in einer "etwas" namhafteren Zeitung geschrieben wird.
Interessant wäre hier immer zu wissen, wie menschenfeindlich eigentlich Menschenrechte für diese Journalisten sind. Diese armen Sklavenhalter vor 200 Jahren wurden ja sicherlich auch durch "menschenverachtende" und militante Gruppen von ihrem so menschlichen Verhalten weggetrieben.
Ansonsten ist die Weltwoche in der Schweiz bekannt als ein quasi-Parteiblatt der rechts-konservativen SVP. Oft werden ökologische Folgen heruntergespielt und das schweizer Bauerntum bis zum letzten verteidigt.
> Ansonsten ist die Weltwoche in der Schweiz bekannt als ein
> quasi-Parteiblatt der rechts-konservativen SVP. Oft werden
> ökologische Folgen heruntergespielt und das schweizer
> Bauerntum bis zum letzten verteidigt.
Dieser Essay war heute in der Weltwoche. Es steht nichts neues drin, halt das übliche Tierschutzgerede von der schrittweisen Verminderung von Tierversuchen. Ansonsten für einen Weltwoche Text relativ ungiftig und nicht sehr kritisch, aber fortschrittslose Tierversuchsdebatten sind ja mittlerweile Routine.
In der aktuellen Ausgabe ist wiederum ein Artikel über Tierversuche. Dieses Mal von einem Befürworter für medizinische Versuche. "Lustigerweise" erwähnt er im Artikel folgendes:
"Sie (Tierversuchsgegner) schlagen vor, Versuche nur mit Zellkulturen, Computersimulationen oder direkt am Menschen durchzuführen. Wie so die Entwicklung neuer Medikamente ohne Gefahr für Leib und Leben der Probanden geschehen soll, konkretisieren sie nicht. Dabei sind Versuche mit ungetesteten Substanzen an Menschen unethisch und nicht erst seit den medizinischen Gräueln der Nazis geächtet."
Ziemlich "interessant", wie mein Leserbrief in der neuen Ausgabe gekürzt wurde, ist doch so gut wie jeder Gedanke des Gleichheitsprinzips rausgenommen worden. Man nimmt dem ganzen Text die Grundlage...:
Ganzer Leserbrief von mir:
"Ich staune darüber, dass Tierversuchsbefürworter oftmals das Wort "gewaltfrei" benutzen, sind sie doch diejenigen, die Gewalt gegen Lebewesen durchaus legitim finden. Man sollte sich einmal vorstellen, wenn eine höher entwickelte Spezies auf die Erde kommt und den Menschen als Versuchsobjekt verwenden würde. Vielleicht wäre sie auch darauf bedacht, "unnützes" Leiden der Versuchsmenschen zu verhindern. Jedoch wären sich wohl die meisten Menschen einig, dass selbst dann ein Experiment unethisch ist. Dieser Meinung bin ich auch. Aus diesem Grund macht es keinen Unterschied, ob Menschen oder Nichtmenschen zu Versuchsobjekten durch eine überlegene Art degradiert werden. Befürworter und auch Gegner von Tierversuchen argumentieren dabei immer mit dem Nutzen. Dabei ist es völlig irrelevant, wie gross der Nutzen aus einem Tierversuch sein kann. Nichtmenschliche Tiere sind wie Menschen autonome Lebewesen, einzigartige Individuen mit eigenen Lebenserfahrungen und grundlegenden Interessen. Alle empfindungsfähigen Lebewesen haben das Interesse, ein zwangloses, unversehrtes Leben zu führen. Genauso wie dunkelhäutige Menschen keinen Nutzen für weisse Menschen haben müssen, müssen nichtmenschliche Tiere einen Nutzen für Menschen haben. Sie leben allein um ihrer selbst willen. Deshalb ist ein Versuch am Nichtmenschen genau so verwerflich wie ein Versuch an einem Menschen. Bei beiden Versuchen werden die grundsätzlichen Interessen von Individuen missachtet. Würde man dem Prinzip des grössten Nutzen folgen, so wäre man logisch gesehen wieder bei Menschenversuchen, da der darausfolgende Nutzen am höchsten wäre. So könnte man sich also die Frage stellen, ob man einen einzigen Menschen opfern dürfte um einen Impfstoff gegen Aids zu erhalten. Dieses Nützlichkeitsdenken ermöglichte im Laufe der Geschichte schon etliche Gräueltaten. Tierversuche sind eine davon, die auch heute noch praktiziert wird. Die Unversehrtheit und das Leben eines empfindungsfähigen Lebewesens steht bedingungslos über seinem potentiellen Nutzen. Es ist genauso unethisch ein nichtmenschliches Tier wie einen Menschen als Mittel zum Zweck zu betrachten. Aus diesem Grund gehen die Diskussionen um Tierversuche am springenden Punkt vorbei, nämlich die Frage, ob es überhaupt rechtfertigbar ist, leidensfähige Lebewesen für Zwecke zu nutzen, die nicht zum Wohle alleine dieses Individuums sind."
Leserbrief in der neuen Ausgabe:
"Ich staune darüber, dass Tierversuchsbefürworter oftmals das Wort "gewaltfrei" benutzen, sind sie doch diejenigen, die Gewalt gegen Lebewesen durchaus legitim finden. Man sollte sich einmal vorstellen, wenn eine höher entwickelte Spezies auf die Erde kommt und den Menschen als Versuchsobjekt verwenden würde. Vielleicht wäre sie auch darauf bedacht, "unnützes" Leiden der Versuchsmenschen zu verhindern. Jedoch wären sich wohl die meisten einig, dass selbst dann ein Experiment unethisch ist. Aus diesem Grund macht es keinen Unterschied, ob Menschen oder Nichtmenschen zu Versuchsobjekten durch eine überlegene Art degradiert werden. Dabei ist es völlig irrelevant, wie gross der Nutzen aus einem Tierversuch sein kann. Würde man dem Prinzip des grössten Nutzen folgen, so wäre man logisch gesehen wieder bei Menschenversuchen, da der daraus folgende Nutzen am höchsten wäre. So könnte man sich also die Frage stellen, ob man einen einzigen Menschen opfern dürfte um einen Impfstoff gegen Aids zu erhalten. Dieses Nützlichkeitsdenken ermöglichte im Laufe der Geschichte schon etliche Gräueltaten. Tierversuche sind eine davon."