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Es wurden 63 Beiträge gefunden:

Erbse für diverse Artenschutz-Organisationen

Autor: martin
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Man lese und staune.
Zitat: Tokio/Hamburg — Die internationale Walfangkommission (IWC) hat einen neuen Kompromissvorschlag zur Jagd auf die Meeressäuger präsentiert. Danach soll Japan weiter Wale jagen dürfen, die Zahl der getöteten Tiere jedoch reduzieren. Dadurch würde die Zahl der getöteten Wale verringert, verteidigte IWC-Präsident Christian Maquieira den Vorschlag, der von Umweltschützern scharf kritisiert wurde.

Greenpeace sprach in einer ersten Reaktion von einem "gefährlichen Rückschritt" und warnte vor einer Ausrottung der Wale. Auch der WWF warnte davor, die Jagd auf die Meeressäuger aus wissenschaftlichen Gründen zu erlauben. Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) erklärte in Hamburg: "Der Vorschlag liest sich wie ein langfristiges Schutzprogramm für Walfang, den Walen hilft er nicht."

[...]

(AFP)

Eine Reform des "Walfangs" wird ablehnt, weil sie offensichtlich nur wie Schutz aussieht, aber nicht hilft. Mit dieser Einsicht von selbst übelst speziesistischen Artenschutz-Vereinigungen sind die Neuen Tierschützer die letzten, aber auch wirklich allerletzten, die noch glauben (bzw. ihren Spendern einreden), daß eine mit den Tätern (ob Regierung oder Industrie) ausgehandelte Reform bzw. "schrittweise Reduktion" "langfristig" zur Abschaffung führen würde, statt - was mehr der Realität entspricht - nur eine Form der Zementierung der Tierausbeutung ist. Hoffentlich ist ihnen das langsam peinlich (aber zu erwarten ist es nicht).

Töten für den Artenschutz

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Der Versuch vom Landwirtschaftspropagandaministerium und sog. "Umweltorganisationen", die Tierausbeutung mit ein wenig Begriffsspielerei ökologisch zu rehabilitieren, wird sicher nicht der letzte gewesen sein. Erst recht nicht, da wir ein ganzes "Jahr der Biodiversität" vor uns haben (und noch Dekaden speziesistischer Rechtfertigungsversuche).

Zitat: Töten für den Artenschutz - Die Perfidie und Pseudologik der Öko-Tierausbeutung

Der Begriff Biodiversität ist seit Kopenhagen zu einer größeren Bekanntheit bekommen und wird diese in diesem Jahr noch steigern. Biodiversität ist grob gesagt der wissenschaftliche Begriff für Artenvielfalt sowie Vielfalt der Ökosysteme. In die Medien gelangt er zur Zeit durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), das unter der Schirmherrschaft von Ministerin Aigner steht, die sich im letzten Jahr vor allem durch primitive Milchpropaganda ausgezeichnet hat. Dort werden im Jahr 2010, das das "Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt" ist, verschiedene Aktionen unter dem Motto "Biologische Vielfalt – Schutz durch Nutzung" durchgeführt.

... weiterlesen.

Nono: Artenschutz

Autor: martin
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Artenschutz hat nicht nur nichts mit Tierrechten zu tun (siehe auch FAQ), sondern ist auch argumentativ kontraproduktiv. Zum einen wird von diversen tierrechtsverletztenden Artenschützern darauf verwiesen, "nicht bedrohte Arten" statt der bedrohten zu ermorden (ob nun Goodall, die Ziegenmord empfiehlt) oder Umweltorganisationen, die Fischleichen aus "nicht gefährdeten Beständen" als "Alternative" anpreisen.
Und zum anderen werden "geschützte" Arten, sobald es "genug" Individuen gibt, wieder auf die Abschußliste gesetzt (ob Elefanten, diverse Walarten, Wölfe in Schweden oder Eisbären).
Nicht zuletzt vermittelt es nicht den Antispeziesismus-/Tierrechtsgedanken, die Rechte von Individuen zu wahren, sondern die zutiefst anthropozentrische Vorstellung, eine abstrakte "Artenvielfalt" sei wichtiger.

Nadel im Misthaufen für

Autor: Florian Keller
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Nadel im Misthaufen für den Publizisten Alexander Schwab, der neben allerhand wirrem Gefasel wie

Zitat: In der Schweiz ist die „Würde des Tieres“ in der Verfassung verankert, was ebenfalls ein großer Erfolg der Tierrechtsbewegung ist.


oder

Zitat:
Es ist eine Form der intellektuellen Wohlstandsverwahrlosung, Ideologie über Realität zu setzen. Die Vorgänge in der Natur drehen sich im Wesentlichen ums Fressen und Gefressen werden sowie um Fortpflanzung.


eine leider auch bei "Tierfreunden" und Tierschützern kaum verbreitete Erkenntnis äussert:

Artenschutz und Tierrechte sind unvereinbar.

http://www.jagdverband.de/content/artenschutz-und-tierrechte-sind-unvereinbar

Re: Keine Verletzten!

Autor: Tobi
Datum:
Forum: Veganismusforum
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> >Wie muss man denken, wenn einem sowas nicht auffällt?
>
> Genauso, wie jemand denkt, der Tiere, wenn sie etwas von
> „unseren“ Feldern essen, das wir lieber im Müll verrotten
> lassen wollen, als „gierig“ bezeichnen, schätze ich.

Oder wie jemand, dem es scheißegal ist, dass der Esel, der das erdrückend schwere Gepäck getragen hat, und - nach Ankunft - in der brütend heißen Sonne stehen muss, nun nach Wasser und Kühlung japst - vergeblich, versteht sich.

Oder wie jemand, dem nicht auffällt, dass der Vogel, den man tagtäglich so gerne im Käfig anschaut, und der so schön singt, doch so gerne frei wäre.

Oder wie jemand, der nicht bemerkt, wie Schweine fürchterlichste Momente durchleben müssen, wenn sie sehen, wie ihr Zeitgenosse ermordet wird, sehr wohl wissend, dass der nächste in der Reihe sie selbst sind....

Das sind keine Individuen mit Bedürfnissen, das sind Tiere!

Das sind Automaten mit Reaktionen auf äußere Einflüsse!

Mehr nicht!

Die Evolutionstheorie sagt das!

Hoppla, Moment mal....

> Der Gedankengang dahinter ist, soweit ich ihn verstanden
> habe, dass die Spezies als Ganzes ein Individuum sei und die
> Tiere ihr Vermögen.

Diese Gleichsetzung von Spezies mit einem Individuum äußert sich sehr offensichtlich im Artenschutz. Man tut, als würde etwa die Spezies Eisbär darunter leiden, dass sie ausstirbt. Ob einzelne Eisbären (darunter) leiden, ist davon vollkommen unabhängig.

> Diese Position würde zwar niemand verteidigen, und die
> meisten würden sagen, dass es absurd ist, wenn du sie fragst,
> aber sobald es nicht das Thema ist, wird es für
> selbstverständlich genommen.

Interessanter Punkt.

> >Irgendwann sah ich mal irgendwo im TV, dass sogar gefrorene
> Hühnerleichen mit einer "Hühnerkanone" im Test in ein
> Triebwerk geschossen wurden, um eben eine solche Kollision zu
> simulieren. Das Triebwerk muss damit klarkommen, oder so.
>
> So viel zur Notwendigkeit von Tierversuchen. Weil ein
> gefrorenes Huhn sich so grundlegend von einem anderen
> Eisklumpen unterscheidet. Welcher Esoteriker sich das wohl
> ausgedacht hat?

Korrekt.

Tobi

Earthlings: schlecht trotz einiger positiver Aspekte

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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* speziesistische Mensch-Tier-Dichotomie
* Totsschweigen von Veganismus, erst recht von dessen Notwendigkeit
* Propagieren von Vegetarismus
* Religionsveganköstler als Sprecher
* Argumentative Nonos (Gesundheit, Artenschutz etc.)
usw.

Das würde ich nicht als "gut trotz kleinerer Schwachstellen", sondern als schlecht trotz einiger positiver Aspekte zusammenfassen. Auch wenn der Film Veganer bestärken mag (als ob es einer solchen Bestärkung bedürfte) ist er eben alles andere als ein Plädoyer für Veganismus.

Zumal dies auch die Praxis zeigt, etwa die Earthlings-Demo kürzlich, bei der die Presse wiedereinmal von Massentierhaltung und Tierschutz schrieb, Veganismus und Tierrechte jedoch unerwähnt blieben.

Achim

Neue Dimension im Tierschutz: Toni's Freilandeier mit innovativer Junghahn-Mast

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Glein / Graz (OTS) - Toni Hubmann, Geschäftsführer von Toni's
Freilandeier, nennt die Tiere in seinem neuesten Projekt zur
artgerechten Nutztierhaltung liebevoll die "Brüder der Legehennen".
Gemeint sind jene 140 Junghähne, die sich derzeit in der Glein bei
Knittelfeld unmittelbar neben den Freiland-Legehennen tummeln -
selbstverständlich ebenso in vorbildlicher Freilandhaltung, mit
höchsten Tierschutz- und Qualitätsstandards. Es wäre nicht Toni
Hubmann, würde er mit diesem ehrgeizigen Projekt nicht eines der
heikelsten Themen der Nutztierhaltung ansprechen und gleichzeitig
europaweit neuartige Wege einschlagen.

"Seit mehr als 50 Jahren werden herkömmliche Legehennenrassen
ausschließlich fürs Eierlegen gezüchtet; die männlichen Küken werden
gleich nach dem Schlüpfen getötet. Das war nicht immer so. Jährlich
betrifft dieses Schicksal europaweit etwa 335 Millionen Tiere",
erklärt Hubmann und besinnt sich einmal mehr auf die Tradition der
Hühnerhaltung. In Toni Hubmanns landwirtschaftlichem Betrieb ist
damit zumindest für die 140 männlichen Küken einer speziellen
Zweinutzungsrasse, die sich für die Mast ebenso eignet wie für das
Eierlegen, erst einmal Schluss. Seit über 90 Tagen leben siein der
Glein; dass sie dabei ein ebenso artgerechtes Leben wie ihre
eierlegenden Schwestern genießen, versteht sich von selbst.

Die artgerechte Junghahnmast ist ein weiterer Schritt in Richtung
eines anständigen Umganges mit den Tieren. Ein durchschnittlicher
Toni's Freilandhahn hat etwa 3 kg und wächst dreimal so langsam wie
ein herkömmliches Masthähnchen. Das schlägt sich natürlich in einem
besonders delikaten Geschmack nieder.

"Von unseren Legehennen wissen wir, wie sehr sich die artgerechte
Tierhaltung auf die Qualität der Produkte auswirkt. Der Unterschied
ist zu schmecken - gute Tierhaltung hat erwiesenermaßen einen
positiven Nutzen für die Tiere, für die Produkte und natürlich auch
für die Konsumenten. Ähnliches erwarten wir auch von unserem
Junghähne-Projekt. Es war mir ein Anliegen, dieses Thema aktiv
anzusprechen und gleichzeitig Lösungen und Alternativen zur sinnlosen
Küken-Schlachtung anzubieten. Und wir freuen uns, dass es uns auch in
dieser Frage gelungen ist, unsere Ansprüche an höchste
Tierhaltungsqualität und Artenschutz zu verwirklichen", berichtet
Toni Hubmann stolz über sein Projekt.

Dieses Engagement honoriert auch Helmut Dungler, Präsident der
VIER PFOTEN und langjähriger Weggefährte von Toni Hubmann. "Wir sind
froh darüber, dass sich jemand auch in dieser besonders heiklen Frage
für die Tiere stark macht.

Wir sehen dies als gewaltige ethische Herausforderung für die
Landwirtschaft und für die Nutztierhaltung - niemand ist besser dazu
geeignet, hier neue Wege und Perspektiven zu erschließen als Toni
Hubmann", stellt Helmut Dungler, einer der renommiertesten
Tierschützer Europas, unmissverständlich klar. Die Zusammenarbeit
zwischen Toni's Freilandeier und den VIER PFOTEN hat jahrelange
Tradition: Seit mehr als 20 Jahren arbeiten Toni Hubmann und Helmut
Dungler gemeinsam an der Verbesserung des Tierwohls. "Bei Toni's ist
es offenkundig: Qualitätsbewusstsein und Tierschutz werden in jedem
Bereich der Produktion gelebt - es ist dies mit Fug und Recht als
europäische Herzeigeproduktion zu sehen", so Dungler.

Für dieses Jahr hat Toni Hubmann noch zwei weitere Aufzuchtpartien
mit insgesamt 500 Hähnen geplant. Nächstes Jahr sollen es bereits
5.000 sein, sodass schon bald deutlich mehr Junghähne ihrem ansonsten
üblichen Schicksal entkommen können.

Die ersten 140 werden in den nächsten Wochen verspeist. Wer sich
dieses besondere Geschmackserlebnis nicht entgehen lassen möchte,
kann sich Toni's delikaten Freilandhahn direkt ab Hof bei Toni
Hubmann in der Glein abholen - oder ihn in einem der ausgewählten
Gastronomie-Partnerbetriebe genießen.

Ebenfalls neu: Eierlikör aus feinsten Freilandeiern

Toni Hubmann stellt auch gleich eine weitere Neuigkeit vor:
Gemeinsam mit Partner Stroh Austria, der ältesten Spirituosenmarke
Österreichs, wurde in den letzten Monaten feiner Toni's Eierlikör
entwickelt. "Schon seit vielen Jahren fragen uns Konsumenten immer
wieder, warum es keinen Eierlikör aus unseren Freilandeiern gibt",
erklärt Toni Hubmann. "Dieser Herausforderung haben wir uns jetzt
gestellt. Dass er nun genauso schmeckt, wie wir uns das vorgestellt
haben, ist der Erfahrung von Harold Burstein und seinem Team bei
Stroh zu verdanken." Auf die Auswahl der verwendeten Zutaten wurde
ganz besonderer Wert gelegt: So wurden ausschließlich Toni's
Freilandeier, Bio-Alkohol aus dem Weinviertel und
Fairtrade-zertifizierte Vanille verwendet.

Es tut sich also was bei Toni's. Für Tiere und für uns Menschen.

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120614_OTS0207/neue-dimension-im-tierschutz-tonis-freilandeier-mit-innovativer-junghahn-mast-bild

WWF - Der Pakt mit dem Panda

Autor: Krümel
Datum:
Forum: Videodokumentation
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[Link korrigiert - Moderator]

Über Ökotourismus, Greenwashing und Vertreibung von Eingeborenen durch den WWF:

Teil 1:

http://www.youtube.com/watch?v=Jnqg12v4qJQ

Teil 2:

http://www.youtube.com/watch?v=lHV22gYiXME&feature=related

Zitat: Nur so [durch Jagd] kann man den Bestand wilder Tiere sichern. Es muss ein Gleichgewicht zwischen den Arten hergestellt werden, das kann man nicht einfach der Natur überlassen. Indem man die Raubtiere dezimiert, schützt man andere Tiere. Anders geht es nicht.
Prinz Philip, Ehrenpräsident des WWF

Mark Rowlands: Animals Like Us

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Ein populäres Argument gegen Tierrechte ist die Behauptung, die ethischen Normen in unserer Gesellschaft kämen dadurch zustande, dass die Menschen einen (hypothetischen) Vertrag miteinander darüber schließen, was erlaubt und was verboten ist. Da nichtmenschliche Tiere am Vertragsschluss nicht beteiligt sind und sein können, gibt es auch keine direkten Pflichten ihnen gegenüber. Sie stehen außerhalb der moralischen Gemeinschaft.

Diese Ansicht ist offenkundig fehlerhaft. So kann sie nicht erklären, wieso die menschlichen Grenzfälle (z.B. Kleinkinder, Behinderte usw.), die auch nicht am Vertragsschluss teilnehmen, trotzdem einbezogen werden müssen. An dieser Stelle setzt Rowlands ein, der mit seiner Version der Vertragstheorie auf der Basis von Rawls ("Eine Theorie der Gerechtigkeit") zeigt, dass sie im Gegensatz zur oben stehenden Behauptung sogar sehr gut geeignet ist, Tierrechts zu begründen.

Mark Rowlands, zurzeit Professor für Philosophie an der University of Miami (und Blogger), äußert sich mit diesem Buch nicht zum ersten (und nicht letzten) Male zum Thema Tiere und Ethik. "Animal Rights. A Philosophical Defence" von 1998 wäre hier zu nennen (neben weiteren Büchern).

Die moralische Gemeinschaft: Eine geschlossene Gesellschaft

Animal Like Us ist recht genau in der Hälfte geteilt. Auf den ersten hundert Seiten (Kapitel 1-4) geht es um den theoretischen Hintergrund seiner Theorie der Tierethik und auf den folgenden hundert Seiten (Kapitel 5-11) um konkrete Formen der Tierausbeutung und wie sie vor dem Hintergrund der theoretischen Überlegungen zu werten sind, sowie sich anschließende Bemerkungen.

Das erste Kapitel umreißt die Fragestellung, ob nichtmenschliche Tiere ethisch überhaupt relevant sind. Rowlands weist nach, dass sie aus unter anderem physiologischen und evolutionären Gründen Schmerz empfinden können, zudem andere negative Empfindungen wie Angst und Furcht, aber auch positive wie Freude, Vergnügen und Glück, auch wenn letztes bis nicht ganz geklärt ist. Dabei weist er zurück, dass sie grundsätzlich qualitativ geringere Empfindungen besäßen (was auch heißt, weniger leiden würden). Sie sind stattdessen oftmals stärker. Auch Wünsche und Überzeugungen [beliefs] sieht er bei den meisten Spezies vorhanden. Autonomie im schwachen Sinne ebenfalls. Ethisch bedeutsam und notwendig ist es daher allemal, sich mit Tieren und dem Umgang mit ihnen zu befassen.

Die Art und Weise, wie dies bisher getan wird, findet jedoch kaum seinen Zuspruch. Nichtmenschliche Tiere sind Wesen zweiter Klasse. Ethik, so sein Vorschlag, solle auf zwei Grundprinzipien beruhen. Das eine – schon hier wird seine heideggerische Neigung deutlich – nennt er Prinzip des Verdienstes ("principle of desert" – "desert" als Substantivform von "to deserve"): Niemand darf bestraft (oder gelobt) werden soll für Taten, die jenseits seiner Kontrolle liegen. Dazu gehört z.B., mit welchem Geschlecht oder welcher Hautfarbe man geboren wurde, da dies offenkundig außerhalb der Kontrolle liegt – wie auch, als welche Spezies man geboren wurde. Das zweite ist das Gleichheits- oder genauer: Gleichbehandlungsprinzip: Es darf kein Ungleichbehandlung ohne ethisch relevante Unterschiede erfolgen. Der kritische Punkt der ethischer Überlegungen ist, was als ethisch relevant gilt und was nicht. Im Folgenden widerlegt er die gängigen Behauptungen, ethisch relevant wäre, ein Mensch zu sein, einen bestimmten Intelligenzgrad zu besitzen usw. Auch die Versuche, dies durch zusätzliche Argumente zu stützen (wie das Potenzialitätenargument) lässt er nicht gelten.

Gerechtigkeit für alle

Damit hat er begründet, auf welcher Grundlage man ethische Überlegungen treffen sollte. Nun kommt Rowlands zum zweiten Teil seiner Theorie, die beantwortet, auf welche Art und Weise man diese Prinzipien anwenden soll. Hier orientiert er sich an John Rawls' "Theorie der Gerechtigkeit", jedoch mit Abwandlungen.

Die Ausgangssituation ist die, dass man sich hinter einem "Schleicher des Nichtwissens (ignorance)" befindet: Man weiß nicht, welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Talente und Fähigkeiten (ggf. Behinderung) usw. man hat oder nicht hat, wenn man ethische Prinzipien aufstellt. Das ist die unparteiische Position. Durch diese Position wird jeder eine solche Gesellschaft gestalten, in der er, egal wie die Realität vor dem Schleier aussieht, Gerechtigkeit herrscht und ihm widerfährt. So wäre es irrational, eine Gesellschaft mit Rassendiskriminierung zu wünschen, weil man nicht weiß, zu welcher Ethnie man selbst gehört; es könnte die diskriminierte sein. Daher würde man Rassendiskriminierung ablehnen.

In Abwandlung Rawls' Theorie spezifiziert Rowlands, dass die Eigenschaften, die hinter dem Schleier des Nichtwissens stehen, genau die sind, die unter das Prinzip des Verdienstes fallen (bzw. durch es ausgeschlossen werden). Neben Ethnie und Geschlecht ist das auch die Spezies. Die zweite Abwandlung betrifft, dass in Rawls' Theorie die moral patients (die ethisch Nicht-Handlungsfähigen, die nur 'Empfänger' sind), da sie über keinen Gerechtigkeitssinn verfügen, herausfallen. Das ist jedoch nicht logisch, da man hinter dem Schleier des Nichtwissens auch nicht weiß, ob man zur Gruppe der moral agents oder der moral patients (z.B. als geistig Behinderter) gehört.

Tote Tiere

Mit diesen Modifizierungen geht Rowlands nun an Fragen des Umgangs mit Tieren her. Wie sind sie von der unparteiischen Position (hinter dem Schleier des Nichtwissens, der die Spezieszugehörigkeit einschließt) aus zu bewerten?

Die erste Frage ist, wie das Töten von nichtmenschlichen Tieren grundsätzlich zu bewerten ist. Dafür fragt er zuerst, was am Tod eigentlich schlecht ist. Die Antwort lautet kurz gesagt: Dass man von seiner Zukunft depriviert wird, sie nicht mehr wahrnehmen kann. Nun haben nichtmenschliche Tiere im Gegensatz zu den meisten Menschen jedoch keinen starken Zukunftssinn, da es ihnen dafür das intellektuelle Konzept der Zukunft fehlt. Sie besitzen jedoch fast immer einen schwachen Zukunftssinn. Dennoch verlieren die Wesen, die einen starken Zukunftssinn haben, mehr beim Tod als die, die nur einen schwachen besitzen. Daher müsste man im Falle eines ethischen Dilemmas zwischen einem Menschen und einem anderen Tier wahrscheinlich meist den Menschen bevorzugen. Jedoch betont er, dass im Gegensatz zu Regans lifeboat-Szenario ein Mensch nicht jede beliebige Anzahl an anderen Tieren aufwiegt und dass, wenn das Tier länger lebt bzw. der Mensch auch nur einen schwachen Zukunftssinn besitzt, die Abwägung eine andere ist.

Der Grund, weshalb der Tod schlecht ist, ist m.E. jedoch etwas einseitig. So erscheinen mir andere (z.B. soziale) Gründe überzeugender. Zum müsste man, um vom Zukunftskriterium allgemeine Aussagen über die Stellung zwischen Menschen und anderen Tieren abzuleiten, ohnehin vom schwachen Zukunftssinn ausgehen und käme deshalb nicht weiter (da auch einige Menschen nur einen schwachen besitzen). Daneben sind ethische Dilemmata zwar philosophisch interessant, aber deren Analyse birgt die Gefahr, dass einige Leser denken könnten, hiervon könne man auf das allgemeine Verhältnis rückschließen. Da die allgemeine Tierausbeutung jedoch zur 99,99% kein ethisches Dilemma darstellt, ist das nicht der Fall. Wobei Rowlands dies auch thematisiert und so solche Fehlschlüsse zu vermeiden sucht.

Lippenstifte sind keine vitalen Interessen

Damit geht es in den zweiten Teil: Tiere in der Ausbeutungsindustrie. Er geht auf Tiere in der Nahrungsmittelproduktion, in Tierversuchen, in Zoos, bei der Jagd und die Haustierhaltung ein.

Der Autor überblickt im Punkt anhand der drei meistgenutzten Spezies – Hühner, Schweine und Rinder – prägnant die Zustände und Bedingungen, unter denen Tiere für die Nahrungsmittelproduktion 'leben'. Kupieren von Schnäbeln, Hörnern, Zähnen und Schwänzen; Kannibalismus; Erkrankungen durch schlechte Luftqualität, Stress, Nährstoffmangel bzw. die Belastungen durch die Qualzüchtung; Verletzungen an den Böden und Gittern; Kastration; Brandmarkierung; ständige Beschäftigungslosigkeit und Langeweile usw. – Dies betrachtet er nun mit seinem Ethik-Modell. In der unparteiischen Situation weiß man nicht, ob man ein Mensch wäre, der – da Tierprodukte nicht notwendig sind – ggf. auf etwas Genuss (oder eher Gewöhnung) verzichten müsste, oder ob man ein nichtmenschliches Tiere wäre und unter solchen Bedingungen leben würde. Bei dieser Abwägung müsste man rationalerweise die Tierausbeutung verbieten.

Zu kritisieren ist jedoch, dass er nur von "Vegetarismus" spricht, obwohl er Veganismus meint, da er bei der Analyse Legehennen und Milchkühe deutlich mit einbezogen hat. Ein anderer Punkt ist, dass er meist von Praktiken der "Massentierhaltung" spricht und sich nicht explizit gegen vermeintlich bessere "Alternativhaltungen" ausspricht. Wobei beide Kritikpunkte dadurch relativiert werden, dass er auch die Schlachtung thematisiert und festhält, dass selbst ein (rein hypothetisch) schmerzloser Tod in seinem Modell keinen Bestand hätte.

Bei Tierversuchen sähe die Interessenabwägung so aus, dass die menschlichen Interessen an einem gesünderen Leben gegen die Interessen der nichtmenschlichen Tiere am Leben überhaupt stehen. Auch das ist nicht zu rechtfertigen. Wobei Rowlands auch zeigt, dass die meisten Tierversuche keinen vitalen Interessen von Menschen dienen (so die Versuche für Kosmetik-, Produkt-, Militär- und psychologische Forschung), dass sich jahrelange Forschung häufig als unnütz herausgestellt hat, dass sie aufgrund der Nicht-Übertragbarkeit wissenschaftlich fragwürdig ist, schädliche Medikamente trotz Tierversuchen auf den Markt gekommen sind und die Bedeutung von Tierversuche auf die Steigerung der Gesundheit und Lebenserwartung oft übertrieben wurde. Diese wurden stattdessen v.a. durch Verbesserung der Hygiene, Wohnungssituation und Wasserversorgung erreicht. Die kleine Anzahl an Experimenten, die nützlich und sinnvoll sein könnten, sind ethisch dennoch nicht tragbar, da sie, nähme man Menschen als Versuchsobjekte, falsch wären und dies nach dem Gleichheitsgrundsatz ebenso für andere Tiere gelten müsse.

Der Artenschutz, Arten einzusperren

In gleicher Weise zeigt er, dass Zoos keinen vitalen Interessen dienen. Die "beste" Begründung ist die Unterhaltung, da die anderen Rechtfertigungen nicht zutreffen: dass Zoos zur Bildung beitrügen, ist laut einer Studie nicht der Fall (und wäre auch kaum möglich); dass sie zur Forschung beitragen ebenso wenig, da lediglich das Verhalten in Gefangenschaft beobachtet werden könnte; dass sie zum Artenschutz beitrügen ist ebenso ein nicht haltbarer Rechtfertigungsversuch.

Beim Thema Jagd werden die typischen Rechtfertigungen (sie sei für die Reduzierung sog. Schädlinge oder zum Artenschutz notwendig) von ihm widerlegt, jedoch muss ich zwei Punkten widersprechen. Er meint, für Inuit sei die Jagd gerechtfertigt, da sie hier einem vitalen Interesse (Nahrungsmittel) diene und dies deshalb genauso wie karnivoren Tieren erlaubt sein müsse. Dass es einem vitalen Interesse diene, ist jedoch längst nicht mehr der Fall (auch Inuit gehen in den Supermarkt) und selbst wenn, hätten sie die Möglichkeit, in andere Lebensräume zu ziehen, karnivore Tiere haben diese Wahl nicht. Der andere Punkt ist, dass er nicht-vegane Haustierernährung damit rechtfertigt, dass Karnivoren aus physiologischen Gründen nur mit Fleisch überleben würden. Diese, die er außerdem im nächsten Kapitel wiederholt, ist ebenfalls nicht richtig.

Seine Position zu sog. Haustieren lässt sich kurz darin zusammenfassen, dass man zu mehr verpflichtet ist, als das Tier nur am Leben zu erhalten. Die physiologischen und psychologischen Bedürfnisse stellen vitale Interessen dar, sodass z.B. Hunde ausgeführt werden müssen.

Konsumboykott bis Sachbeschädigung

Das vorletzte Kapitel, das dem Tierrechtsaktivismus gewidmet ist, ist keine Anleitung, sondern wiederum eine ethische Untersuchung. Konsumboykott und Aufklärungsarbeit fallen unter die Aktionsformen, die unbedenklich sind. Kritischer wird es beim zivilen Ungehorsam, der per Definition illegal ist. Dennoch sieht ihn Rowlands als gerechtfertigt. Bei der Abwägung, inwiefern Tierrechtler Gewalt (bezogen auf Sachbeschädigungen) anwenden dürfen, unterscheidet er zwischen konkreten Zielen (wie Tierbefreiungen) und abstrakten. Im ersteren Fall ist sie eher erlaubt als im letzteren. Gewalt gegen Menschen wie bei Aktionen, die man als Terrorismus bezeichnen könnte, sind ethisch ungerechtfertigt. Anzumerken zu diesem Kapitel ist, dass der Autor Aktionsformen der Sachbeschädigung recht pauschal als nützlich bezeichnet, was er m. E. nicht überzeugend belegt.

Abschließend geht Rowlands der Frage nach, welche Auswirkungen die Massentierhaltung auf die Menschen haben. Sehr irritierend ist seine Kritik, es würde kleine Betreibe (wohlgemerkt Tierausbetungsbetriebe) ruinieren. Zweifellos richtig, aber aus tierrechtlerischer Perspektive ebenso zweifellos irrelevant. Daneben führt der Medikamentenrückstände und sonstige gesundheitliche Auswirkungen an, sowie Umweltzerstörung und Nahrungsmittelverschwendung. In einer vielleicht etwas zu langen Ausführung über politisches und behördliches Verhalten im Falle BSE zeigt er, wie wenig auch die Gesundheit von Menschen bei den Profitinteressen der Tierausbeutungsindustrie zählen.

Letzte Kritik und Fazit

Neben den bereits kritisierten Punkten noch zwei zu seinem Ethik-Konzept. Die Nachteile, die er auch sieht, sind, dass der Schleier des Nichtwissens bzw. die sich daraus ergebende unparteiische Position sehr theoretisch sind. Es verlangt, dass man gerade das (für den Moment der Überlegung) ignoriert, über das jeder Mensch stark definiert ist und was stark in der eigenen Identitätsvorstellung verhaftet ist. Der zweite Punkt ist seine Maßgabe, dass selbst wenn man sich diese unparteiische Position vorstellen kann, man all das nicht tun soll, was irrational wäre. Leider verhalten sich viele Menschen oft nicht sehr rational, wozu er etwas lax anmerkt, sie sollten jedoch ihr Bestes geben. – Zugegebenermaßen sind das aber zwei Probleme, die fast jede Ethiktheorie hat.

Ansonsten ist das leicht geschrieben und mit vielen Beispielen veranschaulicht, zudem immer wieder mit Humor aufgelockert. Es ist klar strukturiert und über viele Unterkapitel sowie eine Zusammenfassung am Ende jedes Kapitels gut nachvollziehbar. Fortgeschrittene Leser hätten sich über eine stärke Diskussion anderer Positionen, ein paar mehr Nachweise und eine Bibliographie gefreut, auch das Register hätte ausführlich sein können; das heißt im Umkehrschluss jedoch, dass es einsteigerfreundlich ist und das war sicher auch die Absicht.

Fazit: Als Einführungsbuch lesenswert, vor allem was die theoretischen Überlegungen betrifft. Und interessant für alle, die sich fragten, ob eine kontraktualistische Tierethik möglich ist. Auf der praktischen Seite ist es eine kompakte Übersicht über die Kernbereiche der Tierausbeutung. Geschmälert wird das Lob durch einige Mängel, die vielleicht auch den zehn Jahren anzulasten sind, die das Buch alt ist, da sich der Bereich Tierethik schnell wandelt.


Mark Rowlands: Animals Like Us (= Practical Ethics, Bd. 2), Verso-Verlag, London/New York 2002, 220 S., 15 Euro.

Re: Nutztiere aussterben lassen?

Autor: Krümel
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Hans schrieb:

> Wenn ich Euch richtig verstehe, dann verurteilt Ihr
> grundsätzlich jede Haltung von Nutztieren (Ihr würdet
> vermutlich auch das Wort apostrophieren). D.h. nicht nur
> keine Schlachtung, sondern auch keine Nutzung anderer
> tierischer Produkte. (Wozu ich bei Euch noch nichts gefunden
> habe sind Schafe, aber ich nehme an, daß Ihr auch Schurwolle
> ablehnt.)

Tierechtler leben vegan und lehnen daher auch die Nutzung von Wolle, Leder, Pelz, Seide usw. ab.
Dazu gibt es auch Informationen auf den Seiten von maqi. Es wäre sinnvoll für dich die FAQs zu lesen.

> Nun aber mal eine schwierige Frage. Was soll Eurer Meinung
> nach mit den Nutztier-Arten geschehen, die es nun einmal
> gibt?

Die werden wohl aussterben.

> Nun kann man natürlich moralisch verurteilen, daß diese Arten
> überhaupt je gezüchtet worden. Aber nun sind sie einmal da,
> und was soll nach Eurer Meinung mit ihnen geschehen?

Man hört auf sie nachzuzüchten. Das ist ähnlich problematisch, wie wenn du beim Sex verhütest: gar nicht.

> Wie lautet Eure Forderung? Sollte es in Zukunft Höfe geben,
> auf denen die (ehemaligen) Nutztiere zwar gehalten, deren
> Produkte aber in keiner Weise genutzt werden?

Die Gefangenhaltung von Tieren ist eine Verletzung von Tierrechten und sollte daher vermeiden werden, wenn sie nicht (z.B. nach Tierbefreigungen) notwendig ist.

> Wie sähe das
> z.B. bei Milchkühen aus: Die sind nun mal dahin gezüchtet,
> viel mehr Milch zu produzieren, als Kälber verzehren können.

Die Milchproduktion wird dadurch angeregt, dass die Kühe jährlich geschwängert werden, wenn man das unterlässt ...

> Mal ganz abgesehen von der moralisch nachrangigen Frage, wie
> ein solcher Hof finanziert werden sollte.

Es werden wohl kaum alle Menschen von heute auf morgen vegan. Durch die steigende Anzahl vegan lebender Menschen, geht die Nachfrage an tierlichen Produkten zurück, weswegen immer weniger Tiere nachgezüchtet werden.

> Der Punkt ist: Nutztiere gar nicht mehr zu halten heißt, die
> betreffenden Arten aussterben zu lassen! Und kann das ethisch
> richtig sein?

Was sollte denn daran ethisch falsch sein, wenn "Nutztiere" aussterben?

Re: Rolf Lappert: Auf den Inseln des letzten Lichts

Autor: martin
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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Die weibliche Hauptfigur, Megan, wird beschrieben als Vegetarierin, seitdem sie mit vier Jahren eine Schlachtung auf dem Hof, auf dem sie mit Vater und Bruder lebt, mit angesehen hat. Zoobesuche lehnt sie nach dem ersten auch ab und mit drei Jahren wird sie zur Atheistin, weil sich "Gott nicht um die Tiere kümmert".
Auch nur in der Rückblende wird erzählt, wie sie später Tierärztin werden wollte und dafür ein Praktikum in einem Schlachthof absolvieren musste. Danach bricht sie das Studium ab und gründet sie eine Gruppe "militanter Tierschützer", deren Mitglieder sich als Decknamen die Namen "berühmten Vegetariern" geben und die sich hauptsächlich mit schwerer Sachbeschädigung an Ausbeutungsbetrieben und zugehörigen Fahrzeugen, sowie mit dem Legen von Bombenattrappen in Burger-Filialen beschäftigen.

Ihr Charakter ist allerdings auch etwas eigenartig. Sie wird als teilweise aggressiv (auch gewalttätig) beschrieben, wenn auch immer nur als Reaktion auf verbale oder körperliche Angriffe. Trotzdem sind diese Reaktionen in einigen Fällen überzogen. Merkwürdig ist, dass sie immer nur Vegetarierin geblieben ist (wobei sie "Lederstiefel" trägt) - der Konsum aller vegetarischen Tierprodukte kommt wörtlich vor -, obwohl ihr "militanter" Aktivismus in die Zeit Mitte der 1990er Jahre fällt und die spätere Handlung geschätzt etwas über 2000 hinausgeht, Veganismus also nicht völlig unbekannt ist. Erst recht nicht, da sie in der Zeit in London lebt.

Später ist sie kurzzeitig mit einem Primatenforscher verheiratet und kommt so auf die Insel. Zwischenzeitlich betätigt sie sich beim Artenschutz. Auf der Insel geht es allerdings nicht direkt um illegale Tierexperimente, diese werden nur kurz erwähnt, als sie bereits eingestellt waren.

Die Beschreibung des Schlachthofpraktikums ist die Stelle im Buch, die am stärken als aufklärerisch gelten kann. Ansonsten werden Fragen nach dem ethischen Status der Tiere immer mal wieder in Gesprächen aufgegriffen, aber meist nach weniger als einer halben Seite bereits ohne klares Ergebnis fallengelassen. Grund dafür könnte sein, dass sie später Menschen nicht mehr "wegen [deren] Fleischkonsums kritisieren" will, da sie "besonnener und milder" geworden sei. Ahja.

Alles in allem also ziemlich eigenartig. Eine "Tierschützerin", die in ihrer Kindheit Käfer und andere Kleintiere auf einem selbst angelegten Friedhof begräbt, später "militant" wird und leerstehende Tierfabriken abbrennt, aber nie die Praktiken der Tiermilch- und Eierindustrie hinterfragt haben soll? Entweder ist das sehr schlecht recherchiert oder absichtlich verwässert, um ein breiteres Publikum zu erreichen.

Trotz aller Proteste ist Pelz auch im Winter 2010 angesagt

Autor: martin
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Trotz jahrelanger Proteste gegen das Tragen von Pelz ist selbiger diesen Winter angesagter als je zuvor. Dabei gibt es heutzutage kaum noch Unterschiede zwischen Kunstfell und Echtpelz.

Gerade bekam ganz Deutschland die Nachricht, dass man sich dieses Jahr auf einen Jahrhundert-Winter einstellen kann. Kein Wunder also, dass diverse Modehäuser direkt das flauschig-warme Tierprodukt in ihre Kollektionen aufnehmen. Eins muß man Pelz auch lassen, es hält unglaublich warm. Aber muss es denn unbedingt echtes Fell sein?

Nein, Kunstfell ist heutzutage kaum noch von seinem Vorbild zu unterscheiden. Roberto Cavalli hat laut Medienberichten in seiner aktuellen Kollektion verschiedene Wildkatzen-Kunstfelle verarbeitet und auch andere Designer griffen, dem Artenschutz zuliebe, dann wohl doch lieber zum Kunstprodukt.

Kaninchen, Lamm, Fuchs und sogar Ziege dienen zum Glück schon etwas weniger als Pelzlieferant für Mäntel, Mützen, Schals und Handschuhe. Die teuersten Pelze sind Nerz oder Zobel, die sich preislich auch deutlich von Kaninchen- oder Kunstfell unterscheiden. Für einen Mantel braucht man als Beispiel zwischen 20 und 28 Nerze.

http://mode.topnews.de/trotz-aller-proteste-ist-pelz-auch-im-winter-2010-angesagt-31364

schwarz oder weiss? --> vegan!

Autor: Stelios
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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Melinda schrieb:
>
> Ich möchte ein paar Fragen in die Runde werfen, welche mich
> beschäftigen. Seit ca. 4 Jahren leben mein Mann und ich
> vegan. Uns ist aber nicht nur das Tierwohl ein Anliegen,
> sondern auch der Naturschutz.
>
> Und da vieles im Leben nicht einfach schwarz oder weiss ist,
> bleibt vieles voller Widersprüche. Beispiel: Kaufe ich jetzt
> ein veganes Produkt welches konventionell hergestellt wurde
> oder ein Bio-Prudukt gemäss strengen Richtlinien welches aber
> nicht ganz 100% vegan ist?

Wenn es nur diese beiden Möglichkeiten gibt, ist die Antwort klar: Das vegane Produkt ist das einzige, das in Frage kommt, da der Kauf bzw. Konsum von unveganen Produkten nicht vertretbar ist. Optimal wäre natürlich ein bio-veganes Produkt.

> Oder wenn ich frisches Gemüse kaufe im Laden, ist das ja
> eigentlich alles andere als vegan, denn damit das Gemüse im
> Gemüseregal optisch so perfekt aussieht, musste es auf dem
> Feld natürlich gegen Schädlinge und Krankheiten gespritzt
> werden,

Musste es das? Weiter oben behauptest Du, das Bio-Produkt wäre eine Alternative...

>wodurch eine grosse Zahl von Insekten und anderen
> kleinen Tieren getötet werden. Und diese Spritzmittel mussten
> zur Zulassung in einer grossen Reihe von Tierversuchen
> getestet werden, um festzustellen ob sie schädlich sind für
> die Umwelt oder nicht.

Dort, wo Du das vermeiden kannst, sollst Du das auch. Bio ist ja schon ein guter Ansatz

> Ausserdem: Wenn alle Menschen vegan leben würden, was ja
> eigentlich sehr wünschenswert wäre,

Eigentlich??

>würde dies zum
> Verschwinden von Wiesen und Weiden führen. Es gäbe ja dann
> nur noch den Ackerbau zur Produktion von pflanzlichen
> Lebensmitteln. Dies würde bedeuten dass alle steilen Gebiete
> verwalden würden und nur die flacheren Ländereien
> bewirtschaftet würden, was zu einem grossen
> Biodiversitätsverlust in unseren Breitengraden führen würde,
> denn extrem viele Pflanzenarten haben sich im Verlaufe der
> Zeit an Wiesen und Weiden angepasst, und an sie haben sich
> wiederum sehr viele Insekten und andere Tiere angepasst,
> welche alle verschwinden würden.

Die meisten dieser Gebiete waren früher einmal alle mehr oder weniger dicht bewaldet und der Mensch hat diese Wiesen und "Weideflächen", durch die Zerstörung dieses vermutlich viel artenreicheren Lebensraums, hervorgebracht. Ich sehe keinen Grund diesen Eingriff in die Natur weiter beizubehalten, wenn dies nicht nötig ist, schon gar nicht nur aus Artenschutzgründen - siehe auch Ist Artenschutz sinnvoll?

> Wozu ich nun gerne eure Meinung oder auch Ideen hören möchte,
> ich wäre euch sehr dankbar: Mein Mann und ich werden
> wahrscheinlich demnächst den Bauernhof meiner Eltern
> übernehmen. Wir möchten natürlich einen veganen Bauernhof
> aufbauen, in dem wir Gemüse und Bohnen sowie Soja
> produzieren, und dies ganz ohne Gift, damit es auch wirlich
> vegan ist.

An den Produkten wäre ich interessiert. Ein guter Gedanke, wie ich finde.

>Gleichzeitig umfasst das Land aber auch sehr
> steile Flächen, bei denen einfach fast nichts anderes möglich
> ist als die Beweidung mit Tieren oder aber es würde Wald
> aufkommen. Diese steilen Flächen sind aber in diesem Gebiet
> sehr wertvoll für die Biodiversität weil viele seltenen
> Pflanzenarten und Schmetterlinge dort vorkommen, welche
> verschinden würden wenn Wald wachsen würde. Deshalb überlegen
> wir natürlich, was wir mit diesem Land machen sollen, um die
> Biodiversität zu erhalten. Eine Möglichkeit wäre, das Land
> einem Nachbarn zu verpachten, welcher darauf dann seine Tiere
> weiden würde, welche aber natürlich unter typischen
> Bedingungen gehalten werden, weshalb diese Version für uns
> nicht in Frage kommt. Die zweite Möglichkeit wäre, selber
> Tiere (Kühe und/oder Ziegen) zu halten und diese darauf
> weiden zu lassen.

"Halten" hört sich hier nicht gut an...

> Wir könnten einfach die Kühe oder Ziegen auf die Weide
> stellen, einen Stall zur Verfügung stellen mit guten
> Bedingungen wo sie rein gehen können wann sie wollen und den
> wir sauber halten, und Wasser steht auch zur Verfügung. Wir
> würden die Kühe dann halten und pflegen wie ein Haustier.
> Aber das ist auch ein Leben in Gefangenschaft, wenn auch ein
> etwas schöneres als für die Durchschnittskuh...
>
> Was haltet ihr davon? Das Halten von Kühen wie ein Haustier
> zur Landschaftspflege und zur Erhaltung der Biodiversität?

...hier auch nicht. Mein Vorschlag: Stellt diesen Bereich den Tieren zur Verfügung: Macht einen Lebenshof draus, also einen Ort an dem befreite Tiere, die nicht freigelassen werden können, ihr Leben so gut wie möglich leben können. Am besten schreibst Ihr mal an mail@maqi.de wenn Ihr euch dafür entschieden habt. Ist wohl die beste Lösung, zumal euer Anliegen, die Biodiversität, erhalten bliebe.

> Mein Mann und ich haben die Frage dann noch etwas weiter
> gesponnen, und da ging die Diskussion in eine heikle
> Richtung: Die meisten Menschen essen ja immer noch Fleisch.
> Ich kenne viele Leute welche die ganze Problematik des
> Konsums tierischer Produkte kennen und trotzdem nicht darauf
> verzichten wollen. Wäre es da nicht das kleinere Übel, sie
> würden das Fleisch von "unseren" Tieren essen, welche sehr
> gut gelebt haben und ohne Transporte und all die
> schrecklichen Sachen getötet werden würden?

Grundsätzlich habe ich ja nichts gegen Diskussionen hypothetischer Natur, aber die Idee finde ich gar nicht gut!

1. Gibt es eine Lösung für diese Fläche bzw. das Problem(siehe oben) und selbst wenn nicht, wäre es nicht vertretbar Tiere zu halten, zu schlachten und was sonst noch im Zusammenhang damit steht. Denk auch mal, so ganz nebenbei, daran, wie das auf andere wirkt, wenn Du, als überzeugter veganer Mensch, Tiere hälst. Wie willst du jemals jemand anderen von der ethischen Notwendigkeit des Veganismus überzeugen, wenn du ihn nicht selber lebst (und das bedeutet, das vermeidbare zu vermeiden... DAS ist immer vermeidbar!).

2. Ist es kontraproduktiv diesen Leuten Ausbeutungsprodukte anzubieten, die "etwas leidfreier" hergestellt wurden, da Ihnen dadurch das Gefühl gegeben wird, dass es in Ordnung sei Tierleichen etc. zu konsumieren, wenn die Tiere weniger leiden... das ist aber nicht der Punkt. Tierausbeutung ist in keinem Maße zu rechtfertigen. Die fühlen sich dann gut damit, Tiere auszubeuten und sind noch resistenter gegen Argumente, weil sie denken, sie würden bereits viel für die Tiere tun, vielleicht sogar "mehr als die meisten" usw... das ist ja schon 'Tierschutz und seine Folgen'.

>Ihr könnt mir
> glauben, diese Diskussion war eigentlich fast schon pervers
> für uns. Wir haben sie aber trotzdem geführt, weil der Konsum
> tierischer Produkte eine Realität ist und die Tierhaltung zu
> diesem Zweck katasrophal ist. Was meint ihr dazu?

Diese Realität gilt es zu ändern, aber nicht so, sondern durch Aufklärung!

Zu diesem Zweck? Zu welchem denn nicht?

Denk mal an die katastrophalen Folgen, die diese hypothetische "Lösung" für die Veganisierung der Gesellschaft hätte.

Re: Wieso Beitrag gelöscht?

Autor: martin
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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> Wieso sollte man nicht darauf antworten?

Der Beitrag wurde entfernt, weil er nicht den Forenrichtlinien entsprach. Die sehen vor, dass man sich bevor man schreibt, mindestens in den FAQ und mittels der Suchfunktion über das Thema informiert. So steht es für jeden sichtbar links neben dem "Senden"-Button.

Es ist kein Problem, auch Grundthemen bzw. Grundsätzliches zu diskutieren. Aber nicht, indem man zum Hunderstens Mal beim Urschleim anfängt. Er fragte nach dem Gegenstand der Tierrechte, das steht im FAQ Tierrechte. Er frage, ob bedrohnte Arten mehr Rechte hätten (bzw. war das seine Meinung). Die Tierrechtsposition dazu steht im FAQ Tierrechte. Er führte den Rechtfertigungsgrund, Tiere würden andere Tieren töten bzw. nicht die Rechte dieser achten würden, an. Das steht im FAQ Rechtfertigungsversuche bzw. FAQ Tierrechte.

Alles Dinge, die man - wie gesagt - gerne diskutieren kann. Aber dazu möge man bitte zumindest das FAQ zur Kenntnis nehmen. Er hat - wie das bei der Moderation üblich ist - eine Email erhalten, indem sein Ursprungstext steht (der ist also nicht verloren) und das Problem benannt wurde. Er hat also Möglichkeit, das mit einem neuen Versuch so zur Diskussion zu stellen, dass wir nicht beim Urschleim anfangen müssen.

> Mir ist klar, dass es ziemlich absurd ist, alltäglich zum
> Genuss Tiere auszubeuten bzw. ausbeuten zu lassen und
> andererseits über solche unwahrscheinlichen Eventualitäten
> nachzudenken, aber gerade deshalb sollte man doch darauf
> antworten.

Falls er es nicht tun sollte, kannst du ja selbst an einer geeigneten Stelle einen Beitrag dazu schreiben (Umgang mit eingeschleppten Arten, die das lokale Ökosystem bedrohen o.Ä.).

> Für uns selbst erscheint das ja immer alles so schön
> plausibel, weil es das ja auch ist, aber wenn man es im
> Grundsatz nicht verstanden hat,

Ansichtssache. Ich sehe schon viele offene Probleme, allerdings habe ich noch keines gehört, dass das gesamte Konzept in Frage stellen könnte, d.h. begründen könnte, wieso man nicht das, was man bereits fraglos tun könnte (also vegan leben) nicht tun sollte, nur weil noch Details nicht eindeutig sind.

> sieht man es nicht so klar
> und wird dadurch bestätigt, dass das Gegenüber auf [total
> absurde irrelevante Pseudo-]Argumente keine Erwiderung weiß.

Die Argumente habe ich oben verlinkt, was ihm wie gesagt auch per Mail mitgeteilt wurde.

Re: Ein weinender Tiger

Autor: Marco
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Paul schrieb:
>
> Es gibt weltweit nur noch 3200 Tiger. Dazu hat der WWF ein

Artenschutz in tierschützerischer Manier ist aus tierrechtlicher Sicht abzulehnen. Mord ist verwerflich, egal wessen Spezies die Opfer angehören. Siehe Suchresultate zu Artenschutz im Forum.

> erschütterndes Video veröffentlicht:
> http://www.youtube.com/watch?v=8ETreuJljY4

Ich kann das Video mangels Flash hier leider nicht sehen, aber gerade WWF ist in der Vergangenheit nicht durch tierrechtliche Aktionen aufgefallen.

Re: tierrecht.org

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Allgemeines
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Inzwischen ist "tierrecht.org" auf den ersten und auch zweiten Blick eine gewöhnliche Haustier(schutz)seite mit Schwerpunkt Hundekatzen, dazu ein bißchen allgemeiner Tierschutz und eine Prise Artenschutz. Untertitel "Das Tierportal! Infos zu Hunden, Katzen, Fische [sic!], Hamster[sic!] und anderen Tieren". In der Rubrik "Tierrechte" gibt es die Artikel "Streit um den Abschuss von Haustieren hat Baden-Württemberg erreicht", "Umweltsenatorin im Kampf für den Tierschutz", "Verbesserung der Kaninchen-Haltung", "Partei Mensch Umwelt Tierschutz" usw. Also nicht, was auch nur entfernt mit Tierrechten zu beschreiben wäre.

Ich dachte zuerst, vielleicht ein Versuch, vom hohen Googleranking aufgrund der früheren Inhalte zu profitieren; oder eine Tarnseite, die möglichst auf tausenden anderer ähnlicher Tierschutzsseiten verlinkt werden soll, um dann wieder die Naziinhalte draufzusetzen. Diese zweite Vermutung dürfte der Wahrheit ziemlich nahekommen, denn dann fand ich folgendes:
Zitat: Schickt uns eure Aktionsberichte
Gepostet von Martina Schmidt am Apr 15th, 2010 in Tierrechte | Keine Kommentare

Nachdem wir bereits das erste Bekennerschreiben veröffentlichten (in der Rubrik Praxis), sind mehrere Anfragen bei uns eingetroffen, indem es darum geht, bei Tierrechts-Aktionen von nationalen Sozialisten, texte (oder teile davon) und/oder den Namen bzw. die Kontaktadresse der AG Tierrecht zu verwenden. Dies wird ausdrücklich erwünscht! Die AG Tierrecht ist keine feste Gruppierung o.ä. sondern besteht aus Autonomen Aktivisten die gegen die Ausbeutung der Tiere eintritt.
Bitte schickt uns eure Aktionsberichte zu, damit wir diese veröffentlichen können. So können diverse KameradenInnen vielleicht ermutigt werden selbst kreativ, auf verschiedensten Arten, gegen die schreiende Ungerechtigkeit, die der Tierwelt angetan wird, vorzugehen.

Jede Aktion ist wichtig, den jedes Tierleben zählt!

Schickt uns eure Aktionsberichte an: info@tierrecht.org

Bis auch der letzte Käfig leer ist

Wir können keine Texte veröffentlichen die zu Strafbaren Handlungen aufrufen, bzw. diese verherrlichen. So wird jeder Text, den ihr uns schickt überprüft und ggf. abgeändert, ohne dessen Aussage bzw. Inhalt zu verfälschen. "tierrecht".org/schickt-uns-eure-aktionsberichte/


Dei hier gannet "Rubrik Praxis" gibt es allerings anscheinend gar nicht.

Dafür habe ich bei der Suche folgendes gefunden, das obige Heuchelei entlarvt:
Zitat: Hundehalsband Leder
Zweifelsohne ist ein Hundehalsband aus Leder bei weitem besser als eines aus Nylon. Hundehalsbänder aus Leder sind von besserer Qualität und ihre Lebensdauer dürfte einige Jährchen länger betragen als billige Halsbänder. [...] Hundehalsbänder aus Leder stehen in unterschiedlichen Größen und Ausführungen zur Verfügung. Ein Beispiel wäre ein geflochtenes Lederhalsband, oder ein Lederhalsband mit Applikationen. Ebenso variieren die Lederarten. Zudem sind Hundehalsbänder aus Leder besetzt mit Strass zu kaufen. Wer es ganz individuell möchte, kann für sein vierbeiniges Familienmitglied beispielsweise ein Lederhalsband bestellen, auf welchem dann mit Strass-Steinchen groß und somit sichtbar der Name des Hundes aufgebracht wird. Zackig sehen diese auf jeden Fall aus.

Kaum zu glauben, aber wahr: es gibt sogar eigens für empfindliche Windhunde Halsbänder aus Lammleder zu kaufen, welche besonders weich und anschmiegsam sind. Billig sind diese nicht unbedingt, jedoch wer seinem empfindlichen Hund etwas Gutes tun will, wird sich von dem Preis nicht abschrecken lassen. tierrecht[sverletzer].org/hunde/hundehalsband-leder/

Noch Fragen?

Achim

Re: VsM spanischsprachig

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Auch in diesen Foren wird dementsprechend aufgeklärt und ich
> propagiere VsM, blöd nur, dass das fast niemand lesen kann
> mangels Deutschkenntnissen und ich es immer und immer wieder
> neu erzählen (schreiben) muss :-/ Ich denke, dass es gut

Naja, bis es Vegetarianos son asesinos gibt, wäre als Zwischenlösung für viele sicher Vegetarians are Murderers geeignet, aber ...

> wäre, wenn es VsM auch spanischsprachig gäbe, dann bräuchte
> ich nur den Link rumreichen :D (ausserdem dürfte der Anteil
> der spanischsprach. Weltbevölkerung bei mehreren hundert
> Millionen (!) Menschen verteilt auf den verschiedenen
> Kontinenten liegen ;-) ).Wenn es VsM auch auf Spanisch gäbe,
> würden Millionen Menschen, die sich in den Suma's über
> Vegetarismus informieren, diese Seite finden...

... nicht zuletzt deshalb würde ich eine spanische Fassung sehr begrüßen (und habe Dir vor ein paar Tagen erst gemailt - am 25., an die hier in Deinem Profil angegebene Adresse -, ob Du nicht einen deutschsprachigen Spanischmuttersprachler kennst, der das übersetzen könnte). Scheint nicht angekommen zu sein?

> Gibt es Interesse, VsM um eine spanische Version zu ergänzen?

Auf jeden Fall.

> Ich könnte die Seite vielleicht übersetzen.

Ich kann Dein Spanisch natürlich nicht beurteilen, aber in eine Fremdsprache (wie gut man sie auch immer beherrscht) zu übersetzen kann suboptimal sein; oder bist Du zweisprachig? Andererseits könnte notfalls ja eben ein nicht deutsch sprechender Muttersprachler korrekturlesen (oder besser mehrere).

Die englische Übersetzung finde ich sehr gelungen. An einigen Stellen ist die Übersetzung wirklich sehr schwierig (der ganze Text ist ja nicht einfach zu übersetzten), etwa, wenn von den "lila Kühen" die Rede ist (die ja dank Milka hier tatsächlich von Kindern gezeichnet werden, in England aber nicht), andererseits hat Rose vieles sehr schön rübergebracht (etwa den wohl nur um Deutschen so existierenden Begriff "Qualzüchtung", oder auch das im englischen Text neue Wortspiel bezüglich Artenschutz oder die Alliteration bei den Bilderbüchern). Jedenfalls haben wir über viele Passagen teils tagelang diskutiert (was in dem Fall, weil mein Spanisch eher rudimentär ist, wohl wegfallen würde :-/).

Wie auch immer, weiteres vielleicht besser per Mail (zu Kaplan muss ja z.B. eine Fußnote rein, ich denke mal, dass er in der spanischsprachigen Welt zum Glück nicht so bekannt ist wie im deutschsprachigen Raum).

Achim

ZOÓN. Das Tiermagazin, Ausgabe 1

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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ZOÓN. Das Tiermagazin, Ausg. 1 (Mai/Juni 2010): Die liebe Verwandtschaft, Natur-und-Tier-Verlag, Berlin

"Tierfreunde" sind bereits eine suspekte Spezies, aber "Tierliebhaber" sind ein Phänomen, das der gemeine Tierrechtler nur mit Stirnrunzeln beäugen kann. "Liebhaber" könnte auch für "Interessierte" stehen - es sind Menschen, die nichtmenschliche Tiere unter dem Aspekt ihres Nutzens für den Menschen betrachten.

ZOÓN (griech. für 'Tier') ist eine relativ neue Zeitschrift dieser Richtung. Ein "Tiermagazin", das im Gegensatz zu anderen Tiermagazinen einen recht breiten Querschnitt durch das Spektrum der Mensch-Nichtmensch-Beziehungen bietet. Natürlich auch nicht ohne Auswahl und Fokussierung: während der größte Teil den "interessanten" Spezies gewidmet ist, werden die "Nutztiere" nur angerissen und das auf eine für sie - wie nicht anders zu erwarten - wenig schmeichelhafte Art und Weise.

Dominierend bei einem kritischen Blick auf den menschlichen Umgang mit den anderen Zoóns ist der Artenschutz. Tiere zu töten ist ein Verlust, zumindest, wenn sie nicht in ausreichender Anzahl in Zoos, Terrarien oder Aquarien leben oder zumindest ordentlich in Fotos und Tierfilmen festgehalten wurden. So weiß Christian Grzimek (der Sohn Bernhard Grzimeks) im Interview zu berichten, dass es zu kämpfen lohnt, für den Erhalt der "Vielseitigkeit und [des] Reichtum[s]" der Erde. Sein Kollege im Geiste, Wladimir Klitschko, der "schon immer ein Tierfreund" war, gibt bekannt, dass er sich nun für Delfine einsetzt. Obwohl es von denen ja noch einige gibt. Anders als die "Top 25 der aussterbenden Primaten", so eine Übersicht im Heft - hier hat der Mensch gründlichere Arbeit geleistet. Bei einer anderen Spezies ist er fast fertig: die drei Seekriege um "Kabeljau-Fanggründe" zeigten, dass es hier nicht mehr lange etwas zu holen gibt, wie in einem weiteren Artikel nüchtern dargelegt wird. Dem Kabeljau kann man ein Aussterben eigentlich nur wünschen, anders wird er der menschlichen Tötungsmaschinerie nicht entgehen können.

Anders als die Kuh, der durch einen Artikel über Florian Werners Buch "Die Kuh. Leben, Werk, Wirkung" auch ein Platz im Magazin gewährt wurde. An dieser Stelle kommt dann wieder das Stirnrunzeln ins Spiel: Die Kuh, so wird geschrieben, sei "die wohl älteste Freundin des Menschen". Freundschaft? Nun, wohl höchstens eine Caesar-Brutus-Freundschaft im Endstadium. Der folgende Abriss der seit Jahrtausenden währenden Ausbeutungsgeschichte verleitet zu weiteren Stirnrunzlern. Das Verhältnis zwischen [strike]Herrenspezies und Sklave[/strike] Mensch und Kuh sei "wechselseitig", beinahe "symbiotisch", denn "die Kuh machte sich umgekehrt auch den Menschen und dessen Abhängigkeit von ihr als Milch-, Fleisch- und Zeugtier zunutze". Wie sie das "machte", wird nicht gesagt. Auch nicht, welche Vorteile sie sich vom Ausgebeutetwerden zu versprechen hätte. Das Phänomen, was hier zu beobachten ist - die Schuld für ein Gewaltverhältnis auf die Opfer zu schieben - ist jedoch nicht unbekannt.

Unfreiwillig ehrlich beginnt der Artikel über "Schädlingsbekämpfer": "Mario Heising ist Schädlingsbekämpfer. Als Auftragskiller bezeichnet zu werden, wäre für ihn und seine Kollegen eine Beleidigung. Natürlich, faktisch mag es stimmen, sie töten im Auftrag und für Geld", aber hören wollen sie so etwas natürlich nicht. Doch weiß er zu berichten: "Viele der als Schädling oder Lästling verschrienen Tiere würden erst dadurch dazu, weil der Mensch in ihre Habitate eindringe." Außerdem: "Wir können nicht immer alles töten, was uns nicht gefällt." Wohl aber fast immer. Darüber, dass bei aller "Schädlingsbekämpfung" auch schon so mancher Hund und so manche Katze vergiftete Köder gegessen hat, wird hier nicht berichtet. Es würde auch nicht so ganz ins Konzept der Zeitschrift passen, von Schädlingen und Nützlingen in einem Artikel zu sprechen - die Sphären mögen sauber getrennt bleiben.
Wie die Faust aufs Auge der Scheinheiligkeit passt der Artikel zum italienischen Fernsehkoch, der Anfang des Jahres entlassen wurde, weil er in seiner Sendung darauf hinwies, dass früher auch Katzen gegessen wurden. Der Autor führt für seine Vorhaltung, Katzen zu töten sei nicht in Ordnung, ein Zitat aus dem italienischen Tierschutzgesetz an, das sich wörtlich auf "Haustiere" bezieht (nicht nur "Tiere" oder gar "Nutztiere"). Zum Glück, sonst müssten Hunderte andere Kochsendungen mit Vogel-, Rinder- und Schweineleichen auch kritisiert werden. Aber das ginge den "Tierinteressierten" sicher zu weit.

Neben all den Berichten und Artikeln bemüht sich das Magazin auch um formale Breite und so findet sich auch Literatur. In einer lustigen (?) Tiergeschichte wird etwas verfehlte Sprachkritik betrieben, die (unfreiwillig?) ein weiteres Mal offenlegt, wie schnell ein Tier von "Nützling" zum "Schädling" umkategorisiert wird, wenn es nicht den menschlichen Erwartungen entspricht. Der Storch dieser Geschichte brütete nicht, wo er sollte, sodass er seinen Nutzen als Anschauungsobjekt (und damit seine Existenzberechtigung) unvorteilhafterweise verlor: "'Du hast also den Storch umjebracht.' 'Toni, wat heißt hier umjebracht. Ick habe ihn erlegt. Dit is 'n Wildtier. Man spricht von 'erlegen'. Oder wie nennst du dit, wenn de beispielsweise angelst. Nennste dich dann ooch Fischmörder? Oder Angeler?' 'Beim Stroch isset ja wohl wat andret.'" Oder nicht? Ich würde sagen, beide sind Mörder.

Das Titel-Thema dieser ersten Ausgabe wird neben kleineren Beiträgen in zwei Artikeln bedacht. Im einen wird, wenn über Kultur und kulturelle Vererbung bei Affen berichtet wird, der geläufige Anthropozentrismus doch etwas angekratzt. Das Besitzen von Kultur war schließlich eine der neueren, "absoluten" Grenzen zwischen Menschen und anderen Tieren, nachdem die traditionellen, wie z.B. der angebliche Nicht-Besitz von Sprache, weggefallen sind. Aber das Ankratzen bleibt oberflächig, denn zum Schluss wird erleichtert konstatiert, dass Menschen doch mehr und komplexere Kultur haben. Hier wurde das Abrutschen ins Animalische also verhindert.
Im nächsten Beitrag über die genetische Ähnlichkeit von Menschen und – so der Titel – anderen Affen liest man, dass die Trennung dieser beiden durch die Einteilung von Menschen in die Gattung homo und Schimpansen und Bonobos in die Gattung pan nach neueren Ergebnissen zweifelhaft ist. Alle drei müssten in der gleichen Gattung stehen. Aber nur hypothetisch, denn den Menschen in eine (nicht unabsichtlich) negativ konnotierte Gattung zu schieben oder andere Tiere in die des Menschen, schmeckt bei aller biologischen Richtigkeit dem Speziesismus doch nicht.

Fazit: Auch wenn die eine oder andere Information ganz nützlich, kann man nicht viel Neues aus diesem Tiermagazin lernen. Wie die Selektionskriterien bei "Tierfreunden" oder "-interessierten" funktionieren, ist grundsätzlich bekannt: es gibt Schädlinge und Nützlinge. Welche Spezies wo einsortiert wird, schwankt bei einigen, bei anderen steht sie eindeutig fest. Entweder nützen sie dem Menschen oder sie haben zu verschwinden. Fragt sich, wo die nichtmenschlichen Tiere den Menschen einordnen würden.

Re: "Barbapapa rettet die Tiere"

Autor: martin
Datum:
Forum: Vegane Kinder
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free schrieb:

> ein gutes kinderbuch ist auch "Barbapapa rettet die Tiere"

Wieso? Worum geht es?

Der Klappentext sagt:
Zitat: Die Barbapapas sind Lebenskünstler. Immer wieder schaffen sie es, fantasievolle Lösungen zu finden. Wenn es darum geht, bedrohte Tiere zu retten, sind Parks und Schutzgebiete erste Maßnahmen. Dann aber bauen die Barbapapas eine Weltraum-Arche und fliegen mit den Tieren auf den "grünen Planeten".Erst als die Menschen die Lebensräume für die Tiere verbessert haben, kehren die Barbapapas mit ihnen zurück. Die Rakete wird begeistert empfangen, und das Fest ist so bunt und schön wie es sich für Barbapapas gehört.

Das sieht also eher nach Artenschutz denn nach Antispeziesismus aus. Wird auch vermittelt, dass auch nicht-bedrohte Tierarten, die keine Sympathiespezies wie Robben sind, sondern "gewöhnliche Nutztiere" ein Interesse am Nichtausgebeutetwerden haben?

Joan Dunayer: Speciesism

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Joan Dunayer: Speciesism, Ryce Rublishing, Fairborn Court (Maryland) 2004

Joan Dunayer hat Master-Abschlüsse in englischer Literatur, Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Universität Princeton erworben. In ihrem früheren Buch, Animal Equality - Language and Liberation, beschäftigte sie sich mit den verschiedenen Facetten des Sprachspeziesismus. Dieser Aspekt kommt auch im vorliegenden Buch durch einige Vorbemerkungen zum Tragen.

Den drei Hauptkapiteln (Altspeziesismus, Neuspeziesismus und einem dritten Teil über Antispeziesismus, "Animal Equality" benannt) ist die Definition von Speziesismus vorgeschoben. Speziesismus ist nicht leicht zu definieren wie die fehlerhaften und unvollständigen Definitionen von Singer und Regan zeigen. Im Falle Singer ist sie selbst speziesistisch, was bei ihm nicht verwundert. Dunayers Definition lautet schließlich: Speziesimus ist "die Ablehnung (failure) in Einstellung (attitude) oder Praxis, nichtmenschlichen Lebewesen gleiche Berücksichtigung und Respekt zu gewährleisten". Zwar ist positiv, dass auch "Respekt" erwähnt wird (was die Antwort z.B. darauf ist, warum man auch natürlichen Todes gestorbene Tiere nicht essen soll), dennoch mutet das "Lebewesen (being)" missverständlich an, da unter Lebewesen bekanntermaßen auch Pflanzen zählen und hier sind die Unterstellungen von Forderungen nach Pflanzenrechten nicht mehr weit sind. Zudem fallen beim Begriff "nonhuman" Menschen heraus, weshalb diese Definition, die den Begriff "Spezies" zu vermeiden scheint, missverständlich ist.

Die drei Hauptkapitel sind in jeweils drei gleiche Unterkapitel geteilt, die parallelisiert werden. Sie befassen sich jeweils mit 1. Weltbild, 2. Gesetzgebung/Gesetzeslage und 3. Aktivismus der Bereiche Alt-, Neu- und Antispeziesismus.

Die erste Gruppe, die Altspeziesisten, sind Menschen, die jegliche ethische Berücksichtigung nichtmenschlicher Tiere ablehnen. Dunayer bespricht als primäre Merkmale dieser Position den Mangel an Empathie; die religiöse Vorstellung der Gottesebenbildlichkeit der Menschen; die Weigerung, nichtmenschliche Tiere als Individuen anzusehen; die Zuschreibung von besonderen Merkmalen oder Eigenschaften an Menschen, die nur Menschen besäßen (wie "Seele", Fähigkeit zum Vertragsschluss, ein "höherwertiges" Leben, eine größere Leidensfähigkeit, höhere Intelligenz und überlegene Moralität). Sie erläutert dabei die Fehlerhaftigkeit dieser Argumentationsmuster und das falsche Verständnis dieser Gruppe davon, was Tierrechte bedeuten. Sie unterlegt ihre Ausführungen mit kontrastierenden Studien, die die falschen Annahmen ins Reich der Mythen verweisen.

Der zweite Punkt, die Gesetzeslage, demaskiert die gegenwärtigen Tierschutzgesetze als durch und durch altspeziesistisch: Nichtmenschliche Tiere sind Eigentum ohne irgendwelche Rechtsansprüche. Alle Gesetze, die sich auf Tiere beziehen, schützen nicht die Tiere, sondern die menschlichen Interessen an ihnen. Ein Tier zu töten ist nur verboten, wenn damit das Eigentumsrecht (o.Ä.) eines anderes verletzt wird. Das zeigt sich auch in Artenschutzgesetzen, die eben Arten, keine Individuen schützen. Wenn die Populationen hingegen "zu groß" werden, darf und soll umgebracht werden. Gesetze gegen "Grausamkeit" richten sich nicht einmal nach der Grausamkeit, sondern nach den Bedingungen der Tierausbeutung. So werden in manchen dieser Gesetze Spezies, die für "Jagd, Fischerei und Tierhaltung" relevant sind, schlichtweg ausgelassen oder noch so brutale Methoden gelten nicht als "brutal" - Tierquälerei wird nur dort beschränkt, wo sie nicht Teil des normalen Betriebs der Tierausbeutungsindustrie ist. Das Tierschutzgesetz (in den USA wie hier) dient gleichermaßen dazu, Tierquälerei als legal und damit gerechtfertigt erscheinen zu lassen, statt sie zu verbieten. Das zeigt sich auch deutlich darin, was bei Tierversuchen praktisch alles erlaubt ist (das Injizieren toxischer Stoffe in empfindliche Organe gilt hier eben nicht als "Tierquälerei"). Auch der (amerikanische) "Humane Methods of Slaughter Act", der "humanes" Umbringen gewährleisten soll, bezieht sich nur auf Säugetiere. Fische, von denen eine wesentlich höhere Anzahl an Individuen ermordet wird, müssen überhaupt nicht betäubt werden. Ihr Fazit: "'Tier-Gesetze', die Ausbeutung und andere Formen des Missbrauchs billigen, sind Sklavengesetze, Instrumente speziesistischer Unterdrückung."

Im Kapitel zur "old-speciesist advocacy" zeigt sie, dass traditioneller Tierschutz im speziesistischem Eigeninteresse liegt und daher nie so weit geht, dass er Tiere über das Maß, was mit diesem Eigeninteresse vertretbar ist, schützen würde. So sollen Tierversuche eingedämmt, aber nicht verboten werden. Menschen dieser Prägung offenbaren sich auch dadurch, dass sie speziesistische Sprache benutzen und als "objektiv" verteidigen. Beispiele für altspeziesistischen Aktivismus sind Kampagnen für "humanes Schlachten", größere Käfige oder die Ausweitung von Tierschutzgesetzen. Solche Ziele signalisieren, dass Tierausbeutung in Ordnung sei, solange sie nur "tierschutzgerecht" durchgeführt wird. Diese Gesetze werden dann von den Tierausbeutern als Rechtfertigung für ihr Tun herangezogen. Es wird dabei auf einzelne Bereiche (wie das Schäbelkupieren oder die Kastration) fokussiert, nicht auf die Ausbeutung an sich, von der stattdessen abgelenkt wird. Nicht zu letzt fallen Altspeziesisten dadurch auf, dass sie manche Tierrechtsbegriffe vermeiden und von einer "rein pflanzlichen Ernährung" statt von "Veganismus" sprechen.

Neuspeziesismus wird im zweiten Teil behandelt. Angefangen mit dem neuspeziesistischen Weltbild stellt Dunayer heraus, dass solche Menschen, die Grundrechte auf nichtmenschliche Tiere ausweiten wollen, aber das nur auf bestimmte Spezies und zwar auf solche, die dem Menschen möglichst ähnlich sind. Als Vertreter stellt sie Peter Singer und seine Ideen von "ersetzbaren" Tieren vor (ein Tier zu töten (insofern es kein Menschenaffe ist) ist unproblematisch, wenn es durch ein anderes ersetzt wird). Sie zeigt dabei, wie Singers Positionen, nichtmenschliche Tiere hätten kein Zukunftsbewusstsein, weniger soziale Bindungen u. dgl., von der Ethologie längst widerlegt sowie inhärent speziesistisch sind. Die neuspeziesistische Annahme, Menschen wären aufgrund höherer Intelligenz zu bevorzugen, funktioniert nur, wenn man menschliche Intelligenz als Standard setzt, was – wiederum – speziesistisch ist. Nicht wenig solcher Argumentation beruht auf dergleichen Zirkelschlüssen. Neben Singer erachtet auch Tom Regan menschliches Leben pauschal für wichtiger und ist daher dem Neuspeziesismus zuzuordnen.

Die neuspeziesistischen Gesetzesvorschläge sehen vor, höher entwickelten Säugetieren wie Menschenaffen oder Delfinen Grundrechte zu gewähren. Dunayer diskutiert hier einige der willkürlichen Kriterien für diese Annahme (wie den Spiegeltest oder genetische Ähnlichkeit zum Menschen) und deren inkonsistente Umsetzung. Vor allem der Ansatz, nichtmenschliche Tiere nach ihrer Ähnlichkeit zum Menschen zu hierarchisieren, beruht auf schlichtem Anthropozentrismus. In Analogie würde die Vergabe von Menschenrechte aufgrund der Hautfarbe (ihrer "Hellhäutigkeit") als rassistisch abgelehnt.

Als neuspeziesistische Kampagne nennt sie das Great Ape Project als die bekannteste. Dabei ist nicht der Fokus auf Affen das Problem, sondern die Argumente dafür, die auf ethisch irrelevante (und anthropozentrische) Kriterien wie "komplexe Individualität", Selbstbewusstsein usw. beruhen. Strategisch ist es gleichermaßen fragwürdig, weil man von der Basis solcher Argumente aus, die Rechte nicht auf andere Spezies ausdehnen kann, denn alle anderen Tiere sind immer nur noch weniger menschenähnlich. Dabei besteht das Problem nicht darin, dass nicht Affen zuerst Rechte bekommen sollten, sondern dass die Argumentation dafür speziesistisch ist und das Ergebnis daher die anthropozentrische Hierarchie nur verschieben, nicht beseitigen würde.

Der dritte Teil über Antispeziesismus ("Animal Equality") beginnt entsprechend der Reihenfolge mit der Vorstellung eines antispeziesistischen, (wirklich) tierrechtlerischen Weltbildes. Die Idee der Tierrechte ist es, nichtmenschlichen Tieren nicht per se die gleichen Rechte wie Menschen zuzusprechen, sondern 'nur' die Rechte für die Fällen, wo gleiche Interessen berührt werden. Diese Rechte sollten (entgegen Regan) auch gleich stark gewichtet werden. Auf der anderen Seite dürften nichtmenschlichen Tieren natürlich genauso in den Fällen Schaden zugefügt werden, in den das auch bei Menschen erlaubt ist (z.B. in Fällen der Notwehr). Und schließlich sollte Tierrechte entgegen der neuspeziesistischen Vorstellung für alle Tiere mit Bewusstsein gelten, jedoch nicht für solche ohne eindeutige Anzeichen eines Nervensystems.

Eine nichtspeziesistische Gesetzgebung gelte als ein Hauptziel, den Status nichtmenschlicher Tiere als Besitz abzuschaffen und der wichtigste Schritt der Emanzipierung nichtmenschlicher Tiere auf gesetzlicher Ebene ist die Zusprechung des Personenstatus. Dessen Ausweitung ist dabei nur die logische Fortführung der letzten Ausweitung auf ehemalige (nicht-weiße) Sklaven, die zuvor auch als Eigentum, nicht als Personen galten. Dass Delfine bereits jetzt zweifelsfrei den Personenstatus selbst auf speziesistischer Grundlage verdienen würden, wurde unlängst festgestellt (doch rationale Argumente haben die speziesistische Ideologie bisher wenig beeindruckt). Neben dem Recht auf Leben müssten nach Dunayer auch weitere Rechte, wie die auf Freiheit und auf Integrität des Lebensraums, verankert werden.

Als Strategien auf dem Weg dorthin nennt sie die Adoption/Aufnahme von Tieren und Tierbefreiungen. Daneben können solche Gesetze befürwortet werden, die Teilbereiche der Tierausbeutung für mindestens eine Spezies komplett abschaffen, d.h. darunter fallen nicht die "Abschaffungen" von einzelnen Tierausbeutungsformen wie "Legebatterien" zugunsten von "Alternativhaltungen". Da dies nur begrenzt wirksam ist, ist der Boykott der Tierausbeutungsindustrie eine der wichtigsten Strategien: das bedeutet vegan zu leben und andere dazu zu motivieren. Die Verbreitung von Veganismus und die Aufklärung über und Forderung nach Tierrechten (und nicht nach mehr Tier"schutz"), so Dunayer abschließend, bilden das Fundament für die Öffentlichkeitsarbeit.

Das Buch profitiert insgesamt als Einstiegswerk neben seinem konzisen Umfang von seiner klaren Gliederung in drei mal drei Teile durch die Parallelisierung der Unterkapitel, zudem ist es durch ein Register erschlossen. Nur bedingt gelungen, aber auch nur bedingt lösbar, ist das Problem, dass einige unter Altspeziesismus diskutierte Einwände gegen Tierrechte auch von Neuspeziesisten vertreten werden und umgekehrt. Wobei andererseits auch nicht behauptet wurde, es gäbe es klare Trennung. Beiden ist schließlich Speziesismus.
Die Argumentation wird von einer Mischung aus individuellen Erfahrungen und dem Zitieren von wissenschaftlichen Untersuchungen getragen, wobei letzteres jedoch z.T. etwas zu ausführlich geschieht. An manchen Stellen wäre hier eine Einschränkung nicht abträglich gewesen. Positiv im Weiteren ist die eindeutig ablehnende Haltung gegenüber Undingen wie Religion, Tierschutz, Reformismus und Artenschutz.

Jedoch einige kritische Aspekte an Dunayers Werk. Im achten Kapitel spricht sie davon, dass Menschen andere Tiere (menschliche und nichtmenschliche) töten dürften, wenn sie ansonsten verhungern würden. Im neunten heißt es scheinbar mit Bezug darauf: "However, individual humans could hunt unless emancipated nonhumans had a legal right to life." Das könnte als Rechtfertigung für das Inuit-Pseudoargument herangezogen werden, vor dem auch im deutschen Raum selbst erklärte Tierrechtler nicht sicher sind. Ich denke nicht, dass in Extremsituationen der Rechtsschutz aufgehoben werden darf, auch wenn es mildernde Umstände wären. Es verletzt basale Rechte und ist daher in jedem Fall "immoral", weshalb mir ihre Rechtfertigung dafür zu leicht von der Hand geht.
Unvorteilhaft verkürzt ist die Erklärung von abolitionistischen Gesetzen (s.o.). Die Teilabschaffung eines Bereichs ist nämlich nur unter solchen bestimmten Bedingungen, die negative Nebenwirkungen ausschließen, sinnvoll. Ansonsten besteht auch hier die Gefahr, dass es mehr oder minder nur Verschiebungen der Ausbeutungsprobleme sind, denn wenn durch ein Verbot des Experimentierens mit Spezies X, die Experimente dann mit Spezies Y durchgeführt werden, entspricht das der Definition, ist aber kein Fortschritt.

Vehemente Kritik für ihren Umgang mit Francione und dessen Werk bekam sie von Jeff Perz in seiner Rezension "Anti-Speciesism". Er weist darin sehr ausführlich nach, dass sie zum einen wesentlich stärker auf Franciones Theorie aufbaut, als sie es durch Quellenverweise deutlich macht. Zum anderen, dass ihre Kritik an Francione auf aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten beruht, bspw. wenn es um das "eine Recht, kein Eigentum zu sein" geht, was sie als einziges Recht, das Francione fordern würde, darstellt, während es für ihn (wie er auch deutlich, in den Quellen, die sie zitiert, schreibt) lediglich die Voraussetzung dafür ist, überhaupt bedeutungsvolle Rechte zu etablieren (im Gegensatz zu den gegenwärtigen Tierschutzgesetzen).
Dunayer antwortete darauf. Sie bemüht sich hier damit gegenzuargumentieren, dass einige der Kritikpunkte von Perz frühere Arbeiten von ihr nicht berücksichtigt haben. Jedoch geht sie nur auf einige der Kritikpunkte ein, viele bleiben unberührt, sodass sie v.a. den zweiten Vorwurf, die fehlerhafte Interpretation und Wiedergabe Franciones Arbeit nicht wirklich ausräumen kann. Sie anerkennt jedoch die Kritik, dass ihre Speziesismus-Definition nicht ganz gelungen war (wie auch oben angedeutet). Die neue lautet nunmehr: "A failure, on the basis of species, to accord anyone equal consideration.”
Perz antwortete wiederum und geht ausführlich auf alle von ihr vorgebrachten Gegenargumente ein.

Fazit: In Übersichtlichkeit und Aufbau ist es gelungen, auch in der Diskussion der gegenwärtigen Varianten des Speziesismus dürfte man kaum eine konzisere Darstellung finden. Perfekt ist es jedoch nicht, sofern man überhaupt Perfektion erwarten könnte und besonders ihre Kritik an Francione ist kritisch zu lesen.

Neuspeziesismus und Delfine

Autor: martin
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Ein us-amerikanischer Professor für Ethik hat anhand der Kriterien, die nötig sind, um jemanden als Person bezeichnen zu können, nachgewiesen, dass Delfine alle Kriterien erfüllen und schlägt vor, sie als "nichtmenschliche Personen" zu sehen. Auch in diesem Fall ist der Tierschutz auf den Zug aufgesprungen.

Und auch hier gilt das gleiche, was für Menschenaffen gilt: Tierrechte zu etablieren, indem man sie erst für besonders intelligente Tiere fordert, funktioniert nicht. Wie Adorno so schön sagte: Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Heißt hier: Es gibt keinen antispeziesistischen Fortschritt innerhalb speziesistischer Denkmuster. Bestimmte Spezies in der Rechtediskussion zu bevorzugen, weil sie besondere Intelligenz oder sonstige, menschenähnliche Fähigkeiten oder Verhaltensweisen besitzen, verstärkt den gegenwärtigen Anthropozentrismus mehr als ihn zu schwächen. Dass die Forderungen nach Rechten für Delfine verhaltener sind als für Menschenaffen, obwohl diese intelligenter sind als jene, liegt daran, dass sie nicht menschenähnlich genug sind. Bestimmten Tieren einen Sonderstatus vor anderen Tieren einzuräumen ist nicht nur nicht antispeziesistisch, sondern strategisch auch eine Sackgasse.

Speziesismus bekämpft man mit nicht mit Neuspeziesismus, sondern Antispeziesismus: Rechte für alle Tiere mit Bewusstsein, nicht nur für besonders intelligente.

(Speziesistischer Artenschutz wie der Film "Die Bucht" von Louie "Ich esse nur noch kleine Fische" Psihoyos hilft dabei übrigens wenig.)

Re: Ausrottung einer Art

Autor: martin
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> Das Hausschwein bzw. Nutzschwein hat keinen natürlichen
> Lebensraum ausser dem Stall, da es wohl kaum in der freien
> Wildbahn überlebensfähig wäre.

Da "der Stall" wohl kaum ein "natürlicher Lebensraum" ist, bleibt übrig, daß alle in der Tierausbeutung existierenden Qualzüchtungen keinen "natürlichen Lebensraum" haben, da sie nicht natürlich sind. Wenn sie ausstreben, indem die Nachzucht eingestellt wird, ist das das beste, was ihnen und der Natur passieren kann.

> Muss denn somit die Existenz
> einer Art verhindert werden, um ihren Tot zu Gunst des
> Menschen und somit ggf. auch zu Gunsten des Kommerz zu
> verhindern?

Ja, wobei es eher darum geht, daß die Tiere Rechte als Individuen haben und nicht direkt um sie als Art.

Sonnleitner: Die Welt ist eine Scheibe

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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In einem Beitrag des Deutschlandradios wird der Präsident des Bauernverbandes, Sonnleitner, interviewt. Auch er stimmt in den Chor der Tierausbeutung und Tierausbeutungsprofiteure ein und betreibt ordentliches Greenwashing für die Tierausbeutungsindustrie.

Angefangen mit weiteren "Verbesserungen".
Zitat: Und in der Tierhaltung arbeiten wir daran, daß die Fütterung noch ausgewogener wird, noch zielgenauer, noch besser auf Lebensarbeit [?] und Leistung abgestimmt. Und damit, mit diesen Effizienzsteig[er]ungen dann natürlich insgesamt die Schadgase wesentlich noch abzusenken.

Diese Reduzieren von um die 20% sind natürlich ein Witz im Vergleich mit den verursachten Schäden. Aber Hauptsache, es wird "am Problem gearbeitet". Daß die Lösung keine ist, interessiert am Ende nicht.

Das beste ist jedoch seine Antwort auf den Hinweis, "Experten fordern auch den Fleischkonsum zu reduzieren":
Zitat: Da gibt es viele andere Maßnahmen, die wirklich greifen würden. Verzicht auf Fleisch würde gar nichts am Klima ändern, auch am Ausstoß nichts ändern. Wir dürfen immer nicht vergessen oder müssen berücksichtigen, daß die Tiere ja, wenn Fleisch gegessen wird, erst müssen ja die Tiere, die das Fleisch produzieren, Futtermittel fressen und diese Futtermittel binden ja vorher CO2 aus der Atmosphäre, produzieren Sauerstoff und erst, wenn das über das Tier wieder verarbeitet wird, wird das CO2 wieder freigesetzt, d.h. insgesamt ist es ja ein geschlossener Kreislauf.

Die Tierausbeutungsindustrie ist für 20-50% der gesamten, weltweiten klimaschädlichen Schadstoffe verantwortlich, aber Sonnleitner weiß es: darauf zu verzichten, würde "gar nichts ändern.
Seine Begründung ist ähnlich abstrus. Wie man auch im Greenpeace-Kommentar (wobei sich diese Organisation nicht gerade mit Ruhm bekleckert) nachlesen kann, ist das mal wieder eine Sojamilchmädchenrechnung, da es praktisch keine Tiere gibt, die "nur auf der Weide" stehen, sondern sie bekommen künstlich angebaute Tiernahrung, deren Herstellung bzw. Transport (wie Soja aus Südamerika) einen hohen Schadstoffausstoß verursacht, abgesehen von der enormen Freisetzung von Schadstoffen durch Brandrodung (und damit auch die Vernichtung von Pflanzen, die solche binden könnten) für mehr Flächen für "Futtermittelanbau" oder Farmen.
Nicht zu vergessen, daß Pflanzen CO2 binden, wohingegen z.B. Rinder hauptsächlich Methan, das 20-fach schädlicher ist, ausstoßen.

Alles Leugnen (oder Undercover-Propaganda) hilft eben nichts: Es kann keine klimafreundliche Tierausbeutungsindustrie geben.

Marc Bekoff: Das unnötige Leiden der Tiere

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Marc Bekoff: Das unnötige Leiden der Tiere. Tierrechte - was jeder Einzelne tun kann, mit einem Vorwort von Jane Goodall, aus dem Amerikanischen von Janine Goss (Originaltitel: Speaking for and Respecting Voiceless Animals), 1. Aufl., Herder-Verlag, Freiburg/B. 2001

Der Autor ist Professor für Biologie an der Universität von Colorado und seine Forschungsgebieten sind u.a. "Verhalten und Kognition von Tieren sowie Tierrechte". Über dieses Thema (Verhaltensforschung) schreibt er auch die meisten Bücher, der geringere Teil bezieht sich auf eigentliche Theoriefragen der Tierbewegung.

Wer hier Tierschutz vermutet, um die Titel-Formulierung "unnötiges Leiden" legt es nahe, findet spätestens durch das Vorwort der Tierrechtsgegnerin Goodall eine Bestätigung (die übrigens nicht einmal alle Tierversuche an Affen ablehnt). Dort lesen wir etwas über "Massentierhaltung" und Vegetarismus, wobei die Empfehlung von Vegetarismus für sie wahrscheinlich bereits eine Steigerung darstellt, da sie sonst auf der "Weniger Fleisch"-Linie fährt.

Vom Autor selbst ist kurz darauf Ähnliches zu lesen: "Wenn es deshalb von Zeit zu Zeit den Anschein hat, als wolle ich jegliche Forschungsarbeit mit Tieren, einschließlich meiner eigenen, und jede andere Form der Tiernutzung in jedem Bereich unterbinden, so ist dieser Eindruck falsch." Verhaltensforschung an nichtmenschlichen Tieren ist zwar nicht grundsätzlich abzulehnen (z.B. nicht, wenn sie durch reine Beobachtung freilebender Tiere erfolgt), jedoch "Tiernutzung" nicht unterbinden zu wollen, ist kaum eine tierrechtlerische Position.
Zwar ist er der Meinung, daß wir "ihrem Leben und ihren Interessen stets Respekt schulden" bzw. "unsere moralischen Beziehungen zu anderen Tieren auf Respekt statt auf Ausbeutung gründen" sollen. Da er unter diesem Respekt Vegetarismus versteht, also das Gefangenhalten und Umbringen von Tieren, möchte ich jedoch lieber nicht von ihm "respektiert" werden.

Zwischendurch wirft er noch mit einigen argumentativen Nonos wie genetischer Übereinstimmung (das Great-Ape-Project ist natürlich toll, wenn auch speziesistisch, wie er selbst sagt, das scheint ihn aber nicht weiter zu stören) oder Randaspekten wie Tierversuchen, Artenschutz, Tiertransporten und "Pelz" um sich, gegen deren Erwähnung nichts spräche, wäre sie nur peripher und nicht als Hauptaspekte. Es auch ein paar weniger schädliche Aussagen wie über die Grundlagen des Speziesismus, aber in dieser Umgebung hilft das nicht viel. Auch kann er interessanterweise Tierrechtler und Tierschützer auseinanderhalten und nennt zumindest Francione als Beispiel, jedoch auch Regan.

Das einzig wirklich Positive ist hier die Widerlegung von Pro-Zoo-Argumenten, wobei das dennoch letztlich ein Randaspekt bleibt und er selbstverständlich "Verbesserungen" fordert, nicht die Abschaffung von "Zoos".

Die Erbse der Woche hätte für die Zwischenüberschrift "Vegetarismus: Eine gute Alternative zur Tötung von Tieren" verdient. Und auch in diesem Kapitel spricht er vom "Reduzieren" des Tierproduktkonsums. Unter den "Informationsmöglichkeiten" werden für die deutsche Übersetzung die Webseiten von Peta und Tierschutzkonsortien heruntergebetet. Das zumindest entspricht dem Charakter des Buches.

Seine "Leitsätze", wie man sich verhalten und man selbst den Tieren helfen könne, lesen sich wie erwartet: "Jemand, der diese Rechte [der nichtmenschlichen Tiere] missachtet, sollte zwingende Gründe angeben können, und jedes Tier, welcher wir schädigen oder verletzen, sollten wir um Verzeihung bitten." Beim besten Willen, dazu fällt mir nichts mehr ein.

Fazit: Daß im Titel der Begriff "Tierrechte" auftaucht, ist eigentlich nicht Bekoffs Schuld, ist es doch eine Hinzufügung durch die Übersetzerin (oder den deutschen Verlag). Er ist bei seinem implizierten Programm geblieben und hat Tierschutzmist geschrieben, den zu lesen vergeudete Zeit wäre.

Pseudo-Vegetarier für die Umwelt

Autor: martin
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Zwar nicht auf Veganer, aber auf das "Fleischessen" an sich bezieht sich auch ein aktueller Artikel in der SZ ("Nicht Fisch! Nicht Fleisch!"), der natürlich zugegeben eine Steigerung zu üblichen Zeitungsartikeln darstellt, aber dennoch einigen Unsinn enthält wie die Trennung von "Fleisch und Fisch" oder "Fleisch als grandiose Energiequelle" und Evolutionsmotor (wofür es weit mehr Gegenbelege als Bestätigungen gibt, siehe auch hier).

Letztendlich ist es jedoch nur ein weiterer Aufruf zur "Einschränkung".
Zitat: Je schneller wir handeln, desto besser. Falls das nach einem Aufruf zum Vegetarismus klingt, ist das beabsichtigt. Doch auf die Gefahr hin, dass echte Vegetarier jetzt aufschreien: Wir wären auch mit Pescetariern zufrieden. Oder Flexitariern, Wochenendvegetariern also, die hauptsächlich fleischlos leben oder immer wieder und dann manchmal eben doch nicht anders können als rückfällig zu werden. Alles ist besser, als so weiterzumachen.

Scheißt auf Tierrechte, die Ökologie ist wichtiger. Argumentation mit der Umwelt ist, ich sagte es bereits, eine Sackgasse. Die Adaption, ökologisch-korrekte Tierausbeutung, ließ nicht lange auf sich warten.
Zitat: Wiewohl in den letzten Jahren immer mehr Menschen ihren Fleischverbrauch vor allem aus Gründen der eigenen Gesundheit reduziert haben, kann die Befindlichkeit unseres Körpers nur als privates Argument für den Fleischverzicht gelten - abgesehen vielleicht von manch nicht unerheblichen Kosten für das Gesundheitssystem. Unser Körper ist zwar für den Fleischgenuss ausgelegt - aber nicht in diesen Mengen.

Eben. Neben "Umwelt" ist auch "Gesundheit" als primäres Argument für Tierrechte unbrauchbar, wenn das wenigstens die Tierrechtler (sein Wollenden) verstehen würden, wäre bereits ein Schritt gemacht.
Zitat: Um jede Verbesserung in der Viehhaltung muss gerungen werden, denn in der Massenproduktion von Fleisch und Fisch geht es um Profit, und wenn wir es nicht machen, dann macht es ein anderer.

Klingt eher nach Tierschutz, aber überraschenderweise bekommt die Autorin zum Ende noch die Kurve, erwähnt Gary Steiner als Veganer und gibt die, wenn auch ungewollte, Implikation, daß wir einen neuen Abolitionismus brauchen.
Zitat: Wir könnten auch Abolitionisten, Suffragetten, Apartheid-Gegner fragen, wie sie begannen, die Gesellschaft zu verändern.

Die (hier gemeinten) historischen Abolitionisten haben es vorgemacht, es nachzumachen (und Tierrechts-Abolitionismus zu betreiben), sollte nicht wesentlich schwieriger sein.
Erwähnenswert ist auch das hier:
Zitat: Wir könnten nach Indien schauen, wo Kühe bis heute heilig sind. Eine der großen anthropologischen Theorien erklärt das damit, dass das Land schon vor dreitausend Jahren mit Hungersnöten kämpfen musste. Nur Bauern, die ihre Kühe in solchen Zeiten nicht schlachteten, hatten später Milch und Pflugochsen. Nur sie überlebten. Die Priester kodifizierten diese Überlebensstrategie zum Tabu. Es hält bis heute.

Die Kühe sind "heilig", damit sie besser ausgebeutet werden können, aus keinem anderen Grund. Soviel zu "tierfreundlichen Hindus/Buddhisten".

Re: Töten für den Artenschutz

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Nicht zu vergessen, daß gerade Unveganismus massiv zum Artensterben ("natürlicher" Arten) beiträgt ...

Achim

Re: Boria Sax: Animals in the Third Reich

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> heranreicht: "[It] is not just a book about Nazis or animals,
> but also a revealing insight into the rest of us mortals who
> have increasingly blurred the boundary between hunmans and
> animals in a way that betrays both as sentient beings."

Hunmans oder humans? Hast Du Dich vertippt oder er oder ist das Absicht?

Zitat: Hun [coll.] [pej.] abwertende Bezeichnung für einen dt. Soldaten im 1. od. 2. Weltkrieg
hun der Hunne

http://dict.leo.org


> Anzumerken ist allerdings, daß Sax's Informationen über
> Hitlers Vegetarismus veraltet sind (da er
> kein Vegetarier war).

War er wohl. *Aufstampf*

> vergrößerte die Differenz in ihrem Sinne: die germanische
> Rasse wäre am weitesten von den Affen entfernt und die

Tja, schon damals leugneten gewisse -isten, Affen zu sein. Was scheren die auch biologische Fakten ...

> as the tiger or wolf were often demonized." Wobei der Wolf
> gerade symbolisch eine wichtige Rolle spielte, da er seit der
> germanischen Mythologie Stärke und Überlegenheit
> repräsentierte, und später als Feind der Israelis, da diese
> mit Schafen (Schafherden) assoziiert waren, galt. Ihn trotz
> dieser Widersprüchlichkeit doppelt zu nutzen, stelle jedoch
> kein Problem dar, da er längst ausgerottet war. Deshalb war
> ihn 1934 unter Artenschutz zu stellen kein Problem und
> behinderte seine ideologische Ausnutzung ("Wolfsschanz", SS
> als "Wolfsrudel") nicht.

"Wolf" benutze Hitler ja als Pseudonym (z.B. für Hotelbuchungen), daher auch "Wolfsschanze" für den "Führerbunker".

> Am deutlichsten trifft das auf das "Gesetz über Schlachtung"
> vom 21. April 1933 zu, das die Betäubung von Tieren vor der
> Schlachtung forderte. Der hiermit propagierte "Tierschutz"
> war nicht nur eben Tierschutz (und kein Tierrecht), sondern
> es war auch nicht zur "Leidverminderung" gedacht, da

Wie auch übrigens das (im wesentlichen heute noch gültige) Rechtsberatungsgesetz der Nazis die Hilfe jüdischer Anwälte (mit Berufsverbot) in Rechtsfragen unterbinden sollte, nicht, wie (heute noch behauptet) Schutz vor "Falscher Rechtberatung" bieten.

> Betäubungen in den Schlachthäusern ohnehin standardmäßig
> durchgeführt wurden (nicht, um den Tieren Leid zu ersparen,
> sondern um die Arbeit der Schlachter einfacher zu machen, da
> die Tiere sonst um sich treten würden). Ziel dieses Gesetzes
> war lediglich eine Diskriminierung der Juden durch Verbot
> deren betäubungsloser Schächtpraxis. Das gleiche gilt für die

Siehe auch Minarett-Verbot und Schächt-Verbot: Parallelen.

Achim

Boria Sax: Animals in the Third Reich

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Boria Sax: Animals in the Third Reich. Pets, Scapegoats, and the Holocaust. Foreword by Klaus P. Fischer, Continuum, New York [u.a.] 2000

Als vermeintliches "Gegenargument" wird gerne angeführt, daß das erste Tierschutzgesetz 1933 von den Nazis erlassen wurde und daher sich um das Wohlergehen von Tieren zu kümmern, unterschwellig faschistisch sei. Eigentlich hätten es Tierrechtler hier zwar leicht und könnten sich darauf beschränken, den Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrecht (die diametral entgegenstehen) zu erläutern, aber auch in diesem Fall ist eine differenzierte Antwort die bessere Wahl. Sax' Buch, daß die Rolle der Tiere im Dritten Reich näher betrachtet, biete hier wie auch in anderer Hinsicht die notwendigen, historisch gesicherten Hintergründe.

Der Autor ist Dozent für Geschichte an der State University of New York at Buffalo. Es sollte hier allerdings kein Tierrechtsbuch erwartet werden (auch wenn auf die große Ähnlichkeit, Abhängigkeit und Wechselwirkung zwischen Rassismus und Speziesismus verwiesen wird), denn sein Interesse ist eher historisch-soziologischer Natur, wie auch aus den Titeln einiger seiner anderen Werke hervorgeht ("The Frog King: On Fairy Tales, Fables and Anecdotes of Animals"; "The Serpent and the Swan: Animal Brides in Literature and Folklore"; "The Mythical Zoo: An A-Z of Animals in World Myth, Legend, and Literature").

Doch auch wenn es kein Tierrechtsbuch ist, ist im Vorwort zu lesen, daß sein Anliegen sehr nah an diese Problematik heranreicht: "[It] is not just a book about Nazis or animals, but also a revealing insight into the rest of us mortals who have increasingly blurred the boundary between humans and animals in a way that betrays both as sentient beings." Weiter betont er, daß der Holocaust nicht auf die Weise einmal war, wie er gerne dargestellt wird. Einmalig war er sicher als historisches Ereignis, aber in seiner Konzeption eröffnet sich eine klare Linie, die sich vom Umgang der Nazis mit nichtmenschlichen Tieren nachzeichnen läßt: Zur Abwertung von Menschen wurden diese auf eine Stufe mit anderen Tieren gestellt und die Domestikation war die Vorbereitung und Grundlage für die Sklavung von Menschen (dem wird ausführlich auch Pattersons Buch nachgegangen). Er nennt aber auch weitere Beispiele (deren vollständige Aufzählung sicher endlos wäre), so z.B. daß es im und nach dem ersten Weltkrieg beidseitige Zusammenhänge zwischen Giftgas und "Insektiziden" gab. Einerseits wurden "Insektizide" als Giftgas gegen Menschen verwendet (wie Zyklon B), andererseits wurden Ergebnisse der Giftgas-Forschung als "Insektizide" benutzt (wie DDT).
Sax will hier auch konkret die Doppelmoral des Umgangs der Nazis mit nichtmenschlichen Tieren nachweisen und betont die Parallele zur heutigen Zeit, da weiterhin zwischen gestreichelten "Haustieren" und ermordeten "Nutztieren" ohne jede ethische Grundlage unterschieden wird. "Nazi Germany can thus serve as a mirror for us, revealing the intricate multiplicity of standards by which we judge both animals and people."

Das erste Kapitel ("Animals and the Intellectual Origins of National Socialism") behandelt die ideologischen Ursprünge des Nationalsozialismus. Schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte waren manche Tiere, vor allem Predatoren ("Raubtiere"), Symbole der Macht und Stärke. Das kam ihnen allerdings kaum zu gute, denn sie wurden gerade deshalb in der "Jagd" (über lange Zeit ein "Privileg der Mächtigen") ermordet. Auch der starke Einfluß des Christentums, wo sie als grundsätzlich als "grausam" stigmatisiert und als Makel in der sonst so harmonischen göttlichen Schöpfung betrachtet wurden, spielte in der Ausrottung von Wolf, Luchs und Bär Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in den USA und Europa eine Rolle. Dafür waren also nicht nur die Tierausbeuter, wie Jäger und "Tierzüchter", die mit diesen Tieren eine Konkurrenz ausschalten wollten, verantwortlich, sondern es war auch ein Werk der Christen: "a moral crusade to destroy the forces of evil".
Als die Nazis an die Macht kamen, übertrugen sie ihren Sozialdarwinismus auf diese Tiere (die für sie die Herrschaft der vermeintlich Stärkeren über die vermeintlich Schwächeren repräsentierte) und sie (vorgeblich) gut zu schützen, wie durch das Verbot der Fuchsjagd, fiel einerseits nicht schwer (da viele dieser Arten bereits fast vollständig ausgerottet waren) und war andererseits kein Akt der "Tierliebe", sondern ein genuin faschistischer Gedanke. Das gleiche spiegelt sich auch in Görings Jagdgesetz wieder.
Anzumerken ist, daß Sax's Informationen über Hitlers Vegetarismus veraltet bzw. schlecht recherchiert sind (da er kein Vegetarier war).

"The Symbolism of Animals in Nazi Germany" lautet das zweite Kapitel und befaßt sich mit symbolischer Übertragung von Tieren und deren (angeblicher) Eigenschaften auf Menschen. Grundlage dafür war einmal mehr der Sozialdarwinismus. Während der Darwinismus die Verwandtschaft aller Tiere betont und damit die konstruierten Unterschiede abbaut, ging der Sozialdarwinismus in die andere Richtung und verstärkte die Hierarchie zwischen Menschen und anderen Tieren und wurde außerdem dazu benutzt, um vermeintlich biologisch minderwertigere Menschen anders als andere Menschen behandeln zu können. Die Rassentheorie griff diesen Gedanken auf und vergrößerte die Differenz in ihrem Sinne: die germanische Rasse wäre am weitesten von den Affen entfernt und die minderwertigen Rassen wären näher an den nichtmenschlichen Tieren als an den (besseren) menschlichen Rassen. Affen galten als moral- und würdelos, unfähig zu menschlicher Sprache und aufrechtem Gang, sodaß Juden abwertend mit Affen verglichen wurden, was dann mit der angeblichen Übereinstimmung von stereotypen körperlichen Merkmalen (niedrige Stirn, lange Kiefer, hohe Wangenknochen, abstehende Ohren) bewiesen werden sollte. Hierbei wird wiederum die Tatsache deutlich, daß der Speziesismus, die Diskriminierung und Abwertung von nichtmenschlichen Tieren, auch auf theoretischer Ebene der Vorläufer und das Übungsfeld für den Rassismus war.
Und auch auf dieser Stufe der "Rassentheorie" ist ihr Nebeneinander mit Theismus bemerkenswert, wie z.B. in der Vorstellung (laut Wagner und Hitler), daß die Arier göttlicher Abstammung seien.

Gewisse Widersprüche störten die Nazis selten, so hieß es einerseits, daß Juden auch Schweinen ähnlich seien (so wurden diverse Legenden verbreitet, wie sie sich in Schweine verwandelt hätten oder eine Jüdin Ferkel geboren hätte), andererseits proklamierte der spätere Nazi-Landwirtschaftsminister und Reichsbauernführer Darré das Schwein als "nordisches Tier", als typisches "Nutztier" der Deutschen im Gegensatz zu Kamelen und Eseln der nomadischen Juden. Der Vergleich von Juden und Schweinen diente natürlich auch der psychologischen Komponente: "Those who wished to brutalize and slaughter other people, however, would find it psychologically easier if they thought of their victims as swine."
Reichlich wenig "Tierfreundlichkeit" findet sich auch in dem Transport Hunderttausender Tiere aus den besetzen Ostgebieten insbesondere nach Dresden, wo sie "geschlachtet" wurden, um die deutsche Bevölkerung und die deutschen Soldaten ausreichend mit "Fleisch" zu versorgen.

Der Umgang der Nazis mit Tieren und deren Symbolik bestand nicht in deren Achtung als Tiere, sondern lediglich in einer Neuordnung nach faschistischer Hierarchie. "Animals were considered admirable according to the degree to which they accepted human domination, and those perceived as rebels such as the tiger or wolf were often demonized." Wobei der Wolf symbolisch eine wichtige Rolle spielte, da er seit der germanischen Mythologie Stärke und Überlegenheit repräsentierte, und später als Feind der Israelis, da diese mit Schafen (Schafherden) assoziiert waren, galt. Ihn trotz dieser Widersprüchlichkeit doppelt zu nutzen, stelle jedoch kein Problem dar, da er längst ausgerottet war. Deshalb fiel es leicht, ihn 1934 unter Artenschutz zu stellen und behinderte seine ideologische Ausnutzung ("Wolfsschanz", SS als "Wolfsrudel") nicht.

Sehr deutlich wird dieses Prinzip – Tiere nicht als Tiere zu achten, sondern mit Naziideologie neu einzuteilen – beim Umgang mit Hunden. Der "deutsche Hund", der angeblich vom "germansichen Urhund" abstamme und sich als im deutschen Schäferhund verkörperte, wurden den Hunden von mißliebigen Personen, die (die Hunde) bei Hausdurchsuchungen oft erschossen wurden, gegenübergestellt. "Dogs in the Third Reich, like people, were divided into two basic groups--those dogs that served the Third Reich, and enemies." Pferde und Maultiere wurden als Kriegsinstrumente genutzt und über 95% überlebten den Krieg nicht. Das angeblich so tierfreundliche Tierschutzgesetz hielt die Naziarmee auch nicht davon ab, am 04. Mai 1944, im Zuge der "Methode" der verbrannten Erde, bei Crimea 30'000 Pferde zu erschießen und in Massengräber zu werfen. "The routine resembled the mass executions of Jews or partisans."

Das dritte Kapitel ("Treatment, Theory, Research") geht näher auf konkrete Zusammenhänge in der Praxis ein.
Parallelen sind so z.B. auch in der wissenschaftlichen Forschung offensichtlich, wo aufgrund der rassistischen Ideologie vermeintlich minderwertigere Menschen als Forschungsobjekte benutzt wurden wie heute aufgrund der speziesistischen Ideologie vermeintlich minderwertigere Tiere so benutzt werden.
Sax verweist darauf, daß man diese Gesetze immer im Kontext sehen muß. Die angebliche "Hochschätzung der Natur" und deren Anthropomorphisierung (wie auch diverses "Naturschutzengagement" und Naturschutzgesetze) war lediglich eine Folge bzw. Ableitung der Blut-und-Boden-Vorstellungen, gemischt mit germanisch-mythischer Naturverbundenheit, weshalb die "deutsche Natur" höherwertig sei als die der Gegner des Naziregimes.
Am deutlichsten trifft das auf das "Gesetz über Schlachtung" vom 21. April 1933 zu, das die Betäubung von Tieren vor der Schlachtung forderte. Der hiermit propagierte "Tierschutz" war nicht nur eben Tierschutz (und kein Tierrecht), sondern es war auch nicht zur "Leidverminderung" gedacht, da Betäubungen in den Schlachthäusern ohnehin standardmäßig durchgeführt wurden (nicht, um den Tieren Leid zu ersparen, sondern um die Arbeit der Schlachter einfacher zu machen, da die Tiere sonst um sich treten würden). Ziel dieses Gesetzes war lediglich eine Diskriminierung der Juden durch Verbot deren betäubungsloser Schächtpraxis. Das gleiche gilt für die Beschränkung der Tierversuche vom August 1933, die Vivisektion verbot und mit KZ-Inhaftierung bestrafte. Dies war wiederum gegen jüdische Wissenschaftler gerichtet, wohingegen die "richtigen" Forschungsinstitute Ausnahmegenehmigungen erhielten. Um einen Schutz der Tiere ging es auch hier nicht. "By stressing the continuity between human and animal life, Nazi ideology may even have helped to encourage experiments on animals." Nachweislich wurde Giftgas zuerst in vielen Reihen von Tierversuchen getestet.
Auch das Verbot der "rohen" Behandlung von Tieren war eine Vorlage für die Klassifizierung eines Menschen als "degeneriert" und damit als beseitigungsberechtigt. Hier ging es nicht darum, daß Tiere nicht grausam behandelt werden durften, sondern darum einen Grund zu haben, jemand mit einfachen Beschuldigungen so zu klassifizieren.
Im eigentlichen Tierschutzgesetz vom November 1933 hieß es, die Tiere würden nicht um der Menschen, sondern um ihrer selbst willen geschützt und es würde kein Unterschied zwischen "Haustieren" und "Nutztieren" gemacht. Diese Formulierung wird von manchen Tierrechtsgegnern benutzt, um den Nazis tierrechtsähnliche Ideen unterzuschieben und damit die Tierrechte zu diskreditieren. Das vernachlässigt nur eine Kleinigkeit: was die Nazis gesagt haben, hat nicht unbedingt der Wahrheit entsprochen. Das beginnt bereits damit, daß dieses Gesetz (wie viele andere) reine Propaganda und Rhetorik war. Schon einen Monat später wurde die Tierversuchsregulierung wieder gelockert. Es war nur ein Gesetz für die Öffentlichkeit, was die Nazis selbst nicht beachten mußten, wenn sie es nicht wollten, so wurde Quälerei und besonders grausame Ermordung von ("Haus"-)Tieren als Mittel benutzt, um die Hitlerjugend "abzuhärten" (wie das Erwürgen von Hunden).
Sax nennt auch weitere Beispiele für den überaus "humanen" Umgang mit "Haustieren" um "deren selbst willen". Ein "Besitzer" von ungewollten neugeborenen Katzen kam vor Gericht, weil einige (nachdem er sie ertränkt zu haben dachte) noch lebten und durch ihre Geräusche aus der Mülltonne die Aufmerksamkeit einiger Leute erregten. Der Veterinär erklärte ihm dann, tierschutzgerecht (nach dem neuen Gesetz) wäre es gewesen, sie zu köpfen oder ihren Kopf an einem harten Gegenstand zu zerschlagen.
Die Gesetze über "Haustiere" dienten wiederum nicht dem Schutz der Tiere, sondern der Diskriminierung ungewollter Bevölkerungsgruppen. Sinti und Roma wurde der Besitz von Hunden und die "Igeljagd" (was nur sie betraf, nicht die Deutschen) und 1942 wurde Juden grundsätzlich der Besitz irgendwelcher "Haustiere" und das Jagen verboten. Wie extensiv die Nazielite hingegen der Jagd nachging, ist bekannt.

Im vierten Teil ("Sacrifice and Death") geht es anfangs noch einmal um das Schächten, dessen Bewertung die dagegen geführten Kampagnen. Hier kommt dem Autor leider nicht der Gedanke, daß die Frage nicht ist "Schächten oder Schlachten?" lauten sollte, sondern daß beides falsch ist, weshalb auch Sax' Verteidigung des Schächtens völlig unpassend, da irrelevant ist. Die Nazis jedenfalls hatten keinerlei tierrechtlerische Bestrebungen mit ihrem Schächtverbot, sondern propagierten tierschutztypisches "gutes Sterben". Im Propagandafilm "Der ewige Jude" heißt es: "their so-called religion prevents the Jews from eating meat butchered in the ordinary way, so they let the animals bleed to death."
Anschließend kommt er auf die frappierenden Parallelen in der Methodik der Menschenvernichtung und (damaligen wie heutigen) Tierausbeutung zu sprechen. Eines der psychologischen Prinzipien bei Schlachthäusern und KZs ist das gleiche, es besteht darin, eine Identifikation mit den Opfern zu vermeiden. Es hilft dabei, und das ist deshalb nicht nur ein ökonomischer Grund, die Opfer zu einer Masse zu machen, möglichst viele in möglichst großen Gebäuden zusammenzusperren, wodurch das Leiden jedes Einzelnen einfacher übersehen werden kann. Vor der Ermordung in den KZs ließ man die Menschen sich entkleiden und sie wurden in Gruppen zusammengedrängt (die Assoziation zu anderen Tieren ist offenkundig), sodaß sie nicht als Individuen wahrgenommen wurden und die Ermordung psychologisch einfacher war. Gegenüber der Bevölkerung wurde Geheimhaltung zu wahren versucht, beide Arten von Anlagen lagen außerhalb der Städte, waren eingemauert und eingezäunt, ohne Zugang für Öffentlichkeit oder Medien. "By blurring the boundary between animals and human beings, many Nazis pracices made the killing of people seem like the slaughtering of animals." Die Schlußfolgerung sagt es deutliche: "In many respects, the Nazis were more like the rest of us than we care to acknowledge."

Fazit: Das Tierschutzgesetz und anderer vermeintlich besonders guter Umgang mit bestimmten Tieren reiht sich lückenlos in genauso vermeintlich positive Aspekte der Nazizeit ein wie den Autobahnbau, die Winterhilfe oder das Rauchverbot. Es war eine Form der Übertragung faschistischer und nationalsozialistischer Gedanken in verschiedene Gesellschaftsbereiche mit propagandistischer Absicht. Es bestand nie die Absicht, die Tiere zu schützen, sondern die biologische Hierarchie auszuweiten und bestimmte Bevölkerungsgruppen zu diskriminieren. Das Gesetz an sich hat zu keiner Besserbehandlung der Tiere geführt (unabhängig davon, daß das unzureichend gewesen wäre, da nicht die Behandlung, sondern die "Nutzung" überhaupt das Problem ist), sondern extreme Tierquälerei in "Forschung" und "Ausbildung" nicht einmal berührt. Die temporäre Besserbehandlung von bestimmten Tieren, mancher "Haustieren" und solchen, die als Kriegsinstrumente benutzt wurden, stimmt mit der heutigen Heuchelei (daß "Haustiere" gestreichelt und Nicht-"Haustiere" gegessen werden) überein und zeigt, daß die Nazis nicht mehr "tierlieb" waren als die heutigen Speziesisten.
Das Buch weist damit dieses vermeintliche Gegenargument zurück und bestätigt und vertieft auch die Rassismus-Speziesismus-Parallelität in vielen Bereichen.

Nadel für Inuit

Autor: martin
Datum:
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Zitat: Die bestehende Quote für Eisbären, denkt er, ist zu niedrig. Wenn klar sei, dass die Quote den Bestand der Tiere nicht gefährdet, dann „haben die Tierschützer, die Greenpeace-Leute, die Brigitte Bardots dieser Welt keine Argumente mehr. Dann können wir was Großes hier aufziehen“.

(http://tierrechtsforen.de/13/2045)
Das ist der Unterschied zwischen Tierschützern, Artenschützern und sonstigen Heuchlern - ethisch argumentierende Tierrechtler interessiert solcher Unsinn wie "Abschußquoten" erst gar nicht, denn Mord bleibt Mord.

Re: Rechtfertigungsversuch: Ernährungsumstellung schadet Ökosystem

Autor: martin
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Jay schrieb:
>
> Hier mal ein Rechtfertigungsversuch der so bzw. so ähnlich
> (denke ich zumindest mal) noch nicht in den FAQs steht:
>
>
Zitat: Wenn irgendeine andere Tierart, Ratten, Wildschweine,
> selbst Eichhörnchen plötzlich "einfach so" ihre komplette
> Ernährung umstellen würde, würde ja auch jeder einsehen, daß
> das dem Ökosystem und den Zusammenhängen schadet und von
> Ungleichgewicht bis zum Artenstebern alles mögliche nach sich
> zieht. Nur beim Menschen denkt immer jeder "macht ja nix"
> *kopfschüttel*


Wird die Menschheit vegan, hat das die Folge, daß wesentlich wengier Anbaufläche benötigt und zudem etliche, durch Tierausbeutung verursachte Umweltverschmutzung wegfiele, d.h. es wäre für das Ökosystem in jeder Hinsicht ein Vorteil.
V.a. würden sich nicht einmal die Anbaupflanzen wesentlich ändern, da das, was jetzt als Tiernahrung verschwendet wird (hauptsächlich Soja, Mais, Getreide), auch menschliche Grundnahrungsmitteln sind.
Wo solle das Artensterben dabei überhaupt herkommen? (Abgesehen davon, daß Artenschutz ethisch irrelevant ist.)

> Sollte dies vielleicht in die veganismus.de FAQ aufgenommen
> werden?

Da diese geneigte Person von Eichhörnchen und Wildschweinen auf Menschen überleitet und die Grundaspekte des Themas völlig ausläßt, fällt es eher hierunter.

> Mit dem Verfasser des oben zitierten Ausspruches habe ich
> mich übrigens schon länger in den Haaren, weil sie (er?)
> ständig behauptet, Veganismus würde mehr Ressourcen
> verbrauchen als eine omnivore Ernährung. Siehe zum Beispiel
> unter:

Mal sehen: etliche Studien von duzenden Wissenschaftlern, die in hunderten Zeitungsartikeln thematisiert wurden, sagen genau das Gegenteil (abgesehen davon, daß man mit biologischem Grundwissen udn gesundem Menschenverstand bereits zu den gleichen Ergebnissen kommt), aber er weiß es besser?
Als Antwort kann man sich solche Aussagen erklären/belegen lassen, dann zeigt sich, wo der Fehler liegt.

>
Zitat: Und was die Kenntnis von Veganern beim Thema
> Futterverwertung und Verdaulichkeit angeht - das ergibt sich
> aus der Sache an sich? Wer WEISS, daß er mit veganer
> Ernährung erheblich mehr Nährstoffe verschwendet als jedes
> Schwein, der kann solche Kindergartenrechnungen, wie sie in
> Vegan-Foren üblich sind (ich meine die, die jeweils nur bis
> zum Menschen gerechnet werden) nicht aufstellen, geht gar
> nicht.


Auch wenn die Verwertung von Pflanzen ineffektiver ist, als von Tierprodukten, ist das solange eine Sojamilchmädchenrechnung, solange man die Effektivität der Produktion ignoriert. Denn ein Verwertungsunterschied von angenommen 60% zu 80% ist recht unerheblich, da die Differenz in der Produktion bei 100% zu 10% liegt.

ihre Antwort dazu

Autor: martin
Datum:
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Die Tierschutzorganisation "Albert Schweizer Stiftung", die das Ausbeutung von Hühnern als Erfolg bezeichnet (solange es in "Boden"- oder "Freilandhaltung" geschieht) und deren "Helfen Sie den Tieren"-Aufruf aus fünf(!) verschiedenen Arten zu spenden besteht, hat aus Künasts Büro dazu nach Anfrage eine Stellungnahme erhalten, die sich ausschließlich auf den Fischmord bezieht (der Rest scheint weniger wichtig).

Zitat: Sehr geehrter Herr Klosterhalfen,

erlauben Sie mir zunächst ein paar Worte zur Einordnung der von Ihnen kritisierten Angelszene: Frau Künast war für die Sendung „Abgeordnet“ des SWR einen Tag lang auf dem konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Schlögl in Peiting zu Gast. Das Konzept der Sendung sah vor, dass Frau Künast die Landwirte einen Tag lang begleitet und bei verschiedenen Tätigkeiten mithilft. Neben Stallausmisten, Kühe füttern und melken sowie Zäune reparieren gehörte dazu auch der Fang einiger Forellen und Saiblinge aus dem privaten Fischteich der Schlögls für das Abendessen. Beim Angeln mit dabei waren der Landwirt und sein Sohn.

Sich beim Angeln filmen zu lassen, ist u.U. für eine grüne Politikerin überraschend. Frau Künast hat dies im beschriebenen Rahmen des vom SWR gestalteten Ablaufes getan.

Das Fischfilet oder das Steak, das auf unseren Teller landet, stammt von einem Lebewesen. Natürlich ist es nicht normal, persönlich ein Tier zu töten. Aber weil die meisten Menschen heute beim Einkauf eines eingeschweißten Steaks oder eines Rollmops im Glas gar keine Verbindung mehr zu dem Lebewesen herstellen, ignorieren sie auch, dass Tiere millionenfach für die Nahrungsmittelproduktion getötet werden. Tierquälerische Massentierhaltung und Überfischung der Meere sind unserer Meinung nach leider auch deswegen so weit verbreitet, weil viele Menschen verdrängen, woher Fisch und Fleisch auf ihrem Teller stammen.

Bündnis 90/Die Grünen wollen, dass sich Fleisch und Fisch essende Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst sind, dass sie durch ihre Kaufentscheidung beeinflussen können, wie die Tiere vorher gelebt haben. Uns geht es darum, dass die Tiere, die wir essen, so gehalten werden, dass sie artgerecht leben, nicht leiden und fachgerecht getötet werden. Zu letzterem gehört, beim Angeln, den Fisch zunächst mit einem oder mehreren Schlägen auf den Kopf oberhalb der Augen zu betäuben. Dies hat Frau Künast fachgerecht getan. Sie haben Recht, dass die Szene, in der das Kind auf den Fisch schlägt, diesem Grundsatz nicht gerecht wird. Der Vater hat deshalb auch eingegriffen.

Bündnis 90/Die Grünen haben sich in der deutschen Parteienlandschaft und in allen Parlamenten immer am entschiedensten für die Belange des Tierschutzes eingesetzt. Wir haben gemeinsam mit den Tierschutzverbänden dafür gesorgt, dass der Tierschutz als Staatsziel in der Verfassung verankert wurde. Als Verbraucherschutzministerin hat Frau Künast ein Verbot der Käfighaltung von Legehennen durchgesetzt – das die schwarz-rote Regierung leider wieder aufgehoben hat.
Aus unserer Sicht ist es besonders wichtig, dass die Massentierhaltung und das millionenfache tägliche Schlachten im Akkord aufhören. Auch deshalb haben wir in dieser Legislaturperiode einen Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz vorgelegt, der im Mai von der tierschutzpolitischen Sprecherin Undine Kurth mit einem Vorwort von Renate Künast vorgelegt wurde. Es handelt sich hierbei nach Expertenmeinung um einen Meilenstein in der Tierschutzgesetzgebung.

Auch in der nächsten Wahlperiode werden Bündnis 90/Die Grünen dem Tier- und Artenschutz hohe Priorität in der politischen Arbeit einräumen, z.B. durch die Einbringung des genannten Entwurfs für ein Tierschutzgesetz.

Wir hoffen dabei auf Ihre Unterstützung und kritische Begleitung.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Rade
Büroleiter der Fraktionsvorsitzenden Renate Künast


Fassen wir zusammen:
- es ist normal, Auftragsmorde zu begehen ("Natürlich ist es nicht normal, persönlich ein Tier zu töten.")
- Gefangenschaft und Folter ist "artgerecht" und "ohne Leiden" möglich ("Uns geht es darum, dass die Tiere, die wir essen, so gehalten werden, dass sie artgerecht leben, nicht leiden und fachgerecht getötet werden.")
- tierrechtsverletzender, kontraproduktiver Reformismus ist ein Erfolg ("dass der Tierschutz als Staatsziel in der Verfassung verankert wurde"; "Verbot der Käfighaltung von Legehennen"; "einen Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz vorgelegt")
- Versklavung in kleineren Gruppen und gemächliche Ermordung sind in Ordnung ("dass die Massentierhaltung und das millionenfache tägliche Schlachten im Akkord aufhören")

Übrigens hält sich Frau Künast nicht nur an das bestehende Tierschutzgesetz, sondern auch an den ach so tollen neuen Entwurf:

Zitat: §8
(1) Ein Wirbeltier darf nur getötet werden, wenn es zuvor ohne Schmerzen und Leiden vollständig betäubt, d. h. in einen bis zum Tod anhaltenden Zustand der Empfindungsund Wahrnehmungslosigkeit versetzt worden ist.

"Das geplünderte Meer"

Autor: martin
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Forum: Videodokumentation
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http://abenteuerwissen.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,7600348,00.html


Zitat: Kabeljau: Tierquälerei für den Artenschutz

Der Fischreichtum unserer Meere gehört der Vergangenheit an. Drei Viertel der weltweiten Fischbestände sind durch grenzenlose Überfischung verschwunden. Diese wichtige Nahrungsquelle ist derart dezimiert worden, dass viele Fischarten so gut wie ausgerottet sind. Forscher und Züchter arbeiten deshalb an Alternativen zum Wildfang wie z.B. Zuchtfarmen für Kabeljau. In Freiheit legen die Raubfische große Strecken im Meer zurück, nun leben sie bis zur Schlachtreife in kleinen schwimmenden Zuchtbassins.

Internationale Studien zur Artenvielfalt in den Ozeanen warnen, dass es bei der bisherigen Entwicklung in etwa 50 Jahren keine wirtschaftliche Hochsee-Fischerei mehr geben wird. Vor Jahren machten Aquakulturen für Fische Lachs zur billigen Massenware. Doch kann Zuchtfisch die überfischten Meere retten? Und was tun wir den Fischen damit an? Nach wie vor wissen die Forscher wenig über ihr natürliches Verhalten.

Gefährdete Wildbestände

Der Kabeljau, ein Speisefisch aus der Familie der Dorsche, gehört zu den am weitesten verbreiteten Fischarten der Welt. Sein Lebensraum sind die Schelfgebiete des Nordatlantiks von Spitzbergen bis zur Biskaya. Der Hochseefisch ist ein cleverer Raubfisch, der alles frisst, was er erbeuten kann: Krebse, Weichtiere, Würmer oder kleinere Fische. In den 60er Jahren gingen den Fischern noch bis zu drei Millionen Tonnen Kabeljau ins Netz. Heute sind die Fischbestände um 90 Prozent eingebrochen. Aus vielen Regionen ist der Kabeljau schon völlig verschwunden.

Um das Aussterben zu verhindern, kamen Norweger schon früh auf eine Idee: gezielte Zucht sollte die Bestände aufstocken. Mit immensem Forschungsaufwand entwickelten sie in den Fjorden die Grundlagen der industriellen Fischzucht. Steinar Eliassen ist einer der großen kommerziellen Fischfarmer, er züchtet seit 20 Jahren Kabeljaue. Im Gegensatz zur Lachszucht ist die Kabeljauzucht extrem schwierig. Deren Vermehrung und Aufzucht ist besonders schwierig. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Rückschläge.

Gezüchteter Kabeljau sucht aktiv die Netze der schwimmenden Gehege nach Schwachstellen ab, um auszubrechen. Auf diese Weise entkommen Tausende. Das Problem haben die Fischzüchter mit doppelten Netzen gelöst. Steinar Eliassen hat beobachtet, dass Zuchtfisch, der in Fischfarmen aufwächst, immer wieder versucht zu fliehen. Wild gefangener Kabeljau jedoch, der in den Gehegen angefüttert wird, bis er das gewünschte Schlachtgewicht erreicht hat, versucht nicht zu entkommen und akzeptiert sein Futterparadies.

Aufzucht der Brut

Der Kabeljau gehört zu den am stärksten bedrohten Arten. Auf den ersten Blick scheinen die Zuchtfarmen einen Ausweg aus der Misere zu bieten. Aber die Aufzucht und die Ernährung der Larven ist extrem schwierig und kostenintensiv. Die kleinen vier bis fünf Millimeter großen Kabeljaularven sind beim Schlupf nur wenig entwickelt und müssen mit Plankton ernährt werden. Der Forschungsleiter Atle Mortensen muss dazu eine natürliche Nahrungskette künstlich im Labor herstellen.

Zuerst werden die Larven mit Mikroorganismen gefüttert. Das Lebendfutter wird industriell hergestellt, weil es in hoher Konzentration benötigt wird. In großen Frischwassertanks wachsen winzige Algen und tierische Einzeller heran. Bei tropischen Wassertemperaturen, idealer Beleuchtung und Zugabe von Nährstoffen vermehren sich die Kleinstlebewesen bestens.

Lebendfutter regt den Jagdinstinkt an

Die frisch geschlüpfte Kabeljaularven brauchen viel Energie zum Wachsen. Hauptlieferant sind so genannte Rädertierchen. Die tierischen Einzeller enthalten alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine. Das ideale Kraftfutter für eine erfolgreiche Kabeljauproduktion. Anschließend wird eine zweite Art Plankton gezüchtet: Salzkrebse.

Ihre Herstellung ist selbst in Massen kein Problem. Schon nach einem Tag im warmen Wasser schlüpfen die fertigen Salzkrebse. Sie sind mit bloßem Auge zu erkennen. Die kleinen zuckende Krebse regen den Jagdinstinkt der Kabeljaularven an. Ohne genügend Lebendfutter im Wasser würden die Larven verhungern oder ihre Artgenossen auffressen.

Wie viel Platz braucht ein Fisch?

Rund um die Uhr kümmern sich computergesteuerte Roboter um die korrekte Fütterung der empfindlichen Tiere. Besonders kritisch ist schließlich die Gewöhnung an billigeres Trockenfutter, denn bis zum Alter von vier Wochen müssen sich die Kleinen an billige Industrienahrung gewöhnen. Die Ausbeute an Jungfischen ist gering: In der Regel sterben vier von fünf. Die Überlebenden ziehen mit sechs Monaten ins Außengehege um. Wie viele Tiere pro Käfig, das ist bei Farmfisch gesetzlich geregelt. Doch wie viel Platz der Kabeljau wirklich will, bleibt reine Spekulation.

Atle Mortensen, Fischzüchter: "Wir können den Kabeljau ja nicht fragen. Und wieder einmal gehen die Menschen davon aus, dass sich Fische menschlich verhalten, denn wir mögen es nicht, wenn es zu eng ist. Aber viele Fischarten leben in Schwärmen zusammen, gemeinsam mit tausenden von Fischen. Manchmal ist es sogar so, dass der Fisch aggressiver wird, wenn die Besatzdichte zu gering ist. Er versucht dann, seine Nachbarn zu bekämpfen."

Knallhartes Auswahlverfahren

Nur Tiere, die schnell wachsen, werden vermehrt. Zu diesem Zweck haben die Züchter den Jungtieren winzige Computerchips implantiert, die jeden einzelnen Fisch eindeutig identifizieren. Mit jeder Generation nimmt das Wachstum der Nachkommen um rund 15 Prozent zu. Die Arbeit am "Superfisch" beginnt jedes Jahr Ende März, der Laichsaison des Kabeljaus. Bei der Vermehrung wird rein gar nichts mehr der Natur überlassen: Ein Computer errechnet die besten Verpaarungen, der Mensch sorgt für die Gewinnung von Rogen und Sperma, sowie deren Befruchtung im Becher.

Ein Weg aus der Fischereikrise sind diese Aquakulturen nicht. Sie füllen höchstens die Lücken zwischen überfischten Meeren und dem Hunger der Weltbevölkerung. Langfristig müssten die Fangquoten der Weltmeere deutlich gedrosselt werden, damit sich die Fischbestände erholen können. Nur drastische Maßnahmen wie Verbot destruktiver Fangmethoden, die Errichtung von Meeresschutzzonen und eine ökologisch verträgliche Fischerei kann bleibende Schäden des artenreichen Lebensraumes Meer verhindern. artenreichen Lebensraumes Meer verhindern.

Insgesamt begreift man auch hier die Unfähigkeit und/oder Dummheit nicht, mit allen Mitteln sicherstellen zu wollen, auch weiterhin tote Tiere essen zu können, obwohl Veganismus soviel einfacher ist. (Vom ethischen Aspekt ganz abgesehen.) Auch bezeichnend: um Kabeljau zu ernähren, muß auch dessen Nahrung (Kleintiere) gezüchtet werden, und zudem sterben vier von fünf Jungfischen - damit verursacht das Fressen von Kabeljau-Leichen ein Vielfaches an Toten. (Analog zu den männlichen Küken beim Eierfressen etc.)

Zwei Zitate aus dem Video:

Zitat: Aus irgendeinem Grund macht der [gefangene] Kabeljau die Netze kaputt.
Ja, es ist immer wieder überraschend, daß sich manche Tiere gegen die Gefangenschaft wehren, obwohl sie ja so "artgerecht" ist.

Zitat: In Wirklichkeit verbraucht die Fischproduktion von allen Proteinproduktionen der Welt am wenigsten Fischmehl. Hier wird nur ein Viertel von dem verbraucht, was in der Hühner- oder Schweineproduktion verfüttert wird. Klar, wenn wir das Fischmehl direkt zur Ernährung von Menschen verwenden würden, bräuchten wir hier auch keine Fischfarmen. Aber solange wir Tierzucht betreiben, ist Aquakultur die effektivste Art, Fischmehl einzusetzen.
Auch hier wird ganz nebenbei unterschlagen, daß es das wirklich Effektivste ist, weder tote Tiere in irgendeiner Form (ob "Fischmehl" oder Fischleichen), sondern gleich nur die Pflanzen zu essen.

Re: Jäger hat einen Wolf erschossen!

Autor: martin
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Interessant, für die Ermordung eines Tieres (Wolf) wird er mit 50'000 € Geldbuße und bis zu fünf Jahren Haft bestraft, für die Ermordung Hunderter anderer Tiere bekommt er Geld. Schönes Beispiel für die meilenweite Diskrepanz zwischen Tierrechten und Artenschutz.
Nichts für ungut, Anita, aber warum hast du dich wegen dieses einen Tieres aufgeregt, wegen der wahrscheinlich über Tausend, die dieser "Jäger" umgebracht hat, aber nicht?

Wald hin, Wald her

Autor: martin
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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> ... es macht schon sinn, anbauflächen in "erhaltenswerter"
> und "weniger erhaltenswert" einzuteilen. schließlich macht es
> einen riesigen unterschied, ob ich ein über jahrtausende
> gewachsenes ökosystem, das selbst schon selten ist und auch
> noch selten gewordene arten beherbergt, und selbst durch die

"Artenschutz" ist irrelevant, siehe anderer Beitrag.

> bestgemeinte renaturierung nie wieder hergestellt werden
> kann, zerstöre, oder eben bereits kultivierte flächen nutze

Das sagte ich bereits zweimal: es geht (in beiden Fällen) um die bereits vorhandenen Anbauflächen im Vergleich. Daß es grundsätzlich schlecht ist, neue Flächen zu zerstören (egal wo), sollte klar sein.

> (die natürlich auch einmal bewaldet waren, was aber
> irrelevant is, wenn der wald erstmal verschwunden ist). daher

Deiner Aussage zufolge, können also alle tropischen Wälder gerodet werden, weil es "irrelevant is", daß diese Gebiete "einmal bewaldet waren", "wenn der wald erstmal verschwunden ist"? Interessant.

> gilt es, weitere abholzung zu vermeiden durch die oben
> genannte einteilung.

Natürlich (wie ich sagte..) gilt es Abholzung zu vermeiden, aber eben durch die best- und schnellstmögliche Veganisierung der Gesellschaft, ohne sich bei Randaspekten, die sich in Zukunft (höchstwahrscheinlich) selbst lösen werden, aufzuhalten.

Speziesisten töten Orang-Utans

Autor: martin
Datum:
Forum: Produktanfrageforum
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> Keineswegs. Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob für
> immer neue Palmölplantagen immer weiter Urwald vernichtet
> wird oder ob sich der Ölpalmenanbau wenigstens auf die
> vorhandenen Anbauflächen beschränken bzw. "nur" auf ohnehin
> schon durch andere Nutzungen degradierte Waldflächen
> ausgedehnt würde.

Ja sicher, das habe ich auch nie bestritten.
Mit "unterschiedlichen Anbauflächen" meinte ich regional unterschiedliche, vorhandene Anbauflächen (oder wieso nimmst du an, daß ich keinen Unterschied bestehendem und gerodeten Wald machen würde?).

> Seltsam, dass ein Verganer (du bist doch einer, oder nicht?)
> Jagd und Tierversuche als Randaspekte bezeichnet.

Scheinbar weißt du nicht, was unter "Randaspekt" zu verstehen ist, evt. solltest du das nachholen.

> Abgesehen
> davon, selbst wenn du die Ausrottung der Orang-Utans in
> freier Wildbahn und die Ausrottung unzähliger weiterer
> Spezies für einen Randaspekt (von was genau eigentlich?)
> hältst, die Zerstörung riesiger Regenwaldgebiete ist global
> alles andere als ein Randaspekt. Indonesien z.B. ist nach den
> USA und China das Land mit den größten CO2-Emissionen - nicht
> in erster Linie durch Industrie oder Verkehr, sondern durch
> pure Waldvernichtung.

Selbstverständlich ist es das.
Desweiteren solltest du dich über den fundamentalen Unterschied zwischen Tierrechten und Artenschutz informieren.

> Als "Speziesist" stehen mir 1500 Orang-Utans nunmal näher als
> Hühner 500 Millionen Hühner.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
(Schuldprojektion ist bekanntlich ein beliebter Bereich der Speziesisiten.)

> Selbst wenn ich wüsste, welche "Randaspekte" sich mit einer
> veganen Gesellschaft erledigen würden, es wird einfach nie
> eine vegane Gesellschaft geben...

Immer diese fundierten Zukunftsprognosen... welche Zauberpillen muß man nehmen, um Hellseher zu werden?

Berlin-pseudovegan und UL

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Den Link habe ich deaktiviert, solche kontraproduktive Seiten müssen nun wirklich nicht verlinkt werden.

In deren aktuellem NL wird beispielsweise nicht nur Hildmanns Kochkurs beworben, sondern auch ein Artikel (über einen protheistischen, UL-kritischen Artikel in einem Tierschutzmagazin, "Die Tierbefreiung") von Barbara Hohensee (auf der Berlinvegan-Website), in dem sie UL-Apologetik betreibt:
Zitat: Seit einigen Jahren gibt es in der so genannten Tierrechtsszene eine Auseinandersetzung um die Glaubensgemeinschaft „Universelles Leben“ (künftig UL). Die Frage taucht bizarrer Weise deswegen auf, weil das UL – im Gegensatz zu den herkömmlichen christlichen Organisationen – ausgesprochen tierfreundliche Positionen vertritt und in die Tat umsetzt [grotesk angesiuchts der von Maqi aufgedeckten fakten, etwa der tatsache, daß Christusbetriebe mit Tierprodukten dealen, AS]. Einige atheistische und hierarchiekritische Tierrechtler lehnen das UL bis hin zur aktiven Bekämpfung ab. Unabhängig davon, dass ich die Prioritäten dieser Kämpfer gegen das UL nicht nachvollziehen kann, ist ihr Ausgangspunkt logisch - wenn[sic!] Religion grundsätzlich falsch ist, gilt das natürlich auch für das UL. [...]
L. gibt sich allgemein durchaus kirchenkritisch, äußert aber die Sorge, dass die Kirchen durch „Sekten“ gleich mit in Verruf geraten könnten. Diese Sorge wirkt vorgeschoben, da das Universelle Leben in starkem Maße Kirchenkritik betreibt und keinerlei Interesse daran hat, mit einer der anerkannten Glaubensgemeinschaften verwechselt zu werden. Die Gefahr einer Verwechslung besteht auch wegen der konsequenten Tierfeindlichkeit der christlichen Kirchen nicht, von der sich das UL deutlich abhebt. [...]
Dass das UL die Verbrechen der Kirchen klar aufzeigt, mag für Kirchenchristen unangenehm sein und die harschen Reaktionen erklären. L., die als „linke Christin“ einen „erwachsenen, verantwortlichen Glauben und dementsprechendes Handeln“ entwickeln will, sollte sich allerdings fragen, warum sie hier völlig undifferenziert in den Chor der evangelischen Sektenbeauftragten einstimmt, [...]
Und was macht sie? „Wachsame Analysen und klare Abgrenzungen“, die L. gegenüber dem UL fordert, sucht man in ihrem Beitrag vergebens. Warum sollte sie auch argumentieren, wenn das UL eine Sekte, böse, vielleicht sogar das Werk des Teufels ist. Ich halte das nicht für zutreffend und teile die Auffassung, die Prof. Karnowsky in seinem Aufsatz dargelegt hat. [...]
Das Thema der Bibel ist das Verhältnis zwischen Gott und Menschen, und zwar in Hinsicht auf das ewige Leben. Daraus ergibt sich zweierlei. Erstens geht es nicht um Tiere, sondern um Menschen. [...]
Auch hier so ganz anders als die tradierten Gläubigen die Christen des UL. Sie engagieren sich tatkräftig im Jammertal. Sie müssen nicht fragen: „Wie? Nur Nächstenmoral soll ich üben? Nur meinesgleichen soll ich lieben? Nicht die Sonne? Nicht die Tiere? Nicht Blumen und Kräuter? Nicht Bewohner unbekannter Welten und bessere Gestirne? Es scheint mir, dass bei euch im Abendlande nur der Mensch aus dem Leben heraus – und der Natur gegenübergetreten ist. Denn immer handelt es sich um eure Not, eure Sehnsucht, eure Erlösung.“ [...]
Demgegenüber weist das UL eine Prophetin vor und durchbricht damit in religiösen Fragen das durchwegs unter männlicher Herrschaft und männlichem Prophetentum geprägte patriarchalische Bild der Kirchenchristen. [...]
Den Abstand vom trinitarischen Kirchengott haben auch die Christen des Universellen Lebens auf ihre Weise vollzogen und aus dem daraus entstehenden einzig allliebenden Gottesbild ihr Lehrgebäude gezogen. Sie sind damit einer tier- wie menschenfreundlichen Ethik weitaus näher gekommen als die etablierten Kirchen.
[...] oder man versieht die göttliche Botschaft mit einer klaren Zielsetzung, wie sie das UL unter Einbeziehung gnostischer Elemente praktiziert. [...]
Der Gott der frühen Christen ist ein Gott der reinen Liebe und kein Strafgewaltiger. Der Mensch setzt im Rahmen der gnostischen Lehre vom Seelenaufstieg zu Gott selbst die Ursache und Wirkung der Wiedergeburt (Reinkarnation), wenn er die Liebe Gottes zu seiner Schöpfung missachtet, kann aber auch freiwillig reinkarnieren, um leidenden Geschöpfen zu Hilfe zu kommen. Er ist damit aufgerufen, im Diesseits tatkräftig gegen alles Leiden anzugehen. In dieser Anforderung möchten manche eine Überforderung des Menschen und/oder eine Diskriminierung von Gewalt Betroffener sehen. Die Lehre des UL stellt sicher keine einfachen Anforderungen an den einzelnen Menschen, doch sollte sie zumindest mit den etablierten Lehren verglichen werden, die wegen der Androhung diesseitiger bis jenseitiger Strafen bis hin zur ewigen Verdammnis immens Furcht einflößend sind, zumal der Gläubige dadurch in eine Ungewissheit gestellt wird, die er nicht selbst beseitigen kann. Er ist ganz der Gnade seines mit Strafgewalt ausgestatteten Gottes ausgeliefert.[...]
Die dem Menschen und den Tieren zugewiesene Ernährung in Gen 1, 29 unterstreicht die Sonderstellung des Menschen auch durch die von Gott unterschiedlich bestimmte vegane Ernährung. Sie soll das Trennende zwischen Mensch und Tier hervorheben, wie dies auch aus Gen. 2 hervorgeht. Denn dort wird die Sonderstellung des androgynen Adam-Menschen dadurch bestätigt, dass Gott dem Adam-Menschen Baumfrüchte zuweist, während die Ernährung der nach dem Adam-Menschen geschaffenen Tiere keinerlei Erwähnung findet [doch, AS].
Zur Beantwortung der Frage, was christliche Ethik im Ursprung gemeint hat, hätte sich ein Blick auf die Lebensweise der frühen Christen angeboten. „Die frühen Christen lehnten den Militärdienst wie den Krieg ab. Selbst die Jäger mussten entweder das Jagen aufgeben oder konnten keine Christen werden. Das Tötungsverbot galt allgemein bis zum 4. Jahrhundert, da die frühe (noch nicht mächtige) Kirche Liebe und Töten für unvereinbar hielt.“ (22., S.504)
Liegt auch darin der Grund, warum die jagdfreudigen Sektenbeauftragten der evangelischen Kirche sich gegen das UL besonders hervortun? Denn dessen Gläubige halten an der Bergpredigt (NT) und am Dekalog (10 Gebote, AT) fest. Sie lehnen Gewalt ab, weil sie wie die frühen Christen Liebe und Töten für unvereinbar halten, und deshalb schließen sie in das Tötungsverbot ganz konsequent die nichtmenschlichen Tiere mit ein. Denn wer den Vatergott als reine Liebe sieht, der tötet, quält und verfolgt keine Mitgeschöpfe, und er beteiligt sich auch nicht daran. Damit unterscheidet sich das Gottesbild dieser Christen ganz maßgeblich vom kirchenchristlichen Gottesbild.

Fazit

Die Bibel liefert für Tierschutz, Artenschutz, Umweltschutz und andere für den Menschen nützliche Dinge auslegungsfähige Grundlagen. Sogar eine Aufforderung zum Veganismus lässt sich ihr ableiten. Tierrechte kann man mit der Bibel jedoch bei intellektuell redlichem Vorgehen nicht begründen.

Das Dilemma, in dem sich L. und andere „gute“ Christen befinden, liegt darin, dass sie inzwischen ein höheres ethisches Niveau erreicht haben als ihr biblischer Gott. Bei L. führt das zu Positionen, die aus der Sicht ihrer christlichen Kirche ketzerisch sind. Natürlich kann man auch (oder gerade) mit Ketzern konstruktive Gespräche führen. Wer aber in der eigenen Kirche absolute Minderheitspositionen vertritt, sollte von nicht begründeten Verurteilungen anderer ethisch bemühter Außenseiter absehen, deren Glauben dem eigenen möglicherweise mehr ähnelt als der des durchschnittlichen Kirchenchristen.

© Barbara Hohensee, Januar 2008
berlin-vegan.de/tierrechte/artikeldetail/archive/2008/april/artikel/christentum-und-tierbefreiung/ [meine Hervorhebungen]

Ob die hier zitierten Textstellen rein zufällig klingen wie ein UL-Pamphlet? Die Quellen ihrer (hier großteils nicht wiedergegebenen) "Kirchenkritik", so zutreffend sie überwiegend ist, sind an der Wortwahl ebenfalls unschwer auszumachen. Und Hohensee ist nicht die einzige UL-Befürworterin im Umfeld von Berlin-vegan.

Desweiteren ist das "vegan" in "berlin-vegan" ein Hohn:
Zitat: Jetzt bist Du dran:

Du lebst vegetarisch oder sogar schon vegan? Und hast Lust dich in deiner Freizeit für Tiere zu engagieren? Super!

In unserer Gruppe macht jeder das was er am besten kann und was ihm am meisten Spaß bereitet. Jeder investiert soviel oder sowenig Zeit wie er kann und will. Auch ganz neue Ideen können kreativ umgesetzt werden. Es gibt viele Verschiedene Bereiche z.B. :

Bei den Demonstrationen:
bei den Schüchternen ist das Transparent halten sehr beliebt - dabei kannst du auch mal sehen wie es so abläuft, was für Fragen die Passanten stellen und welche Antworten wir z.B. darauf geben
die etwas mutigeren verteilen Flyer und führen Gespräche mit den Passanten
die ganz mutigen tragen Texte vor

berlin-vegan.de/ueber-uns/

Auch die Links sind, wie üblich, entlarvend (darunter mindestens ein Link zu einer U[mfe]L[d]-Seite).

Soweit aktuelle Beispiele, weshalb diese Gruppierung eindeutig abzulehnen ist.

Achim

Re: Grauzonen

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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> Unter „ausschließlich ethisch begründete Argumentation“ fällt aber meiner
> Meinung nach auch das Aufzeigen von Umweltschäden.

Nein, "Umweltschutz" etc. ist (wie z.B. auch Artenschutz) idR egoistisch motiviert (eigene Gesundheit, Erhaltung nutzbarer Ressourcen etc.) und somit alles andere als ausschließlich ethisch begründet.

Achim

Ich bin kein Tierfreund

Autor: Schlunz
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Freundschaft ist ein schweres Wort.
Freundschaft will geprüft sein.
Sie entsteht meist über viele Jahre, in denen sie von beiden Seiten durch Einsatz und Hingabe bestätigt wird, bis sie ihre Wertigkeit erhält.
Freundschaft beinhaltet Vertrauen und Offenheit.
Bis dahin reden wir von "Kumpels", von "Bekannten" oder "potenziellen Freunden".
Tun wir das nicht und bezeichnen jemanden als Freund, den wir gerade erst kennen gelernt haben, so nehmen wir diesem Individuum sein Mitspracherecht.
Vielleicht weiß dieser Jemand gar nicht, wie er uns einschätzen soll, ob man uns vertrauen kann und ob das Wort "Freundschaft" nicht nur eine leicht dahingesagte Floskel ist.
Vielleicht passt diesem Jemand unsere Einstellung nicht, ethisch, sozial, politisch, theistisch...
Deshalb sollte Freundschaft immer beiderseitig besiegelt werden.

Wir definieren Freundschaft über Loyalität, Einsatz, Verständnis und Hingabe, nicht über Smalltalk und Oberflächlichkeiten.
Insofern bringt mein Hund bis auf das tiefere Verständnis doch viele Eigenschaften mit, die eine Freundschaft bestätigen.
Auch, wenn ihm jegliche Definition egal ist, sage ich mal: "Wir sind Freunde".
Und nun? Nun stehe ich unter der Verantwortung, ihn nie zu verarschen, immer für ihn da zu sein, ihn nicht im Stich zu lassen...
Diese Verantwortung sieht er für sich selber nicht. Für ihn gibt es nur das hier und jetzt und keine Definition der Freundschaft, die sich über Verantwortung und Schuld definiert.
"Freundschaft" ist hier insofern ein wackeliger Begriff.
Der Eine weiß eventuell nicht, ob er sie immer aufrechterhalten kann, der Andere weiß nicht mal, was das ist.

Dennoch fühle ich Freundschaft für meinen Hund und genauso tue ich es mit Menschen.
Warum empfinde und teile ich dieses Gefühl?
Weil ich diese Individuen kenne und sie mich kennen.
Ich habe ihre Eigenschaften kennen gelernt und ich habe Positives mit ihnen Erlebt, das eine freundschaftliche Definition rechtfertigt.
Wie sieht es mit anderen Menschen aus?
Bin ich ein Freund von George W. Bush? Von Schäuble, Merkel, Steinmeier und Koch?
Wollen die meine Freunde sein?
Hmm... Waren nur ganz wenige Beispiele... Man kann zwischen Diktatoren und Massenmördern seiner Phantasie freien Lauf lassen oder sich einfach klar machen, wieviele Leute man nicht leiden kann.
Die Welt ist groß.

Bin ich ein Menschenfreund?
Bist Du ein Menschenfreund?

Und was ist mit dem Hund der Nachbarn, der die ganze Familie im Griff hat und jeden Menschen im Haus anknurrt?
Ich gestehe mir zu, dass es auch nichtmenschliche Tiere gibt, die ich nicht leiden kann.
Da stimmt einfach die "Chemie" auf beiden Seiten nicht und das sollte man genauso akzeptieren, wie man es zwischenmenschlich tut.
Das spüren Mensch, Hund, Katze, Maus sehr schnell und sie gehen sich aus dem Weg.

Und was ist mit dem Käfer, den ich aus Versehen platt trete?
Will der mein Freund sein?
Und was ist mit den Milliarden "Nutztieren", die sich für meine Spezies die Beine in den Bauch stehen, bis sie deputiert und hingerichtet werden?
Wollen die alle meine Freunde sein? Ich denke, die haben andere Probleme...

Bin ich ein Tierfreund?

Schon allein deshalb, weil ich sie nicht alle aus ihrer Hölle befreien kann, bin ich nicht ihr Freund.
Ich bin lediglich für jedes Individuum ein potenzieller Freund, der Rest ist Sache der äußeren Umstände und des freien Willens auf beiden Seiten.
Ansonsten ist "Freundschaft" nur eine Floskel...

Deshalb lehne ich die Verallgemeinerung "Tierfreund" ab.
Schnell dahingesagte schwere Worte, die leider allzu oft von Menschen benutzt werden, die Tag für Tag Tiere ausbeuten.
Mit dem Begriff "Tierfreund" wurde schon unglaublich viel Geld gescheffelt.
Und zwar gerade dort, wo es sich um den Verzicht auf Leichenteile (Vegetarismus) oder um "Haus" - und "Kuscheltiere" handelt.
"Tierfreund" sein, bedeutet Ablass leisten.
Kein Wunder, dass man nirgends, wo man nach dem Begriff "Tierfreund" sucht, Hinweise auf Veganismus findet.
Nicht mal bei "Ein Herz für Tiere"... Meine selige Mama hat mir das immer mitgebracht, als ich noch klein war und die haben sich nicht verändert. Nur Hunde, Katzen, Goldhamster und ein Bisschen Artenschutz...
Eins haben die alle nicht begriffen:

Um jemanden nicht umzubringen, muss ich nicht sein Freund sein.



Schlunz

"Wir wissen, wohin unsere Tiere gehen"

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Zoo-Direktor Blaszkiewitz über Zucht, Bastarde und seine Gefühle angesichts der massiven Kritik

Berlin - Seit Wochen steht Bernhard Blaszkiewitz in der Kritik. Dem Direktor von Zoo und Tierpark wird vorgeworfen, er züchte zoologisch wertlose Tiere und habe jungen Katzen eigenhändig das Genick gebrochen. Gestern ging sogar eine anonyme Drohung gegen Blaszkiewitz ein. Daraufhin wurde die Polizei eingeschaltet. Tanja Laninger und Joachim Fahrun sprachen mit Bernhard Blaszkiewitz.

Die Welt:

Herr Blaszkiewitz, wie geht es Ihnen nach den Tagen der Berichterstattung und Betitelung als Katzenmörder?

Bernhard Blaszkiewitz:

Mir geht es gut. Klar ärgert mich das, das ganze ist eine gesteuerte Aktion. Aber ich schlafe gut, mein Appetit und meine Verdauung sind wie immer.

Sie haben vor 17 Jahren im Tierpark Kätzchen das Genick gebrochen. Ein Einzelfall, sagen Sie. Wie können sie das mit Ihrer Vorbildfunktion als Zoo-Direktor vereinbaren?

Ich halte es nach wie vor für richtig. Es geht eine große Gefahr von verwilderten Hauskatzen aus für Mensch und Tier. Deswegen können sie in so einem Raum nicht geduldet werden. Es ist was anderes, ob ich meine Katze zuhause habe, die gesund ist, die überprüft wird, selbst eine aus dem Nachbargarten, die den Tierpark mal besucht, ist was anderes als eine verwilderte Population, die ein Krankheitsträger sein kann.

Würden Sie das noch mal tun?

Wir haben keine Probleme mit verwilderten Katzen mehr. Das war 1991.

Es wird der Vorwurf erhoben, der Tierpark würde Inzucht betreiben. Für uns Laien klingt es komisch, dass ein Giraffenbulle seine eigene Tochter besteigt.

Das ist ganz normal, sollte aber auf Dauer über mehrere Generationen nicht so sein. Denn je näher die Verwandtschaft von Tieren untereinander ist, desto eher wird ein Schaden oder sogar ein Letalfaktor weiter getragen. Dann sterben die Tiere. Deswegen ist es nicht das Ziel einer zoologischen Einrichtung, über Generationen so etwas zu betreiben. Aber in der ersten bis dritten Generation bei Huftieren ist es nicht nur ungefährlich, sondern entspricht auch dem Verhalten der Tiere in freier Wildbahn. Da deckt der Giraffenvater seine Tochter, der Bulle lebt allein und geht nur zum Decken in die Giraffengruppe; er weiß weder, wer seine Tochter, noch Mutter, noch Frau ist. Dennoch ist es unser Trachten, dass alle Wechselzeiten ein neuer Bulle in die Herde eingeführt wird.

Ein anderer Vorwurf lautet, Sie hätten Hybride gezüchtet. Was ist das?

Das ist der wissenschaftliche Ausdruck für das Wort Bastard. Die gibt es zwischen unterschiedlichen Arten - also wenn ein Esel und ein Pferd miteinander Hochzeit machen. Die Nachkommen, so genannte Maultiere, sind meistens unfruchtbar. Diese Paarung ist nicht Ziel eines Zoos.

Gibt es bei der Zucht Regeln, an die sich alle Zoos halten?

Nein, es gibt keine Verbandsverpflichtung. Dazu haben wir, meine Kuratoren und ich, den Beruf des Biologen gelernt.

Der Vorwurf, sie würden die Regeln brechen, ist also Unsinn?

Es ging um einen Schwarzen Panther und einen Java-Leoparden. Das sind Angehörige derselben Art, wie es blonde und schwarzhaarige Menschen gibt. Aus der Verpaarung gab es drei Würfe. Den ersten hat die Pantherin nicht aufgezogen. Die übrigen waren jeweils Zwillinge, gelb mit schwarzen Flecken, die sind über Tierhändler Bode an andere Zoos vermittelt worden. Das alles hat nichts mit Tierversuchen zu tun - der Vorwurf ist blanker Unsinn.

Naturgemäß werden mehr Tiere geboren als sterben. Das muss so sein. Aber wo bleiben die am Ende?

Die gehen zu 90 Prozent an andere zoologische Gärten und in 10 Prozent der Fälle wird der Tierhandel eingeschaltet. Das ist unser täglich Brot in allen Zoos seit 200 Jahren. Es ist eine merkwürdige, gesellschaftspolitische Sicht, einfach einen ganzen Berufsstand zu kriminalisieren. Es gibt grundsätzlich nur zwei Arten von Tierhaltung: gute oder schlechte.

Wie es mit den Elefanten aus dem Tierpark passiert ist?

Das Haus ist ausgelegt für 22 Elefanten. Wir haben 20 im Moment. Natürlich wird die Nachzucht an andere Zoos abgegeben.

Sie ketten ihre Elefanten an. Ist das Haus nicht doch zu klein?

Nein, es ist eine alte Methode, Elefanten aus dem asiatischen Raum so zu halten. Die ist im Grundsatz auch richtig. Wir wollen aber die Kettenzeit minimieren, vor allem im Winter, und deshalb zum Jahresende Stahlseile einziehen, damit wir sie auch nachts im Haus laufen lassen können. Aber trotzdem werden sie täglich eine gewisse Zeit angekettet, um Gehorsamsübungen mit den Pflegern zu machen.

Wie sieht Geburtenkontrolle im Zoo aus?

Es ist alles geplant. Man kann es mit chemischer Verhütung machen. Die ist aber bei vielen Tieren nicht angezeigt, weil es wie beim Menschen auch über Jahre zu Krankheiten kommen kann wie Infertilität. Bei Raubkatzen ist es relativ wahrscheinlich, dass die Häufung von Tumoren bei denen zunimmt, die mit der Pille behandelt wurden. Wir machen es deswegen nicht. Bei Flusspferden gibt es ein anderes Mittel, es beschädigt die Tiere nicht und sie sind beim Absetzen relativ rasch wieder fruchtbar. Und ansonsten lassen wir Vater nicht zu Mutter.

Aber sie haben nicht grundsätzlich etwas gegen chemische Geburtenkontrolle?

Was soll ich dagegen haben? Wir reden hier über Tiere.

Wie kontrollieren Sie, dass Ihre Tiere in artgerechter Haltung landen?

Wir wissen, wohin unsere Tiere gehen, weil jeder Tierhändler von uns eine Bescheinigung braucht - etwa für die Tiger, die nach China gingen. Es ist in dem Zusammenhang schon eine merkwürdige eurozentrische Sicht zu sagen, jeder Chinese frisst jedes Tier. Wir müssen immer unterscheiden: Betrifft es das Individuum - dann ist es Tierschutz. Betrifft es die Art, dann ist es Artenschutz und damit Naturschutz. Der Zoo ist für beides da.

Männliche Tiere werden doch nicht so viele gebraucht. Da muss es einen Überhang geben, etwa bei Löwen?

Bei Raubtieren nicht, aber bei Huftieren. Die geben wir ab an andere Zoos.

Die haben doch das gleiche Problem?

Nein, es gibt viele Zoos, die haben nicht so viele Tiere wie wir, oder sie haben ganz andere.

Wie viele Tiere werden im Jahr abgegeben? Verdienen Sie daran?

Es sind Hunderte. Wir bekommen auch ganz viele. Ein Geschäft ist das nicht. Wir nehmen im Jahr höchstens 50 000 Euro durch den Verkauf von Tieren ein. Allein unsere Futterkosten betragen im Tierpark 600 000 Euro und im Zoo mehr als eine Million Euro. Wenn Tiere an andere Zoos abgegeben gehen, und das sind 90 Prozent unserer Säugetiere, fließt gar kein Geld.

Andere Zoos wie Nürnberg töten überzählige Huftiere und verfüttern sie an Raubtiere. Sie auch?

Wir machen das nicht. Es kann sein, dass ein Hirsch sich das Genick bricht und dann kann ich den Kadaver verfüttern, wenn der Veterinär sein Okay gibt.

In freier Wildbahn frisst der Löwe die Antilope doch auch?

Zoologisch könnte man lebende Tiere verfüttern. Aber es ist vom Tierschutz her nicht erlaubt, außer bei Giftschlangen. Sie dürfen einem Tiger keine lebende Ziege geben. Ich glaube auch nicht, dass die Öffentlichkeit darüber erfreut wäre.
29. März 2008, 04:00 Uhr
http://www.welt.de/welt_print/article1849148/Wir_wissen_wohin_unsere_Tiere_gehen.html

Re: Dawkins und Speziesismus

Autor: A
Datum:
Forum: Atheismusforum
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belassen wir es bei dem einen - und dem Unterstrich. Ich habe mich sehr gefreut !!

> suffer in motion

natürlich: suffer emotion. Ich bin Ingenieur, und "in motion" ist mir geläufiger. Andererseits, sich bewegen kann für Tiere durch unmenschliche Behandlung sehr schmerzhaft sein...

> Affen leidensfähiger als Schweine ?

Angenommen, ein Apparat könnte Leiden messen. Er wäre so gewaltig, daß er die Reaktionen des andersartigen Organismus mit dem Standard des Homo sapiens abgleichen könnte. Das wäre, keine Frage, ein entscheidender Schritt.

Aber letztendlich geht es doch um die Frage, ob jemand getötet werden darf. Töten kann völlig schmerzfrei passieren (du hast es humanes Töten genannt). Dawkins Antwort darauf ist leider nur - Artenschutz.

Ich frage mich auch, warum Dawkins in seinem Buch "Der Gotteswahn" vehement NOMA ablehnt (die Wissenschaft soll sich aus der Religion heraushalten), hier aber offensichtlich Ethik und Wissenschaft trennt.

-

Wie weit bist du mit dem egoistischen Gen? Ich würd es auch gern lesen, muß aber meine Steuererklärung endlich fertig machen. :-(

Re: Dawkins und Speziesismus

Autor: bunbury
Datum:
Forum: Atheismusforum
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Du bist ja wahnsinnig...
Jetzt machen die Leute sogar schon für mich Hausaufgaben. Danke Dir! (An dieser Stelle war ich versucht, mehr als ein Ausrufezeichen zu setzen, aber damit würd' ich gegen ein persönliches Prinzip verstoßen ;o)).


>There are some animals that there is some reason to think, can >suffer, can think, can reason, can suffer in motion >[vielleicht eher "emotion" als "in motion"?] which deserve and >must have a greater moral consideration from us than other >animals.

Sind Affen leidensfähiger als Schweine oder Hühner? Wenn ja um wieviel? Lebt Dawkins vielleicht doch heimlich vegan weil er weiß, daß für den Joghurt im Kühlregal Kühe ausgebeutet und umgebracht wurden? Oder heißt "moral consideration" einfach nur "'humanes' Töten"?

Trotzdem hatte ich Unrecht; es ging zumindest teilweise tatsächlich um (Anti)speziesismus und erst am Ende um Artenschutz (wobei mir nicht klar ist, was das eine mit dem anderen zu tun hat...).

Ganz lieben Dank nochmal für all die Mühe!

Dawkins und Tierrechte

Autor: bunbury
Datum:
Forum: Atheismusforum
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Ich kann man nicht an ein derartiges Statement erinnern, allerdings ist es auch schon wieder was her seit ich das Buch gelesen hab (ich hab nicht auf die deutsche Veröffentlichung warten wollen). In irgendeinem Zusammenhang hat er aber in 'nem Nebensatz Tierbefreiungen aus Versuchslaboren kritisiert – vielleicht hast du das im Kopf? Ansonsten kann ich nicht helfen.

Vor ein paar Tagen hab ich "Das egoistische Gen" angefangen (diesmal auf Deutsch und mit atemberaubend unerklärlichen Druck-/ Tipp-/ Übersetzungsfehlern in den diversen Vorworten der Jubiläumsausgabe) und frag mich, wie auch schon beim Gotteswahn, warum um alles in der Welt der Mann trotzdem scheinbar immer noch Speziesist und kein Veganer ist (bei Douglas Adams, dem der Gotteswahn ja gewidmet ist, drängte sich mir übrigens auch immer mal wieder diese Frage auf).
Zitat aus "Das egoistische Gen":
Zitat: Ob sich die Ethik des "Speziesismus", um Richard Ryders Ausdruck zu benutzen, auf eine solidere Basis stellen läßt als die des Rassismus, weiß ich nicht. Was ich aber sicher weiß, ist, daß sie in der Evolutionsbiologie eigentlich keine Basis hat.


Und dann hier aus seiner Version der 'Zehn Gebote' in "The God Delusion":
Zitat: Do not discriminate or oppress on the basis of sex, race or (as far as possible) species.


Warum "as far as possible"?

Es gibt in beiden Büchern noch mehr Beispiele, aber ich bin zu faul zum Suchen ;)


Ich wollte das hier sowieso noch im Forum fragen, also häng ich's direkt hier mit dran:
Auf der Website seiner Stiftung bin ich neulich über folgendes Video gestolpert:
http://richarddawkins.net/article,31,Dian-Fossey-Gorilla-Fund,Richard-Dawkins
("Richard Dawkins speaks for the Dian Fossey Gorilla Fund about Speciesism and motivations for preserving life on our planet.")

Unglücklicherweise funktioniert bei mir der Ton nicht, aber ich vermute es geht (mal wieder) eher um Artenschutz als um Antispeziesismus. Vielleicht kann jemand mit Ton berichten?
Zu dem Thema fällt mir auch noch ein, daß er sich im Gotteswahn unter anderem (und natürlich zu recht) darüber aufregt, daß Menschen allen Ernstes dafür argumentieren, daß Sektenangehörige ihre Kinder nicht (oder zumindest verkürzt) zur Schule schicken müssen sollten, weil unsere Gesellschaft ja um so vieles ärmer und eintöniger würde wenn wir die Kultur der Amish (ich glaube, um die ging's) mit unserer allgemeinen Schulpflicht unterminierten. Dawkins Kritik ist, daß die Gesellschaft ihre kulturelle Vielfalt offenbar höher werte als die Rechte des (unmündigen) Individuums, und damit hochgradig egoistisch handele.
Das war eine der unzähligen Stellen, an denen ich mich fragte, wie er auf dieser Basis denn Artenschutz propagieren kann. "Wir müssen jetzt was unternehmen, damit auch unsere Enkel noch Elefanten/ Tiger/ Gorillas bestaunen können" (meine Umschreibung, nicht seine Worte) scheint mir auch kein Gedanke zu sein, bei dem das Wohl des Individuums im Vordergrund steht.


Ansonsten war "The God Delusion" übrigens durchaus auch für mich als Atheistin wirklich lesenswert - bevor hier der Eindruck entsteht ich wär mit dem Buch als Gesamtwerk nicht einverstanden ;o).
Allerdings sollte man sich auf die ein oder andere (beabsichtigte) Wiederholung einstellen; aber daß man automatisch das Gefühl hat, wiederholen und ausdrücklich betonen zu müssen was man für wichtig hält, kennt wohl jeder der je 'nen längeren Text mit dem Ziel der Aufklärung verfaßt hat.

Vegetarier sind Mörder???

Autor: Schlunz
Datum:
Forum: Komplementärforum
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Seit dem der Text mit der Überschrift "Vegetarier sind Mörder" von Maqi propagiert wird, protestieren Vegetarier mit der Begründung, allein die Überschrift sei beleidigend und würde lediglich dazu führen, dass man innerlich dicht macht und vom Veganismus abgeschreckt wird.
Insofern sei die Aussage kontraproduktiv und das wird sogar von etlichen "Tierrechtlern" betont.

Es gibt da einen Denkfehler, der sich scheinbar wie ein Virus von Hirn zu Hirn schlängelt:
Wenn ich sage, NPDler sind Nazis (man möge mir die Analogie verzeihen), dann hat der NPD-Wähler mehrere Optionen.
Entweder er ist beleidigt, macht zu und wählt weiterhin die NPD, ohne darüber nachzudenken, warum ich ihn als Nazi bezeichne, oder er reflektiert und orientiert sich um.
Das leuchtet sicher Jedem ein. Niemand, der sein Gehirn benutzt, würde mir davon abraten, NPDler als Nazis zu bezeichnen, weil diese eh schon so ein schlechtes Bild von Antifa-Aktivisten haben und sich nach dieser Aussage erstrecht nach rechts orientieren könnten.
Insofern hat der Speziesismus gegenüber dem Faschismus eine gesonderte Position in dieser Gesellschaft.
Er ist gesellschaftsfähig und darf nur ganz sanft in Frage gestellt werden.
Das begründet sich darin, dass es sich ja "nur um Tiere handelt", die lediglich "getötet", aber nicht "ermordet" werden können.
Tierrechtler, die diese sanfte Vorgehensweise propagieren, das Wort "Mörder" relativieren und als kontraproduktiv bezeichnen, müssen sich fragen, wie wenig Ethik und wie viel Speziesismus in ihren Köpfen steckt.

"Vegetarier sind Mörder" soll Vegetariern zeigen, dass es keinen Grund und keine Entschuldigung dafür gibt, auf der Brücke stehen zu bleiben, dort zu verweilen, sich Zeit zu lassen... Es soll ihnen zeigen, dass es ihren Opfern egal ist, dass es Menschen gibt, die kein Fleisch essen.
Keine Leichen zu essen, aber dennoch Tiere auszubeuten und deren qualvolles Leben samt Mord zu verantworten, ist halbherzig und inkonsequent.
Insofern unterscheiden sich Vegetarier nur wenig von Omnivoren, die ebenfalls Tierleid verantworten.
Das offenbart ein simpler Vergleich:
Auf der linken Seite haben wir einen Vegetarier, der seinen Kühlschrank jede Woche mit unveganen Produkten voll stopft und auf der rechten Seite haben wir einen Omnivoren, der die ganze Woche über Salat isst und sich lediglich Samstags ein fettes Steak in die Pfanne haut.
Wer hat mehr Tierleid zu verantworten? Wer verhält sich "besser"? Der, der schon die Brücke betreten hat, oder der, der sie noch nicht mal entdeckt hat?
"Aber warum kritisiert ihr uns Vegetarier, statt lediglich die Fleischesser, die ja nicht mal angefangen haben, über Ethik nachzudenken?"
Genau deshalb. Weil Ihr schon angefangen habt und nur noch einen Schubs braucht.
Ihr könnt Euch weiterhin blöd stellen (siehe NPD-Vergleich) oder Ihr macht Nägel mit Köpfen.
Solange Ihr das selbst verantwortete Tierleid in Euren Köpfen verdrängt und die Alternativen ignoriert, solltet Ihr mit Kritik leben können und Euch keinen Kopf um Jene machen, die sich von der Kritik an Euch abgeschreckt fühlen.
Letztere suchen eh nur selektiv nach allem, was ihre Vorurteile bestätigt, damit sie sich bequem und "mit reinem Gewissen" in ihre Tierausbeuter-Ecke zurückziehen können.
Fragt Euch Folgendes:
Haben diese Menschen einen Stellenwert, aufgrund dessen man Tierrechtsarbeit ihrem Weltbild anpassen sollte?
Wären sie innerlich bereit für Ethik, würden sie sich auch mit dem Text unter dem Titel "Vegetarier sind Mörder" objektiv auseinandersetzen, statt sich unter Vorwand von Klischees von dem Titel abschrecken zu lassen.
Insofern gibt es nichts zu relativieren, zu beschönigen und es gibt auch keine Vegetarier, die von Veganern unterstützt, statt kritisiert werden sollten.
Mörder sind Mörder, egal, ob sie keine Leichen essen, sich für den Artenschutz engagieren oder in die Dritte Welt spenden.
Wer nicht als Mörder bezeichnet werden will, sollte sich fragen, ob es dann nicht sinnvoll wäre, das Morden einzustellen, statt beleidigt zu sein. ;o)

LG, Schlunz


P.S.:
(Wer jetzt immer noch ein Problem damit hat, als Mörder tituliert zu werden, da er ja "nicht direkt" vom Tod seiner Opfer profitiert, darf das Wort gerne gegen "Tierquäler" austauschen)

Karl Ammann und die wilden Tiere - Ein Fotograf klagt an

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Videodokumentation
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Info: http://maqi.de/tv/?id=18366&sparte=alle

Video: http://www.sf.tv/var/videoplayer.php?videourl=http%3A%2F%2Freal.xobix.ch%2Framgen%2Fsfdrs%2Fvod%2Freporter%2F2007%2F02%2Freporter_20070215.rm

"Was bei uns im Zoo bestaunt wird, landet andersow in den Kochtöpfen." Ah ja.

Alles in allem ethnozentrisch-speziesistischer Tier-/Artenschutz nach dem St.-Florians-Prinzip. Von wegen "Tierrechtsaktivist".

Achim

Ablaßhandel, Tier- und Artenschützer schaden den Tierechten

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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> Hast du dich über IFAW informiert? Wenn ja, verstehe ich dein

Ja.

Gegenfrage: Warum hast Du Dich nicht informiert über die Bedeutung etwa des Worts Tierrechte?

> Problem nicht und es wäre lieb, wenn du es in einem einzigen
> kurzen Satz formulieren könntest. Wäre ja blöd, wenn wir

Dein Problem ist, daß Du nicht einmal den Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrechten begreifst.

Zitat: Tierrechte bezeichnen die unverletzlichen und unveräußerlichen Rechte der Tiere auf Freiheit, psychische und physische Unversehrtheit usw. (analog zu Menschenrechten). Dies beinhaltet die Abschaffung jeglicher Tierausbeutung (Abolitionismus). [...]

Im Gegensatz dazu will Tierschutz die Ausbeutung lediglich reformieren (Reformismus), sie jedoch weiter durchführen. Wo Tierrechtler Freiheit und die Abschaffung von Mord fordern, beschränken Tierschützer sich auf größere Käfige und "schonende Schlachtung".
Tierrechts vs. Tierschutz, Abolitionismus vs. Refor


> aneinander vorbei argumentieren. So, wie ich dich verstehe,
> ist dein Problem, dass IFAW sich nicht in Deutschland für
> Tierrechte, speziell Nutztierhaltung, einsetzt. Dazu habe ich

Nein, das Problem (nicht Tanjas, sondern v.a. das der anderen Tiere) ist, daß der IFAW sich a) überhaupt nicht für Tierrechte einsetzt und b) Tierrechte verletzt, den Tierrechten schadet.

> Tierschutz ist ein globales Anliegen. Auch in Deutschland
> laufen Projekte, wie z.b. den Schweinswal-Bestand in der
> Ostsee, der mittlerweile existenzgefährdent geschrumpft ist,

Das hat nichts mit Tierrechten zu tun (nichtmal mit Tierschutz, sondern nur mit Artenschutz).

> wieder zu stabilisieren. Weiterhin wird versucht wieder Wölfe
> in Deutschland anzusiedeln, die bis vor einigen Jahren auch
> in deutschen Wäldern beheimatet waren. Die Spenden der Leute

Das hat nichts mit Tierrechten zu tun (nichtmal mit Tierschutz, sondern nur mit Artenschutz).

> werden also nicht nur für ausländische Projekte
> verschleudert. Außerdem ist es so, dass IFAW in vielen

Sie werden verschleudert. Punkt. Und sie schaden, da Ablaßhandel, den Tierrechten. Punkt.

> Ländern der Welt und auf sämtlichen Kontinenten vertreten
> ist. Die Spenden kommen aus der ganzen Welt, fließen in einem
> Topf zusammen und kommen dann den Projekten zugute.

Sie kommen aber nicht den Tierrechten zugute. Vielmehr schaden sie den Tierrechten.

> Welche Tierschutzorganisation macht sich schon für alle Tiere
> dieser Welt stark? Die Bereiche sind halt aufgeteilt. Manche

Keine. Das ist ja das Problem mit Tierschützern. Im Gegenteil, die Tierschutzorganisationen schaden den (meisten) Tieren.

> kämpfen gegen Viehtransporte und schlechte
> Haltungsbedingungen. Manche kämpfen gegen die
> Tierpelzindustrie. Andere Orgas widmen sich verstoßenen
> Haustieren oder der einheimischen Tierwelt. Und wieder andere
> versuchen vom Aussterben bedrohte Arten zu retten und eine
> Sensibilisierung der Menschen für Tiere zu erreichen - wie

Genau. Also schaden sie den Tieren, weil sie Ablaßhandel betreiben und Tierschutz statt Tierrechte.

> IFAW. Man hat also kein Recht IFAW einen Vorwurf machen, nur
> weil diese Orga sich nicht für eine artgerechtere
> Nutztierhaltung in Deutschland einsetzt. Oder machst du einer

Hallo? Sie setzen sich also, wie Du hier selbst eingestehst, für Gefangenhaltung und Mord dieser Tiere ein statt dagegen. Vielleicht kapierst Du das endlich mal.

> Bienen einen Vorwurf, weil sie sich auf das Bestäuben von
> Pflanzen spezialisiert hat und nicht auf die Befruchtung von
> Menschen?

Dümmer geht's immer, oder?

Wirst Du für diesen Blödsinn eigentlich von irgendwelchen Ablßhandel-Organisationen bezahlt oder bist Du von Natur aus so?

Achim

Re: tierrechte studieren

Autor: franzausberlin
Datum:
Forum: Aktionen und Kontakte
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Kommende Woche findet eine Podiumsdiskussion zum Thema Tierversuche statt. Kann einer von euch etwas Näheres zu den Teilnehmern bzw. zu deren Positionen sagen? Sind eher die Gegner oder die Beführworter von Tierversuchen im Vorteil? Geht einer von euch hin und könnte berichten? Viele Grüße aus Berlin, das leider zu weit weg ist :-(

Hier ein Fundstück aus einem Tierschutz-Verteiler:

Sehr geehrte Damen und Herren,

kommenden Mittwoch, den 12. Juli um 19 Uhr im Hörsaal 2 der Heuscheuer wird die erste Podiumsdiskussion im Rahmen der Interdisziplinären Vorlesungsreihe Tierrechte stattfinden. Der Titel der Veranstaltung lautet "Tierversuche - Über Wissenschaftlichkeit, Notwendigkeit und ethische Zulässigkeit". Moderieren wird der Philosoph Prof. Dr. Dieter Birnbacher von der Universität Düsseldorf. Die Teilnehmer sind:
Prof. Dr. Axel Bauer, Medizinethiker, Universität Heidelberg
Silke Bitz, Biologin, Menschen für Tierrechte e.V.
PD Dr. Gábor B. Szabo, Herzchirurg, Universität Heidelberg
Prof. Dr. Ursula Wolf, Philosophin, Universität Mannheim
Diese Konstellation verspricht eine rege Debatte, wie sie aufgrund der großen Bedeutung des Themas dringend geboten ist. Bitte geben Sie deshalb diese Einladung an Ihre Bekannten weiter, so dass möglichst viele Menschen von dieser hochkarätig besetzten Runde profitieren können. Die Zuhörer werden auch die Gelegenheit haben, selbst Fragen an die Runde zu stellen und aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei!

Informationen zu den Teilnehmern und zum Thema der Podiumsdiskussion finden Sie am Ende dieser E-Mail. Weiteres unter www.vorlesungen-tierrechte.de

Mit den besten Grüßen,

Ihre
Interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft Tierrechte
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg


Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Philosoph, Universität Düsseldorf:
Studium der Philosophie, der Anglistik und der Allgemeinen Sprachwissenschaft in Düsseldorf, Cambridge und Hamburg; 1969 B. A. (Cambridge), 1973 Promotion (Hamburg). 1973 – 1993 Wiss. Assistent bzw. Akademischer Rat in Hannover und Essen. 1974 – 1985 Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Umwelt Gesellschaft Energie an der Universität Essen. 1988 Habilitation (Essen). 1993 Professor für Philosophie an der Universität Dortmund, 1996 Professor für Philosophie an der Universität Düsseldorf.
Mitglied verschiedener philosophischer Vereinigungen sowie der Ständigen Kommission "Organtransplantation" der Bundesärztekammer, der Zentralen Kommission "Somatische Gentherapie" der Bundesärztekammer und der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf.
Seine Forschungsschwerpunkte sind:
1. Methoden- und Sachfragen der Naturethik: Ethische Begründungen für den Artenschutz. Reichweite von Pflichten gegenüber leidensfähigen Tieren. Begründungsprobleme der Naturethik.
2. Ethische und anthropologische Grundlagen- und Anwendungsprobleme der modernen Medizin (Organtransplantation, Prädiktive Medizin,
Reproduktionsmedizin, Sterbehilfe, Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitssystem). Die Rolle der Bioethik zwischen akademischer praktischer Philosophie und politischer Praxis. Methodenfragen der Medizinethik und der angewandten Ethik.
3. Anthropologie: Status von Qualia und Emergenzbegriff. Emotionstheorien. Schopenhauers Leib-Seele-Identitätstheorie aus dem Blickwinkel der modernen Neurophilosophie.

Prof. Dr. Axel W. Bauer, Medizinethiker, Universität Heidelberg:
Axel W. Bauer wurde am 6. April 1955 in Karlsruhe geboren. 1962-1966 Besuch der Leopold-Grundschule, 1966-1974 des Humanistischen Bismarck-Gymnasiums in Karlsruhe; 1974 Abitur. 1974-1979 Medizinstudium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 1979-1980 Praktisches Jahr am Städtischen Klinikum Karlsruhe. 1980 Staatsexamen in Medizin, Promotion zum Dr. med. und Approbation als Arzt. 1981-1986 Hochschulassistent am Institut für Geschichte der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1986 Habilitation und Privatdozent für Geschichte der Medizin. 2002 Erweiterung der Lehrbefugnis auf die Gebiete Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. 1986-1989 und 1998/99 Vertreter der C4-Professur für Geschichte der Medizin, 1987-1989 zugleich Kommissarischer Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Heidelberg. 1989-1995 Hochschuldozent. Seit 1992 Professor an der Universität Heidelberg. 1987-1994 nebenamtlich selbständiger Fachvertreter für Geschichte der Medizin, ab 1994 für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg. Seit 2003 Koordinator des Querschnittsbereichs Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin am Mannheimer Universitätsklinikum. In dieser Eigenschaft seit 2004 hauptamtlich tätig für die Fakultät für Klinische Medizin Mannheim; zugleich seit 2004 als Professor kooptiertes Mitglied dieser Fakultät.
Nebentätigkeiten: 2001-2005 Mitglied im Beirat „Bio- und Gentechnologie“ der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages (14. und 15. Wahlperiode). Seit 2004 Vorsitzender des Klinischen Ethik-Komitees (KEK) der Klinikum Mannheim gGmbH.
Er ist Mitglied der Akademie für Ethik in der Medizin sowie deren Arbeitsgruppe „Begründungsfrage und Begründungsansätze in der Medizinethik“, des Vereins zur Förderung des deutschen, europäischen und internationalen Medizinrechts, Gesundheitsrechts und der Bioethik in Heidelberg und Mannheim, des Initiativkreis des Evangelischen Forums Mannheim; Fachverband Medizingeschichte, der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte, der Würzburger medizinhistorischen Gesellschaft, der European Association for the History of Medicine and Health und des Deutschen Hochschulverbands.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Pathologie und der Pathologischen Anatomie, die Institutionalisierung medizinischer Disziplinen im 19. und 20. Jahrhundert, die Entwicklung der naturwissenschaftlichen Medizin im 19. und 20. Jahrhundert, die Wissenschaftstheorie in der Medizin, Medizinische Ethik und Bioethik (Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen, Präimplantationsdiagnostik, Autonomie am Lebensende), die Ethik und das Recht in der Medizin, die Metaethik und Begründungsansätze in der Ethik.

Silke Bitz, Biologin, Menschen für Tierrechte e.V.:
Diplom-Biologin, Studium in Freiburg und St. Andrews, Schottland.
Referentin beim Bundesverband Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V., welcher sich aus ethischen und medizinisch-wissenschaftlichen Gründen für die Abschaffung der Tierversuche einsetzt.

PD Dr. Gábor B. Szabó, Herzchirurg, Universität Heidelberg:
Dr. med. Gábor Balázs Szabó, Facharzt für Herzchirurgie, wurde am 13. 07. 1969 in Budapest (Ungarn) geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Dr. Szabó studierte Humanmedizin an der Semmelweis-Universität in Budapest. Von dort zog es ihn an die Universitätsklinik Heidelberg, an der er seit geraumer Zeit als Leiter der Experimentellen Herzchirurgie und als Funktionsoberarzt tätig ist. Der Arzt erhielt in den vergangenen Jahren verschiedene Auszeichnungen, wie den Hancock Preis der Deutschen Gesellschaft für Thorax- Herz-, und Gefäßchirurgie, die seine Arbeit auf dem Gebiet der Herzchirurgie würdigten. In den Jahren 1999 und 2001 arbeitete Dr. Szabó als Gastwissenschaftler bei der Inotek Pharmaceuticals Corporation in Beverly, USA.

Prof. Dr. Ursula Wolf, Philosophin, Universität Mannheim:
Ursula Wolf, geb. 1951 in Karlsruhe, studierte Philosophie und Klassische Philologie in Heidelberg, Oxford und Konstanz. Sie wurde 1978 in Heidelberg promoviert und habilitierte sich 1983 an der Freien Universität Berlin. 1980-4 war sie Assistentin an der FU Berlin, dann Professorin für Philosophie an der FU Berlin (1984-87), Universität Frankfurt (1987-89) und wieder an der FU (1989-1998). Seit 1998 hat sie den Lehrstuhl Philosophie II an der Universität Mannheim inne. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Ethik, antike Philosophie und analytische Philosophie. Sie ist Mitglied im Beirat der Gesellschaft für antike Philosophie und im Redaktionsbeirat der Zeitschrift für philosophische Forschung.
Mit Veröffentlichungen wie „Das Tier in der Moral“ (1990), "Tierversuche im Studium - ethische Aspekte" (1993), "Haben wir moralische Verpflichtungen gegen Tiere?" (1997) und „Tierversuche als ethisches Problem“ (1997) leistete Ursula Wolf wichtige Beiträge zur Diskussion über die praktischen Probleme der Mensch-Tier-Beziehung.

Über die Podiumsdiskussion "Tierversuche - Über Wissenschaftlichkeit, Notwendigkeit und ethische Zulässigkeit":
Diese Diskussionsrunde dreht sich um die ethische sowie naturwissenschaftliche Problematik der Tierversuche. Nach den eher allgemeinen Vorträgen bietet diese Podiumsdiskussion die Möglichkeit nun tierethische sowie naturwissenschaftliche Thesen an einem konkreten Beispiel zu hinterfragen.
Aus ethisch-philosophischer Perspektive stellen sich grundsätzliche Fragen: „Wie sind Tierversuche unabhängig von der Ausbeute und unabhängig vom Grad der Belastung überhaupt zu rechtfertigen?“, "Wie lässt sich das im Versuch erfahrene tierliche Leid gegen den gewonnenen Nutzen abwägen?", "Wie sind Tierversuche im Hinblick auf die Verwandtschaft der tierlichen und menschlichen Psyche zu beurteilen, welche psychologischen bzw. neurologischen Experimente zugrunde liegt?". Aber auch die unmittelbare Handhabung der in § 7 Abs. 3 Tierschutzgesetz vorgesehenen „ethischen Abwägung“ steht zur Debatte.
Die medizinisch-naturwissenschaftliche Problematik betrifft den Nutzen, aber auch den möglichen Schaden, der durch Tierversuche für den Menschen entsteht, sowie die Möglichkeiten und Grenzen moderner Alternativverfahren und zu erwartende zukünftige Entwicklungen derselben.
Erst kürzlich machte eine Studie (Lindl, Völkl, Kolar; ALTEX 3/2005) von sich reden, welche den untersuchten belastenden Tierversuchen nur wenig Ausbeute an medizinisch relevanten Ergebnisse nachweisen konnte. Dies wirft die Frage nach einer Einführung von Belastungs-Höchstgrenzen für Versuchstiere auf, die in der Schweiz schon fest eingeführt wurden.

Internationaler Tierrechtstag in "Iswestia"

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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In der russischen Tageszeitung "Iswestia" gab es gestern einen längeren Artikel, in dem der Internationale Tierrechtstag erwähnt wurde.

Der restliche Artikel befaßt sich primär mit Krähenjagd, ansonsten mit anderen Tierschutzrandthemen und Artenschutz ("ausgestopften" seltenen Vögeln, "Pelzen" von Tigern und Leoparden). Offenbar besteht auch in Rußland das Problem, daß "Tierrechte" zu einer hohlen Phrase zum aufpolieren von Tierschutz mißbraucht werden, elementarste Tierrechtsaspekte - Veganismus - blieben unerwähnt.

Immerhin ist die Erwähnung des Tierrechtstags an sich - der erste Satz des Artikels lautet etwa: "Am 10. Dezember beging die fortschrittliche Menschheit den Welttag des Schutzes der Tierrechte" - mehr, als die deutschsprachige Presse offenbar fertig gebracht hat.

Adolf Hempel-Preis

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Veganismusforum
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> Ich frage mich nur, was ich da genau machen soll. Weißt du,
> wie lange die Doku werden soll? Außerdem weiß ich nicht, ob

Max. 2 Seiten wohl. Allerdings habe ich grade gelesen (www.tierschutzakademie.de/fileadmin/mediendatenbank_free/Adolf-Hempel-Preis/Hempel_Preis.pdf), daß die Gruppen aus min. 10 Leuten (zwischen 8 und 16 Jahren) bestehen müssen ...

> Veganismus da so gut ankommt(als Themen stehen ja da
> Tierschutz in der Heimtierhaltung, Landwirtschaft, Wildtier-

Na, Landwirtschaft paßt dch schon mal ganz gut; theoretisch wäre auch z.B. vegane Hundeernährung denkbar ;-) .

> und Artenschutz oder Tierversuche), aber einen Versuch ist es
> sicher wert.

Naja, je deutlicher durchklingt, daß erformistischer Tierschutz kontraproduktiv ist, desto weniger die Gewinnwahrscheinlichkeit ;-) (akuelles Beispiel: Werbung pro "Bodenhaltungseier"). Andererseits würde das zumindest der "Jury" zeigen, daß es Alternativen gibt. Ob eine solche Arbeit hinreichend subtil für deisen Üreis und trotzdem tierrechtskompatibel sein könnte, weiß ich nicht ...

> Hmm, habe noch etwa 400 Flyer von Peta2 daheim die ich mir

Hm, Peta-Flyer als abschreckendes Beispiel, oder wie ;-) ?

> irgendwann mal bestellt habe, aber sonst keine, werde mir
> dann bei Gelegenheit mal welche ausdrucken.

Kann auch unabhängig vom Tierrechtstag nicht schaden ...

Achim

Re: Internationaler Tierrechtstag

Autor: markus89
Datum:
Forum: Veganismusforum
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Hallo Achim
ja das wäre eigentlich gar nicht schlecht, dann hab ich in den Ferien wenigstens noch was zu tun:-)
Ich frage mich nur, was ich da genau machen soll. Weißt du, wie lange die Doku werden soll? Außerdem weiß ich nicht, ob Veganismus da so gut ankommt(als Themen stehen ja da Tierschutz in der Heimtierhaltung, Landwirtschaft, Wildtier- und Artenschutz oder Tierversuche), aber einen Versuch ist es sicher wert.
Hmm, habe noch etwa 400 Flyer von Peta2 daheim die ich mir irgendwann mal bestellt habe, aber sonst keine, werde mir dann bei Gelegenheit mal welche ausdrucken.
Markus

Re: Vielleicht erstmal den Speziesismus analysieren?

Autor: Rote Bete
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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ich als Rote Bete sehe die sache so:
die katze ist ein raubtier mit von der natur gegebenen jagdinstinkten. diese konnten von der menschheit nicht weggezüchtet werden, bekanntermaßen. in dem moment indem die katze ihren natürlichsten instinkten folgt und eine maus jagd habe ich als mensch nicht das recht die natürlichkeit der katze zu regulieren. dann wär ich nicht besser als jeder grünrock der meint die natur regulieren zu müssen und angeblichen artenschutz betreibt. wenn man von tierrechten spricht muss auch das recht der katze auf freie ausübung des jagdtriebes geachtet werden.
wenn die katze die maus dann auch noch frisst, braucht der mensch der die katze in obhut genommen hat auch weniger unnatürliches futter zuzuführen.

Mfg
Rote Bete

Re: Tierrechtskompatible Geldanlage

Autor: Tanya
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Hallo Thomas,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Wie ich sehe, hast Du Dich mit dem Thema auch schon länger befasst.


> Wünschenswert wäre es natürlich sein Vermögen über eine Bank
> zu verwalten, deren Mitarbeiter allesamt Veganer/innen sind -
> doch das ist derzeit wohl noch Utopie. Du wirst als Kunde der
> Bank wie auch als Kunde von jedem anderem Unternehmen, dessen
> Mitarbeiter keine Veganer/innen sind, nicht verhindern
> können, dass von deinem Geld Produkte erworben werden, für
> die nichtmenschliche Tiere versklavt, ausgebeutet und
> ermordet wurden.

Leider ist es in der Tat Utopie und doch hat man als Anleger zumindest, die freie Wahl, für was für Werte man sich entscheidet. Es ist möglich sich Fonds zu suchen, die weder Werte aus Pharma, Biotech, Fleischgroßhandel usw. enthalten. Und trotzdem, kann man oft auch die übrig bleibenden Möglickeiten nicht vorbehaltlos nutzen. Investiert man z.B. in einen breit gestreuten Fond, ohne die oben genannten Branchen, hat man trotzdem oft Werte von anderen Firmen dabei, die mit der Ausbeutungsbranche zusammenarbeiten: z.B. die Automobilbranche, die z.T. sogar auch Tierversuche durchführt, bzw. massenhaft Leder für die Innenausstattung benutzt.



> Dem kapitalistischen Geldsystem wohnt ein entscheidender
> Fehler inne, der nicht nur in letzter Instanz zum Systemcrash
> führt, sondern stetig die Kluft zwischen Arm und Reich
> ausbreitet. Geld ist mehr wert als die damit gehandelten
> Waren, es besitzt kein Verfallsdatum, benötigt keinen
> Lagerraum und ist universell. Großgeldbesitzer/innen haben
> also keine Motivation, ihr Geld in Waren umzusetzen,
> stattdessen horten sie es auf der Bank und lassen das "Geld"
> für sie arbeiten. In Form von Zinsen, vermehrt sich ihr
> Reichtum expotentiell, ohne dass dafür ein wirtschaftliches
> Gegengewicht vorhanden wäre. Damit diese Zinsen auch
> ausgezahlt werden können, ohne das es zu einer Inflation,
> einer Entwertung des Geldes, führt müssen Preise für Güter
> und Dienstleistungen beständig angehoben werden. Auf der Hand
> liegt, dass sich finanziell weniger gut gestellte Menschen
> verschulden müssen, um zu überlegen. Hat die Schuldenfalle
> erst einmal zugeschnappt, gibt es kein Entkommen mehr. Die
> Armen werden immer ärmer und die reichen immer reicher. Das
> ist die versteckte Ausbeutung des Kapitalismus. Auf globaler
> Ebene ist es die Zinsproblematik, die es Ländern der so
> genannten Dritten und Vierten Welt so gut wie unmöglich
> macht, auch nur ein gewisses Maß an Wohlstand zu Souveränität
> zu erlangen. Darum ist es essentiell, verzinstes Vermögen
> minimal zu halten. Weitere Informationen dazu finden sich
> unter: http://www.systemfehler.de/ausbeutung.htm


Yep, der Problematik bin ich mir bewusst, aber ich bin ja kein Großkaptialist und verfüge auch nicht über ein "Vermögen". Ich möchte nur ein paar meiner Groschen gewinnbringend für die Zukunft anlegen. ;-)


> Sehe ich genauso, darum werd ich in Zukunft mein Geld über
> http://www.gemeinschaftsbank.de verwalten. Hier
> kann ich bestimmen, was mit dem Vermögen, das ich der Bank zu
> Verfügung stelle, geschieht. So z.B. Entwicklung
> alternativer, ökologischer Energiequellen. Doch leider
> besteht auch hier das oben erläuterte Problem mit den Zinsen.

Ich war gerade auf deren Homepage. Das hört sich ziemlich interssant an. Von der ethischen Seite her fährt man da auf alle Fälle besser, als mit herkömmlichen Banken. Ich werde mich mal bei denen informieren.

> Generell empfiehlt es sich nur soviel Geld wie eben nötig
> Banken zur Verfügung zu stellen. Denn sobald du mit der Bank
> Geschäfte macht, ganz egal ob als Debitor/in oder
> Kreditor/in, trittst du über kurz oder lang als passive/r
> Investor/in zur Finanzierung legaler Verbrechen an
> nichtmenschlichen wie menschlichen Tieren und der Natur auf
> den Plan.

Ist schon klar, nur ein paar Absicherungen für die Zukunft braucht mal halt. Typisches Beispiel: Lebensversicherung und Altersvorsorge.

Wenn man auf all das verzichten wollte, müsste man schon sein Bargeld im Sparstrumpf unter dem Bett horten. Aber das wäre dann doch ein wenig zu gefährlich. ;-)

> Wie schon zu archaischen Zeiten ist auch heute noch die
> Investition in Immobilien eine der sichersten und kann u.a.
> auch als Altersvorsorge dienen - z.B. wenn du im Alter aus
> Miteinnahmen lebst.

Das ist in der Tat eine gute Idee. Eine Wohnung hat kaum Werteverlust, wenn man den regelmäßigen Repataturen nachkommt und bringt Monat für Monat Bargeld in die Kasse. Zudem kostet es niemandem das Leben. Das ist wirkich eine gute Idee.


> Auch wäre es möglich, Aktien mehrerer
> weitgehend tierrechtskonformer Unternehmen zu erwerben, was
> natürlich als ausschließliche Altersvorsorge - vorsichtig
> ausgedrückt - risikobehaftet ist. Darum ist es wichtig,
> Erwerbsquellen im Alter zu streuen.

Risikobehaftet ist wirklich milde ausgedrückt. Man kann damit jahrelang Gewinne einfahren und dann kommt der große Gong, und alles ist über Nacht verloren. Aktien ist eine Alternative für Leute, die sich sich locker leisten können, mit Geld ein wenig zu spielen. Man muss dann aber schon eine ganze Menge davon besitzen, damit es nicht wehtut, mal gerade ein paar Tausend Euro an der Börse zu verlieren.

> Korrigiere mich, wenn ich Unrecht habe: Aber der Terminus
> "Panda-Fonds" lässt vermuten, dass es sich hierbei um ein
> Tier"schutz"projekt handelt. Hier wäre ich kritisch.
> Erzähle doch mal ein wenig mehr über die "Panda-Fonds",
> sobald dir das Infomaterial vorliegt.

Viel kann ich noch nicht dazu sagen. Ich melde mich, wenn ich die Unterlagen habe. Ich habe aber schon mal unter Panda-Fonds gegoogelt. Bei dem Projekt wird auch der WWF (World Wildlife Found) unterstützt.

Artenschutz ist ja normal nicht schleches. Nur der Haken an der Sache ist, dass all diese Artenschutzorganisationen widerum pro Jagd eingestellt sind. Und das ist ja auch nicht gerade das, was wir hier wollen. Daher wird der Panda-Fond für mich wohl auch nicht in Frage kommen.

> Ich hoffe, dass ich dazu einige Impulse liefern konnte.


Konntest Du! Dankeschön! Bei diesem Thema sieht man mal wieder, inwieweit es in der Tierrechtsbewegung noch brach liegende Markpotentiale gibt.

Man kann nur hoffen, dass Firmen die z.B. tierversuchsfreie Kosmetik herstellen, Naturheilmittel herstellen oder veganes Essen vertreiben an Stärke gewinnen und dann über kurz oder lang mehr Marktmacht gewinnen, um später selber mal an die Börse zu gehen.

Schön wäre es, wenn der Tag kommt, an dem solche Firmen eine echte Bedrohung für die tierausbeutende Industie darstellen werden.

Gruß,
Tanya

Ernährung freilebender Vögel

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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Ergänzend zu dem bisher gesagten, daß Suche via Suchmaschine hierzu doch einiges an ausführlichen Entscheidungshilfen bietet, so etwa Hinweise über je nach Spezies unterschiedliche Nahrungsbedürfnisse, sowie die Gefahren für die Vögel, die von falschen Verhalten bezüglich der Ernähurng ausgehen; u.a. ist dabei auch das in der Regel im Vordergund für "Fütterung" stehende Motiv zu erkennen:
>>>
Zitat:
Der Wert der Winterfütterung liegt daher weniger in der Form einer artenbewahrenden Maßnahme als im erzieherischen Bereich. Für viele Menschen ist die Winterfütterung von Vögeln eine seltene Gelegenheit, mit der Natur und insbesondere mit Vögeln in näheren Kontakt zu kommen.
<<< http://won.mayn.de/akan/BIE_MUS1.HTM
>>>
Zitat:
In der kalten Jahreszeit am Fenster zu sitzen, um von der Stube aus, bei Schnee und Eis Vögel zu beobachten, kann für Kinder lehrreich und interessant sein Besonders auch alten, kranken, behinderten und einsamen Menschen bietet das Beobachten der Vögel eine willkommene Abwechslung. Oft ist es dann für sie im Winter der einzige Kontakt zur Natur, auf dem Balkon oder Fensterbrett die Vogel zu füttern. Das maßvolle und sachgerechte Füttern ist sicher vertretbar zur Vogelbeobachtung in diesen Fällen.Die Kinder sehen die Tiere aus nächster Nähe und den bereits genannten Menschen bereitet es eine Freude.
<<< http://www.landshut.org/bund-naturschutz/Info/vogfut.html
>>>
Zitat:
Vögel werden zu gefiederten Freunden, wenn man sie kennen lernt.
<<< http://www.brueckenbauer.ch/INHALT/0102/02tiere.htm
>>>
Zitat:
Tatsächlich gibt es im Siedlungsraum kaum bessere Möglichkeiten, als unsere Vögel am Futterbrett zu beobachten.
<<< www.umweltberatungluzern.ch/downloads/ Voegelfuettern.pdf
>>>
Zitat:
Außerdem ermöglicht es naturverbundenen Menschen, Vögeln aus kurzer Entfernung bei der Futtersuche zuzusehen und trägt erwiesenermaßen dazu bei, starke und oft dauerhafte Beziehungen zur Natur aufzubauen, besonders bei Kindern.
<<< http://www.luxnatur.lu/luxnatur/rat/futter.htm

usw. usw.

Kurz: wie üblich beim Umgang von Menschen mit anderen Tieren steht auch hier der Eigennutz im Vordergrund.

Allerdings liegt auf den genannten Seiten wie in diesem Zusammenhang üblich Hauptaugenmerk auf dem Artenschutz - auf das einzelne (verletze/kranke/hungernde/leidende) Individuum - also das eigentlich Entscheidende - kommt es bei den dort angestellten Üebrlegungen peo und contra "Winterfütterung" nicht an.

Achim

Ins Bockshorn gejagt?

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Wieder einmal werden durch Fakten die Lügen der Jäger - insbesondere, was ihre Motivation für die Jagd, wie "Hege", "Natur- und Artenschutz" usw. betrifft - entlarvt: "Die Trophäen-Jagd lässt die Hörner der nordamerikanischen Dickhornschafe [...] schrumpfen [in Afrika werden] zunehmend Elefanten ohne Stoßzähne gesichtet".

Nashorn unterm Hammer: Bieterschlacht im Nationalpark

Autor: martin.p
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Durban/Johannesburg (dpa) - Als der Hammer des Auktionators fiel, war Schweden gleich um ein halbes Dutzend Nashörner reicher. Auf der 15. Wildlife-Auktion in Südafrikas Hluhluwe-Umfolozi-Naturpark standen die seltenen Dickhäuter im Mittelpunkt des Interesses - nicht nur der schwedischen Bieter. «Die wollten die Tiere für einen Themenpark erwerben», sagt Jeff Gaisford von der zuständigen Naturpark-Behörde. Vom leichtfüßigen Zebra bis zur lebhaften Antilope reichte die Spanne bei einer der größten Wildtier-Auktionen der Welt, zu der sich rund 2000 Schaulustige und 250 Bieter in der Provinz KwaZulu-Natal einfanden.

Seit 1989 veranstaltet der Nationalpark derartige Versteigerungen, um überzählige Tiere loszuwerden und die Kassen für den Tierschutz aufzufüllen. 14,7 Millionen Rand (etwa 1,5 Millionen Euro) betrug in diesem Jahr der Erlös der Auktion. Die Auktionslose enthalten auch Tiere, die unter Artenschutz stehen oder vom Aussterben bedroht sind. Die Parkbehörde geht damit einen anderen Weg als etwa der Krüger-Nationalpark, der nun um angrenzende Flächen in Simbabwe und Mosambik ergänzt zum grenzüberschreitenden Limpopo-Nationalpark wird.

Überzählige Tiere aus Südafrika werden in Grenzregionen der Nachbarländer umgesiedelt, wo es zwar tolle Landschaft, aber nur wenig Wild gibt. Die nächste Umsiedlung von 1000 Tieren nach Mosambik ist für die kommenden Wochen geplant.

Südafrikas Nachbarstaat Botswana erwägt dagegen gerade eine dritte Variante, die dem Kap-Staat selbst lange Zeit Negativ-Schlagzeilen brachte: das massenweise Abschlachten überzähliger Tiere. Im Chobe- Nationalpark - wo die Elefanten-Population aus dem Ruder zu geraten droht - wird über Massentötungen nachgedacht. Die Elefanten hätten sich derart vermehrt, daß sie den eigenen Lebensraum zerstörten, argumentiert die Regierung. Südafrikanische Medien dagegen bringen die Planungen in Verbindung mit dem Bau einer Luxus-Lodge in dem nahe der Grenze zu Namibia gelegen Naturpark.

Ob Giraffen, Nashörner oder Flusspferde - die Tier-Paradiese des Südlichen Afrika, die jährlich Millionen Touristen besuchen, leiden angesichts der künstlich-optimalen Bedingungen unter Überbevölkerung. Selbst kleinere Wild-Farmen kennen das Problem. Sie rufen in der Tierfang-Saison von März bis Oktober Experten, die die Tiere dann versteigern. Vielfach werden sie dann erst nach dem Verkauf gefangen.

«Das sind die so genannten Katalog-Auktionen, bei denen die Preise meist etwas niedriger als bei den Live-Auktionen liegen», sagt Parksprecher Gaisford. Auf der Wildauktion in Hluhluwe werden beide Varianten praktiziert. Die Preisspanne reichte von etwa 45 Euro für eine Schwarzfersen-Antilope (Impala) bis hin zum Tausendfachen für ein Nashorn. In diesem Jahr lag der Erlös unter den Erwartungen der Auktionatoren. «Wir haben in diversen Teilen des Landes eine lang andauernde Dürre, das drückt die Preise», begründet Gaisford.



© dpa - Meldung vom 22.06.2003 13:06 Uhr


Artenschutz vs. Tierrechte

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Pressespiegel
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Die absurden gedankengänge von Artenschützern betreffen nicht nur sogenannte "Wildtiere" (klassisches Beispiel die zum Ziegenleichenfressen aufrufenden Schimpansenschützerin Goodall. Auf bei speziell zur Ausbeutung gezüchteten "Rassen" zeigen sie, um was es ihen wirklich geht.

Achim

Feministische Partei und NMT

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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Da scheint sich beim Schreiben tatsächlich eine Tierrechtlerin eingeschlichen zu haben, wenn es auch an anderer Stelle wieder abgebogen wurde, daß das Konsens ist, würde ich mal bezweifeln ;-) )

>>>
Zitat:
15. GEWALTFREIER UMGANG MIT TIEREN

Auch Menschen sind Tiere.

Die Herrschaft [müßte das pc nicht Menschschaft heißen? AS] des Menschen über die Natur wurde lange nicht angetastet, ebensowenig wie die Herrschaft des Mannes über die Frau. Es ist daher kein Zufall, dass sich Feministinnen für Tiere einsetzen. In Gesellschaften, in denen Frauenrechte nicht viel gelten, haben Tiere so gut wie gar keine Rechte.

Menschen sind aus demselben Stoff wie Tiere [ab hier wieder nur nichtmenschliche im Widerspruch zu oben, AS], sie werden geboren und sterben, sie fühlen und leiden, haben Angst vor Schmerz und Gewalttätigkeit, wollen physische und psychische Bedürfnisse befriedigen. Im Gegensatz zum Menschen häufen Tiere weder Reichtum noch Besitz an, sie unterdrücken einander nicht aus Machtgier. Sie bringen ihresgleichen nicht mit Waffen um [manche schon, AS]. Fleischfressende Tiere jagen und töten andere Tiere nur mit ihren eigenen Zähnen, Krallen und Pranken, um sie zu fressen, nicht um des Tötens willen.

Tiere können ihr Leben organisieren und ihre Probleme intelligent lösen. Tiere haben zwar keine Sprache [bitte? AS], können sich aber verständlich machen.

Der Mensch hat nicht das Recht, Tiere als Sache zu behandeln, die aus wirtschaftlichen Erfordernissen oder aus anderen Gründen aufgrund menschlicher Überheblichkeit produziert, eingesperrt, transportiert, ausgebeutet, gequält, gejagt, geschlachtet, gekauft, verkauft, vergast, zu Versuchszwecken "verbraucht" und vernichtet werden. [vgl. aber Rückzieher unten, AS]

Mensch, Tier und Umwelt sind verknüpft. Die Störung des Gleichgewichts der Natur an einer Stelle zieht Folgen an anderen nach sich. So ist das Elend und die Entrechtung der Tiere eine direkte Folge der menschlichen Bevölkerung und ihrer Bedürfnisse, die weit über das hinausgehen, was zu einem würdigen Leben notwendig ist.

Der Flächenverbrauch durch Straßenbau, Industrie- und Wohnbebauung beraubt die Tiere ihrer Lebensgrundlage, die Umweltvergiftung macht alle krank. Für Nahrungsmittelproduktion und Gebrauchsgüterindustrie sind Tiere Rohstoff.
Menschen und Tiere sind Teil der Natur. Tiere sind Mitgeschöpfe, die nicht nur uneingeschränkt Ehrfurcht, Respekt und Solidarität verdienen, sondern ein Recht darauf haben. Sie haben das Recht auf ein artgemäßes Leben und einen würdigen schmerzlosen Tod [kann natürlich so oder so ausgelegt werden ... AS]. Das derzeitige Tierschutzgesetz wird diesen Forderungen nicht gerecht.

Forderungen und Konsequenzen für

1. Haustiere

Zucht, Handel und Halten von Haustieren

Da der Mensch die Natur durch Züchtung nicht verbessern kann [unsinnige Begründung, AS], lehnen wir Züchtung und folglich den Handel mit Haustieren ab. Personen, die Haustiere halten, müssen in der Lage sein, dies vernünftig und verantwortungsbewusst zu tun.

Haltung sogenannter Exoten

Exotische Tiere können in unseren Breitengraden nicht artgerecht gehalten werden. Die Verlustrate beim Fang und Transport ist alarmierend hoch. Bis zu zehn Wildvögel beispielsweise kommen um, damit ein einziger Käfigvogel seinen Bestimmungsort erreicht. Wir lehnen jeden Import von Exoten ab, egal welchen Zwecken sie dienen sollen.

Tierversuche

Tierversuche werden damit begründet, dass das Tier dem Menschen ähnlich sei und die Ergebnisse und Testreaktionen der Tiere Schlussfolgerungen auf den Menschen zuließen. Wenn dem aber so ist - insbesondere hinsichtlich der physischen und psychischen Leidensfähigkeit - so ist es nicht vertretbar, Tiere zum Testmaterial zu degradieren.

Transgene Tiere

Die Züchtung und Patentierung transgener Tiere, wie z. B. der sog. Krebsmaus muß sofort verboten werden, ebenso Versuche, aus Tieren durch Genmanipulation lebende Pharmafabriken zu machen, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern oder sie zu bloßen Fleischlieferanten zu degradieren.

Gesundheit

Eng verbunden mit der Ablehnung von Tierversuchen und der Züchtung transgener Tiere ist die Forderung nach einer Umkehr im Gesundheitswesen (s. Programmpunkt 11 "Gesundheit").

2. Nutztiere

Ökologische Landwirtschaft

Die ökologische Landwirtschaft arbeitet nach dem Vorsorgeprinzip. Sie erhält die Fruchtbarkeit der Böden, die Sauberkeit des Wassers und der Luft und produziert unbelastete Lebensmittel für den regionalen Markt [recht blauäugig, AS]. Intensiv- und Massentierhaltung [ah ja, also plötzlich nicht mehr generell, sondern nur "Intensiv- und Massen-", AS] sowie die qualvollen(Schlacht-)Tiertransporte [nicht die Schlachtung an sich, AS] müssen verboten werden. Futtermittel müssen aus dem Eigenanbau stammen.

Futtermittelimporte sind überflüssig, denn sie verursachen neben ökologischen Problemen bei uns Hunger und Armut in den Ländern der sogenannten dritten Welt.

Ökologische Landwirtschaft wirkt der Verarmung der Artenvielfalt entgegen. Die Notwendigkeit der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ist spätestens seit der BSE- und MKS-Krise klargeworden. Dabei sind diese Skandale die vorerst letzten in einer Reihe vorangegangener: die Hühnerhaltung in den Legebatterien, die Nikotinverseuchung der Hühnerställe, Nematoden im Fisch, Antibiotika und Hormone in der Schweine- und Kälbermast, Dioxin in Eiern... [also Verbraucherschutzgeblubber, AS] Und schon seit langem versuchen die großen Agrarfirmen, unterstützt von der Politik, die VerbraucherInnen auf den Einsatz der Gentechnik in der Lebensmittelherstellung einzustimmen. Doch sind die Folgen der Gentechnik weder einzuschätzen noch rückholbar. Schon von daher lehnen wir sie ab.

Sämtliche Subventionen, die zur Zeit die sog. "konventionelle Landwirtschaft" erhält, müssen gestrichen werden und für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden.

Ernährung

Was dem Menschen schmeckt, ist Gewohnheitssache. Fleisch ist für die menschliche Ernährung in der Regel nicht nötig.

Tiertransporte

Lebendtiertransporte [aber nicht Leichentrasporte, AS] und Schlachthöfe müssen sofort abgeschafft werden (!).

Tiere in Zoo und Zirkus

Tiere mit Gewalt zu dressieren und sie in Käfigen zur Schau zu stellen ist ein empfindlicher Eingriff in ihre spezifische Lebensweise. Selbst der Versuch, ihren angestammten Lebensraum zu imitieren, kann das Wohlbefinden der Tiere nur ungenügend verbessern. Zoologische Gärten können für eine Übergangsfrist als Unterbringungsort für ungewollte Tiere (insbesondere Exoten) und missbrauchte Tiere verwendet werden. Langfristiges Ziel ist aber die Abschaffung der Zoologischen Gärten. Zirkus ist auch ohne dressierte Tiere unterhaltsam.

Jagen

Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 5 Millionen Tiere mit Flinten und Fallen getötet. Die Jäger sind zumeist Männer [na dann *augenroll* AS], die die Jagd als Hobbybetreiben. Die mit der Jagd verbundenen Rituale lassen den Schluss zu, dass es bei der Jagd um die Lust am Töten geht.

Die Jagd stört das ökologische Gleichgewicht, z.B. durch die Winterfütterung, die intensive Verfolgung von Beutekonkurrenten wie Füchsen und anderen Beutegreifern, Biotopmanipulationen und das Aussetzen von Tieren zu Jagdzwecken. Aus diesem Grund sind sämtliche derzeit als jagdbar eingestuften Tierarten ausnahmslos der Naturschutzgesetzgebung zu unterstellen; die Jagdzeiten sind ersatzlos zu streichen. Um Schäden in Land- und Forstwirtschaft zu minimieren, sind bei Reh- und Schwarzwild populationsbegrenzende Maßnahmen in Form von Weiterentwicklung und Anwendung geeigneter biologischer Alternativmethoden denkbar.

Noch immer werden in einigen Ländern Zugvögel massenhaft getötet - ein nicht mehr gutzumachender Eingriff in den Naturhaushalt. EU-Verordnungen könnten dem ein Ende bereiten. Damit deutsche Jäger nicht in anderen Ländern ihrem "Hobby" nachgehen können, soll die Einfuhr von Jagdtrophäen und die Werbung für Jagdreisen verboten werden. Außenpolitisch ist auf Länder, die Jagdtourismus tolerieren bzw. fördern, entsprechender Druck auszuüben. Als Alternative bietet sich vor allem der "friedliche", naturverträgliche Tourismus an. Er ist nachhaltig zu unterstützen.

Jagd und Zucht von Pelztieren

Die Einfuhr von Fellen [nicht: unbehaarter Haut, AS] - gleich, ob diese Pelze von bedrohten oder nichtbedrohten Arten stammen - ist mit sofortiger Wirkung zu verbieten, egal ob die betreffenden Tiere wegen ihres Pelzes oder aber im Rahmen von - ohnehin fragwürdigen - "Schädlingsbekämpfungs-Maßnahmen" getötet wurden.

Das Züchten und Töten von Tieren zum Zweck der Pelzgewinnung ist zu unterbinden; die derzeit noch eingesperrten Tiere sind nach einer angemessenen Gewöhnungsphase unter fachkompetenter Aufsicht in die freie Natur zu entlassen. Bestehen hierfür (beispielsweise bei faunenfremden Arten) ökologische Bedenken, so sind die Tiere in einem für sie geeigneten Territorium, nötigenfalls dem jeweiligen Herkunftsland anzusiedeln.

Sportangeln

Was für die Hobbyjagd gilt, gilt auch für das Sportangeln- die Jagd des "kleinen Mannes". Erkenntnisse im Bereich der Neurophysiologie belegen unmissverständlich, dass Fische in der Mundhöhle nicht weniger schmerzempfindlich sind als Säugetiere. Töten kann kein Sport sein!

Artenschutz

Die sogenannten roten Listen, auf denen die von Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten ausgewiesen werden, sind lang und werden immer länger. Von den geschätzten 45 000 Arten in der Bundesrepublik gelten lediglich 16 000 als untersucht. Davon sind (lt. Bundesamt für Artenschutz Bonn) 3% ausgestorben oder verschollen. 40% gelten als gefährdet, stark gefährdet oder von Aussterben bedroht. Hier reichen die wenigen kosmetischen Ansätze der letzten Jahre nicht aus.

Notwendig ist die Ökologisierung sämtlicher Politikbereiche und die Verwirklichung naturverträglicher Produktions- und Nutzungsformen. Das umfasst den Einsatz gegen Straßenbau und für schienengebundene Verkehrssysteme, gegen Agrarfabriken und für ökologische Landwirtschaft, gegen ökonomischen Zentralismus und für eigenständige Regionalentwicklung.
<<< (meine Hervorhebungen) http://feministischepartei.de/progra-d.htm#kap15 bzw. die-frauen.de

Achim

Stellung der Parteien zur Jagd

Autor: Iris
Datum:
Forum: antiSpe Fragen und Antworten
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> Grüne haben ihre pazifistische Haltung (aufgrund Machterhalt)
> verraten und die PDS hat sie zwar noch, steht aber auch
> positiv zur Jagd (nachdem was ich mitbekommen habe).

Ja, leider! Siehe z.B. http://www.pds2002.de/positionen/pruefsteine/view_html?zid=29: "Die Jagd wird von der PDS als sozialer, wirtschaftlicher und umweltregulierender Bestandteil des Lebens im ländlichen Raum angesehen."

Eine gute Übersicht, wie die einzelnen Parteien zur Jagd stehen, findet sich ausgerechnet auf einer pro-Jagd-Seite (Deutsche Jagdzeitung) ;-) : http://www.djz.de/artikelbeitrag/artikelbeitrag_17807.html

"Jagdpolitisch lassen wir uns von der Überzeugung leiten, dass die Jagd, wenn sie nach Kriterien der Nachhaltigkeit, der Ökologie und des Tierschutzes ausgeführt wird, wichtige ökologische und wirtschaftliche Funktionen erfüllt. Jägerinnen und Jäger sollen einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Naturschutz leisten. Eine ökologisch angepasste, nachhaltige Jagd nutzt den Tierbeständen, der Natur – insbesondere dem Wald – und dem naturbeobachtenden und erholungssuchenden Menschen gleichermaßen." (Bündnis 90 / Die Grünen)

"Die Politik unserer Partei hat zum Ziel, die intakte Natur zu schützen sowie die flächendeckende umweltverträgliche land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzung der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. Dabei ist die Jagd nach unserer Auffassung eine legitime Nutzung der Natur und kann bei vernünftiger Ausübung einen wichtigen Beitrag für den modernen Natur- und Artenschutz liefern." (SPD)

"Die Erhaltung artenreicher und vitaler Bestände wildlebender Tiere, die Sicherung und Pflege ausreichender Lebensräume, die sinnvolle Nutzung von Wildtieren und ihrer Produkte sowie die Verhinderung von Wildschäden, die den Belangen von Naturschutz und Land- und Forstwirtschaft zuwiderlaufen - dies sind die Kernelemente einer im Sinne der Nachhaltigkeit ausgeübten Jagd." (FDP)

"Wir haben bei der Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung darauf geachtet, dass durch diese Änderung nicht in die einschlägigen Fachgesetze eingegriffen wird. Eine weitergehende Änderung als die Ergänzung des Artikels 20a um die Wörter 'und die Tiere' hätte die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nicht mitgetragen. Der jetzt getroffene Beschluss hat auf das Jagdrecht keine Auswirkungen, genauso wenig wie die Tierschutzgesetzgebung." (CDU /CSU - nur der Vollständigkeit halber, da die wohl sowieso niemand zu wählen in Erwägung zieht ;-) )

(jeweils nur Auszüge)

Demnach sind also alle mehr oder weniger großen Parteien für die Jagd... ob nun als "pazifistisch" bezeichnet oder nicht. :-(

> Für direkte Stoiber-Verhinderung ist die SPD vielleicht noch
> die beste Wahl (in doppeltem Sinn).

Hmmm, beim Gedanken, die SPD zu wählen sträubt sich aber alles in mir, ob es nun taktisch klug sein mag oder nicht.

Iris

Urlaub

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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>Abgesehen davon, das Achim viel zu viel zu tun hat um in die >Disco zu gehen, ist CE also der Meinung, dass der Strom aus

Gut beobachtet ;-) .

>Ich fasse wieder zusammen: Flugzeuge, Schnellzüge und >Transrapids mit denen man in den Urlaub fährt sind nur deshalb >so schnell, damit ihnen Vögel nicht ausweichen können. Wieder >direkte Tiertötung.
>Außerdem will ich mal die Quelle sehen, wo Achim angeblich >gesagt haben soll das dies nicht unvegan sei.

Ich will vor allem die quelle sehen, daß ich Urlaub mache *augenroll*. Im Gegenbsatz zu dem Antitierrechtspropagandisten CE, der sich als Tierrechtler und Veganer ausgibt (aber nichtmal den Unterschied zwischen Artenschutz und Tierrechten begreift, so daß er meint, um die "Art" zu erhalten unzählige Individuen einer anderen umzubrinegen sei "Tierrechtsarbeit") mache ich nämlich keinen Urlaub, sondern eben Tierrechtarbeit (nur besteht die bei mir eben nicht darin, zum Ziegeleichenfresen aufzurefen).

Was diese Leute nämlich übersehen, ist folgendes: ich verlange von niemanden unmögliches, und ich verlange von niemandem etwas, was ich nicht selbst tue.

Sie schon.

Sollten sie mal drüber nachdenken ... meinetwegen im Urlaub.

Achim

Tierausbeuterlogik des Christian E

Autor: Achim Stößer
Datum:
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Christian E faselt als Antwort auf
>> soll nun zu denen gehören, wo vegane Ernährung angeblich nicht möglich ist? Sehr glaubhaft! Leben dort nicht Gorillas - vegan? <<

"Zum einen ist der Nahrungsbedarf der Gorillas doch ein wenig anders als der von Menschen. Zum anderen gibt es wesentlich mehr Menschen als Gorillas, die mit Nahrungsmittel versorgt werden müsse." (forum.php?action=3&fid=2&id=1877)

CE lügt, wenn er nur die Tasten berührt. Gorilla- und Schimpansenleichen werden - sagt Goodall selbst - nach Paris und Brüssel exportiert, für dortige Restaurants.

So enorm kann also die Nahrungsmittelknappheit dort nicht sein, daß die Leute Ziegen fressen oder verhungern müssen. Selbst wenn es dort nichts veganes gäbe (was natürlich nur eine weitere absurde CE-Lüge ist), wäre die einzig logische tierrechtskonforme Folgerung nicht, viele Ziegen statt weniger Affen zu ermordern, wie die Speziesistin Goodall es propagiert (und dafür von diesem Irren als Tierrechtlerin bezeichnet wird), sondern die, dort vegane Nahrung einzuführen.

Weiterhin blubbert er: "Natürlich können auch Tierrechtler sich für den Schutz von Arten einsetzen. Das eine schließt das andere nicht unbeding aus." Ach was?

Der Punkt ist, daß wenn Artenschutz nur durch Tierrechtsverletzung möglich wäre, selbstverständlich der Artenschutz irrelevant wird. Analog können Tierrechtler auch Musik machen. Aber nicht, wenn sie dazu Trommeln mit Haut bespannen.

Und wenn er sich (wieder mal) auf irgendwelche Bücher bezieht (in denen vermutlich doch nicht das steht, was er behauptet, zahlreiche solcher Lügen wurden ja bereits aufgedeckt), dann zeigt das nur eins:
entweder steht in den Büchern nichts, aus dem folgt, daß Goodalls Ziegenleichenfraßpropaganda vereinbar ist - dann lügt CE - oder es steht da - dann stammt der Text nicht von einem Tierrechtler, sondern einem Tierausbeutungspropagandisten.

In keinem Fall aber ist Ziegeleichenfraßpropaganda à la Goodall mit Tierrechten zu vereinbaren.

Achim

Rechtfertiguungen eines Pelzhauses

Autor: Lisa
Datum:
Forum: Tierrechtsforum
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Sehr geehrte ...,
hier ein paar Gedanken von mir bezüglich Tier -und Artenschutz und unsere Rolle als Kürschner dabei.
Es ist bestimmt sinnvoll, die beiden Begriffe zu trennen.

Artenschutz (bezieht sich auf den Schutz bedrohter Tierarten und nicht auf das Schicksal einzelner Tiere):

Es gibt kaum ernstzunehmende Arten - oder Umweltschützer, die die Pelzbranche angreifen.
Dies hängt damit zusammen, dass wir Kürschner schon immer nur die 'Zinsen der Natur' genutzt haben.
Wir arbeiten mit einem nachwachsenden Rohstoff, sei es nun Leder oder Pelz. Das bedeutet, wir beuten keinen unwiederbringlichen Rohstoff der Erde (wie z.B. Erdöl) aus. Aus diesen Tierhäuten stellen wir ausschließlich Produkte her, die jahrzehntelang gebraucht werden können und die danach wieder vollständig recycelt werden können.
Dies bedeutet wir bedrohen weder unsere Umwelt noch die Artenvielfalt. Im Gegenteil, wir fördern sie sogar, da wir nicht daran interessiert sind, unser Material selbst zu dezimieren.
In den letzten 100 Jahren sind unzählige Arten von Vögeln, Schmetterlinge, Fische, Schlangen usw. ausgestorben - jedoch kein einziges Pelztier.

Tierschutz (bezieht sich auf das Schicksal einen einzelnen Tieres, unabhängig von der Art):

Seit einigen Jahren schon werden wir stark von bestimmten Organisationen, wie z.B. PETA, angegriffen. Diese Angriffe richten sich gegen uns als kleine Branche mit wenig Lobby und werden mit einem riesigen finanziellen Aufwand geführt (mit Tierschutz lässt sich nämlich auch viel Geld verdienen).
Diese radikalen Organisationen bedienen sich immer wieder Halbwahrheiten oder sogar Lügen (z.B. Häuten bei lebendigem Leib, oder das brutale Eintreten des Brustkorbs), um die Bevölkerung negativ zu beeinflussen.
Aber wir wollen ja sachlich argumentieren.
Die von uns verarbeiteten Tiere lassen sich in vier Kategorien einteilen:

1. Nutztiere (z.B. Persianer, Lämmer und Ziegen)
Diese Gruppe macht allein schon ca. die Hälfte unseres Bedarfs aus. Hierbei wird kein einziges Tier des Felles wegen geschlachtet, sonder rein wegen des Fleischbedarfs. Anstatt jedoch die Haut des Tieres wegzuwerfen oder zu verbrennen, wird sie einen sinnvollen Nutzung zugeführt.

2. Schädlinge (z.B. Bisam, Nutria, Rotfuchs)
Diese Tiere werden vom Menschen nicht wegen des Felles gejagt, sondern weil eine Überpopulation als schädlich angesehen wird.
So räubert der australische Rotfuchs z.B. gegen bedrohte Beuteltiere, die sich rasend vermehrende Bisamratte untergräbt z.B. Flussufer und Deiche.
Auch ohne die Pelzbranche würde der Mensch diese Tiere auf einem bestimmten Niveau halten.

3. Zuchttiere (z.B. Nerz)
Diese Tiere werden tatsächlich wegen ihres schönen Felles gezüchtet. Dabei ist die Intention des Züchters natürlich, dass seine Felle besonders schön sind.
Dies gelingt ihm jedoch nur dann, wenn seine Tiere frei von körperlichem und seelischem Stress leben können.
Wenn Sie selbst ein Haustier haben wissen Sie, dass die Schönheit des Felles durchaus ein Ausdruck für das Wohlbefinden des Tieres ist.
Die Züchter und wir als Weiterverarbeiter haben dann natürlich eine Verantwortung gegenüber dem Tier. Dies beginnt beim Futter, über die Käfige bis hin zum stressfreien Töten (dabei ist Gas mit seiner einschlafenden Wirkung anerkannt absolut schmerzfrei).
Dieser Verantwortung stellen wir uns auch und es gibt wissenschaftliche Gutachten, die belegen, dass die gezüchteten Nerze viel artgerechter leben als alle anderen Zuchttiere, wie z.B. Schweine, Rinder, oder gar Hühner.
Natürlich kann bei der Vielzahl der Züchter auf der ganzen Welt, nicht ausgeschlossen werden, dass eine Minderheit davon mit seinen Tieren unsachgemäß umgeht.
Aber machen Sie den Metzger an Ihrem Ort dafür verantwortlich, wenn irgend ein Rinderzüchter in Argentinien seine Tiere falsch behandelt?

4. Tiere aus der Jagd (z.B. Waschbär, Biber)
Diese Tierarten machen nur noch ca. 10% unseres Bedarfs aus.
Diese Tiere werden in unzugänglichen Gegenden gejagt, meist von einheimischen Völkern (z.B. die Indianer in Kanada oder die Eskimos in Grönland), weil dieses Trapping ein sehr entbehrungsreiches Leben fordert.
Diese Trapperfamilien üben ihren Beruf meist schon über viele Generationen aus und leben viel naturverbundener als wir Stadtmenschen.
Diesen Leuten absichtliche Tierquälerei vorzuwerfen ist absurd. Ich bin überzeugt, kein einziger sogenannter Tierschützer, der solche Greuelmärchen verbreitet ist jemals mit einem Trapper über Wochen eine Fallenstrecke abgegangen.


So, ich hoffe meine Gedanken haben Sie ein wenig nachdenklich gemacht.
Bevor Sie Mitmenschen oder ganze Branchen so angreifen, sollten Sie sich beide Seiten anhören und sich erst dann Ihre Meinung bilden.

Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Schad

Re: Perversion der Kirchenweb.de/Kochrezepte

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Komplementärforum
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>So ganz stimmt es ja nicht.
>Wenn "VEGAN" eingegeben wird, wird nichts gefunden.
>Wenn "vegane Rezepte" eingegeben wird, werden 7 Seiten gefunden.
>Aber nichts mit vegan.

Verstehe ich nicht ganz, wo hast Du denn gesucht? Kann natürlich gut sein, daß das bei täglich tausend neuen Beiträgen (wie ich schon öfte bemerkt habe, streben viele eher Masse statt Klasse an, hier wird wieder mal deutlich, warum: neben Werbung gibt's die Aktion "1 € für Jesus.de", einfach mal anklicken) in den Jesus-Foren in deren "Archiv" gewandet ist ... hm, nein, habe grade nacgesehen, steht nach wie vor in den Foren von jesus.de. Im Menu links "Foren" anklicken, dann "Suchen" - katastrophale Benutzerschnittschelle, vielleicht muß man dabei beten ;-) ?

>Als perverser GECK sind hier Rezepte unter VERBOTENES aufgeführt, bei denen
>Schlangen, Bären, Kibitz usw. "verarbeitet" werden.

"Einige Krokodilarten und Schlangen stehen unter Artenschutz. Daher auf korrekten Einkauf achten." - also nicht meckern ;-) .


Achim

Jagd nach Zierfischen kostet Tauchern das Leben

Autor: Detlef
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Forum: Tierrechtsforum
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Aquarianer bedrohen Umwelt

Cotovelo do Xingo (rpo). Aquarienliebhaber in aller Welt sind mitverantwortlich für den Run auf die kleinen gestreiften Fische im Amazonas. Die unerbittliche Jagd auf die kaum daumenlangen Zebrafischchen der Gattung Callichthyidae inmitten des Amazonas-Gebietes Brasiliens kostet jährlich einigen Tauchern das Leben und trägt mit zur Zerstörung der Biodiversität des Regenwaldes bei.

Die kleinen Fische sind bei Sammlern in aller Welt so begehrt, dass sie in Japan einen Preis bis zu 670 Euro erreichen.

Mehr als 400 Taucher versammeln sich zur Zeit in einem kleinen Ort Nahe der Stadt Altamira in der Provinz Para. Die Zeit ist günstig, da das Ende der brasilianischen Trockenzeit naht, berichtet das Cotovelo do Xingu Journal. Die Taucher, die teilweise ohne Maske und Schnorchel immer tiefer tauchen, um die Fische zu fangen, erleiden häufig Trommelfell-Perforationen und andere Ohr-Erkrankungen.

"Diese Art nach den Fischen zu fangen ist schmerzhaft und gefährlich, und die Taucher müssen dafür den höchsten Preis bezahlen", so Antonio Melo, regionaler Repräsentant des Brazilian Institute for the Environment and Renewable Natural Resources, einer Organisation, die versucht, Umwelt- und Artenschutz durchzusetzen. Alleine im vergangenen Jahr wurden drei tödliche Tauchunfälle bekannt. Melo beklagt jedoch die eingeschränkten Möglichkeiten seines Handelns.

Als Währungsmittel verwendet

Ein guter Fischfänger verdient bis zu 135 Euro pro Woche. Ein herkömmlicher Arbeiter schafft im Durchschnitt einen Monatslohn von 85 Euro. In der Zwischenzeit sind die Fische bereits so selten geworden, dass sie in der einsamen Gegend als Währungsmittel verwendet werden. Der Umtauschkurs in den kleinen General Stores beträgt rund 4,5 Euro für einen Fisch. "Die Marge beim Profit ist obszön. Sie entspricht der von Kokain", meint Horacio Higuchi, Fischexperte am Emilio Goeldi Museum in Belem. Bisher haben alle Versuche, den Handel mit den Aquarienfischen lahmzulegen, fehlgeschlagen. "Das offizielle Verbot hat zu einer Verlagerung auf den Schwarzmarkt geführt. Die Leute, die hier mitmischen, sind aufgrund der großen Gewinne skrupellos."

In der Zwischenzeit sind auch die Flussgegenden von Tapajos und Trombetas als neue Fischgründe entdeckt worden, berichtet Bruno Kempner, Vorsitzender einer lokalen Umweltschutzgruppe. Durch die Vielzahl der Taucher flüchten die Tiere in immer tiefere Gewässer. Das sei schlussendlich aber besonders für die Jäger selbst gefährlich.

Pressetext.Austria 6.11.01

WWW: http://www.bbv-net.de/news/wissenschaft/2001-1106/zierfische.html

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Mit Gruß von der AJS-EfJ: Detlef

Das Anti-Jagdforum: http://www.Anti-Jagdforum.de.vu
Das offene Anti-Jagdforum: http://forum.foren-net.de/ajfajsefj/
Anti-Jagd-Linkliste: http://www.Anti-Jagd-Linkliste.de.vu

Karremann: Hasenjagd

Autor: Achim Stößer
Datum:
Forum: Videodokumentation
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Importierte Beute aus dem Osten

Manche Jäger fahren zur Safari nach Afrika, andere jagen lieber vor der Haustür. Schade nur, dass der gemeine Feldhase in Westeuropa so selten geworden ist. Da hilft nur eins: Hasen für den Abschuss importieren aus Osteuropa. ZDF.reporter Manfred Karremann berichtet über fragwürdige Tiertransfers.

Feldhasen sind in unseren Breitengraden inzwischen so selten, dass sie zum schützenwerten "Tier des Jahres 2001" ausgerufen wurden. Damit Jäger in Frankreich und Italien trotzdem ab und zu ein Langohr vor die Flinte kriegen, müssen sie ihre Beute erstmal importieren - und zwar über tausende Kilometer aus Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei.

In Polen hat ZDF.reporter Manfred Karremann Soldaten begleitet, die zusammen mit Dorfbewohnern generalstabsmäßig auf Hasenjagd gehen. Und er hat Tiere gefilmt, die in Frankreich ausgeliefert werden. "Feldhasen zur Wiederansiedelung für die Jagd", so werden sie in den Papieren deklariert, gelangen problemlos auch durch den deutschen Zoll.

Was "Wiederansiedlung" tatsächlich bedeutet, und was sie mit Artenschutz zu tun hat, sehen Sie bei den ZDF.reportern.
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Video:

http://server.reporter.zdf.de/art_mid2.cfm?id=554&sr=2&asx=040401_hase.asx&speed=28&type=v (28.8 k)

http://server.reporter.zdf.de/art_mid2.cfm?id=554&sr=2&asx=040401_hase.asx&speed=56&type=v (56.6 k)

http://server.reporter.zdf.de/art_mid2.cfm?id=554&sr=2&asx=040401_hase.asx&speed=110v2&type=v (ISDN)

http://server.reporter.zdf.de/art_mid2.cfm?id=554&sr=2&asx=040401_hase.asx&speed=300&type=v (DSL)