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Nochmal: Hundenahrung Supplemente!

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 11

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Nochmal: Hundenahrung Supplemente!

Autor: P. | Datum:
Mein Hund verträgt die bisher probierte vegane Nahrung nicht (Yarrah, Amidog, Benevo).
Ich hab heute mal wieder festgestellt und bemerke, dass es besser ist. (1 statt 7 Kotbeutel!)

Ich habe aber noch immer kein Hundesupplement gefunden, dem ich vertrauen kann.
Ich würde ja gerne Vegedog probieren, aber das Problem ist, dass ich nirgends Angaben dazu finde, wieviel von welchen Inhaltsstoffen drin ist. Ich weiß zum Beispiel nicht, wieviel Calcium in Vegedog ist. Ist es ausreichend oder muss ich darauf achten calciumreiche Nahrung oder sogar Supplemente zu ergänzen.

Wenn ich kein Hundesupplement finde, müsste ich versuchen quasi ein eigenes Supplement zu kreiren, in dem ich die Sachen zusammenkaufe und supplementiere.
Ich weiß nicht, was Vegedog geritten hat, keine Mengenangaben zu machen, aber ich finde es echt ne Frechheit auf Kosten der Hundegesundheit auf Monopolstellung zu machen und das geheime Geheimrezept nicht preiszugeben um es auch ja überteuert verkaufen zu können.

Ich bin echt etwas wütend diesbezüglich, weil ich meinen Hund gerne ausgewogen vegan ernähren will und hier anscheinend auf unüberbrückbare Hürden stoße.

Re: Nochmal: Hundenahrung Supplemente!

Autor: P. | Datum:
Hallo ihr Lieben,

da mein Hund von den veganen Trofus immer dünner wurde, war ich schon echt verzweifelt.

Ich denke, ich komme der Lösung jetzt näher. Zwar gibt vegedog die genaue Zusammensetzung des Präparats nicht an, aber da es im wesentlichen Calcium enthält, gehe ich davon aus, dass hier der Calciumbedarf gedeckt werden kann (Der Bedarf liegt bei etwa 1 g, weshalb das auch realistisch erscheint).
Ich werde vegedog deshalb aber auch nochmal versuchen anzuschreiben.

Bitte, bitte, liebe Hundefreunde, glaubt aber nicht, dass man einfach vegedog geben kann und alles ist schon in Ordnung, wie das fast überall (auch auf veganen Hunderezeptseiten) gern propagiert wird!

Gerade im Wachstum, aber auch generell, das ist ein Fehlschluss!

Zum Beispiel braucht mein Hund ca 130 gr Protein täglich (als Junghund liegt der Bedarf noch viel höher), mit Getreide, etwas Kichererbsen, Linsen, Haferflocken und Tofu ist das, erst recht, wenn man nicht darauf achtet, beinahe unmöglich, da die höchsten Proteinwerte bei ca 15 - 20 % liegen (Sojabohnen haben mehr, aber ich hab noch keine Sojabohnen zum Kaufen gesehen). Um den Bedarf zu erreichen müsste man also beispielsweise mehr als ein Kilo Linsen füttern (ungekocht 1 Kilo, wohlgemerk). Und so sehen die Rezepte auf den veganen Seiten definitiv nicht aus!

Die Lösung habe ich erstmal in reinem Hanfprotein gesucht. Das wird der Nahrung jetzt zugefügt. Jetzt gibt es beispielsweise Nudeln mit Karrotten-Kokos-Sauce und Hanfprotein. Zukünftig wird dann auch vegedog zugefügt, es sei denn, die Anfrage ergibt was negatives.

So, ich freue mich auch euch erzählen zu können, dass mein Hund das selbst gekochte vegane Essen abgöttisch liebt, super verwertet, das Fell glänzend ist und schon zugelegt hat! :-) Endlich.

Ich werde ein paar Rezepte zusammenstellen und bald auch um Nährwerte ergänzen, an die ich alle VeganerInnen echt erinnern will! Der Nährwertbedarf von Hunden sollte wirklich gründlich bedacht werden, bevor man selbst kocht.

Hundenahrung und Protein

Autor: martin | Datum:

> Zum Beispiel braucht mein Hund ca 130 gr Protein täglich (als

Wie kommst du auf solche Zahlen?

> erst recht, wenn man nicht darauf achtet, beinahe unmöglich,
> da die höchsten Proteinwerte bei ca 15 - 20 % liegen
> (Sojabohnen haben mehr, aber ich hab noch keine Sojabohnen

Linsen liegen bei 25 bis 28 %. Kichererbsen, rote und weiße Bohnen, sowie Kidney-Bohnen liegen nicht sehr viel niedriger. Soja liegt nochmal höher (insbesondere als TVP) und es gibt auch die Möglichkeit, Sojaprotein zu kaufen, will man noch höhere Werte.

Eine kurze Suche ergab, dass der Proteinbedarf für Welpen bei ca. 28 % am Gesamtnahrungsanteil liegen. Wenn pflanzliches Protein schlechter verwertet wird, ist das mit normaler Nahrung sicher nicht einfach, aber nicht unmöglich. Vor allem nicht, weil 28 %, wie bei solchen Werten üblich, eine Empfehlung ist und ein etwas niedrigerer Anteil noch keine bedenklichen Folgen hat. Wahrscheinlich würden die Hunde etwas kleiner als der Durchschnitt, ähnlich wie vegane Kinder in der Tendenz etwas kleiner als der Durchschnitt sind, was die Gesamtentwicklung und die Gesundheit nicht beeinträchtigt. (Dass kleinere Menschen nicht grundsätzlich kränker und größere nicht grundsätzlich gesünder sind, dürfte bekannt sein.)

> zum Kaufen gesehen). Um den Bedarf zu erreichen müsste man
> also beispielsweise mehr als ein Kilo Linsen füttern
> (ungekocht 1 Kilo, wohlgemerk). Und so sehen die Rezepte auf
> den veganen Seiten definitiv nicht aus!

Das wären gut 250 g Protein ...

Zahlen

Autor: P. | Datum:
Komme hierdurch auf die Zahlen:
http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundefutter_trockenfutter/hills/large/6675

Mein Hund braucht etwa 550 gr, sind knapp 124 gr Protein am Tag.
Selbst wenn man weniger veranschlagt, als Junghund ist es in Relation zum Gewicht nochmal mehr.
Ich ging davon aus, dass der Proteinbedarf in solcher Nahrung abgestimmt wird und optimal ist. Auch in anderer Nahrung ist der Proteinbedarf vergleichbar, d.h., dass die Hunde, die die Nahrung aufnehmen auf solche Mengen Protein kommen, die ich hier also als Referenz genommen habe.

Zu Linsenprotein:
gegart: 8,8 % = 1,4 Kilo (http://www.proteintabelle.de/proteine-eiweiss-huelsenfruechte.html)
anderer Wert 6,4 % = 1,9 Kilo http://gesuender-abnehmen.com/abnehmen/naehrwerte-kalorien-linsen-tafelfertig.html


Ich meine, wer gibt seinem Hund denn 1,4-1,9 Kilo Linsen täglich?
Ich denke, dass somit nicht wenige Hunde unterversorgt werden, wenn sie mit Tafelessen + vegedog ernährt werden, ohne sich weiter darum Gedanken zu machen (ab und an ein paar Kichererbsen unterrühren genügt nach den angestrengten Rechnungen nun einmal nicht).

Ich will die vegane Ernährung nicht schlecht machen, im Gegenteil, ich finde es lediglich falsch, dass man auf veganer Seite nichts darüber liest, dass man sich über die Zusammensetzung doch ein paar mehr Gedanken machen sollte als vegedog darunter zu pantschen. Auch hier auf der Seite wären ergänzende Infos dazu sehr wünschenswert. Rezepte stelle ich in Zukunft immer mehr ins Forum, da mein Hund die durchprobierte vegane Fertignahrung extrem schlecht verwertet (amidog, yarrah (nass und trocken), benevo.

Re: Zahlen

Autor: martin | Datum:
> Mein Hund braucht etwa 550 gr, sind knapp 124 gr Protein am
> Tag.

Das kann sein, gilt aber für einen 40 kg schweren Hund, was m.E. nicht unbedingt einen Durchschnittswert wiedergibt. Dazu kommt, dass dies die Seite des Herstellers ist und ich Zweifel habe, ob er mit den Mengenangaben objektiv ist (an einem höheren Verbrauch verdient er schließlich mehr).

> Selbst wenn man weniger veranschlagt, als Junghund ist es in
> Relation zum Gewicht nochmal mehr.

Aber eben nur in Relation. Bei dir waren es absolute Angaben, ich habe deshalb relative Angaben gesucht und wiedergegeben.

> Zu Linsenprotein:
> gegart: 8,8 % = 1,4 Kilo
> (http://www.proteintabelle.de/proteine-eiweiss-huelsenfruechte.html)
> anderer Wert 6,4 % = 1,9 Kilo
> http://gesuender-abnehmen.com/abnehmen/naehrwerte-kalorien-linsen-tafelfertig.html

Für Linsen steht 30,4 %. Was du wiedergibst, ist eine Grammangabe, die nicht erläutert wird und deren Bezug ich auch nicht erkenne. 30 % pro 100 g heißt logischerweise 30 g Protein. Selbst wenn man wegen der geringeren Resorbtionsmenge nur die Hälfe annehme, wären das immer noch 15 g, nicht aber 8.

> ohne sich weiter darum Gedanken zu machen (ab und an ein paar
> Kichererbsen unterrühren genügt nach den angestrengten
> Rechnungen nun einmal nicht).

Ich bin unbedingt für Rechnungen, aber die Zahlen, die du dafür benutzt, sind zweifelhaft.

Danke

Autor: P. | Datum:
An Martin und Tobi (danke für eure Antworten):

Ja, sicher Gramm- und Prozentangaben sollten sich bei 100 g decken

Auf meiner Packung grüne trockene Linsen hier steht 25 % Eiweiss.
Sind bei den ca. 75 gr 300 gr trocken und bei 124 gr. 600 gr.
Das ist schon ein krasser Unterschied...

Sicher ist aber auch, dass selbst 300 gr Linsen wohl nicht dem entsprechen, was in den veganen Rezepten so täglich vorkommt(in Wasser eingekocht ist das ja schon eine beachtliche Menge).
Ich sehe also meine These, dass hier allzu leichtfertig gehandelt wird, keinesfalls widerlegt, selbst wenn ich die niedrigere Zahl zugrunde lege.
Es ist mir schon oft aufgefallen, dass die Hunde, die vegan ernährt werden, nicht so groß und schwer sind, aber das ändert ja nichts daran, dass es auch Doggen, Rottweiler und Owtscharkas geben sollte, die vegan ernährt werden. Und da wäre es doch toll einmal darauf hinzuweisen, dass es ein Döschen Kichererbsen zu den Möhren und Kartoffeln nicht tut. (überspitzt ausgedrückt)

Die niedrigere Zahl, die genannt wurde erscheint mir auch vertrauenswürdig (nach etwas google), danke dafür erstmal.
Scheint dasselbe zu sein wie hier: http://boxermaus.forumieren.de/t3293-bedarfswerte-des-erwachsenen-gesunden-hundes-im-erhaltungsstoffwechsel

Ich werde mich zukünftig daran orientieren und also ca. 70-80 gr. Protein pro Tag anpeilen.
Ich werde mir eines der Bücher aber auch mal bestellen und das noch genauer verifizieren.

Vielen Dank erstmal!
Der Proteinbedarf in dem Hills Futter erscheint nun aber sehr monströs!

Zu Sojaprotein:
Es wurde Sojaprotein erwähnt...
Sojaprotein und Hanfprotein werden sich da gewiss entsprechen - das gebe ich der Nahrung nämlich zu. Ich will überhaupt nicht sagen, dass man nicht auf den Bedarf kommen kann, aber sowohl Sojaprotein als auch Hanfprotein sind ja nichts, was man so im Schrank hat und aus Spaß zugibt (und es steht auch nicht in den Rezepten, die ich gefunden habe!), sondern das kauft man eben zu (im Bodybuilderbedarfsladen :-D), wenn man merkt (und das merken leider anscheinend nicht viele), dass Nudeln, Kartoffeln und Karrotten und mal ein Döschen Linsen hier und mal eine Dose Kichererbse dort den Proteinbedarf nicht abdecken.

Ich will insofern wirklich niemanden beunruhiugen, wie Kurt meinte, sondern ich will, dass besser darüber aufgeklärt wird, dass es unter Umständen ganz einfach einen Zusatz mehr braucht um den Hund gesund vegan zu ernähren, wenn man selbst den Kochlöffel schwingt und es sich nicht gerade um einen Chihuaha oder Windhund handelt, die halt kaum was wiegen. No offense!

Re: Zahlen

Autor: Tobi | Datum:
Auch wenn ich mich mit Hundeernährung nicht auskenne, kommen mir rund 125 g Eiweiß/d sehr viel vor für einen Organismus mit 35 kg. Die beiden Autoren zur Hundeernährung Helmut Meyer und Jürgen Zentek empfehlen angeblich folgende Richtwerte:


Körpermasse | (Körpermasse x Protein)/(kg x d)
--------------------------------------------
bis 5 kg | 3,3 g
bis 10 kg | 2,8 g
bis 15 kg | 2,5 g
bis 20 kg | 2,4 g
bis 25 kg | 2,2 g
bis 30 kg | 2,1 g
bis 35 kg | 2,1 g
bis 60 kg | 1,8 g

Das ergäbe bei einem Hund mit 35 kg einen Bedarf von 73,5 g/d (was mir jedochauch immer noch viel vorkommt).

Allerdings muss ich sagen, dass ich keine fundierte Quelle dafür habe. Das habe ich mir aus Aussagen von diversen Foren, die wiederum die o.g. Autoren zitieren, zusammengesucht.

Tobi

Danke 2

Autor: P. | Datum:
habe euch gemeinsam eine Antwort geschrieben (s.o). Super, danke für die Tabelle, die sieht gut aus. :)

Re: Nochmal: Hundenahrung Supplemente!

Autor: K | Datum:
Hallo,

>> Ich will die vegane Ernährung nicht schlecht machen, im Gegenteil, ich finde es lediglich falsch, dass man auf veganer Seite nichts darüber liest,

Grundsätzlich kann ich Dich verstehen und finde es natürlich gut, dass Du Dich um den bei Dir lebenden Hund sorgst und ihn optimal versorgen möchtest. Deine Beiträge können aber bei Unerfahrenen schnell zu unnötiger Verunsicherung bzgl. veganer Hundeernährung führen.
Wir füttern seit mehr als 12 Jahren vegane Fertignahrung für Hunde (immer Yarrah und seit ca. 2 Jahren mit AMI-Dog gemischt) sowie seit 8 Jahren AMI-Cat für die Katzen. Zurzeit leben bei uns ein Hund und zwei Katzen – und eine Gans, aber die liebt anderes veganes Futter ;-). Die Tiere sind stets kerngesund. Dass es bei der Futterumstellung zu temporären „Problemen“ kommen kann, ist im Internet überall zu lesen und tritt demzufolge genauso bei nicht veganer Tierernährung sehr häufig auf. Entsprechende Empfindlichkeiten sind m.E. insgesamt auch auf die Zucht von Tieren zurückzuführen. Vor 15 Monaten haben wir einen jungen Hund aufgenommen und uns in den ersten Tagen auch Sorgen aufgrund von Durchfall gemacht. Nachdem wir aber diverse Nähwerttabellen von Hundefutter verglichen haben (auch Yarrah mit nicht veganem Welpenfutter), waren wir uns sicher mit dem Fertigfutter eigentlich gar nicht falsch machen zu können. Der Hund ist mittlerweile ein riesiges Kraftpaket und erfreut sich bester Gesundheit. Die größere Kotmenge mag nervig sein, kann aber nicht das für die Ernährungsbewertung ausschlaggebende Kriterium sein.

>> da mein Hund von den veganen Trofus immer dünner wurde
Auch hier kann ich Deine Unsicherheit verstehen. „Dünn“ ist allerdings ein relativer Begriff. Wichtig ist, dass der Hund agil und dabei nicht wirklich abgemagert ist. Wenn dies der Fall wäre, solltest Du den Tierarzt aufsuchen. Dann ist die Ursache mit großer Wahrscheinlichkeit eher nicht im Futter zu suchen.

Soweit die Erfahrungen von meiner Seite.

Viele Grüße
Kurt

Selbst kochend, nicht Yarrah etc.

Autor: P. | Datum:
Hallo Kurt,
danke für deinen Beitrag, toll, dass du schon so lange gute Erfahrungen machst.

Ich glaube aber, hier besteht ein Missverständnis.
Die Verunsicherung und die Kritik an der veganen Hundenetzgemeinde rührt in erster Linie nicht von der Fertignahrung, sondern bezog sich auf "selber kochen". Und da werde ich auch weiterhin sagen, dass man das nicht gedankenlos tun sollte, da ein Hund einen anderen Nährstoffbedarf hat als ein Mensch und Calcium und Proteinbedarf nicht über Nudeln, Kartoffeln und Karrotten zu decken sind.

Ich muss auch sagen, dass ich dir da nicht zustimmen kann, was die Verträglichkeit der Fertignahrung angeht.
Es lag sehr wohl an der veganen Nahrung, die ich ausprobiert habe (genauso wie es unvegane Nahrung gab, die denselben Effekt hatte, gar keine Frage).
Mit der Umstellung hatte es nichts zu tun, wir haben jeweils immer eine Weile Nahrung gegeben, es wurde aber nicht besser.

Auch hat sich, seit ich selbst koche und das entsprechend anreichere (siehe Rezeptethread) die Kotmenge drastisch reduziert. 1-2 Tüten statt 8!
Und das Zeug, was vorher auf der Straße landete und eine furchtbare Konsistenz hatte, landet nun eben auf den Rippen des Hundes.

Ich hab mittlerweile mit nem Facebook-Blog gestartet um die Ernährung meines Hundes zu dokumentieren und anderen zu helfen, die auch nicht auf Fertignahrung zurückgreifen können, weil der Hund es nicht verträgt.