18.02.2005
Tittmoning. Bei einem Informationsbesuch machte sich Landrat Hermann Steinmaßl am Mittwochvormittag ein Bild von der Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH in Tittmoning. Das mittelständische Unternehmen, das vor Ort Gummimatten für Bahnübergänge und Stallbodenbeläge herstellt, nutzte die Gelegenheit, Landrat Steinmaßl seine Wünsche und Anliegen vorzutragen. Zudem versicherte Geschäftsführer Dr. Andreas Starnecker, den Standort Tittmoning auch in Zukunft beibehalten, wenn möglich auch ausbauen zu wollen.
Die Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH hat sich auf zwei Schwerpunkte spezialisiert, erklärte Geschäftsführer Dr. Andreas Starnecker: Zum einen sind dies Stallbodenbeläge für Milchkühe und zum anderen Gummibeläge für Bahnübergänge, die unter dem Namen "Strail" produziert und vertrieben werden.
Beide Geschäftsbereiche hätten sich in den letzten Jahren am Standort Tittmoning sehr gut entwickelt: "Während wir 1996 einen Umsatz von insgesamt 17 Millionen Euro verbuchen konnten, waren es im letzten Jahr insgesamt 42 Millionen Euro", betont Dr. Andreas Starnecker, der das durchschnittliche Wachstum der Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH auf zwölf Prozent pro Jahr beziffert.
"Seit 1996 sind wir fast um 100 Mitarbeiter in Tittmoning angewachsen. Unser Erfolg ist auf ein Mehr an Beschäftigung gegründet. Zunehmend kommt die Konkurrenz aus Asien und Osteuropa. Um dem zu begegnen, ist eine alleinige Kostenreduzierung nicht die richtige Lösung. Wir müssen in die Entwicklung investieren, das ist die Basis zukünftiger Erfolge!"
Dabei stehen individuelle Kundenwünsche bei der Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH an oberster Stelle: Egal, ob Bahnübergänge oder Bodenbeläge für Milchkuh-Laufställe, alle Produkte werden genau für den jeweiligen Einsatz gefertigt. Dass gerade in punkto Stallbodenbeläge bei der Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH sehr innovativ geforscht wird, das zeigt sich auch daran, dass die Diplom-Agrarbiologin Dr. Barbara Benz sehr eng mit Lehr- und Versuchsanstalten sowie Universitäten zusammenarbeitet, um die Bedingungen für Milchkühe in Laufställen zu verbessern - honoriert wurde dies bereits mit einem Tierschutzpreis. "Die Kühe sollen sich in den Laufställen frei bewegen können, ohne dass sie durch den harten Betonboden Klauenschäden davontragen. Unsere weiterentwickelten Lauf- und Liegeflächenbeläge imitieren den Boden auf der Weide, beugen Klauenschäden vor und die Kühe können sich ganz frei bewegen. Die Gesundheit der Kühe, zu der unsere Matten beitragen, macht die Milchkuhhaltung um einiges wirtschaftlicher."
Und auch Dr. Andreas Starnecker ist mit diesen Produkten zufrieden: "Hier handelt es sich um einen Wachstumsmarkt, wir sind bei der Produktion ganz vorne dran und sehen darin eine große Ch In einer Diskussion mit Landrat Hermann Steinmaßl wurde vor allem das Problem der Logistik angesprochen: 20.000 Tonnen Gummi werden jährlich mit Lkws für die Produktion nach Tittmoning angeliefert, die fertigen Produkte werden mit Lkws abgeholt.
Um den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, stellte der Landrat den bei Traunstein/Aiging geplanten Güterterminal vor, der von der Deutschen Umschlagsgesellschaft Schiene/Straße (DUSS), einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG, gebaut und ein positiver Standortvorteil für die ganze Region werden soll. "Damit könnten wir unsere Probleme im Straßenverkehr lösen," betonte Steinmaßl, "denn eine Vielzahl von mittleren Betrieben will bei uns auf die Schiene."
Dass die Logistik in den nächsten Jahren zu einem noch größeren Problem für die Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH werden könnte, davon ist Dr. Starnecker überzeugt: "Logistische Voraussetzungen sind entscheidend für eine Standortentscheidung", betont der Geschäftsführer. "In den nächsten zehn Jahren wollen wir unseren Standort in Tittmoning vergrößern, das bedeutet, dass eine noch größere Menge Rohstoffe und Produkte transportiert wird."
Die Gummiwerk Kraiburg Elastik GmbH plane, so Dr. Starnecker weiter, trotz beschränkter Raummöglichkeiten den Standort Tittmoning auszubauen - dazu seien allerdings Grundstückankäufe und eventuell eine Bebauungsplanänderung notwendig. "Wir wollen die neue Produktion weg von der Siedlung bringen und zusätzliche Produktionsflächen schaffen. Wir machen uns langfristig Gedanken, wie wir den Standort vergrößern kö
Sollte in Tittmoning eine Erweiterung der Produktionsflächen nicht möglich sein, werde angedacht, die zusätzliche Fertigung in 25 Kilometer entfernte Geretsberg/Oberösterreich aufzubauen. "Bei diesem Alternativszenario ist aber keine Rede davon, den Standort Tittmoning aufzugeben", betont Dr. Andreas Starnecker. mp
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